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Das Mädchen aus der anderen Welt

von

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Die Reise

Lucy hob den Kopf, als sich etwas neben ihr bewegte.

Das Einhorn stand schwerfällig auf und wieherte.

Lucy sprang auf und sah zu, wie das Einhorn noch einmal wieherte und dann verschwamm die Welt um sie herum.

Sie spürte eine warme Luft über ihre Arme, ihre Beine und ihr Gesicht streifen. Sie öffnete die Augen und fand sich neben dem Einhorn wieder. Doch um sie herum war nichts mehr, kein großer Raum, kein Dylan und auch sonst keine Leute. Es war ganz still. Das Einhorn stand neben ihr und wieherte leise. Lucy hob den Kopf und schloss geblendet die Augen. Die Sonne schien direkt auf sie herab und erstrahlte die Landschaft um sie herum in einem goldenen Licht. In einem zweiten Anlauf hob Lucy eine Hand und schirmte so die Sonne ab. Verwundert sah Lucy sich um und musste feststellen, dass sie auf einer Wolke stand.

Ihre nackten Füße sanken knöcheltief in der Wolke ein, doch sie konnte ohne Probleme fest stehen.

„Wo sind wir hier?’’

Lucy sah unter sich und konnte durch einen Wolkenschleier hindurch die Welt sehen.

Nicht ihre Welt, sondern die der Fabelwesen. Wie auch schon beim ersten Mal verzauberte sie diese Welt, mit den vielen Wasserfällen und Wäldern. Und als die Sonne alles erstrahlen ließ, erwiderte das Einhorn mit einer ruhigen, fast sanften Stimme:

„Wir befinden uns im Himmel. Wenn du hinunterschaust siehst du mein Reich. Meine Welt in der ich lebe. Und nun schau zur Sonne. Sie hat schon immer meine Welt erstrahlt und zum Leben erweckt. Nun sieh über dich. Der Himmel bedeckt auch schon seit Urzeiten meine Welt. Du bist nicht in einem Traum, Lucy! Ich habe dich aus deiner Welt in meine Welt geholt, weil ich deine Hilfe brauche.’’

„Ich bin nur ein harmloses Mädchen!’’

„Nein, das bist du ganz und gar nicht! Du hast Dinge gesehen, die noch kein Mensch vor dir gesehen hat! Einhörner, Elfen, Meerjungfrauen! Das alles ist kein Traum! Das ist meine Welt und wenn du mir nicht hilfst, wird bald alles zerstört sein!’’

„Wieso sollte diese Welt bald zerstört sein?’’

„Sieh in Richtung Norden, da, wo die Sonne nicht ihr Licht verbreiten kann! Was siehst du?’’

„Ich sehe nur ganz normale Wälder und weite Ebenen!’’

„Schau genauer hin!’’

„Mhmm…’’

Lucy kniff die Augen zusammen und sah, wie sich etwas in der Ferne bewegte.

„Was ist das, da hinten?’’

Sie deutete mit dem Zeigefinger auf den Fleck in der Ferne.

Das Ding musste riesig sein, sodass sie es von hier oben erkennen konnte!

„Das sind die dunklen Wesen. Sie haben schon ein so mächtiges Heer zusammengestellt, dass es fast unmöglich ist, sie zu besiegen!’’

„Woraus besteht dieses mächtige Heer?’’

„Aus allen abstoßenden Kreaturen, die es gibt. Den Gorgonen, den Furien, den Basilisken, dem Zerberus und anderen schrecklichen Kreaturen. Und ihr Führer ist eine noch schlimmere Gestalt. Ich denke, du kannst dir Areus unter einem schwarzen Pferd vorstellen. Er ist die gefürchtetste Gestalt in meiner Welt. Wenn er dich einmal gesehen hat, bist du verloren! Er hat unglaubliche Kraft, mit denen er dir deine glücklichen Momente raubt, bis du nur noch aus Trauer bestehst. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viele meiner Untertanen durch ihn schon gestorben sind!

Die Trauer frisst sie innerlich auf, bis sie zu allem bereit sind! Ein paar ihrer sind zu Areus überwechselt, als sie nicht mehr weiterwussten. Er hat ihnen ein friedlicheres Leben versprochen und sie zu seinen Untertanen gemacht. Doch als ob er sich an sein Wort halten würde! Er hat sie zu Bestien ohne eigenen Willen gemacht!

Nun kämpfen sie an seiner Seite.

Und all diese Kreaturen haben sich im Laufe der Jahrtausende zusammengeschlossen, um meine Welt zu vernichten. Allein werde ich es nicht mehr schaffen, gegen sie zu kämpfen! Deshalb habe ich dich geholt!’’

„Aber wie sollte ich dir helfen können?’’

„Du besitzt menschlichen Verstand, du kannst mit meiner Erlaubnis über alle Kreaturen des Lichtes verfügen. Denn ich bin schon zu alt und werde eine so weite Reise nicht mehr schaffen. Wie du siehst, bin ich bereits geschwächt.’’

„Wieso hast du diese komischen Schnitte am Körper?’’

„Meine Zeit geht zu ende und das ist mein Tod. Er sieht nicht besonders erfreulich aus, denn mit der Zeit werden meine Wunden zunehmen, bis ich sterbe. Areus hat diesen Zauber beschleunigt und so werde ich bald sterben müssen. Deshalb habe ich dich auch geholt. Wirst du mir helfen, meine Welt zu retten?’’

Lucy ließ ihren Blick über die weite Welt unter ihr wandern.

„Wie soll ich denn all diese Wesen überreden, mit mir zu kämpfen?’’

„Du brauchst sie nicht zu überreden! Sie wissen, dass die Zeit gekommen ist, wenn sie dich sehen. Du bist das Mädchen aus der Legende und deshalb werden sie mit dir kämpfen, und wenn das auch ihren Tod bedeutet!’’

„Eine Frage noch: Wieso hast du diese Ketten um deine Füße?’’

„Sie schwächen mich. Das ist auch ein Werk von Areus. Ich war ein einziges Mal nicht vorsichtig genug und nun werde ich sie bis zu meinem Tod tragen müssen.’’

Das Einhorn zuckte zusammen, als eine weitere Wunde auf seinem schneeweißen Fell erschien und das Blut hinunterlief.

„Ich habe dir versprochen, dass ich dich befreien werde, also halte ich mein Wort!’’

Lucy schaute das Einhorn fest an, denn sie hatte ihren Entschluss gefasst.

Die Welt um sie herum verschwamm und Lucy befand sich bald wieder neben Dylan.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  AnniPeace
2010-01-07T16:56:11+00:00 07.01.2010 17:56
wird immer besser alex, wie gesagt, dein schreibstil ist wirklich klasse <3
da macht es einem driekt neugieriger hehehe xD
ld anni~
Von: abgemeldet
2010-01-03T17:00:31+00:00 03.01.2010 18:00
*blubb*
mann, das wird ja richtig spannend ♥
ich will weierlesen (stell dir vor, das mach ich jetzt auch)
ld<3


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