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S.o.l.d.i.e.r

Der lange Weg zum Ruhm
von

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125. Kapitel

Hm, auf die Idee, das Fellknäuel zu nehmen, wäre er nicht gekommen. Aber gut. So war der Roboter auch zu etwas gut. Sephiroth betrachtete die Vorgänge aus einigen Metern Entfernung. Genau genommen verlief alles nach Plan: Er hatte Aeris über den Lebensstrom gewarnt, was es mit dem Tempel auf sich hatte und jemand von der Gegenseite opferte sich, um die Materia zu kristallisieren. Jetzt musste er nur erneut auftauchen, eine seiner Reden schwingen, ein Körperteil des Alien zurücklassen – der sich in der Nähe von Feinden sofort in irgendein ekelhaftes Monster verwandelte – und die Materia nehmen. Er sprang vom Ast und ging zum Kadaver seiner so genannten Mutter herüber.

Je mehr er der Gruppe vorwarf, desto stärker war das Wesen. Er hatte mit einem Finger angefangen und mittlerweile fehlte schon ein halber Arm. Der Oberarm würde sich wohl als nächstes gut machen. Er besah das tote Stück Fleisch und seufzte.

Kopflos. Armlos. Herausquellende Gedärme.

Er empfand nur Ekel und doch wehrten sich die Zellen in ihm, dieses Ding zu vernichten. Mutter... welch ein Witz. Und doch waren sie verbunden. Er konnte dieses Ding zerteilen, aber nicht vernichten. Die Zellen blieben erhalten. Sie starben nur, wenn Menschen sie töteten. Menschen wie Cloud.

Echte Menschen. Nicht so ein Abklatsch, wie er selbst es war. Nicht dieser Schatten einer Existenz. Er schnaubte und verstaute das Körperteil an seinem Gürtel. Mit aktiviertem Antimaterie-Zauber schwebte er über das große Loch, in dem Cloud und Aeris hockten und die schwarze Materia besahen.

„Sei ein guter Junge“, lockte Sephiroth sein Blondchen. Er wusste, er würde nicht hören, aber er konnte ja so tun, als wäre es ihm völlig fremd, dass nicht jeder ihm dienen wollte. Es würde dem ungeheuren Plan unterstützen, dass er Gott werden w-

In seinem Kopf breitete sich Stille aus. Die blauen Augen nahmen ihn gefangen. Clouds meerblaue Augen, in dem nicht ein Funken von Hass stand. Eher... Kuriosität. Misstrauen, doch auch Neugier. Vorsichtige Zuneigung. Sephiroth schien wie gelähmt.

Ohne ein weiteres Wort schritt Cloud auf ihn zu, in der Hand die Materia. Das Weib sah ihnen entgeistert zu. Sephiroth fürchtete, sein Gesicht sah nicht viel anders aus. Hoffentlich hatte er seine Züge besser unter Kontrolle. Ohne eine Veränderung der Mimik, ohne ein Wort, ohne eine Unsicherheit reichte Cloud ihm die Materia.

Er war ihm doch nicht auf die Schliche gekommen, dass die Nacht Wirklichkeit gewesen war, oder? Doch, das musste es sein... er war so ein Dummkopf! Natürlich akzeptierte Cloud das nicht einfach als Traum. Wer würde das schon? Er hatte sich einer hirnlosen Illusion hingegeben. Natürlich wusste sein langjähriger Geliebter, dass er das gewesen war – und dass er damit nicht war, was er vorgab.

„Ich weiß, was du tust“, flüsterte Cloud, sodass nur er es hören konnte.

Sephiroth schluckte. Wusste er es wirklich? Oder glaubte er es nur? Sollte er nachfragen? Andererseits... er atmete tief durch und griff nach der Materia. Wie wollte Cloud das vor den anderen rechtfertigen? Wollte er ihnen etwa die Wahrheit sagen? Bisher hatte es so ausgesehen, als hätte er kein Wort verlauten lassen. Das war doch wahr, oder? Oder hatte er alles falsch gedeutet?

Er musste das klären. Dringend. Und erstmal durfte er Cloud nicht noch mehr Stoff geben. Er musste weg hier. Dringend. Er aktivierte den Antimaterie-Zauber und schwebte davon. Den Kadaver fischte er im Vorbeiflug auf. Seine Lider weiteten sich. Der Kadaver!

Er hatte den Oberarm noch immer im Gürtel. Er hatte keine wahnsinnige Rede gehalten. Er hatte nicht einmal schaurig gelacht. Er hatte Cloud allen Stoff gegeben, den er brauchte, um seine Zweifel zu bestätigen. Entsetzt stieß er den Atem aus und schüttelte den Kopf – er hatte sich selbst verraten. Er hatte sich Cloud verraten. Wie sollte er das wieder unter Kontrolle bringen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SilverReader
2012-02-19T20:49:57+00:00 19.02.2012 21:49
Hach ja...
Ob Cloud wirklich das weiß was Sephiroth denkt?
Ein wenig Hoffe ich es ja.
*mitfieber*
Entschuldige das Kommentar so langte gebraucht hat. Ich entschuldige mich demütig für eine Nachlässigkeit.
Ein wirklich cooles Kapitel. Muss ich schon sagen.
Ich bin jetzt auf Clouds Sichtweise gespannt XD
Von:  Schizo_Squalo
2012-02-14T16:25:28+00:00 14.02.2012 17:25
Hoh von wegen Blond, Blauäugig, Blöd.

Ein weiterer Vertreter der Blondfraktion, der weiß wie man seine Grauen Zellen benutzt. XD
Braves Cloudilein.


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