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Your Smile

von

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Kingdom

Für Mi, die ihre Zulassung aus Göttingen bekommen hat und auf die nächste wartet. <3

Und für Lisa, die sich mit Dion identifizieren kann und die ich mit einem meiner Kommentare ein bisschen aufheitern konnte.
 

Außerdem: Ich widme dieses Kapitel all meinen Schwarzlesern. Für eure großartige Unterstützung. Danke.

____________________
 

KINGDOM
 


 

»Hör gefälligst auf, abzugucken!«, fauchte ich Dion an einem Dienstagmorgen an, als er mal wieder zu mir hinüberspähte, um die Lösungen der Matheaufgaben zu erhaschen. Seine Leistungen hatten sich nicht verbessert und der von Mr Warner erhoffte Erfolg blieb bei Bambi aus. Ich musste wohl nicht erwähnen, dass das nicht unwesentlich auch an mir lag, denn ich weigerte mich strikt, mein Wissen, mein Können, mein Genie mit einem naiven Rehkitz zu teilen. Das hatte er gar nicht verdient.
 

Ich sah, wie er sofort scheute, als ich ihn anmachte. »Tut mir leid«, sagte er dann.
 

»Und hör auf, dich zu entschuldigen.«
 

»Ja, tut mir l—« Schweigen. »Wa—?«
 

»F von x ist gleich Dreiviertel x.«
 

»Danke. U—?«
 

»Ein verdammter Hochpunkt. Dreizehn und acht.«
 

»Danke.«
 

»Hör auf, dich verdammt noch mal andauernd zu bedanken!«
 

»Okay, entschul—«
 

Es war irgendwie auf verquerte Art und Weise amüsant, dass er sich immer wieder selbst unterbrach. Aber ich war nicht in der Stimmung, um mich über irgendwas zu amüsieren, noch nicht einmal über Dions mitleiderregendes, mathematisches Diarrhöe. Er trug seinen stolzen Teil dazu bei, dass ich nun seit geschlagenen zwei Wochen mit schlechter Laune durchs Leben lief. Tess sprach ich — wenn es hochkam — nur in der Volleyball AG und sonst wechselten wir kein einziges Wort seit dem Vorfall im Factory. Es machte mich jedes Mal aufs Neue fuchsig, wenn ich sah, wie eng freundschaftlich Tess Dion behandelte und umgekehrt. Wie zwei verloren gegangene und sich wiedergefundene Zwillinge. Ich hätte kotzen können.
 

Und seitdem ich nicht mehr in jeder freien Minute bei Tess war, schienen die anderen Mädchen ihre Chance gewittert zu haben und standen reihenweise bei mir an, um mich scheinheilig nach einem Rat, nach Nachhilfe oder auch ganz direkt nach einem Date zu fragen. Tess war sozusagen immer mein Schutzschild gewesen, doch nun, wo die ganzen Kinderchen bemerkt hatten, dass zwischen ihr und mir die Luft dick war, erwachten ihre kümmerlichen Hoffnungen offensichtlich zu neuem Leben. Sie wurden nicht müde, zu fragen. Sie erfanden die heuchlerischsten Dinge, um mich irgendwie dazu zu bewegen, sie zu treffen.
 

Ich spielte schon mit dem Gedanken, mich von einer Klippe zu stürzen. Das Fenster eines Hochhauses tat es aber auch — zur Not.
 

Der Donnerstagmorgen begann damit, dass eine schlichte, weiße Postkarte auf meine Füße segelte, nachdem ich meinen Spind geöffnet hatte. Ich seufzte entnervt, hob die Karte auf und warf sie in den nächsten Mülleimer. Allmählich begann ich mich ernsthaft zu fragen, was diese Mädchen sich von ihren albernen Liebesbriefen erhofften. Hatte ich denn nicht schon genug von ihnen eine Abfuhr erteilt, damit sie endlich merkten, dass ich nicht an einem Date interessiert war? Im Grund hatte ich kein Problem damit, im Rampenlicht zu stehen. Aber es war mir nicht geheuer, wenn eine Horde verrückter Fangirls an meinen Hacken klebte.
 

Der Matheunterricht begann mit einem Test, mit einem unangekündigten Test. Ich hörte Dion neben mir wehleidig wimmern, als Warner begann, die Blätter mit den Aufgaben zu verteilen. Bambi. Tse.
 

Das war kein Test. Es schien, als hätte Warner letzte Nacht nicht schlafen können, denn das hier hätte auch eine Prüfung sein können. So, wie es schien, hatte er auch die gesamte Stunde dafür beansprucht, diesen ›Test‹ zu schreiben. Als ich einen Seitenblick zu Dion warf, hätte ich schwören können, dass er den Tränen nahe war. Sein Blatt wies klägliche Anläufe der Problembewältigung auf, aber mein geschultes Auge sagte mir schnell, dass die allesamt falsch waren. Eine halbe Stunde war seit Beginn bereits vergangen.
 

Als ich fertig war, blieb ich sitzen und spielte mit meinem Kugelschreiber herum. Warner lief gerade unsere Bankreihe entlang, war an mir aber bereits vorbei. Ich starrte seinen breiten Rücken an, während ich Dion lautlos einen sauber gefalteten Zettel auf sein Aufgabenblatt legte. Dann packte ich meine Sachen zusammen, stand auf und übergab meine Blätter als auch den Aufgabenzettel wieder Mr Warner. Als ich mich zur Tür umwandte und ging, warf ich Dion einen Blick zu. Er sah so fassungslos, überrascht und zugleich überglücklich aus, dass sein Gesichtsausdruck eine witzige Mischung ergab. Zum ersten Mal seit zwei Wochen grinste ich. Ich öffnete die Tür und trat in den Flur.
 

Tess’ Verhalten bei der Volleyball AG nach zu urteilen, hatte Dion ihr erzählt, was ich getan hatte, denn sie schien mir gegenüber freundlicher gesonnen zu sein, als die letzten zwei Wochen. Unser legendäres Eins-gegen-Eins-Match fand wieder statt. Das sollte schon was heißen. Doch sie ging nicht zur alten Tagesordnung über. Wir redeten trotzdem kaum und sie spielte gegen mich, als wäre sie der festen Überzeugung, sie müsse mich mit dem Volleyball ermorden. Manchmal wurde ich aus ihr einfach nicht schlau. Hatte ich denn nicht schon eine Heldentat vollbracht? Musste sie mir denn jetzt nicht eigentlich freudig um den Hals fallen und mich um Verzeihung bitten?
 

Ganz offensichtlich nicht. Aber träumen war erlaubt.
 

Während einer Spielpause, trat sie an mich heran. Ich freute mich, doch dann sah ich ihren selbstgefälligen Gesichtsausdruck und mir wurde klar, dass sie nicht zu mir gekommen war, um Frieden zu schließen.
 

»Sag bloß, du fängst an, dich wie ein sozialkompetenter Mensch zu verhalten«, sagte sie zu mir. Es klang schnippisch, aber Tess war meine beste Freundin, ich hörte den leisen Unterton in ihrer Stimme, der mir verriet, dass es nicht ganz so abfällig gemeint war.
 

»Nein, das tue ich nicht. Aber ich bin auch kein Soziopath. Außerdem pusht es mein Ego, wenn Dion Dank meiner überdurchschnittlichen Intelligenz eine halbwegs gute Zensur bekommt. Immerhin ist es dann mein Verdienst«, antwortete ich jovial. Tess verzog den Mund zu einem Strich. Sie sah aus, als wollte sie mir jeden Moment irgendetwas Spitzes durch meine Brust rammen und wahrscheinlich ärgerte sie sich gerade, dass sie nichts Passendes zur Hand hatte. Ich grinste sie verwegen an.
 

»Pusht es nicht auch dein Ego, wenn du deine kleine Freundin mit deinen Machotricks beeindrucken kannst?«, wollte sie dann wissen und hob das Kinn. Stolz wie eh und je. Ich zog die Augenbrauen hoch und runzelte verwundert die Stirn. Was fantasierte sie sich denn jetzt zusammen? Tess bemerkte, dass ich ihr nicht zu folgen schien — mehr aber dachte sie vermutlich, dass ich auf dumm machte. Sie nickte in Richtung eines Punkts in meinem Rücken und als ich den Kopf wandte, um zu sehen, was sie meinte, fiel mir ein Mädchen auf, das hinter der Glasfront saß, und uns zuschaute. Ich zog verwundert die Augenbrauen zusammen.
 

»Ich habe keine Ahnung, wovon du redest«, erwiderte ich wahrheitsgemäß.
 

»Das ist so typisch«, zischte sie ärgerlich und ich sah die Wut in ihren Augen aufglimmen. Sie glaubte mir nicht. Warum sollte sie auch? Trotzdem ärgerte es mich, dass sie mich scheinbar nicht so gut zu kennen schien, um zu bemerken, wann ich log und wann ich die Wahrheit sagte.
 

»Du kannst mir mal gepflegt den Arsch lecken«, entgegnete ich kühl. Manchmal gingen mir ihre bodenlosen Anschuldigungen und Anfeindungen echt auf die Nerven. Lag es daran, dass sie ein Mädchen war, dass sie so maßlos zu Übertreibungen neigte? Oder war sie ganz einfach nur eifersüchtig, weil sie dachte, es wäre ein anderes Mädchen in mein Leben getreten, das ihren eigenen Verlust nun kompensierte? Ich hatte keine Ahnung. Die weibliche Psyche sollte mir auf Ewig unergründlich bleiben.
 

»Als hätte ich das nicht schon getan«, antwortete Tess aalglatt. Ich starrte sie an. »Aber weißt du was: Fick dich«, fügte sie dann brüsk hinzu, wandte sich um und stakste stolz erhobenem Hauptes davon, natürlich zu ihrem kleinen, neuen besten Bambifreund Dion. Pf.
 

Regel Nummer zehn: Bitte die Welt nicht um Entschuldigung.
 

Jedenfalls hatte Tess ganz galant auf dem zarten Pflänzchen meiner Hoffnung herumgetrampelt. Sehr aufbauend war das nicht, so viel stand fest. Und der Anflug meiner guten Laune war ebenso schnell wieder verflogen, wie er gekommen war. Verfluchte Scheiße.
 

Als ich die Sporthalle nach dem Volleyball verließ, hörte ich jemanden hinter mir meinen Namen rufen. Ich drehte mich um und erkannte das Mädchen, das Tess für meine ›Freundin‹ gehalten hatte. Ein wenig verwundert blieb ich stehen und wartete, bis sie mich erreicht hatte. Sie hatte kinnlanges, dunkelrotes Haar und helle Augen. Rechts hatte sie die Haare hinter ihr Ohr gesteckt, während sie links ihre Wange rahmten. Sie war ein bisschen kleiner als ich. Ich durchforstete meine Gedanken nach ihr. Sie kam mir bekannt vor, aber mir wollte nicht einfallen, woher ich sie kannte. Lächelnd blieb sie neben mir stehen.
 

»Ich bin Katie. Wir haben Mathe zusammen«, sagte sie. Ich schalt mich Dummkopf. Es war auf gewisse Weise doch peinlich, dass ich mich nicht an jemanden erinnern konnte, mit dem ich zusammen Unterricht hatte. Aber zumindest wusste ich jetzt, warum sie mir so bekannt vorgekommen war. Es schien sie noch nicht einmal wirklich zu überraschen, dass ich sie nicht kannte.
 

»Hey«, brachte ich schließlich hervor und wandte mich wieder zum Gehen. Katie folgte mir. »Was gibt’s?«
 

»Du spielst wirklich gut. Deine Angriffe sind sauber und präzise. Offenbar bist du nicht nur ein Matheass«, sagte sie und schaute mich an. Ich musterte sie kurz. Irgendwie ließ es mich für einen Moment sprachlos, dass Katie sich allem Anschein nach mit Volleyball auskannte. Aber es kam oft genug vor, dass Leute über irgendetwas sprachen, von dem sie eigentlich keine Ahnung hatten.
 

»Spielst du auch?«, fragte ich sie unbeeindruckt von dem Kompliment, das sie mir gemacht hatte. Das Lächeln auf ihrem Gesicht wurde breiter.
 

»Ja«, antwortete sie und ich setzte schon an, nachzuhaken, doch Katie sprach von allein weiter. »Aber wie du ja mitbekommen hast, nicht in der AG. Ich spiele im Verein. Das solltest du dir auch überlegen. Da machst du das nicht nur zum Spaß, da kannst du dich richtig beweisen und zeigen, was du drauf hast.«
 

»Wurdest du etwa geschickt, um mich anzuwerben?«, fragte ich sie mit gerunzelter Stirn und dachte darüber nach. So ein Blödsinn. Was sollte ich denn in einem Verein? Volleyball war für mich lediglich eine Freizeitbeschäftigung und die AG reichte mir völlig aus. Es reichte, um mein Hobby abzudecken.
 

Katie lachte laut auf und schüttelte nur den Kopf. »Nein, deswegen bin ich nicht hierher gekommen«, meinte sie amüsiert. Sie legte den Kopf schief, während sie mich musterte. »Ich weiß, du hast vermutlich schon zahlreiche Komplimente gehört und alles drum und dran, aber das, was auf der Karte stand, das meinte ich ernst.«
 

»Karte?«
 

»Die Karte, die ich dir in den Spind geworfen habe. Die weiße.«
 

»Oh, ach ja. Na klar, die Karte. Ja, die war echt … toll.«
 

»Du hast sie nicht gelesen, oder?«, fragte Katie verschlagen grinsend. Es verlieh ihrem Gesicht einen spitzbübischen Ausdruck. Sie hatte so ein typisches Äußeres, dass man denken könnte, sie wäre ein liebes, nettes, anständiges Mädchen, aber wenn sie so grinste, dann war ich mir fast sicher, dass sie ein ganz anderer Typ war.
 

»Nein«, antwortete ich schließlich und schob die Hände in die Hosentaschen. Zumindest musste ich ihr nicht das Blaue vom Himmel lügen. Sie war schlau genug, um mich zu durchschauen. Das brachte ihr Sympathiepunkte ein. Zusätzlich zu denen, die sie bekommen hatte, weil sie auch Volleyball spielte. In einem Verein.
 

»Das dachte ich mir fast«, erklärte sie und nickte kurz. Katie sah weder gekränkt noch verletzt aus, vielmehr so, als würde sie pragmatisch über irgendein Problem nachdenken, deren Lösung sie unbedingt finden wollte. Dann hob sie wieder den Blick und schaute mich an. Sie wirkte so selbstsicher in ihrem Auftreten. Ich fragte mich, was in ihrem Kopf vorging. Es war ungewohnt, dass mir ein Mädchen so selbstbewusst gegenüber trat. Sonst kannte ich es nur von Tess, alle anderen wirkten meistens immer sehr eingeschüchtert, wenn sie mit mir sprachen. Ich wusste nicht einmal, warum.
 

»Das ist kein Problem«, fuhr Katie dann langsam fort. »Ich wiederhole gerne, was auf der Karte stand.«
 

»Ich bin ganz Ohr«, meinte ich schlicht und kratzte mich am Hinterkopf.
 

»Ich mag dich, Grace. Ich möchte, dass du mit mir ausgehst«, sagte sie dann frei heraus. Ich blieb abrupt stehen, die Augen fest auf Katie gerichtet. Sie war wenige Schritte nach mir ebenfalls zum Stehen gekommen und schaute mich nun aufmerksam an. Fast sah sie so aus, als würde sie auf nichts anderes, als meine Zustimmung warten. Ich kam nicht umhin, Katie für ihr Selbstbewusstsein und ihren Mut zu bewundern. So etwas war mir noch nicht oft passiert. Immerhin hatte sie mich nicht gefragt, ob ich mit ihr ausgehen wollte, sie hatte es mehr oder minder bestimmt.
 

Ich merkte, wie meine Lippen sich zu einem Grinsen verzogen. Schließlich nahm ich den Weg wieder auf und Katie ging los, als ich sie erreicht hatte. Es war ihre direkte, freie und offene Art, die ich an Mädchen und generell an Menschen schätzte. Nicht um den heißen Brei herumlabern, sondern einfach sagen, was man will.
 

»Na schön. Wann und wo?«, fragte ich sie und sie lächelte ein zufriedenes Lächeln.
 

»Freitagabend. Bei mir«, bestimmt Katie. Ich war wieder für einen Moment sprachlos, dann fing ich an zu lachen, weil mir die Situation so unwirklich erschien. Dieses Mädchen wusste definitiv, was sie wollte. Und sie schien auch ebenso gut zu wissen, wie sie es bekam.
 

»Gleich bei dir?«, hakte ich nach.
 

»Ich bin dafür, dass wir diese ganze Kennenlern-Phase überspringen. Wäre ich nicht so verdammt scharf auf dich und das schon seit Urzeiten, wäre es völlig egal. Meine Eltern sind übers Wochenende weg, daher bietet es sich an. Aber jetzt sag mir bitte nicht, dass du einer von diesen Wanna-be-Machos bist, die auf dicke Hose machen, aber den Schwanz einziehen, wenn es ernst wird«, sagte sie zu mir. Wir sahen einander eine Weile lang einfach nur an und ich versuchte mich zu erinnern, ob mir so etwas ähnliches schon einmal passiert wäre. Aber war es nicht, das war Premiere. Ja, Katie wusste wirklich, was sie wollte. Ich hatte noch nie so direkt aus dem Mund eines weiblichen Wesens gehört, dass es scharf auf mich war.
 

Regel Nummer elf: Nimm, was du kriegen kannst.
 

»Keine Angst, ich ziehe den Schwanz nicht ein«, erwiderte ich amüsiert. Unter anderen Umständen hätte ich das als zweifelhaftes Angebot angesehen, aber in meiner Lage war es mir gerade ziemlich egal. Ich war immerhin kein kleines Kind mehr und konnte die Konsequenzen meiner Entscheidungen selbst tragen. Und wie konnte ich zu einem Mädchen wie Katie nein sagen?
 

Katie gab mir am folgenden Tag in der Mittagspause ihre Adresse und wir verabredeten eine Uhrzeit. Sie lächelte mich an, bevor sie sich wieder umdrehte und zu ihrer Mädchenclique zurück ging. Ich sah all die anderen Schicksen, die neidisch oder ungläubig gafften, und ich fragte mich, wie es Mädchen gelang, so unter ihres gleichen zu sein, wenn sie sich eigentlich am liebsten an die Gurgel gesprungen wären. Kopfschüttelnd wandte ich mich ab, aß mein Mittagessen und machte mich anschließend auf den Weg zum Unterricht.
 

Irgendwie war ich ganz froh, dass Katie mich eingeladen hatte. So musste ich den Abend nicht damit verbringen, darüber nachzudenken, was ich mit Tess gemacht hätte, wenn wir nicht diesen dummen Streit gehabt hätten. Ich konnte Katie noch nicht richtig einschätzen, aber ich ging davon aus, dass es nicht langweilig werden würde mit ihr.
 

Katie wohnte mit ihren Eltern in einem dieser neuen, schicken Wohnungshäuser, die vor einiger Zeit in der Stadt gebaut worden waren. Es war ein moderner Bau mit viel Weiß und sehr vielen Fenstern und noch mehr Ecken. Alles schien eckig zu sein. Aber abgesehen davon sah es doch sehr nobel aus. Ich kam nicht umhin zu sagen, dass moderne Architektur wirklich ansprechend war — wenn auch bei Weitem nicht alles davon.
 

Ein Fahrstuhl brachte mich ins Dachgeschoss, wo die Wohnung war, in der ich Katie treffen sollte. Sie überraschte mich damit, dass sie völlig legere gekleidet war, als sie mir die Tür öffnete. Ich war irgendwie erleichtert, dass sie nicht in einem hautengen, knappen, roten Kleid vor mir stand und sich lasziv an den Türrahmen lehnte und so etwas wie »Hallo, Schöner« säuselte. Katie hatte ihre glatten Haare offensichtlich zu Locken frisiert — zumindest hatte sie es heute Vormittag getan, bevor sie zur Schule kam. Jetzt hatte ihr Schopf eher einen Out-of-Bed-Look. Ich ertappte mich dabei, wie ich mit modischen Fachbegriffen um mich warf, und hätte mich dafür selbst gern ordentlich erwürgt.
 

»Du bist pünktlich«, sagte Katie grinsend, als sie mich in die Wohnung ließ.
 

»Hast du etwas anderes erwartet?«, gab ich zurück, während ich meine Jacke auszog und sie mir über den Arm legen wollte. Doch Katie nahm sie mir ab und hängte das Stück an die Garderobe neben der Tür.
 

»Die meisten Jungs, die ich kenne, sind meistens mindestens eine halbe Stunde zu spät. Aber ich bin angenehm überrascht. Ausnahmen bestätigen eben doch die Regel, nicht?«, meinte sie lächelnd und führte mich in die offene Küche. »Möchtest du etwas trinken?«
 

»Wasser«, sagte ich und setzte mich auf einen der Barhocker, die dort standen. Katie holte zwei Gläser aus dem Schrank und eine Flasche aus dem Kühlschrank. Während sie uns einschenkte, schaute ich mich um. Das Wohnzimmer war auf einer Seite komplett verglast und führte auf einen Balkon, der, wie ich von draußen gesehen hatte, den Raum einmal komplett umspannte. Eine Treppe in der hinteren Ecke des Raumes führte nach oben.
 

Katie schob mir ein Wasserglas rüber und setzte sich neben mich. »Schön, dass du da bist«, sagte sie lächelnd und stieß mit ihrem Glas sachte gegen meins. Ich schaute sie grinsend an. Sie hatte eine sichelförmige Narbe auf der Stirn, die auf ihrer hellen Haut kaum sichtbar war. Unwillkürlich fragte ich mich, wo sie die wohl herhatte. Ich setzte das Glas an die Lippen und trank.
 

»Sag mal, Katie«, begann ich, »warum hast du mich eigentlich nicht schon früher gefragt, ob wir ausgehen? Ich meine … wenn du so … scharf auf mich bist, um es mit deinen Worten auszudrücken.«
 

Katie lachte und verdrehte dann Augen, als wäre meine Frage völlig überflüssig gewesen. »Ich bitte dich. Natürlich aus demselben Grund, warum alle anderen dich jetzt auch fragen. Weil Theresa nicht mehr wie ein Küken an deinem Rockzipfel hängt.«
 

»Es ist also wirklich wegen Tess? Warum? Wir sind doch kein Paar«, sagte ich verwundert und nippte an dem Wasser. Mir war bewusst gewesen, dass Tess tatsächlich dafür verantwortlich war, dass ich seit langer Zeit keine Liebesbriefe mehr bekommen hatte, aber was genau war es an ihr gewesen, dass die anderen Mädchen abgeschreckt hatte?
 

»Welches Mädchen spricht einen Jungen an, der ständig seine Freizeit mit einem Mädchen verbringt? Außer, sie ist eine Schlampe, versteht sich. Außerdem hätte Theresa wohl jeder von uns sofort den Hahn abgedreht, wenn wir dich angemacht hätten«, erklärte Katie schulterzuckend. Ich zog die Augenbrauen hoch. Zugegeben, seit ich mit Tess einmal kurz zusammen gewesen war, hatte ich keine Beziehung mehr gehabt, aber das hatte nie direkt an ihr gelegen. Zumindest nicht, weil sie alle Mädchen mit dem Tod bedroht hatte. Ich hatte seit dem einfach kein Interesse mehr gehabt, eine Beziehung mit irgendjemandem zu beginnen. Und zum Teil lag es auch daran, weil ich alle Mädchen mit Tess verglich und einfach keine an sie herankam.
 

»Aber es noch nicht einmal zu versuchen«, murmelte ich mit gerunzelter Stirn und betrachtete Katies Gesicht. Sie schüttelte nur kurz den Kopf.
 

»Glaub mir, Grace, alle denken, es ist besser so, wenn du nicht mehr mit ihr befreundet bist«, sagte sie dann und tätschelte meine Hand. Sie hatte einen mitleidigen Gesichtsausdruck. Ich verschluckte mich fast an meinem Wasser, als sie das sagte.
 

»Wieso? Was ist falsch an Tess?«, hinterfragte ich skeptisch. Was sollte denn das bitte heißen? ›Alle denken, es ist besser so …‹. Was für ein Müll war das? Katie verdrehte wieder kurz die Augen, doch dann seufzte sie und schaute mich an, als wäre ich ein kleiner Junge, dem man erklären musste, dass es gute Leute und schlechte Leute auf der Welt gab.
 

»Theresa ist …« Katie zögerte und zuckte kurz die Achseln. »Ein Mannweib. Ist dir das noch nie aufgefallen? Viele denken, dass sie … ein Flittchen ist, weil sie die Jungs scharenweise um sich häuft. Und Dion hat sie auch schon um den Finger gewickelt. Es ist gut, dass du das nicht mit dir machen lässt. Ich meine, was denkt sie sich? Dass sie die Königin der Welt ist? Außerdem benimmt sie sich wie ein halber Junge, will cool sein und dazu gehören. Ich kann nicht verstehen, was alle an ihr finden. Was kann sie denn schon? Außer gut Volleyball spielen — denn das kann sie, das gebe ich zu. Aber mal im Ernst: Offensichtlich bekommt sie einen Egoschub, wenn sie reihenweise Jungs anmacht und sie wie Hündchen an die Leine nimmt. Deswegen denken alle, dass es gut ist, dass du nicht mehr mit ihr befreundet bist. Dass du ihr Spielchen nicht mitspielst.«
 

Ich hatte das dringende Bedürfnis, Katie ihre Zunge abzuschneiden. Ich war so sprachlos, mein Kopf war wie leergefegt. Das einzige, was ich wirklich wahrnahm, war der Ärger, der sich in mir breit machte. Was dachte sie sich eigentlich? Tess so zu beleidigen und so niederzumachen. Eine Schlampe? Tess? Sie verstand sich eben besser mit Jungs als mit Mädchen und als ihr bester Freund wusste ich sehr genau, dass sie durchaus auch Freundinnen hatte. Tess kam mit nahezu allen gut klar. Ich hatte noch nie den Eindruck gehabt, jemand sähe sie als Flittchen an. Sauer ballte ich die Hände zu Fäusten und versuchte mich zusammenzureißen. Aber gerade in diesem Augenblick wollte ich Katie einfach nur wehtun für das, was sie über Tess gesagt hatte. Niemand erlaubte es sich, in meiner Gegenwart so von meiner besten Freundin zu sprechen. Ich atmete tief durch, um nicht völlig auszurasten.
 

»Weißt du was, Katie?«, fragte ich sie zuckersüß lächelnd. »Wenn hier jemand ein Flittchen ist, dann bist du das. Ich hab deine plumpe Anmache für Selbstbewusstsein gehalten. Jetzt ist mir aber klar, dass das einfach nur Arroganz und maßlose Selbstüberschätzung ist. Neid muss man sich erarbeiten, und das hat Tess geschafft, nämlich indem sie einfach nur eine Freundin ist und kein Betthäschen. Oh, und wenn du es genau wissen willst: Ja, Tess ist die Königin der Welt. Es gibt nichts, was ich nicht für sie tun würde!«
 

Ich rutschte vom Barhocker, riss meine Jacke von der Garderobe und verschwand aus dem Apartment. Ungeduldig drosch ich auf den Fahrstuhlknopf ein, damit das dumme Ding endlich kam. Als er endlich kam, zwängte ich mich hinein, noch bevor die Türen vollständig geöffnet waren. Ärgerlich hämmerte ich auf ›Erdgeschoss‹ ein. Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, bis die Türen sich wieder schlossen und der Fahrstuhl sich in Bewegung nach unten setzte.
 

Warum musste mir eigentlich erst so etwas passieren, damit ich begriff, woran ich bei Tess war? Ich schlug meine Stirn gegen die Wand des Fahrstuhls. Ich bewies mir mal wieder selbst, wie bescheuert ich doch war. War es nicht immer Tess’ freundliche und offene Art gewesen, die ich so sehr an ihr geliebt hatte? Warum verurteilte ich sie dann jetzt deswegen? Ich war so ein Volltrottel.
 

Tess sah reichlich erstaunt aus, als sie die Tür öffnete. Wir sahen einander eine Weile schweigend an und ich kam mir vor wie eine Kakerlake, dass ich wieder bei ihr angeschissen kam.
 

Regel Nummer zwölf: Ich bin eine verdammte Kellerassel.
 

»Sag schon, na los«, sagte ich dann zu ihr. Ich sah, dass sie sich ein Grinsen verkneifen musste.
 

»Du bist ein beschissenes Arschloch, Grace. Ein Trottel. Ein Dummbratze. Eine kleine Made«, sagte sie schlicht, aber immer noch sehr darum bemüht, nicht zu grinsen.
 

»Danke«, erwiderte ich seufzend. Jetzt fing sie an zu lachen und zog mich in die Wohnung.
 

»Du kommst gerade richtig. Ich hab vorhin Lasagne gemacht«, erklärte sie mir. »Geh schon mal, ich hol uns was und komm gleich nach.«
 

Ich stand mit einem Bein auf der Treppe und schaute Tess nach, wie sie in die Küche wuselte, um uns etwas zu essen zu holen. Ich lächelte. Was war ich für ein unverschämter Glückspilz, dass ich so eine gute beste Freundin hatte. Sie nahm mich wieder auf, als wäre nie etwas gewesen. Sie akzeptierte mich, obwohl ich mich nicht entschuldigt hatte. Wie musste sie mich doch lieben.
 

»Hallo, Grace.«
 

Ich wandte den Kopf und lächelte Julie an, Tess’ Mutter. Sie kam gerade aus dem Keller, einen Korb mit Wäsche unter dem Arm. Sie lächelte zurück.
 

»Wir haben dich lange nicht gesehen. Tess hat dich wahnsinnig vermisst, aber das hast du nicht von mir«, sagte Julie zwinkernd, umarmte mich kurz mit ihrem freien Arm und huschte dann nach draußen, vermutlich, um die Wäsche aufzuhängen. Grinsend ging ich nach oben in Tess’ Zimmer, warf mich auf ihr weiches, durchgelegenes Sofa, auf dem wir schon unendlich viele Stunden verbracht hatten und wartete darauf, dass sie zurückkam und wir den unendlich vielen Stunden ein paar mehr hinzufügten.
 

___

tbc.



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Kommentare zu diesem Kapitel (31)
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Von:  get_moldy
2009-12-27T20:38:14+00:00 27.12.2009 21:38
*ich liebe diese fanfic*
Von: abgemeldet
2009-11-13T14:20:26+00:00 13.11.2009 15:20
ich mag das kapi! ich komm mir immer so asozial vor weil ich immer so kurze kommis schreib, und die anderen so lange...
*sich schäm*
Von: abgemeldet
2009-11-11T08:27:22+00:00 11.11.2009 09:27
Also erstmal.. mag ich das Lied. :3
Hab ich jetzt richtig kombiniert, dass zu jeden Kapitel einer der Songs da oben gehört? Ich hoffs einfach mal. xD'

Der Dialog am Anfang ist klasse. xD Die beiden sind extrem niedlich. :3 Und Grace sowieso, wenn er sich so aufregt. *von Grace gemeuchelt wird* x__x

Ich mag Leute, die behaupten, sie wollen asich umbringen, bei denen man aber weiß, dass sie es wohl niemals tun würden. :3 Frag mich nicht wieso, aber ich finde, das ist immer sehr witzig. Und Grace ist eh großartig. <3

Aww, er kann ja doch hin und wieder mal ganz nett sein. :3 Süß, dass er Dion hilft. xD

Ich mag Katie, sie hat nämlich eine tolle Haarfarbe. Leute mit dunkelroten Haaren haben bei mir immer einen Pluspunkt. :3 Und außerdem wirkt sie ein wenig intelligenter als das durchscnittliche Fangirlie, das sich nur darüber definiert, ob sie bei ihrem aktuellen Typen gut ankommt. :]

>Ich ertappte mich dabei, wie ich mit modischen Fachbegriffen um mich warf, und hätte mich dafür selbst gern ordentlich erwürgt.<
So was muss ich mir immer vorstellen und ich finsd klasse. xD Wenn man sich überlegt, wie er da steht und versucht sich zu erwürgen, optional mit heraushängender Zunge.. herrlich. :D

Weiß nicht, ich mag Katie zwar, aber ich mag nicht, dass sie Grace angräbt und er auch noch drauf anspringt. Na ja, normal, ne? Bin eben doch nur eines dieser Shonen-Ai verrückten Girlies. °-°

Okay, Katie ist doch doof. ._.

Regel Nummer zwölf finde ich äußerst genial. Kellerasseln sind.. nun ja.. eklig.. aber die Regel hat schon was. xD

>»Hallo, Grace.«<
Da dachte ich erst, Dion sei auch wieder da, aber ich vermute mal, das war von dir auch so beabsichtigt, als kleiner Überraschungsmoment am Schluss. o:

Bin aber froh, dass das zwischen Grace und Tess wieder einigermaßen okay zu sein scheint und hoffe, dass im nächsten Kapitel mal wieder ein bisschen mehr Dion vorkommt. :3

Liebe Grüße,
Nienna. <3
Von: abgemeldet
2009-10-05T17:36:53+00:00 05.10.2009 19:36
Diese ff gefällt mir echt gut,
einer der besten die ich seid langem gelesen habe :)
freu mich schon darauf, mehr zu lesen!
Liebe Grüße

Von:  tubame
2009-08-31T00:58:36+00:00 31.08.2009 02:58
also was ich bis jetzte gelsen hab war echt super
1a
großes lob an dich, ist eine der besten ffs die ich jeh gelesen hab.
Man kann sich richtig toll in grace reinversetzen :D
und dein schreibstil ist auch echt klasse, gefällt mir richtig gut (:

schreib bitte schnell weiter ok? (:

Von: abgemeldet
2009-08-29T13:30:33+00:00 29.08.2009 15:30
braves kind
man muss nett zur besten freundin sein :D
tolle ff ich werds weiter lesen x3
Von:  Endstation
2009-08-24T19:15:48+00:00 24.08.2009 21:15
Was ich bis jetzt gelesen habe, gefällt mir ganz gut.
Als Katie über Theresa gesprochen hatte, musste cih ein bisschen lachen, da der Text auch gut zu Grace passen würde. (Zwar nicht ganz sinngemäß, aber schon im groben und ganzen!)
Bin mal gespannt wie sich das ganze noch gibt.

Der Spitzname 'Bambi' erinnert mich doch sehr an eine FF auf Fanfiktion namens 'Chaosprinz'.
Würde mich mal interessieren ob du die Geschichte kennst!

bai bai <3
Von:  Moffien
2009-08-23T21:49:23+00:00 23.08.2009 23:49
seeeehr tolles kapitel
danke für die ens und entschuldige, dass ich so lange gebraucht habe um dein kapitel zu lesen und kommentieren ^^
es war ein sehr schönes ende, aber irgendwie werde ich das gefühl nicht los, dass etwas dazwischen kommt, vllt kommt tess mit dion wieder hoch und dann muss sich grace das alles antun, weil er tess nicht schon wieder verletzten will.
auf jeden fall freue ich mich auf das neue kapitel.
~
Von:  Angie_Cortez
2009-08-21T16:34:29+00:00 21.08.2009 18:34
Hammer geil, das ist das Beste, was ich seit langem hier gelesen habe. Einfach nur super. Grace Chara ist super ausgesprägt. Man kommt in der Storyline super mit und es bleiben kaum Wünsche offen. Zumindest für mich ;) Und der Ausdruck ist auch sauber und fließend. Ich bin total begeistert grad und würd sehr sehr gern mehr lesen. :) Absoluter Favo.

lg
Von:  Nikolaus
2009-08-20T15:17:14+00:00 20.08.2009 17:17
Hmm... bei diesen Kapitel spalten sich die Meinungen in meinem Innern. Es ist natürlich wieder sehr schön gewesen (auf Rechtschreibung habe ich jetzt einfach mal nicht geachtet, weil ich erst seit zwei Stunden wach bin und noch etwas zu müde dafür) und auch der Aufbau war toll. Aber irgendetwas hat gefehlt. Es hört sich zwar dumm an, aber...

Dion.

Er ist mir in diesem Kapitel irgendwie abgegangen. Natürlich hat das Kapitel nicht von ihm gehandelt, sondern von der Beziehung zwischen Tess und Grace. Dennoch war mir der Auftritt von Dion zu kurz. Mittlerweile hänge ich wahrscheinlich schon viel zu sehr an Bambi und ich muss zugeben, dass ich auch nicht unbedingt ein geduldiger Mensch bin. Ich komme gerne schnell zur Sache... Deshalb hab ich Dion wahrscheinlich so vermisst ;)

Davon abgesehen, dass Dion nicht darin vorkam, gefiel mir das Kapitel einigermaßen gut. Es war etwas langatmig, obwohl ich jetzt leider nicht wortwörtlich sagen kann, woran das liegt. Ich weiß, es hört sich jetzt so an, als wäre ich total unzufrieden und würde alles schlecht machen, aber das will ich nicht und werde ich auch nicht versuchen. Ich mag deinen Schreibstil immer noch so sehr und bin in diese FF total vernarrt. Aber es war... oh ich will das nicht sagen! Das hört sich so schlecht-krtisisch an >< Alle waren so begeistert und ich... nörgle. Tut mir leid. Aber für mich war es irgendwie langweilig.

Vielleicht anhand der Tatsache, dass ich kein Fan von Familienkrach (ich denke bei Tess und Grace kann man davon reden :)) bin und der nachfolgenden Versöhnung. Mir hat einfach nur ein bisschen der Pepp gefehlt und Grace' unterschwelliger Kampf gegen das Bambi. Er hat ein bisschen zu sehr in seiner Welt gelebt und sich über Tess Gedanken gemacht. Mittlerweile habe ich doch immer mehr den Eindruck, dass zwischen Tess und Grace etwas mehr ist, als normale Freundschaft. Ich weiß, das existiert nicht, aber... hmpf. Wenn es Bambi nicht gäbe, würde ich dir raten, die beiden zu verkuppeln /D

Das Einzige, was wirklich ein Posaunenschlag war, war die Geschichte von dem Mädchen. Da wäre ich, glaube ich, auch ausgeflippt. Schlampe? Flittchen? Richtig so Grace! Ich hätte ihr noch ein bisschen mehr an den Kopf geschleudert und vielleicht auch noch ein Buch hinterher fliegen lassen :) Alles in allem ist es schon süß, dass er so an Tess hängt. Irgendwie ist er doch DER Freund, den sich jedes Mädchen wünscht, den es aber in der Wirklichkeit nicht gibt - jedenfalls nicht als NUR Kumpel *sfz*

Ich hoffe, ich habe dich hiermit nicht vergrault. Ich wollte nicht... nörgeln oder so *desu* Ich glaube, ich bin nur etwas zu sehnsüchtig in Bezug auf Dion.
GLG,
Nikolaus


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