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Die Sterne leuchten überall - egal wo du bist

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Kräftemessen

Kapitel 29

Kräftemessen
 

… schaut runter, um sich erst einmal ein Bild von der Lage zu machen, doch er kann nicht lange hinsehen, weil er es nicht erträgt so viel Leid mit ansehen zu müssen. Am liebsten würde er sofort losstürmen und ihnen helfen, leider kommt er nicht dazu, weil eine Attacke, von einem Monster, das gerade in einem Duell steckt, den Turm trifft, welcher unter dieser Wucht erzittert. Die Wände können solch einen Angriff nicht mehr ganz widerstehen, sodass sich Risse bilden und an Stellen, wo es sehr schlimm ist, zerspringen Scheiben, Dächer fallen ein und ganze Mauerabschnitte brechen ein, wie ein Kartenhaus. /Lange kannst du nicht mehr warten. Sonst steht hier kein einziger Stein mehr auf dem Anderen./ Yubels Einwurf ist berechtigt und Haou weiß das, aber ihm ist auch klar, dass er unter den jetzigen Voraussetzungen nur einen Bruchteil der Leute erwischt, die hier eingefallen sind.

„Ist es möglich, dass du und Kuriboh mal nach dem Rechten seht? Zumindest was die Lage innerhalb der Schlossmauern anbelangt?“, fragt er nach, während er selbst in die Mitte des Raumes geht und an einer herunterhängenden Schnurr zieht, woraufhin es erst etwas laut im Raum wird. Kurz darauf erscheint eine Leiter, die etwas über den Boden schwebt. /Ich glaube schon, dass das möglich ist. Wieso?/ Das weibliche Monster ahnt Schlimmes, trotzdem wartet sie gespannt auf die Antwort. „Schnapp dir Kuriboh und Banner und mach dir ein Bild vom Inneren. Wenn möglich wäre es gut, wenn ihr es irgendwie schaffen könntet die Eindringlinge rauszuwerfen, damit ich sie alle mit einem mal besiegen kann“, erklärt Haou, der sich schon dran macht die Strickleiter zu erklimmen. Ohne Widerworte kommt Yubel der Bitte nach.
 

Blair hat es geschafft Chazz, Aster, Bastion und Tania wieder wach zu bekommen, aber leider sind alle vier noch viel zu benommen, als dass die junge, angehende Ärztin es riskieren könnte die vier in den Kampf zu schicken.

„Was ist passiert? Und wieso sind wir draußen“, fragt Bastion nach, dem der Arm schmerzt, weil dieser angebrochen ist, wie Blair nach einer genaueren Untersuchung festgestellt hat. „Wir sind überrannt worden. Alle Anderen sind irgendwo da hinten in Kämpfe verwickelt“, berichtet sie, woraufhin Tania seufzt. „Irgendwann musste es ja so kommen. Hier sind immerhin die letzten Lebewesen – der letzte Widerstand.“ Auch wenn es hart ist, so weiß jeder von ihnen, dass die Amazone recht hat, schließlich ist jedem von ihnen bewusst gewesen, dass sie in Gefahr schweben und trotzdem haben sie nicht viel dafür getan, um so einem Vorfall entgegenzuwirken.

Zu ihrem Glück kann sie sich nicht weiter in ihrer Grübelei verstricken, da sie bereits von weitem sieht, dass Atticus mit Syrus und Chumley kommt. „Scheint, als wären wir nicht die Einzigen, die verschüttet wurden“, murmelt Aster ernst vor sich hin, wobei Blair, Tania und Bastion ganz schön an sich halten müssen, um nicht in hysterisches Lachen auszubrechen, weil der Weißhaarige das so rüber gebracht hat, als wäre es ein Witz. Mit einem Seitenblick auf den Schwarzhaarigen stellt Blair zu ihrer Ernüchterung fest, dass dieser keine einzige Gefühlsregung zeigt. >Wahrscheinlich ist er noch in Gedanken. < Die Blauhaarige wendet sich von dem Schweigsamen ab und konzentriert sich auf die drei Neuankömmlinge. „Schon zurück“, fragt sie, um die Spannung etwas zu lockern. „So kann man es wohl auch sehen. Könntest du dich bitte um die Beiden kümmern? Sie sind aus dem Thronsaal gesprengt worden.“ Erschrocken wendet sie ihren Blick auf die Verletzten, die sie erst einmal mit ihrem Blick eingehend scannt. „Dafür, dass sie herausgeschleudert wurden, hatten sie verdammtes Glück“, meint sie dann, nachdem sie keine Wunden, auf den ersten Blick, sehen kann. „Setzt euch. Ich schau mir eure Körper gleich genauer an.“ Wie befohlen, setzen sich Chumley und Syrus zu den anderen vier Verletzen, während sich die angehende Ärztin an Atticus wendet. „Und, wie ist die Lage da draußen?“

„Es herrscht das reinste Chaos. Sowohl drinnen als auch draußen wird gekämpft, was nicht so schlimm wäre, wenn man die Kämpfenden unterstützen könnte, doch man kommt nicht von A nach B ohne sich den Weg freizukämpfen“, berichtet er schließlich nach einigen Sekunden des Schweigens. „Geht es den Anderen denn gut?“ Ein kurzes Nicken muss als Antwort auf diese Frage reichen. „Ich muss jetzt leider wieder zurück. Drüben wird jeder fähige Duellant gebraucht.“ Der Brünette springt auf und will schon losspurten, als er von einer ihm sehr vertrauten Stimme davon abgehalten wird. „Warte, ich will dich begleiten.“ Überrascht schaut der Ältere zum schwarzhaarigen Profiduellanten, welcher sich gemeldet hat. Atticus selbst hält es für keine gute Idee einen von ihnen mit aufs Schlachtfeld zu nehmen, aber zum Glück kommt ihm die Ehefrau von Marcel zuvor. „Vergiss es! Du bist nicht in der Verfassung zu kämpfen!“ Wütend baut sie sich vor dem Profiduellanten auf und stemmt die Hände in die Seiten, während sie ihn quasi mit ihren giftigen Blicken erdolcht. „Aber mir geht es gut! Ich kann kämpfen“, beharrt der Ojama-Deckduellant, doch auch damit kommt er nicht durch. „Gib es auf und sieh es ein! Du bist dem nicht gewachsen“, mischt sich dann auch noch Aster ein, der es wirklich nur gut mit dem Anderen meint. Zur Verwunderung aller erwidert Chazz gar nichts darauf. Atticus hebt eine Augenbraue, bevor er zu Blair geht und ihr ins Ohr flüstert. „Ist ihm zufälligerweise ein Stein auf den Kopf gefallen?“ Man kann aus seiner Stimme die Verwunderung heraushören, die ihn befallen hat nach dem er Zeuge dieser Szene geworden ist. „Das frag ich mich bereits auch“, flüstert die Ärztin leise. „Wir sollten das aber ausnutzen. Geh, bevor er seine Meinung wieder ändert – du weißt doch wie er ist.“ Zum Abschied noch einmal gewunken, dreht sich der Ältere von ihnen um und kehrt auf das Schlachtfeld zurück, während sich Blair um ihre zwei neuen Patienten kümmert, aber es sich nicht nehmen lässt immer mal wieder ein Auge auf den Schwarzhaarigen zu werfen, damit dieser nicht doch noch stiften gehen kann.
 

Alexis schlägt sich zwar nicht schlecht, aber mit jedem weiteren Zug, der vergeht, muss sie mehr einstecken und das obwohl sie bereits ihre besten Monster ausgespielt hat. Wenn die Situation nicht so ausweglos und brenzlig gewesen wäre, würde sie sich über ihren ersten ernst zu nehmenden Gegner, nach langer Zeit, freuen. Zum Glück verliert sie nicht die Nerven, sonst würde dieses Duell sicher ganz anders aussehen, vielleicht wäre es aber schon längst vorbei.

„Ich bin am Zug.“ Das ihre Lebenspunkte nur noch schlappe 350 betragen, hält sie nicht davon ab weiter zu machen. >Ich brauche dringend eine gute Karte! < Alexis zieht die oberste Karte ihres Decks, dann sieht sie sich diese Karte an und schmunzelt. >Genau das Richtig. < Bevor ihre Gegnerin nachfragen kann warum sie im Angesicht einer Niederlage noch lächeln kann, spielt die Verlobte von Zane die gezogene Karte aus. „Ich spiele Kraftreserve.“ Durch diese Karte erhöhen sich ihre Lebenspunkte auf 2000. Dann aktiviert sie eine ihrer verdeckten Karten, die sie in der ersten Runde ausgespielt aber bisher noch nicht benutzt hat und zieht zwei weitere Karten von ihrem Deck, weil es sich bei der aufgedeckten Karte um ‚Topf der Gier‘ handelt.

Sadir sieht sich das Spektakel zerknirscht an, denn ihr gefällt die jetzige Entwicklung überhaupt nicht und das obwohl sie in Führung liegt. Es mag vielleicht einfach nur daran liegen, dass sie ihre Gegner so fertig machen will, dass diese am Boden zerstört sind und keine Chance für einen Gegenangriff haben oder aber sie will ihre Gegner leiden sehen und kann es deswegen nicht haben, wenn sie ihre Hoffnungen nicht aufgeben.

„Wird es denn heute noch was“, knurrt sie ungehalten. >Ich werde wohl noch aggressiver spielen müssen. < Noch immer ungeduldig auf den Zug der Blondine wartend, schaut sie sich erst einmal um. >Ehe die aus dem Knick kommt, bin ich sicher hundert Jahre älter. < Eigentlich hat sie ja vermutet, dass sie irgendwo ihr Lieblingsopfer ausmachen kann, doch von dem vorlauten Prinzen – König – ist weit und breit nichts zu sehen. Aber nachfragen kommt für sie auch nicht in Frage! Das würde sie nur noch tiefer sinken lassen. Es reicht doch schon, dass sie entgegen ihrer Prinzipien, mit einer anderen Organisation zusammenarbeitet.

„Hey, hier spielt die Musik!“ Direkt nach diesen Worten wendet das Monster seine kalten Augen wieder auf das Spielfeld und das gerade noch rechtzeitig, weil ihre Gegnerin mit ihrem Cyberengel Benten angreift. Obwohl Sadir sicher genug Möglichkeiten gehabt hätte, um diesen Angriff zu stoppen, lässt sie ihre Gegnerin gewähren. >Je hoffnungsvoller sie ist, desto mehr macht es Spaß ihre Hoffnungen zu zerstören. < Dass sie dafür aber selbst Lebenspunkte opfern muss, ist ihr in dem Moment egal. „Schön, dann bin ich ja endlich dran.“

„Hey Schwesterherz, soll ich dir zur Hand gehen?“ Überrascht richten sich gleich zwei Augenpaare auf den jungen Mann, der auf sie zugerannt kommt. „Ich schaff das schon allein. Deine Hilfe wird sicher dahinten…“, Alexis zeigt zum Schloss, „… mehr gebraucht. Ich komm schon zurecht.“ Widerwillig wendet sich der Brünette ab und rennt zum Schloss, wo er kurz darauf auch schon in einem Duell mit einem von Truemans Kopien steckt.

„Du hättest dir ruhig helfen lassen können! Es hätte zwar nichts geändert, aber ich hätte sicher meinen Spaß gehabt“, meint das geflügelte Wesen mit hochgezogener Augenbraue und einem gierigen Lächeln auf den Lippen. „Vergiss es. Mit dir werde ich auch ganz allein fertig“, brüllt die aufgebrachte Blondine, denn sie weiß genau, dass ihr Bruder bei Frauen immer schwach wird und sich bewusst zurückhält. „Mach dein Zug!“
 

Wie genau es Hasselberry geschafft hat bis in den Thronsaal zu gelangen, ohne in Kämpfe verwickelt zu werden, ist Jim, der dem kopflosen Dinofreak gefolgt ist, ein Rätsel. Allerdings kommt ihnen dieser Umstand auch zu Gute, denn so verplempern sie keine Zeit mit irgendwelchen Duellen.

„Hey Hasselberry, weißt du überhaupt was du da tust?“ Der Angesprochene zuckt ob der vertrauten Stimme heftig zusammen, weil er nicht damit gerechnet hat, dass der Australier ihm bis hierhin folgt. „Was machst du denn hier?“, fragt dieser schließlich aufgebracht, ohne auf die vorangegangene Frage einzugehen. „Na dich begleiten. Wonach sieht es denn sonst aus, hm?“ Jim lässt sich von der forschen Art des muskulösen Hünen nicht einschüchtern. „Geh wieder zurück.“ Dem Fossiliendeckduellant fällt es ja im Traum nicht ein dieser Aufforderung Folge zu leisten. „Vergiss es. Außerdem, hier werden wir so schnell nicht wieder raus kommen!“ Um seine Worte zu untermalen, zeigt er über seine Schulter in den Gang hinein, den sie gerade genommen haben und der nun durch die eingestürzte Decke nicht mehr passierbar ist. „Großartig, das auch noch“, flucht und jammert Hasselberry zu gleich, während er sich an die Stirn fasst und diese leicht massiert. „Kopf hoch. Sieh es doch mal positiv! Jetzt hast du Hilfe.“ Ruckartig kommt der ehemalige Ra Yellow Student auf Jim zu, welchen er am Kragen packt und ihn so dicht zu seinem Gesicht zieht, dass ihre Nasenspitzen sich bereits berühren. „Danke vielmals, aber auf diese Hilfe kann ich auch gern verzichten.“

/Jungs, ihr solltet aufhören zu flirten und euch stattdessen mal um eure Umgebung kümmern./ Erschrocken springen beide Männer auseinander und sehen sich hektisch und knallrot im Gesicht um, bis sie schließlich den Übeltäter erblicken, der sie so rüde unterbrochen hat. „WER SAGT DENN, DASS WIR FLIRTEN“, erschallt es laut im Chor, doch das schreckt ihr Gegenüber nicht ab. /Was denn sonst? Ihr schleicht umeinander herum, als wärt ihr rollige Katzen!/ Den Einwurf ignorierend schauen sie sich dann doch mal um und stellen fest, dass sie mächtig in der Scheiße sitzen, denn ihr Streit hat die Aufmerksamkeit der Feinde auf sie gelenkt, die die beiden Duellanten nun vollkommen umstellt haben. „Einfach wundervoll. Wieso nur muss so etwas immer mir passieren“, jammert der Dinodeckduellant rum, der sich kurz darauf auf den Steinboden plumps lässt und die Arme vor der Brust verschränkt. „Hey, jetzt ist nicht der Zeitpunkt gekommen, um aufzugeben. Wir müssen kämpfen“, versucht Jim seinen Kumpel zu motivieren, leider zeigt das nicht sehr viel Erfolg. /Hört mal, wir haben einen anderen Plan! Ihr müsst diese Lackaffen alle nach draußen schaffen./ Verwundert wird Yubel, die sich bei den Jungs gezeigt hat, angesehen. „Und warum“, wird das Monster gefragt, doch dieses hat nicht die Zeit, um alles ausführlich zu erklären. /Tut einfach das, was ich sage. Und beeilt euch, wenn ihr das überleben wollt./ Auch wenn es ihnen nicht in den Kram passt von einem Monster Befehle zu erhalten, setzten sie doch alles daran, diese Aufforderung auszuführen, denn immerhin sind alle Fürsten mittlerweile besiegt und die Kopien von Trueman wüten weiter im Schloss. /Sehr schön, jetzt müssen Kuriboh und Banner nur noch ihren Teil erledigen und Haou hat freie Bahn./
 

Natürlich müssen sich die Monster und Seelen gut überlegen, wo sie erscheinen, denn wenn sie sich jemanden zeigen, der sie gar nicht kennt, zählt sie nur zu den Feinden. Deswegen hat sich Banner auch entschlossen bei Yusuke und Zane vorbeizuschauen und sie in den Plan einzuweihen. Beide Duellanten kennen den Professor, sodass es in dieser Hinsicht keine Probleme mit der Widererkennung gibt, trotzdem könnte es zu Ärger kommen, weil Yusuke und Atticus damals von Professor Banner zur verlassenen Unterkunft geschickt worden sind.

Die beiden grünhaarigen Männer kämpfen nicht weit vom Eingang entfernt. Anscheinend ist es ihnen gelungen die Feinde, an der Wand mit dem großen Loch, zu besiegen und sich bis zum Eingang vorzuarbeiten, welcher ja leider während eines Gefechts in sich zusammengebrochen ist.

„Wie sieht es bei dir so aus“, fragt Zane seinen Partner, welcher sich gerade den Schweiß von der Stirn wischt. „Könnte nicht besser sein. Trotzdem sollten wir uns beeilen, sonst sitzen wir ziemlich in der Tinte.“ Der Trainer weiß genau, was sein Freund meint. Im Gegensatz zu diesen Kopien erschöpfen sich ihre Kräfte, bis sie völlig verbraucht sind und sie zusammenbrechen. „Ich schlage vor…“, setzt Zane an, doch dann wird er auf etwas aufmerksam, dass sich auf ihn zubewegt, im Schlepptau Pharao. Die Duellanten tauschen verdutzte Blicke aus, weil sie eigentlich der Meinung gewesen sind, dass der Kater sich in Sicherheit gebracht hat. Nun scheint es aber eher so, als hätte irgendwas den Kater aufgeregt, weswegen er wie eine Furie hinter einem schimmernden Ball her ist, der laut schreit und kreischt, bis er die beiden Duellanten erblickt, die er gesucht hat. Vor ihnen kommt er zum stehen und nimmt seine eigentliche Gestalt an, was den Atem der Anderen stocken lässt. /Sorry Jungs, ich hab leider nicht lange Zeit/, erklärt der Brillenträger hektisch, während er immer wieder über seine Schultern sieht, um zu sehen wie viel Abstand er noch zu seinem über alles geliebten Haustier hat. /Wir haben einen Plan, um diese Wesen zu schlagen, dafür müssen sie sich aber alle etwa in der Mitte des Schlosshofes aufhalten. Kriegt ihr das irgendwie gebacken?/

„Ein bisschen mehr Vertrauen bitte“, knurrt Yusuke grimmig, dann schreitet aber Zane ein und versucht seinen Freund zu beruhigen. „Schon gut. Wir schaffen das“, versichert der Dunkelgrünhaarige, trotzdem will er seinen ehemaligen Professor so nicht gehen lassen. „Und wie genau sieht der Plan aus?“ Zu seinem Unmut ist die Seele des Verstorbenen nicht mehr in der Lage auf diese Frage zu antworten, denn der Ältere hat sich wieder in eine Kugel verwandelt und ist kurz darauf schon von Pharao verschluckt worden. Zufrieden streckt sich das Tier, bevor es mit gemütlich und erhobenen Schweifes über den Schlosshof rennt.

„Was war das denn für ein Abgang?“ Ziemlich ratlos zuckt der Angesprochene nur mit den Schultern. „Ist doch egal. Wichtig ist nur, dass wir unsere Aufgabe erfüllen“, erwidert Zane schließlich, der schon im Kopf anfängt einen Plan zu entwickeln. „Ach und wie stellst du dir das vor?“ Zu guter Letzt mischt sich auch noch Honest ein, der sich das nicht mehr mit ansehen kann. /Ich habe eine Idee, Meister./ Hellhörig geworden, schauen beide Duellanten den Duellgeist an, welcher leise anfängt zu sprechen. /Wir drehen uns einfach um und laufen los. Diese Deppen werden uns sicher nicht gehen lassen wollen, weswegen sie zwangsläufig folgen werden./ Der Plan ist zwar alles andere als narrensicher, aber da die beiden Männer keine andere Wahl haben, müssen sie sich einfach darauf verlassen das es klappt. „Na schön“, murmelt Yusuke, daraufhin atmet er noch einmal tief durch und ruft dann seinem Gegner zu. „Hey du wandelndes Kartenhaus, wenn du dich weiter mit mir duellieren willst, wirst du mir wohl folgen müssen.“ Selbstgefällig grinsend dreht er auf den Absatz um und rennt, als wäre der Teufel höchst persönlich hinter ihm her. Zane tut es ihm nach, auch wenn er seinen Gegner und dessen Gefolge nicht so sehr reizt.

/Läuft doch wie geschmiert/, meint Honest zufrieden, der sich immer mal wieder umsieht, um sicher zu gehen, dass diese Idioten weiterhin an ihren Versen kleben. „Du kannst dich freuen, wenn wir alles überstanden haben“, murrt der Detektiv nur, während er immer weiter rennt. „Hey Zane, ich glaube bei Alexis ist noch Platz.“ Der Angesprochene weiß erst nicht, was sein Schulfreund damit meint, aber er beschwert sich auch nicht und folgt dem Anderen einfach. >Wird schon schief gehen<, ist alles, was ihm dazu im Kopf herum spuckt.
 

Kuriboh hat es sich zur Aufgabe gemacht nach seinem Duellgeisterfreund Rubin zu suchen, denn wo das Wesen ist, dürfte sich auch Jesse aufhalten. Obwohl es mit seinen kleinen Flügeln recht schnell vorwärts kommt, verfliegt es sich ab und an mal, da einige Zugänge entweder komplett zerstört worden sind, oder aber da läuft eines dieser Schattenmonster rum, mit denen es Kuriboh stärkemäßig nicht aufnehmen kann.

Schließlich findet er doch den richtigen Weg, den er bis zum Ende hin folgt und schließlich direkt in die Arme des Schweden fliegt, der erst das Schlimmste denkt, sich dann aber fängt und die kleine, aufgebrachte Fellkugel interessiert mustert. „Na was machst du denn hier, Kuriboh?“ Das angesprochene Wesen blickt hoch und freut sich, dass es endlich den Gesuchten gefunden hat, was Jesse zum Lachen bringt. „Nun beruhige dich erst mal. Was kann ich für dich tun?“ Sogleich beginnt das Monster zu erzählen.

Marcel, der neben dem Kristallungeheuerdeckduellanten steht, verhält sich ganz ruhig. Er kann das Fellknäul zwar auch sehen und er weiß, dass es der Duellgeist von Jaden ist, aber er kann ihnen nichts abgewinnen. Vielleicht hält er sich ja gerade deswegen raus und schaut nur aufmerksam zu.

„Bist du dir ganz sicher“, fragt der Türkishaarige schließlich sehr erstaunt, sodass die Neugierde des Franzosen doch geweckt wird. „Was hat er denn gesagt?“ Mit einem Grinsen im Gesicht, antwortet der Schwede. „Jay ist wieder da und will, dass wir diesen Typen die Tür zeigen.“ Mit dem Finger zeigt er nach vorn, wo sich die aus Karten bestehenden Typen zum Ausgang drängen. „Und wie sollen wir das anstellen? Ich bin dir in diesem Fall keine große Hilfe“, erklärt der Jüngere, doch der Profiduellant winkt nur ab. „Jim und Hasselberry kümmern sich darum. Die stecken nämlich in Mitten des Auflaufes. Wir sollten Jaden helfen gehen.“ Diesen Vorschlag würde der Brünette am liebsten auch ablehnen, denn jeder Schritt tut ihm verdammt weh, aber er will auch nicht zur Last fallen oder schlimmer noch: als Opfer für die Sterne herhalten. „Und wo befindet sich Haou“, wagt Marcel sich zu fragen, damit er seine Kräfte, die er dafür aufbringen muss, besser einschätzen kann. „Das weiß ich leider auch nicht. Aber er hier…“ Jesse hebt Kuriboh hoch, der noch immer in seinen Armen hängt. „…wird uns sicher zu Jay führen, immerhin ist unser kuscheliger Freund hier der Duellgeist von ihm.“ Der Jüngere ist von dieser Antwort alles andere als begeistert, aber er beschwert sich nicht, zumal er glaubt, dass ihm das nicht weit bringen würde. „Dann wollen wir mal“, murmelt er wenig begeistert, aber das fällt dem Türkishaarigen gar nicht auf, denn dieser freut sich zu sehr darüber seinen Liebsten wiedersehen zu können. „Kuriboh, wärst du so nett und würdest uns den Weg zeigen?“ Um seine Worte zu bekräftigen, löst er die Umklammerung um das geflügelte Wesen, welches sofort mit den Flügeln schlägt und sich daran macht den beiden Duellanten den Weg zu Haou zu zeigen. „Wenn du nicht mehr kannst, musst du Bescheid sagen.“. meint Jesse noch zu Marcel, bevor sie hinter Kuriboh her rennen.
 

Über die Strickleiter gelangt der Verletzt auf das Dach des Turmes, auf welchem er es sich bequem macht und das Geschehen am Boden beobachtet. Sein Deck, das noch immer in seiner Duelldisk steckt, scheint es gar nicht zu gefallen, dass es noch immer nicht zum Einsatz gekommen ist. „Habt noch etwas Geduld. Sobald alles so läuft, wie ich es will, seid ihr dran.“, verspricht er seinen Karten, die daraufhin aufhören zu vibrieren.

/Du scheinst ungeduldig zu sein./ Lächelnd wendet sich der Brünette zu seiner Wächterin um, die gerade erst bei ihn angelangt ist. „Wie kommst du darauf?“ Er wendet sich wieder seiner eigentlichen Aufgabe zu. „Hast du meine Nachricht überbracht?“ Yubel stellt sich neben ihren Schützling und sieht ebenfalls runter, wo sich endlich etwas tut. Immer mehr Feinde werden zur Mitte des Platzes gedrängt, aber Haou spürt, dass es nicht alle sind.

/Ich hab alles überbracht. Jetzt musst du nur noch ausharren/, meint das Wesen überflüssiger Weise, worüber der Brünette seine braunen Augen verdreht. /Vielleicht solltest du deine Augenfarbe ändern, um ihnen etwas mehr Angst zu machen/, witzelt Yubel rum. „Als wenn das was bringen würde. Die kennen das schon, bis auf diese Tussi, der ich meinen Tod zu verdanken habe.“

Schließlich kommt der Moment, in der sich alle Feinde im Schlosshof versammelt haben und Haou seine ihm eigens zugedachte Rolle übernimmt und zu sprechen beginnt, während hinter ihm die Falltür zum Dach geöffnet wird und Jesse aufs Dach klettert, doch davon nimmt der junge König keine Notiz.

„Wie könnt ihr es wagen in mein Schloss einzufallen und alles zu verwüsten? Dieses willkürliche Treiben werde ich nicht weiter gestatten.“ Mit diesen Worten hebt er seine Duelldisk, die sich wie automatisch aktiviert, bevor sie in den Farben rot, gelb und blau erstrahlt. „Es gibt nur wenige Menschen, die mich richtig wütend gemacht haben, aber ihr schlagt dem Fass den Boden aus!“ Für den Bruchteil einer Sekunde schließt er die Augen, die er dann mit einem Ruck aufreißt, welche nun in einem extrem hellen Gold erstrahlen. „Ich rufe die drei stärksten Monster die es überhaupt gibt.“ Er legt noch einmal eine kurze Pause ein, bevor er fortfährt. „Ich beschwöre Uria, Herr der reißenden Flammen, Hamon, Herr des tosenden Donners und Raviel, Herr der Phantome.“ Kaum hat der Heldendeckduellant ihre Namen ausgesprochen, da erscheinen alle drei Ungeheuer in ihrer wahren Pracht.

Jesse und alle seine anderen Freunde reißen die Augen und Münder so weit auf, wie es geht. >Ist er gegangen, weil er diese Karten holen wollte? < Nichtsdestotrotz fragen sich die Freunde, wie er diese gefährlichen Monster hat rufen können. Klar, sie sind mächtig genug, um es mit dem Bösen aufzunehmen, aber die Gefahr für ihre eigenen Decks und alle anderen Wesen – die jetzt nicht mehr vorhanden sind, weil sie bereits besiegt wurden – ist genauso groß.

Bevor Haou aber den Angriff befehlen kann, lösen sich die Klone von Trueman und Sadir auf und geben den Blick auf eine sehr hochgewachsene Person frei, die einen Totenschädel mit zwei Hörnern besitzt. „So sieht man sich wieder, Nightshroud“, begrüßt Haou den Neuankömmling, der ihn sofort in die Augen sieht. „Wie ich sehe hast du dir die Dunkelheit noch mehr zu nutzen gemacht. Aber glaub nicht, dass du es so mit mir aufnehmen kannst, denn ich bin ebenfalls stärker geworden.“ Der Brünette grinst siegessicher. „Dann zeig mir deine Kräfte“, fordert er seinen Gegner auf, der sich das kein zweites Mal sagen lässt. Ruck zuck erscheint seine Duelldisk, die Ähnlichkeit mit Flügeln hat, die er mit Karten füllt und seine stärkste Karte spielt. „Ich rufe den Fünf-Götter-Drachen aufs Feld.“ Sobald sich der Drache materialisiert hat, können die Freunde einen Drachen mit fünf Köpfen bewundern. „Nicht schlecht, aber ich habe diesen Drachen bereits einmal besiegt“, erklärt Haou herablassend, was Nightshroud nur noch wütender macht. Um seine Wut Ausdruck zu verleihen, befiehlt er den Angriff, doch der Heldendeckduellant wartet nicht erst, bis er die Auswirkungen zu spüren bekommt, deswegen befiehlt er selbst den Angriff. Sofort führen die Monster ihre Befehle aus.

Die starken Attacken treffen in der Mitte des Weges aufeinander und erschüttern die Welt, doch keines der Monster will nachgeben, weswegen sie immer und immer wieder aufeinander losgehen und…

Fortsetzung folgt



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Jitsch
2012-03-22T21:23:54+00:00 22.03.2012 22:23
Unglaublich toller Plan. Wir laufen weg, die folgen uns schon. Und um da drauf zu kommen, brauchen sie Honest? XD

"Sogleich beginnt das Monster zu erzählen." Also, dass auch Kuriboh sprechen kann, ist mir wirklich neu ô.O

Ich hoffe, mit Marcel nimmt das nicht noch ein böses Ende. Dass er sich so zwingen muss, kann nicht gut sein...

Ich find es ja ein bisschen unvorsichtig, dass Haou jetzt auf dem höchsten Turm steht, wo doch das halbe Schloss einsturzgefährdet ist, aber es sieht sicher cool aus, wenn er da oben ganz cool steht. Konnte ich mir am Schluss richtig gut vorstellen. Schöne Szene!
Von:  Daitokuji-Sensei
2010-06-28T16:25:08+00:00 28.06.2010 18:25
diesmal kam das ende plötzlich >.<
schade das es schon vorbei ist-.-
aber egal supi kapi
Lg daito~
hdl
Von: abgemeldet
2010-06-26T13:42:16+00:00 26.06.2010 15:42
ich liebe deine pitel, und ich hab mich auch an die Enden gewöhnt, aber musst du unbedingt mitten im satz aufhören? xDDD da muss ich immer erst das letzte kappi anschauen um zu wissen um was es geht xDDD


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