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Die Sinne eines Jägers

Wer hat Angst vorm Haifischmann?
von

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Me thon vayienne (zensiert)

„Jetzt tu doch nicht so, als hättest du nicht auch deinen Spaß dabei gehabt!“ zischte Kisame stattdessen wütend. „Ich hab doch gesehen, wie sehr du es genossen hast!“

„Dafür hasse ich mich ja auch!“ schrie Tilya. „Denken Sie etwa, ich hätte mich nicht nach Leibeskräften gewehrt, wenn ich von Hidans falschem Spiel gewusst hätte? Niemand, außer Ihnen, darf mich anfassen! Lieber lasse ich mich von Ihnen nehmen, auch wenn Sie grob und ungestüm sind, und mir weh tun, als dass mich ein anderer Mann auch nur berühren dürfte, und sei es noch so sanft und einfühlsam. Sie sind mein Sempai, Kisame, und niemand sonst! Ich gehöre Ihnen, und ich dachte, wenn ich mich Ihnen füge, sorgen Sie dafür, dass anderer Hand an mich legen darf… Aber Sie haben mich schon wieder allein gelassen!“
 

Kisame starrte Tilya nur wortlos an.

„Wenn Sie nur hier geblieben wären, dann wäre das alles niemals geschehen!“ schluchzte sie verbittert. „Aber Sie mussten ja unbedingt zu diesen schrecklichen… Frauen… rennen, nur weil ich vor Ihren Kollegen mal den Mund aufgemacht habe!“

„Was geht es dich an, ob ich mir eine Hure nehme, oder nicht?“ blaffte Kisame sie an.

„Jede Menge geht es mich an!“ heulte Tilya nun hemmungslos drauf los. „Erst holen Sie sich bei diesen Weibern alles Mögliche, und dann kommen Sie wieder zu mir, und mein Immunsystem kann sich dann mit diesen ganzen Menschen-Frauen-Krankheiten herumschlagen!“

Natürlich war das nicht der einzige Grund, weshalb Tilya es nicht verkraftete, dass ihr Sempai sich mit anderen Damen vergnügte.

„Es tut mir leid…“ wisperte sie, in Tränen aufgelöst. „Ich wollte Ihnen gegenüber nicht respektlos sein. Es war unverfroren und beleidigend, was ich vor den anderen Akatsuki über Sie gesagt habe. Und ich werde mir auch nie verzeihen können, dass ich nichts unternommen habe, als Hidan in Ihrer Gestalt zu mir gekommen ist, obwohl ich doch von Anfang an gespürt habe, dass irgendetwas nicht stimmt! Ich mache Ihnen wirklich viel mehr Ärger, als Freude… Wenn Sie mich jetzt nicht mehr haben wollen, dann kann ich das sogar verstehen.“
 

Einige Minuten beobachtete der Haifischmann nur stumm, wie Tilya leise vor sich hin weinte.

Wie ihre schmalen, weißen Schultern von Schluchzern geschüttelt wurden.

Wie ihre Tränen auf die cremefarbenen Frotteetücher tropften, in die er ihren zitternden Leib gehüllt hatte.

„Ich war nicht im Bordell…“ knurrte Kisame schließlich leise.

Er sagte es ihr nicht, weil er sie gerne trösten wollte…

Es gab nur einfach keinen Grund, ihr die Wahrheit vorzuenthalten…

„Ich war am Meer. Schwimmen. Allein.“

Tilyas Augen musterten Kisame mit Überraschung und auch mit Entrüstung, aber es ließ sich auch deutlich die Erleichterung in ihrem Blick ablesen.

„Sie waren betrunken schwimmen?“ schniefte sie. „Mitten in der Nacht? Ganz allein? Wissen Sie, wie gefährlich das ist? Kisame-Sempai, sie hätten ertrinken können!“

Kisame zog sein nasses Hemd aus, und wies auf seine Kiemen. „Mit diesen Dingern ist es ganz schön schwer, zu ertrinken, findest du nicht?“
 

Tilyas angespanntes Gesicht hellte sich ein wenig auf, und auf ihren immer noch bläulich verfärbten Lippen zeigte sich ein abwesendes, zartes Lächeln.

„Kann schon sein.“ murmelte sie gedankenverloren, und ließ ihre Fingerspitzen vorsichtig über die großen Kiemenspalten seiner Schultern gleiten. „Sie haben wirklich Glück, dass Sie von Mutter Natur so etwas Herrliches geschenkt bekommen haben, Sempai…“

Kisame dachte bei sich, dass er jetzt eher dem Schicksal anstatt der Mutter Natur auf Knien hätte danken müssen; und zwar dafür, dass es ihm diese außergewöhnliche Frau geschickt hatte.

Eine Frau, die ihn genau so akzeptierte, wie er war, in seiner ganzen inneren und äußeren Unvollkommenheit.

Eine Frau, die ihn wollte… zumindest als ihren Meister…

Ihre Augen glänzten, als sie ihn ansah.

Sie war so hübsch, so verletzlich, wenn sie ihn mit diesem offenen, warmen Blick bedachte…

Und sie hatte sich ihm geschenkt.
 

Er konnte einfach nicht widerstehen.

Entgegen all seiner Vorsätze, entgegen all seiner Vernunft zog er sie in seine Arme; küsste ihr die heißen, salzigen Tränen von den Wangen, küsste stürmisch ihren kalten Mund, erfüllte ihn mit der Wärme seiner Zunge, lutschte hingebungsvoll das Blut von der kleinen Wunde an ihrer Lippe.

„Wie kommst du eigentlich auf den törichten Gedanken, dass ich dich nicht mehr länger bei mir haben will?“ flüsterte Kisame Tilya atemlos ins Ohr. „Um mir den Appetit auf dich zu verderben, musst du schon ganz andere Geschütze auffahren, als auf ein Henge-no-Jutsu reinzufallen, oder mich vor meinen Kollegen zu diskreditieren, oder freche Widerworte zu geben. Aber denke trotzdem nicht, du dürftest uneingeschränkte Narrenfreiheit bei mir genießen, nur weil ich vernarrt in dich bin… Ich glaube, ich muss dir hin und wieder eine kleine Lektion erteilen, damit du dich daran erinnerst, was für einen strengen Meister du eigentlich hast, Schätzchen!“

Tilya erstarrte, wagte es nicht, sich gegen ihren Sempai zu wehren, und ließ es einfach mit sich geschehen, als er ihren Körper von den klammen Badetüchern befreite, sie zwang, sich auf die Matratze zurücksinken zu lassen, und fast besinnungslos vor Gier, über ihre kühle, duftende Haut leckte.

Kisame geriet in einen regelrechten Rausch; es war ihm, als würde er mit seiner Zunge reine Pheromone aufnehmen, die ihn in Trance versetzten.

Er konnte förmlich das Adrenalin in seinen Blutgefäßen kribbeln spüren.

Je mehr er bekam, desto mehr wollte er.

Er konnte einfach nicht mehr damit aufhören, ihren schwachen, zerbrechlichen kleinen Körper zu berühren, und ihn mit Küssen zu bedecken.
 

Der Alverliekin wurde schwindelig.|

Ermattet schloss sie die Augen.

Er wollte es jetzt wieder mit ihr tun, das wusste sie.

Und sie wusste ebenso, dass sie nicht die geringste Chance hatte, ihn von diesem Vorhaben abzubringen.

Nichts würde ihn aufhalten können.

Es war sinnlos, zu versuchen, sich ihm zu entziehen; er würde ja doch bekommen, was er wollte…

Als Kisame merkte, dass die verzagende Tilya ihre angespannte, verschlossene Körperhaltung langsam, aber sicher aufgab, nutzte er den Augenblick ihrer Ergebenheit,|.

„So fühlt sich dein Meister an, Süße!“ geiferte der Haifischmann. „Spürst du es? Genau so!“

Die Hitze seines schweren, muskulösen Körpers und der Schmerz, der in ihrer Weiblichkeit tobte, wie ein loderndes Feuer, brachten wieder Gefühl in Tilyas von der Kälte betäubten Leib; dies allerdings mit einer derart überwältigenden Intensität, dass die Alverliekin nicht mehr in der Lage dazu war, ihre Empfindungen zu verarbeiten.

Stumm und passiv lag sie unter dem riesigen Haifischmann,|.

Es kam der Alverliekin vor, wie ein schlechter Traum so, als passiere das alles gar nicht ihr, sondern irgendeinem anderen, bedauernswerten Geschöpf.
 

Sie wandte den Kopf zur Seite, und starrte auf Kisames muskelbepackten Arm, mit der er seinen massigen Körper auf der Matratze abstützte.

Wie konnte etwas, das eigentlich vor allem liebende Paare so gern miteinander taten, nur derart schmerzhaft sein?

Oder war sie einfach nur viel zu zart besaitet, und empfand deshalb den Sex mit dem Haifischmann als qualvoll, obwohl ihn jede andere Frau vielleicht sogar hätte genießen können?

Für Tilya fühlte sich das, was Kisame gerade mit ihr veranstaltete, allerdings auch nicht wie etwas an, das man gemeinhin als ´Liebesspiel´ bezeichnen durfte.

Alles andere als das.

Vielmehr schien der Akatsuki sie mit dieser Behandlung gewaltsam als sein Eigentum markieren zu wollen.

Oder sie damit zu bestrafen, für die vielen Fehler, die ihr unterlaufen waren…

Ob Kisame sie hasste, sie verachtete für ihre Unzulänglichkeit?

Oder benutzte er sie etwa doch ganz einfach nur dazu, um sich an ihr zu befriedigen?

Kalter Schweiß trat dem Mädchen auf die Stirn, während der hünenhafte Nuke-nin sich an und in ihr austobte.
 

Er spürte ihren heißen, flachen Atem an seinem Handgelenk;- momentan eins der wenigen Zeichen, dass die junge Alverliekin überhaupt noch am Leben war.

„Sieh mich an, Kleines!“ forderte der Haifischmann lechzend, als er bemerkte, dass Tilya gedanklich in ihre eigene Welt abdriftete, und ihm somit ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit entzog.

Als sie nicht reagierte, packte der wütende Haifischmann sie grob bei den Schultern,|.

Tilya öffnete den Mund zu einem stummen Schrei, und schenkte ihm endlich einen erschöpften Blick aus halb geöffneten, leeren Augen.

Aber sie gab keinen Laut von sich.

In ihren Ohren klangen noch die Satzfetzen ihres Streitgespräches vor wenigen Stunden nach.

´Dieses eine Mal hat doch vollkommen genügt, um festzustellen, dass du dich -mit deinen vierundzwanzig Jahren- in der Kiste wie eine prüde, verklemmte Jungfrau verhältst! ´ hatte Kisame ihr an den Kopf geworfen. Und, im Bezug auf die Prostituierten: ´Die verstehen wenigstens was von ihrem Job, und stellen sich nicht so zimperlich an, wie du; du kleine Heulsuse! ´

Tilyas Lider schlossen sich wieder.

Sie würde nicht schon wieder anfangen, zu weinen; ganz egal, wie weh es tat.

Sie wollte ihm genügen, wollte ihm alles geben, was er von einer Frau erwartete.

Sie wollte ihn nicht schon wieder enttäuschen.

Sie wollte ihn nicht verlieren…

Leise flüsterte sie den Namen ihres Meisters.
 

Der Haifischmann spürte, trotz seiner Geilheit, die ihm fast den Verstand raubte, wie heftig die sich ihm unterwerfende kleine Alverliekin, die da so hilflos unter ihm lag, litt.

Irgendwie fand er es verdammt unbefriedigend, zu wissen, dass er ihr mit seiner ausgeprägten Männlichkeit keine Lust, sondern nur Schmerz verschaffte, während jemand wie Hidan anscheinend dazu in der Lage war, sie allein durch ein wenig Fingerspitzengefühl zum Höhepunkt zu bringen…

„Es ist nicht mehr, als eine Folter für dich, oder? Du wartest nur darauf, dass ich endlich von dir ablasse, nicht…?“ keuchte er hitzig.

Tilya schüttelte jedoch tapfer das Köpfchen. „Es geht schon…“

„Es geht schon? Ich sehe doch, dass du dich quälst, Kleines. Sei nicht so stur, gib es doch wenigstens zu, dass es eine Tortur für dich ist, und dir nichts mehr wünscht, als dass ich damit aufhöre!“ spie Kisame aus,|.

„Nein! Bitte, machen Sie weiter!“ stieß Tilya hervor, klammerte sich an den sehnigen Körper ihres Meisters, und schlang die Beine um seine Hüften, |. „Machen Sie genau so weiter, bitte…“
 

Sie wollte, dass Kisame ebenso viel Freude an ihr haben konnte, wie an jeder anderen menschlichen Frau; dass er bei ihr all das bekam, wonach es ihm verlangte.

Wenn sie ihren Leib dazu zwang, |, jeden Widerstand aufzugeben, dann würde es vielleicht schneller vorbei sein…

|Diese Schmerzen sollten wenigstens nicht umsonst gewesen sein!

Tilya biss die Zähne zusammen,|. „Ich gehöre nur Ihnen, Kisame-Sempai…“ flüsterte sie gepresst.

Der Kiri-nin stöhnte dunkel auf, |dann war es vorbei.|

Kisame verharrte noch einige Sekunden schwer atmend in ihr, dann zog er sich | zurück.
 

Tilya keuchte erleichtert auf, |.

´Angriff ist die beste Verteidigung…´ kam ihr bittersüß die neulich erst erlernte, menschliche Redewendung in den Sinn, als sich der muskulöse Akatsuki schnaufend, und mit einem breiten Grinsen im blauen Gesicht Rücklinks neben sie auf die Matratze fallen ließ.

„Hmmm… Baby, das war gut…“ schnurrte Kisame genüsslich. „Viel zu schnell, aber so verdammt gut…“

„Das freut mich, Sempai…“ kam es schwach von der jungen Frau.

Die Alverliekin hatte die Augen immer noch geschlossen, und lauschte den geräuschvollen Atemzügen ihres Meisters.

Widersprüchliche Gefühle versetzten ihre verwirrte Seele in Aufruhr.

Die schamhafte Abneigung gegen die gefürchteten, körperlichen Intimitäten, sowie die unstillbare Sehnsucht nach seiner Nähe…

Die Freude darüber, dass sie ihm genügte, und das heftige Stechen in ihrem wunden Schoß…

Warum nur konnte sie Kisame nicht einfach verachten, für all das, was sie seinetwegen durchmachen musste; ihn fürchten; ihm zürnen?

Warum wollte sie immerzu bei ihm sein, obwohl seine Gegenwart für sie auch die Konfrontation mit Gewalt und Grausamkeit bedeutete?

Sie wusste, sie war nicht für einen Mann wie ihn gemacht, und trotzdem trieb es sie immer wieder zu ihm hin.
 

Tilya spürte plötzlich die vertrauten, starken Arme um sich, die sie an eine breite, warme Brust zogen, in der ein großes Haifischherz kräftig und rhythmisch schlug.

Alles andere, die Wut, die Traurigkeit, die Ängste und der Schmerz, verloren plötzlich ihre Bedeutung, und machten einem neuen, tiefen Gefühl Platz, das alles andere mit seiner überwältigenden Wärme überdeckte.

Tilya öffnete die Augen und blickte direkt in das zufriedene Gesicht des Nuke-nin.

„Me thon vayienne, Kisame…“ flüsterte Tilya auf alt-alwisch, und schauderte, als sie den Sinn ihrer eigenen Worte begriff.

Nie zuvor hatte sie diesen Satz ausgesprochen…

„Mätonnwajenn?“ wiederholte Kisame leise schnurrend. „Was bedeutet das?“

Tilya antwortete nicht, sondern fuhr ihrem Meister zärtlich durchs dunkelblaue Haar, und bedeckte seine Wangen, und sein Kinn mit vielen, kleinen Küssen.

„Alt-alwisch verstehen Sie nicht. Und wie verhält es sich mit dieser stummen Sprache?“

Der letzte, sanfte Kuss war für seinen Mund bestimmt.

Kisame schluckte schwer. „Du bist wohl immer noch ein bisschen betrunken, Kleine…“ murmelte er rau. „Oder?“

„Vielleicht…“ erwiderte Tilya müde lächelnd, bette ihr Köpfchen an seine Schulter, und bald erkannte Kisame an ihren tiefen, gleichmäßigen Atemzügen, dass sie eingeschlafen war.

Er selbst hingegen fand keine Ruhe an ihrer Seite.

Und dabei war es doch sonst immer der Mann, der nach dem Sex in Tiefschlaf verfiel, während die Frau gerne noch ein wenig geredet oder geschmust hätte…

Kisame verwünschte die kleine Alverliekin im Stillen dafür, dass sie so friedlich und tief an seiner Schulter schlummern konnte, während ihn ihre Nähe gerade dermaßen aus dem Konzept brachte, dass er kein Auge zu tun konnte.
 

Ob sie ihn verzaubert hatte?

Mit einem uralten, alwischen Fluch, vielleicht?

Me thon vayienne…

„Ich werde es schon noch herausfinden, was diese Worte bedeuten, du kleine Hexe.“ murmelte Kisame ungehört in den jungen Morgen hinein.



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