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Erwarte das Unerwartete

... denn du entkommst ihm nicht
von

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Problem Izzy, Dino und Mathe

Bei den Sawadas angekommen, blieb Tsuna für einen kurzen Moment verblüfft im Tor stehen, denn er hatte ganz vergessen, dass Izzy versprochen hatte, auf ihn zu warten. Aber Izzy hatte es nicht vergessen und stand bereits vor der Tür. Sie hatte schon auf Tsuna zurennen wollen, sah aber, dass er nicht alleine war. Yamamoto grinste wie immer glücklich und rief Jirou bei Fuß, als die Eingangstür geöffnet wurde und Bianchi vor das Haus trat. Sie stemmte lässig die Hände in die Hüften und lächelte in die Runde.

"Ah, ich dachte schon, Izzy hätte sich geirrt, aber sie hat ein Gespür dafür, wann ihr Jungs von der Schule kommt. Ich habe Mittagessen gemacht, also beeilt euch, bevor alles weg ist."

"Ani-ki...", brachte Gokudera da nur heraus, sein Gesicht lief blau an und sein Magen grummelte gefährlich. Kurz darauf kippte er auch schon zur Seite und Izzy blinzelte. "Lambo!", rief I-Pin da und rannte Lambo hinterher. Die beiden stürmten an Bianchi und Izzy vorbei und waren um die nächste Hausecke verschwunden. Izzy starrte ihnen nach.

"Lambo-chan! I-Pin-chan! Matte!!", rief sie schließlich und rannte ihnen dann ebenfalls nach.

Die drei waren so schnell verschwunden, dass Tsuna es kaum mitbekam und er sah panisch von Gokudera über Bianchi hinweg zur Straßenecke, hinter der die drei Kleinkindern verschwunden waren.

"Oh nein!" Er griff sich an den Kopf und starrte dann abwechselnd alle Anwesenden an. "Was sollen wir nur tun! Die drei sind zu klein, um alleine durch die Stadt zu laufen!" Gokudera schien etwas sagen zu wollen, aber er brachte kein Wort heraus und Yamamoto sah Tsuna verständnislos an.

"Wir können sie doch noch einholen", meinte er fröhlich.

"Izzy-chan!" Da lief auch das letzte bisschen Vernunft in Form von Fuuta an Tsuna vorbei und verschwand ebenfalls um die Ecke.

"Aaaah was sollen wir nur machen?!", rief Tsuna und wühlte sich panisch durch die Strubbelhaare.

"Wie wäre es, wenn du aufhörst, herumzujammern und sie stattdessen zurückholst?", kam es da aus der Tür und Bianchi war sofort zur Stelle, um Reborn in ihre Arme zu schließen.

"Beschütze sie mit deiner Dying Will", meinte der Katekyo und Leon leuchtete regenbogenfarben auf, bevor der Arcobaleno die altbekannte Pistole in der Hand hielt und damit auf Tsuna schoss.

"Neiiiin!" Doch zu spät, da hatte Reborn schon abgeschossen und Tsuna fiel nach hinten. Es war wahrscheinlich sein Glück, dass er heute zufällig die Dying-Will-Flammenfeste Kleidung trug.

"RE-BOOOOOOOOOOOOOOOOORN!", schrie er darauf auch schon. "ICH BESCHÜTZE SIE MIT MEINER DYING WILL!!!!!" Er rannte los und hinterließ nur eine Staubwolke.

"Wow, Tsuna geht aber wieder ordentlich ran!", lachte Yamamoto und bückte sich, um Gokudera unter den Armen zu greifen und ihn während Tsunas Abwesenheit schonmal in dessen Zimmer zu schaffen. Der Grauhaarige sah immer noch gequält aus, schaffte es aber immer noch, Yamamoto böse anzufunkeln. Zu mehr war er allerdings nicht imstande.

"Hm... jetzt verpasst er das gute Essen", seufzte Bianchi und betrat, immer noch mit Reborn in den Armen, wieder das Haus. Der Katekyo lächelte.

"Er ist schon dran gewöhnt." Hinter den beiden schleifte Yamamoto Hayato hinein, während Jirou um das Haus herum in den Garten rannte.
 

Wie der Blitz schoss Tsuna um die Straßenecke und folgte dem Weg immer weiter. Hier und da bog er so abrupt ab, dass man schon meinte, er würde in die gegenüberliegenden Hauswände donnern. Er spürt, dass er den Kindern immer näher kam, zumindest eines von ihnen war in der Nähe. Vielleicht war es Fuuta, der als letzter aus dem Haus gerannt war oder Izzy, falls sie hinter Lambo und I-Pin zurückgefallen war.
 

Ein tiefes Donnergrollen lies Jirou kurz verstummen und nach oben sehen. Im gleichen Moment fing es auch schon an zu regen. Auf Tsunas Fensterbrett saß dessen Box-Waffe, ein kleiner Löwe, dessen Mähne aus Himmelsflammen bestand und auf seiner Stirn etwas ähnliches wie ein Cappy trug. Er wandte den Blick nach hinten als Yamamoto hineinkam und knurrte kurz, erkannte ihn aber dann.

"Oh, der Regen kam aber schnell!", wunderte Yamamoto sich, ruhig wie immer, und ließ Gokudera los, nachdem er ihn mit dem Rücken an Tsunas Bett gelehnt hatte. Er warf Nattsu einen kurzen Blick zu und eilte dann die Treppe wieder runter, um Jirou zu holen, damit der Arme nicht im Regen stehen musste. Auch wenn er das Box-Tier des Wächters des Regens war, behandelte Yamamoto ihn wie einen gewöhnlichen Hund. Hayato sah ihm kurz nach, dann blickte er zu Nattsu. Der Judaime war ohne ihn losgezogen und jetzt saß er hier, während seine Schwester unten in der Küche lauerte wie ein Drache in einer Höhle.

Nattsu gab ein leises, vergnügtes Knurren von sich und sah wieder hinaus aus dem Fenster.

Jirou sprang ins Haus und schüttelte kräftig das Fell. Sein Schmuck klimperte dabei. Fröhlich kläffte er Yamamoto an.
 

Währenddessen war die Wirkung von Tsunas Dying Will wieder verklungen und der Junge fand sich inmitten der Stadt wieder.

"...huh?" Er sah sich verwirrt um, erkannte auch, wo genau er war, aber von Izzy oder den anderen - keine Spur.

//Wo können sie nur sein?//, fragte Tsuna sich panisch und verstand es nicht. Es waren doch nur Kinder und er war fünf Minuten lang im Dying Will Modus gewesen. Dass er sie da nicht gefunden hatte, grenzte an ein Wunder. Er erinnerte sich plötzlich daran, dass Reborn ihm seine Linsen, Handschuhe und Kopfhörer mitgegeben hatte und hoffte, er würde sie nicht benutzen müssen. Aber Lambo war weggelaufen und das führte eigentlich immer zu irgendwelchen Katastrophen.

Aber alles, was er auf seiner Suche durch die Schoppingmeile fand, war I-Pins Meister, der rote Arcobaleno Fong, dem man so aber nicht ansah, dass er das war. Wie immer stand der nämlich, versteckt unter dem blauen Mantel und den großen, runden Brillengläser, an seinem Takoyaki-Stand und starrte einfach in die Gegend.

Und dort - oh Wunder - sah man Lambo, der aufgeregt vor dem Stand herumwuselte.

"Lambo-kun will Oktopusbällchen, oh ja, leckere Takoyaki und sie gehören alle Lambo!"

"Lambo-kun!" Tsuna stürmte zu dem Jungen im Kuhkostüm und dieser hörte auf herumzuhüpfen, sobald der Braunhaarige ihn an der Schulter packte.

"Lambo! Wo sind Izzy-chan und I-Pin? Und Fuuta?" Der Junge grinste und lachte, was sich anhörte, als würde ein altes Scharnier krächzen.

"Wenn du Lambo-kun Takoyaki kaufst, sagt Lambo dir vielleicht wo sie sind!"

"Heeeeh, Lambo ich hab kein Geld bei, ich kann dir keine Takoyaki kaufen!". rief Tsuna und hob ihn hoch. "Lambo, bitte sag mir wo die anderen sind!"

"Möööööh... Tsuna!", machte Lambo seinem Frust Luft und zappelte in Tsunas Griff wie ein Fisch an der Angel, "keine Takoyaki, keine Izzy!"

"Eeeeh!", machte Tsuna wieder verzweifelt. "Nee~, Fong-san! Kannst du mir BITTE Takoyaki machen ich bezahle dich später?", bat er ihn schließlich, aber der geheimnisvoll aussehende Verkäufer antwortete darauf nichts. "Fong-san!! Ahh!" Tsuna brach in Panik aus. Das konnte doch nicht sein! ... Am Ende war er eben doch noch Dame-Tsuna.

"Keine Takoyaki, keine Izzy, keine Takoyaki, keine Izzy, nicht mit Lambo-kun!", sang der Kleine fröhlich und wand sich aus Tsuna Griff.

"Oi! Lambo!" Aber es war schon zu spät. Flink wie er war rannte Lambo in die nächstbeste Seitengasse und verschwand aus Tsunas Augen. Es hatte inzwischen heftig zu regnen begonnen und Tsuna fühlte sich, als wäre keine einzige Stelle an ihm mehr trocken. Wie konnte Lambo da auch noch so viel Energie an den Tag legen?!

Der Braunhaarige seufzte und blickte kurz in den bleiernen Himmel hoch. So heftig wie es regnete, würden sie noch krank werden, besonders Izzy, die ja noch gar nicht gesund war!

"Tsuna-nii!" Aber diese Stimme kannte er. Sie gehörte zu Fuuta. Der Kleine kam auf ihn zugerannt und zog die Nase hoch.

"Fuuta!", rief Tsuna überrascht, aber froh, den Kleinen unversehrt zu sehen. Dem lauten Schniefen nach zu urteilen würde er allerdings nicht ganz gesund davonkommen.

"Tsuna-nii! Ich wusste, du würdest kommen!"

"Weißt du auch, wo die anderen sind?" Der Junge schüttelte den Kopf.

"Nein, leider nicht. Aber... Tsuna-nii... ich dachte ich hätte noch vor Kurzem Lambo-kuns Stimme gehört." Tsuna seufzte. Oh je...

"Äh... ja, er war hier gewesen, ist aber wieder weggerannt. Aber, hör mal, Fuuta... am besten du gehst nach Hause. Ich kümmere mich hier schon um alles. Sonst wirst du noch krank."

"Was ist mit Izzy-chan?", fragte Fuuta und sah zu dem Älteren hoch. Dann packte er Tsuna am Ärmel. "Du musst sie ganz schnell finden Tsuna-nii!"

Der Braunhaarige sah den Kleinen verzweifelt an.

"Ich... ääh... ja, das werde ich. Deshalb bin ich ja hier - um die anderen zu finden. Lambo, I-Pin und natürlich Izzy. Aber du bist ja da, also lauf nach Hause, ok? Ich schaff das schon... irgendwie." 'Hoffentlich', fügte Tsuna in Gedanken hinzu. Gerade als er sich umsehen wollte, um zu entscheiden, wohin er als nächstes gehen sollte, schoss plötzlich Lambo wieder aus der Seitenstraße, in die er vorhin hineingerannt war, dicht gefolgt von I-Pin.

"Tsuna!" Der kleine Junge sprang den Braunhaarigen an und klammerte sich sofort an ihn, was dieser mit einem überrumpelten "Was zum Geier...?!"-Blick quittierte. I-Pin blieb direkt vor ihm stehen.

"I-Pin helfen! I-Pin hat Lambo-kun zu Tsuna gebracht! Jetzt fehlt noch Izzy-chan!" Fuuta und Tsuna starrten I-Pin an wie eine Erscheinung, als ihnen endlich klar wurde, dass sie ihnen die Arbeit um einiges erleichtert hatte. Tsuna drückte Fuuta Lambo in die Arme, der eine ziemlich große Beule am Kopf hatte, auf der auch noch verdächtigerweise der Abdruck eines Schuhs prangte, der ganz nach I-Pins Schuhen aussah.

"Bring sie jetzt nach Hause, ich such Izzy!", rief Tsuna, Fuuta nickte und sah ihm nach, wie er davon rannte.

So ein kleines Mädchen von sieben Jahren konnte doch nicht einfach verschwinden! Weiter regnete es heftig, es war einer dieser Regen, der sich schon immer tagelang vorher ankündigte um dann mit voller Wucht auf die Welt hinab zu donnern.

Schließlich fand Tsuna das kleine Mädchen auf der Treppe von der Kanalbrücke, in dem er Haru vor dem Ertrinken gerettet hatte.

"Izzy-chan!", rief er erleichtert und stolperte die paar Stufen zu ihr herunter. Sie war ganz durchnässt, das Haar klebte ihr an den Wangen und sie hatte die Arme um ihren Oberkörper geschlungen. Trotz der verzerrenden Wirkung des Regens konnte man sehen, dass sie zitterte.

"Tsuna-nii...", bibberte sie und sah zwischen ihren Strähnen zu ihm hoch. Da fiel Tsuna auf, dass sie bisher über einem grau-schwarz-getigerten Bündel gelehnt hatte, damit dieses Bündel nicht allzu nass wurde.

"Sag mal, Izzy-chan, was hast du denn da?", fragte er neugierig und spähte über ihre kleinen Schultern nach vorne.

Langsam löste sie ihre Hände und hob das Bündel hoch. Es stellte sich heraus, dass es ein winziges, neugeborenes Kätzchen war, das Tsuna kläglich anmaunzte. Seine Augen waren sogar noch zu.

"Oh... ein Kätzchen!", rief Tsuna verblüfft und sah das kleine Bündel noch einen Moment lang an, bevor er seine Hand ausstreckte, um Izzy hochzuhelfen.

"Komm, lass uns nach Hause gehen. Dort ist es trocken und warm."

"Tsuna-nii... kann ich es mitnehmen?", fragte sie immer noch zitternd und sah ihn bittend aus großen Augen an.

"Na klar", meine Tsuna nur lächelnd. In ihrem Haus wohnten immer schon so viele Freaks, dass ein kleines Kätzchen da überhaupt nicht auffallen würde. Nicht bei Gesellschaft wie Bianchi, der Giftmischerin, oder Reborn, einem Arcobaleno, von den ausgeflippten Kleinkindern ganz zu schweigen.

"ARIGATOU TSUNA-NII!", rief Izzy freudestrahlend, hustete dann aber und drückte das Kätzchen kurz an sich.

"Na komm, beeilen wir uns", meinte Tsuna leise und nahm Izzy an der Hand, die mit der anderen das Kätzchen an sich drückte. Gemeinsam machten sie sich auf den Rückweg.

Zwischendurch hustete Izzy immer wieder und zitterte noch immer wie verrückt. "Ah Tsuna-nii, matte!", rief sie da und Tsuna hielt an. "Das hast du grad verloren...", sagte sie und hielt ihm seinen Ring entgegen.

"Uah!" Erschrocken riss Tsuna den Vongola Ring an sich und tastete an seinem Hals entlang. Tatsächlich... schien, als wäre die Kette gerissen. Er seufzte leise und steckte sich den Ring an den Finger.

"Vielen Dank, Izzy-chan", bedankte er sich bei der Kleinen, die daraufhin nur nickte und immer noch etwas gequält dreinblickte. Zum Glück mussten die zwei... oder drei... nur zwei Häuseblocks weiter, dann standen sie endlich wieder vor Tsunas Haustür.

"Tsuna-nii..." Izzy folgte ihm auf dem Fuße, die Hand an seine geklammert "Was sind die Vongola?", fragte sie ihn.

"Eeeeeeeeh...." Wie sollte er einem kleinen Mädchen erklären, dass die Vongola die mächtigste Mafiafamilie ganz Italiens waren? Und noch schlimmer, dass er der nächste Boss sein sollte...?

"Also... die Vongola... das... eeeeeeeeeh..." Tsuna schien keinen rechten Ansatz finden zu können und stotterte hilflos herum. Was um Himmels Willen sollte er sagen?!

"Vongola...", murmelte er und sah dann zu Izzy, die erwartungsvoll zu ihm hochblickte. "Das ist... so wie eine große Familie, weißt du... und...ähm... ja, die heißt dann Vongola. Eine große Familie", erklärte er völlig sinnfrei und öffnete die Tür, um Izzy als erste hereinzulassen.

"Bin ich auch in dieser Familie?", fragte Izzy nach und stand im Flur. Sie tropfte gnadenlos die Dielen voll und schon bald hatte sich unter Tsuna und ihr eine große Pfütze gebildet.

"Ähm..." Er sah das kleine Mädchen an und überlegte, wie harmlos die Frage für sie klingen musste, wie schrecklich sie sich aber für ihn anhörte. Er selbst wollte nicht wirklich zur Vongola Famiglia gehören, tat es aber irgendwie, aber Izzy... er wollte sie da auf keinen Fall mit reinziehen. Also schüttelte er den Kopf.

"Nein. Du gehörst zu den Sawadas. Zu mir und zu Kaasan. Das ist doch auch was, oder nicht?"

"Aber wenn Tsuna-nii ein Vongola ist, dann möchte ich das auch sein!", protestierte Izzy darauf und hustete wieder. Das Kätzchen in ihren Armen miaute kläglich.

"Eeeeh... lass uns das ein andermal besprechen, ja? Ich glaube wir sollten zuerst dich und das Kätzchen trocken kriegen", schlug Tsuna hastig vor und verstaute Izzys und seine tropfnassen Schuhe.

Izzy sah ihn enttäuscht an und blickte zu Boden. "Hai...", sagte sie leise.

"Oh! Tsu-kun! Izzy-chan, ihr seit ja wieder da!", rief Nana erleichtert. "Geht euch umziehen, sofort!", forderte sie auf.

"Hai, Kaasan", entgegnete Tsuna und lief vor Izzy die Treppe hinauf. Als er jedoch die Tür zu seinem Zimmer öffnete, erlebte er eine Überraschung.

"Gokudera-kun... Yamamoto... was macht ihr hier?" Yamamoto grinste wie immer unbeschwert.

"Ah, wieder da, Tsuna? Wir wollten doch Hausaufgaben machen!" Gokudera saß ihm gegenüber und sah immer noch ein wenig blass aus, tötete Yamamoto aber trotzdem mit Blicken.

"Achja!" Tsuna fiel es wieder ein. "Einen Moment, bin gleich für euch da", entschuldigte er sich und machte sich dann daran, sich umzuziehen und auch für Izzy Klamotten zu suchen, die er ihr hinhielt.

Er half ihr und breitete die nasse Kleidung über der Heizung aus, bevor er sich ein Handtuch schnappte und Izzy die Haare einigermaßen trockenrieb. Das Kätzchen musste außerdem ebenfalls abgetrocknet werden, denn es hatte trotz Izzys Vorsicht einiges an Regen abbekommen.

Kurz darauf saßen die zwei auch schon in Tsunas Zimmer. Wohl eher die drei. Izzy saß in eine dicke Decke gewickelt auf Tsunas Schoß und hielt das Kätzchen in den Armen, während Gokudera sie immer wieder vernichtend ansah.

Yamamoto hatte wie immer schnell Freundschaft mit dem neuen 'Mitglied' von Tsunas Bande geschlossen und hatte das Kätzchen am Anfang bereits gekrault, was es mit einem leisen 'Miau' quittiert hatte. Gerade saß Tsuna an einer besonders kniffligen Aufgabe und verzweifelte daran.

Er legte seinen Kopf auf den Tisch und starrte frustriert vor sich.

"Maaaaan.... ich versteh' das einfach nicht", jammerte er wehleidig, "das ist unmenschlich, uns sowas aufzugeben!"

Izzy linste immer noch zitternd auf das Papier. "Ich glaube die Lösung ist sieben....", sagte sie dann leise und Gokudera starrte sie an.

Tsuna dreht den Kopf zu ihr, immer noch auf seinen Hausaufgaben liegend, und starrte sie nicht minder verblüfft an als Hayato. Nur Yamamoto lachte vergnügt.

"Na sieh mal einer an, ein kleines Kind berät uns in Mathe. Na, Gokudera? Stimmt das auch?", fragte er fröhlich, da er wusste, dass der Grauhaarige schon Minuten vor ihnen die ganzen Mathematikaufgaben hinter sich gebracht hatte, ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken.

Der Silberhaarige starrte die Kleine weiterhin an und konnte es nicht glauben, als sie ihnen auch noch vorrechnete.

"Das...stimmt...", meinte Gokudera verblüfft und starrte die Gleichung an.

Tsuna war mehr als nur verblüfft. Er hob den Kopf und musterte Izzy aufmerksam, die jetzt still wie ein Häufchen zwischen ihnen saß.

"Izzy-chan... wo hast du denn gelernt, so zu rechnen?" Es war unfassbar. Und irgendwie deprimierend, dass ein kleines Mädchen seine Mathehausaufgaben lösen konnte.

"Romario-san und Dino-san haben mir beigebracht zu rechnen", sagte sie darauf treu. "Aber Romario-san und Dino-san sind doof, weil sie Chiavarone sind! Jawohl!" Stur verschränkte sie die Arme.

"D-Du kennst Dino?!", platzte es aus Hayato heraus.

Tsuna konnte nicht glauben, dass Dino, DER Tollpatsch Dino es fertiggebracht hatte, Izzy so etwas beizubringen, aber wenn Romario dabei war, war es wiederum verständlich. Was ihm jedoch mehr Kopfzerbrechen bereitete war, dass Izzy anscheinend Dino kannte.

"Woher kennst du Dino-san denn, Izzy?"

"Dino und seine dumme Familie haben meine Eltern tot gemacht...", sagte Izzy leise und blickte auf die Tischplatte. Gokudera hob den Blick.

"Das war deine Familie?!", fragte er entgeistert.

Tsuna sah von Gokudera zu Izzy und immer wieder zwischen den beiden hin und her, weil er gerade kein Wort von dem verstand, was die zwei da von sich gaben. Dino hatte Izzys Familie getötet? Und Hayato wusste etwas davon? Was war hier nur los?!

"Vor 5 Jahren, da war Dino noch nicht lange Boss der Chiavarone, kamen seine und eine verfeindete Familie in einen Schusswechsel, bei der auch versehentlich eine unbeteiligte Familie erschossen wurde", erklärte Gokudera mit den Händen gestikulierend.

"Das war nicht aus Versehen!", rief Izzy bockig.

"Doch", widersprach ihr Hayato. "Die jüngste Tochter der Familie, sagt man, war die Einzige, die überlebt hat", schloss er dann.

Tsuna sah verblüfft zuerst zu Hayato, dann blieb sein Blick an Izzy hängen. Er konnte nicht glauben, was sie da behauptete. Dino sollte ihre Familie absichtlich getötet haben? Das konnte er sich einfach nicht vorstellen. Da klang Gokuderas Erklärung von dem Vorfall als aus Versehen wahrscheinlicher.

Aber da es scheinbar stimmte, was er da gehört hatte - egal aus welchem Blickwinkel betrachtet - war Izzy auch Teil der Mafia. Die einzige Überlebende einer ganzen Familie.

"Tsuna? Was ist los?" Das war Yamamotos fröhliche Stimme, die ihn aus seinen Gedanken riss.

"Ehhh... ach, nicht so wichtig. Wichtiger ist, dass Izzy überlebt hat. Aber vielleicht sollten wir Dino-san bei Gelegenheit darauf ansprechen."

"NEIN!", rief Izzy bockig und auch ihr neuer Freund, das kleine Kätzchen, miaute empört - wahrscheinlich aber weil Yamamoto kurz an seinem Ohr gezupft hatte. "Ich will nicht, dass du mit Dino redest!", protestierte sie und klammerte sich an Tsuna. "Ich will bei dir bleiben Tsuna-nii!", rief sie und die Decke rutschte von ihren Schultern.

"Ich hab gehört, dass besagtes Mädchen von Dino und Romario aufgenommen wurde, aber immer wieder davon gelaufen ist", fügte Hayato hinzu und sah Izzy an, die das Gesicht in Tsunas Bauch vergrub.

"Aber aber, Izzy", versuchte Tsuna das kleine Mädchen zu beruhigen und strich ihr über den Kopf, "ich will doch nicht mit Dino-san reden, um dich wie ein entlaufenes Haustier bei ihm abzugeben. Ich würde mir das Ganze nur mal gerne aus seiner Sicht anhören."

Aber Izzy muffelte nur wieder leise etwas. Da ging die Tür auf.

"Tsu-kun, es ist schon spät, bleiben deine Freunde über Nacht?", fragte Nana, als sie den Kopf in den Türrahmen steckte und wie immer fröhlich lächelte.

"Eeeeh..." Wieder einmal blickte Tsuna etwas überfordert drein und setzte gerade zum Sprechen an, als Reborn neben Mamas Füßen im Türrahmen auftauchte.

"Natürlich bleiben sie, Mama. Dann können Tsuna und sie lernen, wo sie den ganzen Nachmittag nur mit reden vertrödelt haben."

"REBORN!", regte der Braunhaarige sich auch sofort auf, aber er wusste, dass es sinnlos war, dem kleinen Katekyo widersprechen zu wollen.

Yamamoto lachte und schenkte allen ein fröhliches, unbeschwertes Lächeln.

"Das könnte doch ganz lustig werden. Pyjama-Party bei Tsuna."
 

Ganz so lustig wurde diese Pyjama Party leider dann doch nicht, denn sowohl Reborn, als auch Gokudera machten ihnen gehörig die Hölle heiß.

Es war irgendwann kurz nach Mitternacht, als Tsuna schließlich ganz aufgab. Izzy lag derweil auf seinem Schoß, in die Decke gewickelt und war eingeschlafen, das kleine Kätzchen lag auf ihrem Oberkörper.

"Ich geb's auf", seufzte Tsuna nun zum wahrscheinlich tausendsten Mal und klappte sein Buch zu. Reborn verfolgte jede seiner Bewegungen mit Adleraugen und Tsuna wunderte sich schon, dass er ihn nicht ermahnte, weiterzulernen, aber als eine große, halbtransparente Rotzblase aus Reborns Nase an- und abschwoll, schlug Tsuna verzweifelt seinen Kopf gegen den Tisch und malträtierte so beinahe sein Buch, das neben ihm lag.

"Puh... ich muss sagen, ich werde auch langsam müde", grinste Yamamoto und schlug ebenfalls seine Lernutensilien zu. Er hörte Hayato schon seit einer guten Stunde nicht mehr zu und hatte auch so nicht wirklich verstanden, was diese ganzen Grafiken und Balkendiagramme sollten, die er ihnen vorgezeichnet hatte.

"Wir sollten jetzt wirklich ins Bett gehen", meinte Hayato schließlich und alle stimmten ihm zu. Tsuna beschloss, erstmal Izzy ins Bett zu bringen.

Er hob sie vorsichtig hoch (holte sich dabei beinahe einen Hexenschuss) und trug Izzy aus dem Raum. Das Kätzchen blinzelte Tsuna einen Moment lang verwirrt an, bevor es sich wieder beruhigte und seelenruhig weiter auf Izzy schlummerte.

"Na dann, ich wünsche dir schonmal eine gute Nacht, Gokudera-kun!", grinste Yamamoto breit.

"Gute Nacht...", murrte Hayato nur.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-07-29T20:34:21+00:00 29.07.2010 22:34
Mal wieder ein super kapitel und wie auch im letzten kommi kann ich net klagen
war alles tip top und bis auf ein paar kleine unstimmigkeiten in der formulierung ist alles optimal. Macht ihr das hier eigetnlich noch weiter oder wie siehts aus weil dieses jahr habt ihr ja noch nix neues online gestellt^^ wäre nett das zu erfahren
Ich werd die nächsten tage mal weiterlesen aber jetzt muss ich erst ma pennen gehn^^

servus und bis denne


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