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Spielzeug

Wie der Titel sagt, geht es um Spielzeug. Und in dem Zusammenhang auch um Kinder. Würde mich natürlich freuen, wenn ihr mir eure Interpretationen des ganzen oder sonstige Gedanken beim Lesen mitteilen wolltet, ansonsten wünsch ich euch einfach nur viel Spass.
 

Es war ein wunderbares Spielzeug: Wenn sie es in die Sonne hielt, glitzerte es, sodass sie ein ganz uriges Kribbeln im Bauch hatte und vor Wonne einfach quietschen musste. Wenn sie es in ihrer kleinen Faust zusammenknüllte, nur um es kurz darauf wieder sorgfältig auseinander zu falten, knisterte es, dass das Lachen ganz von selber kam. Mal war es so groß, dass sie sich fast darunter verstecken konnte und dann wieder so klein, dass sie es wie ein Pirat als Augenklappe tragen konnte. Sie mochte Piraten.

Sie konnte ihrer Lieblingspuppe ein Kleidchen daraus wickeln, wie die Mama es immer bei ihr tat. Nur hatte sie nicht so ein komisches, spitzes Glitzerteil und als sie es mit einer ihrer Haarklammern versucht hatte, war das glitzernde Spielzeug gerissen. Ihr war gewesen, als ob gleichzeitig ein Stück von ihr ein bisschen eingerissen war, deswegen hatte sie auf die arme Risskante gepustet, wie ihre Mama es bei ihr tat wenn sie sich wehgetan hatte und das wundervolle Spielzeug auch noch tröstend in den Arm genommen, damit es schnell wieder so lustig-glücklich glitzern würde.

Außerdem konnte sie sich damit ein Krönchen bauen, wie ihre Lieblingsfreundin Prinzessin Lillifee eine hatte.

Und es schwamm auf dem kleinen Bach hinter dem Haus, drehte lustig seine Runden und wenn es aus dem Schatten in die Sonne gelang, war es ihr, als lache und freue es sich mit ihr.

Ja, es war wirklich ein famoses Spielzeug und keiner außer ihr hatte es entdeckt! Bei diesem Gedanken lächelte sie stolz und knuddelte ihr neues Lieblingsspielzeug besonders liebevoll. Und weil es dabei wieder so lustig knisterte und sie wieder lachen musste, knuddelte sie es gleich noch ein bisschen mehr.

Plötzlich hörte sie den Schlüssel vom Papa im Schloss- ihre Eltern waren zurück! Sofort sprang sie von ihrer Winnieh-Pooh- Decke draußen im Garten auf, um der Mama und dem Papa gleich ihren neuen Spielkameraden vorzustellen. Freudig rannte sie nach drinnen. „Guck mal, guck mal, ich hab ein ganz tolles neues Spielzeug!“ Dabei grinste sie, so stolz, als ob sie gerade einen riesigen Berg bestiegen hätte. Ihre Mama bückte sich zu ihr hinunter. „Na dann, zeig mal her!“ Liebevoll lächelte die Mama sie an, was ihr gleich ein wohliges Kribbeln auslöste. „Aber Kind- das ist doch nur Müll!“

Was für ein doofes Spielzeug. Mama hatte es Müll genannt und sie wusste, dass Müll schlecht war. Papa hatte es ihr mal gesagt. Als sie es in den großen Eimer in der Küche geworfen hatte, hatte sie ihm noch die Zunge rausgestreckt. Was für ein blödes Spielzeug.

Bald war das Stück Alufolie unter einer Schicht aus vergammelten Abfällen nicht mehr zu sehen.
 

Wieder sehr kurz- aber das war im Grunde ja auch die Intention dahinter. Im Grunde bin ich nicht so der Kinderfreund und irgendwie war es (vielleicht gerade deswegen) faszinierend, sich in die Gedankenwelt eines so kleinen Wesens hineinzuversetzen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-06-15T19:17:44+00:00 15.06.2010 21:17
Erneut ein schöner One Shot.
Ich mag die Länge wirklich!
Dieser hier gefällt mir sogar noch besser als der erste, weil ich hier noch lustig mitgeraten habe, was dieses wunderabre Spielzeug war ;)
Auf Alufolie bin ich nicht gekommen^^

Zum Stil:
Du hast die Perspektive des Kindes wirklich toll getroffen, man konnte ihr wirklich die Freude abnehmen und auch nachvollziehen und auch die Enttäuschung am Ende- übrigens ziemlich fiese Eltern.

Zum Inhalt:
Wie wahr, wie wahr...Kinder spielen mit "Müll" ziemlich häufig...Alufolie ist ja z.B auch viel interessanter und abwechslungsreicher als eine blöde Figur^^

Und weil du eine persönliche Note haben wolltest, hier eine kleine Anekdote:
Mein kleiner Cousin hat unglaublich viel zu Weihnachten bekommen. UNGLAUBLICH viel. Und womit spielt er den nächsten Tag? Mit dem Altpapier, aus dem er sich eine Bahn quer durchs Wohnzimmer für seine Murmel gebaut hat. Was man aus "Müll" so alles machen kann ;)
Aber haben wir als Kinder nicht auch die Vorzüge des "Mülls" erkannt...schließlich kann eine Dose auch ein prima Ball sein!
Nochmal Kind sein wäre toll....

Liebe Grüße
Lichti



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