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Sein wahres Ich - One Shot-Sammlung

Seine wahren Gefühle
von

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My last birthday with you

Es war ein lauer Wintertag, angenehm mild für diese Jahrszeit und Weihnachten stand kurz bevor.

Subaru saß am Küchentisch und starrte auf das Geschenkpapier vor sich.

Er war schrecklich, wenn es darum ging, Geschenke einzupacken. Und für Naomi sollte alles perfekt sein! Aoi stand am Kühlschrank und war gerade dabei, sich ein Glas Orangensaft einzuschenken, als sein Blick flüchtig aus dem Fenster fiel. „Es schneit“, merkte er verwundert an und vergaß dabei, dass er sich etwas einschank. Die orangefarbene Flüssigkeit ergoss sich über den Fußboden und der Weißhaarige fluchte.

Subaru indess sah aus dem Fenster und grinste breit.

„Yuki!“ Seit er sich erinnern konnte, hatte Subaru noch nie weiße Weihnacht erlebt, noch überhaupt nie wirklich Weihnachten gefeiert.

Er freute sich über die weißen Flocken so sehr, dass er sich beinahe de Finger an dem Klebebandabroller schnitt.

Hoffentlich würde der Schnee bis Weihnachten liegen bleiben!

Oder zumindest doch bis Naomis Geburtstag.

Er starrte abermals auf das Geschenk vor sich. Ob es Naomi gefallen würde?

Es sollte etwas ganz besonderes sein, nach all dem, was sie durchmachen musste.

Die bitteren Tränen, die sie vergossen hatte. Noch nie hatte Subaru sich so elend gefühlt. So...

Noch immer wurde ihm total schlecht, wenn er daran dachte, ein echt unangenehmes Gefühl...

Subaru klebte das letzte Stückchen Klebeband auf und besah sich dann sein Werk.

Unglaublich, dass er wieder in ihrer Nähe sein durfte. Er war der glücklichste Mensch der Welt!
 

„Morgen ist ihr Geburtstag, huh?“, fragte Aoi und leerte sein Glas Orangensaft auf Ex.

Der Blondhaarige nickte bloß und erhob sich. „Was machst du morgen?“

Aoi kratzte sich am Kopf.

„Ich werde mit Honoka in den Freizeitpark gehen, denke ich. Ich will ja nicht, dass sie euch in eurer Zweisamkeit stört!“, grinste sein Bruder breit.

Subaru wurde rot und drehte seinen Kopf weg.

„Baka!“

„Ich weiß“

„Sag mal...“ Subaru hielt inne.

Sein Bruder stutzte. „Ja?“

„Ach, nicht so wichtig“, erwiderte der Blondhaarige und musste an die Mitteilung von gestern denken. Aber er musste einfach zuversichtlich sein.
 

Inzwischen war alles schon von einer leichten Schneedecke bedeckt und der Blondhaarige staunte über diesen Anblick. Wie der Schnee glitzerte und funkelte! Er war beinahe so atemberaubend wie Naomi!

„Weißt du“, grinste er und drückte sein Paket fest an sich. „Ich kann es kaum erwarten, morgen Naomi ihr Geschenk zu überreichen!“ Sein Bruder wunderte sich über Subarus plötzliche Europhie und sah nur noch, wie dieser eilig in sein Zimmer rannte. Wahrscheinlich wollte er schnellstmöglich schlafen gehen, damit der morgige Tag schneller kam.

„Dieser Junge“ Mit diesen Worten und einem Kopfschütteln räumte er den Küchentisch auf.
 

~~°~~
 

Der nächste Tag war einfach ein atemberaubender Anblick. Die Sonnenstrahlen wurden von dem Schnee reflektiert und es glitzerte und funkelte und roch nach Eis.

Es war nachmittags und Subaru hatte diesen Moment kaum abwarten können.

Er hatte die Minuten gezählt und wie ein kleines Kind in seinem Zimmer rumgehibbelt, bis ihr Anruf kam.

Danach war er sofort zur Haustür gestürmt, hatte sich umgezogen und nach dem Geschenk auf dem Küchentisch gegriffen.
 

Seine Schuhe machten knirschende Geräusche in dem frischgefallenen Schnee. Wie viel Spaß es machte, durch den noch unberührten Schnee zu rennen!

Als er durch die Stadt lief, traf Subaru auf eine Menge Leute, die er kannte.

Im Rennen winkte er ihnen zu, der alten Frau aus dem Haus neben der Tierhandlung half er über die Straße; dann rannte er noch schneller, um die verlorene Zeit einzuholen.

Vor Nomis Haus blieb er stehen und rang nach Atem.

Das mächtige Anwesen beeindruckte ihn immer wieder aufs Neue.

Er war fasziniert und eingeschüchtert.

Nur gut, dass Naomis Tante nicht da war. Dieser alte Drachen würde ihm gerade noch fehlen...

Noch einmal tief nach Luft ringend, klingelte er. Plötzlich wurde er total nervös und eine leichte Röte zierte seine Wangen.

„Verdammt“, wisperte er und starrte gen Boden, als auch schon die Tür aufging – und Subaru die Luft wegblieb.

Es war unglaublich, aber die Anmut ihrer Bewegungen, ihre Schönheit, die Augen, die Haare, all dies erstaunte ihn jedesmal auf Neue. Konnte man vom Verliebtsein eigentlich sterben?

Wenn ja, dann war er schon kurz davor. Da war er sich sicher.

„Happy Birthday, Naomi!“, murmelte er verlegen und inzwischen war er puterrot.

Er sah sie leicht lächelnd an.

„Arigatou. Magst du reinkommen?“

„Sicher“

„Tut mir Leid, dass es hier so unordentlich ist. Ich mache mir ja nichts aus Geburtstagen, da hielt ich es für unnöig, aufzuräumen“

Irgendwie schien sie auch etwas nervös.

„Ach was, kein Problem“, erwiderte Subaru und lachte unsicher.

Als würde ihn die Unordnung interessieren. Alles, was ihn interessierte, war doch ganz allein sie!
 

„Möchtest du was trinken?“

Ihre Stimme, dieser Engelsgesang, riss ihn jäh aus seinen Gedanken.

„Äh... Nani?“

„Ob du was trinken willst“

„Sou ka... Gerne!“

Er folgte seiner Angebeteten in die Küche und fragte sich, warum er sie nicht einfach in den Arm nahm, ihr gratulierte und somit sein Verlangen stillte?

Es war, als wäre eine unsichtbare Glaswand zwischen ihnen.

„Ist dir Sprite recht?“ Naomi stand am Kühlschrank und Subaru beherrschte sich, als sein Blick auf ihren Hintern fiel.

Rot wie eine Tomate drehte er sich weg und befürchtete schon, Nasenbluten zu bekommen.

So ein Mist!

„Sicher doch!“ Subaru kratzte sich verlegen am Kopf.

In ihrer Gegenwart würde er sich eh nicht auf den Geschmack des Getränkes konzentrieren können.

„Gut, dann lass uns nach oben gehen“

Ein Nicken.
 

In Naomis Zimmer angekommen fühlte sich Subaru noch viel unbehagener. Dieser Raum war für ihn etwas ganz besonderes. Es war IHR Zimmer. Er konnte ihre Anwesenheit in jeder Ecke spüren und fühlte sich hier so wohl, wie sonst nirgendwo.

Zusammen setzten sie sich auf ihr Bett und sie sahen sich eine Weile schweigend an.

Dann überwand sich der Blondhaarige, beugte sich ein wenig zu ihr vor und drückte ihr einen schnellen und flüchtigen Kuss auf. Das war die pure Folter, am liebsten hätte er sie bis an ihr Lebensende geküsst.

„Alles Gute“ Er hielt ihr sein Geschenk entgegen.

Überrascht starrte Naomi auf das, eher schlecht als recht, eingepackte Päckchen in Subarus Händen.

Sie nahm es zögernd entgegen und packte es aus.

„Was ist das?“, fragte sie, als sie auf das in Leder gebundene Büchlein in ihren Händen sah.

In goldenen Lettern stand darauf: „To my angel“

„Ähm... Das ist ein Buch, mit unseren Erinnerungen“ Er schämte sich. Das war eine schwachsinnige Idee gewesen. „Das sind die Armbändchen, die wir im Krankenhaus bekommen haben“, kommentierte Subaru die Seite, die Naomi gerade aufgeschlagen hatte. „Und das ist die Quittung, als wir uns die DVDs und das Knabberzeug für unseren Filmabend besorgt hatten“

„Das hast du alles aufgehoben?“, wollte Naomi überrascht wissen und sah auf – direkt in Subarus Augen.

Dieser scluckte kräftig, wäre am liebsten im Erdboden versunken.

„Hai... Tut mir Leid, dass ich kein besseres Geschenk...“

„Ich find es wundervoll“

„Wirklich?“

„Hai. Arigatou“

Subaru grinste und irgendwie spürte er, dass es jetzt in Ordnung gehen würde, wenn er sich vorbeugen und Naomi küssen würde.

Er schloss die Augen.

Ihre Lippen waren nur noch wenige Zentimeter voneinander getrennt, als Subaru plötzlich spürte, wie die Erde unter seinen Füßen bebte.

Die Fenster klirrten, die Lampen zerbersten, der Fernseher fiel von der Anrichte.

„Ein Erdbeben!“, entfuhr es Subaru und ohne nachzudenken, griff er Naomis Schultern, zerrte sie auf den Boden und warf sich schützend über sie.
 

„Keine Angst!“, beruhigte er sie. „Es ist gleich vorbei“

Der Stuhl neben ihnen fiel um, eine Lampe krachte von der Decke.

Das große Bücherregal hinter ihnen schwankte und kippte um – direkt auf Subaru und Naomi.

Ein lautes Krachen war zu vernehmen, wie Knochen, die zerbersteten.

Dann war alles still.

Das Erdbeben hatte aufgehört.

„Naomi?“, fragte Subaru in die Stille hinein. Seine Stimme klang gepresst, war kaum zu vernehmen. Mit aller Kraft stemmte sich der Blobdhaarige gegen das Regal- „Geht es dir gut?“

Die Angesprochene nickte zaghaft, konnte nicht ganz realisieren, was soeben passiert war.

Subaru seufzte erleichtert auf und der Kloß in seinem Hals verschwand.

Wie froh er war, dass es ihr gut ging! Ohne sie hätte er nicht mehr leben wollen.

Er hätte es nicht mehr gekonnt. Ganz gewiss.
 

„Pass auf!“, meinte er nach einiger Zeit. „Kriech unter mir weg!“

Er drückte den Rücken durch und hievte das Regal hoch. Es war zerbrochen, vollkommen zerstört. Naomi krabbelte unter ihm weg, sprang schnell auf die Beine und zog das Regal weg.

„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte sie besorgt und kniete sich zu ihm. Sie legte eine Hand auf seine Wange, auf der vereinzelt ein paar tiefe Kratzer vorzufinden waren.

„Tut dir irgendetwas weh?“ Sie sah sich in dem komplett zerstörten Raumb um und Subaru trieb es fast die Tränen in die Augen. Dabei sollte ihr Geburtstag doch etwas ganz Besonderes werden. Etwas ... Unvergessliches. Und dann passierte so etwas!

„Subaru?“

Der Blondhaarige stöhnte. „Nein, alles okay“

Er stand auf. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihn und verschwand so schnell wie er gekommen war.

Die beiden setzten sich aufs Bett.
 

„Ich ruf´Aoi an und frag´, wie es ihm und Honoka geht“, murmelte der 18-jährige und holte sein Handy aus der Hosentasche. Naomi nickte und man sah ihr ihre Besorgnis um Honoka regelrecht an.

„Alles wird gut“, murmelte er leise, während er darauf wartete, dass Aoi abnahm, und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.

„Aoi?“ Subarus Erleichterung war nicht zu überhören. „Wie geht es dir und Honoka?“

„Uns geht es gut“, beruhigte Aoi ihn. „Honoka hatte sich mit Zuckerwatte vollgestopft und weil ihr schlecht war, haben wir im Auto gewartet. Das war unsere Rettung. Ich weiß nicht, ob wir es im Freizeitpark überlebt hätten...“

Der Weißhaarige schluckte kräftig.

„Und was ist mit euch?“

Sein Bruder räusperte sich. „Hier ist auch alles in Ordnung“, erklärte er.

Wieder dieser Schmerz, der ihn die Zähne zusammenpressen ließ.

Naja, fast alles...

„Gut“ Erleichterung schwang in Aois´ Stimme mit.

„Bleibt, wo ihr seid, bis Hilfe kommt. Verstanden?“, tönte es aus dem Hörer.

„Verstanden!“, murmelte Subaru und warf einen flüchtigen Blick auf Naomi, die auf ihrem Bett saß und sich von dem gewaltigen Schreck erholte.
 

Als Aoi aufgelegt hatte, wandte er sich an Naomi.

„Ihnen geht’s gut!“, meinte er. Naomi nickte bloß und biss sich auf die Unterlippe.

Plötzlich bemerkte er die Trauer in ihrem Gesicht.

„Was ist los?“, fragte er besorgt, setzte sich neben ihr auf das Bett und legte ihr einen Arm um die Schultern.
 

„Ich kann meine Tante nicht erreichen!“, erklärte sie aufgebracht.

Subaru sah sie überrascht an. Obwohl Naomis Tante nicht die beste Tante war, so liebte sie sie doch -

auch wenn dem manchmal nicht so schien – und sorgte sich um sie.

„Wahrscheinlich hat deine Tante viel zu tun und hat das Klingeln des Telefons einfach überhört“, versuchte Subaru sie zu beruhigen. Im nächsten Moment schalte er sich einen Narren. Er selbst konnte seinen eigenen Worten ja nicht mal Glauben schenken. Und Naomi war um einiges intelligenter als er. Warum sollte sie dann ihm glauben?
 

Naomi nickte, aber so ganz überzeugt schien sie nicht.

„Wahrscheinlich hast du Recht!“, murmelte sie und versuchte zu lächeln. Doch es gelang ihr nicht.

Subaru konnte ihre traurigen Augen nicht mehr ertragen!

Er stand auf, kniete sich vor sie und ergriff ihre Hände.

„Hör mir zu“, meinte er bestimmt. „Ich werde Hilfe holen. Bleib hier und schließ alle Fenster und Türen ab. Ich werde mich beeilen!“ Naomi protestierte, aber der Blondhaarige legte ihr einen Finger auf die Lippen.

„Hab keine Angst!“, flüsterte er.
 

Dann küsste er sie lang und zärtlich – fast so, als seie es das letzte Mal.

„Pass auf dich auf!“ Er küsste ihre Stirn, ihre Lider. Dann fuhr er mit dem Daumen über ihre Lippen. Er konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Kaum merklich rannen sie über seine Wangen.

Es war so schmerzhaft, ihre Hände loszulassen. So unglaulich schmerzhaft. Jede Folter war, im Vergleich dazu, erträglicher.

Er umfasste ihr Gesicht ein letztes mit seinen Händen.

„Bitte pass auf dich auf. Ich verspreche dir, dass ich zurückkomme. Okay?“

Ein zögerndes Nicken.

„Gut!“ Er lächelte. „Ich liebe dich. Alles wird gut!“

Subaru erhob sich, klopfte sich den Staub von den Kleidern. Er sah ein letztes Mal zu ihr, dem Mädchen, welches er so sehr liebte, dass es schmerzte.

„Bis nachher!“, rief er ihr beim Verlassen des Hauses zu.
 

Draußen lag alles in Trümmern und die kalte Abendluft schnitt ihm ins Gesicht.

Wohin er auch blickte, alles lag in Schutt und Asche. Er wusste kaum noch, wo er war.

So schnell er konnte, rannte er die Straße hinunter, rannte und rannte, in der Hoffnung, irgendjemanden anzutreffen, der ihm behilflich sein konnte.

Er wusste nicht, wie lange er diese gottverdammte verlassene Straße entlanglief; es kam ihn vor wie eine Ewigkeit.

Plötzlich hielt er inne. „Verdammt!“, fluchte er und fasste sich an die Seite.

Ein riesiger Holzsplitter steckte in seiner Hüfte. Er musste vom Regal abgesplittert sein, als es auf ihn gefallen war. Die Wunde schien ziemlich tief zu sein und Subaru vberspürte eine leichte Übelkeit.

Der Schmerz war unerträglich.

Er hatte Naomi nicht beunruhigen wollen und hatte ihr deswegen nichts erzählt. Sie hätte ihn doch sonst niemals gehen lassen.

Und vielleicht hätte sie geweint, seinetwegen – das hätte er nicht ertragen. Nicht noch einmal...
 

Er fischte nach seinem Handy und versuchte, Aoi zu erreichen. Kein Empfang. Die Verbindung war tot.

Ein weiteres ‚Verdammt‘ entwich ihm, als er sich mitten auf die Straße setzte und überlegte.

Er wollte nicht, dass Naomi etwas passierte!

Eine Straßenlaterne krachte unmittelbar neben ihn auf die leere Straße und er zuckte zusammen.

„Verdammt“ Er musste dringend Hilfe holen!

Vor einiger Zeit hatte er Naomi schon einmal verloren. Von da an schwor er sich, dass dies nie wieder passieren würde.

Er keuchte, wollte aufstehen. Doch es gelang ihm nicht.

Er war einfach zu schwach. Er musste Hilfe holen.

Aber er konnte es nicht.

Er würde es nicht schaffen.

Wie sehr er sich dafür hasste!

Die Stadt war zu weit entfernt und er würde mit seiner Verletzung nicht weit kommen.

Ihm blieb nichts anderes übrig...

Unter Tränen griff er nach einem umherfliegenden Stück Papier und fischte einen Kugelschreiber aus seiner Brusttasche. Dann bekritzelte er das Blatt Papier und legte sich ermattet auf die Straße. Das Blut färbte den Asphalt unter ihm eigenartig braun.
 

Indess hatte sich Naomi auf dem Dachboden verbarrikadiert. Eine Durchsage im Radio erweckte ihre Aufmerksamkeit.

„Gerade wurde Leiche 2029 geborgen. Es ist eine junge Frau, die...“

Die Blondhaarige hörte nur mit halbem Ohr zu, galt ihre Aufmerksamkeit doch der Treppe, die ins Erdgeschoss führte. Hoffentlich würde sie hier keiner finden.

Sie schluckte und packte sich an den Kopf.

So ein schlimmes Erdbeben hatte es seit Jahren nicht mehr gegeben. So viele Tote...

Ihr stiegen die Tränen in die Augen, plötzlich hatte sie so ein ungutes Gefühl Subaru betreffend.

Was, wenn er...?

Plötzlich hörte sie im Erdgeschoss ein lautes Klirren, so als ob ein Fenster eingeschlagen wurde, gefolgt von lauten polternden Schritten. Sie kamen die Treppe hinauf. Naomi hielt den Tennisschläger, der ihr als Schutz dienen sollte, noch fester umklammert und ging langsam auf die Treppe zu, bereit, dem Einbrecher eines überzubraten.

„Naomi“, rief eine tiefe Männerstimme von unten. Es war Aoi!

Freudig machte sie einen Satz nach vorne und zog die schwere Dachbodentür auf.

„Alles ist gut!“, beruhigte der Weißhaarige sie und nahm sie in die Arme.
 

„Deine Tante und Honoka sind in Sicherheit. Ich habe sie zur Turnhalle deiner Oberschule gebracht. Dort wurde ein Hilfslager errichtet“

Für einen kurzen Moment schluchzte Naomi laut auf, dann war plötzlich Stille. In ihrem ganzen Leben war sie noch nie so froh gewesen, diesen blöden Macho zu sehen!

„Wo ist Subaru?“, wollte Aoi wissen und strich ihr beruhigend über den Rücken.

„Er wollte Hilfe holen“, erklärte Naomi und vergrub ihr Gesicht in Aois Pullover. Dieses komische Gefühl war schon wieder da.

Eine weitere Durchsage aus dem Radio vertrieb die unangenehme Stille.

„Soeben wurde das 2030 Todesopfer geborgen. Es ist ein Teenager zwischen 16 und 19 Jahren, mit einem Holzsplitter in der Seite. Er trug keine Personalien mit sich und konnte anhand dessen noch nicht identifiziert werden. Allerdings hielt er in der rechten Hand einen Zettel, auf dem stand: ‚Ich liebe dich, Naomi! Entschuldige, dass ich mein Versprechen gebrochen habe‘“
 

Fin~



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