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Face to Face

von

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eight

„Geht es dir etwas besser?“

Takeru betrat eine Woche später Shinjis Zimmer, der gerade in seinem Bett lag und dabei war zu lesen.

Seit letztem Donnerstag hatten sie nicht mehr über den vergangenen Vorfall gesprochen. Nicht weil Takeru abwehrte, eher weil Shinji nicht wollte. Es schien, als hätte sich das alles für ihn erst einmal erledigt. Aber auch wenn Takeru nicht so aussah, wusste er, dass mit Shinji etwas nicht stimmte. Der lag jetzt schon seit Montagmorgen krank im Bett, heute war Mittwoch, demnach ging es dem Schwarzhaarigen sicher schon etwas besser.

Und tatsächlich er nickte.

„Ja, die Medikamente scheinen langsam anzuschlagen“, erklärte Shinji lächelnd und legte sein Buch zur Seite, als Takeru sich neben sein Bett auf den Stuhl setzte.

„Na zum Glück, wäre ja noch schöner, wenn Vater und Masaki Montag wegfahren und du liegst krank im Bett. Sie würden krank werden vor Sorge.“

Takeru lächelte zurück und seufzte innerlich. An seinen – für ihn – mehr als komischen „Anwandlungen“ hatte sich nichts geändert, nur das er langsam aber sicher der Meinung war durchzudrehen. Es wurde immer schlimmer, selbst Akemi schien langsam etwas zu bemerken. Sie hatte ihn gefragt, ob er sich sehr viele Sorgen um Shinji machte. Es sah wohl so aus, weil er am Montagmorgen so völlig neben sich in der Schule ankam. Natürlich, er machte sich Gedanken, wusste er doch genau, dass Shinjis – wenn auch leichte – Erkältung von seinen ganzen Problemen und Aufregen herrührte. So was konnte einen krank machen, das war schließlich bewiesen. Und deswegen machte es ihn so verrückt, das Shinji gerade jetzt alles in sich hineinfraß.

Jedenfalls reichte mittlerweile ein simples Lächeln Shinjis aus, damit Takeru an seiner sonst so selbstverständlichen Heterosexualität zweifelte. Man! War er es nicht gewesen, der die ganze Zeit so standfest behauptet hatte, er könne Schwule nicht ausstehen und fände es eklig, sich vorzustellen, wie das funktionieren konnte? Shinji hatte ihn völlig durcheinander gebracht, mit seiner ganzen Art!

Vielleicht machte sich Takeru aber auch zu viele Sorgen, vielleicht war das auch nur eine Phase. Schließlich hatte er diese ganzen Gedanken und Gefühle bei anderen Jungen nicht. Zum Glück, sollte man meinen!

„Krank vor Sorge, hm? Hör auf mich aufzuziehen, Takeru“, mahnte Shinji plötzlich lachend und holte den Angesprochenen aus seinen Gedanken. Der blinzelte.

„So war das gar nicht gemeint“, murrte er und seufzte, als er seine Tasche öffnete und Shinji zwei Hefte reichte.

„Das hier ist erstmal Japanisch und Englisch. Im Moment machen wir wirklich nicht sehr viel, es sind ja auch bald Ferien, hast dir die richtige Zeit, zum krank werden ausgesucht.“

Der Schwarzhaarige nickte und nahm die Hefte entgegen.

„Danke. Na ja, ich werde Freitag wieder gehen, mir geht’s ja schon viel besser, dank der Medikamente“, erklärte er und schlug die neue Seite auf.
 

Donnerstagmorgen jedoch, ging Takeru noch allein zur Schule. Er unterhielt sich vor dem Unterricht wie gewöhnlich mit seinen anderen Klassenkameraden und stellte fest, dass seine AG heute wohl ausfallen würde.

Nun gut, dann war er wohl früher daheim. Der Tag war doch schon mal gar nicht so schlecht.

In der Pause jedoch erschien jemand auf der Bildfläche, mit dem Takeru wirklich nicht gerechnet hatte.

Ryo riss die Tür zu ihrem Klassenzimmer auf und sah sich suchend um, ehe sein Blick an Takeru hängen blieb.

„He, Kimura! Wo ist Shi...ich meine Tanaka?“, fragte er und brachte den Angesprochenen zum blinzeln. Stimmte ja, Shinji hatte keinen Kontakt mehr mit dem Drittklässler, also konnte der ja nicht wissen, dass er krank war.

Takeru ging auf Ryo zu und blieb in mäßigem Abstand zu ihm stehen.

„Er ist krank, hat sich erkältet. Was willst du von ihm?“, fragte er gerade raus und machte sich nichts aus Ryos gereiztem Blick.

„Erkältet? Tzz, egal das ist ganz passend. Dann kann ich mich ja mal in Ruhe mit dir unterhalten, ginge das?“

Takeru blinzelte verwirrt. Warum wollte der sich mit ihm unterhalten? Sie hatten in all den Wochen vielleicht zwei Sätze miteinander gewechselt. Er zuckte mit den Schultern.

„Von mir aus“, meinte er und wurde von Ryo angewiesen, ihm in einen der gerade leer stehenden Klassenräume zu folgen. Kurz wurde ihm mulmig, als sie sich gegenüber standen, nicht nur das Ryo älter war, er schien auch ziemlich kräftig zu sein. Nicht das er jetzt Opfer von irgendwelchen Attacken wurde!

Doch alles was Ryo tat, war sich an einen der Tische zu lehnen und leise zu seufzen.

„Also, worüber wolltest du reden?“, hakte Takeru nach. Er wurde ja sicher nicht umsonst in irgendeinen leeren Raum geschliffen, wenn das Thema nicht prägnant werden würde.

„Über Shinji. Ich weiß, dass du Letztens gelauscht hast, als wir uns gestritten haben. Also solltest du ja in etwa wissen, dass Shinji und ich gerade nicht so miteinander können, nicht wahr?“, begann Ryo und verschränkte seine Arme vor der Brust.

Takeru riss die Augen auf. Ryo hatte ihn bemerkt? Wie?

Aber noch merkwürdiger war die Tatsache, dass der Kerl zu wissen schien, dass Takeru Shinjis Orientierung nicht unbekannt war.

„Woher...?“, setzte er zur Frage an, wurde aber von Ryo unterbrochen:

„Ich habe dich gesehen. Aber mach dir keine Gedanken, Shinji war wohl zu wütend um irgendetwas zu bemerkten.“

Seine Stimme wirkte unterkühlt und nun bekam Takeru doch ein klein wenig Angst. Um was ging es hier eigentlich?

„Jedenfalls, bin ich der Meinung, dass du mit Shinjis Wandel etwas zutun hast.“

Wieder hatte er es geschafft, Takeru völlig zu verwirren. Er sollte etwas damit zutun haben, dass Shinji nichts mehr von Ryo wissen wollte? Wie kam der auf so etwas Absurdes? Er hatte seinem Mitbewohner ja nicht befohlen, sich von irgendwem fernzuhalten. Selbst wenn es ihm – eigenartiger Weiße – lieber wäre.

„Bitte was?“, fragte er und runzelte misstrauisch die Stirn.

„Er zeigt an jemandem Anderen solches Interesse, dass er sich seit Wochen mit keinem Typen mehr getroffen hat. Ich meine, eigentlich sollte ich froh sein, aber das Ganze ist leider nicht mir gewidmet“, klärte Ryo ihn auf und doch, verstand er kein Wort. Jemandem anderen? Ja, so was hatte Shinji damals erwähnt, aber was hatte das denn jetzt mit ihm zutun?

Innerlich hatte er zwar eine Ahnung, doch er verbot sich weiter darüber nachzudenken.

„Und was habe ich damit zutun?“, wollte Takeru murrend wissen. Der Kerl konnte ja mal etwas deutlicher sagen, was er meinte!

Ryo lachte.

„Jetzt stell dich nicht dumm“, meinte er nur und verrenkte die Augen leicht, als Takeru sich umdrehte und in Richtung Tür ging.

„Das tue ich nicht. Wenn du mir sagen willst, dass du aus irgendwelchen Gründen eifersüchtig bist, dann sage ich dir, dass ich Shinji zu nichts überredet habe. Das ist doch seine Entscheidung, ob er sich mit dir treffen will, oder nicht. Akzeptiere seine Entscheidung oder lass es bleiben“, sagte er und öffnete die Tür zum Gang, ehe er sich nochmals zu Ryo umwandte.

„Ich für meinen Teil, will damit nichts zutun haben.“

Dann ließ er den Älteren einfach stehen, er wusste nicht, ob Ryo ihn vielleicht aufhalten wollte. Aber es wäre ihm auch egal gewesen. Er erkannte keinen Sinn darin, ein solches Gespräch zu führen, also konnte er es auch schon im Ansatz abwürgen. Vielleicht hatte er nur Angst vor dem, was Ryo ihm sagen wollte, aber selbst wenn, jetzt war es erledigt.

Der Junge folgte ihm auch nicht, als er seinen Klassenraum wieder betrat. Vielleicht würde er später noch einmal ankommen, eventuell aber auch nicht. Ihm war es egal.

Dennoch, war dieses kurze Gespräch in eine sehr gefährliche Richtung gegangen. Was auch immer Ryo genau mit seinen Worten gemeint hatte, Takeru war sich ziemlich sicher, dass sehr viel davon mit ihm zutun gehabt hatte.

Er dachte darüber nach, mit Shinji zu reden, aber es war sicher klüger zu schweigen. Es war bestimmt besser, so wie es dem Schwarzhaarigen im Moment ging. Er musste sich erst einmal erholen, momentan schien er völlig durch den Wind zu sein.
 

Auf dem Nachhauseweg kam Takeru wieder ins grübeln. Ryos Worte hin oder her, sie hatten ihn noch nachdenklicher gemacht, als er eh schon war. Seit wenigen Wochen drehten sich Takerus Gedanken viel zu oft um Shinji.

Ryo hatte gesagt, dass sich der Kleinere mit niemandem mehr getroffen hatte. Seit er Shinji kannte, war das nicht der Fall gewesen. Immer war er unterwegs, immer hatte er andere Männer gehabt. Außer in den letzten drei Wochen. Immer waren sie zusammen nachhause gegangen, selbst Ryo hatte einen Laufpass bekommen. Aber was hieß das? Er kannte Shinji weder sehr gut, noch lange genug um sagen zu können, ob es typisch für ihn war irgendwann eine Weile abstand zu fordern.

Er sollte mit ihm reden, aber zum ersten mal hatte er eine enorme Furcht davor, dass falsche zu sagen. Er wollte sich nicht wieder mit dem Schwarzhaarigen streiten, irgendwas sagte ihm, dass sie das beide nicht verkraften würden.

Takeru biss sich auf die Unterlippe. Was war denn nur los mit ihm? Immer hatte er sich gut unter Kontrolle gehabt. Nie auch nur darüber nachgedacht, ob er vielleicht irgendwann „Anderes“ werden würde. Wurde er es? Wurde er vielleicht...schwul?

Takeru blieb stehen.

Wie konnte er so was denken? Er hatte diesen Jungen in seiner Klasse damals ausgelacht und schlecht behandelt, weil er sich nun mal in einen anderen Mann verliebt hatte. Es war ihm ja immer egal gewesen, was er dabei fühlte. Takeru selbst hatte immer nur auf Mädchen gestanden und sich keine Vorstellung machen wollen, wie es war, wenn es mal anderes kam. Weil es für ihn einfach unwirklich und unsinnig war.

Seit er Shinji kannte hatte sich seine Meinung rapide verändert. Nicht, dass er es nun vollkommen verstand und nachvollziehen konnte, aber er hatte etwas Toleranz und Akzeptanz gelernt. Nicht zuletzt, weil Shinji sehr schlagkräftig war.

Während er grübelte, setzten sich seine Beine wieder in Bewegung.

Er würde einfach nachhause gehen und so tun, als hätte es das Gespräch mit Ryo nie gegeben!
 

„Geht es dir wirklich wieder besser?“

Shinji lachte auf Takerus Frage nur und nickte.

„Klar, so zimperlich bin ich nun auch wieder nicht. Ich war doch auch gestern in der Schule oder?“

Takeru nickte.

Es war Samstag und er hatte dem Schwarzhaarigen versprochen, mit ihm Einkaufen zu gehen. Ihre Eltern waren bereits am Packen, da sie Sonntagabend schon fliegen wollten. Shinji und Takeru wollten sich für die kommende Woche allein Zuhause schon eindecken.

„Gut, wenn du meinst“, schmunzelte Takeru und band sich die Schuhe zu, während Shinji nach seiner Geldbörse suchte.
 

„Was meinst du, sollten wir extra viel Reis mitnehmen? Ich glaube von mehr werden wir uns nicht ernähren“, lachte Shinji und zeigte auf das Regal mit den verschiedenen Reissorten. Takeru grinste etwas.

„Also ein bisschen kochen kann ich auch“, meinte er und blinzelte verwirrt, als Shinji ihn aus dem Augenwinkel ansah. Was sollte dieser Blick? Er wirkte fast angetan. Sicher Einbildung.

„Ich nicht“, seufzte der Kleinere und schnappte sich zwei Päckchen Reis. „Ich konnte noch nie kochen, keine Ahnung warum. Jedenfalls schmeckt es immer furchtbar, was ich da zusammenschmeiße.“

Takeru konnte sich ein lachen nicht verkneifen, als Shinji ein mehr als unglückliches Gesicht über den Umstand, dass er nicht kochen konnte, machte. Er fand es immer interessant, dass er neben Shinjis morgendlicher schlechter Laune auch noch andere Mankos an ihm gab. Er wirkte oft gar nicht so, nun gut, außer in Mathe.

Takeru sah sich suchend um und ging dann zielstrebig zur Süßwarenabteilung. Er liebte Süßigkeiten! Seine Mutter hatte jedes Mal einen Anfall bekommen, weil der halbe Einkauf immer nur aus Süßkram bestanden hatte.

Wahrscheinlich leuchteten ihm jetzt schon die Augen.

Shinji sah ihn von der Seite an und folgte dann Takerus Blick zu den „Pocky“ im oberen Regal.

„Ich wusste gar nicht, dass du auf Süßes stehst“, schnurrte der Kleinere plötzlich und sogleich jagte Takeru wieder ein Schauer über den Rücken und gleich darauf auch noch durch den Bauch.

Verdattert sah er in die dunklen Augen des anderen, der ein leichtes Grinsen auf den Lippen hatte und sich – wahrscheinlich ohne es selbst zu merken – eine seiner Haarsträhnen hinter sein Ohr strich.

Für einen Moment zweifelte Takeru nun völlig an seiner Gesinnung. DAS war jetzt aber richtig unheimlich! Wie konnte ein Junge so...sexy – er wagte es kaum zu denken – schauen?!

„Ich...äh...ja, ja ich mag Süßes“, lächelte er und griff dann schnell nach drei Päckchen. Shinji lachte.

„Aber ziemlich, was?“

Damit nahm er sich seinerseits Schokolade und warf sie in den Korb, ehe er zum Tiefkühlregal ging.

Takeru starrte ihm nach, beobachtete jede Bewegung Shinjis aufs Genauste und kam sich gerade verdammt dämlich vor. Er wurde noch verrückt! Der Kerl machte mit ihm was er wollte und er merkte es nicht einmal! Obwohl, vielleicht doch. Vielleicht ließ er seinen Charme absichtlich so spielen?

Takeru schüttelte den Kopf. Er musste wieder klarer werden, sich einwickeln lassen, durfte er nicht!
 

„Uff!“, machte Shinji und hievte die beiden schweren Einkaufstüten von der Ablage. Takeru schüttelte nur seufzend den Kopf und nahm dem Kleineren einen Beutel ab.

„Sag doch was“, meinte er und verließ zusammen mit Shinji den Supermarkt. „Wir haben zuviel gekauft, ich wusste es.“

Shinji lachte und drehte sich dann zu Takeru – der hinter ihm lief – um.

„Du hast recht“, pflichtete er bei und ging dann weiter neben Takeru her.

Diese Stimmung war eigenartig. Shinji wirkte nicht so, als wolle er etwas sagen, aber ihm schien trotzdem irgendwas auf dem Herzen zu liegen. Es machte einen krank. Egal wie es Takeru drehte und wendete, er war überfragt. Seine eigenen Gefühle und Gedanken spielten ihm einen Streich und Shinji wirkte so, als wäre irgendetwas, über das er nicht reden wollte. Schon eine ganze Weile.

Es war zum verrückt werden.

Kurz vor dem Haus, an der Straßenecke blieb Shinji plötzlich stehen und sah Takeru an.

„Was denn?“, fragte er und blickte irritiert in die Augen des anderen. Er wirkte nicht mehr so ausgelassen und fröhlich, eher etwas nachdenklich.

„Bevor wir wieder reingehen, Takeru“, begann Shinji und stellte seinen Beutel kurz auf ab.

„Ja?“

Was sollte das werden? Shinji hatte ganz plötzlich seine Stimmung umgeschlagen. Aber das kannte er ja eigentlich langsam.

„Ryo hat dich am Donnerstag angesprochen, stimmts?“

Takerus Augen wurden größer. Hatte der Kerl etwa...?!

„Er hat mir gestern gesagt, dass es um mich ging und du dem Gespräch ausgewichen bist“, sprach Shinji weiter und seufzte dann leise, irgendwie niedergeschlagen.

Takeru biss sich auf die Unterlippe. Ryo hatte es Shinji also doch verraten. Er hatte doch vorgehabt es nicht zu erzählen oder erklären zu müssen.

„Kann schon sein“, seufzte er und sah in eine andere Richtung. Shinji verzog scheinbar das Gesicht ein wenig.

„Tu bitte nicht so. Ich möchte gern ein paar Antworten von dir haben“, meinte Shinji plötzlich, was Takeru zum schlucken brachte. Oh bitte nicht! Er hatte eine ungefähre Ahnung, worauf das hinauslaufen würde.

Er schwieg. Es war besser so.

„Na gut, dann frage ich eben gerade raus: Warum hast du mich letzte Woche beschützt und mich im Arm gehalten? Ich dachte wirklich, du würdest mich wegstoßen oder ignorieren, weil ich immer so anhänglich war“, sprach Shinji und sah Takeru nun geradewegs an. Er spürte den Blick auf sich und war unfähig etwas zu sagen.

Was denn auch? Er wusste doch selbst noch nicht, was in ihn gefahren war! Wie sollte er Shinji da eine Antwort geben?!

„Keine Antwort...? Na gut, nächste Frage: Warum hast du dich vor Ryo so für mich eingesetzt? Als wäre es selbstverständlich einen – wohlgemerkt – Schwulen zu verteidigen.“

Wieder spürte er den stechenden Blick und erneut fehlten ihm die Worte. Er wusste nicht, warum er all das Tat. Hatte keine Ahnung, was ihn dazu führte, sich für Shinji einzusetzen. Er war sich seiner eigenen Gefühle und Empfindungen nicht mehr Herr. Alles was er bisher geglaubt hatte, war wegen diesem Jungen in sich zusammengefallen.

„Antworte mir doch bitte, Takeru. Ich weiß nicht mehr, was ich von all dem halten soll. Du hast doch die ganze Zeit gesagt, du findest das alles eklig und kommst nicht so richtig damit klar“, bat Shinji ihn mit einem Unterton, der trauriger und unzufriedener gar nicht mehr sein konnte.

„Ich...“, begann Takeru langsam. Er musste etwas sagen, sein schlechtes gewissen plagte ihn einfach zu sehr. „Weiß nicht...was mit mir los ist...“

Er spürte, dass Shinji ein paar Schritte auf ihn zuging und nun direkt vor ihm stand.

„Sieh mich bitte an...“, wisperte der Schwarzhaarige leise und brachte Takeru wieder zum schlucken, als er Shinjis Aufforderung nachkam und zu ihm herunter schaute.

Er konnte sich nicht erinnern, dass sie sich jemals so nah gestanden hatten. Seine Gedanken fuhren Achterbahn. Alles in seinem Kopf wirbelte durcheinander und als Shinji dann noch seine Hand in Takerus Nacken legte, war es ganz vorbei.

Noch nie war er so verwirrt und durcheinander gewesen.

Nichts stimmte mehr.

Tausend Fragen wirbelten durch seinen Kopf und wurden mit einer, völlig unerwarteten Geste mit einem mal erstickt.

Takeru riss die Augen auf und glaubte für einen kurzen Moment den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Oder waren das wirklich Shinjis leicht raue Lippen auf den seinen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2010-08-09T12:27:21+00:00 09.08.2010 14:27
Ha! xD Ich liebe dieses Kapitel!~
keine Geigen, keine rosa Schmetterlinge, nicht der richtige Augenblick (so gar nicht xD) und daher schöön realitätsnah *-* Shinjis plötzliche Unsicherheit hast du voll gut dargestellt, und schön langsam aufgebaut, die Story hat nen tollem Fluss ><

*neider desu* uú

Von:  Yuichi
2009-11-13T19:49:51+00:00 13.11.2009 20:49
kyaaaa wie süß >////<
das ende hab ich jetzt net erwartet XD
das ist ja so niedlich, ich schmelze dahin @////@
Von:  MaiRaike
2009-10-26T21:57:48+00:00 26.10.2009 22:57
Ja! Yes! Strike!!!

Mach jetzt ja nichts falsches *droh*

Weglaufen ist inakzeptabel. Du wirst den Kuss leidenschaftlich erwiedern und Armeen von Schmetterlingen werden in deinem Magen mitfeiern.
*hypnotisier*
Von:  RaspberryDevil
2009-10-26T19:56:11+00:00 26.10.2009 20:56
schönes kappi^-^
Auf so ein ´gespräch´ der beiden habe ich nur gewartet^^ XDD
und, OMG, shinji hat es tatsächlich getan o.O XDD

Mach weiter so^^


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