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einmal Muggelschule und zurück

1. alles kommt anders und 2. als man denkt
von

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der, dem wir das alles zu verdanken haben

Sie hörte das leise Läuten von Glocken, als sie am Weihnachtsmorgen wach wurde.

Aus der Halle unten drangen Stimme zu ihr hinauf. Lachen, offenkundig von Gästen, die gerade das Haus betreten hatten.

Leise murrend warf sich Amy auf die anderen Seite, musste ihren Zopf unter ihrem Kopf hervor holen, um bequem zu liegen, und zog die Decke bis über die Ohren.

In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen.

„Amy, aufstehen, wir haben Weihnachten! Geschenke!“, rief Ginny und zog ihr die Bettdecke weg.

Geschockt von der plötzlichen Kälte zog die braunhaarige die Beine an und grummelte etwas Unverständliches in ihr Kissen.

„Man du bist ja schwerer aus dem Bett zu bekommen als Ron!“, stellte die Rothaarige fest.

„Das könnte vielleicht daran liegen, dass du erstens: Ron heute nicht wecken musstest, weil er mit Harry und Hermine verschwunden ist und zweitens: Ich den ganzen Tag unterricht bei Minerva hatte...“, schlaftrunken rollte sich die Siebzehnjährige auf den Rücken und tastete nach ihrer Decke, doch die war nicht mehr aufzufinden. Stattdessen griff ihre Cousine nach ihren Armen und zog sie in eine aufrechte Position.

Fließend gingen Amys Augen auf, wie bei einer Spielzeugpuppe.

„Jetzt komm schon! Wir sind schon alle da und warten mit dem Frühstück nur auf dich!“

Erneut grummelte Amy los und schwang die Beine aus dem Bett. Sie schlüpfte in ihre Pantoffeln und ging hinüber zu ihrem Schrank.

In dem großen Spiegel, der die ganze Tür in Beschlag nahm, kam ihr ein Gesicht entgegen, das ihr nach den vielen Monaten als Sathyria schon fast fremd war.

Sie kannte sich nicht mehr mit braunen, vom Schlaf zerzausten Haaren. Sie kannte sich auch nicht mit halb eingefallenen Wangen und wusste noch weniger, seit wann sie so hohe Wangenknochen besaß.

Sie kannte sich nur als ein kleines, molliges Mädchen, aber mit dem Stress, den ihr Körper bei der ständigen Verwandlung durchlitt, blieben kaum mehr Fettpolster übrig. Nur ihre Kopfform erinnerte noch an ihr Mondgesicht und ihre Hüfte, die noch immer gut gefüttert war, wie McGonagall immer sagte.

Amy zog sich schnell eine Hose an und einen viel zu großen, selbstgemachten Pullover von Mrs. Weasley und schlurfte hinter Ginny her, die Treppe hinunter und in das Esszimmer, wo an einer langen Tafel der komplette Besuch Platz genommen hatte.

„Da ist sie ja!“, freute sich Molly und kam auf sie zu, um sie an sich zu drücken. „Setz dich, setz dich!“, forderte sie dann, ohne dass das Mädchen auch nur einen Ton sagen konnte.

Remus, der neben ihr saß, sah grinsend zwischen ihr und ihrem Frühstücksteller hin und her.

„Heute wieder Post von Romulus?“, wollte er wissen.

Seit sie diesen Namen das erste mal in seiner Gegenwart erwähnt hat und dann noch Post von ihm bekam, zog er sie damit auf.

Ob es ihm allgemein Spaß machte oder er sich einfach nur über diese passenden Namen, Romulus und Remus, freute, war ihr jedoch ein Rätsel.

Betont gelangweilt nahm Amy die Briefe hoch und hielt sie sich vor das Gesicht um das Grinsen zu unterdrücken, dass sich gerade auf ihren Lippen breit machte.

Die ganzen Weihnachtsferien über hatte Victorian ihr wirklich jeden Tag eine Eule geschickt. Meist waren die Briefe von ihm und Ernesta, aber manchmal auch nur von ihm. Seine kamen morgens und sie schickte ihre zum Abend zurück.

Sie musste zugeben, dass das fast so wie Chatten oder E-Mails schreiben in der Muggelwelt war, nur mit viel mehr Spaß und Nervenkitzel und vor allem persönlicher, Dank der handgeschriebenen Nachrichten.

Dieses mal jedoch waren es vier Briefe.

Lächelnd sah sie auf den ersten Absender.

Victorian Romulus stand dort in fein säuberlichen, geschwungenen Buchstaben, wie nur er sie schreiben konnte.

„Oh, seht nur diesen Blick!“, Nymphadora stieß Amy in die Seite, in der Hoffnung sie so aus ihrer Starre zu bekommen.

Die anderen lachten kurz, redeten dann aber in Ruhe weiter - über welches Thema auch immer.

Amy schüttelte den Kopf und legte den Brief beiseite.

Bei dem zweiten Brief hielt sie den Atem an, sie hatte noch gar nicht gesehen wer ihn geschrieben hatte, aber sie kannte auch diese Schrift. Sie hatte sie schließlich beinahe eine Woche jeden Tag gesehen und mit deren Besitzer jede freie Stunde verbracht.

Es war ein Brief von Draco.

„Na toll, nicht mal an Weihnachten hat man vor Todessern Ruhe.“, knurrte Remus, was seine Narben im Gesicht nur noch gefährlicher aussehen ließ.

„Todesser? Wo?“, fragte Arthur sofort alarmiert.

„Amy hat einen Brief von Draco Malfoy.“, meinte Lupin und biss mürrisch von seinem Brötchen ab.

„Du musst es ja nicht lesen.“, bemerkte Amy und schob es ordentlich unter den von Romulus, damit er ihn nicht mehr sehen musste.

Niemandem hatte sie von der Sache im Hogwartsexpresserzählt.

„Sag mal, bist du die Todesser-Postzentrale?“, fragte dann Gorge von der anderen Seite, der nun - neugierig geworden - zu dem nächsten Brief schielte.

„Deine Witze waren auch schon mal besser!“, stellte Bill fest und langte über den Tisch, um ihm einen Klaps zu verpassen, doch sein kleiner Bruder wich gekonnt aus.

Amy konzentrierte sich voll auf den Brief und ignorierte die Beiden.

Vorne stand in einer solch geschlungenen Schrift ihr Name, dass sie sich nicht sicher war, ob er gedruckt oder von einem Schönschreibmeister in Millimeterarbeit in Stunden des Schweißes zu Papier gebracht wurde.

Sie drehte ihn herum. Ein großes Siegel aus schwarzem Wachs hielt es zusammen.

Ein stolzes Pferd bäumte sich auf, umgeben von einem Wappen. Sie erkannte das Symbol sofort.

„Haben die jetzt ihr Zeichen geändert?“, fragte Arthur, der vorsichtshalber aufgestanden war, um über ihre Schulter zu sehen. Post von Todessern war selbst für Amy, die in seinen Augen langsam rekrutiert wurde, merkwürdig.

„Nein“, murmelte sie. „Das ist das Zeichen meines Papas.“

„Und der vierte Brief?“, fragte ihr Onkel und zog ihn hinter dem der Schule hervor. „Das ist ebenfalls von den Todessern.“, meinte er, als er das Siegel sah. „Scheinbar haben die Malfoys einen Narren an dir gefressen, das ist der Zweite aus ihrem Haus, nur offizieller.“

Er war drauf und dran ihn zu öffnen, da griff Amy danach und packte ihn ganz nach unten unter die Briefe der Anderen.

„Entschuldige bitte, aber das sind meine, Onkel Arthur.“, meinte sie nur kühl.

„Amy.“, keuchte Molly entsetzt.

„Na ist doch wahr. Ich will jetzt frühstücken und nicht über Voldemort und seine Bagage nachdenken!“

Mit dieser Antwort gaben sie sich (vorerst) zufrieden.

Mr. Weasley setzte sich wieder hin und man aß weiter, bis die Zwillinge irgendwelchen Quatsch veranstalteten, um die Stimmung aufzulockern.

Amy hörte jedoch gar nicht zu.

Das war ihr einfach zu viel Post auf einmal. Mit dem von Victorian hatte sie ja gerechnet, auf einen von Draco hatte sie gehofft, aber die anderen...

Als Andromeda und Molly begannen den Tisch abzuräumen und sich die anderen über die Geschenke her machten, folgte Amy den Frauen in die Küche.

Andromeda und Molly redeten über irgendwas und wirkten die Zauber, die das Geschirr säubern, abtrocknen und wegstellen sollten, als sie herein kam.

Kurz sahen sie sich um, als Amy auf einen Barhocker kletterte und die Briefe auf den Tisch legte, ehe sie den ersten mit dem Schulsiegel öffnete.

„Na Schatz, was steht drin? Dass sie dich doch nicht haben wollen?“, fragte Molly und sah ihr über die Schulter.

„Nein“, Amy hielt eine Fahrkarte hoch und las dabei weiter. „Inhaltlich fast der gleiche Brief, wie der von Hogwarts.“, stellte sie fest. „Eine Bestätigung, dass man angenommen wurde und was man mitzubringen hat und was man mitbringen darf und so weiter. Socke ist auf jeden Fall erlaubt.“

„Vielleicht solltest du Socke lieber hier lassen. Er wäre ein gefundenes Fressen für Voldemorts Schlange.“, meinte Andromeda nur. „Abgesehen davon könnte ihm das Klima da unten vielleicht ein wenig zusetzen.“

Amy schwieg erst, dann nickte sie und packte den Brief beiseite.

Der nächste war der der Familie Malfoy.

„Geehrte blablabla GELIEBTE NICHTE!“, mit einem bedeutungsvollem Blick sah las Molly den Brief synchron zu Amys Gedanken vor. „Wir möchten Dich auf unserer Jahresabschlussfeier herzlich Willkommen heißen...“

„Wer sagt denn noch Jahresabschlussfeier?“, fragte Amy verwundert.

„Narzissa.“

„Deine Schwester?“

„Dracos Mutter.“, Andromeda nickte.

„Auf Grund deiner Fähigkeiten ... von meinem Blut ... “, Molly las noch weiter solche Textstellen vor und trocknete sich dann die Hände an einem Handtuch ab, obwohl sie nicht nass waren. Es schien eher so als wollte sie etwas von ihren Händen wischen, vielleicht den Schleim, der regelrecht von Narzissas Zeilen tropfte.

„Damit wäre es dann wohl amtlich: Die Todesser versuchen Amy auf ihre Seite zu ziehen.“

„Nein, sie versuchen es bei Sathyria!“, berichtigte Amy.

„Das ist Haarspalterei.“, Andromeda kam auf sie zu und nahm ihr den Zettel aus der Hand. „Sie wissen ja nicht, dass du sie bist.“

„Und wenn sie es wüssten, dann wäre sicher schon einer angekommen, um mich zu töten.“

„Das hätten sie auch schon, wenn du deine Kräfte nicht wieder gefunden hättest.“

„Wie ist das überhaupt passiert? Das hast du immer noch nicht erzählt!“, meinte Molly.

Amy rutschte nervös auf ihrem Stuhl hin und her.

„Naja... also...“, Molly und Andromeda sahen sich bei ihrem Gestammel mit hochgezogener Augenbraue an. „Also ich hatte was mit Draco...“, murmelte sie. „An meinem siebzehnten Geburtstag... im betrunkenen Zustand... und dann war ich mit ihm zusammen, bis Pansy Parkinson und seine Freunde aufgetaucht sind... also zwei Tage.“

Molly und Andromeda schwiegen, sahen sie nur aus großen Augen an.

„Oh bitte, lasst mich Narzissa sagen, dass ihr Sohn ein Blutsverräter ist, wie sie es nennen!“, bettelte sie.

„Du hattest was mit Malfoy?“, murmelte Molly. „Amy, wirklich...“

„Ja-ha, ich weiß, jetzt macht mich nicht fertig. Fakt ist zumindest, dass ich mir ordentlich den Kopf gestoßen habe, in unserer ersten Nacht, und danach habe ich dauerhaft Dinge in die Luft gejagt, wenn ich sauer war... wenn ich so darüber nachdenke: Vielleicht bin ich auch für den Regen an den beiden letzten Tagen verantwortlich... Erst weil ich nicht reiten wollte und dann, weil ich frustriert darüber war, dass Parkinson, Crabbe, Goyle und Blaise in Frankreich aufgetaucht sind.“

„Oh bitte, bitte lasst es mich ihr sagen!“, bettelte Andromeda nun doch. Ihr gefiel offensichtlich die Vorstellung, Narzissa zu stecken, dass ihr ach so geliebter Reinblüter-Sohn eine Affäre mit einem Halbblut hatte.

Amy grinste.

„Wenn du das so toll findest, gefällt dir sicher die Vorstellung zu erfahren, dass er mir maßlos hinterher trauert.“

Andromedas Augen wurden immer größer.

„Ich weiß ich sollte das nicht sagen, aber JETZT kommt meine sadistische Ader heraus! Oh bitte, bitte lasst es mich ihr sagen!“

„Du mutierst gerade zu einem peinlichen Abklatsch von Bellatrix Lestrange.“, stellte Molly nur ungerührt fest. Andromeda biss sich auf die Lippen und sah sie mit entschuldigenden Dackelaugen an.

„Was ist mit dir, Amy? Ist das der Grund, weshalb du nach Frankreich willst? Wegen Draco?“, fragte Molly stattdessen. Sofort war Andromeda wieder ernst.

Sie war sich nicht sicher, was sie darauf antworten sollte. „Nein... eigentlich ist es mehr aus nostalgischen Gründen...“, murmelte sie. „Ich bin da aufgewachsen und ich will da wieder hin... und ich will meinen Vater sehen und wissen, ob er nicht wenigstens ein wenig traurig wegen Mutter und mir ist. Was machst du da Andromeda?“, fragte sie verwundert um sofort vom Thema abzulenken.

Die Frau hatte sich ein Pergament genommen und schwang gerade ihren Zauberstab, woraufhin etwas auf dem Blatt erschien.

Meine Tochter wird nicht zu euch kommen, auf gar keinen Fall., stand dort.

„Ich antworte nur schon mal.“, meinte Andromeda, rief ihre Eule, die auch sofort kam und schickte sie los.

„Und was steht in den anderen beiden Briefen?“, wollte Molly wissen und nickte zu den übrig gebliebenen Umschlägen von Victorian und Draco.

„Das schau ich mir nachher in Ruhe an.“, meinte Amy und faltete die Briefe, ehe sie sie in ihrer Hosentasche verschwinden ließ und hinaus ging zu den anderen.

„Achso, und die Sache mit Draco bleibt unter uns dreien, ja?“, bat sie die Frauen noch, die nur nickten.
 

„Wir hätten dich gerne hier gehabt zu Silvester, aber Mutter meinte, dass es sicher besser für dich wäre, mit deiner Familie zu feiern.“, stand in Victorians Brief. „Aber wir beide vermissen dich wirklich sehr, besonders Ernesta. Sie ist langsam am verzweifeln, weil du unbedingt nach Frankreich willst und nicht wieder zurück nach Hogwarts gehst. Ich habe ja das Glück, dich bald wieder sehen zu dürfen. Ach ja und auch schöne Grüße von Vaisey, Tracy und Rebecka, die drei waren gestern hier. Wir haben ein wenig Quidditch gespielt...“

Amy lag auf ihrem Bett und las sich den Brief ihres Freundes nun schon zum zweiten Mal durch. Sie war noch immer am überlegen, was sie ihm schreiben sollte. Sie wollte ihm nicht unbedingt erzählen, dass sie einen Brief von Draco bekommen hatte und von seiner Mutter noch dazu, mit einer Einladung, Silvester im Malfoy-Manor zu verbringen. Zumal er sie auf der Heimfahrt von Hogwarts geradezu inflagrantie erwischt hatte.

Zwar war ihrer Meinung nach die Situation bei den Beiden eindeutig gewesen, doch Romulus war trotzdem der festen Übehrzeugung gewesen, dass Draco über sie hergefallen war und das gefiel ihm gar nicht. Allgemein war er seit diesem Zusammenprall anhänglicher den je, oder war er eher aufdringlich? Sie wusste nicht, wie sie das nennen sollte, Fakt war jedoch, dass der Sechzehnjährige sie seitdem nicht mehr aus den Augen ließ. Wenn sie es nicht besser wüsste hätte sie gedacht, dass Victorian eifersüchtig war...

Wusste sie es überhaupt besser?

Sie nahm ihre Schreibfeder und malte einen großen Kussmund auf das Pergament unter ihrem Text an Victorian mit dem Untertitel: „Ich vermiss euch so!“ und belegte ihn mit einem Zauber, sodass er die ganze Zeit Kussbewegungen vollführte.

Dann faltete sie den Zettel, verschloss ihn und öffnete das Fenster. Beinahe sofort kam ihre Zweite Eule zu ihr ins Zimmer geflogen.

Der alte Waldkauz gehörte Ted und flog jeden Abend zu Victorian und Ernesta und wieder zurück.

Kaum, dass sie ihm über die sanften Federn gestrichen hatte, nachdem sie ihm ihre Post gab, flog er auch schon davon.

Sie streckte sich und sah auf den vierten und letzten noch ungeöffneten Brief.

Nachdenklich, mit dem Blick zu ihrem Fensterrahmen, streckte sie sich und sah in den klaren Sternenhimmel.

Draußen roch es nach Schnee.

Sie erhob sich von ihrem Stuhl und schloss das Fenster wieder, zog die Vorhänge davor und warf noch schnell zwei Holzscheite in ihren Kamin, ehe sie das Zimmer verließ um sich etwas zu trinken zu holen.

Sie goss sich einen Becher randvoll mit Kakao und lehnte sich an die Ablage, als ein Uhu auf dem Fensterbrett landete.

Verwundert stellte sie das Gefäß ab und öffnete das Fenster. Das Tier sprang herein und überreichte ihr den Brief. Ohne irgendwas an Trinken oder Essen zu verlangen, sprang er wieder hinaus und flog davon.

Amy schloss das Fenster und drehte das gefaltete Pergament in der Hand.

Ein weiterer Brief von Draco.

War er so ungeduldig von ihr zu hören oder wieso war das schon der Zweite an diesem Tag?

Sie nahm wieder ihr Trinken und verließ die Küche, hinauf in ihr Zimmer.

Sie legte den Brief beiseite und öffnete erst einmal den Ersten.
 

„Entschuldige, dass ich mich erst jetzt melde“, stand dort. „Ich wusste nicht was ich sagen oder schreiben sollte, nach der Sache im Zug. Es tut mir leid, was da geschehen ist, nimm es mir bitte nicht übel. Ich bin zur Zeit ein wenig verwirrt.

Je näher der Tag rückt, an dem wir nach Frankreich fahren, desto mehr denke ich wieder an sie; An Amy und an meine Freunde, die ich dort fand. Vor einigen Tages war ich dort... Es sieht wieder genauso aus, wie vor dem Angriff und als ich in der Eingangshalle des Hauptgebäudes stand, habe ich geglaubt die Zwillinge, von denen ich dir erzählt habe, lachen zu hören. Ich glaube ich verliere langsam den Verstand. Egal wo ich war, ich dachte ständig, ich würde Amy sehen... Ich habe den Hauselfen dabei zugesehen, wie sie den Müll sortiert haben und dabei habe ich einige Negativfilmrollen gefunden. Ich hab sie mitgenommen, in der Hoffnung Bilder von Amy zu finden und so war es auch. Auf den meisten war nichts besonderes zu sehen, aber ich habe unter anderem ein Klassenfoto ihres Jahrgangs und ein paar Bilder von ihr. Ich habe sogar eines gefunden, dass Bastian von den Zwillingen, mir und Amy gemacht hat. Ich habe jedes einzelne selbstentwickelt, sodass sie sich bewegen... Und nun weiß ich nicht, ob das eine gute Idee war. Ich weiß nicht, wieso ich dir das alles erzähle, vielleicht weil du die Einzige bist, die von der Sache zwischen mir und Amy weiß. Du bist die Einzige, die weiß, dass noch immer kein Tag vergeht, an dem ich nicht an sie denke. Und mein Traum, er verfolgt mich immer noch. Erst ist alles gut und dann sehe ich sie tot vor mir und dann kommen Oliver und Malik und ich wünschte nur noch, sie würden mich umbringen. Was habe ich da nur getan? Wieso habe ich das nur alles geschehen lassen? Und was passiert, wenn ich bei dir den gleichen Fehler mache? Du bist wie sie. Du bist wie Amy. Und du hast mich im Zug so an sie erinnert, deswegen ist es geschehen. So was will niemand hören, das ist mir klar, aber es ist einfach so. Du redest wie sie, du verhältst dich wie sie, sogar deine Bewegungen sind von der gleichen Art und deine Ausraster. Deswegen, und weil du meine kleine Cousine bist, werde ich alles tun um dich zu Schützen! Pansy hätte dich sicher schon in den Wahnsinn getrieben, wenn ich nicht endlich durch dich wach geworden wäre. Doch ich habe trotzdem einen Fehler gemacht, Sathyria, einen schrecklichen Fehler, den du mir nie erzeihen wirst. Ich war es, der den Todessern, und dem dunklen Lord selbst, von dir erzählt hat. Ich bin es gewesen, der vorgeschlagen hat, dich mit nach Frankreich zu nehmen. Dass du den Cruciatus sprechen musstest war ein Charaktertest, ob du wirklich dem entspricht, was ich den Todessern beschrieben habe: Eine talentierte Hexe. Unsere Tante, Bellatrix, wollte mich schon fast verfluchen, als ich sagte, dass du dem Namen „Black“ Ehre machst, doch nachdem unsere Lehrer Carrow und auch Snape in der Versammlung von deinem Fluch berichteten, ist sie vollauf von dir begeistert. Nun wollen sie dich unter allen umständen so schnell es geht von deiner Familie weg holen. Ich wollte dich nur einladen zu uns zu kommen, über Silvester, ich will dich wieder sehen, aber meine Tante und mein Vater wollen diesen Vorwand nun benutzen, um dich auf unsere Seite zu ziehen. Bitte, egal was kommt, nimm diese Einladung nicht an! Bellatrix ist unberechenbar. In ihrer Gegenwart wirst du niemals sicher sein und ich will nicht, dass dir etwas passiert, da warte ich lieber, bis wir uns zum nächsten Schuljahr im Zug wieder sehen und hoffe, dass du mir vielleicht schreibst. Ich brauche jemanden zum Reden und dieser jemand bist du. Bitte Antworte mir“

Amy legte den Brief beiseite und sah aus dem Fenster.

Gedankenverloren, oder eher halb tot, denn ihr Kopf war vollkommen leer, starrte sie in die Sterne, bis hinter ihr die Tür geöffnet wurde und ein Holzscheit im Kamin knackte.

„Du bist ja immernoch wach. Bist du nicht bald fertig mit Briefe schreiben? Minerva kommt Morgenfrüh und dann geht’s an den Unterricht.“, meinte Andromeda und kam zu Amy hinüber.

„Ich weiß...“, murmelte sie.

„Hast du was?“

Amy nahm den Brief und hielt ihn ihrer Mutter hin.

„Hier, du wolltest doch für Nazissa einen Beweis, dass ihr Sohn was mit einem Halbblut hatte und es auch noch liebt.“, murmelte sie, sah sie jedoch nicht an.

Tonks zögerte, nahm dann aber den Brief und überflog ihn rasch.

Als sie wieder zu Amy aufschaute, hatte diese einen Fuß auf ihren Stuhl gestellt, den Allenbogen auf das Knie aufgestützt und die Augen in der Handfläche vergrabe.

Eine einzelne, glänzende Tränenspur zog sich über die weiße Wange.

„Amy“, Andromeda legte den Brief beiseite, hockte sich hin und umarmte sie leicht. Geräuschvoll zog das Mädchen die Nase hoch.

„Wieso darf ich ihm nicht sagen, dass ich ich bin?“, näselte sie und lehnte sich an sie. Andromeda antwortete nicht, denn diese Frage war rein rhetorisch. Natürlich wusste Amy ganz genau, warum sie das nicht durfte. Und auch, wenn sie es ihr erlauben würde, würde Amy es nicht wagen, weil sie ihm damit zwar seinen Schmerz nehmen würde, ihn aber vermutlich in Lebensgefahr brachte.

Sie schwiegen beide, bis Amys Tränen wieder versiegt waren.

„Ich hol dir noch einen Kakao.“, meinte Andromeda und griff nach ihrem Becher. Amy rührte sich nicht, bis die Frau aus dem Zimmer war, dann griff sie nach dem zweiten Brief von Draco und öffnete ihn.

„Ich soll dir ausrichten, dass mein Vater und meine Tante es schade finden, dass du nicht zu uns kommen willst, oder nicht darfst, ich weiß es nicht. Doch dieses „Nein“ stachelt Bellatrix nur noch weiter an. Warne deine Eltern, sie will Morgen mit meiner Mutter zu euch kommen.“

Amy wurde kreidebleich.

„Oh...verdammt..“, murmelte sie.

„Was hast du, mein Schatz?“, fragte Andromeda.

„Ich würde sagen, wir haben ein „kleines“ Problem...“, Sie hielt den zweiten Brief hoch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Omama63
2015-09-21T16:08:29+00:00 21.09.2015 18:08
Armer Draco. Er tut mir schon leid, aber Amy tut mir genauso leid.
Ich würde es nicht gut finden, wenn Amy Andromeda den Brief als Beweiß für ihre Schwester gibt, damit Draco riesigen Ärger bekommt.
Morgen kommt Dracos Mutter mit seiner verblödeten Tante. Bin schon gespannt was die vor haben.

Lg
Omama63
Antwort von:  XdramaX
21.09.2015 18:19
Oh sie bekommt den Brief und wie es schon in dem Titel heißt: 1. Alles kommt anders und 2. Als man denkt hihi


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