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Die Sinne eines Jägers

Wer hat Angst vorm Haifischmann?
von

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Dreck

Verdattert spülte Tilya den Rest des schmutzigen Geschirrs, und trocknete es gedankenverloren ab, bevor sie es zurück in die Schränke räumte.

Deidara hatte sie total aus dem Konzept gebracht mit seinen funkelnden, grauen Augen, seinem bezaubernden Lächeln, und vor allem mit seiner begeisterten Reaktion auf den elektrischen Schlag, den er sich durch die Berührung mit Tilyas Händen eingehandelt hatte.

Er musste einen gewaltigen Knall haben…

Aber einen verdammt sympathischen Knall… wenn er diese ungezügelten Energieausbrüche, die Tilyas Talent entstammten, nicht verteufelte, sondern als Quelle der Inspiration betrachtete…

Die Alverliekin fragte sich bloß, wozu sie den Blondschopf beflügelt hatte.

Ob er vielleicht der kreative Kopf der Akatsuki war?

Irgendwem mussten die Staffelei, die Töpferscheibe und das Musikinstrument im Wohnzimmer ja gehören!
 

Grübelnd schlich Tilya den Flur entlang, und blieb vor Kisames Zimmertüre stehen.

Wenn sie diesen Raum betreten würde, würde kein grinsender Haifischmann auf dem Boden hocken, Samehada putzen, und sie mit einem blöden Spruch auf den blauen Lippen begrüßen.

Heute Nacht würde sie ganz allein in dem großen Bett schlafen.

Und es würden weitere einsame Nächte folgen,

Eigentlich sollte sie sich über diesen Umstand freuen.

Nun konnte sie sich entspannen.

Sich freier bewegen, ohne unter ständiger Beobachtung zu stehen.

Die Ruhe genießen.
 

Seufzend betätigte Tilya die Klinke und trat ein.

Kisames markanter Duft erfüllte den dunklen Raum.

Die Alverliekin öffnete den Korb, in dem die getragenen Kleidungsstücke ihres Meisters lagen.

Natürlich, jetzt fiel ihr ein, was sie vergessen hatte!

Pein hatte ihr doch aufgetragen, Wäsche zu waschen!

Hurtig eilte die junge Frau zu Kisames Kleiderschrank, entkleidete sich, und bediente sich dann wahllos an seinen sauberen Socken, Boxershorts, und einem langen Hemd, welches sie, in Kombination mit einem ausgedienten Gürtel, zum Kittel umfunktionierte.
 

Tilya warf, bevor sie ihre getragenen Klamotten zu denen von Kisame gesellte, einen Blick in den Korb, dann zog sie, von einem unerklärlichen Impuls geleitet, ein schwarzes Hemd ihres Sempais zwischen den anderen Kleidungsstücken hervor.

Sie vergrub ihre Nase in dem weichen Stoff.

Er verströmte den aufregend maskulinen Geruch des Haifischmannes, von dem sie nun etliche Kilometer trennten…
 

Verwirrt schleuderte Tilya das Hemd auf das Bett.

Moment mal,- hatte sie etwa gerade allen Ernstes an der Wäsche ihres Meisters geschnuppert?

Hatte sie noch alle Tassen im Schrank???

Die Alverliekin schlug sich mit der Hand gegen die Stirn, traf versehentlich die kleine Beule an ihrer Schläfe, und fluchte.
 

Altverliekische Schimpfworte zischend kickte Tilya den Korb aus dem Zimmer, um in ihm die Schmutzwäsche der anderen Akatsuki zu sammeln.

Sie klopfte an Deidaras Tür, doch anscheinend war er nicht in seinem Zimmer.

So nahm sich Tilya die Freiheit, einfach den Raum zu betreten, und den Inhalt seines Wäschekorbes in ihren eigenen Korb zu verfrachten.
 

Irgendwie war sie erleichtert, dass sie ihn nicht in seinem Zimmer angetroffen hatte.

Die Alverliekin hatte momentan das Gefühl, etwas neben sich zu stehen;- und eine erneute Begegnung mit Deidara würde diesen Zustand sicherlich nur noch verschlimmern.

Nachdem Tilya sich auch problemlos an Itachis Wäschekorb bedient hatte, klopfte sie an Peins Tür.

„Hallo? Darf ich reinkommen? Ich wollte jetzt gern die Wäsche waschen!“rief sie.

Das war derbe gelogen.

Sie hatte nicht den Hauch von Lust dazu.

Es war schon spät, und bei dem Gedanken, draußen, vor dem Hauptquartier die Kleidung zum Trocknen aufzuhängen, überlief sie ein kalter Schauer.

Nicht, weil sie sich im Dunkeln fürchtete;- verliekische Augen waren schließlich nachtsichtig;- aber immerhin wusste Tilya ja nur zu gut, welche Gestalten hier hausten.

Und einigen davon wollte sie lieber nicht allein in der Finsternis begegnen.
 

Pein rief die Alverliekin herein, und diese beeilte sich, seinen Wäschekorb zu entleeren.

Der Geruch von getrocknetem Blut haftete an seiner getragenen Kleidung.

Und der Wäschekorb von Kisame war bereits zum Bersten voll.

Angeekelt stopfte Tilya mit der bloßen Hand das letzte Kleidungsstück; ein mit Dreck und Blut besudeltes Unterhemd; in Kisames Wäschekorb, stellte das überfüllte Ding in den Flur, und schloss die Tür hinter sich.

„Gute Nacht!“ rief sie noch höflich.

Keine Antwort.

Resigniert verschaffte sich das Mädchen Zutritt zu Tobis Kammer.

Der Akatsuki schmökerte gerade in einem Buch.

Seine sowohl unheimliche, als auch unheimlich dämliche Maske trug er noch immer, wie Tilya verblüfft feststellte.

Sicher war es anstrengend, einäugig zu lesen.

Duschte der Junge etwa auch mit diesem Ding???
 

„Hallo, Tobi! Darf ich mir mal deinen Kleiderkorb samt Inhalt ausleihen?“

„Hallooo! Klar, aber wieso? Willst du Wäsche waschen?“

„Ja. Ich weiß nur noch nicht genau, wo, und was ich dazu benutzen soll. Kannst du es mir vielleicht eben zeigen?“

Tobi warf sofort sein Buch zur Seite, und sprang aus dem Bett.

„Tobi wird dir natürlich beim Wäschewaschen zur Hand gehen!“

„Nein, nein!“ wehrte Tilya ab. „Danke sehr, das ist wirklich sehr nett von dir, aber ich schaffe das bestimmt auch selbst! Du brauchst mir nur zu sagen, was ich tun soll!“

Die Alverliekin wollte jetzt eigentlich lieber alleine sein.

Und so drollig Tobi auch war;- vor seiner Maske graute es Tilya, und sie befürchtete ernsthaft, Alpträume zu bekommen, wenn dieses schreckliche Ding zu den letzten Dingen gehören sollte, die sie an diesem Tag zu sehen bekam.
 

Doch Tobi ließ sich nicht abwimmeln. „Tobi steht dir mit Rat und auch mit Tat zur Seite! Tobi ist ein guter Junge!“

Und damit schnappte er sich seinen Kleiderkorb, und watschelte der Alverliekin hinterher.

Wenigstens war nun noch jemand bei ihr, wenn sie Hidan und Kakuzu auf ihren Zimmern besuchen musste…

„Kakuzu?“ rief sie an der Tür des Schatzmeisters.

Ein gedämpfter Fluch ertönte. „Was ist?“

„Ich wollte Wäsche waschen! Kann ich bitte reinkommen, und Ihre Kleidung abholen?“

„Wenn auch du nur einen Fuß in diesen Raum setzt, dann kannst du dir eine OHRFEIGE abholen, du dumme Pute!“ schimpfte Kakuzu. „Bleib draußen, oder du erlebst dein blaues Wunder!“

„Aber…die Wäsche…!“ jammerte Tilya.

Sie vernahm weitere verhalten gezischte Flüche, lautes Gepolter, dann schwere Schritte, die sich der Tür näherten.

Wenige Augenblicke später regnete es einen Haufen dreckstarrender Textilien auf die Alverliekin hinab.

„Hier hast du sie! Und jetzt sieh zu, dass du Land gewinnst, bevor ich mich vergesse!“
 

Die Tür fiel direkt vor Tilyas Nase krachend ins Schloss zurück, und die junge Frau blieb einige Sekunden lang wie vom Donner gerührt stehen, bis Tobi einen schmutzigen Socken von ihrem gefiederten Kopf klaubte.

Tilya schüttelte sich angeekelt. „Igitt! Das glaub ich doch jetzt wohl nicht! Was sind das denn hier für Manieren?!“ mokierte sie sich lautstark.

„Schnauze, oder ich stopfe sie dir!“ zeterte Kakuzu, und Tilya und Tobi beeilten sich, die restliche Bekleidung des unfreundlichen Schatzmeisters in Tobis Korb zu werfen.
 

„Ähm…Tobi…?“ begann Tilya vorsichtig, während sie mit spitzen Fingern Kakuzus Boxershorts in den Korb fallen ließ. „Hidans Wäsche fehlt uns jetzt noch in unserer Sammlung…Ähm…würdest du vielleicht…?“

„Seine Klamotten abholen? Klaro! Tobi kann ja auch sehr gut verstehen, dass du dich nicht traust, sein Zimmer zu betreten. Tobi selbst hat auch manchmal Angst vor Hidan…“

„Ich habe keine Angst vor diesem arroganten Schnösel!“ maulte Tilya empört. „Außerdem wollte ich doch gar nicht, dass du an meiner Stelle seine Wäsche holen gehst! Ich wollte dich bloß fragen, ob du mich bis zur Tür begleitest, und dort wartest, falls… Ach, verdammt! Weißt du was? Ich hole mir seine Klamotten doch lieber ganz alleine;- dann kann dieser eingebildete Fatzke später wenigstens nicht behaupten, dass ich mich nur in seine Nähe traue, wenn mir jemand das Händchen dabei hält.“

Tobi zuckte mit den Schultern. „Wenn du darauf bestehst… Tobi geht dann schon mal vor, und bringt den vollen, schweren Korb in den Waschraum,- linke Tür neben dem Badezimmer…“

„Okay. Ich komme sofort nach. Hoffe ich zumindest… Ähm,- wenn ich in fünf Minuten noch nicht bei dir im Waschraum sein sollte, …dann…“

„Dann kommt Tobi, und eilt dir zur Rettung herbei!“ schrie der maskierte Akatsuki aufgedreht und beförderte mit einem dynamischen Fußtritt Kisames zylindrisch geformten Wäschekorb in die Horizontale.

Der verspielte junge Mann kickte das rollende, schwer beladene Bastgebilde pfeifend vor sich her, den Flur herunter. „Ach, übrigens, Tilya: Kisames Klamotten stehen dir echt gut!“

Tilya grinste, und hoffte, dass mit der Bekleidung ihres Meisters an ihrem Körper, auch etwas von seiner Verwegenheit auf sie abfärben würde.

Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen, und baute sich vor der Tür des Jashinisten auf.

Sie holte tief Luft und räusperte sich.

„Hidaaan?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Baltazar
2011-05-15T00:52:42+00:00 15.05.2011 02:52
Ich mag Tobis Charakter ^^
Von:  Judi-goes-RawR
2010-08-04T11:42:14+00:00 04.08.2010 13:42
ACHTUNG! Gewünschtes MSTing-Kommi!
Ich liebe diese FF total und finde sie super, aber ein MSTing-Kommi muss jetzt grade mal sein. Natürlich nur mit Erlaubnis ;P
Das Fette sind meine "Kommentare", aber das ist ja nicht schwer zu erraten...

Seufzend betätigte Tilya die Klinke und trat ein.
Sag mal, hast du schon mal eine Klinke betätigt? Ich drück die ja immer nur runter…
Kisames markanter Duft erfüllte den dunklen Raum.
Fischgestank?!
Die Alverliekin öffnete den Korb, in dem die getragenen Kleidungsstücke ihres Meisters lagen.
Neee, nich im Ernst, odaaaa? Der wechselt seine Klammotten? Hätte ich dem lieben Kisa ja nicht zugetraut…
Natürlich, jetzt fiel ihr ein, was sie vergessen hatte!
Dumm, ne?
Pein hatte ihr doch aufgetragen, Wäsche zu waschen!
Schmerzhaft, schmerzhaft!

Verwirrt schleuderte Tilya das Hemd auf das Bett.
Wieso nicht wieder in den Korb? Ich glaube, die hat vergessen, dass der da noch rum steht… Schon wieder was vergessen! Ach du Schande! Gedächtnis wie‘n Sieb, wa?
Moment mal,- …
*Momentetüte hinhalt* Hier, nimm dir einen. *auf blauen Moment zeig* Der ist toll, aber den will ich behalten! (Da ist dieses „,-“ schon wieder xD)
… hatte sie etwa gerade allen Ernstes an der Wäsche ihres Meisters geschnuppert?
Jaaaaahaaaa! *überzeugt nick*
Hatte sie noch alle Tassen im Schrank???
Naaaahaaaaain! *noch überzeugter nick*
Die Alverliekin schlug sich mit der Hand gegen die Stirn, traf versehentlich die kleine Beule an ihrer Schläfe, und fluchte.
Tja, wieder mal: „Dumm, ne?“ Erst Alles vergessen und dann noch nicht mal nachdenken, von zielen mal ganz zu schweigen…

Altverliekische Schimpfworte zischend kickte Tilya den Korb aus dem Zimmer,
Ach, da isser wieder, der Korb!

Resigniert verschaffte sich das Mädchen Zutritt zu Tobis Kammer.
Der Akatsuki schmökerte gerade in einem Buch.
Seine sowohl unheimliche, als auch unheimlich dämliche Maske trug er noch immer, wie Tilya verblüfft feststellte.
Sicher war es anstrengend, einäugig zu lesen.
Duschte der Junge etwa auch mit diesem Ding???
Wenn sie’s so genau wissen will, kann sie doch mal mit ihm duschen… Nach dem, was da Hidans Meinung nach in der Küche gelaufen ist, sollte das kein Problem sein.

Tolles Kapitel :D
Ich freu mich schon auf den nächsten HIIIDAAAAN :D
Von: abgemeldet
2010-08-04T10:13:24+00:00 04.08.2010 12:13
Oh Gott die kleine in Kisames Klamotten *grins*
Das müsste man zeichnen^^
Naja schreib weiter^^
(dämlich, hab ja das nächste Chap schon gelesen!^^)


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