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Der Todeskünstler

NEMESIS
von

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Heimsuchung

„Yamashita rufen Sie die Polizei! Keiner berührt die Leiche, warten sie bitte alle außerhalb des Zimmers.“, rief Kogoro aufgebracht. Yamashita lief sofort los, um die Polizei zu rufen. Währenddessen verließen alle anderen den Raum. Nur Conan blieb vor der Leiche stehen.

Es war eindeutig Mord, aber wer hat ihn umgebracht? Und wieso?, dachte er. Es konnte nur jemand vom Personal gewesen sein und davon kamen nur drei Personen in Frage.

„Hey! Du Wicht, was hast du hier noch verloren. Na los, Abmarsch! Raus hier!“, meckerte Kogoro ihn an und packte ihn am Nacken, um ihn unsanft aus dem Zimmer zu befördern. „Das hier ist kein Spielplatz! Und du, Ran, pass besser auf ihn auf!“

„Tut mir Leid, Paps“, meinte Ran und legte ihre Hände auf Conan's Schultern, um ihn daran zu hindern, schon wieder davon zu laufen.

Nach kurzer Zeit kam Yamashita, völlig außer Atem, zurück. Die Polizei war schon unterwegs, aber da es in der Nähe einen Steinschlag gegeben hatte, würde es einige Zeit dauern, bis sie zu ihnen durchdringen konnten.

Kogoro besah sich den Tatort noch einmal genauer. Die Leiche lag mitten im Zimmer auf dem weißen Teppich. Überall an den Wänden standen decken hohe Regale voller Romane und Sachbücher. Gegenüber der Tür befand sich ein antiker Schreibtisch und gleichzeitig der Arbeitsplatz des Schriftstellers. Darauf befanden sich lediglich ein Laptop, eine Teekanne sowie eine Tasse.

„Hat jemand eine Kamera, damit ich ein paar Bilder vom Tatort machen kann?“, fragte er in die Runde. Der neue Butler Hiroi nickte und lief auch gleich los, um sie zu holen. Das aufgelöste Dienstmädchen wurde unterdessen vom Koch beruhigt, der ihr leise etwas ins Ohr flüsterte. Conan konnte es nicht hören, aber es sah ziemlich verdächtig aus. Hatten die Beiden etwa etwas mit dem Mord an Herrn Kikuya zu tun?

Kurz darauf war Herr Hiroi auch schon wieder zurück und übergab Kogoro eine einfache gelbe Wegwerfkamera. Kogoro schoss einige Bilder von der Leiche und dem Tatort und begann dann den Toten näher zu untersuchen.

Kikuya lag mit ausgestreckten Armen auf dem Boden. Die Kehle war durchgeschnitten, also musste der Täter ein Messer oder ein anderes scharfes Werkzeug benutzt haben. Die Halsschlagader war durchgeschnitten, deswegen war auf dem Boden auch diese riesige Blutlache. Bei näherem Betrachten, der Blutlache, fiel Kogoro auf, dass dort ein verschmierter Fußabdruck von der Leiche wegführte. In Richtung des Schreibtisches. Dort stand auch noch der unberührte Laptop. Mit etwas Glück ließen sich noch einige Fingerabdrücke dort finden. Er war gerade dabei, sich wieder aufzurichten, um den Schreibtisch unter die Lupe zu nehmen, als er plötzlich eine Stimme neben sich vernahm. Er drehte sich um und sah Conan neben sich hocken.

„Was machst du denn schon wieder hier?“, meckerte er erbost.

Conan sah ihn nicht an, sondern deutete stattdessen mit dem Finger auf die rechte zusammengeballte Hand der Leiche.

„Sieht so aus, als würde er etwas festhalten.“, vermutete er.

Kogoro sah in die Richtung der Hand und musste Conan recht geben. Er nahm ein Taschentuch aus seinem Morgenmantel und versuchte damit mit etwas Müh' und Not, die Hand der Leiche zu öffnen. Da die Totenstarre noch nicht wieder aufgelöst war, konnte die Leiche nicht sehr lange tot sein. Da die Leiche aber schon ziemlich kalt war, ging Kogoro davon aus, dass Kikuya am Abend zuvor oder noch in der Nacht getötet worden war. Etwas ungelenk schaffte er es aber doch noch, die Hand zu öffnen und fand dort eine dunkle Faser. Wahrscheinlich von einem Stoff. Die Faser war dunkelblau, aber wie Kogoro feststellen musste, waren sämtliche Morgenmäntel in dieser Farbe. Außerdem trug Hiroi ebenfalls einen dunklen Schlafanzug in blau. Kogoro bemerkte einen goldenen Ring am Ringfinger. Merkwürdig, er hatte hier außer dem Dienstmädchen Mayu Fukuchi, keine andere Frau gesehen?!

„War Herr Kikuya verheiratet?“, wendete er sich an Yamashita. Der Butler nickte und wirkte dabei ein wenig blass.

„Ein sehr nettes junges Mädchen, aber leider kam sie vor einem Jahr bei einem schlimmen Verkehrsunfall ums Leben. Das hat Herrn Kikuya damals sehr mitgenommen.“

Conan besah sich den Ring etwas genauer. „Am Ring hängt ein Haar!“

Er besah es sich genauer, aber da alle hier im Raum, außer Herrn Yamashita ziemlich dunkles Haar hatten, würde es zu schwer sein, ohne DNA Analyse feststellen zu können, zu wem das Haar gehörte.

„Was machst du eigentlich noch hier! Geh gefälligst wieder zu Ran!“, schnauzte Kogoro ihn mal wieder an. Widerwillig erhob sich Conan und verließ den Raum. Hier würde er wohl sowieso nichts mehr finden. Da es scheinbar keinen Kampf gegeben hatte, denn der Raum sah definitiv nicht danach aus, ging Conan davon aus, dass der Schriftsteller sich wohl ganz ungezwungen mit seinem Mörder unterhalten hatte. Bevor dieser ihn umbrachte. Es würde kompliziert werden, herauszufinden, wo die Bediensteten sich aufgehalten haben, denn der Mord hatte höchstwahrscheinlich mitten in der Nacht stattgefunden. Jeder konnte problemlos sagen, er hätte geschlafen. Also hatte niemand ein stichhaltiges Motiv. Vielleicht sollte er sich zuerst auf die Suche nach der Mordwaffe machen, bevor die Polizei eintraf. Mit etwas Glück hatte der Mörder sie noch irgendwo in seinem Zimmer oder im Haus versteckt.

Kogoro kam aus dem Zimmer zu den wartenden Bediensteten und gab die unheilverkündende Nachricht bekannt.

„Der junge Mann ist durch einen tiefen Schnitt an der Halsschlagader gestorben. Da ich keine Kampfspuren sichern konnte, gehe ich davon aus, dass das Opfer den Täter kannte und nicht mit diesem tödlichem Überfall gerechnet hatte.“

Der Koch sah ihn verächtlich an. „Und wer sind sie, dass sie sich hier so wichtig machen?“, fragte er ihn herausfordernd.

„Mein Name ist Kogoro Mori. Ich bin Detektiv.“, erklärte Kogoro.

Das Dienstmädchen schrie auf. „Doch nicht etwa der Schlafende Mori?“

„Oh, doch. Genau der!“, meinte Kogoro großspurig. Alle sahen ihn überrascht und ungläubig an. Damit hatte keiner gerechnet.

„Und was die Hauptverdächtigen in diesem Fall angeht, so kommen da eigentlich nur die hier Anwesenden in Frage, die mit dem Opfer zusammen leben. Da wären das Dienstmädchen Mayu Fukuchi, der Koch Tsubasa Shiina, der Butler Yusuke Hiroi und Herr Yamashita, sowie...Ran, Conan und ich, die eher zufällig anwesend sind. Macht insgesamt vier...“, erklärte Kogoro nach einem Blick auf die anwesenden Personen.

„Und wie wurde Herr Kikuya umgebracht?“, fragte Mayu vorsichtig.

„Wahrscheinlich hat der Mörder an die Tür geklopft, Kikuya öffnete diese und während er wieder zu seinem Arbeitsplatz ging, nutzte sein Mörder die Gunst der Stunde und griff ihn hinterrücks an.“, folgerte Kogoro.

„Und wer hat ihn ermordet?“, fragte sie daraufhin.

„Das muss ich noch untersuchen. Da die Tatwaffe ebenfalls nicht im Raum ist, gehe ich davon aus, dass sie sich noch hier im Haus befindet.“

„Aber dann käme ja jeder von uns als Täter in Frage!“, rief Hiroi aufgebracht. Auch die Anderen wirkten beunruhigt. Immerhin befand sich der Mörder von Kikuya unter ihnen.

„Ich möchte mir gerne bevor die Polizei kommt, ihre Zimmer ansehen.“, meinte Kogoro. Er ging mit den Bediensteten den Gang hinunter und verschwand somit aus Conan's Blickfeld.
 

Die Waffe war ganz sicher nicht in ihren Zimmern. Der Mörder musste sie irgendwo anders versteckt haben, dachte er. Nur wo?

Kein Zweifel, der Schriftsteller wurde ermordet. Jetzt galt es nur noch herauszufinden wo sich die Waffe befand und welches Motiv sein Mörder hatte. Conan betrat noch einmal das Zimmer. Er ging vorbei an den Regalen und betrachtete die Bücher. Es waren ziemlich viele. Sein Blick fiel auf einige Bücher, die nicht wie die Anderen, gerade im Regal standen. Allerdings waren sie nicht in Conan's Reichweite. Er beschloss daher, sich den Stuhl vom Schreibtisch zu holen. Als er am Schreibtisch ankam, bemerkte er, dass der Laptop noch angeschaltet war. Auf dem Desktop war nur eine einzige Datei vorhanden. Conan setzte sich vor den Laptop und klickte auf die Datei. Er würde der Polizei später berichten müssen, dass er den Computer benutzt hatte.

Die Datei öffnete sich und Conan betrachtete den Inhalt. Es handelte sich um das Buch an dem Kikuya vor seinem Tod geschrieben hatte. Oberflächlich begann Conan sich das Buch durchzulesen. Die Morde im Buch waren genauso aufgeschrieben, wie die Morde, die in letzter Zeit stattgefunden hatten. Conan erinnerte sich nun wieder genau an die fünf Morde. Das Problem war nur, dass die Personen weder miteinander noch mit Kikuya in Kontakt standen. Der Mörder musste sie damals wahllos ausgesucht haben.

Gedankenversunken sah Conan zu der Karaffe und der Tasse hinüber.

Plötzlich ging ihm ein Licht auf. Er wusste nun wo sich die Waffe befand.



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