Zum Inhalt der Seite

Gladiator

Ein Halbdämon und das Imperium
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

In der Arena

In der Arena kämpften Inuyasha und Kouga mittlerweile buchstäblich frei Schnauze, ohne sich an weitere Pläne zu halten. Sie fühlten sich durch die Anweisung des Munus gedeckt, den Kampf in die Länge zu ziehen, um so Gokus Einsätze ausgleichen zu können. Tatsächlich aber lag hinter jedem Schlag, jedem Tritt der Kampf um ein Mädchen, das sicher dort oben bei den Dämonenjägern saß und ihnen zuguckte: Kagome.

Der Wolfsdämon sprang zurück: „Leider muss ich mich etwas zurückhalten, immerhin sollst du noch stehen, wenn die anderen mit dir fertig sind. Sesshoumaru würde uns alle in den Kerker werfen lassen, wenn wir ihn blamieren.“

„Keh! Glaubst du im Ernst, mit mir fertig werden zu können?“

„Schon. Aber wie gesagt, du stehst gerade unter gewisser Protektion…“ Er zog sein Schwert.

Der Halbdämon folgte diesem Beispiel. Also würden sie jetzt wieder auf die geübten Bewegungen ausgehen, aufpassen, sich nicht gerade gegenseitig zu verletzen. Das würde er nachher im Kampf gegen die vier Menschen sowieso extra beachten müssen.

Da er mit dem Gedanken schon beim nächsten Kampf gewesen war, parierte er einen Moment zu langsam. Kougas Klinge schoss zu - direkt auf seine Brust.
 

Ein Aufschrei ging durch das Publikum….der jäh abbrach, als alle erkannten, dass der junge Halbdämon nur zurücksprang, aber nicht verletzt war.

Feuerrattenhaar! Der Imperator entsann sich, dass er dies Izayoi überlassen hatte – und sie hatte wohl eine gute Verwendung dafür gefunden. Dann hatte der Junge vielleicht doch Chancen…Und das Schwert - es sah aus, wie Tessaiga. Aber wie und woher…Nein, das war doch unmöglich. Toutousai war ein alter Dummkopf, aber er würde es nie wagen, das Schwert aus der Hand zu geben.

„Wie amüsant“, kommentierte seine Gefährtin: „Er ist nur scheinbar ungeschützt, tatsächlich trägt er eine Kleidung, die wie eine Rüstung ist. Feuerratten, wenn ich mich recht entsinne. Deine Idee, Sesshoumaru?“

„Nein“, erwiderte dieser ehrlich. Er sah zu der Senatorin, die den Kopf schüttelte:

„Dieses Gewand trug er schon immer, Sesshoumaru-sama. Und bis eben wusste ich nicht, was es kann.“ Sicher, Inuyasha hatte erwähnt, dass es ihn schützen würde, aber das Ausmaß war wirklich ungewöhnlich.
 

Kagome war aufgesprungen, ließ sich nun wieder sinken: „Oh….ihr Götter! Ich dachte schon…“

Sango nickte: „Deine Mutter ist wirklich ein ausgezeichneter Munus. Sie weiß, wie man die Leute mitreißt. Einfach toll. Auch ich dachte schon…Was das wohl für Material ist? Es sieht so gewöhnlich aus…“

„Es kann nur eines sein“, meinte der Jäger neben ihr, ihr Vater: „Das Haar der Feuerratten. Selten und teuer. Ich frage mich, wo die Senatorin das her hat.“

„Nein, das Gewand gehört Inuyasha“, erklärte Kagome: „Das trug er schon, als er sich verpflichtete.“

„Eigenartig. Er stammt doch aus dem Norden, erwähntest du? Die Feuerratten wohnen jedoch weit im Süden. Nun gut, über Händler mag manches in weit entfernte Gebiete gelangen. Aber eine derartige Kleidung….“ Er betrachtete auch das Schwert, das dieser Halbdämon in der Hand hielt. Er müsste sich schwer täuschen, wenn das keine Meisterarbeit war – und ein Dämonenschwert. Wer war das nur? Ein Halbdämon, der gegen alle Lehren ins Leben kam, der so wertvolle Dinge besaß und doch ein Gladiator war?
 

Langsam ging unten der vorchoreographierte Kampf zwischen dem Wolfsdämon und dem Halbdämon zu Ende. Wie es der Munus geplant hatte, entwaffnete Inuyasha Kouga, der zurücksprang und sich verneigte, damit seine Niederlage zugab. Beifall toste auf und Münzen und Blumen flogen in die Arena, während sich die beiden Gladiatoren im Rund drehten und verneigten. Schon Kouga allein war bei den Zuschauern beliebt, aber dieses Gespann wollten die Dämonen und Menschen alle wieder sehen.
 

Sesshoumaru war zufrieden. Gleich, wie seine sonstigen Wünsche aussahen: wichtiger war es, seinem Vater und den Zuschauern ein Schauspiel zu bieten, das wahrhaft unvergesslich war. Senatorin Higurashi hatte in der Tat ein Händchen für die Choreografie der Kämpfe. Sie war mit Sicherheit der beste Munus, den Vater je ernannt hatte – und die einzige Frau. Nun, sein verehrter Vater hatte ihn ja schon darauf aufmerksam gemacht, dass man weder von der Gattung noch dem Geschlecht ausgehen sollte, war man der Herrscher, ohne Vorurteile ernennen sollte. Das war ein Punkt, auf den er immer wieder zurückkam, folglich bedeutend.
 

Angestellte der Arena hatten unterdessen rasch das Geld und die Blumen eingesammelt. Das würde später je zur Hälfte den beiden Gladiatoren überlassen werden. Nun blieb jedoch, zur gewissen Überraschung der Zuschauer, der junge Halbdämon allein im Rund zurück, während gleich vier andere Gladiatoren in den Sand kamen, zwei Netzkämpfer und zwei Samniten.

Inuyasha wartete, bis seine Kollegen bei ihm waren, ehe er sich umdrehte und mit ihnen vor die Loge des Imperators ging, sich erneut verneigte. Das würde jetzt schwierig werden. Sie hatten es zwar geübt, aber gerade die Netze, die Gaius und Minari nur zu geschickt führten, waren riskant. Warfen sie einmal zu schnell oder zu langsam, würde er sich verfangen und zu Boden gehen – was so nicht geplant war. Sicher hatten sie es wiederholt, oft genug, aber es waren vier Gegner und er würde sich vorsehen müssen, um letztendlich zu gewinnen, wie es die Senatorin vorgegeben hatte. Danach stand nur noch ein Kampf auf dem Programm, den Sesshoumaru für ihn ausgesucht hatte – ohne darüber dem Munus etwas zu erzählen. Vermutlich handelte es sich also nicht um eine Kampfchoreografie sondern etwas Echtes. Ungewöhnlich, aber er würde doch mit jedem Tier zu Rande kommen, das da ausgewählt worden wäre. Immerhin hatte er Tessaiga. Und jetzt sollte er sich erst einmal Gedanken um seinen Kampf gegen diese Vier machen, das beste Quartett menschlicher Gladiatoren, das Senatorin Higurashi hatte finden können.
 

Das wohl einstudierte Kampfballett, das die fünf Gladiatoren auf dem Sand begannen, riss nicht nur die Menschen mit, sondern auch die Dämonen. Vier Menschen gegen einen Halbdämon hatte noch nie jemand gesehen und es war faszinierend, wie knapp dieser immer wieder den Netzen entkam, die beiden Schwerter der Samniten abwehrte, schneller und stärker, als es ein Mensch vermocht hätte. Dennoch erkannten gerade die Dämonen im Publikum, dass auch der junge Hund angeschlagen wurde, schwerer Luft bekam. Nun, nach dem Kampf gegen Kouga und nun diesem hier nicht so verwunderlich. Und noch hielt er sich beachtlich.

Schließlich endete der Kampf wie vorgesehen damit, dass Inuyasha mit Minaris Netz Tino und Marcus einwickelte, damit die Samniten besiegt hatte. Die außer einem Netz unbewaffneten Minari und Gaius ergaben sich – gegen einen Schwertkämpfer hatten sie so keine Möglichkeiten.

Als unter dem Beifall des Publikums wieder Blumen und Geld in die Arena flogen, das sie sich zu fünft teilen würden, grinste Tino etwas, der sich mühsam aus dem Netz befreite: „Wenn ich jedes Mal, wenn du mich einwickelst, ein reicher Mann werde, kannst du das öfter machen!“

„Meine Meinung“, ergänzte Minari: „Kommt, wir müssen zum Imperator. Aber, Klasse gemacht, Inuyasha. Wie ein alter Hase!“

Die fünf Gladiatoren stellten sich in einer Linie vor der Loge des Herrschers auf und verneigten sich höflich.

„Viel Glück, Inuyasha“, murmelte Tino dabei: „Wenn ich irgendetwas von Dämonen verstehe, ist Sesshoumaru neugierig, wie du dich jetzt stellst.“

Denn jetzt kam der Kampf, der nicht einstudiert worden war, die Überraschung.

„Danke“, gab der junge Halbdämon zurück. Er wusste, dass er schon langsamer, müder war, als es wohl gut gewesen wäre, aber da musste er eben durch. Allein das Geld, das bislang seinen Anteil bildete, war schon mehr, als er je von einem einzigen Auftritt erhofft hatte. So ging er wieder einzeln in die Mitte der Arena und wartete.
 

Der Ansager, der jedes Mal den neuen Programmpunkt ankündigte, rief durch sein Megaphon: „Unser junger Halbdämon Inuyasha….“ Die Menge schrie auf, sicheres Zeichen, dass sie auf der Seite des Genannten war: „Hat sich nun der ultimativen Herausforderung zu stellen. Wie ihr alle wisst, hat es die Familie der Akatsuki gewagt, gegen unseren verehrten Imperator einen Aufstand zu führen. Damit waren sie alle dem Tode verfallen. In seiner Gnade hat es der ehrenwerte Veranstalter des heutigen Tages, der Sohn des Imperators, der mächtige Sesshoumaru, bestimmt, dass Fürst Akatsuki gegen Inuyasha kämpfen darf. Siegt er, wird er leben…“
 

Das war die Falle, dachte der junge Halbdämon nur, der den Aufschrei des Publikums ignorierte. Das war es….Ein Dämon, der nichts zu verlieren hatte gegen ihn. Und der mit ihm auf Leben und Tod kämpfen wollte. Musste. Wie bei Hakudoshi…dieser Mistkerl von Sesshoumaru. Aber ihm war dank der Ausbildung in Avenna klar, dass er den Fürsten der Akatsuki nicht schonen konnte oder auch nur durfte, wollte er selbst überleben. Er legte die Hand an den Schwertgriff.

Tessaiga.

Mein einziger Freund….

Für Mutter und Kagome.

Er warf einen Blick auf die Tribüne, oberhalb der weiß gekleideten Senatoren. Dort irgendwo waren die Dämonenjäger und sie….Für sie.
 

Ein Dämon betrat die Arena, gekleidet mit Panzerung und Schwert, wie es nur zu üblich war. Er betrachtete den jungen Gladiator abschätzend, als er näher kam.

„Tatsächlich. Ein Halbdämon. Und ich dachte schon, das sei Spott. So wird die Bedingung einfach zu erfüllen.“

„Keh! Glaubst du, es sei so einfach mich umzulegen?“ Inuyasha hatte die Hand an Tessaiga, spürte das vertraute, tröstliche Pulsieren seines Schwertes.

„Ich bin ein vollwertiger Dämon, du ein halber…Ich sollte Sesshoumaru tatsächlich dankbar sein.“

„Danke ihm, wenn du unter der Erde liegst.“

Der Akatsuki lächelte ein wenig: „Junge, ich verstehe. Du bist Gladiator. Aber du wirst bald sehen, dass es einen Unterschied macht, ob man nur eingeübte Bewegungen macht oder einen Kampf auf Leben und Tod bestehen muss.“

„Den Unterschied kenne ich, Fürst. Glaube mir.“ Inuyasha zog und Tessaiga verbreitete sich rasch.

„Das werden wir gleich sehen. – Nun, ich verstehe. Du hast ein Dämonenschwert und setzt wohl deine Hoffnung darein. Aber kein Dämonenschwert lässt sich von einem nicht vollwertigen Dämon kontrollieren, wenn es etwas taugt.“ Auch der Fürst nahm sein Schwert.

„Tja, dann musst du dich eben eines Besseren belehren lassen!“

Ohne weiteres Wort griff Akatsuki an. Es war schnell und Inuyasha hatte Mühe, den Hieb mit seiner Klinge zu parieren. Sofort setzte der Dämonenfürst nach und schlug erneut zu. In den folgenden Minuten sah sich der Halbdämon gezwungen, einfach standzuhalten. Zu einer Gegenattacke fand er keine Zeit, dazu waren die Angriffe zu schnell. Akatsuki war noch ausgeruht und ein vollblütiger Dämon. Zudem hoffte er, mit einem Sieg sein Leben zu retten. So setzte er all sein Können aus diversen Schlachten für und gegen den Imperator ein.
 

Oben unter den Zuschauern, auf den Rängen der hohen Beamten saß ein alter Dämonschmied, der die Hände an das Gesicht legte: „Das sieht nicht gut aus, Myouga!“

„Der Junge verteidigt sich nur noch, ja. Und das ist kaum abgesprochen.“ Der kleine Flohgeist sah seitwärts: „Da wird ihm auch Tessaiga nicht helfen können.“

„Er muss es entdecken.“

„Was, Toutousai? Hast du mal wieder etwas vergessen?“

„Nein, das konnte ich ihm ja nicht erklären. Tessaiga hat ein oder zwei nützliche Fähigkeiten, wie so manches Schwert, das ich schmiedete. Aber jeder Träger muss das Geheimnis selbst herausfinden. Findet der Junge die Windnarbe, wird er mit Tessaiga siegen. Findet er sie nicht, wird Fürst Akatsuki ihn umbringen.“
 

Der Imperator blickte in die Arena ohne seine Anspannung zeigen. Auch ihm war klar, dass sich Inuyasha nur verteidigte, keine Zeit zu einem Gegenangriff fand, vielleicht zu müde schon von den bisherigen Kämpfen. Er hatte keine Ahnung wie stark ein Halbdämon war, wie lange er das so durchhalten konnte. Immerhin verrieten die Abwehrbewegungen Geschicklichkeit, eine gute Ausbildung. Hatte der Junge doch Überlebenschancen? Wenn er Fürst Akatsuki richtig kannte, würde der alles daran setzen, diesen Kampf zu gewinnen. Schließlich war er wegen Hochverrates zum Tode verurteilt und Sesshoumaru hatte ihm im Namen des Imperators das Überleben bei einem Sieg versprochen. Etwas, dass er selbst nun akzeptieren musste, gleich, wie der Kampf ausging. Denn das Wort des Imperators galt als unumstößlich. Leider war Akatsuki ein erfahrener Krieger, erfahren nicht nur in der Arena sondern in Schlachten…

Immer war er wahrlich allein gewesen, hatte gefühllos sein müssen, bis er Izayoi traf. Und er war dennoch danach wie geblendet weiter durch das Leben gelaufen, sie so schmerzhaft vermissend und nichts unternehmend.

Er hatte sie im Stich gelassen.

Er war ein Narr gewesen, ein verdammter Narr.

Und jetzt würde ER deswegen sterben.

Der arme Junge.

Izayois Sohn.

Sein Sohn.
 

Sesshoumaru betrachtete den Kampf ohne zu wagen zu seinem Vater zu sehen. Wenn dies wirklich ein Halbbruder war, der dort nun sterben würde, wäre das kaum etwas, das der Imperator schätzen würde. Aber Vater hatte dann nur noch einen Sohn und Erben, das würde ihn vor zu drakonischer Strafe schützen.

Und die Sache würde bald ein Ende haben. Der Halbdämon flog gerade in hohem Bogen rückwärts und prallte hart in den Sand der Arena. Fürst Akatsuki setzte sofort nach. Noch aus dem Liegen wehrte Inuyasha allerdings die tödliche Attacke ab, rollte beiseite und sprang wieder auf.

Selbst aus dieser Entfernung konnte Sesshoumaru sehen, dass er schwer atmete, müde war. Aber aufgeben war wohl nicht seine Sache. Überhaupt musste er ehrlich zugeben, dass er nicht geglaubt hatte ein nur halber Hundedämon würde sich solange halten können. Rein objektiv betrachtet war das ein sehr starker Kämpfer, ein überaus befähigter Gladiator.
 

Verdammt, dachte Inuyasha nur, als sein Gegner wieder ein Stück zurückwich, offenbar eine neue Angriffstaktik überlegte. Das sah nicht gut aus. Zu mehr als abwehren kam er nicht. Und das war kaum eine Strategie, mit der er gewinnen konnte. Immerhin hatte er bislang standgehalten. Er hätte nie geglaubt, einmal dankbar an Goshinki zu denken. Aber ohne die Ausbildung des Übungsleiters in Avenna hätte er schon bisher einige Male sterben können. Denn Akatsuki hatte in einem Recht gehabt: es war ein Unterschied, ein einstudiertes Kampfballett zu spielen oder auf Leben und Tod zu kämpfen. Wäre er nicht in der Kampfschule zu Avenna gewesen um dort für die illegalen Kämpfe ausgebildet zu werden, sondern in einer regulären, wäre dieses Duell bereits beendet. Und sein Gegner bereitete einen neuen Angriff vor, so wie der sich schon wieder anschlich. Der plante doch etwas…?

Er fasste Tessaiga unwillkürlich fester.
 

Fürst Akatsuki hatte beschlossen, dem Kampf jetzt ein Ende zu bereiten. Und da dieser junge Gladiator sich tatsächlich zumindest recht geschickt verteidigte, würde er eben zu einem etwas ungewöhnlichen Mittel greifen. Nun, im Krieg oder auch einem solchen Duell, war alles erlaubt. Und das würde dieser halbe Hund nur zu bald feststellen. Er duckte sich ein wenig ab, griff von unten her an – eigentlich eine törichte Handlung, konnte sein Gegner doch nun von oben her mit mehr Schwung parieren. Gleichzeitig jedoch fasste seine Linke in den Sand der Arena und schleuderte ihn in Inuyashas Gesicht, seine Augen.

Der junge Halbdämon machte unverzüglich einen gewaltigen Satz zurück, um dem darauf folgenden Hieb zu entgehen und rieb sich hektisch mit der freien Hand über das Gesicht, während er weiter zurückwich. Verflixt, er konnte nichts sehen – und bis die aufsteigenden Tränen den Sand aus seinen Augen gewaschen hatten, war er schon tot, denn er konnte hören, riechen, dass sich Akatsuki ihm näherte. So hob er Tessaiga und versuchte sich anhand seiner anderen Sinne zu orientieren.

Ja, da war der dämliche Fürst, er kam auf ihn zu. Der jetzt am Nachmittag auffrischende Wind brachte ihm diese Botschaft. Aber da war noch etwas. Im Wind? Was war das nur? Als ob sich Energien aneinander reiben würden. Etwas wie eine Lücke, ein Spalt….

Tessaiga in seiner Hand pulsierte wieder. Und plötzlich wusste er, was zu tun war.

In buchstäblich blindem Vertrauen auf sein Schwert schlug er zu und ließ die Klinge in die Lücke im Wind schlagen, ohne auch nur auf seinen Gegner zu zielen.

Etwas wie ein lautes Grollen konnte er hören, den Aufschrei des Fürsten – und den aus tausenden von Kehlen.

Und dann war Stille.

War es vorbei?

Er rieb sich erneut über die Augen und versuchte mühsam etwas zu erkennen. Vor ihm zeigte der Arenasand metertiefe Risse. Akatsuki lag ein Stück abseits, mit zerschmetterter Rüstung, regungslos. Schiedsrichter kamen herbei, um ihn zu untersuchen. War er tot? Und was war eigentlich gerade passiert?
 

„Er hat also die Windnarbe gefunden“, meinte Toutousai zufrieden: „Dann ist er doch nicht so ein Idiot, wie ich schon dachte.“

„Die Windnarbe nennst du das?“ Myouga sah ihn an: „Eine solch mächtige Attacke habe ich kaum je von einem Dämon gesehen.“

„Nun, Akatsuki lebt noch, zeigen die Schiedsrichter an. Aber da sie den Kampf abbrechen hat unser junger Freund gewonnen. Für das erste Mal…na ja, nicht schlecht.“
 

Während Männer mit einer Trage in die Arena liefen, brandete Beifall auf, Jubelrufe. Inuyasha begriff ein wenig mühsam, dass es in der Tat vorbei war, er gewonnen hatte. Ohne weiter nachzudenken riss er beide Arme hoch, mit Tessaiga quer darin, und genoss den Jubel um ihn, während er sich um seine eigene Achse drehte und die Zuschauer ansah, da langsam die Tränen seinen Blick freigewaschen hatten.

Ich habe gewonnen, Kagome, dachte er: ich lebe noch, Mutter…

Da bemerkte er die Loge des Imperators. Dieser ließ ihn nicht aus den Augen, als er sich erhob und Beifall zu klatschen begann, unverzüglich gefolgt von Sesshoumaru und der domina. Als die Senatoren das sahen, standen sie ebenfalls auf und übernahmen den Rhythmus, dann die Beamten. Wie eine Welle lief es durch die Zuschauerränge, als sich einer nach dem anderen erhob und schließlich mündeten die Jubelrufe im Takt des Beifalls:

„I-nu-ya-sha! I-nu-ya-sha!“

Seinen Namen aus zwanzigtausend Kehlen zu hören….das hatte etwas Unheimliches. Inuyasha schob Tessaiga zurück und hob erneut die Arme. So gefeiert war er noch nie worden, nun, soweit er wusste, eigentlich kein Gladiator. Davon träumte man höchstens während des harten Trainings. Er sah erneut zu der Loge des Imperators.

Sesshoumaru, du Mistkerl, dachte er: wolltest du nur einen guten Kampf oder mich wirklich umbringen? Warum? Weil ich ein Halbdämon bin? Oder hast du einfach damit gerechnet, dass ich gewinnen kann?

Kagome hatte doch erzählt, er habe ihrer Mutter gesagt, dass er wisse, wie weit die Kraft eines halben Hundedämons gehe. Und soweit er nun erkennen konnte, war der Beifall des Sohnes des Imperators echt, Achtung für diesen letzten Schlag, mit dem niemand gerechnet hatte. Nun, er selbst auch nicht. Tessaiga bot wohl noch einige Überraschungen.
 

Langsam verebbte der Jubel, dafür flogen Münzen, Blumen in den Sand, eilig eingesammelt von Arbeitern der Arena. Wie es ihm beigebracht worden war, ging der junge Gladiator vor die Loge des Imperators und verneigte sich dort vor diesem und seiner Familie, die sich wieder gesetzt hatten, ehe er das Rund verließ.
 

Der Imperator blickte ihm nach, bevor er sich seitwärts wandte: „In der Tat eine gelungene, bemerkenswerte Veranstaltung, Sesshoumaru. Meinen Glückwunsch. – Senatorin, schick den Jungen morgen zu mir in Audienz.“

„Danke, verehrter Vater“, erwiderte sein Sohn höflich, während sich die Senatorin nur verneigte. Das klang so, als würde Inuyasha morgen noch einen Beutel Münzen als Anerkennung erhalten, was nur Kouga schon widerfahren war.
 

Senator Naraku blickte dagegen zu seiner Tochter: „Kanna, kehre unverzüglich nach Hause zurück und sage Akago und den sieben Kriegern, dass wir morgen früh nach Avenna aufbrechen.“ Das hätte sein Halbdämon sein sollen, sein Triumph – und Hakudoshi sollte besser eine gute Antwort auf seine Fragen haben. Mochte ihm sonst wer gnädig sein, wenn er diesen Gladiator wirklich einfach so Senatorin Higurashi überlassen hatte. Er hatte manchmal schon den Eindruck bekommen, als ob sein Sohn nicht ganz so treu war, wie er gern tat.

Ohne ein Wort zu verlieren erhob sich das Mädchen und verschwand. Der Senator würde noch auf dem folgenden offiziellen Empfang anwesend sein müssen, um den Imperator nicht misstrauisch zu machen.
 

In den Katakomben wurde Inuyasha von seinen Kollegen buchstäblich mit offenen Armen empfangen, von den Menschen umarmt.

„Das war vielleicht eine Attacke!“ meinte Tino: „Das habe ich noch nie gesehen.“

„Ich auch nicht, “ gab Kouga zu: „In dir steckt wohl echt mehr, als man auf Anhieb erkennen kann, du halber Hund!“ Aber das klang eher anerkennend: „Jedenfalls sollten wir dir dankbar sein, dass du das nie im Training eingesetzt hast.“

Inuyasha zuckte die Schultern, wollte aber auch nicht gerade erzählen, dass das nur eine Notlösung gewesen war. Zu gut tat die offen gezollte Anerkennung: „So was hebt man sich auf…“

„Hat der Angriff auch einen Namen?“ erkundigte sich Minari.

Namen? Aber dann fiel Inuyasha ein, dass es wie eine Wunde im Wind gewesen war, wie eine Narbe: „Kaze no Kizu. Windnarbe.“
 

I am the one, who lost control, but in the end I´ll be the last man standing
 

Hammerfall: Last man standing
 

************
 

Während Inuyasha seinen Triumph auskostet, planen andere bereits seine Zukunft oder Nicht-Zukunft.

Im nächsten Kapitel erhält der junge Gladiator Audienz beim Imperator - mit Überraschungen für viele Personen.
 

bye
 

hotep



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (16)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tigerin
2010-07-25T23:55:19+00:00 26.07.2010 01:55
Die Anerkennung, die er jetzt bekommt, war vollkommen verdient. Man muss wohl sagen, dass die Ausbildung in Avenna wirklich zu etwas gut war. Das hätte ich am Anfang zumindest nie für möglich gehalten. Es geht mir auf die Nerven, wie die meisten Dämonen auf Inu herabschauen.. aber immerhin hat der Fürst seine Quittung bekommen.
Inu und Toutousai haben schonmal den gleichen Namen für die Attacke verwendet.. ich war begeistert, dass die beiden (wenn auch ohne es zu wissen) sich gleich mal einig waren.. *g*
Hakudoshi bekommt jetzt Ärger. Naraku war überhaupt nicht begeistert..
Es hat mir wieder gefallen Einblicke in die Gedanken der Hundeyoukai zu bekommen. Ich bin außerdem schon gespannt auf die Audienz. Mal schauen, was alles beredet wird..

LG,
Tigerin
Von:  Schalmali
2010-07-14T11:24:14+00:00 14.07.2010 13:24
Hehe einstudierte Kämpfe in der Tat, aber nicht der Letzte. Inuyasha hatte ein hartes Training gehabt bei Hakudoshi und Goshinki aber nun wurde er dafür mit einem geradezu ultimativem Sieg und Jubel belohnt, Anerkennung. Das hätte er sich damals im Norden sicher nicht träumen lassen und auch in der Arena bei Hakudoshi war man wohl eher die Wahre als der Sieger. Inuyasha hat es überlebt, daher steht dem jetzt nichts mehr im Weg, das er morgen seinen Vater kennenlernt...
Von:  Minerva_Noctua
2010-04-27T19:55:54+00:00 27.04.2010 21:55
Hah, das Fußballspiel it gut.
Trotzdem: Das Kapitel war fantastisch. Alles hat gepasst.
Die Audienz wird sicherlich interessant und ich bin gespannt wie Inu Taishou das aufzieht.
Der Gute hat in der Vergangenheit Fehler gemacht, aber es ist fraglich inwieweit sich das auch auf seine Frau und Sesshoumaru bezieht.
Inu Taishou kommt mir vor wie ein Märtyrer, der sich seinem dunklen, traurigen, trostlosen Leben ergibt um das Land gut führen zu können. Der arme Hund.
Auf jeden Fall hat es die Familie in sich und die Beziehungen untereinander sind sicherlich ein Thema für sich.
Die harte Ausbildung hat doch was getaugt. Schön für Inu Yasha.
Es wundert mich, dass Kagome so für den Halbdämon schwärmt. Wie sie dazu kam wird wohl nicht nur an seinem Aussehen liegen. Süß ist es allemal.
Ich bin auf Sesshoumaru gespannt.
Dann wünsche ich dir noch einen schönen Abend!

Bye

Minerva

ps. Ethik ist ein gk, aber drittes Abifach bei mir. Hab Englisch und Deutsch LK. Da gibt es nicht viel zu lernen...
Von:  inukimi
2010-04-02T19:16:05+00:00 02.04.2010 21:16
Der Kampf ist ja grad noch mal gut gegangen... was wohl passiert wäre, wenn er die Windnarbe nicht entdeckt haätte? Von unserem Hochveratsfürsten war es schon eine peinliche Aktion mit Sand einen HANYOU sehunfähig zu machen. Bin echt gespannt, was Inu Taisho mit ihm bereden wird. Ob Sesshomaru gehofft hat, dass sein Halbbruder unterliegt?
Freu mich jedenfalls schon auf das nächste Kapi.

GlG
inukimi
Von:  dice70391
2010-04-02T17:38:49+00:00 02.04.2010 19:38
...tja das wird bestimmt ein sehr sehr interessante Audienz beim großen Imperator...
bin schon sehr gespannt welche Überraschungen da alle warten...wobei einige schon klar sein dürften, aber wahrscheinlich kommt da noch was...
freu mich auf jeden Fall schon drauf...

dice
Von:  kiji-chan
2010-04-02T17:03:04+00:00 02.04.2010 19:03
Happy End fuer den Erstauftritt unseres Gladiators. Damit hat er die Anerkennung vieeeler Menschen und ein paar Daemonen errungen. Und das Augenmerk zweier wichtiger Maenner in dieser Geschichte auf sich gelenkt.

Was fuer den Einen ein Geschenk bedeutet und fuer den Anderen einen Besuch von Papa.
Wer hat das Glueck auf seiner Seite?
Wer ueberlebt?

All das und noch viel mehr lesen wir in einer Woche.

ncha!
Kiji

p.s.
Ich liebe das Wort Kampfbalett
Von:  Teilchenzoo
2010-04-01T22:04:55+00:00 02.04.2010 00:04
Oh, wow! Was für eine gelungene Einführung der Windnarbe. Sehr gut, wie du das alles verknüpfst.

Das letzte Duell war der absolute Knüller! Damit hat wohl niemand gerechnet. Sehr interessant ...

Naraku ist wütend, verständlich. Da will man seine Kinder ausnutzen, und dann haben die eigene Pläne! Frechheit, sowas!! ;)

Nun, was hat der Taishou bei dieser Audienz vor?

Übrigens, schön, die Einblicke in die Gedanken der Hundeyoukai zu erhalten.

Und süße Details, wie der Freestyle-Kampf von Inuyasha und Kouga^^.

Lg neko
Von:  animeffan
2010-04-01T19:58:57+00:00 01.04.2010 21:58
Es war eine Unterhaltung pur...

Wie ein Pfadfinder in der Wildnis die Reisenden durch versteckte und gefährliche Wege führt, führst Du uns durch die ganze Vorstellung...
Viele Darsteller stellen sich uns vor...
Und jeder zeigt sein Gesicht... Ob sein Wahres oder Falsches, stellt sich nachher heraus...
Man hört die Gedanken, man sieht die Blicke, spürt die Wünsche der Beteilgten, die von dem tosenden und mitspielenden Publikum allerseites unterstützt werden...
Eifersucht, Neid, Hass legt sich mit Sorge, Anerkennung und Liebe an...
Wer wird am Ende die Oberhand gewinnen, steht in den Sternen...
Welche Schale wird nach unten gezogen auf der Waage der Gerechtigkeit, auf der Waage des Schicksals... Eine Wahrheit, die nun bald endlich offenbart wird... Für uns, die Ungeduldigen...

Er hat gesiegt... Nicht leicht war sein letzter Kampf, doch sein Gespür für die Natur, seine Verbundenheit mit seinem Schwert brachte die Waffe hervor, gegen die noch kein menschlicher Gegner geboren wurde... Die Narbe des Windes...

Und sie waren alle da... Sogar Myouga, auch Toutousai - der alte Schmied... Es hat mich gefreut...

Doch Inu Yasha stellte sie alle in den Schatten... Es war sein Tag, sein Kampf, sein Sieg....

Veni vidi vici...

animeffan

Von:  Ayako_san
2010-04-01T17:29:04+00:00 01.04.2010 19:29
wahnsinn
echt wahnsinn
sessy is echt gscheit er wollt sich nicht selber die hände schmutzig machen
ich bin ja auf das zusammetreffen von inu yasha und seinem vater gespannt
es geht spannend weiter
super kapi ^^
freu mich aufs nächste
mfg
aya
Von:  Haruko-sama
2010-04-01T16:42:39+00:00 01.04.2010 18:42
Das letzte Duell hat mich wirklich überrascht, ich hätte eher auf andere Gegner getippt. Allerdings hatte es der gute Inuyasha auch hier nicht allzu leicht - aber die Entdeckung der Windnarbe war eine gute Entschädigung.
Der kleine Schwenk zu Totosai und Myoga war ganz amüsant, ich mag die beiden Zausel, wenn sie so drauf sind.
Die Audienz klingt vielversprechend, wenn Inuyasha auf seine restliche Familie trifft - und interessant wäre es auch zu erfahren, ob Sesshomaru eine Standpauke wegen der Gefährdung seines Halbbruders kassiert.
Und Hakudoshi sollte sich in nächster Zeit gut überlegen, wem er deíe Tür aufmacht...

LG, Haruko


Zurück