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Fesseln des Verrats

von

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Wiederkehrender Traum

Hallo, ich bin relativ neu hier und wollte einmal meine DBZ Fanfiction vorstellen,

zu viel will ich noch nicht vorwegnehmen, außer, dass es spannend wird, deshalb

freue ich mich über jeden neugewonnenen Leser und dessen Kommentar

danke
 

lg Jenny
 

P.S. Lasst euch von dem langweiligen Anfang nicht abschrecken^^
 

Chapter One

Wiederkehrender Traum
 

“Bring diesen Diamanten sicher zurück in den Palast.” Trunks sah hinab auf den kleinen Stein, den er soeben von der weißen Gestalt erhalten hatte. Schwach leuchtete er nur und die Energie war beinahe vollständig aus ihm gewichen.

Der junge Krieger kannte seine Aufgabe, doch wie sollte er diese nur erfüllen? Er blickte zurück zu den zerstörten Klippen und immer noch hinabfallenden Felsen, die in ihre Einzelteile zerbrachen.

Tränen bahnten sich an Trunks' Oberfläche als er mitansehen musste, wie seine Heimat schon nicht mehr wiederzuerkennen war. Sein Vater, seine Mutter, seine Schwester, all seine Freunde, sie hatten ihr Leben für die Erde und deren Bewohner geopfert, nun lag es an ihm das zu beenden, was sie angefangen hatten.

Die Welt lag bereits so lange in tiefster Finsternis, dass Trunks sich kaum noch an ein Leben ohne Furcht und Krieg erinnern konnte. Die bösen Mächte hatten Besitz von diesem Planeten ergriffen und somit auch alle auf ihm lebenden Geschöpfe zu deren Sklaven ernannt.

“Trunks, du musst die Welt vor ihrem kompletten Untergang bewahren.” Er drehte sich erneut zu der Frau um, die seiner Mutter unglaublich ähnelte, doch wusster er immer noch nicht, wer sie war. Ihr langes Gewand, welches aus weißer Chinaseide gefertigt war, fiel leicht über ihren Körper, was sie aussehen ließ als würde sie wenige Zentimeter über dem Erdboden schweben. Ihre glasklaren Augen waren getrübt von einem besorgten Ausdruck, sie spiegelten ihr Inneres wider.

Auf eine unbeschreibliche Art fühlte Trunks sich mit ihr verbunden, sie schienen Eins zu sein, auch wenn er ihr zuvor noch nie begegnet war. Die schlanke, zierliche Silhouette, die weichen Händen, der liebliche Duft, alles deutete auf seine Mutter hin, selbst die Haare, die in einem natürlichen Türkis leuchteten, doch das konnte nicht sein. Seine Mutter war gestorben, für ihn, den Sohn, den sie über alles geliebt hatte und er würde sie rächen. Trunks würde kämpfen, er würde tapfer in die Schlacht ziehen wie sein Vater es getan hatte und er würde siegen.

Eine Explosion, so stark, dass es die Umgebung erbeben ließ, war nicht weit von ihrem Standpunkt zu vernehmen.

“Geh'! Rette die Menschen! Es bleibt dir nicht mehr viel Zeit.” Ihre Stimme klang sanft in seinen Ohren, doch seine Gedanken waren an einer vollkommen anderen Seite platziert.

Endlich drehte er ihr den Rücken zu und schritt den langen Weg mit gemischten Gefühlen entlang. Nur er allein wusste, wie sich die Angst, die sich in seinem Körper ausbreitete, anfühlte und doch gab es kein Zurück mehr.

Trunks' Füße waren schwer wie Blei, mit jedem weiteren Auftreten verlangsamte er das Tempo, die Hand dabei vorsorglich am Griff seines Schwertes.

Ein letztes Mal drehte er sich zu der Frau um, doch sie war verschwunden, wie von Zauberhand. Nichts deutete mehr darauf hin, dass sie vor wenigen Sekunden noch vor dem jungen Mann gestanden hatte.

Trunks schluckte den dicken Kloß, der sich inzwischen schon in seinem Hals gebildet hatte, schwer hinunter, bevor er sich zum weitergehen entschloss.

Mit kühlen Zügen wehte der Wind um ihn herum und ließ somit jeden Abdruck aus der Erde verschwinden.

Seine Hand ballte sich kräftig zu einer Faust, wobei sich die Fingernägel in das dicke Fleisch der Handfläche bohrten. Mit gleichmäßigen Bewegungen tropfte somit auch das rote Blut zu Boden, doch Trunks schien dies und auch den Rest der Gegend, die ihn umgab, schon gar nicht mehr wahrzunehmen. Viel zu sehr war er auf den bevorstehenden Kampf und dessen Ausgang fixiert.

Fliegende Drachen schwebten mit ihren ausgebreiteten Flügeln über seinen Kopf hinweg. Je weiter er sich dem Schloss näherte desto mehr Mut staute sich in seinen Adern auf und wollte hinausgelassen werden.

Lauter Donner ertönte, was ihn kurz zusammenfahren ließ, doch unbeirrt setzte er seinen Weg fort, immer weiter. Die Knochen der Leichen ringsherum waren zu mehreren Haufen aufgestapelt und die Morde sollten noch lange kein Ende nehmen.

Trunks wollte bereits einen weiteren Schritt tun, doch hielt er mittendrin plötzlich inne als er eine ihm bekannte Gestalt nur wenige Meter vor sich liegen sah.

“Mutter!”, flüsterte er kaum hörbar, während er deutlich den schmerzhaften Stich, der bei diesem Anblick sein Herz durchbohrte, in seinem Inneren spürte. Salzige Tränen sammelten sich erneut in den Augenwinkeln und verschleierten ihm somit die Sicht als er sich hinkniete und auf die leblose Person starrte.

Sanft strich er ihr über die Wange und ließ dabei einen qualvollen Schrei ersticken, der ins Freie gelassen werden wollte, doch das würde seine Mutter auch nicht wieder zurückholen.

Es war, als würde sie in einen tiefen Schlaf gefallen sein und am nächsten Morgen schon würde sie erneut den gesamten Haushalt mit ihrer fröhlichen Art erquicken, doch der Gedanke daran, dass die einst so wundervolle Frau nicht schlief, versetzte dem Sohn einen weiteren Tritt, der sein Herz nur in tausend Stücke zerfetzen ließ.

“Trunks, geh' weiter! Dir bleibt keine Zeit mehr.” Die Stimme in seinem Kopf erinnerte ihn wieder an seine ursprüngliche Aufgabe. Er konnte nun weder auf seine Mutter, die in seinen starken Armen lag, noch auf die anderen toten Körper Rücksicht nehmen.

Der Weg zog sich endloslang hin, ein kleiner Regentropfen fiel Trunks auf die schweißtriefende Nase, bevor ein kompletter Regenschwall die trockene Erde durchnässte.

In ihm häuften sich jegliche Typen von Gefühlen. Er empfand Hass für die Gegner, Trauer für seine Familie und Freunde, deren Seelen emporgestiegen waren und somit ihre Körper hier zurück auf der Erde gelassen hatten, Mitleid war ein weiterer Grund für seine Wut, die immer größer wurde und kaum noch zu kontrollieren war. Wie sehr hatten die Menschen unter den Händen der Bösewichte leiden müssen?

Trunks wusste nur zu genau, dass er nicht eher ruhen würde, bis er den Schuldigen für das gesamte Chaos finden und diesen für immer in die Hölle verbannen würde.

Lauthals schlug der Blitz nicht weit entfernt von ihm in einen hohlen Baum, der daraufhin sofort in Flammen aufging. Der üble Geruch von dichtem Rauch stieg Trunks in die Nase, was ihn zum husten und keuchen brachte. Seine Kehle brannte fürchterlich und mit schweren Augenlidern versuchte er die Tränen, die sich dadurch gebildet hatten, wegzublinzeln.

Das Ziel, welches er sich so sehr ersehnte, konnte doch unmöglich noch weit entfernt sein. Sicherlich würde er schon bald da sein und der entscheidende Kampf könne beginnen.

Ein markerschütternder Schrei ertönte in der Ferne, somit war also wieder ein weiteres Menschenleben ausgelöscht worden.

Dunkelheit umhüllte den jungen Krieger, nachdem er das Feuer hinter sich gelassen hatte, sodass er kaum noch seine eigene Hand zu erkennen vermochte.

“So sieht man sich also endlich wieder, Trunks.” Er spürte die starke Aura. Jemand befand sich nun dicht hinter ihm, jemand, den er kannte, eine Frau.

Wie in Zeitlupe drehte Trunks sich um und vergaß beinahe zu atmen, als er jemanden vor sich sah, mit der er nun wohl erst an letzter Stelle gerechnet hatte. “Ayumi?!” Seine Stimme versagte aufgrund der Verblüffung, die er nun ausstrahlte.

Es war tatsächlich seine jahrelange Freundin, die mit einem engelsgleichen Lächeln vor ihm stand. Ihre blonden langen Haare fielen ihr leicht über die Schultern und das schwarze Kleid, das sie trug, betonte merklich ihre weibliche Taille.

Sie war das Mädchen, das Trunks schon seit Jahren um den Schlaf brachte, wenn er an sie dachte. Ayumi, wie sie genannt wurde, war und würde immer seine einzige große Liebe sein.

Einige Zeit war verstrichen bevor Trunks seine Sinne wiedergefunden hatte und es erneut sogar schaffte, klar zu denken. “Ayumi, wie kommst du hierher? Ich dachte, sie hätten dich auch getötet.” Trunks überkam eine scheußliche Gänsehaut, als er bemerkte, dass er soeben seine Freundin und den Tod in ein und demselben Satz verwendet hatte. Schnell schüttelte er den Kopf, um diesen grauenhaften Gedanken abzuschütteln, doch seine Freude hielt sich in Grenzen, denn hier stimmte etwas ganz und gar nicht, doch was war es bloß?

Ayumi gab keine Antwort von sich, warf ihm allerdings einen eiskalten Blick, der seine Adern gefrieren ließ. Ein spöttisches Lachen ihrerseits ertönte, woraufhin sie einige Meter in der Luft zu schweben begann, aber schon im nächsten Moment erstarb dieses. Ihre Mundwinkel zogen sich nach unten, ihre dunklen Augen wurden ernst. In ihnen war keine Spur mehr von dem einst so liebevollen Geschöpf, die für jeden immer ein offenes Ohr besessen hatte und sogar an nicht sonderlich schönen Tagen brachte sie die Menschen mit ihrer guten Laune und positiven Ausstrahlung zum schmunzeln.

“Es ist schon lange her seit unserer letzten Begegnung. Du hast doch nicht im Ernst geglaubt, dass ich tot sei?” Der Klang ihrer Stimme enthielt nichts mehr von der Wärme, die Trunks an ihr kennen- und liebengelernt hatte. Wie hatte er auch nur so dumm sein und ihr blind vertrauen können? Es war nicht mehr seine Ayumi, es stand jemand Fremdes vor ihm.

Trunks bewegte sich keinen Millimeter von der Stelle, auch nicht, als Ayumi ihre rechte Hand hob und auf ihn richtete. Sie bildete einen starken Energieball und Trunks sah sein Ende bereits näherkommen.

Ein erneuter Schrei war durch die Dunkelheit zu hören. Schnellatmend saß Trunks aufrecht in seinem Bett, das Kissen von Schweiß getränkt. Zögernd ließ er seine Augen durch den Raum wandern, auch wenn er kaum etwas sehen konnte.

Allmählich wurde sein Pulsschlag wieder ruhiger. Es war alles bloß ein Traum, redete er sich ein und wischte sich mit dem Handrücken die nasse Stirn trocken. “Ein ziemlich übler Traum, der dazu auch noch recht realistisch war”, flüsterte er, während er seinen Kopf wieder zurück in das Kissen bettete. Sein Blick aus dem Fenster verriet ihm, dass die Nacht nicht mehr allzu lange andauern würde, denn hinter den Dächern der Häuser zeigten sich schon die ersten Sonnenstrahlen, die den Morgen ankündigten, viel Schlaf blieb Trunks also nicht mehr, doch er schien noch viel zu aufgewühlt, um jetzt wieder auch nur ein Auge schließen zu können.

Viele Fragen durchliefen ihn wie ein Film bezüglich des Traumes, auf die er einfach keine Antworten zu finden schien. Er schloss seine Augen und ließ noch einmal alles revue passieren.

Er fuhr sich durch das glänzende Haar, welches nach allen Seiten verwuschelt abstand. Trunks konnte sich einfach keinen Reim daraus machen, was es mit diesem Traum auf sich hatte, doch vielleicht machte er sich derzeit auch zu viele Gedanken um etwas, was sich nicht einmal annährend im realen Leben abgespielt hatte. Vorerst würde es wohl auch wirklich besser sein, wenn er es für sich behielt, andererseits wusste Trunks aber auch, dass es schwer werden würde, es vor seinem Vater und auch seiner Schwester zu verbergen, denn er war der Typ, der oft leicht zu durchschauen war, zumindest von den beiden.

Die Strahlen der immer höher steigenden Sonne schienen nun auch in Trunks' Zimmer und forderten den neunzehnjährigen somit auf, sich aus dem Bett zu quälen. Langsam blinzelte er sich den Schlaf aus den Augen und richtete sich erneut im Bett auf, dann warf er einen Blick auf die Uhr, die über der Tür hing, deren Zeiger auf kurz vor sechs stehengeblieben waren.

Ohne auch nur mit einer Bewegung tätig zu sein, lauschte er. Ob wohl schon jemand auf den Beinen war? Seinem Vater hätte er das zutrauen können, doch er hörte nichts, alles schien auch weiterhin noch zu schlafen, was Trunks keineswegs störte, denn so konnte er in Ruhe nach unten in die Küche gehen und sich erst einmal einen starken Kaffee zubereiten.

Es dauerte eine Weile bis Trunks aus dem Bett gestiegen und in seine flauschigen Hausschuhe geschlüpft war. Seine Gelenke gaben einen unangenehmen Ton von sich als er sich genüsslich streckte, sogar den Traum hatte Trunks für diesen einen Moment vergessen, schließlich war es doch wirklich unsinnig sich wegen einer Illusion solche Sorgen zu machen.

Er hob seine Hand, um diese daraufhin dann auf die Türklinke sinken zu lassen. Er zögerte und lauschte abermals, doch auch weiterhin war von Außen kein Laut zu vernehmen, worüber er immer noch froh war.

Auf Zehenspitzen schlich er hinaus in den Flur und steuerte direkt auf das Badezimmer zu, erst einmal wollte er sich doch eine kalte Dusche genehmigen, um richtig wach zu werden, bevor er fit in den Tag starten konnte.

Sein Spiegelbild strahlte ein ihm ungewöhnliches Bild entgegen. Die Ringe, die unter seinen Augen entstanden waren, machten seinen kränkelnden Ausdruck nur noch deutlicher und schnell wandte er seinen Kopf in eine andere Richtung, da es ihm bereits vor sich selber graute. Hätte Trunks nicht gewusst, wen er dort vor sich sah, hätte er sich wohl auch nicht erkannt. Was war bloß los mit ihm? Es konnte doch nicht tatsächlich an diesem blöden Traum liegen, oder etwa doch?

Man hörte das kühle Nass zu Boden plätschern als Trunks den Wasserhahn aufgedreht hatte. Er zögerte noch einen Moment, stieg dann jedoch unter die Dusche, ließ dabei all seine schrecklichen Gedanken vor der Tür stehen. Seine Schulterblätter und ebenso sein restlicher Körper entspannten sich nach und nach als er mit dem Wasser in Berührung kam. Gleichmäßig verteilte er das wohlriechende Duschgel auf seiner Haut, die Augen hatte er dabei geschlossen, aber was war das? Vor Schreck riss Trunks die Lider wieder empor. Ein kalter Schauer jagte ihm seine Wirbelsäule entlang, denn in seinem Inneren war wie aus dem Nichts das Bild eines Mädchens erschienen. Sie besaß wunderschönes blondes Haar, ihre Augen leuchteten Trunks immer mit einem klaren Meerblau entgegen. Es war Marron, die Tochter von zwei sehr guten Freunden der Familie, die ihm bereits seit geraumer Zeit den Kopf verdreht hatte.

Hatte er sich etwa in sie verliebt? Er schüttelte den Kopf. Das konnte doch nicht sein. Nicht in Marron! Allerdings...wenn dem so wäre, dann dürfte es auf keinen Fall und unter gar keinen Umständen irgendwie an die Öffentlichkeit gelangen.

Trunks lehnte sich mit dem Rücken gegen die kalten Fliesen und starrte mit einem leeren Blick Löcher in die Luft, doch dauerte es nicht lange, als er auch schon durch ein Klopfen, welches von der Tür kam, wieder in die Realität zurückgeholt wurde und auch das Bild von Marron verschwand dadurch.

“Trunks? Bist du da drin? Mach' die Tür auf! Ich habe es eilig.” Trunks stieß einen tiefen Seufzer aus seiner Kehle und drehte das Wasser wieder ab. Seine Schwester hatte ihm gerade noch gefehlt. Ausgerechnet jetzt, wo er endlich einmal zu Ruhe gekommen war.

Sie hämmerte weiter gegen die Tür. ”Trunks? Hörst du mich? Ich muss zu Marron, also beeil dich gefälligst”, rief sie von Außen.

Der Ältere griff nach dem Handtuch und wickelte dieses um seine Hüfte. ”Ich bin gleich soweit”, gab er ihr zur Antwort. Mit den Händen stützte er sich am Waschbecken ab. Seine nassen Haare klebten an seiner Stirn und zum Teil auch an seinem Gesicht. Nach dieser Erfrischung sah er schon um einiges besser aus, aber seine Gedanken waren immer noch parat.

Die Klinke der Tür wurde einige Male hinuntergedrückt. Offenbar hatte es seine Schwester Bra tatsächlich eilig, denn nur dann war sie in der Lage, ihrem großen Bruder auf die Nerven zu fallen und zwar so sehr, dass es kaum zu ertragen war, wie just in dieser Sekunde.

Es half alles nichts. Er musste ihr wohl oder übel den Zutritt freigeben, auch wenn er hier noch Stunden hätte verbringen können.

Langsam tapste er Richtung Tür und drehte den Schlüssel im Schloss einmal herum, dann stand kurz darauf auch schon Bra vor ihm, die ihre Hände in ihre Seiten gestemmt hatte. “Wurde auch mal Zeit.” Trunks spürte ihren skeptischen Blick, der ihn von oben bis unten musterte. “Hast du heute noch etwas vor?” Ihre Stimme klang nun weniger sauer, sondern wieder freundlich, wie er es eigentlich auch sonst von ihr gewohnt war. Trunks schenkte ihr ein Lächeln, welches jedoch kaum zu erkennen war.

Er zuckte bloß geheimnisvoll die Schultern. “Vielleicht, vielleicht auch nicht.” Nun breitete sich das Lächeln zu einem Grinsen aus, welches Bra schon immer so sehr an ihrem Bruder geliebt hatte. Damit konnte er wirklich bei den Frauen punkten, dachte sie sich und zog eine beleidigte Grimasse.

“Ach komm schon, Brüderchen. Mir kannst du es doch verraten.” Sie klimperte mit ihren Wimpern auf und ab und blickte ihn von unten mit dem süßesten Blick an, den sie sich aufsetzen konnte. Trunks setzte an, um etwas zu sagen, hielt jedoch inne, da ihm soeben nach einem kleinen Spaß zumute war.

“Wenn du es unbedingt wissen willst: Ja, ich habe ein Date.” Mit einem geübten Hüftschwung schritt er an ihr vorbei und blickte sie über die Schulter hinweg an. Er erkannte sofort, wie neugierig Bra geworden war und ihr schien die Verabredung mit Marron bloß noch nebensächlich zu sein. Sie folgte ihm, während er die Treppe, weiterhin mit nur einem Handtuch bekleidet, hinunterging.

“Wer ist es? Kenn' ich sie? Wie sieht sie aus?”, löcherte sie ihn direkt mit ihren Fragen. Schließlich, so dachte sie weiter, habe ich auch ein Recht zu erfahren, wenn mein Bruder eine Freundin hat. Ich erzähle ihm ja auch immer alles.

Sein Grinsen verschwand, er hielt an und drehte sich zu Bra um. “Du willst es also tatsächlich wissen? Auch dann, wenn ich dich danach womöglich umbringen muss?” Trunks hob eine Augenbraue, er war ihrem Gesicht sehr nah' und sah sie nun prüfend an, um bloß keine einzige Regung ihrer Muskeln zu verpassen.

Bra schluckte schwer, nickte dann jedoch entschlossen. Ihre Neugier war auch einfach zu groß, als dass sie sich von ihm irgendwie einschüchtern lassen würde.

Er nickte und fuhr sich durch sein Haar. ”Sie ist in etwa so groß wie ich, hat schwarze, kurze Haare, dunkle Augen, recht viele Muskeln und sieht einfach immer traumhaft in ihrem Kampfanzug aus.” Trunks versuchte, möglichst realistisch ins Schwärmen zu geraten, was allerdings nicht so leicht war, wie er sich das dachte, aber für sein schauspielerisches Talent war sogar dies keine Herausforderung und außerdem wusste er genau, wie leichtgläubig Bra doch war.

Ihre Augen weiteten sich und eine nachdenkliche Falte bildete sich auf ihrer Stirn. Wen konnte Trunks nur meinen? Ihr kam niemand ins Gedächtnis, der als Frau so ein Aussehen pflegte und wenn es so wäre, ihr wäre es wirklich neu gewesen, dass Trunks auf Frauen stand, die wohl eher einem Mann ähnelten als einem weiblichen Wesen, doch plötzlich kam sie zu einer Erkenntnis.

“Mund zu, sonst kommen noch Fliegen hinein.” Trunks schob langsam einen Finger unter ihr Kinn und klappte ihren Kiefer somit vorsichtig nach oben.

“Mein Gott, Trunks, bist du etwa schwul?”, schoss es unerwartet aus ihr heraus.

Gespielt entsetzt erwiderte er ihren Blick, beide Augenpaaren trafen sich, niemand sagte ein Wort, somit wollte Trunks die Spannung noch etwas aufrechterhalten.

“Ich...also...”, stotterte er, womit sich Bra in ihrer Vermutung auch bestätigt fühlte.

“Ich glaub' das einfach nicht! Und wer ist der Glückliche?” So gut sie konnte versuchte die den Schock zu unterdrücken, der sich an ihre Oberfläche bahnte, doch Trunks sah ihr deutlich an, wie enttäuscht sie doch von ihm war und das Gelächter war für ihn kaum noch fernzuhalten.

Beschämt blickte er zu Boden. “Son-Goten”, murmelte er. Wenn Trunks es nicht besser gewusst hätte, hätte er meinen können, dass seiner kleinen Schwester die Augen am liebsten herausgefallen wären und daher was für ein Glück für ihn, dass dies nicht möglich war.

Er atmete tief durch und bereitete sich nun seinen Kaffee, auf den er sich den ganzen Morgen bereits gefreut hatte, endlich zu.

“Echt?” Man konnte das Erstaunen ihrer Stimme deutlich entnehmen, was Trunks zum schmunzeln brachte, doch Bra sah dies nicht, da er ihr den Rücken zugedreht hatte. Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust und legte den Kopf schräg, was sie immer tat, wenn sie nachdachte oder es zumindest versuchte.

Mit einem ernsten Ausdruck, welches er auf sein Gesicht gesetzt hatte, sah er sie an und nickte. “Er ist einfach so...” Trunks geriet ins Schwärmen und machte alles mit einer melodramatischen Geste noch deutlicher. “...so hinreißend”, endete er.

“Also Bruderherz, ich hätte wirklich nie gedacht, dass es mit dir einmal so weit kommt. Was Vater nur dazu sagen wird.” Er grinste und zuckte die Schultern. Das alles schien ja einfacher zu sein als er geglaubt hatte, sie nahm ihm das ab ohne große Skepsis.

Beide standen etwa zwei Meter voneinander entfernt, Trunks hielt für einen Moment die Luft an, prustete dann jedoch im nächsten auch schon los, was bei Bra einen fragenden Blick hinterließ. Langsam aber sicher kam sie sich doch etwas von ihrem Bruder veralbert vor.

“Ich finde das alles relativ wenig amüsant”, schmollte sie und boxte ihm leicht in den Arm, was Trunks nur noch lauter lachen ließ.

Er wischte sich die Tränen beiseite. Tat das gut, endlich wieder sorgenfrei lachen zu können. ”Kleines, das war ein Scherz”, zwinkerte er ihr zu. “Klar treffe ich mich nachher noch mit Son-Goten, aber das wird sicher alles andere als ein Date werden. Obwohl, vielleicht...” Er schob einen Finger unter sein Kinn und setzte eine nachdenkliche Miene auf, doch bevor Bra darauf etwas erwidern beziehungsweise protestieren konnte, trat Bulma, ihre Mutter, in die Küche und begrüßte sie wie jeden Tag mit einem fröhlichen “Guten Morgen” und drückte beiden jeweils einen Kuss auf die Wange.

Bra erwiderte ihren Gruß nur halb anwesend, viel zu sehr war sie mit dem Gesagten von Trunks beschäftigt. War es für ihn tatsächlich nur ein Scherz oder wollte er ihr die Wahrheit einfach vorenthalten? Angewidert schüttelte sich. Ihr Bruder und sein bester Freund, wie eklig!

“Bra, das war nicht ernst gemeint. Glaub' mir einfach, okay?” Er hauchte ihr einen Kuss auf die Wange, wie Bulma es kurz zuvor getan hatte und nahm einen großen Schluck Kaffee zu sich, während er aus den Augenwinkeln beobachtete, wie sein Vater Vegeta langsam durch die Tür geschlurft kam.

Er blickte alle der Reihe nach an und hielt mit seinen Augen daraufhin bei Trunks an, dabei setzte er sein berühmt gehässiges Grinsen auf. “Mein Sohn, das nächstes Mal sei doch bitte etwas leiser beim schlafen.”

Trunks errötete. Hatte sein Vater ihn etwa schreien hören? Natürlich hatte er das! Bra sah ihren Bruder an und zog dabei eine Augenbraue in die Höhe. “Hast du etwa schon wieder geschnarcht?”, wollte sie wissen, blieb dabei jedoch ungewohnt ernst.

Trunks verpasste ihr eine Kopfnuss. “Ich schnarche nicht.” Er musste schlucken, ob Vegeta ihn durchschaut hatte? “Wie auch immer, ich muss los.” Gerade wollte Trunks sich auf den Weg zu Son-Goten machen, als Bulma ihn noch aufhielt.

Sie musterte ihn von Kopf bis zu den Zehen. “Hast du etwa vor, so aus dem Haus zu gehen?” Grinsend deutete sie auf das Handtuch, welches Trunks immer noch um seine Hüfte geschlungen hatte.

Verdammt, dachte er. Er hatte vollkommen vergessen, sich etwas anzuziehen. “Danke”, murmelte er und flitzte schnell in sein Zimmer. Dort stellte er sich erst einmal vor seinen Schrank. Wer behauptete, dass nur Mädchen eitel waren? Dieser junge Herr war mindestens genauso schlimm.

Er stand also da und überlegte. Was sollte er bloß anziehen? Son-Goten hatte ihm noch gesagt, dass er zwei Frauen eingeladen hatte, daher würde er wohl umso länger brauchen, bis er fertig war.

Gerade als Trunks seine Lieblingsjeans aus dem Schrank gezogen hatte, klopfte es leise an seiner Tür. Mit einem genervten “Ja” zeigte er der davorstehenden person, dass sie eintreten konnte. Es war Bra.

Ohne jegliche Einladung setzte sie sich einfach auf sein Bett und sah ihm gespannt zu, wie Trunks sich versuchte in seine Hose zu zwängen. “Du hast aber eine Menge zugenommen”, grinste sie frech, wobei er diese Aussage mit einer ausgestreckten Zunge kommentierte.

“Was willst du? Freiwillig hältst du es doch sonst nie länger als zwei Minuten in meinem Zimmer aus.”

“Frag' dich mal, warum. Du müsstest hier mal wirklich lüften. Diese hundert Sorten deiner Parfüms sind gemischt nicht lange zu ertragen.” Doch das war eigentlich weniger der Grund, warum Bra ihrem Bruder einen Besuch abgestattet hatte, es lag auch nicht daran, dass sie ihn ärgern wollte. Nein, ihr lag ein vollkommen anderes Thema auf dem Herzen.

“Sag' mal, Brüderchen, denkst du, Son-Goten hätte etwas dagegen, wenn du in einer Begleitung kommst?” Hoffnungsvoll sah sie ihn an, aber Trunks schien nicht ganz zu verstehen.

“Wie meinst du das? Hast du mir etwa ein Date besorgt?” Er blickte in den Spiegel und schmierte sich nun tonnenweise Gel in die Haare, was ihm absolut nicht stand, wenigstens empfand Bra dies so.

“Na ja, wenn du mich als Date ansehen willst, dann schon.” Ihr Herzschlag beschleunigte sich leicht, was es immer tat, wenn ihr Gesprächsthema wieder einmal auf Son-Goten fiel.

Er drehte sich zu ihr um. “Bra, ich glaube kaum, dass du mit mir mitkommen willst, außerdem wolltest du doch sowieso noch zu Marron.” Trunks hatte absolut nichts gegen seine Schwester, doch es gab auch Zeiten, in dem er gerne einmal etwas mit seinen Freunden allein unternehmen wollte.

“Wieso nicht? Was habt ihr vor? Doch nicht etwa wieder die Leute in der Stadt erschrecken, oder?” Sie setzte sich in einen bequemen Schneidersitz und sah prüfend zu ihm hinüber. “Du weißt ganz genau, welchen Ärger ihr damals von euren Vätern bekommen habt.”

Trunks schüttelte den Kopf. Eigentlich wollte er ungern zugeben, dass es heute wohl etwas heißer zugehen würde, als man es sich jetzt vorstellen konnte.

Als Bra merkte, dass sie heute offenbar keine Antwort mehr von ihm erhalten würde, stand die beleidigt auf und schritt zur Tür, doch davor drehte sie sich noch einmal in seine Richtung. “Und im Übrigen: Dieses viele Gel steht dir überhaupt nicht.” Damit brauste sie sauer ab.

“Wie schnell man sie wütend machen kann”, seufzte Trunks, kümmerte sich jedoch schon nicht mehr darum. Er zog sich noch ein T-Shirt mit der Aufschrift “Good Girls come to heaven, Bad Girls come to me” über und flog dann los.

Dazu sollte man noch einmal erwähnen, dass Trunks, so wie auch Son-Goten, Vegeta und Bra, dem Stamm der Saiyajins angehörte, somit war er in der Lage zu fliegen, kaum jemand konnte ihm mit seiner Stärke auch nur das Wasser reichen, außerdem konnte er noch seine Haare in ein goldenes blond umwandeln, indem er sich dazu in einen Super-Saiyajin verwandelte.

Locker schwebte er an den dichten Wolken vorbei und seine Lippen hatten sich zu einem leichten Lächeln gebildet, doch innerlich hoffte er, dass Trunks und Son-Goten noch etwas Zeit für sich alleine blieb, denn er musste unbedingt mit seinem besten Freund unter vier Augen reden.

Es dauerte nicht lange, bis er vor dem kleinen, aber gemütlichen, Haus landete. ChiChi, Son-Goten's Mutter, war soeben dabei, die Wäsche auf die Leine zu hängen. Trunks winkte ihr zu und grüßte sie somit herzlich. “Hallo ChiChi, lange nicht mehr gesehen. Ist Son-Goten da?”

“Ja Trunks, er müsste in seinem Zimmer sein.”

“Danke!” Er wandte sich von ihr ab und schritt langsam hinein. Das kleine Haus war schön eingerichtet. Der Teppich fühlte sich weich unter den Füßen an und auf dem Kamin standen Bilder von Son-Goten und seinem Bruder Son-Gohan, zwischen diesen befand sich ein Hochzeitsfoto von ChiChi und ihrem Mann Son-Gohan. Dass die Männer in dieser Familie alle mit “Son” anfingen, konnte Trunks allerdings nicht so recht verstehen, aber wundern tat er sich bei ihnen schon lange nicht mehr.

“Hey Trunks!”, wurde er begrüßt, was ihn aus seinen Gedanken schrecken ließ, als er Son-Goten die Treppe hinunterkommen sah.

“Hey!”, antwortete er und schlug mit ihm ein.

Son-Goten war ein Jahr jünger als Trunks, er trug sein schwarzes Haar kurz und hochgegelt, jedoch schien er nicht annährend soviel Gel dafür zu benötigen wie Trunks. Je älter er wurde, desto weniger ähnelte er seinem Vater. Damals hätte man beide noch vertauschen können, doch heute konnte man sogar die Züge seiner Mutter erkennen, die in ihrer Jugend eine hübsche Persönlichkeit besessen hatte. Nur die Augen, die hatte er eindeutig von Son-Goku.

“Du bist früh dran.” Son-Goten's weiße Zähne wurden durch sein Lächeln deutlich hervorgehoben.

“Ich weiß, aber ich muss mit dir reden.” Beide verzogen sich nach oben in Son-Goten's Zimmer, da Trunks ungern das Risiko einging, hier belauscht zu werden, denn die Wänden hatten bekanntlich auch große Ohren.

“Schieß' los.” Sie setzten sich auf das weiche Bett, welches von ChiChi frisch bezogen worden war. Gespannt wartete der Jüngere auf die Geschichte, die Trunks ihm zu erzählen hatte. Lange hatte er nachgedacht und war doch noch zu dem Entschluss gekommen, endlich jemanden von diesem seltsamen Traum zu erzählen. Zwar wusste er nicht so genau, wo er anfangen konnte, aber als Son-Goten auf ihn einredete und mit Fragen löcherte, fing er endlich an zu sprechen.

Während die Worte nur so aus seinem Mund sprudelten, beobachtete er genau, wie Son-Goten ihm interessiert lauschte. Hin und wieder nickte er, gab jedoch kaum einen Laut von sich bis Trunks geendet hatte.

Während Son-Goten nach einer Antwort suchte, tippte er wild eine SMS in sein Handy ein. “Denkst du wirklich, dass das etwas zu bedeuten hat. Ich meine, es war nur ein Traum. An deiner Stelle würde ich mir erst Sorgen machen, wenn dieser dich öfter heimsuchen würde.”

Trunks nickte. Irgendwie hatte Son-Goten auch recht, aber dennoch konnte er diesen Traum einfach nicht vergessen, denn schwach erinnerte er sich daran, dass es nicht das erste Mal war, dass diese Frau in seinem Kopf herumgespukt hatte.

“Jetzt komm schon, Trunks. Ich erkenne dich kaum wieder. Du machst dir doch sonst auch um nichts Sorgen und denk' daran: Wir bekommen heute noch Besuch.” Er zwinkerte Trunks auffallend zu, wobei der Ältere sich wieder einmal geschlagen geben musste. Natürlich wollte er sich diesen Abend nicht durch irgendeinen Traum verderben lassen. Nun stand auf seinem nicht vorhandenen Zettel nur noch ein Begriff: Partytime!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-10-12T18:54:03+00:00 12.10.2009 20:54
Deine FF ist gut geworden.
Mach weiter so!!
LG Misssatia
Von: abgemeldet
2009-10-09T18:43:14+00:00 09.10.2009 20:43
hi also ich find das ff ganz gut und bin ma gespannt wie s weiter geht^^
LG ryuu


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