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Rising Like A Phoenix

In einer Welt für die man nicht geboren sondern geschaffen wurde
von

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Hot'n'Cold

!! Achtung!!
 

Nach längerer Pause geht es nun ENDLICH weiter.

Es tut Uns beiden furchtbar leid doch Ich (TeufelchenYuugi) hatte einiege Wochen keinen PC da dieser zur reperatur war.

Doch nun geht es in kleineren abständen weiter.
 

An dieser stelle möchte ich noch einmal anmerken das diese FF auf einem RPG zwischen mir und Leuchtender_mond basiert.

Besucht doch mal ihre eigenen tollen FF X3~

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/247710/
 


 

natürlich wollen wir uns auch für eure kommentare und eure treue bedanken.

Wir haben euch alle ganz wahnsinnig lieb.

*Knutschas*
 

Doch nun viel spaß mit dem neustem Kapitel über den Süßen Catboy und Yuugi.
 

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Hot'n'Cold
 


 

Atemu:

Ich seufze leise, als ich merke, dass er nicht verstanden hat, was ich ihm mit meiner Geschichte darlegen wollte. Es ist mir unangenehm, ihm das zu erzählen, ich wollte, dass er es nie erfährt, aber wie ich nun sehe, war dieser Wunsch illusorisch. Ich sehe ihm immer noch monoton und ausdruckslos in die Augen, als ich ihm antworte. Ich möchte nämlich nicht, dass er meine Emotionen bemerkt. Nicht, dass es mich traurig stimmen würde, ich hatte ein ganzes Leben um mich an die Art meiner Existenz zu gewöhnen, aber seit ich bei ihm bin, mischt sich eine Spur Verbitterung in meine Gefühle, denn jetzt erst sehe ich, was ich die ganze Zeit über hätte haben können – und das tut weh. Aber diese aufkommenden Emotionen verdränge ich rasch und gekonnt – denn darin bin ich gut. Stattdessen führe ich meine Antwort von eben aus:„Das sagte ich doch. Ich bin ein Stricher, Yuugi, ich bin es nicht anders gewohnt. Ich wurde so geschaffen, dass ich Menschen errege, ich bin es lange gewohnt. Und ich habe früh bemerkt, dass ich auch dich errege, ohne, dass ich es gewollt hätte. Du musst deswegen nicht schlecht von dir denken, denn es ist… nur natürlich. Aber normalerweise, wenn jemand meinetwegen erregt ist, dann kommen er zu mir. Du hast das nicht getan – was ich dir hoch anrechne. Aber du hast dich so gequält und das wollte ich nicht. Ich konnte das Verlangen in deinen Augen sehen – und nicht nur dort. Ich weiß, dass du Rücksicht nehmen wolltest und das ist lieb, aber nach allem, was du für mich getan hast, wollte ich auch etwas für dich tun, und dich von dieser Qual erlösen…“

Ich atme tief durch. Ich habe auch noch ein paar Fragen. „Yuugi, warum bist du hinterher weggelaufen?“, frage ich und dann meine zweite Frage:„Jetzt, wo du weißt, wer ich bin – ekelst du dich da nicht vor mir?“
 

Yuugi:

Es vergeht einige Zeit, in welcher sich in seinen Augen, von welchen ich nicht eine Sekunde den Blick abwende, mehrere Emotionen wiederspiegeln und es scheint, als habe er eine Erkenntnis erlangt, eine, die ihn schmerzt denn kurz, wirklich nur ganz kurz scheinen diese wunderschönen, roten Augen zu schreien.

Doch schnell wird sein Blick fest und emotionslos, grade so, als wolle er vor mir verbergen, was seine Erinnerungen, sein bisheriges Leben und das Umfeld, in welchem er sich jetzt befindet, für Gefühle in ihm auslösen. Doch ich kann es mir denken, nehme ihn noch fester in den Arm und kraule ihn im Nacken, während er mir antwortet.

Seine Antwort jedoch stimmt mich traurig. Ich hatte es geahnt.

Dennoch hatte ich mir insgeheim etwas anderes erhofft, ich Narr.

Innerlich lache ich über mich selbst, während ich Atemu gedankenverloren weiter im Nacken kraule und seine Augen mich ansehen, scheinbar auf eine Reaktion wartend.

Doch ich muss erst einmal meine Gefühle ordnen, genau überdenken, was ich sage um ihn nicht zu verletzen, denn das liegt nicht in meiner Absicht.

Ihm jedoch scheint dies zu lange zu dauern und so stellt er mir zwei Fragen, wobei ich ihm auf die erste dringendst eine Antwort schulde und bei der zweiten ihn einfach nur geschockt ansehen und ihn einfach nur festhalte.

Ehe noch mehr Missverständnisse aufkommen, sollte ich ihm wirklich antworten.

„Atemu, ich weiß nicht recht, wie und wo ich anfangen soll, du sollst mich nicht falsch verstehen, aber dennoch richtig, aber du sollst wissen, dass es nicht in meiner Absicht liegt, dich zu verletzen mit dem, was ich dir jetzt sage. Es stimmt durchaus, dass DU eine gewisse Reaktion bei meinem Körper hervorrufst. Und ich leugne nicht, dass ich dich auf eine Art begehrenswert finde, dennoch, auch, wenn der Höhenflug, den du mir beschert hast, mit nichts vergleichbar war, was ich bisher erleben durfte, so möchte und erwarte ich von dir, dass dies eine einmalige Sache bleibt. Ich möchte, dass du dies unter keinen Umständen, egal wie erregt ich bin, es nie wieder tust. Das hat natürlich Gründe. Zum ersten... Ich bin nicht jemand, der sexuelle Aktivitäten ohne Gefühle ausleben möchte. Also ich möchte nur Sex mit jemanden haben, den ich liebe und der mich auch liebt, verstehst du?

Der andere Grund ist... dass... du für mich weitaus mehr bist, viel mehr als nur ein "Stricher", wie du dich so schön nennst. In meinen Augen bist du das wunderbarste Wesen, dass ich je getroffen habe und du verdienst es, glücklich zu sein, ein normales Leben zu führen und ich werde alles, wirklich alles tun, um dir dies zu ermöglichen.“ Lieb lächle ich ihn an und warte auf seine Reaktion, als mir dann einfällt, dass ich ihm ja noch zwei Antworten schulde.

„Ich bin weggelaufen weil... mir klar geworden ist, dass ich nicht besser bin als diese Schweine, vor denen du geflohen bist. Ich habe meinen Körper nicht unter Kontrolle und du... hast es als deine Pflicht gesehen, mir dieses Laster abzunehmen und dich so für das zu bedanken, was ich für dich getan habe. Ich musste wieder einen klaren Kopf bekommen. Denn noch nie habe ich mich so sehr vor mir selbst geekelt wie in diesem Moment. Und wenn ich ehrlich bin, tue ich das noch immer noch. Womit ich dir auch deine zweite Frage beantworten möchte. Nie, nicht einmal im Traum hätte ich daran gedacht, mich vor dir zu ekeln. Vielmehr sollte ich dich das fragen, ob du dich nicht vor mir ekelst, wo ich doch so ein Schwein bin.“ Meinen Blick senkend seufzte ich tief und lasse meine Hand, welche Atemu im Nacken gekrault hatte, sinken. Auch meine Umarmung wird schwächer als mir erneut bewusst wird, was ich Atemu angetan habe.
 

Atemu:

Meine erste Reaktion ist, seine Hand zu nehmen und sie wieder zurück auf meinen Nacken zu legen, wo sich das doch so gut angefühlt hatte. Dann sehe ich ihn an, lächle leicht. „Yuugi…“, murmle ich und brauche einen Moment, meine Gedanken angesichts seiner vielen, aber klärenden Worte zu ordnen. Er erklärt mir zwar, weswegen er es nicht möchte und den einen Grund, jenen, welchen er als zweiten anführte, verstehe ich zwar auch, aber was er mir mit dem ersten sagen wollte, das ist mir schleierhaft. So lege ich auch den Kopf schräg als er fragt, ob ich das verstünde und antworte ernst und leicht verwirrt:„Nein, ich glaube nicht… ich… was bedeutet es, zu lieben?“, frage ich. Ich weiß, was Liebe machen bedeutet, aber ich glaube, er redet hier von etwas anderem und von diesem anderen hat mir nie jemand etwas erzählt.

Was er aber des Weiteren gesagt hat, das lässt mich nur heftig den Kopf schütteln. „Yuugi, halt den Mund!“, sage ich heftig und ich glaube, ich habe niemals dermaßen die Stimme erhoben wie grade jetzt, ich habe es nie gewagt und Yuugi gegenüber nie gemusst, aber nun sehe ich doch eindeutig die Notwendigkeit dazu. Ich erhebe mich von seinem Schoß, stehe vor ihm und schaue auf ihn hinunter, nicht herablassend, sondern eindringlich. „Yuugi, das ist so ein Schwachsinn! Du bist der liebste Mensch, der mir je begegnet ist, du wolltest ja nicht, dass ich tue, was ich getan habe, jeder andere hätte es sich einfach genommen. Du bist so lieb zu mir, tust so viel für mich. Niemand hat weniger recht, so schlecht von sich zu denken! Du weißt nicht, was jene andere mit mir getan haben, wenn du sie Schweine nennst, dann hast du recht – aber du! Niemals! Yuugi, sie haben mich vergewaltigt, gedemütigt, geschlagen und in jeder Weise…“ Ich unterbreche mich um einmal tief durchzuatmen, denn ich will ihn ja nicht anschreien, aber andererseits muss ich ihm diese Schuldgefühle, die so vollkommen ungerechtfertigt sind, ja ausreden. So spreche ich, diesmal bemüht ruhig, weiter:„Sie haben Dinge mit mir getan, ich nicht einmal aussprechen möchte. Und du… du hast so viel für mich getan, du kannst dich in keinster Weise mit ihnen vergleichen. Das darfst du einfach nicht, denn es ist nicht wahr…“ Langsam beruhige ich mich wieder, sinke neben Yuugi auf den Boden, neben seinen Beinen, diesmal, nicht dazwischen. Ich schlinge meine Arme um seine Beine und sehe zu ihm hoch. „Du bist so lieb, Yuugi, du darfst nicht schlecht von dir denken!“, sage ich leise und beginne fast zu weinen. Doch ich beiße die Zähne zusammen, stattdessen schenke ich ihm einen schönen Augenaufschlag und frage:„Hast du noch Schokolade da?“
 

Yuugi:

Mit erschrockenem Gesichtsausdruck und fast schon mit Unglauben höre ich Atemu zu. Wie er mich anschreit, zu Recht weist und im nächsten Moment über sich selber erschrocken inne hält, ehe er das, was ihm auf dem Herzen liegt, in ruhigen Ton beendet und mich dann doch etwas verunsichert anschaut. Doch ich bin ihm nicht böse, dass er laut geworden ist und auch, dass er mir so richtig ehrlich die Meinung gesagt hat macht mich glücklich, denn es zeigt, dass er sich in meiner Gegenwart nicht unterdrückt, nicht unterordnet und auch nicht mich als seinen Herren oder dergleichen sieht. Zu dem zeigt es eines ganz deutlich: Er beginnt allmählich, seine Gefühle zuzulassen und diese auch zum Ausdruck zu bringen. Auf die letzten seiner Worte kann ich nicht anders, als ihn mit vollem Elan in meine Arme zu ziehen und ihm einen Kuss auf die Stirn zu hauchen. „Du bist ein Engel, weißt du das? Ein wunderschöner Engel und alle, die dich je angefasst und beschmutzt haben, werden dafür büßen, und wie sie das noch werden!“, sage ich mit vollem Ernst und hauche erneut einen Kuss auf seine Stirn. Anschließend wandert mein Blick zu seinen Augen und ich kann nur schmunzeln. „Soso... mein kleiner Engel möchte also Schokolade. Dann soll er die auch bekommen aber, zu allererst bekommt er etwas, was sich diese Augen schon den ganzen Tag wünschen!“, verkünde ich und springe auf, einen verwirrt drein blickenden Atemu auf dem Bett zurück lassend.

Schnell spurte ich ins Wohnzimmer und suche aus den Klamotten, welche Kaiba besorgt hat, eine dicke Winterjacke mit Fellkragen und eine kuschelige Mütze heraus. Nicht zu vergessen einen warmen Schal, ehe ich mit allem zu Atemu gehe und ihn, ohne ein Wort zu sagen, wie eine Anziehpuppe im warmen Schlafzimmer in diese Sachen packe. Auf seinen fragenden Blick hin und die Aussage, dass ihm zu warm sei, grinse ich nur und finde ihn einfach nur süß. Grade mal Mund, Nase und Augen sind zu sehen, der Rest ist von warmen Winterklamotten versteckt. Doch eines fehlt noch. Schnell ziehe ich Atemu hinter mir her ins Wohnzimmer, wo ich eines der neuen paar Schuhe, unheimlich chice und edle Winterstiefel zum Vorschein bringe, die ich ihm auch schnell helfe anzuziehen. Und als ich mich wieder aufrichte, sehe ich in sein schon leicht genervtes Gesicht und von Hitze deutlich errötete Wangen. Schnell ziehe auch ich mir eine Jacke mit Kapuze über und meine festen Schuhe an, ehe ich mit Atemu an der Hand die Balkontür öffne.

„Fünf Minuten, Atemu, ok? Nicht länger!“, zwinkere ich ihm zu und überlasse ihm den ersten Schritt auf den noch völlig unbetretenen und komplett zugeschneiten Balkon. Jedoch bleibe ich in seiner Nähe, denn ich möchte um nichts in der Welt seinen Gesichtsausdruck über den ersten Schnee seines Lebens verpassen.
 

Atemu:

Ich blinzle leicht überrascht, als ich mich plötzlich in seinen Armen wiederfinde. Zwar war ich mir sicher, dass ihn meine Worte nicht erzürnen würden, aber mit einer so positiven Reaktion hatte ich auch nicht gerechnet. Seine Worte versetzen mich in pures Staunen und während ich eine Strähne aus seinem Gesicht streiche und ihm dabei verblüfft in die Augen sehe sage ich:„Ein Engel? Was ist das? Und was ist Liebe, das hast du auch nicht erklärt!“ Zu meinen nächsten Worten aber rücke ich ein Stück von ihm ab. „Aber wovon redest du denn? Sie haben doch nichts falsch gemacht! Sie haben mich dazu benutzt, wozu ich existiere, somit können sie mich doch auch nicht beschmutzen. Wenn jemand büßen muss, dann ich, ich bin davongelaufen…“ Das alles scheint ihn aber wenig zu interessieren, auch mein Wunsch nach Schokolade stößt auf taube Ohren, stattdessen verschwindet er erst einmal und ehe ich mich noch fragen kann, was ich davon halten soll, ist er schon wieder da und beginnt, mir einige Kleidungsstücke überzustreifen, in denen mir sehr bald sehr warm wird. Doch nicht einmal mehr auf meine Beschwerde diesbezüglich achtet er. Stattdessen kommt noch mehr Kleidung. Ich widerspreche zwar nicht direkt, aber mein Blick alleine spricht Bände.

Doch als er die Balkontüre öffnet und mir für fünf Minuten erlaubt, in den Schnee zu gehen, ist alles das vergessen und schnell, damit er es sich nicht noch anders überlegen kann, trete ich auf den Balkon. Dort allerdings bremst mich der Schnee aus, denn ich versinke bis zu den Knöcheln darin. Das macht mir jedoch nichts aus, denn ich sinke ohnehin auf die Knie, greife mit beiden Händen in die weiße Pracht und halte den Schnee dann in meinen Fingern, bis nur noch Wasser von meinen Händen tropft. Erstaunt sehe ich zu Yuugi hoch, der hinter mir steht und mich lächelnd beobachtet. „Ohh…“, mache ich enttäuscht, ich wusste zwar, dass das passiert – aber doch nicht so schnell! Erneut nehme ich etwas Schnee in meine Hände, es ist eisig kalt und meine Hände sind bereits jetzt blau vor Kälte, aber meine fünf Minuten sind ja noch nicht rum! Vorsichtig führe ich eine Hand voll Schnee zum Mund und probiere – aber es schmeckt bloß wie normales, kaltes Wasser. Das enttäuscht mich ein wenig, aber nicht lange, dann habe ich mich schon bäuchlings in den Schnee geworfen, der, liegt man einmal darin, gar nicht mehr so kalt sondern angenehm warm erscheint. Unter Kichern rolle ich mich in der weißen Pracht hin und her bis meine Haare und Kleidung komplett durchnässt ist und Yuugi bei meinem Anblick besorgt meinen Namen ruft und mich, da die fünf Minuten um seien, wieder zurück ins Haus rufen will. Aber der Schnee ist so schön weich und warm… Wie ein Kleinkind höre ich einfach nicht auf Yuugi. Es ist das erste Mal seit Jahren, dass ich ungehorsam bin, denn gleichzeitig ist es das erste Mal seit Jahren, dass ich keine Peitsche und keinen Stock für diesen Ungehorsam befürchten muss. Yuugis Stimme erklingt zum zweiten Mal und dieses Mal erhebe ich mich, beide Hände voller Schnee. Als ich vor Yuugi stehe puste ich den Schnee von meinen Händen und lasse es auf diese Weise schneien. Mit strahlenden Augen sehe ich zu, wie die Flocken im Wind tanzen, ein paar verwirren sich in Yuugis‘ Anorak. So vollkommen durchnässt wird es allmählich doch kalt und ich kuschle mich an Yuugi, meine ausgestreckte Hand zeigt auf den Schnee um uns herum. Er hatte mir eben, als ich ihm sagte, er dürfe sich mit den Männern nicht vergleichen, nicht geantwortet, sodass ich nun noch einmal darauf zurückkomme. „Wenn du nicht gewesen wärst, Yuugi, dann läge ich irgendwo unter dieser Schneedecke begraben und wäre tot. Also vergleiche dich niemals mit meinem Besitzer. Du bist nicht wie er. Hörst du?“ Eindringlich schaue ich ihn an und lasse mich erst nach seiner Antwort ins Haus ziehen, wo ich mich sogleich entkleide, er muss mir erst gar nicht sagen, dass ich mich sonst erkälte. Als ich beinahe nackt bin und die Chance auf eine Erkältung somit geschmälert habe trete ich noch einmal zu ihm, umarme ihn innig und flüstere an sein Ohr: „Vielen Dank! Das war wunderschön!“
 

Yuugi:

Die ersten Sterne tauchen am Himmel auf und es hört zum ersten Mal für diesen Tag auf zu schneien. Das Licht des Mondes und der Sterne geben dem Schnee einen wunderschönen hellblauen Schimmer und lassen die kleinen Eiskristalle darin glitzern.

Und mitten in diesem Zauber der Natur befindet sich Atemu, welcher das erlebt, was Kinder normalerweise im Alter von zwei oder drei Jahren erleben, dann, wenn sie ihre Umgebung richtig wahrnehmen. Es ist eine Freude ihm zuzuschauen, wie er im Schnee herum tollt. Er ist zwar 16, was sein Körperbau und auch sein Aussehen deutlich verrät dennoch... erwacht in ihm grade das Kind, welches er nie ausleben durfte und ich kann mich gar nicht daran sattsehen. Ich erkenne sogar mich in ihm wieder und fühle mich augenblicklich in meine Kindheit zurückversetzt. Da war die Welt noch in Ordnung, keine Sorgen, keine Probleme. Wohlbehütet in den Armen der Eltern aufgewachsen und langsam und behutsam auf diese doch manchmal harte Welt vorbereitet. Etwas, dass Atemu, wie vielen anderen seiner Rasse, verwehrt geblieben ist. Kaum auf der Welt gibt es selten eine Mutter, die sie lieb in die Arme schließt, sie küsst und vor allem Bösen beschützt. Es ist kein Wunder, dass Atemu nicht weiß, was Liebe bedeutet. Nicht nur, dass es viele Arten von Liebe gibt, von der eine die körperliche ist, welche doch so viel anders sein kann, als die, welche ihm beigebracht wurde. Jede einzelne davon würde ich ihm so gerne zeigen jedoch... ich schüttle den Kopf über mich selbst. Ich werde es ihm versuchen zu erklären und ihm zeigen, was es heißt, zu lieben. Nicht körperlich aber... ich werde ihn die Liebe, welche ich für ihn in mir trage, spüren lassen. Er soll erfahren, was es heißt, mit dem Herzen und nicht nur mit dem Körper geliebt zu werden.

In diesem Moment schmeißt Atemu sich in den Schnee und rollt sich hin und her und schon bald gleicht er einem Schneemann. Besorgt richte ich das Wort an ihn und bitte ihn, jetzt wieder mit mir herein zu kommen, ich möchte ja nicht, dass er gleich wieder krank wird. Doch dieser süße Frechdachs scheint mich zu überhören oder mich einfach zu ignorieren und tollt weiter in der weißen Pracht. Es lässt mich schmunzeln, auf eine Art freut es mich, dass er versucht seinen Willen durchzusetzen, wenn ich doch daran denke, wie es war an unseren ersten beiden Tagen, wo er nicht ein Widerwort gab und alles als Befehl gesehen hat. Jedoch muss ich in diesem Fall darauf bestehen, dass er mit mir zurück ins Warme kommt und als ich ihn das zweite Mal anspreche, steht er brav auf und kommt zu mir mit etwas Schnee in der Hand, welchen er mir mit einem Lächeln im Gesicht entgegen pustet, sodass ich auch von weißen Flocken bedeckt bin. Anschließend kuschelt er sich in meine Arme und sagt etwas, das mich zutiefst berührt. Scheinbar hat er durchaus mittbekommen, dass ich mit mir noch lange nicht im Reinen bin wegen der Sache von heute Nachmittag und versucht mir somit klar zu machen, was er von mir denkt... und dass er mich keinesfalls so sieht, wie ich mich selbst sehe. Ich drücke ihn fest, als mir bewusst wird, dass er recht hat. Wären wir uns nicht begegnet... würde er, einsam und ohne je erfahren zu haben, was Wärme, Geborgenheit, und Liebe bedeuten, in seinem Kartoffelsack, verhungert, erfroren oder an einer Lungenentzündung gestorben, unter diesem Schnee liegen.

Allein der Gedanke daran schnürt mir die Kehle zu und ich gebe ihm in Küsschen auf die Stirn, ehe ich ihn zurück ins Wohnzimmer ziehe und die Balkontür hinter mir schließe. Ich nehme ihn an der Hand und führe ihn ins warme Schlafzimmer, wo er sofort beginnt sich aus den nassen, kalten Sachen zu pellen und ich helfe ihm dabei. Als er nur noch in seiner Shorts da sitzt, zieht er mich zu sich und haucht mir in einer Umarmung dankende Worte für diesen kleinen Ausflug, in eine für ihn eine so neue Welt, ins Ohr. Ich lächle und streichle ihn lieb über den Rücken, wobei mir auffällt das er einem Eiswürfel Konkurrenz machen könnte. „Gern geschehen, mein Engelchen!“, flüster ich und stupse seine Nase an. „Was hältst du von einem schönen, warmen Schaumbad mit mir? Dabei beantworte ich dir auch deine Fragen über die Engelchen und alle deine Fragen über die Liebe.“, frage ich ihn während ich mir selbst meine Klamotten ausziehe bis auch ich nur noch meine Shorts trage.
 

Atemu:

Ich unterdrücke den mir in Fleisch und Blut übergegangenen Reflex zu schaudern als er fragt, was ich von einem Schaumbad mit ihm halten würde. Bei jedem anderen hätte ich nun befürchten müssen, dass er etwas ganz anderes als ein Bad wolle – oder zumindest nicht nur ein Bad. Ich erinnere mich an einen Freund meines Besitzers, der mich häufiger mal ausgeliehen hat und der mich einmal während er mich nahm immer wieder unter Wasser drückte, weil ihn meine Todesnagst und mein ständiges beinahe-Ertrinken erregten. Und obwohl ich weiß, dass Yuugi mir kein Leid zufügen wird, kann auch er die Erinnerungen nicht einfach aus meinem Kopf löschen, welche bei solchen Worten automatisch meinen Kopf füllen. Doch wie gesagt, ich unterdrücke das Schaudern, stattdessen nicke ich zustimmend und presse mich enger an ihn, weil es allmählich doch sehr kalt wird, fast nackt und ohnehin schon frierend in seinem Schlafzimmer zu stehen. Allerdings, da ich zugestimmt habe, beginnt er nun selbst, sich auszuziehen, sodass ich ihn wohl oder übel loslassen muss. Um also in der Zwischenzeit nicht dumm herumzustehen und vor allen Dingen um schneller wieder ins Warme zu kommen gehe ich schon einmal ins Bad, lasse warmes Wasser in die Badewanne laufen und suche währenddessen nach der Flasche, in welcher sich der Badezusatz befindet, welchen Yuugi in meiner ersten Nacht hier verwendet hat. Ich weiß noch, dass Blumen auf der Flasche waren und den Duft könnte ich ohnehin nicht mehr vergessen. Dieser Duft bedeutet Sicherheit. Ich muss zum Glück nicht lange suchen, dann halte ich eine hellblaue Flasche in Händen, auf dem Etikett sind Margeriten, ich bin stolz mittlerweile zu wissen, dass diese Blumen so heißen. Es steht auch irgendetwas von „Bad“ darauf, aber so gut kann ich dann doch noch nicht lesen… Jedenfalls erkenne ich beim Öffnen der Flasche sogleich, dass ich die richtige erwischt habe, sodass ich etwas davon ins Bad gebe, grade in dem Augenblick, da Yuugi das Bad betritt. Ich drehe mich zu ihm um und lächle, kann dabei leider den Stolz über meine neu gewonnene Selbstständigkeit nicht ganz aus meinen Augen verbannen. Er wird es verzeihen, er versteht.

Ich kann ihn auch gar nicht lange anlächeln, denn dann muss ich mich schon umdrehen und das Wasser abstellen, damit es nicht noch überläuft. Ich stelle anschließend die Flasche mit dem Badezusatz zurück, sehe ihn dann aber etwas unsicher an, weil ich nicht weiß, wie wir beide in seine Badewanne passen sollen. Sie ist zwar groß genug für eine Person, aber zwei…? Verglichen mit der meines Besitzers ist seine Wanne sogar recht klein – aber Jono meinte dazu, was mein Besitzer gehabt habe, das könne man nicht mehr Badewanne nennen, das sei ein Pool. Er wird wohl recht haben. Yuugi indessen klettert in die Wanne, nimmt meine Hand, sodass ich ihm folge. Wir passen schließlich beide hinein, er sitzt gegen den Rand gelehnt und ich sitze zwischen seinen Beinen und mit einem Rücken an seine Brust gelehnt. Dazu die Wärme des Wassers, der Duft… es ist wahnsinnig schön. Die Schaumbläschen reflektieren das Licht in allen Regenbogenfarben, wenn man genau hinsieht, stelle ich fasziniert fest. Schon beinahe automatisch kuschle ich mich sofort an ihn, aber meine Augen blinzeln neugierig zu ihm hoch. Er wollte mir ein paar Fragen beantworten! „Also…?“, frage ich und schnippe dabei spielerisch etwas Schaum mit meinen Fingern in seine Richtung.
 

Yuugi:

Während Atemu ins Badezimmer stürmt, gehe ich zu meinem Kleiderschrank und wühle etwas weiter hinten bei den Sommerklamotten, bis ich schließlich fündig werde.

Ich ziehe meine Badeshorts hervor und nachdem ich mich meiner Panty entledigt habe, ziehe ich diese an. Ich möchte einfach vermeiden, dass Atemu sich in irgendeiner Weise bedrängt fühlt, denn der kurze Schimmer in seinen Augen, als meine Frage scheinbar eine schlimme Erinnerung in ihm weckte, ist mir durchaus nicht entgangen. Dass er jedoch trotzdem mit mir baden möchte, freut mich sehr und ich glaube allmählich, dass ich seinen Worten, im Bezug dessen, was er über mich denkt, Glauben schenken kann. Schnell suche ich noch die Sachen von Atemu und mir zusammen, welche in die Waschmaschine gehören und folge ihm ins Badezimmer.

Dort angekommen werde ich von einem Atemu begrüßt, welcher mich überaus stolz, als hätte er alleine den Welthunger ausgerottet, ansieht und als ich in die Badewanne sehe und auf die Flasche in seiner Hand wird mir auch klar, warum.

Er hat ganz allein unter all meinen Duschbädern, Shampoons, dem Rasierschaum, den Körperlotionen und auch der Packung mit dem Kaltwachsstreifen die richtige Flasche für das Schaumbad herausgesucht. Und ich muss zugeben: Eine beachtliche Leistung wenn man bedenkt, dass ich wirklich sehr viele Körperpflegeartikel besitze, da ich sehr auf mein Äußeres achte. Da fällt mir ein, dass ich nach unserem Bad dringend noch einmal den Rasierer zücken müsste, denn ich hasse es, wenn sich irgendwo anders als auf meinem Kopf an meinem Körper Haare meinen, breit machen zu müssen. Bei Atemu ist mir aufgefallen, dass bei ihm außer auf dem Kopf und seinem Schwanz natürlich nirgendwo anders auch nur ein Haar zu sprießen scheint. Weder an den Beinen, weder an den Achseln, noch in seinem Intimbereich. Nicht, das mich es stören würde, ganz im Gegenteil, aber dennoch frage ich mich, ob dies schon bei deiner Zeugung berücksichtigt wurde. Zeugung ist wahrscheinlich nicht einmal das richtige Wort. Wahrscheinlich müsste es eher, Züchtung heißen und doch mag ich daran nicht einmal denken, weil es mir vor Augen führt, dass nicht einmal seine Entstehung mit Liebe verbunden ist. Nicht einmal das Wort "Liebe Machen" kommt bei seiner Zeugung zum Einsatz. Schnell schüttle ich den Gedanken ab und erwidere Atemus stolzes Lächeln, während dieser sich umdreht um die Flasche wegzustellen und das Badewasser abzustellen. Anschließend sehe ich zögerliche Ahnungslosigkeit in seinem Gesicht, als er auf die Badewanne starrt. Scheinbar überlegt er, wie da zwei Leute herein passen sollen. Gut ich gebe zu, sie ist nicht besonders gut, aber wenn ich in dieser Badewanne mit meinem letzten freund Sex haben konnte, so können wir doch wohl auch normal darin sitzen und baden, nicht wahr?

Und schon steige ich in das warme Wasser und helfe Atemu ebenfalls hinein. Ich setze mich und öffne meine Beine leicht und er versteht und platziert seinen Po in meinem Schoß und lehnt sich mit den Rücken an meinen Oberkörper.

Ich kann nicht anders, als die Arme um seinen Bauch zu legen und tief zu seufzten.

Es fühlt sich wirklich schön an. Einfach so harmonisch und sanft und ich hoffe, dass auch er sich so geborgen fühlt, wie ich.

„Also?“ vernehme ich plötzlich seine Stimme und mir fällt ein, dass ich ihm ja noch immer zwei Antworten schuldig bin. Ich lächle leicht gegen seine Haare, streichle seinen Bauch und beginne mit der leichteren Antwort von beidem, während er mir aufmerksam zuhört, jedoch die Streicheleinheiten sichtbar genießt.

„Ein Engel ist ein Wesen mit großen, weißen Flügeln, welches für die Menschen Reinheit, Geborgenheit und Unschuld verkörpert. Er ist etwas Reines und jeder Mensch wünscht sich einen an seiner Seite zu haben, da man von ihnen sagt, sie würden einen vor Dummheiten und Gefahren schützen und in schlimmster Stunde für einen da sein. Sie sind etwas Besonderes, etwas Einzigartiges und deshalb suchen viele auf Erden ihren ganz eigenen Engel und ich habe meinen gefunden.“, flüstere ich in sein Katzenöhrchen und hauche ein Küsschen darauf.

Und ehe er mir erneute Fragen stellen kann, gebe ich ihm erst einmal eine Antwort auf seine zweite Frage.

„Die Liebe, das ist schon schwieriger, Atemu, denn es gibt verschiedene Arten davon. Und... auch wenn du glaubst, EINE davon zu kennen, so möchte ich dir sagen, dass du dies bei weitem nicht tust. Das soll jetzt nicht bösartig klingen, auch wenn es im ersten Moment vielleicht weh tut, doch… Auch wenn man sagte man würde "Liebe mit dir machen" so hatte DAS rein gar nichts damit zu tun.

Es war Sex. Nicht einmal das. Es war die schlimmste Form davon und das nennt man Vergewaltigung. Sie haben dich dazu gezwungen Atemu, es war nichts freiwillig und das hat dann nichts mit Liebe zu tun.“ Ich merke, dass er durchaus aufgewühlt ist und umarme ihn noch etwas fester, streichle zärtlich über seine Haut und rede weiter.

„Liebe beschreibt ein Gefühl. Es kommt von innen. Dein Herz fühlt sich leicht an, dein ganzer Körper kribbelt und du bist so glücklich, dass du am liebsten alles und jeden umarmen möchtest. Du hast das Gefühl, das nichts und niemand dir etwas anhaben kann, du fühlst dich stark und möchtest am liebsten die Zeit anhalten. Deine Hormone spielen verrückt und du hast dich selbst und deinen Körper kaum bis gar nicht unter Kontrolle und es kommt nicht selten vor, dass du somit in jedes noch so kleine Fettnäpfchen trittst.

Das ist die stärkste Form der Liebe.

Die Liebe zu einer anderen Person.

Manche empfinden dieses Gefühl für zu intensiv um dem Geliebten Wesen mit Worten sagen zu können, wie viel er ihm bedeutet, deshalb gibt man sich der Liebe hin indem man miteinander schläft, Liebe macht und durch Berührungen, Liebkosungen und Küssen dem anderen versucht, wenn auch nur minimal die Gefühle zurück geben zu können, welcher der Liebste in einem selbst auslöst.

Liebe findest du allerdings noch in vielen anderen, schwächeren Formen wieder. Mann liebt Dinge, die einen glücklich machen, die besondere Gefühle in einem auslösen, die bewirken das man sich gut fühlt.

So liebe ich zum Beispiel Schokolade, den Schnee, Weihnachten und ich liebe es zu Kuscheln. Besonders mit dir.“, ende ich meine Erklärung und gebe ihm einen Kuss auf sein Haar und auf jedes seiner Öhrchen.

Die Sache mit der Liebe, die Eltern für ihre Kinder hegen, habe ich bewusst weggelassen, da diese Liebe mit nichts zu vergleichen ist, da sie besonders und einmalig ist.

Da ich weiß, dass Atemu keine hat, wollte ich ihm nicht das unter die Nase reiben, was er nie hatte, und nie habe kann.

Ich möchte ihn nicht einfach noch mehr verletzten, als es meine Erzählung wahrscheinlich schon getan hat.
 

Atemu:

Mein Kopf liegt an seine Brust gelehnt, die ganze Zeit über, während er erzählt. Ich spüre seine Hände auf mir, spüre, wie sie versuchen, mir Halt zu geben, aber es gelingt ihm nicht. Ich bin froh, dass meine Haare doch recht lang sind, sie fallen in mein Gesicht, sodass er selbiges, das ohnehin gesenkt und an ihn gelehnt ist, nicht sehen kann. Ich weiß ja, dass ich ihn gefragt habe und er somit nur meinem Wunsch nachkommt und meine Fragen beantwortet, aber dennoch ist es nicht schön, seine Worte mit anhören zu müssen, denn deutlich führt es mir eines vor Augen: Mein bisheriges Leben war die reinste Verschwendung. Ich habe nie mit meinem Los gehadert, aber nun, da er mir solches erzählt, fange ich zum ersten Mal damit an. Ich stehe ruckartig auf, Wasser schwappt gegen die Ränder der Wanne, doch nichts schwappt über. „Lass dir Zeit. Ich… ich bin gleich wieder da.“, sage ich mit bebender Stimme, schnappe mir ein Handtuch und meine Kleidung und habe das Bad verlassen.

Um ihm nicht in die Quere zu kommen, verkrieche ich mich in den hintersten Winkel der Wohnung, trockne mich nachlässig ab und ziehe mir meine Sachen an. Das alles jedoch geschieht wie in Trance, ehe ich schließlich auf den Boden sinke, das Handtuch um mich geschlungen und starre trübe vor mich hin. Das also ist es. Der Punkt, den ich mich zu überschreiten nicht gewagt habe. Aber nun muss ich wohl. Mein Leben, wenn man es denn so nennen will, war einfach nur das Spielzeug anderer Menschen. Und ich selbst… ich bin nichts. Aber nun kommt Yuugi, erzählt mir solche Dinge, die mich glauben lassen, es könnte anders sein und ich könnte einen Wert haben – einen anderen, als meinen Kaufpreis. Dabei will ich das ja gar nicht, ich möchte mich dieser Illusion nicht hingeben, denn irgendwann würde sie enttäuscht werden. Es kann doch so nicht weitergehen, irgendwann wird etwas geschehen und dieses Glück zerstören – ich kann einfach nicht glücklich sein, das bin ich doch nie gewesen und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich nun auf einmal glücklich sein sollte, für immer. Ich würde es so gerne glauben, aber ich fürchte mich zu sehr davor, dass diese Hoffnung dann enttäuscht wird. Yuugi könnte meiner überdrüssig werden. Aber damit könnte ich leben. Schlimmer wäre, wenn er hinter mein Geheimnis käme – niemals darf er von dem Chip erfahren, es beschämt mich zu sehr. Ich atme tief durch um die aufkommende Panik zu überwinden. Ich bin doch glücklich, grade in diesem Augenblick. Vielleicht sollte ich nicht so sehr an die Zukunft denken sondern genießen, was ich jetzt habe.

Auf diese Weise von neuem Mut beseelt stehe ich wieder auf, nehme das Handtuch und schleiche zurück ins Schlafzimmer. Yuugi ist schon da, erwartungsvoll schaut er mir entgegen und ich ringe mir ein Lächeln ab. „Es ist alles in Ordnung!“, versichere ich ihm, ich möchte ihn nicht mit meinen Sorgen belasten, nicht nur, weil ich nicht möchte, dass er meinetwegen traurig ist, sondern auch, weil es die Stimmung nun trüben würde. So lege ich das Handtuch beiseite und setze mich auf sein Bett, abwartend, was nun noch kommt.
 

Yuugi:

Ich spüre zu deutlich, wie ihn meine Worte aufwühlen.

Einerseits hätte ich es ihm so gerne erspart, aber auf der anderen Seite hat er doch ein Recht darauf, zu erfahren, was ihn in diesem Leben alles erwarten kann, wenn er es nur zulässt und lernt, zu vertrauen. Nicht nur mir, sondern auch anderen Menschen.

Dies versuche ich ihm mit meiner Umarmung, mit meinen zarten Streicheleinheiten zu vermitteln, aus welcher er sich plötzlich löst und aufsteht.

Der Blick auf sein Gesicht bleibt mir verwehrt und so höre ich nur eine leise, und deutlich bedrückte Stimme, ehe er aus der Badewanne klettert und mit einem Handtuch, seinen Sachen und hängenden Öhrchen und einem auf dem Boden schleifenden Schwanz das Badezimmer verlässt.

Dieses Bild versetzt mir einen Stich ins Herz. Es tut so weh, doch dies ist mit Sicherheit nichts im Vergleich zu dem, was Atemu grade durchleben muss. Ich möchte gar nicht daran denken, was für Fragen durch seinen hübschen Kopf schwirren.

Mit Sicherheit fragt er sich, was für ein Sinn seine Existenz bisher hatte. Und die Antwort darauf weiß sogar ich. Nämlich nur eine. Dem sexuellen Vergnügen irgendwelcher Männer und deren abartigen Phantasien. Sechszehn verlorene Jahre ohne einen kleinen Tropfen Liebe.

Ich würde so gern zu ihm gehen, ihn halten und versuchen, diese Erkenntnis von ihm zu nehmen und doch... wenn er alleine sein will, so muss ich das respektieren.

Er wird zu mir kommen, wenn er seine Gefühle geordnet hat denn... ich glaube, er braucht mich, genauso, wie ich ihn inzwischen brauche.

Mit dieser Erkenntnis stehe ich auf und entledige mich meiner Badeshorts und lege sie in das Waschbecken, damit sie nicht den Boden überschwemmt.

Ich suche mein Rasierer und die Kaltwachstreifen zusammen und beginne mich zu enthaaren. Anschließend dusche ich mich ab und steige aus der Badewanne. Inzwischen sind gut zwanzig Minuten vergangen und es dauert noch circa zehn weitere, ehe ich das Badezimmer wieder aufgeräumt habe.

Mit meinem Handtuch um die Hüften verlasse ich das Bad und gehe auf direktem Wege ins Schlafzimmer. Da Atemu noch immer nicht wieder aufgetaucht ist, beginne ich mir langsam Sorgen zu machen. Er wird doch nicht weggelaufen sein oder sich irgendwas angetan haben.

Im Schlafzimmer angekommen sehe ich, dass dieses leer ist. Seufzend gehe ich zum Bett und lege meine Sachen darauf. Langsam gehe ich wieder zur Schlafzimmertür, an welcher ich jedoch stoppe.

Nein, ich werde nicht nach ihm sehen. Er hat mir deutlich zu verstehen gegeben, dass er seine Zeit für sich grade braucht und... wenn ich möchte, dass er vertraut, so sollte ich als allererstes ihm vertrauen. Er wird nichts Unüberlegtes tun, ich glaube, dazu fühlt er sich hier zu wohl und... hat mich, wie mir es mir vorkommt, zu gerne. Nein, das würde er uns beiden nicht antun. Und so gehe ich zurück zu meinem Bett und ziehe mich an. Ich bin grade fertig, als ich Schritte hinter mir höre, ich drehe mich um und in der Tür sehe ich Atemu stehen, was mein Herz erfreut höher schlagen lässt, sodass ich nicht anders kann, als ihn anzulächeln. Ich bin so froh, dass er nun wieder meine Nähe sucht.

Auch er schenkt mir ein kleines Lächeln und beteuert mir, dass alles Ok ist, während er an mir vorbei und zum Bett geht. Er setzt sich hinauf und schaut mich an.

Seine wunderschönen Augen fixieren mich und ich lege noch schnell mein Handtuch zum Trocknen über den Stuhl neben dem Kleiderschank, ehe ich zu ihm gehe. Schnell bin ich auf das Bett zu ihm gekrabbelt und ziehe ihn in meine Arme. Ob er reden will überlasse ich ihm, doch ich will, dass er eines weiß.

„Ich bin immer für dich da, hörst du, wann immer du reden magst kannst du zu mir kommen, ich werde dich nicht fortschicken und mit deinem Kummer alleine lassen.“ Ein Küsschen auf seine beiden Öhrchen besiegelt dieses Versprechen, ehe ich sein Kinn anhebe und in die wunderschönen Augen schaue.

„Ich, habe dich sehr lieb, Atemu.“, flüstere ich ihm entgegen, auch wenn dies eine glatte Untertreibung dessen ist, was ich empfinde, doch ich bin mir sicher, dass alles andere ihn überfordern würde und so hauche ich ihm einen Kuss auf die Stirn und belasse es dabei. Ich hoffe, dass er auch so versteht, wie wichtig er mir in der kurzen Zeit doch geworden ist.
 


 


 

Das wars dann erstmal wieder.

Danke fürs lesen und einen knutscher an alle die UNS ein kommi hinterlassen X3~



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  patkinmon
2010-10-14T18:07:40+00:00 14.10.2010 20:07
heyy
es freut mich, dass es weiter geht
ich hab schon drauf gewartet. Ach Atemu du hast noch viel zu lernen aber Yuugi wird dir sicher gerne dabei helfen^^
Ich finde besonders yuugis erklärungen in diesem Kapitel schön ihr habt "Liebe" und "Engel" wirklich schön erklärt. Ich freu mich auf das nächste Kapitel und bye bis dahin ;)

lg patkinmon
Von: abgemeldet
2010-10-02T17:10:33+00:00 02.10.2010 19:10
Es geht weiter!
Und das mir einem tollen kapitel!
Ich bin gespannt wie es weitergeht und
wann sie endlich zusammenkommen!
Atemu tut mir soo leid, soviel leid
ertragen musste!
Ich hoffe das nächste kapitel kommt bald!

lg Lovly96
Von:  star-angel
2010-09-28T21:33:58+00:00 28.09.2010 23:33
juchu, ein neues kapitel.
das war ja total niedlich wie atemu mit dem schnee gespielt hat. wie ein kleines kind und wie niedlich wie er yuugi versucht hat zu erklären das er klein schlechter mensch ist, nur weil er auf ihn steht, sondern das er ihm das leben gerettet hat.
atemu tat mir aber total leid, als er sich so mies fühlte wegen yuugis erklärung was liebe ist. aber total gut geschrieben. aber was hat es mit diesem chip auf sich den atemu hat? ist das eine art ortungschip? wenn ja, warum hat ihn sein 'besitzer' noch nicht geortet? oder kommt da etwa noch was? ob bitte bitte ganz schnell weiter schreiben. ich bin doch sooooo neugierig.
lg star-angel
Von:  lula-fan
2010-09-25T14:59:53+00:00 25.09.2010 16:59
sehr schön geschrieben !!!
ich merke richtig wie sehr es auch Yuggi schmerzt Atemu die Augen über sein bisheriges Leben zu öffnen.
Seine Erklärungen über die Liebe find ich sehr gut !!!
Bin gespannt wann Atemu das gleiche für Yuggi empfindet wie dieser für ihn. Ich hab so das Gefühl das Atemu sich in Yuggi verliebt :)
Und wann er checkt das Yuggi ihn liebt.

Schön wie Yuggi es schafft,diese schweren Gespräche und bitteren Erkenntnisse,zwischen den schönen Erlebnissen des Schnees und gemeinsamen baden zu legen.So das Atemu zwischen dem unangenehmen immer etwas sehr schönes hat.So ist es für ihn bestimmt leichter nicht allzu traurig zu werden.

Klasse find ich auch wie energisch Atemu ,am Anfang des Kapitels, Yuggi´s Selbstvorwürfe wieder spricht.

ich hoffe sehr das nächste Kapitel kommt schneller!! weil ich sehr gespannt drauf warte.

vlg.

PS: von was für einen chip meint Atemu ?
Von:  lanhua-yu
2010-09-25T14:58:57+00:00 25.09.2010 16:58
das war echt toll,
da hat sich da lange warten auf das kapi echt gelohnt ^^
ich frag mich jetz allerding was mit dem "geheimniss" is ??!

ich hoff das neue kapi kommt bald
gruß
luan

Von: abgemeldet
2010-09-25T13:53:02+00:00 25.09.2010 15:53
Ja ja, wenn meine beiden Liebsten mal was zusammen schreiben, dann kann da nur was Gutes raus kommen^^
Und obwohl eine etwas längere Pause dazwischen lag, schließt sich dieses Kapitel perfekt an das vorherige an. Schön geschrieben, vor allem die Szene, wo Atemu seinen ersten Schnee sieht, gefällt mir unglaublich gut. Ich sehe ihn regelrecht vor mir, wie er sich da rumwälzt und aussieht wie ein kleines Kind. Ich bin gespannt, wann Atemu bemerkt, dass Yuugi mehr für ihn empfindet als es das "Ich hab dich sehr lieb" zum Schluss je ausdrücken könnte.
Weiter so ihr beiden! Freu mich schon auf´s nächste Kapitel.
Gruß und Kuss eure
Yami-chan
Von: abgemeldet
2010-09-25T13:17:53+00:00 25.09.2010 15:17
ach die ebiden sind zu süß,
da hat sich ate aber selebr erschrocke gell das er ma laut wird o.o
schön egschrieben von euch zwwi, mann kann sich richtig hinein versetzen^^
freue mich schon auf das nächste kappi^^

liebe grüße chibi-yami


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