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Kyubi Unleashed 2: Der Weg des Jinchurikis

von

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Geschenke

Ab dem nächsten Morgen begannen die Vier mit dem sammeln von Informationen über Akatsuki. Sie fragten jeden nach den Mantelträgern, jedoch wussten nur die wenigsten, wen sie überhaupt meinten und die wenigen, die es wussten, konnten keine hilfreichen Angaben über einen momentanen Aufenthaltsort oder etwas anderem angeben. Sie blieben nur drei Tage in dem Dorf und beschlossen dann, weiterzuziehen, erst einmal die Dörfer an der östlichen Grenze des Feuerreiches abzugrasen, bis sie sich weiter ins Landesinnere wagen wollten, da Naruto noch nicht besonders scharf darauf war, in die Nähe des zerstörten Konoha zu kommen. Der doch sehr ereignisreiche April ging zu Ende, sie hatten noch keine brauchbare Information, geschweige denn war ihnen einer der Mantelträger über den Weg gelaufen. Allerdings bekamen sie regelmäßig etwas über gelegentlich ausbrechende Konfrontationen zwischen den Großmächten zu hören, nicht besonders große natürlich, mehr eine Art Streit wegen den eroberten Landmassen des Feuerreiches.

Der Großteil vom Südosten und Osten des Feuerreiches war in den Händen von Kirigakure, gelegentlich sahen Naruto und die Anderen dort Shinobis aus Kiri herumlaufen, da sie sich momentan in diesem Gebiet aufhielten. Der Norden war zur Hälfte im Besitz von Kumo und Iwa, der Nordosten gehörte Kumo und der Nordwesten nur Iwagakure. Suna schließlich hatte den größten Teil, nämlich den Westen, Südwesten und den Süden in seinem Besitz. Die kleineren Länder zwischen den Großmächten hatten vom Feuerreich nichts abbekommen. Da die eroberten Landmassen alles andere als ausgeglichen waren, gab es kleine Scharmützel zwischen den Großmächten, um diese zu erobern. Da Kumogakure und Kirigakure ein Bündnis, an dem Souji damals nachdem Zabuza Momochi zum Mizukage geworden war nicht ganz unbeteiligt gewesen war, eingegangen hatten, unterstützten sie sich gegenseitig. Zum Glück waren diese Kämpfe nicht sehr schwerwiegend und da kein Land das andere direkt angriff, brach auch kein Krieg aus, auch wenn er, laut einigen Leuten und Deidaras schlechter Vorahnung, mit viel Pech nicht mehr lange auf sich warten lassen würde.

Der Mai zog sich hin, ohne Begegnung mit Akatsuki oder dem Hito-Shura, während die Vier Dorf um Dorf abgrasten, obwohl sie in jedem mehr als einen Tag blieben und Leute ausfragten, immer noch keine brauchbare Spur fanden, weder von Akatsuki, noch über vielleicht lebende Jinchurikis, dafür aber Konoha immer näher kamen, sehr zu Narutos Beunruhigung, die er sich jedoch nicht anmerken ließ. Sein Verhältnis mit Hikari ging nebenbei nicht weit über gelegentliche Zärtlichkeiten hinaus, auch wenn Deidara ihm oftmals damit in den Ohren lag, nur um ihn zu nerven, ob er denn schon zum ‚Schuss‘ gekommen sei, obwohl eigentlich alle immer ohne große Distanz im selben Zimmer oder unter freiem Himmel übernachtet hatten und Deidara und Shion es damit sehr wahrscheinlich mitbekommen hätten, wenn direkt neben ihnen rumgemacht wurde. Alles in allem war die Stimmung ein wenig heiterer, als Naruto lange Zeit erlebt hatte. Er vergaß zwar den Hito-Shura und Akatsuki nicht, doch mal wieder Lachen zu können, tat ihm sehr gut, dass er seine Gefühle zuließ, tat ihm laut Hikari noch besser, da er langsam aber sicher zu seinem alten Selbst zurückfand. Diejenige, die nicht allzu heiter war, war Shion Okami.

Natürlich ahnte keiner, was in ihr vorging. Mit jedem Tag der verstrich fühlte sie, dass der Moment der Wahrheit näher kommen würde, aber sie brachte es nicht übers Herz, ihrer Schwester, die momentan so glücklich war, diese harte Wahrheit ins Gesicht zu schleudern, vor allem wusste sie nicht, wie sie Hikari überhaupt darauf ansprechen sollte. Ihr Verhältnis ging nicht über das einer gerade begonnenen Freundschaft hinaus, aber dennoch hatte die Kunoichi das Gefühl, wenn sie es ihr bald nicht erzählen würde, müsste sie platzen. Ihre Unruhe schien jedoch keinem der Anderen aufzufallen, worüber sie froh war, denn sie bezweifelte mittlerweile, dass sie auf die Frage „Alles in Ordnung?“ überzeugend genug mit einem „Ja, alles okay“ lügen konnte.

Der Mai war fast zu Ende, als jedoch Naruto sich einem anderen Problem gegenüber sah, an das er viel zu spät gedacht hatte. Hikaris Geburtstag stand bevor und er hatte keine Ahnung, was er ihr schenken sollte und es blieb nur noch ein Tag...
 

--- 29. Mai, ein anderes Dorf im Feuerreich, Nachmittag ---
 

„Was fragst du mich denn das, un? Du warst doch ewig mit ihr unterwegs und kennst sie besser als ich, da müsstest du doch wissen, über was sie sich freuen würde, un.“, meinte Deidara, als Naruto ihn darauf ansprach. Die Mädchen waren in der Pension geblieben, in dem sie zur Abwechslung mal drei Zimmer nebeneinander gebucht hatten, allerdings hatten Shion und Hikari die Einzelzimmer bekommen, Naruto und Deidara teilten sich eines zusammen. Die Vier hatten jedenfalls beschlossen, die Suche nach Akatsuki bis nach Hikaris Geburtstag für drei Tage auf Eis zu legen. Es kam Naruto ein wenig komisch vor, dass man zwischen all dem was ihnen eigentlich bevorstand an sowas wie einen Geburtstag denken sollte. Aber er wusste auch, das es mit sehr viel Pech vielleicht keinen nächsten geben würde, oder vielleicht einen, den er selbst nicht mehr erleben würde. Den Hito-Shura und seine Absicht, ihn irgendwann zu töten, hatte der Blonde schließlich nicht vergessen und Akatsuki war ja auch noch da...

„Du weißt wohl schon, was du ihr schenken willst, was?“, stellte Naruto leicht gequält fest, als Deidara mit einer Art quadratischen verpackten Päckchen aus einem Laden geschritten kam, wo er auf ihn gewartet hatte.

„Fast, ich muss es bloß noch formen. Soll ne Tonfigur werden, hn.“

„Aber nicht, dass die irgendwann in die Luft fliegt.“

„Ich sagte Tonfigur und nicht Lehmfigur, un.“

„Wo ist da der Unterschied?“, fragte Naruto verwirrt.

„Das mein Lehm zu wahrer Kunst wird und Ton nicht, da liegt der Unterschied, un.“

Naruto ging nicht weiter darauf ein. Er hatte immer noch das Problem, nicht zu wissen, was er seiner Freundin schenken sollte...

„Ein kleines Problem könnte bei meinem Geschenk aber schon bestehen, un.“, begann Deidara. „Es könnte beschädigt werden, wenn Hikari es in ihrem Gepäck mit herumträgt.“

Es sollte nichts großes sein, etwas, was man einfach mitnehmen konnte...

„Am besten, ich mach keine Figur, die innen hohl ist, un.“

Auch nichts überteuertes, so viel Geld hatten sie auch wieder nicht übrig, zudem wusste Naruto, das Hikari sicher keine Diamantenhalskette annehmen würde, wie die, die gerade in einem Schaufenster auslag, an dem er und Deidara, der immer noch redete, obwohl der Jinchuriki nur mit einem Ohr zuhörte, vorbeigingen.

„Vielleicht könnte ich die Figur doch mit meinem Lehm verdichten, un.“

Jetzt hörte Naruto wieder mit beiden Ohren hin und baute sich vor Deidara auf. „KEIN Lehm, sonst jagst du Hikari-chan doch noch in die Luft und dann kannst du was erleben!“

„Dann kannst du wenigstens singen: ‚Gestern Nacht ist meine Freundin explodiert‘ - okay, okay, kein Lehm, un!“, sagte der Ex-Aka hastig und wich einen Schritt zurück, als Naruto die Knöchel knacken ließ.

Langsam wurde es Abend und der Blonde hatte immer noch keinen Einfall. Er nahm Shion, die auch schon ein Geschenk für Hikari hatte, nach dem Abendessen kurz beiseite und fragte sie, was man einem Mädchen, das man liebte, normalerweise schenkte. Sie starrte ihn erst an, als zweifelte sie an seinem Verstand.

„Sie hat morgen Geburtstag und du fragst mich das erst jetzt?“, sagte sie entrüstet und ungläubig. Naruto nickte nur. Die Ältere seufzte. „Normalerweise Blumen oder sowas in der Art, nichts überteuertes, etwas, was ihr gefallen würde. Aber das wichtigste, es muss von Herzen kommen. Dann ist es eigentlich egal, was du ihr schenkst, aber natürlich kann sie auch enttäuscht sein, wenn du ihr etwas schenkst, von dem du glaubst, dass es ihr gefallen würde, was es aber nicht tut und...“ So fuhr sie noch einige Minuten fort und hinterher hatte Naruto das Gefühl, das Shions Ratschläge ihm nicht geholfen, sondern alles nur noch schlimmer gemacht hatten. Es ging auf Mitternacht zu und während Deidara in seinem Bett leise vor sich hinschnorchelte, saß Naruto am Fenster, starrte in den dunklen Himmel und überlegte angestrengt, was er morgen in aller Frühe vielleicht noch auftreiben könnte, um es Hikari zu schenken. Etwas, was ihr gefallen würde... das von Herzen kam... an dem sie sich erfreuen und an etwas erinnern konnte...

Langsam bildete sich eine Idee in Narutos Kopf, fügte sich wie ein Puzzle aus Einzelteilen zusammen, bis die Idee und ein Plan schließlich einratterten. Es würde riskant sein... vielleicht war sie, und er selbst, dafür noch nicht so weit... es könnte schief gehen, wenn sie nicht wollte, könnte er nichts daran ändern, aber immerhin hätte er es versucht, sie wusste ja selber, dass er mit Geschenken keine große Erfahrung hatte. Trotzdem könnte sie es ihm übel nehmen...

„Morgen früh schaue ich mal nach, ob ich noch welche finde... am besten weiße, ich stecke einen Zettel rein und schreibe drauf...“, murmelte Naruto geistesabwesend. „Soll ihre Zimmertür aufgeschlossen lassen wenn sie will... Shion und Deidara nichts sagen... und dann...“ Er seufzte leicht grinsend auf und sah wieder in den dunklen Himmel. „Naruto Uzumaki, du bist doch irre...“

„Das sag ich schon seit Jahren.“, meldete sich unerwartet Kyubi.

„Hey! Hast du etwa meine Gedanken wieder mitgelesen?“, entrüstete sich Naruto.

„Natürlich. Hübscher Plan, bist du sicher, das du den durchziehen kannst?“

„Nur wenn Hikari überhaupt will...“

„Weißt du, das musst du selber herausfinden und wenn sie dich zurückweist, darfst du es ihr nicht übel nehmen. Ihr seid beide noch jung und gerade Mal einen Monat zusammen, auch wenn sie dich schon lange liebt.“

„Mir fällt halt einfach nichts anderes ein, halte mich bloß nicht für pervers!“

„Würde ich nie wagen.“

„Gut“

„Aber schön zu wissen, dass du langsam wieder zu deinem alten Selbst zurückfindest.“

„Weißt du... es wäre mir lieber gewesen, ich hätte es schon früher wieder gefunden...“
 

--- 30. Mai ---
 

Naruto hatte sich schon früh morgens aus dem Zimmer geschlichen, was Deidara nicht bemerkt hatte. Der Jinchuriki war immer noch nicht zurück, als Deidara und Shion der erfreuten Hikari in ihrem Zimmer gratulierten und ihr ihre Geschenke überreichten. Deidara hatte aus dem Block Ton, den er gestern gekauft hatte, eine ziemlich detailgetreue kleine Figur von Naruto gemacht.

„Damit du ihn immer dabei hast, hab ich gedacht, un“, meinte er grinsend, als Hikari die Figur auspackte und er tätschelte scheu ihren Kopf, als sie ihn kurz umarmte, um ihm zu danken. „Musst bloß aufpassen, das er nicht kaputt geht, wenn er in deinem Gepäck ist, un“

Shions Geschenk war da schon eher etwas nützlicher, im kämpferischen Sinne. Sie hatte Hikari eine Art Krallenhandschuh geschenkt, mit dem Unterschied, das es fünf einzelne scharfe metallene Nägel aus chakraleitendem Material waren, die man wie einen Ring über die Finger ziehen konnte.

„Ich wollte dir eigentlich noch mal fünf besorgen, damit für jede Hand welche hast, aber sie hatten nur noch die. So eine Waffe ist nicht sehr weit verbreitet, glaube ich, aber wenn du dein Windchakra in die Nägel konzentrierst, kannst du damit bestimmt gut austeilen.“, meinte Shion, als Hikari die Krallen probeweise über die Finger ihrer rechten Hand zog.

„Danke, Shion-san.“, sagte Hikari, verschwieg die Tatsache, dass sie nicht besonders viel Übung damit hatte Chakra in Waffen zu leiten um Shion nicht zu kränken, und umarmte die Ältere wie bei Deidara kurz.

„Wo steckt eigentlich Naruto-kun?“, fragte Hikari ein wenig geknickt und sah sich nach ihm um, als sie sich von Shion löste, die nun merkwürdig still geworden war.

„Der ist heute morgen in aller Herrgottsfrühe schon weggegangen, nehm ich an, un. Jedenfalls war er nicht im Zimmer, als ich aufgewacht bin, hn.“, antwortete Deidara. „Er taucht schon noch auf, sicher wird er seine Liebste nicht an ihrem vierzehnten Geburtstag allein lassen, un.“, fügte er aufmunternd hinzu, als Hikari kurz traurig den Blick gesenkt hatte, was sie zu einem leichten Lächeln verleitete.

Tatsächlich flog nur wenige Sekunden später die Tür auf und Naruto kam herein mit einem großen Strauß voller weißer Rosen in der Hand.

„Alles Gute“, sagte er ein wenig atemlos, überreichte Hikari die Blumen und küsste sie.

„D-Danke, Naruto-kun.“, sagte das Mädchen, wieder leicht rot angelaufen und roch an den weißen Blumen.

„Ich dachte, die passen gut zu deinen Haaren.“, meinte Naruto grinsend. Er warf Deidara und Shion einen kurzen Blick zu. „Und was haben die beiden dir geschenkt?“

„Oh... das hier ist von Deidara“ Sie legte die Blumen vorsichtig auf ihren Schoß und zeigte Naruto mit der linken Hand die Statue aus Ton, die sie neben sich auf das Bett gelegt hatte.

„Verdammt... die sieht ja genau so aus wie ich?“, murmelte Naruto, während er sein kleines Ebenbild beäugte „Sogar mein Backenbart ist da... ganz schön detailgetreu, Deidara.“

„Meine leichteste Übung, un.“, meinte der Ex-Aka leichthin.

„Und das ist von Shion-san.“, sagte Hikari und hob ihre rechte Hand, an deren Fingern immer noch die Krallen befestigt waren.

„Cool“, meinte Naruto. „So, und was machen wir jetzt?“

„Irgendwo hingehen, wos Kuchen gibt, hm?“, warf Deidara in die Runde.

„Gute Idee... ähm, geht ihr vielleicht schonmal vor...?“, fragte Naruto.

„Gut, aber lasst euch nicht zu viel Zeit, bei was auch immer, un.“, meinte der Ex-Aka und erhob sich. Shion, die seitdem Hikari sie umarmt hatte immer noch kein Wort gesagt hatte, folgte dem Blonden schweigend aus dem Zimmer und schloss die Tür.

„Shions Geschenk ist wohl das nützlichste...“, meinte Naruto nach ein paar Sekunden des schweigens. „Blumen taugen nicht besonders viel bei unserer Sache...“

„Ich find sie trotzdem schön...“, erwiderte Hikari, nahm die Krallen ab und dafür die Blumen wieder in die Hand und roch erneut daran. Jetzt bemerkte sie erst den weißen Umschlag, der zwischen den weißen Blüten steckte und den sie deswegen nicht sofort bemerkt hatte. Vorsichtig zog sie ihn heraus, legte die Blumen wieder auf ihren Schoß und mit einem kurzen Blick auf Naruto, der sie nicht ansah, sondern zum Fenster rausblickte, öffnete sie ihn und zog einen gefalteten Zettel heraus.

„Für mein kleines Licht, welches mir die Schönheit von Gefühlen zeigt, die ich verloren geglaubt hatte.“, las sie leise. „Diese Blumen sind nur eine Hälfte meines Geschenkes, allein wäre es nicht groß genug. Ich würde gerne versuchen, Dir meine Liebe zeigen, nur Dir allein. Wenn Du den zweiten Teil meines Geschenkes haben willst, dann lass heute Abend bitte die Tür zu Deinem Zimmer aufgeschlossen, sag Shion und Deidara nichts, und warte in Deinem Zimmer auf mich. Falls Du Dich nicht bereit für die zweite Hälfte meines Geschenkes siehst, was ich verstehen könnte, dann lass die Tür einfach verschlossen, denn was ich Dir geben möchte, ist das, mit dem mir Deidara seitdem Du und ich zusammen sind auf den Zeiger geht. In Ermangelung einer besseren Idee für ein Geschenk, Dein Naru-kun.“

Bei den letzten Worten musste sie kurz kichern, aber dennoch war sie ziemlich überrascht und leicht erschrocken, als sie die Hand mit dem Zettel sinken ließ. Das Naruto doch schon an so etwas dachte... nun, sie konnte nicht leugnen, nicht ebenfalls schon daran gedacht zu haben, aber... sie war erst 14 geworden und er war 15 und würde im Oktober 16, beide hatten mit sowas keine Erfahrung... zwar hatten sie schon ein paar Zärtlichkeiten ausgetauscht, ohne sich dabei natürlich an die Wäche zu gehen... aber was, wenn es schief lief...?

Naruto kniete sich plötzlich vor ihr hin und legte seine Hand auf ihre, die immer noch den Zettel hielt, und sah ihr in die Augen.

„Ich zwinge dich zu nichts, das weißt du. Es... es ist nur so eine Idee, vielleicht ist es wirklich noch zu früh. Aber wer weiß, wann wir das nächste Mal Gelegenheit haben, für kurze Zeit an andere Dinge als Akatsuki zu denken, und morgen sind wir dann schon wieder auf Informationssuche. Ich dränge dich nicht... aber ich wäre bereit, es zu versuchen. Wenn du dich dagegen entscheidest, respektiere ich das, wenn du Angst davor hast, verstehe ich das, mir geht es auch so, aber... trotzdem...“ Er schluckte kurz. „Überleg es dir... lass deine Tür heute Abend offen... oder lass sie zu... das ist mir dann deine Entscheidung... sag jetzt nichts...“

Sanft drückte er ihre Hand und stand dann auf, ging langsam Richtung Tür. „Ich... ich geh zu Deidara und Shion runter... komm in ein paar Minuten nach, ja?“, sagte er und verließ das Zimmer, ließ eine nachdenkliche und leicht geschockte Hikari auf dem Bett zurück...
 

De restliche Tag verlief relativ ereignislos, das witzigste war immer noch gewesen, wie Deidara mehr oder weniger unabsichtlich mit seiner Gabel geschnippt hatte und das Stück Kuchen darauf Naruto ins Gesicht geklatscht und ihn vom Stuhl geworfen hatte, was letztendlich damit endete, das der Ex-Aka vor dem Jinchuriki fliehen musste, der die Absicht hatte, Deidara nicht nur ein Stück, sondern den ganzen Kuchen ins Gesicht zu hauen. Letztendlich scheiterte die Sache aber, da Deidara ausrutschte und hinfiel, Naruto über ihn drüber und der Kuchen landete schließlich auf beiden, die unter Hikaris und Shions Lachen schließlich missmutig einen neuen Kuchen kaufen mussten.

Jedoch dachte Hikari die ganze Zeit über das nach, was heute Abend womöglich passieren würde. Sie war sich wirklich nicht sicher, ob sie schon bereit dafür war, diesen nächsten Schritt in einer Beziehung zu wagen. Es wäre ihr erstes Mal, sie hatte sowohl leicht Angst davor, als auch war sie nervös und etwas aufgeregt. Sie konnte wirklich nicht leugnen, selbst schon mal daran gedacht zu haben, mit Naruto zu schlafen, während den gelegentlichen Kuscheleinheiten waren ihre erregten Gedanken oft genug in diese Richtung abgeschweift. Aber es war schließlich was anderes, nur daran zu denken, als es wirklich zu tun, vor allem wenn es einem sprichwörtlich angeboten wurde und nicht spontan geschah.

Die Zeit verging viel zu schnell, ehe Hikari sich versah, war schon das Abendessen vorbei und wenig später war sie auf ihrem Zimmer, saß mit angezogenen Beinen auf dem Bett, den Kopf gegen die Wand gelehnt und war sich immer noch nicht sicher, wie sie sich entscheiden sollte. Während die Sonne langsam unterging und das Zimmer dunkler wurde, stieg Hikaris Nervosität immer mehr an. Sie wusste nicht, wann genau Naruto kommen würde, um ihre Entscheidung anhand einer verschlossenen oder unverschlossenen Tür zu prüfen. Da er aber gesagt hatte, dass Shion und Deidara nichts davon mitbekommen sollten, würde er bestimmt erst ein wenig später kommen. Sie starrte auf die Wand, hinter der Narutos und Deidaras Zimmer war, Shions war zwei Zimmer weiter. Was Naruto wohl gerade dachte? Ob er wohl doch verletzt wäre, wenn sie ihre Tür abschließen würde? Aber sie wollte auch nicht mit ihm schlafen, nur um ihm einen Gefallen zu tun... das wäre überhaupt nicht in Ordnung... zudem hatte er ja gesagt, es wäre ihre Entscheidung und er würde sie akzeptieren...

Hikari seufzte und schloss die Augen. Dann fasste sie einen Entschluss. Langsam zog sie sich für die Nacht um und ging dann zur Tür. Sie atmete tief durch und drehte den Schlüssel, der im Schloss steckte, um, legte sich dann aufs Bett und wartete...
 

Als die Sonne schon einige Minuten verschwunden war, Deidara langsam eindöste und die Uhr an der Wand langsam auf Zehn Uhr zeigte, stand Naruto langsam auf. Er merkte, dass seine Knie ein wenig zittrig waren.

„Bist wohl ganz schön nervös, was?“, meinte Kyubi. Als Naruto nicht antwortete, fügte es hinzu: „Obwohl, das wäre wohl jeder. Ich hab mir da was überlegt, da es schließlich, falls sie denn will, dann nur dich und sie etwas angeht. Also werde ich mich bis morgen mal aus deinem Bewusstsein zurückziehen. Hals und Beinbruch, Kleiner“

Bevor Naruto etwas erwidern konnte, schwand Kyubis Gegenwart in ihm dahin.

„Lässt der mich einfach alleine...“, murmelte der Blonde und verließ das Zimmer, achtete darauf, Deidara nicht versehentlich zu wecken, und trat auf den Gang, wo er sich erst einmal an die Wand lehnte und versuchte, sich zu beruhigen, da er doch langsam ziemlich nervös wurde. Wie sie sich wohl entschieden hatte? Falls sie sich dafür entschieden hatte, wäre es für einen Rückzieher wohl zu spät, denn er war sich nicht sicher, ob er wirklich schon bereit dazu war oder ihr überhaupt das zu geben, was sie erwartete.

„Verrückt... ich messe mich mit den gefährlichsten Ninjas und dann habe ich Angst vor sowas...“ Er schüttelte den Kopf. Vielleicht wollte sie gar nicht, vielleicht war die Tür ja zu, dann würden beide noch damit warten, anstatt schon gleich nach einem Monat zusammen in die Kiste zu hüpfen. Halb hoffend, sie würde nicht wollen, und halb hoffend, sie würde wollen, ging er den Gang nach rechts zu der Zimmertür von Hikari. Davor blieb er stehen, schluckte, hob seine etwas zitternde Hand und drückte die Klinke nach unten. Sein Herz machte einen Sprung, als die Tür nachgab...
 

--- 31. Mai, Morgens ---
 

Deidara saß unten im Aufenthaltsraum der Pension an einem Tisch und genehmigte sich ein Brötchen und Kaffee, als er Hikari den Raum betreten sah. Sie blickte sich kurz müde um, sah dann Deidara und schlurfte langsam zu ihm hinüber, wobei sie sich streckte und gähnen musste. Ihre Haare waren leicht zerzaust und noch ungekämmt.

„Morgen“, murmelte sie, als sie bei Deidara ankam und sich ihm gegenüber setzte.

Er blickte auf. „Morgen auch, un. Müde?“

„So ziemlich...“, meinte Hikari.

„Muss dich ja ziemlich erschöpft haben, dein Geburtstag, un. Hier, trink nen Kaffee.“, sagte Deidara mit unterdrücktem Grinsen und schob ihr seine Tasse Kaffee hin.

„Danke...“ Hikari führte die Tasse an die Lippen und trank...

„Also wie wars? Ich hoffe mal, ihr habt verhütet und so, un“, sagte Deidara plötzlich unvermittelt. Vor Schreck spuckte ihm Hikari die halbe Tasse Kaffee, die sie getrunken hatte, quer über den Tisch ins Gesicht und starrte ihn mit aufgerissenen Augen an.

„Also das hätts nicht gebraucht, un...“, grummelte Deidara und wischte sich den Kaffee mit dem Ärmel seines Mantels aus dem Gesicht. „Zum Glück war der nicht mehr so heiß, sonst hätte ich mich noch verbrannt, un.“

Hikari starrte den Ex-Aka entgeistert an und spürte sogleich, wie ihr Gesicht heiß wurde. Aus dem Mundwinkel lief ihr noch Kaffee.

„Ich – du – was“, stotterte sie, was den Blonden dazu verleitete, ein wissendes Grinsen aufzusetzen.

„Also bitte, ich war nur ein Zimmer nebendran. Ich hab bemerkt, wie Naruto gestern Abend rausgegangen ist und da er nicht zurückkam hab ich nur eins und eins zusammengezählt, zudem hab ich gewisse und eindeutige Geräusche gehört, un.“

„Du-Du... hast uns g-gehört...?“

„Könnte man sagen, besonders dich, un.“

Gott, war das peinlich. Hikari würde am liebsten sofort durch den Boden sickern und verschwinden, stattdessen sank sie mit hochrotem Kopf auf ihrem Stuhl zusammen. Wäre sie doch bloß leiser gewesen... aber sie hatte es einfach nicht gekonnt...

„Also sag schon, wie wars, hm?“, fragte Deidara und grinste sie über den Tisch hinweg an. Blöde Frage, wie sollte es wohl schon gewesen sein, fürs erste Mal eigentlich nicht schlecht...

Bemüht, ihre Fassung wiederzugewinnen, wollte sie gerade etwas entgegnen, als plötzlich Shion den Raum betrat, sie bemerkte und auf die Beiden zukam, und Hikari sich mitten im Satz umentschied und eindringlich zu Deidara flüsterte: „Bitte, bitte sag ihr nichts, wenn sie nichts mitgekriegt hat...“ Angesprochener nickte nur, immer noch grinsend.

„Morgen Deidara-kun, Hikari-chan.“, sagte Shion und setzte sich zu ihnen. Sie stutzte, als sie Hikaris Gesicht sah, dass immer noch knallrot war. „Alles okay, Hikari-chan?“

„Oh, äh, ja, natürlich“, erwiderte Hikari etwas zu überschwänglich und sprang auf, wobei sie ihren Stuhl umwarf. „Ich ähm... ich schau mal wo Naruto-kun bleibt...“ Ihre Stimme wurde immer schwächer, während sie mit immer noch glühendem Gesicht aus dem Raum eilte.

Shion sah ihr hinterher und blickte dann zu Deidara. „Was hat sie denn?“

„Och, nichts besonderes, un“, meinte der Ex-Aka mit verhaltenem Grinsen.
 

Wenig später waren sie schon wieder unterwegs, Naruto und Hikari erwähnten vor den anderen mit keiner Silbe, was gestern Nacht geschehen war und Deidara hielt Shion gegenüber die Backen, auch wenn er Naruto immer wieder ein undefinierbares Grinsen zuwarf, was dieser aber ignorierte.

Sie waren schon auf dem Weg aus dem Dorf hinaus, gingen durch eine belebte Straße,wo sie hier und da von ein paar vorbeilaufenden Leuten neugierig angestarrt wurden. Naruto beachtete sie nicht besonders, er ging mit Hikari voraus, wieder Hand in Hand. Sie kamen an einem Jungen vorbei, der die grüne Kapuze seiner grauen Jacke tief ins Gesicht gezogen hatte, und auf einem Fass vor einer Häusergasse saß. Er trug noch eine kurze schwarze Hose und blaue Turnschuhe. Auch konnte man auf seinen Beinen ein schwarzes Tattoo mit grünlichem Rand sehen...

Naruto achtete nicht darauf... umso erschrockener war er, als er die vertraute Stimme vernahm, als die Gruppe ein paar Schritte an dem Jungen vorbeigegangen waren.

„Hey, Uzumaki...“

Wie vom Blitz getroffen blieb Naruto stehen, genau wie die anderen. Langsam drehte er sich um, sah an Shion und Deidara vorbei zu dem Jungen, der jetzt aufgestanden war und sich ihnen zugewandt hatte. Rote Augen funkelten ihm unter der Kapuze hervor an, er sah die Tatoos und sofort war er sich sicher, wen er da wieder vor sich hatte.

„Lange nicht gesehen.“, sagte der Hito-Shura Naoki Kashima.

Hikari gab einen erstickten Laut von sich und klammerte sich an Narutos Arm, Deidara war schon drauf und dran, eine seiner Bomben zu werfen, aber Naruto hielt ihn mit ausgestreckter Hand zurück und trat ein wenig vor, dabei ließ er den Hito-Shura nicht aus den Augen. War die Gnadenfrist abgelaufen? Oder wollte er wieder nur kämpfen?

„Was... willst du hier?“, fragte der Blonde und versuchte, die aufkeimende Furcht in sich zu ignorieren. Das letzte Treffen steckte ihm immer noch in den Knochen, auch wenn es schon über einen Monat her war...

„Oh, nicht das was du denkst. Du hast noch ein wenig Zeit...“, meinte Naoki und lächelte düster. „Nein, Uzumaki, ich möchte dir gerne etwas zeigen... ich bin sicher, es wird dich und deine Freunde bestimmt interessieren...“

„Was meinst du damit?“, fragte Shion misstrauisch, die Anderen hatten sie bereits über den Hito-Shura aufgeklärt.

Naoki blickte sie eine Weile an, als frage er sich, ob er antworten solle. Er wand sich wieder Naruto zu. „Hast wohl wieder Verbündete gefunden? Ich hatte eigentlich erwartet, das du nur mit deiner kleinen Freundin unterwegs bist. Stattdessen...“ Seine Augen funkelten zu Deidara hinüber. „Sieh mal an, mein Mörder... hihihi. Ich muss sagen, deine letzte Aktion in Konoha damals hat mich schon ein wenig überrascht. Du weißt schon, wo du mir diese Bombe in den Mund gedrückt hast und die dann explodiert ist und mich getötet hat. Junge, ich kann dir sagen, angenehm war das nicht...“

„Wie du gerade treffend sagst, hab ich dich umgebracht, und nicht Naruto, un. Also warum bist du hinter ihm her, un?“, knurrte der Ex-Aka, eine Hand immer noch in der Lehmtasche.

„Ich wiederhole mich nicht gerne. Den Grund hab ich Uzumaki schon beim letzten Mal gesagt.“, meinte Naoki mit einem kühlen Blick und sah wieder zu Naruto. „Du solltest dir echt intelligentere Freunde zulegen...“

„Was meintest du mit ‚ich möchte dir gerne etwas zeigen‘?“, fragte der Blonde, bevor Deidara etwas erwidern konnte.

„Na, das ich dir etwas zeigen möchte. So schwer ist das doch auch nicht zu verstehen. War gar nicht leicht, dich zu finden, ganz zu schweigen davon, dass ich es nicht leiden kann, wenn ich obenrum was anhab, das juckt so unangenehm...“, sagte Naoki und zupfte ein wenig an seiner Jacke herum. „Aber wenn gleich jeder meine Tattoos oder mein Magatama im Nacken sieht, könnten die Leute hier vielleicht Panik bekommen. Vorausgesetzt, sie wissen wer ich bin, was ich nur mal vermute.“

„Komm zum Punkt.“, knurrte Naruto drohend.

„Provozier ihn nicht...“, flüsterte Hikari ihm ängstlich zu und völlig zu Recht, denn der Hito-Shura verengte seine roten Augen und fixierte Naruto mit einem grausamen Lächeln.

„Die Kleine hat Recht, du solltest nicht vergessen, wer hier am längeren Hebel sitzt.“, sagte er leise. „Ich bin hier, um dir einen kleinen Gefallen zu tun, der dir vielleicht noch helfen wird, also sei ein wenig freundlicher, Uzumaki.“

„Warum solltest du mir helfen? Du willst mich umbringen, also wieso...?“

„Ist doch ganz einfach. ICH will dich umbringen. Also muss ich doch dafür sorgen, dass du nicht versehentlich von einem anderen um die Ecke gebracht wirst, bevor deine Gnadenfrist abgelaufen ist, oder?“

„Wenn du so scharf darauf bist, mich zu töten, warum tust du es nicht sofort?“

Hikari, Deidara und Shion zuckten zusammen und starrten Naruto entgeistert an.

„S-Spinnst du...?“, zischte Hikari erschrocken.

„Wäre dir das denn lieber?“, fragte Naoki mit leiser und bedrohlicher Stimme. „Du würdest noch einiges versäumen, denn du hast noch einige Zeit übrig. Willst du wirklich jetzt schon dein Leben aushauchen, obwohl du noch Zeit mit denen verbringen könntest, die dir etwas bedeuten?“

Naruto senkte den Blick, doch, und wie er noch Zeit mit seinen Freunden verbringen wollte... aber mit Akatsuki im Nacken war diese Zeit vielleicht zu kurz für schöne Tage...

„Also.“, sagte Naoki, der Narutos gesenkten Kopf offenbar als Antwort sah. „Bis deine Gnadenfrist vorbei ist, hast du eigentlich nichts vor mir zu befürchten, außer gewisse... Dinge“ Er setzte wieder dieses grausame Lächeln auf. „Wie ich schon mal sagte, ich hab meine Zeit nicht gestohlen und Kimimaro wartet jetzt schon eine ganze Weile auf uns und zwar in der Nähe von dem, was ich dir zeigen möchte. Also kommst du? Es zu wissen wird dir nützlich sein, da bin ich mir sicher.“

Naruto sah zu seinen Freunden, die ihm alle mit Kopfschütteln bedeuteten, auf Naokis Angebot nicht einzugehen. Aber Naruto sagte nach kurzem überlegen zögernd: „Von mir aus... aber wehe, du fällst uns in den Rücken...“

„Da ich voraus gehe, geht das wohl schlecht. Keine Sorge, solange ihr mich nicht angreift, werde ich euch auch kein Haar krümmen.“, meinte der Hito-Shura, drehte sich um und ging los. Naruto und die Anderen, die weitaus beunruhigter waren, als sie zeigten, folgten ihm...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-10-05T15:21:30+00:00 05.10.2009 17:21
frag mich,
was naoki ihnen zeigen will,
bin mal wieder gespannt, mit was du uns diesmal überrasscht.
mfg.
Von:  fahnm
2009-10-05T15:00:25+00:00 05.10.2009 17:00
Was zum Geier will der Kerl jetzt schon wieder?
Ich bin mal gespannt wie es weiter gehen wird.

mfg
fahnm


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