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Die Sinne eines Jägers

Wer hat Angst vorm Haifischmann?
von

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Widerworte

„Und? Hat dir der Kuss gefallen?“ fragte Kisame forsch, und bemühte sich, seine Stimme möglichst unbeteiligt klingen zu lassen.

Tilya zuckte hilflos mit den Schultern. „Es war eine freundschaftlich gemeinte Geste von Deidara.“ murmelte sie. „Ich habe mich… geborgen gefühlt.“

Kisame starrte die kleine Alverliekin finster an.

Er kochte vor Eifersucht!

Nicht wegen dem ´Kuss´ an sich.

Wenn Kisame an Deidaras Stelle gewesen wäre, hätte er alles daran gesetzt, Tilya in diesem schwachen Moment zu verführen, und es sicherlich nicht bei dieser harmlosen Liebkosung belassen;- insofern zollte er dem Bombenleger Respekt und Anerkennung für seine Anständigkeit und Loyalität gegenüber allen Beteiligten…

Solch noble Anwandlungen hätte er dem exzentrischen Lehmkünstler gar nicht zugetraut.

Er beneidete den Blonden jedoch brennend um die schönen Augenblicke, die er mit Tilya erleben durfte, während Kisame selbst sich einfach in irgendeine wahllos angenommene Mission geflüchtet hatte, nur, um Abstand von ihr gewinnen zu können.

In dieser verschenkten Zeit hatte Deidara es geschafft, das Vertrauen und die Zuneigung seines Mädchens zu gewinnen; Gefühlsregungen, die Tilya gewiss nicht mehr für ihren Meister aufzubringen vermochte, nach all dem, was er ihr heute angetan hatte…
 

Natürlich hatte sich nun etwas zwischen ihnen verändert; da konnte sich Tilya noch so hartnäckig an ihre alverliekischen Tugenden klammern.

Auch wenn sie ihm nach wie vor mit Optimismus, Aufgeschlossenheit und Nachsicht begegnen wollte,- sie würde die Ereignisse dieses schicksalhaften Morgens wahrscheinlich niemals vergessen können…

Was Kisame getan hatte, war unverzeihlich.

Aber nun musste die Kleine wenigstens ein für allemal begriffen haben, was für eine Art von Mann sie vor sich hatte, und wozu er fähig war!

Allerdings… hatte der blauhäutige Akatsuki wirklich gewollt, dass es so weit kam?
 

Kisame schluckte schwer.

Für Reue war es jetzt zu spät.

Ab heute würde jenes bittersüße Ereignis sicherlich zwischen ihnen stehen, wie eine undurchdringbare Mauer aus unsichtbaren, dornenbesetzten Rosenranken.

Der Nuke-nin begann, an sich und seinen Plänen zu zweifeln.

Vielleicht hatte er es diesmal zu weit getrieben.

Vielleicht hatte er einen Fehler begangen, als er die Alverliekin so brutal vergewaltigt hatte.

Tilya war die erste Frau in seinem Leben, die dazu fähig war, ihm so etwas wie Sympathie entgegenzubringen.

Sie akzeptierte ihn so, wie er war, sie erkannte in ihm sowohl den Mann, als auch das Raubtier.

Groteskerweise schien sie jedoch den Mann zu fürchten, und nicht die Bestie!

Nun, was konnte man schon anderes von einem Mädchen erwarten, das in seiner Freizeit bevorzugt mit pferdegroßen Riesenspinnen und gefräßigen Drachen schmuste?

Diese Alverliekin war in jeder Hinsicht außergewöhnlich…

Sie hatte sich ihm hingegeben, hatte sich ihm geöffnet, und war ihm auch dann mit unbeirrbarer Sanftheit und Zärtlichkeit begegnet, als er ihr nichts anderes als Schmerzen geschenkt hatte!

Wer konnte es ihr verübeln, dass sie sich nun mehr denn je danach sehnte, Zuflucht an einer starken Schulter zu finden?

Bei jemandem, der ihr Sicherheit und Halt geben konnte.

Bei jemandem, der ihre Freundschaft verdiente; der ihrer Zuneigung würdig war.

Bei jemandem, der ihr Vertrauen nicht schamlos ausnutzte, und ihr nicht, nur um der eigenen Befriedigung willen, Leid und Qualen zufügte…

Der Haifischmann wusste, dass er, im Gegensatz zu Deidara, niemals in die Rolle dieses Jemands schlüpfen können würde.

Jetzt nicht mehr.

Diese einmalige Chance bei dieser einmaligen Frau hatte er sich nun endgültig verspielt…

Hatte er seine Entscheidung gegen den Kampf um den zerbrechlichen Traum vom Glück vielleicht doch zu voreilig getroffen?
 

Kisame streckte aus einem Impuls heraus die Hand nach der Alverliekin aus, legte sie ihr um den Nacken, und zog sie vorsichtig zu sich heran.

Er wollte sie mit niemandem teilen, und erst recht nicht wollte er sie verlieren.

„Vergiss nicht, dass du mir gehörst…“ wollte er streng zischen, doch es klang eher wie ein heiseres, flehendes Flüstern.

Tilya schien seinen übermächtigen Wunsch nach Nähe zu spüren, denn sie sank wie selbstverständlich an seine Brust und schmiegte ihre kühle Wange zutraulich an seine raue Haifischhaut.

„Werde ich nicht.“ hauchte sie warm gegen sein Schlüsselbein, und der Kiri-nin konnte an dem Klang ihrer Stimme erkennen, dass sie dabei lächelte.

„Deidara war für mich da, als Sie fort waren. Und dafür bin ich ihm sehr, sehr dankbar. Aber er konnte Sie nicht ersetzen. Niemand kann das. Sie sind mein Sempai, Kisame…“

Tilya kuschelte ihr Köpfchen an seine Schulter, und die weichen, schillernden Federn kitzelten Kisame am Kinn.

Das blaue Herz des Haifischmannes schlug einige Takte schneller, und er hoffte, dass dies der jungen Frau, deren spitzes Elfenohr sich sanft gegen seinen Brustkorb drückte, nicht auffallen mochte.
 

Diese bedingungslose, aufopfernde Nächstenliebe, mit der Tilya ihm in jeder noch so heiklen Situation begegnete, verwirrte Kisame völlig.

Ihr grenzenloses Vertrauen lastete in Momenten wie diesen schwer auf seinen breiten Schultern.

Der große Haifischmann konnte nur den Kopf schütteln über die nahezu selbstzerstörerische Arglosigkeit dieses niedlichen Geschöpfes, das ihn da gerade so herzlich umarmte.

Ihre Nähe beruhigte ihn, denn sie gab ihm das Gefühl… angekommen zu sein; doch gleichzeitig wühlte sie ihn innerlich vollkommen auf.

Er war süchtig nach ihr.

Je mehr er bekam, desto mehr wollte er.
 

„Komm.“ forderte er das Mädchen leise auf, löste sich sachte von ihr, ergriff ihre Hand, und führte sie unter die Duschvorrichtung.

Dort angekommen, befreite er sich gleich von seinem Badetuch, welches er sich locker um die Hüften geschlungen hatte, und ließ es lässig auf die Ablage segeln.

Tilya erblasste und starrte so fassungslos auf sein erigiertes Glied, als sähe sie es gerade zum ersten Mal.

„Keine Angst.“ versuchte Kisame die nervöse Alverliekin zu beruhigen. „Ich tu dir heute nicht mehr weh. Versprochen.“

Als ob sie sich ertappt fühlte, wandte Tilya schnell den Blick von dem imposanten Gemächt ihres Meisters ab, welches doch dafür verantwortlich war, dass immer noch stechende Schmerzen in ihrem Unterleib tobten.

„Seit wann interessiert es Sie, ob mir etwas weh tut oder nicht?“ murmelte sie abwesend.

Kisame runzelte die Stirn. „Jetzt werd mal nicht zickig, junge Dame!“ knurrte er mürrisch. „Los, gib mir dein Handtuch!“

Tilya schoss das Blut in die Wangen.

Der Haifischmann schnaufte ungeduldig, als die Kleine zögerte, seinem Befehl Folge zu leisten, und begann, selbst an ihrem Badetuch herumzunesteln.

Es kam ihm vor, als würde er ein Geschenk auspacken, als er das errötende Mädchen genüsslich aus den Textilien pellte.

Als sie endlich nackt vor ihm stand, und verschämt zu ihm aufblickte, konnte sich Kisame ein breites Grinsen nicht verkneifen.

Zum einen gefiel ihm natürlich, was er sah, aber zum anderen amüsierte er sich köstlich über die Gehemmtheit der kleinen Alverliekin.

Manchmal kam die chaotische, naive, und ziemlich unerfahren wirkende Tilya ihm eher wie ein Kind vor, als wie eine Frau von vierundzwanzig Jahren…

„Alles muss man alleine machen…“ brummte Kisame gespielt verärgert, und pfefferte das Badetuch lieblos auf die Ablage.

„Warum so schüchtern?“ fragte er sein Mädchen herausfordernd. „Wir hatten eben noch Sex miteinander,- und jetzt genierst du dich, mir deinen Körper zu zeigen?“

„WIR hatten keinen Sex miteinander.“ wagte es Tilya, ihren Meister vorsichtig zu korrigieren. „SIE hatten Sex mit mir.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Judi-goes-RawR
2010-08-09T11:46:46+00:00 09.08.2010 13:46
Also...
Ich finde das Kapitel gut gelungen, obwohl ziemlich viel Innerer Monolog von Kisame drin war, wenn man das so nennen kann.
Ich habe irgendwie auch das Gefühl, dass Kisame jetzt ein wenig sauer wird. Erst schenkt sie ihm Zuneigung und (Nächsten-)Liebe und dann sagt sie sowas. Das muss Kisa ganz schön weh tun, glaube ich. Aber ich kann Kisa eh nicht richtig einschätzen, deshalb lasse ich das besser xD
Von: abgemeldet
2010-08-09T09:27:58+00:00 09.08.2010 11:27
oO Tilya gibt Wiederworte....
Das gibt Ärger!!! >.<
Lass sie leben und schreib weiter^^
Von:  Diamond_Dust
2010-08-09T08:25:06+00:00 09.08.2010 10:25
Bei dir kommen die Kapitel auch im minutentakt , oder o0?
Ich hab aber nichts dagegen. Im Gegenteil ^~^

Manchmal haste Ita n wenig Ooc hingestellt, dafür aber witzig x'D

MvfG, D_D


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