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Shadow of the Black Cat

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Ehemalige Partner...

Shadow of the Black Cat – Kapitel 16

Ehemalige Partner...
 

Train starrt nachdenklich auf seine, etwa zur Hälfte verbundene, linke Hand. Die Taubheit die sich noch vor wenigen Minuten durch seine Fingerspitzen gezogen hatte, ist mittlerweile so gut wie verflogen und auch das Schwindelgefühl in seinem Kopf hat sich geklärt. Umso beunruhigender erscheint ihm jetzt die Situation in der er sich befindet... Sein Blick fällt zum wiederholten Male in den letzten Minuten auf den kleinen, runden Tisch in der Mitte des Raumes, auf dem fein säuberlich seine Hades, zusammen mit Munition und einigen anderen nützlichen Items, die er noch gut aus seiner Anfangszeit bei Chronos kennt, liegen. Sephiria hätte sie ihm genauso gut auf einem Silbertablett servieren können... Nicht nur, dass sie ihn von den Handschellen befreit haben, sogar die Tür steht noch immer einen Spalt offen... Das ganze kommt ihm so irreal vor, das er sich ein bitteres Lächeln nicht verkneifen kann. Er sieht auf die, über dem Türrahmen angebrachte, schlichte Uhr. Es ist 4:25 Uhr... nach Sephirias äußert detaillierter Erläuterung also noch etwa 7 Stunden, bis die Dosis nachlässt und die Symptome zurückkehren...

Mit einem erschöpften Seufzen steht er auf, geht durch das Zimmer direkt auf den Tisch zu und greift nach seiner Hades. Das sterile Licht, das von den Neonröhren an der Decke ausgeht, lässt die goldenen Segmente der Waffe glänzen. Erst jetzt bemerkt er das zusammengelegte schwarze Bündel auf dem Stuhl. Er braucht es gar nicht erst auseinander zu falten um zu wissen was es ist... Wenn er diesen Raum jetzt verlässt, ist es genau wie damals... dann ist er wieder nichts weiter als Chronos' erbärmliche Hauskatze... Und obwohl er die ganze Zeit wusste, dass er die Sache mit Creed früher oder später bereinigen muss, auch wenn er sich noch nicht entscheiden konnte, auf welche Art und Weise er es beenden wird, er wird es ganz sicher nicht in Chronos' Auftrag tun... Aber ist sein Stolz es wert dafür zu sterben?...
 

Eve sieht sich gebannt in dem großen, hell erleuchteten Warteraum des Krankenhauses um. Es ist das erste mal, dass sie sich in einem ganz normalen Hospital befindet... bisher hatten sie sämtliche medizinische Probleme mit einem einfachen Erste-Hilfe-Koffer lösen können... nun ja, hin und wieder hatten sie den Rat eines unseriösen Untergrunddoktors ohne Lizenz in Anspruch genommen... Vor nichtmal zwei Minuten wurde aber ein Mann auf einer Trage von drei Sanitätern in die Notaufnahme geschoben, angeschlossen an einen Beutel mit einer klaren Flüssigkeit und mit einer Halskrause... dabei war alles was auf eine Verletzung hindeutete, lediglich der leicht blutige Druckverband um die Hand des Mannes. Während sie noch darüber nachgrübelt, ob es das Krankenhaus ist, das ein wenig übertreibt, oder ob sie sich nicht doch einmal Gedanken über ihre eigenen Behandlungsmethoden machen sollten, entdeckt sie Sven, der endlich aus dem Geschenkshop auf sie zukommt, mit einem großen Strauß Blumen in der einen Hand und einer Schachtel Zigaretten in der Anderen. Mit einem mürrischen Blick auf eines der zahlreichen „Rauchen verboten!“ Schilder, lässt er die Zigaretten in seiner Hosentasche verschwinden und drückt Eve die Blumen in die Hand. Sie starrt ihn verdutzt an.

„Wir wollen nicht auffallen, also sind wir von jetzt an Besucher.“

Eve nickt und die Beiden machen sich unauffällig auf den Weg zur Information. Sven setzt sein charmantestes Lächeln auf, was die junge Frau hinter dem Tresen allerdings kalt zu lassen scheint.

„Kann ich ihnen helfen?“

„Jaa, also die Sache ist die, wir sind eigentlich hier um.. jemanden zu besuchen... Aber dann hat meine...ähm..Tochter diesen Helikopter auf ihrem Dach gesehen, und wir haben uns gefragt, ob es möglich wäre, sich diesen Landeplatz mal anzusehen... auf dem Dach, meine ich...“

Die Frau sieht ihn teils verwirrt, teils gelangweilt an.

„Tut mir Leid, Sir, aber die Landefläche darf nur von den Sanitätern und Ärzten betreten werden.“

„Oh, aber die Leute, die wir da gerade auf dem Dach gesehen haben, sahen nicht aus wie Sanitäter...“

Sie wirkt etwas misstrauisch.

„Dazu kann ich ihnen leider keine Angaben machen, Sir. Kann ich sonst noch etwas für sie tun?“

Sven sieht aus als hätte er gerade etwas ekliges im Hals stecken. Eve entscheidet sich, von jetzt an die Initiative zu ergreifen. Sie setzt ihr unschuldigstes Lächeln auf.

„Wir haben eine hübsche Frau gesehen. Ich glaube ich hab sie schonmal im Kino gesehen... Haben sie öfter echte Stars in ihrem Krankenhaus, Miss?“

Die junge Frau blickt kurz überrascht zu Eve hinunter, kann aber ihrem 'kleines-Mädchen-Charme' nicht wiederstehen und erwidert ihr Lächeln freundlich.

„Hin und wieder haben wir auch den einen oder anderen Schauspieler hier gehabt.“

Eve gibt sich begeistert.

„Wow, und haben sie sie dann nach einem Autogramm gefragt?“

Die Frau lässt ein lautes Lachen vernehmen.

„Nein, nein. Ich bin meistens nur für den Empfang zuständig und die wirklichen Prominenten werden alle in den extra gesicherten Privatzimmern ganz oben behandelt..“

„Und sind da gerade auch irgendwelche Stars?“

„Nicht dass ich wüsste... irgendeine Firma hat kürzlich die ganze obere Etage für sich eingenommen... das ganze Krankenhaus wundert sich darüber, dass der Chefarzt dem zugestimmt hat...“

Verdutzt bemerkt sie die leuchtenden Augen mit denen Eve sie ansieht.

„Oh.. ich... ich rede schon wieder wie ein Wasserfall... haha...ha...“

„Wiedersehen.“

Eve lässt die verwirrte Empfangsdame hinter sich und macht sich zielstrebig auf den Weg zum Fahrstuhl, dicht gefolgt von Sven.

„Ich muss schon sagen, Eve, das war bemerkenswert!“

Eve grinst in sich hinein.

„Das nächste mal überlass das Reden von anfang an besser mir..“

Die Beiden stellen sich in den kleinen Fahrstuhl und drücken den Knopf für die oberste Etage. Kaum dass sich die Türen lautlos geschlossen haben, setzt sich der Metallkasten auch schon in Bewegung, begleitet von einer leisen, unauffälligen Musik, die aus einem Lautsprecher über ihnen dringt.
 

Sephirias Blick ruht auf den Dächern der Stadt tief unter ihr. Das laute Dröhnen des Helikoptertriebwerks hat sie weitgehend ausgeblendet, genauso wie das wiederholte Piepen ihres Handys. Schon zu vierten Mal hat Xiao Li versucht sie zu erreichen, und das allein in der letzten viertel Stunde... Im Grunde sollte sie wohl froh sein, dass ihre neue rechte Hand so ehrgeizig und zielstrebig bei der Arbeit ist. Andererseits ist es genau diese Beharrlichkeit, die es umso unerträglicher für sie macht.

Nicht zum ersten Mal wünscht sie sich, sie könnte die Zeit zurückdrehen... Die Vergangenheit, in der sie, egal wie schlecht eine Situation für sie aussah, in ihrem Inneren stets die Gewissheit hatte, dass da noch jemand war, der ihr den Rücken stärkt... Sie wusste das, ohne, dass er es je ausgesprochen hätte und ohne, dass sie ihn je darum gebeten hätte. Und genau dieses unausgesprochene Versprechen war es, das ihr all die Jahre Kraft gegeben hatte... Doch jetzt war Belzé tot und sie kam sich zum ersten Mal seit sie sich Chronos angeschlossen hatte wieder vollkommen allein vor...

Das heißt, dass sie keine andere Wahl hat, als sich auf ihren eigenen Verstand zu verlassen... Auch wenn sich die Umstände dramatisch geändert haben... ihre Ziele sind dieselben geblieben. Auch wenn es schwerer geworden ist, sie wird nicht einfach so aufgeben... Auch wenn sie auf Methoden zurückgreifen muss, die ihr eigentlich nicht gefallen...

„Comander Arks, wir erreichen in etwa 5 Minuten das Hauptquartier.“

Sephiria nickt dem Piloten stumm zu. In der Innentasche ihrer Jacke kann sie das kleine, schmale Glasröhrchen spüren, um dessen Aufbewahrung sie sich höchstpersönlich kümmern muss. Jedem Anderen würde sie diese Aufgabe nicht zutrauen...

Sie seufzt auf. Tief in ihrem Innern, hofft sie inständig darauf, es so bald wie möglich loszuwerden... Sie hatte sich noch nie so schrecklich gefühlt wie in diesem Krankenzimmer... Im selben Zimmer mit ihrem ehemaligen Partner und Freund, mit dem Wissen, dass er in einigen wenigen Stunden bereits tot sein könnte, obwohl die Rettung nur wenige Meter entfernt in ihrer Tasche steckt... Doch auch wenn es schmerzlich ist, ihn auf so erbärmliche Weise zu verraten... Sie weiß, dass es der schnellste Weg für sie ist ihre Ziele zu erreichen. Und ihr oberstes Ziel ist es im Moment, Creed Diskens aus dem Weg zu räumen... auch wenn sie ihn liebend gern selbst zur Strecke bringen würde... Sie wird sich fürs erste auf die Fähigkeiten von Black Cat verlassen müssen... Creed ist so fixiert auf ihn, es wird wohl ein Leichtes für Heartnet werden ihn zu eliminieren... So kann sie immerhin sicher sein, dass Creed nicht entkommt. Schließlich will sie ihn tot sehen... um jeden Preis...
 

Ein helles Klingen verkündet die Ankunft des Fahrstuhls im obersten Stockwerk. Noch bevor die Türen ganz auseinander geglitten sind, befinden Sven und Eve sich schon auf dem verlassenen Flur.

„Dort entlang!“

„Wie sollen wir ihn finden?“

„Wir probieren einfach alle Türen durch...“

„Und wenn er gar nicht-...“

„Einen Versuch ist es wert.“

Die Beiden gehen zügig auf die erste Tür zu, klopfen kurz an und ziehen sie dann hoffnungsvoll auf. Vor ihnen sitzt ein alter Mann aufrecht im Bett, den Blick an den Bildschirm eines kleinen Fernsehers geheftet. Sven lässt wortlos die Tür zufallen. Die nächste Tür ist verschlossen, genau wie die drei nachfolgenden...

„Keine Panik Eve, wir haben noch eine Menge Türen vor uns!“

Eve sieht ihn spöttisch an.

„Ich habe kein Wort über Panik verloren...“

Sven ignoriert sie und konzentriert sich stattdessen auf den Griff der nächsten Tür, die erneut einen Reinfall darstellt.

Als Eve den langen Gang entlangblickt, fällt ihr eine Tür ziemlich am Ende auf. Sie ist einen Spalt geöffnet und ein schmaler Lichtschein fällt auf den kahlen Flurboden. Eve rennt auf die Tür zu, dicht gefolgt von einem leicht verwirrten Sven. Als sie schließlich in das Zimmer blickt, huscht ungewollt ein erleichtertes Lächeln über ihr Gesicht.

„Train!“

Doch ihre Erleichterung ist nur von kurzer Dauer... Auch Sven starrt seinen Partner wortlos und beunruhigt an.

Train scheint gerade auf dem Weg aus dem Fenster zu sein, denn mit einem Fuß steht er bereits auf dem Metallgitterboden der Feuertreppe, die sich an dieser Seite des Gebäudes empor schlängelt. Er wirkt vermeidet es Sven direkt anzusehen, als sein Blick dadurch jedoch auf sein eigenes Spiegelbild in der Scheibe des geöffneten Fensters fällt, zuckt er unwillkürlich zusammen. Es ist dasselbe Spiegelbild, das er so oft in den angstgeweiteten Augen seiner Opfer gesehen hatte, bevor er den Abzug seiner Waffe gedrückt hatte... Ein einfacher schwarzer Mantel... und er hat das Gefühl ein anderer Mensch zu sein...

„Train? Was soll das hier werden?“

In Svens Stimme schwingt eine ordentliche Portion Misstrauen mit und er fixiert Train mit einem durchdringenden Blick. Der scheint allerdings wie erstarrt zu sein.

„Sag schon, warum trägst du diesen Mantel?“

Train seufzt leise und sieht seinen Partner, mit einem undefinierbaren Ausdruck in den Augen an.

„Hör zu Sven,das hat nichts mit euch zu tun... Ich habe keine Zeit jetzt große Erklärungen abzugeben... Ich muss etwas erledigen und das schnell...“

„Ich dachte Black Cat wäre Vergangenheit, Train! Du tust das hier auf Chronos' Befehl hin, hab ich recht? So ist es doch, oder?!“

Sven scheint von einem Moment zum anderen verdammt wütend.

„Was frag ich, überhaupt... man kann es dir schließlich ansehen... Was wirst du tun, heute Nacht jemanden umbringen? Was ist aus all dem Gerede geworden, dass du Chronos hinter dir gelassen hättest... Ich dachte du wolltest frei sein!“

Trains Augen bleiben auf den Boden geheftet. Mit einer Hand krallt er sich an dem schmalen Fensterbrett fest. Sven beobachtet ihn einen Moment.

„Deinem Schweigen nach zu urteilen, ist es also wahr...“

Die Beiden fixieren sich einen Moment gegenseitig, bis Train sich wortlos umdreht. Das alte Metall gibt ein jämmerliches Quietschen von sich, als seine Füße auf der Feuertreppe landen. Er hält noch einmal inne und wirft über die Schulter einen letzten Blick auf Sven und Eve in dem hellen Zimmer. Die Enttäuschung, die in ihren Gesichtern liegt versetzt ihm einen leichten Stich.

„Früher oder später werd ich es euch erklären... darauf könnt ihr euch verlassen...“

Ohne ein weiteres Wort abzuwarten schwingt er sich geschickt über das Geländer und verschwindet über die Stufen der Treppe aus ihrem Blickfeld. Sven und Eve bleiben im Raum zurück. Wortlos lässt Eve die Blumen fallen, die sie noch immer bei sich hatte und greift nach Svens Hand.

„Glaubst du, er wird wirklich-...“

Sven starrt schweigend aus dem geöffneten Fenster, direkt der aufgehenden Sonne entgegen...
 

Mit einem letzten Sprung landet er auf dem schmutzigen Gehsteig in einer Seitengasse neben dem Krankenhaus. Der Weg ist verlassen, was um diese Uhrzeit ganz natürlich ist. Es ist etwa halb 6. Er zwingt sich, sich nicht nochmal nach dem geöffneten Fenster weit über sich umzudrehen und geht zügig die Straße entlang. Als ob er sich in diesem Mantel nicht schon unwohl genug gefühlt hätte, jetzt plagt ihn auch noch das schlechte Gewissen... Warum zur Hölle sind die Beiden überhaupt da gewesen? Er kann nur hoffen, dass sie jetzt so schnell wie möglich verschwinden... schließlich ist das ganze Zimmer mit versteckten Kameras vollgestopft...

Er steckt die Hände in die Jackentaschen und versucht fürs erste nicht mehr an Sven oder Eve zu denken. Schließlich kommen die Beiden auch ganz gut allein zurecht. Er kann nur hoffen, dass sie nicht auf die Idee kommen ihm noch weiter zu folgen... Er schüttelt energisch den Kopf und seufzt. Fürs erste hat er wichtigere Dinge, auf die er sich konzentrieren muss, über alles andere kann er sich später noch Gedanken machen... das heißt, wenn ihm nicht unverhoffterweise etwas in die Quere kommt. Er geht in Gedanken noch einmal seinen Plan für die nächsten Stunden durch... Früher hatte er das nie getan, er hatte einfach spontan, je nach Situation entschieden und einfach die erste Chance genutzt um seinen Auftrag zu beenden. Zögern war etwas das er sich dadurch nicht leisten konnte... Aber im Gegensatz zu damals darf diesmal nichts schiefgehen. Eigentlich war diese Art der Problemlösung nicht sein Stil, aber im Grunde bleibt ihm wohl nichts anderes übrig... ob es ihm gefällt oder nicht.

In einer schmalen Einfahrt rechts von sich entdeckt er im Halbschatten ein dunkelrotes Motorrad. Er sieht sich zu beiden Seiten unauffällig um, bevor er mit einem Grinsen im Gesicht im Dunkel der Einfahrt verschwindet...
 

Der dunkle Raum wird von einem kurzen Leuchten erhellt, als sich Mitten in der Luft plötzlich ein kreisrundes Loch auftut, aus dem eine junge, attraktive Frau heraustritt. Mit einem Seufzen streicht sie eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht, bevor sie sich leicht lächelnd an die Person vor sich wendet.

„Shiki und die Anderen sind unten und erwarten deine weiteren Befehle. Der Doktor ist allerdings noch immer verschwunden... soll ich ihn suchen lassen?“

„Vergiss ihn! Er hat auf ganzer Linie versagt. Es wäre eine Verschwendung ihn extra zu suchen, schließlich würde ich ihn ohnehin keine weitere Minute am Leben lassen... es bleibt noch genug Zeit, sich um ihn zu kümmern...“

Echidna nickt.

„Was ist mit den Anderen?“

„Sag ihnen sie sollen sich irgendwie beschäftigen... Ich bin im Moment nicht in Stimmung mich mit ihnen zu befassen...“

Er stützt sein Kinn gelangweilt auf eine Hand und betrachtet nachdenklich den goldenen Schwertgriff in seiner Hand. Echidna setzt sich neben ihn auf eine der Armlehnen seines bequemen Ledersessels.

„Wir haben Chronos erfolgreich Parole geboten... und dein Plan Sephiria in eine Falle zu locken hat beinahe perfekt funktioniert... Wir sind sogar Chronos Nummer 2 losgeworden... Solltest du nicht wenigstens ein bisschen gut gelaunt sein?“

Er zögert kurz.

„Du hast wohl recht, Echidna... Leider wird mein Triumpf von einer Kleinigkeit getrübt...“

Er rammt die unsichtbare Klinge seines Katanas senkrecht in den Boden, sodass es aussieht, als würde der glänzende Griff schweben.

„Ich hatte gehofft, Train würde schon heute Abend hier neben mir sitzen... als mein Partner. Stattdessen ist er einfach wieder verschwunden... Ich hatte nichtmal Gelegenheit eine kleine Unterhaltung mit ihm zu führen... was für eine Verschwendung...“

Creed sinkt mit einer dramatischen Geste, begleitet von einem deprimierten Seufzen, noch tiefer in seinen Sessel.

„Chronos zu vernichten wäre um ein vielfaches interessanter wenn Black Cat endlich seinen Teil dazu beitragen würde...“

Echidna verdreht die Augen, was dem in Unglück schwelgenden Creed allerdings entgeht. Gerade als sie den Mund öffnet um ihm, wie schon so oft, ihren Standpunkt zum Thema Black Cat zu unterbreiten, wird die Tür zu dem düsteren Raum mit einem lauten Knall aufgeschlagen. Eine kleine Gesalt, deren gesamter Kopf mit leicht vergilbten Bandagen umwickelt ist, steht im Türrahmen und wirft Creed einen alamierenden Blick zu.

„Wir haben einen Eindringling. Die Wachen im hinteren Teil des Gebäudes wurden ausgeschaltet und die Bewegungsmelder in der ersten Etage konnten mindestens eine Person ausmachen... Die Kameras konnten allerdings noch kein brauchbares Bild übertragen...“

Echidna zückt eine schmale silberne Pistole.

„Sag mir einfach wo sich die Person aufhält und ich kümmere mich darum.“

„Ich fürchte ich kann dir dabei nicht weiterhelfen, Echidna... Wer auch immer es ist, er ist zu schnell für unsere Kameras... wir haben keine Ahnung wo er sich aufhält...“

Die Beiden sehen sich nach Creed um, in Erwartung weiterer Anweisungen, doch er streift sie nur mit einem gelangweilten Blick. Echidna verschränkt tadelnd die Arme vor der Brust und starrt Creed ungeduldig an, bis dieser schließlich aufgibt.

„Schön, schön... wir sollten uns wohl darum kümmern...“

Echidna wirkt sehr zufrieden mit sich, als Creed sich endlich mühsam aus seinem Sessel erhebt.
 

Als die Drei wenig später in die großen Haupthalle ihres Unterschlupfs treten, finden sie die meisten der Apostel im Raum verteilt und ungeduldig wartend vor. Creed schreitet in ihre Mitte und lässt den Blick über seine Untergebenen schweifen.

„...Wo liegt das Problem? Wie kann es sein, dass ich wegen eines einzigen Eindringlings gestört werden muss, obwohl sich doch hier die angeblich besten Kämpfer der Welt an einem Platz versammelt haben...?“

Die Apostel antworten mit einem ausgedehnten Schweigen, durch das sich der ohnehin schlecht gelaunte Creed jedoch eher provoziert fühlt. Mit einer fließenden Bewegung lässt er die Klinge seines unsichtbaren Schwertes über den Boden schleifen.

„Wie kann es sein, dass ich offensichtlich von einem Haufen inkompetenter Amateure umgeben bin? Wie soll man eine neue Weltordnung aufbauen, wenn die eigenen Leute nichtmal eine so einfache Aufgabe bewältigen können, wie einen einzigen Eindringling aus dem Weg zu räumen?“

Eine unangenehme Spannung liegt in der Luft. Der Einzige der nicht zu eingeschüchtert ist, um das Wort an Creed zu wenden, ist ein großer Mann mit langen schwarzen Haaren, einem abgewetzten altern Lederhut und einem roten Halstuch vor dem Mund, durch das man von seinem Gesicht lediglich seine, zu Schlitzen verengten Augen erkennen kann.

„Wir können wohl davon ausgehen, dass es sich um mehrere Eindringlinge handelt...“

„Nope, soweit ich weiß, bin ich allein.“

Die Anwesenden wenden alle gleichzeitig den Kopf in die Richtung aus der die Stimme zu kommen schien. Rechts von ihnen, wo eine schlichte graue Treppe zum zweiten Stock hinaufführt entdecken sie eine Person in einem dunklen Mantel, die lässig auf der obersten Stufe sitzt und grinsend zu ihnen hinunterblickt. Ein begeistertes Funkeln taucht in Creeds Augen auf, als er Train erkennt.

„Train? Du- du bist es! Du bist tatsächlich zu mir zurückgekehrt!“

Auf Trains Gesicht macht sich ein angewiderter Ausdruck breit, doch er wischt ihn schnell beiseite. Unter den bohrenden Blicken der versammelten Apostel erhebt er sich, steckt die Hände in die Hosentaschen und geht gemächlich die Treppe hinunter. In der Stille, die in der Halle herrscht, erscheint jeder seiner Schritte unnatürlich laut wiederzuhallen. Die Spannung, die ohnehin schon in der Luft lag, scheint sich plötzlich verdoppelt zu haben. Creed wirkt allerdings eher als wären Weihnachten und sein Geburtstag auf einen Tag gefallen. Shiki tritt misstrauisch aus der Gruppe nach vorn.

„Wenn das mal nicht eine Überraschung ist... Was willst du hier, Black Cat?“

Train bleibt am Fuß der Treppe stehen und lässt den Blick auf ihrem Anführer ruhen.

„Ich hab mich gefragt, ob du wohl immer noch einen Partner brauchen kannst, Creed...“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2009-11-03T15:27:49+00:00 03.11.2009 16:27
oh mann *schmacht*
wie kriegst du das bloß hin *___*

ehrlich mal, deine story ist in meiner fanfic-hitliste (sowas gibts xD) echt auf dem zweiten platz *.*
wie shippo schon gesagt hat, das "Nope, soweit ich weiß, bin ich allein." war ZU GEIL XD
ich hab mich echt zusammenreißen müssen um nicht laut loszulachen, weil mich sonst meine eltern bestimmt in die klapse geschickt hätten...o.o'
naja xD
jedenfalls voll geiles kappi, freu mich schon auf mehr :D
Von:  KuroMikan
2009-10-29T14:56:24+00:00 29.10.2009 15:56
oh jaa... *total freu*
haha das mit den tränen wär echt mal n geiles special Shippo^^
ich glaub das geht jedem so... den nimmt keiner ernst ;PP

nun zum Cap selbst XD
hm hm *stimme lockern* ... DAS KAPITEL IS SUUUUUUPPIIIIIIIIIIIII !!!!!!!
tschuldigung musste sein ^.^
du hasts wieder spannend wie immer gemacht *.* (<<<<<glänzende augen)
aba die idee is echt der hamma, mit dem partner werden und so.. hehe ich denk der wird sich noch wundern^^ ...
aba eve und sven tun mir voll leid.. -.-
naja wird sich schon wieder klären ;D
freu mich aufs nächste kap!!
Von:  DarkShippo
2009-10-26T17:03:09+00:00 26.10.2009 18:03
nyoo~
endlich ein neues Kappi *___*
wurd auch langsam mal zeit ♥
ich bin echt gespannt was train vorhat
und ob creed als nächstes in freudentränen ausbricht ey XDD
ich weiß nicht warum aber ich kann den typen einfach nicht ernst nehmen XDDD~

und train hat ja eh die ruhe weg
„Nope, soweit ich weiß, bin ich allein.“
hallo ey? wie geil ist das?? XD


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