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Checkmate

von

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The smell of...

Das einzige, was ich mir wünsche ist deine Seele. Deswegen bin ich bei dir, deswegen lebe ich mit dir. Der einzige Grund für mich, dich überhaupt anzusehen. Deine reine und doch verdorbene Seele. Was kann sich jemand wie mich anderes wünschen. So eine Köstlichkeit ist selten und unvorstellbar wertvoll. Keine Sorge, ich werde gut auf sie Acht geben, bis sie mir gehört und sich von eurem Körper löst…
 

~
 

„Sebastian~!!!“ Sein Name und das Gepolter und Geklirre ließ den schwarzhaarigen hochgewachsenen Mann aufsehen und zur Tür blicken. Und er hatte richtig vermutet, als kurze Zeit später auch noch eine Explosion dem Geklirre folgte und ein erneuter Ausruf seines Namen, diesmal von einer anderen Stimme. Was war denn diesmal zu Bruch gegangen? Er schüttelte ein wenig entnervt den Kopf und ging eiligen Schrittes die Treppe des Phantomhive´s Anwesens herunter um zu dem Raum zu gelangen, der die Ursache für die lauten Hilfeausrufe von seinem Namen gewesen war. Bevor er diesen Raum aber überhaupt gefunden hatte, stieg dem Schwarzhaarigen aber auch schon Brandgeruch in die Nase. „Was haben die denn schon wieder angerichtet?“, fragte er sich selber und bog um die Ecke. Dort blieb er erst einmal kurz verdutzt stehen. Am Rande dieses Flures saß ein alter Mann in Dienstkleidung und trank aus einer japanischen Tasse Tee. Nicht ein ungewöhnlicher Anblick würde man meinen. Wenn dieser alte Mann dann aber über und über mit Ruß bedeckt war und neben ihm brennende Trümmerteile lagen, dann sah die ganze Sache schon anders aus. „Tanaka?“

„Ho… ho…“

Sebastian war nun doch etwas besorgt. Das schöne Anwesen seines Herrn. Schon einmal war dieses niedergebrannt und war mühselig wieder aufgebaut worden. Haargenau. Selbst die Kratzer auf den Säulen und die Tücken bei manchen Räumen. Nicht, dass ihn das unbedingt stören würde. Ihn interessierte dieses Haus nicht sonderlich. Aber seinem Herrn war es wichtig, sodass er die Verantwortung darüber trug, dass diesem Haus nichts passierte.
 

So ging er raschen Schrittes an Tanaka vorbei, wich den einzelnen Trümmerteilen aus und befand sich kurze Zeit später an der Ursache des verrußten Tanakas.
 

Wenn man schon dachte, ein Kinderzimmer sieht aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen, so würde man wohl, wenn man diesen Raum gesehen hatte, keinen Ausdruck mehr dafür haben. Einst war dieser Raum ein Erholungsort gewesen, in den sich der junge Herr auch mal zurückzog, wenn er der öffentlichen Gesellschaft entkommen wollte. So war hier drinnen eigentlich ein cremefarbenes Sofa gewesen, passende Sessel und ein Glastisch mit passendem Teeservice, das Sebastian öfters abstaubte, damit alles perfekt war. An der Wand war eine Standuhr gewesen und ein Regal, voll mit Servicen und Geschirr.

Doch das alles war nicht mehr da. Der Brandgeruch kam daher, dass die Wände voll mit schwarzem Ruß waren und in einer Seite der Wand war ein großes Loch, wohinter der andere Raum zu sehen war. Die Möbel waren auseinander geflogen und Lagen in den Einzelteilen überall im Raum verteilt und steckten in den restlichen Wänden. Dem Geschirr und dem Servicen war es nicht anders ergangen. Die Reste der Wanduhr brannten noch leicht, während der kleine Uhrzeiger neben Sebastian in der Wand steckte, genau auf Augenhöhe. Die Tür hatte er schon nicht mehr erkennen können. Und mitten in dieser Sauerei saßen die Übeltäter, die jetzt zu ihm hoch schauten, während sein Gesichtsausdruck von seinen Haaren verdeckt wurde. Schließlich breitete sich ein Lächeln auf dem Gesicht von Sebastian aus. Ein kühles Lächeln.

„S…se…Sebastian-san…“

„Also. Wie kommt es, dass der Raum Brandspuren aufweist und das Geschirr zertrümmert ist?”

Die einzige weibliche Angestellte des Phantomhive´s Haushaltes fasste sich an beide Wangen. Durch die Brille sah sie eher aus wie eine Streberin, als ein Dienstmädchen. Sie war sehr weitsichtig, sodass sie nahes nie gut sah. „Ich… Ich wollte das Geschirr abstauben und bin gegen den Schrank gefallen, nachdem es hinter meinem Rücken geknallt hat!!!“

Der blonde Koch zündete sich eine Zigarette an und strich sich durch die Haare, als der ‚freundliche’ Blick von Sebastian auf ihn richtete. „Ich hab versucht das Essen zu machen. Die Sprengkörper waren wohl zu viel…“
 

Auch die beiden waren voller Ruß und Sebastian lächelte weiter, während unter seinem Blick es gerade auch dem Koch die Sprache verschlug.

„Bard… die Küche ist drei Türen weiter den Gang runter und soweit ich mich erinnere, steht darin, dass du nur da Feuer machen darfst.“

„Ja…“

Nun verschwand das Lächeln des Schwarzhaarigen und er krempelte die Ärmel seines Anzuges hoch. Nun hielten sich die beiden zitternd aneinander fest und sahen ängstlich zu Sebastian hoch, der die beiden am Kragen packte und sie völlig verdutzt vor den Raum wieder absetzte. „Maylene, bitte hänge die Wäsche in der Waschküche auf. Bard, schneide bitte das Gemüse mit einem Messer.“

„J…JA!!!“ Bevor Sebastian noch mehr sagen konnten, waren die beiden schon eilig verschwunden.
 

Sebastian drehte sich um und holte aus seiner Brusttasche die Taschenuhr heraus. „Viertel vor zwölf. Um zwölf möchte der junge Herr seinen Tee haben. Ich sollte mich beeilen.“ Mit einem Seufzen steckte er die Uhr zurück in die Tasche und sah sich den Raum an. Ein wenig genervt fasste er sich an die Stirn. „Das wird eng…“
 

~
 

Punkt zwölf Uhr klopfte Sebastian an die Tür des Arbeitszimmers des jungen Herrn. Nach einem Herein öffnete er die Tür und verbeugte sich leicht. „Junger Herr, ich bringe ihren Tee.“ Er schob einen Servierwagen in den Raum und schloss die Tür hinter sich wieder, bevor er den Wagen weiter zum Schreibtisch des Herrn schob. Galant servierte er den Tee und erläuterte, um welchen Tee es sich handelte. „Dazu haben wir einen Kirschkuchen mit Schokostücken.“

Der junge Herr legte seine Arbeit zur Seite und nahm die Tasse in die Hände, die Sebastian gerade auf den Tisch gestellt hatte. „Was war das für ein Lärm?“

Sebastian lächelte leicht, so wie immer. „Nur ein kleiner Unfall unten.“

„Mh.“ Mehr kam nicht von dem jungen Herrn. Diesen störte der Vorfall auch nicht mehr. Es war Standart in dem Hause Phantomhive´s, dass ein ‚kleiner Unfall’ passierte. Und dennoch ging der tägliche Alltag weiter.
 

„Um ein Uhr kommt Mr. Anthony Schufler um mit Ihnen die Kosten der neuen Fabrik zu klären…“ Weiter kam Sebastian nicht, da der junge Herr ihn unterbrach.

„Es ist das erste Mal, dass er hier persönlich erscheint. Wird es einen besonderen Grund dafür geben?“

„Neugierig, junger Herr?“

„Tze… es überrascht mich.“

Manchmal konnte man den jungen Herrn wirklich leicht durchschauen. Doch Sebastian ließ sich nichts anmerken und lächelte weiter sein Lächeln, während er die Unterlagen des Herrn durchsah. Keine Fehler. Das war gut. So brauchte er sich nicht noch darum zu kümmern.

„Wenn Mr. Schufler da ist, bringe ihn in die Lounge. Ich habe keine Lust, lange Zeit mit ihm zu verbringen.“

„Wie ihr wünscht.“

„Gut…“ Der junge Herr lächelte und teilte mit der Gabel das Kuchenstück.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hikaru-Chan
2010-02-18T16:06:39+00:00 18.02.2010 17:06
Ach ja, ein normaler Alltag im Hause Phantomhive.
Kleine Unfälle passieren halt und Sebastian unser höllisch guter Butler muss sie ausbaden.^^
Ein sehr schönes Kapitel, auch wer die Serie/Manga nicht kennt wird hiermit ein kleiner Einblick gegönnt.
Dein Schreibstil ist ziemlich klar und gut zu verstehen, das gefällt mir ;)

Und das mit den Charakteren ist wirklich gut gelungen!
Einfach perfekt :)



liebe Grüße

Ancel


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