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Himmelsmeer & Schneemeer

von

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Gedankenwelt - Wenn du denkst, du könntest es schaffen

Weatheria
 

Mitten in der Nacht erwachte Nami vollkommen aufgelöst aus ihrem unruhigen Schlaf. Die junge Frau vergrub das Gesicht in ihren Händen und versuchte instinktiv gegen das Beben ihres Körpers und die aufkeimenden Tränen anzukämpfen. Es vergingen einige Minuten in denen sie in diesem Zustand verharrte, ehe sie ihre Arme sinken ließ und zur Seite blickte. Ein trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen. Niemand war da. Robin war nicht da. Unter normalen Umständen, säße diese nun neben ihr, würde sie sanft und schweigend in den Arm nehmen und dies solange es notwendig war. So, wie es immer war. Nach all den Alpträumen tat es gut, wenn sie nicht alleine war, wenn sie ihr eine Schulter zum Anlehnen bot. Und nun, wo sie die Schwarzhaarige mehr denn je brauchte, war diese an einem ihr unbekannten Ort und dies für eine längere Zeit. Und selbst wenn, nach all dem was zwischen den beiden Frauen vorgefallen war, würde Robin ihr dennoch beistehen? Oder war Nami auch dann auf sich allein gestellt?
 

Absurd, oder? Acht Jahre lang, war sie – mehr oder weniger - daran gewöhnt alleine zu sein, alleine zu schlafen. Dann kamen die Jungs in ihr Leben. Tagsüber war sie nicht mehr allein, doch nachts. Erst mit Vivi lernte sie damit umzugehen, dass jemand da war. Jemand, der sie durch und durch verstand, ihr gegen die Alpträume half. Dann, ja, dann kam Robin. Mit ihr trat eine weitere Veränderung ein. Nicht nur, dass sie anfing ihre einstige Feindin als Nakama zu sehen, sie entdeckte auch Gefühle, die weit über Freundschaft hinausgingen. Wenn sie nun nachts aufwachte, war es anders als bei Vivi. An manchen Tagen mochte sie diese Erinnerungen. Schließlich war es am Anfang ihre einzige Chance gewesen der Schwarzhaarigen näher zu kommen. Die plötzliche Umstellung fiel der Navigatorin schwer.
 

Nami ließ sich zurück ins Kissen fallen, strich sich mit einer Hand über die Augen und dachte nach. Erinnerungen über den Anfang kamen ihr in den Sinn. Ja, sie konnte sich noch ganz genau daran erinnern, wie alles abgelaufen war. Bei ihrer ersten Begegnung konnte Nami diese Frau überhaupt nicht ausstehen. Immerhin war sie es, die die Mitschuld an Vivis Leid trug. Ja, und dann hatte sie es tatsächlich gewagt, sich einfach an Bord zu schleichen. Nami musste Lächeln. Diesen Tag vergaß sie nie, natürlich auch die mitgebrachten Juwelen nicht. Danach entwickelte sich die Geschichte recht langsam.

Nami merkte bereits nach kurzer Zeit, dass sie sich verliebt hatte, brauchte jedoch umso mehr Zeit um es sich einzugestehen, um damit umgehen zu können. Danach wartete diese ab und interpretierte dabei Robins Verhalten. Eines Tages nahm sie all ihren Mut zusammen, doch vergeblich. Nami musste sich mit einer Abfuhr begnügen. Damals hatte sie Robins Erklärung nicht verstanden. Dann kam Water Seven oder besser gesagt, das Ereignis auf Enies Lobby, welches die junge Frau nie wieder vergessen würde. Danach machte alles einen Sinn. Nami hatte verstanden, warum die so gehandelt hatte, warum sie nie über ihre Vergangenheit sprach und vor allem, warum sie sich immer von allen distanzierte. Auf der Siegesfeier – die all ihr schönes Geld verschlungen hatte – änderte sich einiges. Dieses Mal ging die Initiative nicht von ihr aus und es gab auch kein allzu langes Gespräch, eher das Gegenteil war der Fall. Kurz spielte sich das Szenario vor ihrem geistigen Auge ab. Ob sich Robin auch noch daran erinnern konnte?
 

Während sie in Gedanken war, glitten ihre Finger über die Matratze. Der Platz neben ihr fühlte sich so kalt und leer an. Als sie die Augen schloss, versuchte sie die Erinnerungen an die Nächte wachzurufen, in denen die Schwarzhaarige neben ihr lag. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. In manchen Nächten war Nami grundlos wach gewesen, hatte sich auf die Seite gedreht und ihre Freundin beim Schlafen betrachtet – außerdem hatte sie Zeit gebraucht, um herauszufinden, wann die Schwarzhaarige tief und fest schließ und wann nicht. Jedenfalls, es war Nami nicht allzu schwer gefallen, sich vorzustellen, wie es wäre, wenn Robin neben ihr lag. Es war, als hätte sich jedes noch so kleinste Detail in Namis Kopf eingebrannt, ihre Stimme, ihre Angewohnheiten, ihr Körper. Dieser Moment hielt nicht allzu lang an. Kaum hatte die Navigatorin ihre Augen geöffnet, schon wurde sie erneut von der Realität begrüßt.
 

Ein Seufzer entfloh ihrer Kehle. Die bisherigen Tage waren wie im Flug vergangen und viel zu viel war passiert. Die Wut, die sie anfangs noch verspürt hatte, war erloschen. Immerhin hatte sie nun genügend Zeit gehabt um über all das, was schief gelaufen war, nachzudenken. Kurz bevor sie von Kuma hierher verfrachtet wurde… dieser eine Augenblick hat Nami zu verstehen gegeben, dass noch nichts verloren war. Sie hatte es in ihren Augen gesehen, es in ihrer Stimme gehört. Seit drei Nächten hatte sie einen neuen Alptraum und diesen würde sie unter gar keinen Umständen wahr werden lassen. Nun war es an der Zeit zu kämpfen, für sich und vor allem für ihre Liebe.
 

Binnen Minuten hatte sich Namis Befinden verändert und doch schien es ihr in keinster Weise aufzufallen. Ob es so einfach ist?



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Dark777
2012-04-01T19:09:59+00:00 01.04.2012 21:09
Ein sehr angenehmes Kapitel. Es passiert im Grunde nicht viel und dennoch verändert sich für Nami in diesem Moment so einiges. Vorher hoffnungslos und verzweifelt, schöpft sie zum Schluss wieder neuen Mut. Ich mag solche Geschichten, wo die Charaktere in sich gehen und noch einmal alles Revue passieren lassen. Finde die Andeutung, wie es zwischen Nami und Robin angefangen hat, sehr interessant. Du beschreibst es nicht sehr detailliert, dies lässt aber angenehm viel Spielraum für die eigene Vorstellungskraft ^_^.
Von:  Renji-kun
2012-03-29T00:00:37+00:00 29.03.2012 02:00
So von Arbeit zurückgekehrt und doch noch den Weg hierher gefunden und hach, du hast wahrlich was neues hochgeladen *freu* wie immer sehr schön geschrieben und wie man sich in Nami hineinversetzen kann. Ich glaub wenn du alles fertig hast, muss ich alles nochmal komplett lesen *g* Auf jeden freu ich mich schon jetzt wieder auf die Fortsetzung der Story, weiß ich doch das sich das warten lohnt ;)
Von:  fahnm
2012-03-28T20:03:56+00:00 28.03.2012 22:03
Hammer Kapi^^


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