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einmal Muggelschule und zurück

1. alles kommt anders und 2. als man denkt
von

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zwei Jungs um Sathyria

Schaukelnd fuhr der Zug an.

Gelangweilt wischte Amy mit der flachen Hand über die beschlagene Scheibe, um draußen etwas sehen zu können. Das ganze Dorf war von Schnee bedeckt und einige andere Schüler, die über die Weihnachtsferien nicht nach Hause fahren würden, liefen durch die Straßen von Hogsmead oder standen am Bahnsteig um ihre Freunde zu verabschieden.

Satyria war flau im Magen, wenn sie daran dachte, dass sie nach den Ferien nicht hier her zurückkommen würde, sondern nach Frankreich zu ihrem Vater fuhr. Jetzt rannten ja schon unzählige Todesser in der Schule herum, doch dort würde es wohl noch schlimmer werden. Sie würde sich nicht wundern, wenn Voldemort persönlich anwesend war.

„Ich weiß nicht ob ich dich beneiden soll oder nicht.“, stellte Ernesta fest. „Auf einer Seite wird es sicher tot langweilig ohne dich und Victorian, aber auf der anderen Seite habe ich auch keine Lust nach Frankreich zu den Todessern zu fahren. Wieso willst du da unbedingt hin?“

„Das ist eine lange Geschichte...“, murmelte Satyria.

„Ich hab Zeit. Fast den ganzen Tag, um genau zu sein.“

Amy schüttelte den Kopf.

„Ist zu kompliziert.“

Die Türen zum Abteil schoben sich auf und Victorian kam herein. Er hatte den Schulumhang bereits abgelegt und seine Krawatte hing lose um seinen Hals.

Seufzend ließ er sich neben Amy auf die Bank plumpsen.

„Und warum fährst du mit?“, fragte Ernesta einfach gerade heraus, aber er verstand worum es ging.

„Wer soll denn sonst auf Sathyria aufpassen?“, fragte er und zog das Mädchen mit einem Arm an sich.

„Na toll und wer passt auf dich auf?“, fragte Amy.

„Das machen wir schon.“, murmelte Tracy Davis hinter einem Buch hervor. „Appropos, wo hast du eigentlich Vaisey gelassen?“, fragte sie und blätterte eine Seite um.

„Der spielt noch mit einigen Mädchen ein Paar Türen weiter.“

„Da wo du gerade herkommst, nehme ich an. Du siehst aus, als ob du gerade irgendwo versucht hättest zu strippen.“

„Oh, eifersüchtig Sathyria?“, fragte er lachen und öffnete nur für sie noch einen Knopf seines Hemdes, öffnete es so weit es ging für sie.

„Idiot!“, knurrte sie und knöpfte ihn wieder zu. „So war das nicht gemeint.“, beteuerte sie und wurde sichtlich rot.

Ernesta, Tracy und Victorian lachten nur noch mehr.

„Ihr seit doch doof!“, verkündete das Mädchen schmollend, rutschte von dem Veelasohn weg und sah schmollend aus dem Fenster.

„Jetzt komm schon, sei doch nicht gleich sauer.“, meinte er lieb, rutschte ihr hinterher und umarmte sie leicht.

Stimmt schon, wie konnte man so einem Jungen nur böse sein?

„Nöö, ich bin jetzt bockig.“,beharrte sie dennoch neckend und drehte den Kopf noch weiter weg.

„Ich kann dich ja abkitzeln!“

„Untersteh dich!“

Grinsend legte Tracy das Buch zur Seite und Ernesta sprang vom Sitz.

Zu dritt gingen sie auf sie los.

„NEIN!“, schrie Sathyria lachen und versuchte sich vor ihnen in Sicherheit zu bringen, als ein zusammen gefalteter Zettel durch den Türschlitz segelte und auf Amy zu.

Verwundert griff sie nach ihm.

„Was soll das denn jetzt?“, alle rutschten etwas weg von ihr, sodass sie ihn lesen konnte.

Sie erkannte die Schrift auf anhieb. Es war Dracos.

„Bin im dritten Wagen in einem Abteil. Allein.“, las sie vor und wusste, dass er damit eigentlich „komm her“ sagen wollte.

„Und von wem ist der und was soll uns das jetzt sagen?“, fragte Victorian.

„Das sagt uns, dass ich mal kurz weg bin.“, meinte Amy und stand auf.

„Was? Du weißt doch nicht mal von wem der ist.“

„Draco.“, meinte Tracy. „Diese Handschrift ist einmalig.“

Man sah, wie sich das Gesicht des Jungen zusehendst verdunkelte.

„Was willst du bloß mit diesem Todesser?“

„Hey, er ist auch mein Cousin, ok?“, rechtfertigte sie sich.

Der wirkliche Grund war, dass sie bei ihm sein wollte. Vielleicht war das keine schlaue Idee, oder gar Wunsch - zumal ihre Freunde hier waren - aber sie war immernoch Amy und nur rein äußerlich Sathyria.

Und Amy wollte nun mal weiterhin bei Draco sein, wenn er sie auch verraten hatte. Immerhin hatte er gesagt, dass es ihm leid tat und war dabei fast in Tränen ausgebrochen...

„Wenn du in einer Stunde nicht wieder da bist, dann komme ich und hol dich ab!“, knurrte Victorian ihr hinterher, als sie die Tür zum Abteil aufschob.

„Ich komm schon klar.“, versicherte sie ihm und warf ihren Umhang noch zurück in den kleinen Raum ehe sie ging.

„Keine wiederrede! Eine Stunde, nicht mehr.“, rief er, als sie die Tür schon geschlossen hatte.

Gefolgt von einem Schatten namens Socke, machte sie sich auf den Weg, passierte eine Verbindung zweier Wagen und marschierte erhobenen Hauptes und mit stolz gehobenen Blick durch einen Großraumwagen voller Ravenclaws, die sie teils ignorierten und teils missbilligend betrachteten.

Wie war Draco bitte nach hier hinten gekommen? Normalerweise saßen doch alle Slytherin in einem Wagen.

Als sie in den Bereich mit den kleineren Abteilen kam, sah sie durch die Glastüren hinein. Gleich im ersten saß er. Den Oberkörper nach vorn gelehnt, mit dem Zauberstab gedankenverloren in der Luft herum rührend.

Langsam schob sie die Tür auf, er sah sie nicht mal an.

„Ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte sie vorsichtig.

Er zögerte, zuckte dann aber mit den Schultern.

Schweigend schob sie die Tür wieder zu und setzte sich neben ihn auf die Bank.

Stille.

Sie sah auf seinen Zauberstab. Seidige, weiß-goldene Fäden waberten aus ihm hervor und formten eine Spirale zum Boden.

Tief holte sie Luft und legte eine Hand auf seine Wirbelsäule.

Stumm zog sie die Beine an und kraulte ihm leicht über die Knochen.

Draußen begann es zu schneien.

Schnell zogen die Hügel und Berge an ihnen vorbei.

„Wieso fährst du mit nach Frankreich?“, fragte er schließlich.

Amy hielt kurz inne, zuckte dann aber mit den Schultern.

„Ich weiß nicht.“, meinte sie und es klang wirklich danach.

„Du wirst es nicht leicht haben. Sie haben dich zwar eingeladen, aber du bist nur ein Halbblut, dein Vater ist Muggelgeborener und flüchtig. Du entsprichst nicht ihrem Ideal.“

„Tust du das denn?“

Er schnaubte. „Ich bin ein Reinblut! Und Todesser! Ich gehöre dazu.“

„Und das sagst du, nachdem sie deine Freunde umgebracht haben, ja?“

Er schwieg, zog den Zauberstab wieder ein und sah suefzend aus zum Fenster.

„Was ist mit Pansy? Warum ist sie nicht hier bei dir?“

„Sie ist sauer, weil ich gesagt habe, dass ich mich mit dir treffen will. Sie wollte mitkommen, aber ich habe gesagt "allein" und jetzt redet sie vermutlich wieder ein paar Tage nicht mit mir.“

„Kommt sie denn mit nach Frankreich?“

Er nickte.

„Sie, Nott, Zabini, Crabbe und Goyle.“

„Die ganze Gang also.“

„Wenn du es so willst.“, er nickte und drehte den Kopf zu ihr.

„Und du? Wer kommt bei dir mit?“

„Nur Tracy, Vaisey und Victorian. Ernesta hat leider keine Einladung bekommen und Rebekka ist nur Halbblut.“

„Außer Vaisey seit ihr alle nur Halb.“, stellte er fest.

„Und eigentlich müssten du und er auch nicht zu den Todessern passen.“

„Wieso das?“

„Weil ihr beide mit Halbblütern befreundet seit. Du warst sogar mit einem zusammen.“

Er seufzte und lehnte sich zurück.

„Das ist kompliziert.“

„Egal, ich habe trotzdem recht. Wenn man es genau nimmt, brechen alle Todesser dieses Ideal, den Voldemort ist auch kein Reinblut, Snape doch auch nicht, wenn ich mich richtig erinnere.“

„Und was soll ich deiner Meinung nach tun?“, fragte er nun doch etwas gereizt.

„Das was du für richtig hältst?“

„Und das ist?“, fragte er. „Ich kann jawohl schlecht in der Zeit zurück reisen und so was Entscheidendes ändern, wie den Tod meiner Freunde. Das geht nicht.“

Amy schwieg.

Eigentlich wollte sie nicht darüber reden.

Das war Vergangenheit und wenn sie Pech hatte würde sie eh irgendwann geschnappt und hingerichtete werden.

„Wie kommen wir eigentlich nach Frankreich? Doch sicher nicht mit der Bahn oder? Das würde doch viel zu lange dauern.“

„Zumindest wenn wir mit der Muggelbahn fahren. Nein, die haben vor einen Zug wie den Hogwartsexpress zu nehmen. Damit fahren wir dann durch. Da sind wir fast genauso lange unterwegs. Mehr kann ich dir auch noch nicht sagen.“

„Und die Osterferien?“

„Fährst du ganz normal nach Hause oder nicht, wie du willst.“

Amy nickte.

Schweigend sahen beide aus dem Fenster.

„Irgendwie hab ich Angst.“, erklärte sie schließlich.

„Ein zurück gibt es nicht mehr.“

„Ich weiß.“

Amy streckte sich genüsslich.

„Unterricht von Todessern und ich bin mit Abstand die Jüngste. Das wird sicher lustig!“

„Ich pass schon auf dich auf, keine Sorge.“, meinte Draco grinsend und zog sie leicht an sich.

„Dann musst du dich hinten anstellen, die anderen drei haben auch schon Anspruch bekundet.“

„Ich passe auf, dass du immer ganz in meiner Nähe bleibst.“, murmelte er und zog sie mit einem Arm fester an sich.

„Ich sterbe dir schon nicht weg.“, meinte lachend und setzte sich etwas höher.

Einen Arm hinter seinem Rücken, den Hände auf der anderen Seite seiner Hüfte ineinander verschränkt, den Kopf tief in seine Schulter gekuschelt, so blieb sie sitzen.

Sanft strich er ihr mit der freien Hand über den Kopf. Schnurrend rollte sich eine Katze mit dickem Fell quer über die Beine der Beiden zusammen.

„Ich habe Angst vor dem, wie es da jetzt aussieht.“, gab Draco zu.

„Wie sah es denn vorher aus?“

„Wie ein Fünfsterne-Feriencamp.“, meinte er lachend.

„Vielleicht ist es ja immernoch so.“

„Wenn ja, weiß ich nicht wie lange ich meine Fassade aufrecht halten kann, weil ich überall diesen Verschnitt der Weasleyzwillinge sehe.“

„Was?“

„Ach das waren zwei Freunde von mir. Ein Zwillingspaar. Und ich glaube die besten Freunde von Amy.“, er legte vorsichtig den Kopf auf ihren und schwieg dann.

Nur das Rattern der Räder über den Schienen war zu hören.

Amy wünschte sich so sehr, sie wäre in ihrem eigenen Körper.

Aber man konnte nicht alles haben, ebenso wenig wie sie die Zeit zurückdrehen konnte.

Kurz bewegte sie sich und hob den Kopf.

Ihre Augen trafen seine.

Diese grauen Augen die sie so faszinierend fand.

„Versuch dich zusammen zu reißen, Draco.“, bat sie. „Du kannst es nicht mehr ändern. Es ist nun mal geschehen. Jetzt zählt nur noch eines: Das du überlebst. Und egal wie sehr die Anderen dich vielleicht gehasst haben nach der Sache: Du warst ihr Freund und sie würden sicher nicht wollen, dass du jetzt auch noch dein Leben wegen diesen Idioten lässt. Halte dich soweit es geht aus den Todesserangelegenheiten heraus und pass auf, dass du ihnen keinen Grund lieferst dich zu töten.“

Er hatte keinen Ausdruck im Blick. Er hörte ihr nur zu und sah sie weiter an.

Als sein Kopf sich nach vorn neigte und seine Stirn auf ihrer landete schien es ihr wie bei ihrem ersten Kuss. Ihr Herz setzte für eine Sekunde aus.

„Den Grund haben sie schon...“, murmelte er. „Die Tatsache, dass ich mich mit Muggeln angefreundet und mit einem Halbblut geschlafen habe... und jetzt auch noch ein enges Verhältnis zu meiner Cousine mütterlicher Seite führe... Du bis nicht nur ein Halbblut, sondern auch aus dem Stammbaum der Blacks gelöscht. Dein Schwager ist ein Werwolf...“

„So was nennt man: Gute Beziehung!“, meinte sie lachend.

Seine freie Hand schob sich an ihren Kiefer. Sanft strich sie darüber, bis hinter das Ohr, in ihren Nacken und im nächsten Moment hatte er ihren Kopf nach hinten gekippt.

Sanft suchten seine Lippen ihre.

„Lach noch mal.“, flüsterte er mit halbgeschlossenen Augen.

Wenn sie redete, wenn sie sich bewegte, wenn sie lachte, sie war genauso wie Amy. Es war ihm so egal, dass er sich schon wieder in ein Halbblut verliebt hatte und noch wichtiger: In seine eigene Cousine.

Sie war sprachlos.

Sie konnte nichts mehr sagen, sah ihn nur mit einer Mischung aus Frustration und Überraschung an.

Bewegen konnte sie sich auch nicht.

Was war das auf einmal gewesen?

Er schloss die Augen und senkte den Blick wieder.

„Ich glaube ich gehe besser wieder zu den Anderen.“, stellte er fest und stand auf, sodass Socke keine andere Wahl blieb, als von seinem Schoß zu springen.

Als seine Körperwärme mit einem mal durch die Kälte des Abteils ersetzt wurde brachte sie das zurück. Schnell sprang sie auf und hätte dabei beinahe nach ihrem Kater getreten.

Draco sah auf sie hinunter und sog jede Bewegung gierig auf.

Als sie die Arme hob schlossen sich seine bereitwillig und automatisch um ihre Taille und zogen sie dicht heran.

Sie war als Elfjährige definitiv zu klein um an einen Siebzehnjährigen heran zu kommen, da half es auch nichts sich auf die Zehenspitzen zu stellen. Er beugte sich runter und...

Die Abteiltür flog auf.

„Nimm deine Finger von ihr!“, donnerte Victorian durch den Raum und zog sie von ihm weg. Beide waren wie aus einem Traum gerissen. Keiner konnte sich bewegen.

Socke huschte erschrocken hinaus, um vor dem wütenden Veela zu flüchten.

„Wir gehen, Sathyria.“, meinte er nur und schob sie sanft, aber bestimmt aus dem Raum, mit einem finsteren Blick auf den zurück gebliebenen Draco.

Der sah ihnen nur ausdruckslos nach und ließ sich dann wieder auf die Bank sinken.

Da hatten sie das Dilemma, er fühlte sich von seiner sechs Jahre jüngeren Cousine angezogen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Omama63
2015-09-21T07:35:44+00:00 21.09.2015 09:35
Oh,oh, haben wir da eine eifersüchtige Veela?
Draco ist gerade dabei, sich in Sathyria zu verlieben, obwohl sie 6 Jahre jünger ist.
Das kann ja noch lustig werden, wenn sie in Frankreich sind und zwei um Sathyria kämpfen.
Amy liebt Draco, aber ich glaube, dass sie mit Victorian besser dran wäre.
Antwort von:  XdramaX
21.09.2015 13:50
Gut erkannt XD in allen Punkten!

Aber was hast du gegen 6 Jahre? Mein Mann ist 9 Jahre älter als ich ;)
Antwort von:  Omama63
21.09.2015 16:43
Gar nichts, denn mein Mann ist 10 Jahre älter als ich, aber in dem Alter wo Sathyria ist, sind 6 Jahre viel. Draco musste noch 5 Jahre warten, wenn er nicht als phedophile beschimpft werden will.
Antwort von:  XdramaX
21.09.2015 18:20
Ja da hast du recht XD aber was ist schon das alter gegen liebe? Aber keine Sorge, sie werden nichts miteinander der haben... außer dem einen Kuss da mal.


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