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Himmelsmeer & Schneemeer

von

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Aus Wochen werden Monate

Weatharia
 

„Herrlich!“, stieß die Frau aus und reckte sich der Sonne entgegen. Genüsslich ließ sie sich ins Gras fallen und atmete die frische Luft ein. Ihre Haare verteilten sich und glänzten im Schein des Sonnenscheins.

Ein Jahr hatte Nami hinter sich gelassen und sie fühlte sich entspannter denn je. Die ersten zwei, drei Wochen verliefen wie im Schneckentempo. Stunden waren wie Tage. Ihre Gedanken kreisten um ihre Liebsten und um deren Verlust. Danach übernahm ihr neues Leben die allmählich die Oberhand.
 

Je mehr sie sich in ihren Forschungen verlor und sich neuer Techniken hingab, desto schneller ließ sie die Tage hinter sich. Arbeit bekam sie reichlich. In ihrem Zimmer, ihrem temporären Zuhause, stapelten sich bereits Unmengen an Aufzeichnungen und Karten.

Das Sky-Island bot ihr mehr Möglichkeiten, als sie es sich je erträumt hätte. Bequem und ohne Hindernisse, konnte sie eine Insel nach der anderen erreichen, begutachten und Notizen machen. Ein Paradies.
 

Hie und da ertappte sich die Navigatorin bei dem Gedanken, länger hier länger als notwendig zu verweilen. Einmal zurück auf der Grandline und ihr Leben wäre wieder voller Schwierigkeiten, die sie als Navigatorin zu beherrschen vermochte.

Natürlich, es gab ruhige Tage, an denen nichts ihre Ruhe trübte, doch spätestens in der Neuen Welt würde ein anderer Ablauf herrschen. Gewiss war es nur ein Wunsch, der nicht diese Gewichtigkeit hatte, wie das Wiedersehen mit ihren Freunden, die mehr als Familie fungierten.

Diese Tatsache war ihr unlängst bewusst geworden. So ruhig sie es hier hatte, so mehr gingen ihr die Jungs ab, die immer wieder in die Bibliothek stürmten oder draußen ihren Spaß hatten. Manchmal erhaschte sie sich dabei, wie sie dem lauten Gegröle bei der Arbeit lauschte und, selbst wenn sie wütend war, diesen Moment auskostete, in dem sie wusste, sie war nicht allein.

Auf Weatharia verlief dies anders. Hier war sie allein, hier gab man ihr Ruhe und niemand war da, der ihre Arbeit unterbrach, der ihr unbedingt etwas erzählen musste und ihr einfach eine Tasse Tee oder Kaffee vorbeibrachte, mit den Worten: „Arbeite nicht zu viel, leg öfter eine Pause ein.“
 

„Meine Güte, noch ein Jahr, dann haben wir es geschafft“, sprach Nami zu sich selbst und gluckste. Bald konnte sie ihre Freunde wieder in die Arme schließen. Noch immer erinnerte sie sich an den Punkt, an dem ihre Welt sich nicht länger um die negativen Vorkommnisse drehte.

Die Vergangenheit, der Verlust und die Niederlage, lagen hinter ihr. Nami hatte akzeptierte, dass dies geschehen war. Eine Tatsache, an der es nichts mehr zu rütteln galt. Nur eine Sache konnte sie noch ändern beziehungsweise beeinflussen: Die Zukunft. Darin hielt sie fest.
 

Die Alpträume, die die Navigatorin Nacht für Nacht heimsuchten, waren fort. Nicht mehr träumte sie von ihrer Kindheit, dem Ende ihrer Beziehung, Horrorszenarien, die ihr Robin endgültig entrissen, nichts von alle dem suchte sie länger heim. Nami war klar, dass es an der Zeit war zu handeln. Ihre Taten entschieden über den weiteren Verlauf, ab da lag es an Robin. Die Kraft, die ihr lange fehlte, fühlte sie nun tief in ihr.
 

Mehr als kämpfen kann ich nicht, egal, wie es endet, so einfach gebe ich nicht auf, hörst du, Robin?
 


 

Banaro
 

„Miss Robin, Sie sind zurück. Ihr Quartier steht bereit“, entgegnete ein Revolutionär mit Respekt und winkte Robin vorbei, die von einer weiteren Mission zurückgekehrt war. Seit sie unter diesen Menschen verweilte, unternahm sie immer wieder einen Auftrag. Einerseits um ihren Dank zum Ausdruck zu bringen, andererseits um ihrem Ziel selbst ein Stück näher zu kommen.

Auf der Reise, die nunmehr ein Jahr anhielt, hatte sie viele Orte bereist. Wenige davon konnten sie zufriedenstellen. Ihr Traum war weiterhin in die Ferne gerückt, auch wenn hier vieles galt entdeckt zu werden.
 

Schwer konnte sie sich – inzwischen war sie 29 geworden – ein Gähnen unterdrücken. Die Müdigkeit stand ihr ins Gesicht geschrieben. Die letzten Tage war ihr ausreichlich Schlaf verwehrt geblieben. Generell, seit sie unter den Rebellen lebte, konnte sie nicht mehr sorglos schlafen, nicht so, wie es auf der Thousand Sunny, im Schutze ihrer Freunde, Familie, der Fall war.

Obwohl sie ihr friedlich gesonnen waren, konnte sie dieses Vertrauen nicht aufbringen. Es gab nur wenige Menschen, denen sie blind vertraute und diese waren in alle Winde verstreut. In ihrer Unterkunft angekommen, gab sie ihren Rucksack beiseite, entkleidete sich und genehmigte sich eine erfrischende Dusche.
 

Ein Jahr, ging ihr durch den Kopf, als das heiße Wasser über ihr Gesicht prasselte. Die Zahl der Tage summierte sich und dominierte ihre Gedanken. Während einer Mission beherrschte sie ihr Instinkt, nichts geschah mit Gefühl. Doch kaum war sie zurück, hatte Zeit zum Denken, schon übernahm ihre Gefühlswelt die Oberhand. Eine Tatsache, die sie nicht allzu länger zu leugnen vermochte.

Es dauert keine Minute, ehe der Dampf die Sicht beeinträchtigte.
 

Mit den Händen an den Fliesen abstützend, ließ sie sich weiter vom Strahl berieseln, während sie die Erinnerungen an Nami übermahnten. Warum dachte sie vor allem an die guten Zeiten? War es natürlich? Lag es an der rosaroten Brille, die ihr weismachen wollte, dass es noch Grund für eine zweite Chance gab? Oder wollte ihr Herz nicht los lassen? Die schlechten Erfahrungen sprachen allesamt für sich und doch, gab es nur die schönen Momente, in denen sie sich freier fühlte als jemals zuvor. Hieß Liebe nicht gleich kämpfen? Sollte das Schlechte nicht durch die wundervollen Momente bereinigt werden?
 

Nach der Dusche nahm sie sich ein Handtuch trocknete sich ab und strich mit der Handfläche über den angelaufenen Spiegel. Minuten verstrichen in denen sie in dieser Position inne hielt und sich lediglich betrachtete.

Herz und Verstand, zwei Dinge, die oft gegeneinander agierten. Wann war es richtig anstatt auf seinen Verstand aufs Herz zu hören? Wann umgekehrt? Weitere zwölf Monate standen ihr bevor, in denen sie hoffentlich eine Antwort finden würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Dark777
2012-05-25T16:03:52+00:00 25.05.2012 18:03
Sie werden nicht nur körperlich stärker, sondern auch geistig. In diesem Chapter erkennt man die ersten Änderungen, die emotionale Reife, die bei den Beiden auftritt......besonders bei Nami ;-). Sie wirkt gefestigter und wer weiß, vielleicht ist sie jetzt Robin gewachsen und versemmelt die nächste Chance mit Robin nicht ;-). Recht kurzes, aber wie immer gutes Kapi V(~_^).
Von:  fahnm
2012-05-19T21:06:18+00:00 19.05.2012 23:06
Klasse Kapi^^


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