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Fate strikes...

...whenever you do not believe
von

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Unerwartete Wendung - Kiras Sicht

„Haben dich deine Rachepläne so sehr verblendet, dass du deinen eigenen Sohn nicht mehr wiedererkennst, Vater?“

Plötzlich war es still. Sowohl Kira als auch der Präsident hielten die Luft an. Yuri Amalfi starrte geschockt in Nicols Richtung, unfähig zu sprechen. Er senkte seine Waffe.

Kira hatte es nicht weniger schwer erwischt. Er taumelte einen Schritt zurück, riss erschrocken seine Augen auf und starrte den Jungen mit den grünen Locken ungläubig an. „Sagtest du gerade ...?“, fragte er, immer noch merklich geschockt. Freedoms Pilot erhielt keine Antwort, weshalb er vorgab, sich wieder gefasst zu haben, täuschte es vor, um dem Feind keine Angriffsfläche zu bieten und Nicol etwas zu beruhigen.

Dieser schaute Kira daraufhin entschuldigend, aber auch ein kleinwenig ängstlich an. Dann ging er einige Schritte auf Kira zu, aber als er direkt vor Freedoms Pilot stand, wendete er seinen Blick ab und starrte auf den Boden. „Kira-san, ich- Es tut mir Leid. Ich weiß, ich hätte es nicht verschweigen sollen, aber ich-“, stammelte er.

Ein schwaches Lächeln bildete sich auf Kiras Gesicht. „So ist das also...“, murmelte er.

Nicol zuckte zusammen. Inzwischen sah Kira ihm an, dass er Angst hatte. Angst, vor ihm, seiner Reaktion, oder besser gesagt vor der, die er von Freedoms Pilot erwartete.

Kira schwieg, darauf wartend, dass Nicol ihn endlich wieder ansah, was dieser auch nach etwa einer Minute tat. „Kira-san, ich-“

Freedoms Pilot unterbrach ihn. „Wie soll ich deiner Meinung nach auf diese Information reagieren?“, stellte er den Jungen die Frage.

Nicols Augen weiteten sich. „Ich- Also-“

Kira seufzte. Gerade wollte er etwas sagen, als er sah, wie der Präsident seine Waffe auf den Jungen richtete. Freedoms Pilot glaubte, er sähe nicht richtig. Was sollte das? Was hatte das zu bedeuten? Welcher Vater schoss grundlos auf seinen eigenen Sohn? Der Finder des Mannes wanderte zum Abzug. Irgendetwas in Kira sagte, das sei nicht nur Bluff, der Präsident würde tatsächlich abdrücken. Doch Freedoms Pilot bekam keine Gelegenheit, das noch einmal zu überprüfen, denn schon wenige Sekunden später schoss der Mann tatsächlich.

Kira packte Nicol am Arm, versuchte ihn aus der Schussbahn zu ziehen, doch es war bereits zu spät. Die Kugel durchquerte Nicols Oberkörper und kam hinter ihm auf dem Boden auf. Die Kleidung an der Einschussstelle färbte sich dunkelrot.

„Vater, warum?“ Nicol schwankte beachtlich, als er diese Worte flüsterte, bevor er sich an Freedoms Pilot abstützte, um nicht zusammenzubrechen.

Kira erstarrte, am ganzen Körper zitternd. Fassungslos starrte er zuerst den Präsidenten an, danach dessen Sohn. Er verstand es nicht. Wieso hatte der Mann geschossen?

Nicols Beine gaben nach und er sackte langsam zusammen, wodurch er Freedoms Pilot aus seiner Starre riss. „NICOL!“ Erschrocken fing Kira den schwer verletzten Jungen auf und legte ihn vorsichtig auf den Boden, versuchte die Blutung irgendwie zu stoppen. Nicols Dachmütze war verrutscht, so dass man jetzt sein Gesicht sehen konnte. Der Junge sah Kira mit einem schwachen Lächeln darin an. „Warum bist du so? Warum schreist du mich nicht an oder bist wenigstes wütend auf mich?“, fragte er kraftlos.

Verzweifelt schüttelte Kira seinen Kopf. „Ich- ich weiß es nicht.“

„Du bist immer so freundlich.“, sprach Nicol weiter, „Ich kann dich nicht hassen, ich habe es nicht geschafft, dich zu hassen. Egal wie sehr ich es auch versuchte, es hat nicht funktioniert.“

Freedoms Pilot riss seine Augen auf, erschrocken über das, was er gerade hörte. „Du-“

Er wurde von dem Verletzten unterbrochen. „Damals, als ich von der Klippe gesprungen bin und du mich aus dem Wasser gefischt hattest... Du hast gesagt, wir hätten uns schon einmal irgendwo getroffen. Ich glaube, du hast dich geirrt.“

Kira schüttelte seinen Kopf. „Habe ich nicht. Wir sind uns wirklich schon einmal über den Weg gelaufen: vor drei Jahren, als ihr euch in Orb eingeschmuggelt hattet, um herauszufinden, wo sich die Archangel befand.“, erklärte Freedoms Pilot. Er erinnerte sich noch genau an den Tag, wusste noch alles, was passiert war, dass Tori plötzlich weggeflogen war, direkt zu Athrun, fast als ob der Robotervogel gewollt hätte, dass sie sich treffen.

Nicol starrte ihn überrascht an. „Wie- W- woher?“

„Mein Robotervogel ist zu Athrun geflogen. Er hat ihn mir zurückgegeben. Hast du das schon vergessen?“, fragte Kira mit einem leichten Schmunzeln im Gesicht.

Auch Nicol musste jetzt Lächeln. „Ich erinnere mich. Hast du es immer noch, das Tori? Ich meine es schien die wirklich eine Menge zu bedeuten, immerhin war es ein Geschenk von deinem besten Freund, was du vor langer Zeit einmal bekommen hast.“ Das Gesicht des Jungen mit den grünen Locken bekam plötzlich einen seltsamen Ausdruck, als er weitersprach, „Athrun hat dein Tori gebaut, richtig?“

Kira nickte. „Er schenkte es mir, kurz bevor er nach Plant zog.“ Jetzt war Nicol erst einmal notdürftig behandelt. Es schien, als sei keine lebensbedrohliche Stelle getroffen, aber sicher war sicher. Er warf einen Blick zum Präsidenten. Der Mann kniete auf dem Boden, kreidebleich und mit weit aufgerissenen Augen starrte er ihn und seinen Sohn an. Die Waffe lag vor ihm auf dem Boden.

„Rufen Sie einen Notarzt!“, verlangte Freedoms Pilot, „Oder wollen sie, dass er stirbt?“

„Nein!“, sagte Nicol erschrocken. Dann schaute er Kira flehend an. „Ich will nicht zurück nach Plant. Bitte, Kira-san! Nimm mich wieder mit, nach Orb, auf die Archangel.“

Freedoms Pilot seufzte, dann sah er erneut zum Präsidenten. „Gut. Dann senden sie einen Notruf an Orb.“ Er blickte wieder zu Nicol. „Bist du sicher? Du weißt, was dich erwartet, wenn du zurück auf das Schiff gehst.“

Der Junge nickte. „Ich weiß, aber ich habe keinen Ort, an den ich sonst gehen könnte. Was will ich auf Plant? Der Mann dort ist nicht länger mein Vater. Mein Vater würde nie auch nur in Erwägung ziehen, aus Rache zu töten oder gar einen Krieg deshalb zu riskieren. Er würde nie auch nur daran denken, einen meiner Freunde zu verletzen. Ich habe es gesehen, was er Athrun angetan hat. Deshalb kann ich nicht zurück, jedenfalls nicht jetzt. Vielleicht besuche ich ihn und meine Mutter später einmal, in einem Jahr oder so.“

Kira nickte. „Von mir aus. Ich werde mit Cagalli reden. Aber erwarte keinen freundlichen Empfang. Nicht alle werden begeistert sein, wen sie erfahren, wessen Sohn du bist.“ Dann stand er auf und ging zum Freedom, sendete einen Notruf an die Archangel.

Yuri Amalfi starrte den Junge geschockt an. „D- das ist nicht dein Ernst! Du kannst doch nicht einfach- Bist du verrückt geworden?“ zum Schluss schrie er.

„Hör auf.“, forderte Nicol erneut. „Ich will dich nicht mehr sehen! Nicht nach dem, was du mit Athrun getan hast! Wie konntest du nur! Ich habe seine Verletzungen gesehen, die körperlichen und die seelischen. Er wird vielleicht nie wieder der alte!“ Obwohl die Stimme des Jungen sehr schwach war, traf sie den Präsidenten doch mitten in das Gesicht.

Tränen bildeten sich in den Augen des Mannes. „Nicol, es tut mir leid. Bitte, du musst mir glauben. Ich habe das alles nur für dich getan. Bitte, verzeih mir. Ich tue alles dafür.“

Der Angesprochene wendete seinen Blick ab. „Dann kapituliere. Sende Orb eine Nachricht, dass Plant bedingungslos kapituliert, streiche alle Namen der Leute, die geholfen haben Athrun zu retten, von der Todesliste, auch den von Kira-san, und nimm alle Anklagepunkte zurück. Das gilt genauso für Athrun. Entschuldige dich öffentlich bei allen namentlich, für das, was du getan hast. Und lass nicht einen aus.“

Der Präsident sank auf die Knie und starrte auf den Boden.

Kira im Freedom hatte die Position vom Blitz ausgemacht. Die Mobile Suit war direkt hinter seiner. Anscheinend hatte Nicol Mirage-Colloid verwendet, um nicht entdeckt zu werden. Jetzt war der Blitz wieder sichtbar, ihm war die Power ausgegangen.

Freedoms Pilot verließ seine Einheit, ging zurück zu Nicol und kniete sich neben den verletzten Jungen. „Orb ist in etwa einer halben Stunde hier. Sie senden die Archangel.“

Nicol schaute ihn dankbar an. Doch dann senkte er seinen Blick wieder. „Was passiert mit mir, wenn wir wieder in Orb sind?“

„Nun.“, begann Kira. „Um das sagen zu können, müsste ich erst einmal wissen, wie du überhaupt an Blitz herangekommen bist. Hast du ihn einfach genommen oder dir irgendwie eine Starterlaubnis erzwungen?“

„Ich.“, setzte Nicol an. „Ich habe ihn einfach genommen. Es war gerade keiner im Hangar, der mich hätte daran hindern können und ich-“

„Das dachte ich mir.“, sagte Kira. „Murdock-san wird sicherlich sehr wütend deswegen sein. Wenn es schlecht läuft, hält er dir eine mehrstündige Moralpredigt über Verantwortung und Folgen von eigenmächtigem Handeln. Wenn du Glück hast, belässt er es bei einer Ermahnung. Den Rest entscheidet Cagalli.“

Nicol nickte. Kiras Antwort schien ihn etwas zu beruhigen. Er griff nach dem Arm des Orb Soldaten und sah diesen entschlossen an. „Kira, ich-“ Er brach ab.

Doch diese zwei Worte reichten, um Freedoms Pilot neugierig zu machen. „Kein –san?“, fragte dieser leicht belustigt über das momentane Verhalten des Jungen.

Dieser schüttelte seinen Kopf. „Ab jetzt nenne ich dich nur noch Kira.“

Freedoms Pilot lächelte. „Und was willst du damit bezwecken?“

„Ich will mit dir befreundet sein.“, sagte Nicol entschlossen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  chrono87
2010-03-13T22:23:18+00:00 13.03.2010 23:23
ein echt tolles kapitel, mit einer überraschung, die ich nicht in erwägung gezogen habe.
aber mal ehrlich, wie kann ein vater auf seinen sohn schießen? echt, der hat doch nicht mehr alle latten am zaun.
jetzt, wo yuri kira in aktion gesehen hat, müsste er diesen doch nicht mehr hassen können - nicht nach allem, was er gehört hat.

hach, ich freu mich auf das kommende kapitel.
auf die blöden gesichter der besatzung von der archangel bin ich gespannt, weil kira noch am leben und nicht verletzt ist, im gegensatz zu nicol.
schreib bitte schnell weiter.
lg chrono87


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