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Feiern ins Glück

von

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Es war ein sehr kalter Wintertag Anfang Dezember. Heute sollte die Geburtstagsfeier von einer Freundin von Jaqui und mir, Meike, sein! Es würde auch das 1.Mal sein, dass ich allein mit dem Auto von W., wo ich wohnte, nach R. zu Jaqui fuhr.

An diesem Morgen stand ich in meiner kleinen 2-Zimmer-Wohnung und packte meine Sachen, da ich ja auch noch bei der Jaqui schlafen würde. Nachthemd, Waschzeug, Bürste und nicht zu vergessen: mein Schminkzeug, Partyklamotten und mein Lockenschaum. All das schmiss ich mit noch einigen anderen Wichtigen Sachen in meine Sporttasche.

Dann begab ich mich mal wieder auf die lange Suche nach meiner Lieblings Handtasche, die mal wieder, wie so oft wie vom Erdboden verschwunden war.

Leicht genervt gab ich es gegen Mittag auf und machte mir, da ich ja jetzt keine Zeit mehr zum Kochen hatte, schnell eine Pizza. Ich muss zugeben, dass in meinem Kühlfach sehr viele Pizzas sind, da ich selten Zeit zum Kochen habe! Das haben Schülerinnen wohl so an sich.

Gegen 14 Uhr wollte ich dann losfahren. Ich nahm eine andere Handtasche und wollte gerade Handy und Geldbeutel in dieselbe tun, als ich etwas sah: Meine heißgeliebte Handtasche! Gerade eine Spitze blitzte unter der Kommode im Flur hervor. Ich griff nach ihr, stellte die andere Tasche wieder weg und tat mein Zeug in meine Lieblingstasche.

Ich schloss die Haustüre ab und ging zu meinem Auto. Ich ließ den Motor an und rollte schon ein Stück, als mir noch was einfiel. Schnell stoppte ich mein Auto wieder, rannte zurück in die Wohnung und fischte hinten aus dem Kühlschrank noch die Flasche Asti, die ich Meike zum Geburtstag schenken wollte.

Als ich dann wieder im Auto saß, überlegte ich noch mal angestrengt, ob ich noch etwas vergessen hatte. Aber mir fiel nichts ein und so fuhr ich los.

Gut eine halbe Stunde später kam ich dann bei Jaqui an, die eine kleine Wohnung im Haus ihrer Eltern bewohnte. Geschickt parkte ich in den einzigen Parkplatz ein, der weit und breit zu sehen war und der auch noch direkt vor der Haustür lag. Schnell schaute ich mich um, aber zum Glück sah ich die beiden Autos von Jaquis Eltern und den Schlitten von Jaquis großen Bruder Pascal.

Sie mochte ihre beiden Brüder, Pascal und Phillip nicht besonders. Ich hätte gern einen Bruder, aber ich war und blieb nun mal ein Einzelkind.

Als ich an der Haustüre klingelte, stürmte mir meine Freundin schon entgegen.

„Hi, Dani!“

„Hi Jaqui!“

Wir umarmten uns beide.

„Bist du mit dem Auto gekommen?“, fragte mich Jaqui, „Ich hab deinen Vater gar nicht gesehen!“

„Mensch Kleine! Für was hab ich den jetzt einen Führerschein? Komm mal mit ich muss dir was zeigen!“

„Hat dein Vater dir etwa das Auto fürs Wochenende geliehen?“

„Ne!“

Wir gingen wieder aus dem Haus und ich zeigte voller Stolz auf meinen neuen Fiat.

„Wo hast du den denn her? So viel verdienst du doch gar nicht! Oder hat sich Daddy doch noch erweichen lassen?“

Ich musste lachen, da ich ganz genau wusste auf was sie anspielte. Es war ein ganz schöner Kampf mit meinen Eltern gewesen, bis ich meinen Führerschein von ihnen bekommen habe, das lag daran, dass ich vor einem Jahr zuhause ausgezogen bin, nicht daran, dass meine Eltern nicht so viel Geld hätten. Mein Vater war Chef einer „kleinen“ Firmenkette. Wir lebten sehr gut, aber meinen Eltern gefiel es nicht, dass ich meine eigenen Wege gehen wollte und mir eine Wohnung gesucht hatte.

„Nein, du kennst doch meine Eltern!“

„Wo kommt es dann her?“

„Erinnerst du dich noch daran, dass ich dir gesagt hatte, dass ich einen Onkel in Berlin habe?“

„Ja! Aber du hast doch erzählt er sei schon sehr alt und lebe von seiner Rente!“

„Dachte ich ja auch! Aber in Wirklichkeit, hat der da oben eine riesige Firma!“

„Is ja krass!“

„Er weiß natürlich, dass er bald einmal sterben wird und da er keine Kinder hat und außer mir nur noch mein Cousin, der Dan, existiert, hat er beschlossen uns beide als Erben einzusetzen. Dan erbt die Firma und ein kleines Startkapitel, dafür muss er nur nach Berlin zu ihm ziehen.“

„Sein Zuhause aufgeben?“

„Er ist 22! Und er hatte nie ein Zuhause! Er ist ein Waisenkind und das ist seine große Chance!“

„Und was erbst du?“

„Sein Vermögen, minus das, was Dan bekommt, und jetzt halt dich fest: Sein Ferienhaus auf MALLORCA!!!“

„Ne, nicht wirklich oder?“

„Doch! Und ich darf es sogar jetzt schon benutzen! Es wird ab und zu vermietet, aber wenn ich dorthin will, müssen die anderen Platz machen!“

„Ist ja geil! Und was ist jetzt mit dem Auto?“

„Onkel Karl hat gehört, dass ich Geburtstag hatte und dass ich von meinen Eltern einen Führerschein bekommen habe. Gestern stand er vor der Tür und hat mir den Schlüssel in einer Ringschachtel verpackt überreicht! Ich dachte erst er will mir Schmuck schenken! Aber das ist viel besser!“

„Cool! Dann können wir ja später vielleicht noch schnell zur REWE fahren, die Meike hat nämlich angerufen, dass der Alk nicht reicht und gefragt, ob wir heute Abend was mitbringen würden, dann müssen wir den Kasten Bier wenigstens nicht schleppen!“

„Ok, solang, du nicht fahren willst!“

Wir lachten beide. Jaqui machte zurzeit den Führerschein und wird erst in zwei Monaten 18.

Also gingen wir zurück ins Haus und machten es uns in Jaquis kleiner Wohnung gemütlich, in die sie nach dem Tod ihres Opas eingezogen ist. Wir quatschten eine Weile und tauschten die neusten Neuigkeiten aus. Zwischendurch fuhren wir noch schnell zu REWE und holten ZWEI Kästen Bier. Wir mussten sie ja nicht heim TRAGEN!!!

Um 18.30 machten wir uns dann fertig. Wir zogen uns um und schminkten uns ein bisschen. Dann trugen wir die beiden Kästen ins Auto von Jaquis Mutter, die uns zum Juz, in dem Meike feiern wollte, fuhr, da wir die beiden Kästen nicht unbedingt den ganzen Berg hinauf schleppen wollten.

Dort angekommen wurden wir und vor allem das Bier freudig begrüßt!

Ich kannte nicht viele von denen, die schon da waren. Nur Meike, Svenja, Ken und Toni. Den Rest, ausschließlich Jungs, war mir völlig unbekannt.

Nachdem wir die vier uns bekannten begrüßt hatten, stellte uns Svenja auch den Rest vor.

„Das sind Christoph, Dominik, Matthias, Harald, Benjamin, der Bruder von Matthias, Tobias, Michael, Andreas, Robert und Florian oder einfach Chris, Domi, Matze, Harry, Benny, Toby, Micha, Andi, Rob und Flori! Und das sind Jaqui und Dani!“

Einer der Jungs, ich glaube es war Benny, lehnte sich grinsend zum Ken und meinte: „Vier Mädels für 12 Jungs! Da müssen sich die Mädels aber ranhalten!“ Wir lachten alle!

Meike knuffte Benny in die Seite und klärte ihn auf: „Also eigentlich hab ich auch noch die Jana eingeladen, aber die ist zur Zeit mit der Schule irgendwie weg!“

Ken maulte: „Dann wären es ja auch nur 5 Mädels für 12 Jungs!“

Meike berichtigte ihn schnell: „Du meinst wohl 4 Mädels für 11 Jungs?“

„Kannst du nicht zählen? Ihr seit 4 Mädels und mit der Jana wären es 5 und wir sind 12 Jungs!“

„11! Micha ist schon in festen Händen! Nämlich in meinen! Also sind es hier auch nur 3 frei Mädels!“

Sie lachten alle. Wir setzten uns alle in die Sessel und die alte Couch die in der Ecke stand. Nach einer Weile war schon eine megageile Stimmung aufgekommen. Wir tranken Bier und sangen die Lieder, die aus der Stereoanlage mit voller Lautstärke schalten, mit. Es war sehr lustig. Ich sah mit die Jungs nach der Reihe an. Es war keiner dabei, der mich in irgendeiner Weise reizen könnte. Wir saßen alle irgendwie verstreut rum und nur Jaqui und ich saßen immer zusammen.

Nach einer Weile gesellte sich Benny zu uns. Er laberte ne Weile mit uns und holte sich und mir ein neues Bier, da meines gerade leer geworden ist. Er öffnete es mir sogar. Ich nahm es ihm aus der Hand und schon war es passiert: Benny hatte das Bier zu schwungvoll geöffnet und natürlich fing es dann an zu schäumen. Na toll! Alles auf meine Hose!

Ken sah das und meinte ruhig: „Mensch Dani! Weißt du eigentlich wie das aussieht?“

Ich musste lachen, sah Ken mit einem Zwinkern im Gesicht an und meinte dann: „Das war ich nicht, das war Benny!“ Wir lachten beide.

Benny starrte uns an, als kämen wir vom Mond. Naja, er kannte unsere Scherze auch nicht und deswegen viel ihm auch nichts Komisches auf, als er die WEISSEN Flecken auf meiner Hose sah! Es war urkomisch. Alle wurden darauf aufmerksam, aber keiner verstand um was es ging. Am dümmsten stellte sich die Meike an, als sie meinte: „Was ist an Bier so ungewöhnlich? Das ist mir auch schon oft passiert!“ Dann war es natürlich um Ken, Jaqui und mich geschehen.

Als wir uns fast eine halbe Stunde später endlich beruhigt hatten, waren die anderen schon dabei Bruderschaft zu trinken. Wir machten natürlich heftig mit und der Alkoholpegel stieg merklich! Zwischendurch gingen Harry und Domi, die in der Nähe wohnten noch mal nach Hause und holten zwei Kästen Bier, die im Keller standen.

Irgendwann fingen dann Jaqui und Toni an rumzuknutschen. Benny saß neben mir und beobachtete sie kurz, dann meinte er, dass wir das auch machen könnten. Ich willigte ein, da ich gerade Lust auf knutschen hatte. Schon steckte mir Benny seine Zunge in den Mund. Jaqui hörten kurz nachdem wir angefangen hatten wieder auf, aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund knutschten Benny und ich fast 20 Minuten! Ununterbrochen!

Wir rutschten immer näher und irgendwann flüsterte er mir ins Ohr, dass ich mitkommen sollte. Wir gingen in einen kleinen Nebenraum und ließen uns auf dem großen Sofa dort nieder. Wir saßen eine Weile nur da und knutschten.

Nach ungefähr einer Dreiviertel Stunde gingen wir wieder zu den anderen zurück. Nacheinander kamen alle besorgt zu mir und fragten leise, ob wir miteinander geschlafen hätten. Ich verneinte immer und sie gingen erleichtert wieder. Benny war gerade bei Matze, dem total schlecht war.

Als er wiederkam stellte er sich vor mich beugte sich runter und küsste mich. „Wie geht’s deinem Bruder?“ „Der sitzt im Klo und kotzt! Hat wirklich schon zuviel intus!“ So stand er eine ganze Weile und küsste mich. Jaqui und Toni saßen neben uns.

„Willst du dich nicht setzen Benny?“ „Ne, passt schon!“ „Ist das nicht unbequem?“ „Nö!“

Nach einer Weile verschwanden Toni und Benny kurz und als sie wieder kamen nahm Benny mich an der Hand und zog mich mit nach draußen. Er hatte seine Jacke und eine Decke mitgenommen.

Wir gingen ein Stück und dann bog Benny in einen Feldweg ein. Ein Stück weiter ließ er sich fallen und streckte die Arme aus, damit ich mich neben ihn setzen konnte.

Wir saßen eine Weile nebeneinander und sahen in die Sterne. Keiner sagte ein Wort. Ich kuschelte mich eng an Benny und plötzlich fiel mir auf, dass ich mich total wohl und geborgen fühlte. Nach einer Weile küsste mich Benny wieder. Ich fühlte mich wie im Himmel.

Als wir die Kirchturmglocke 12 schlagen hörten gingen wir zurück. Ein paar von den Jungs waren schon gegangen. Auch Svenja war schon weg. Als wir wieder reinkamen waren nur noch Meike, Jaqui, Matze, Chris, Ken, Toni und Micha da. Sie grinsten uns so komisch an, aber wir ließen uns dadurch nicht beirren. Da kein Bier mehr da war (wer weiß, wo das alles hingekommen ist…), unterhielten wir uns einfach nur. Ab und zu küsste mich Benny. Matze schlief auf einem Sofa.

Etwa um 2 Uhr verabschiedeten Jaqui und ich uns, da Jaquis Mutter sonst schimpfen würde, da sie ja erst 17 war. Zum Abschied küsste ich Benny noch mal lange.

Auf dem Rückweg wollte Jaqui alles über mich und Benny wissen. Ich erzählte es ihr.

„Das war schön, aber es war nicht so viel dabei. Ich hatte zuviel Alk intus!“

„Bist du verliebt?“

„Ich weiß es nicht!“, sagte ich wahrheitsgemäß, „Ich hab darüber nachgedacht, aber das einzige, was mir einfällt, ist, dass ich mich bei Benny voll wohl gefühlt habe, aber dass kann auch daher kommen, dass ich schon lange keinen Freund mehr hatte. Er war so zärtlich!“

„Ihr habt also doch!“

„Ja, haben wir!“

„Dani!“

„Das war der Alkohol! Du weißt doch, dass ich so was sonst nie machen würde! Das hast du ja an Simon gesehen, bei dem hat’s auch fast ein halbes Jahr gedauert, bis ich mit ihm geschlafen hab!“

„Habt ihr wenigstens verhüttet?“

„Ja, du klingst wie meine Mutter! Außerdem weißt du doch, dass ich die Pille nehme!“

„Ich dachte du hättest sie abgesetzt!“

„Ich hab mal darüber nachgedacht sie abzusetzen, aber ich hab nie gesagt, dass ich es gemacht habe!“

„Na dann ist ja gut!“

„Glaubst du, dass das mit mir und Benny Zukunft hat?“, fragte ich ein bisschen verunsichert.

„Warum nicht! Warte ab, bis er dich anruft!“

„Scheiße!!!!“

„Jetzt sag bloß er hat deine Telefonnummer nicht!“

„Wir waren so mit knutschen beschäftigt.“

„“Und du hast seine auch nicht?“

„Wie gesagt wir hatten keine Zeit!“

„Oh Mann! Wie blöd kann man eigentlich sein!“

„Mach mich halt auch noch fertig!“

„Ich werd mal den Ken fragen, der hat die Nummer bestimmt!“

„Würdest du das wirklich machen?“

„Na klar! Ich kann ja nicht zulassen, dass du vielleicht die Liebe deines Lebens nie wiedersiehst!“

„Ich weiß doch noch nicht mal, ob ich ihn lieb!“

„Wie willst du es denn rausfinden, wenn du ihn nie wieder siehst?“

Ich fiel ihr vor Freude um den Hals. Vielleicht würde es ja doch noch was mit uns. Wir waren gerade an Jaquis Haus angekommen. Leise schlichen wir rein und begaben uns ins Schlafzimmer. Wir redeten nicht mehr viel, weil wir beide hundemüde waren.

In der Nacht träumte ich von Benny. Es war etwas komisch, dass ich das träumte. Benny war zwar da und wir haben uns wieder geküsst, wie am Abend, aber gleichzeitig kam es mir so vor, als ob es nicht ich wäre, die er küsst.



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