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Mehr als nur ein Leben in Gefahr

Zwischen FBI und den Männern in Schwarz
von

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Die Wahrheit tut weh

Eng an ihn gekuschelt schlief ich ein. Am nächsten Morgen wachte ich alleine im Bett auf.

„Gin?“, rief ich ihn fragend mit kratziger Stimme. Ich hasste es morgens noch keine Stimme zu besitzen. Ich setzte mich auf und sah mich im Raum um. Er war genauso leer wie das Bett in dem ich lag. Nachdem ich überzeugt war allein zu sein, stand ich auf um in mein eigenes Zimmer zu wechseln. Dort ging ich als Erstes duschen und mich frisch machen. Daraufhin setzte ich mich an den Schreitisch und versank in meinen Gedanken. Über Gin. Über den Fall mit Shinichi. Mein Handy, das auf dem Tisch lag, fing an zu vibrieren. Das laute Geräusch der Vibration auf dem Holz riss mich aus den Gedanken.

Ich nahm es und das Gespräch an: „Hallo?“

„Brandy hier. Ich bin die Sekretärin des Bosses. Du sollst bitte sofort kommen!“

„In sein persönliches Büro?“

„Ja, wohin denn sonst!?“, dann legte sie auf. Da ich sowieso nicht wusste, was ich mit meiner Zeit anfangen sollte, beschloss ich direkt zu ihm zu gehen. Auf dem Weg dorthin ließ ich meinen Gedanken wieder freien Lauf. Gin… Was dachte er wohl gerade und wie sollte ich Kontakt zum FBI aufnehmen und wann? Wie lange musste ich warten um nicht mehr in Verdacht zu geraten ein Maulwurf zu sein. Wann könnte ich Shinichi wieder treffen und würde er sauer auf mich sein, dass ich mit Gin ein Techtelmechtel hatte? Was wollte überhaupt der Boss jetzt von mir? Während ich mir diese Fragen stellte, fiel mir so langsam auf, dass ich mich verlaufen hatte. Hilfe! Wo war ich hier?! Panisch schaute ich mich um. Deswegen wollte ich das Gin bei mir blieb. Ich zückte mein Handy und rief ihn an. Er nahm das Gespräch mit einem nicht sehr begeistert klingenden Hallo an.

„Ja, hey. Wo bist du?“

„Unterwegs.“

„Ja, also… ich hab mich verlaufen. Ich stehe irgendwo mitten im Gebäude und weiß nicht, wo ich jetzt lang muss.“

„Wo wolltest du denn hin?“, fragte er.

„Zum Boss.“ Er wartete kurz, wahrscheinlich weil er schockiert war: „Warum?“

„Er hat mich angerufen. Also eher seine Sekretärin aber naja.“

„So? Gut, kannst du mir ungefähr sagen wo du stehst?“

„Vor dem Sitzungssaal“, antwortete ich.

„Lauf in Richtung links von dir, wenn du vor dem Saal stehst. Dann gehst du die nächste Treppe hoch. Dann rechts und anschließend wirst du auf der rechten Seite irgendwann die Tür sehen“, navigierte er mich. Ich lief schon während er erklärte. „Alles klar, danke. Falls noch was ist…“, ich stockte. Kurz vor der Tür sah ich eine Person. Ich beendete das Gespräch ohne ein weiteres Wort und steckte das Handy ein.

„Was machst du hier?“ Es war niemand anderes als er.

„Schließlich wurde ich auch gerufen. Deswegen war ich auch so verwundert, dass du ebenfalls bestellt wurdest.“

„Kennst du den Grund?“

„Nein. Aber ich kann’s mir denken. Lassen wir uns überraschen“, zuckte Gin mit den Achseln. Wir gingen rein. Die Sekretärin namens Brandy führte uns durch, meldete uns an. Im Büro von ihm angekommen, ließ sie uns allein und schloss die Tür hinter uns. Cognac stand mit dem Rücken zu uns und schaute aus dem zwei Meter hohen Fenster.

„Setzt euch“, bot er eher in Befehlston an ohne sich umzudrehen. Das taten wir und sobald wir saßen, drehte er sich um. Er ging im Raum auf und ab und schien seine Gedanken zu sortieren. Als er dies vollendet hatte, stellte er sich vor mich.

„Vine. Bist du der Meinung, dass du auf dem hohen Niveau zusammen mit Gin und Vermouth den Fall Kudo bearbeiten kannst? Hältst du dich für würdig?“

Perplex schaute ich zu Gin, dann wieder zu Cognac, der zuwachsend nervös und aggressiv wurde. Er zog seine Waffe und brüllte: „Beantworte die Frage! Auf der Stelle!“

Gegen 20 Waffen, die auf mich gerichtet waren, wäre ich machtlos. Bei einer sah es schon ganz anders aus. Ohne daran zu denken, wer vor mir stand, trat ich ihm blitzschnell die Waffe aus der Hand. Diese flog quer durch den Raum. Für dieses Manöver musste ich noch nicht mal aufstehen.

„Ich mag es nicht, wenn man eine Waffe direkt auf mein Gesicht richtet.“

Gin hatte seine Hand in seinem Mantel. Er war auch kurz davor gewesen seine Waffe zu zücken.

„Bist du denn der Meinung, dass ich würdig bin?“, antwortete ich mit einer Gegenfrage und eröffnete noch ein weiteres Thema: „Oder eher ob Gin dem Druck und die Verantwortung für eine Blutige übernehmen kann.“ Zwar fand ich dieses Wort verabscheuungswürdig, aber da es Vermouth verwendet hatte, dachte ich mir es würde eine Allgemeinbezeichnung sein und nahm es aus ihrem Wortschatz in meinen auf.

„Gin?“, fragte der Boss denjenigen an.

„Wie wir gerade gesehen haben, ist sie keine desgleichen“, entgegnete dieser.

„Es ist wichtig, dass diese Mission so bald wie möglich ausgeführt wird. Die Existenz und Geheimhaltung von uns steht auf dem Spiel. Aber wie kann ich deine Loyalität testen?“, argumentierte der Boss.

„Sag mir wen ich ausschalten soll oder einfach was ich tun soll. Ich werde dich nicht enttäuschen. Oder darf ich dir beweisen, dass ich auch kein Problem habe gegen Kudo vorzugehen. Ich bin hier, weil ich die Auffassung vertrete, dass ich hierher gehöre. Hier ist mein Zuhause und die Organisation meine Familie“, erörterte ich. „Kudo. Finden und ausschalten. Das wird deine Aufgabe. Ich bin der Meinung, dass er sich bestimmt mit Sherry irgendwo versteckt. Gin, du tötest Sherry. Vine, du Kudo. Ab sofort werdet ihr euch Tag und Nacht nur mit diesem Fall beschäftigen. Ausschließlich. Kein anderes Thema und haltet mich auf dem neusten Stand. Geht jetzt. Ach so. Unser einziges Indiz ist der Schnüffler Kogoro Mori. Observiert ihn und das Haus von Kudo. Guten Tag.“

Damit sollten wir gehen, was wir auch taten. Ich entschuldigte mich abschließend für den Tritt gegen seine Hand. Bis wir im Flur waren, blieben wir still. Kaum war die Tür zu knurrte Gin lautstark: „Was ist denn in dich gefahren?! Bist du bescheuert?! Was fällt dir ein den Boss so anzugreifen?! Ich war drauf und dran dich abzuknallen!“

„Ich habe ihn nicht attackiert! Ich habe mich lediglich verteidigt!“

„Willst du dich gegen den Boss auflehnen und umgebracht werden. Dann mach nur weiter so, ich hatte eigentlich nicht vorgehabt dich zu töten. Du Suizid-Gefährdete“, fluchte er.

„Mach dir keinen Kopf.“ Ich schlenderte vor.

„Vine? Du läufst in die falsche Richtung!“

Dabei war ich mir sicher gewesen, dass ich aus der Richtung gekommen war. Also drehte ich mich um und ging zurück auf ihn zu: „Könntest du mich bitte führen?“

Er hielt mir seinen Arm hin und ich hakte mich bei ihm ein.

„Fahren wir direkt?“, fragte er.

„Du bist der Boss!“, lachte ich. Also gingen wir zu seinem Auto und fuhren zur Detektei Mori in Beika.

„Wenn nicht, könnte ich ihn auch probeweise mit einem Fall engagieren“, schlug ich vor.

„Ja, das könntest du.“

Er verzog sein Gesicht, sodass seine Unstimmigkeit mit diesem Vorschlag kaum zu übersehen war. Vor der Detektei parkte er an der Seite. „Ich habe gehört, dass ihr ihn schon mal im Visier hattet wegen eines Abhörgerätes, das euch angeblich vom FBI angehängt wurde.“

„Was heißt hier angeblich? Was weißt du darüber? War es nicht das FBI?“, erfragte er.

„Nein, ich glaube kaum. Das war bestimmt die Arbeit eines Detektivs. Aber nicht von Mori. Ich glaube euch ist gar nicht bewusst, wie oft ihr schon Kudo indirekt begegnet seid.“

„Du weißt anscheinend wirklich viel mehr als wir. Sag was du weißt, Vine!“, forderte er strikt.

„Ich war bzw. bin selbst Detektivin, vergiss das nicht. Es ist Gewohnheit eins und eins zusammen zu zählen“, antwortete ich.

„Dann beantworte mir die Frage, was für eine Theorie du dir auf das spurlose Verschwinden von Kudo zusammenreimst.“

Ich grinste: „Ich bin mir sicher, dass sein Haus leer steht, weil seine Eltern berühmt und viel unterwegs sind. Weil er weg ist, kann das nur bedeuten, dass er sich äußerlich verändert hat und bei jemand anderem untergetaucht ist. Ich vermute bei den Moris.“

Er nickte begeistert: „Interessant.“

„Es bleibt jetzt nur noch herauszufinden, inwiefern er sich äußerlich verändert hat“, sagte ich. Wiederum hob und senkte er seinen Kopf. Ich sagte wirklich so viel ich wusste und tarnte es als Schlussfolgerungen. Das ich alles auch wirklich so erfahren hatte, ließ ich mir nicht anmerken.

Seine nächsten Worte kamen mit knirschenden Zähnen über seine Lippen: „Und was vermutest du über Sherry?“

„Dasselbe wie über Kudo. Äußerliche Veränderung. Ach ja. Kudo verschwand aufgrund des Giftes. Vielleicht hat die ganze Sache auch vielmehr etwas mit APTX 48 69 zu tun“, antwortete ich.

„Du meinst, dass das Gift Menschen äußerlich verändert?“

„Ja. Zu welchem Zweck habt ihr es eigentlich erfunden?“

„Um Leute umzubringen.“

„Und was ist das Ziel der Organisation?“ Ich kam dem eigentlichen Grund, weshalb Kudo und Sherry unauffindbar waren gefährlich nah. Es war mir egal, welche Existenzen ich vernichten würde, solange ich mich nur absicherte um für immer hier bleiben zu können.

„Das wird mir jetzt zu viel. Was soll das mit APTX 48 69 zu tun haben?“

„Ewige Jugend. Was denkst du warum Vermouth so jung scheint, äußerlich? Frag doch mal die Laborabteilung“, klatschte ich mir von seinem Unverständnis geschlagen gegen die Stirn. Ein wirklich dummer Kerl war er ja nicht, aber auch nicht gerade der Hellste.

„Es reicht. Deine Schlussfolgerungen anfangs waren echt gut, aber das hier ist unmöglich. Du spinnst dir da was zusammen. Deine Fantasie scheint mit dir durchzugehen. Aber bitte lass die Finger von Dingen, von denen du nichts verstehen kannst!“ Vielleicht war es auch besser so, wenn sie lange nichts von alldem glaubten. Auch wenn es immer direkt vor ihrer Nase war. Die Wahrheit. Sollte es wahrscheinlich nicht so sein, dass sie es kapierten.

„Zum Beispiel der kleine Junge, der bei den Moris wohnt. Der tauchte genau an dem Tag auf, wo Shinichi verschwand. Und seitdem er dort wohnt gibt es den »schlafenden Kogoro«!“

„Du bist krank. Such dir einen Psychiater!“

„Such du die Laborabteilung auf! Die werden dir bestätigen können, dass manche von den Tests an Ratten so ausgefallen sind, dass sich 1 von 6 Ratten zurückentwickelt hat. Das wurde nur vertuscht. Ihr würdet es sofort perfektionieren wollen, wenn ihr das erfahren hättet. Ihr lasst ja nicht zu, dass jemand überleben könnte.“

„Es reicht!!! Endgültig. Halt die Klappe, Vine!! Das ist ein Befehl!!“, brüllte er. Ich zuckte zusammen, aber konnte mich nur über seine Sturheit ärgern. Motzend verschränkte ich die Arme vor der Brust und ließ mich im Sitz zurücksinken.



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