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Kyubi Unleashed 2: Der Weg des Jinchurikis

von

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Aussprache

--- 25. April, Vormittag, kurz vor einem Dorf im Feuerreich ---
 

„Naruto, warte mal, un!“

Angesprochener blieb stehen und drehte sich zu den anderen um, die hinter ihm liefen.

„Was ist?“

Wortlos wieß Deidara mit dem Finger auf ihn. Der Blonde begriff nicht.

„Was ist?“, wiederholte er, berührte kurz sein Gesicht mit der Hand. „Hab ich was im Gesicht hängen?“

„Nein, ich meine, du solltest das ablegen, oder nicht, un?“, sagte Deidara und deutete mit dem Finger nochmal auf Narutos Kopf.

„Was – achso...“ Er löste sein Stirnband und sah es kurz an.

„Es wäre wirklich nicht klug mit dem Konoha-Stirnband im Feuerreich rumzulaufen, vor allem, weil der Schnitt durch das Symbol zeigt, dass du dein Heimatdorf aufgeben hast, un.“, sagte Deidara. „Die Leute wissen nicht, wie du aussiehst, aber wissen sehr wohl, dass ein Jinchuriki Konoha zerstört hat. Wir sollten nicht mehr auffallen, als nötig, un.“

„Du hast Recht...“, sagte Naruto und verstaute das Stirnband tief in seinem Rucksack. Als er wieder aufblickte, sah er Shions verwunderten und erschrockenen Blick.

„Wusstest es wohl nicht? Ich habe Konoha vor drei Jahren zerstört.“, sagte Naruto zu ihr, ohne sie anzusehen. „Ob das wirklich das Richtige war, darüber bin ich mir mittlerweile nicht mehr so sicher...“, fügte er halblaut hinzu und ging weiter, das erste Dorf im Feuerreich war nicht mehr weit entfernt.

„Stimmt das...?“, fragte Shion Deidara und Hikari.

„Ja. Wir... haben sogar mitgeholfen, genau wie Otogakure und Suna.“, antwortete Hikari leise. „Er hatte seine Gründe, Konoha zu vernichten.“

„Was kann Grund genug sein, Hunderte von Menschen in den Tod zu schicken?“, erwiderte Shion.

„Er ist ein Jinchuriki und ich weiß, wie so jemand behandelt wird, ich bin ja selber einer. Stell dir mal vor, von allen gehasst und nicht beachtet zu werden, vielleicht noch schlimmeres, und das alles ohne zu wissen warum und es dann plötzlich zu erfahren.“, sagte Hikari mit bitterer Stimme, als sie dem Blonden wieder folgten, der außerhalb ihrer Hörweite ging.

„Aber es gab doch bestimmt jemanden, der Naruto mochte... oder?“, sagte Shion.

„Nein... er sagte, er hätte niemanden gehabt, alle hätten ihn belogen. Er war allein, keine Familie, keine Freunde. Ich bin der dritte Mensch und zugleich der erste Jinchuriki, den Naruto als ‚Freund‘ bezeichnet hat. Bitte urteile nicht zu schnell über ihn. Wenn du ein wenig länger mit uns zusammen bist, wirst du ihn vielleicht verstehen. Obwohl selbst ich das manchmal nicht tue...“, sagte Hikari und versuchte ein Lächeln, was jedoch nicht kommen wollte und so beschied sie sich weiter auf Narutos Rücken zu schauen, was Shion ebenfalls tat, jedoch mit nachdenklicher Miene.

Sie setzten ihren Weg schweigend fort, nur unterbrochen von dem gelegentlichen Gähnen Deidaras. Das Wetter war angenehm, Sonnenlicht schien durch das grüne Blätterdach, ab und zu konnte man ein paar Vögel zwitschern hören.

Etwas später kamen sie schließlich in einem kleinen Dorf an. Die Menschen auf den Straßen beachteten die Neuankömmlinge nicht besonders, hatten meistens nur einen kurzen Blick für sie übrig. Naruto befiel wieder ein leichtes Unbehagen, aber er versuchte es zu ignorieren, schließlich konnte er sich ja nicht ewig von der Gesellschaft ausschließen und die anderen Drei die Suche nach Informationen über Akatsuki machen lassen, während er selbst in einem Hotelzimmer herumlag. Er blieb stehen.

„Hört mal, wir sollten uns erstmal eine Bleibe für die Nacht suchen.“, schlug der Blonde vor und warf dabei Deidara, der wieder gähnte und dabei ein wenig auf der Stelle schwankte, einen Blick zu. „Und du schläfst dich dort dann aus, während wir anderen uns mal wegen Akatsuki umhören.“

„Liebend gerne, un...“, murmelte Deidara. „Aber nach den einzelnen Mitgliedern braucht ihr euch nicht umhören, ich weiß über alle momentanen Bescheid, un...“

„Okay, dann hören wir uns nur über ihren möglichen Aufenthaltsort um.“

Nach kurzer Zeit hatten sie ihre Sachen in einem billigen Zimmer verstaut, Deidara schlafend auf einem der Betten zurückgelassen und die beiden Jinchurikis und Shion waren wieder auf der Straße.

„Also, es wäre besser, wir teilen uns auf.“, meinte Naruto.

„Nein, wenn wir wieder angegriffen werden, wenn wir getrennt sind, wird das wohl nicht wieder so gut ausgehen, wie bei unserer Begegnung mit Itachi Uchiha und Kisame Hoshigaki in diesem anderen Dorf.“, erwiderte Hikari sofort. „Sie werden uns das nächste Mal nicht so leicht entkommen lassen, da bin ich mir sicher.“

„Und wir wissen nicht, ob Hidan oder Kakuzu hier sein könnten, sie sind ja in Richtung Feuerreich abgehauen.“, sagte Shion.

„Je schneller wir hier wegkommen, desto besser. Teilen wir uns wenigstens in zwei Gruppen auf. Shion, würde es dir etwas ausmachen, alleine zu gehen...?“, fragte Naruto.

„Nein... ich glaube nicht...“, sagte sie, aber der Blonde sah einen Funken von Unmut in ihren Augen aufblitzen. Etwas verwirrt, weil er das so deutlich bemerkt hatte, wandte er den Blick ab.

„Versteh mich nicht falsch, ich will dich nicht loswerden oder so, aber in der Vergangenheit gab es genug Situationen, in denen entweder Hikari oder ich in Schwierigkeiten geraten waren, wenn wir getrennt unterwegs waren.“, sagte Naruto.

Shion sah die beiden Jinchurikis nochmal kurz an. „Das verstehe ich. Wann treffen wir uns in der Pension wieder?“

„Ich würde sagen nach Sonnenuntergang“

„Okay. Bis dann.“

Und sie ging von dannen, bog um eine Häuserecke und verschwand, während Hikari und Naruto den anderen Weg einschlugen.

„Du traust ihr wohl wirklich schnell, wenn du sie alleine losschickst...“, sagte Hikari leise.

„Du wohl nicht, aber das hatten wir ja schon. Verrate mir doch, warum du ihr gegenüber misstrauischer bist, als ich oder Deidara. Das muss doch einen Grund haben.“, sagte Naruto und warf dem Mädchen einen Blick von der Seite aus zu.

„Ich... bin eifersüchtig, wie du schon gesagt hast...“, murmelte es.

„Das ist nicht der ganze Grund, oder?“, fragte Naruto argwöhnisch. „Es kann doch nicht nur darauf beruhen, das ich mit einem anderen Mädchen als dir gut auskomme und du dich deswegen vielleicht vernachlässigt fühlst, weil-“

Er brach ab, als Hikari plötzlich höhnisch auflachte und stehen blieb. Naruto sah verwirrt zu ihr zurück und stoppte ebenfalls. Hikaris Lippen hatten sich leicht zu einem für sie ungewöhnlich gehässigen Grinsen hochgezogen, in ihren Augen spiegelte sich wieder kein Gefühl ab, wie auf dem Lehmvogel vor ein paar Tagen.

„Vernachlässigt“, wiederholte sie und betonte das Wort mit leichter Verachtung in der Stimme. „Vernachlässigt, Naruto...“ Wieder kein Naruto-kun, ein schlechtes Zeichen... „Ich wurde von dir oft genug verletzt, als wir unterwegs waren, ich hab mir selber weh getan deswegen, falls du den Zusammenhang schon erahnt hast.“ Sie schüttelte ihren Ärmel hoch und Naruto konnte die weiße Narbe eines Schnittes darauf erkennen, die sich immer noch deutlich genug abzeichnete. „Glaube nicht, ich hätte das alles vergessen, nur weil du mich damals geküsst hast und wir, seitdem der Hito-Shura dich angegriffen hat, uns ein wenig näher gekommen sind. Das hast du mit deinen Vorwürfen wieder ziemlich ins Wanken gebracht, Naruto. Diese kleine ‚Vernachlässigung‘, wie du es nennst, wegen Shion-san ist NICHTS im Vergleich zu der Art, wie du mich die ganzen letzten Monate behandelt hast!“

Naruto sagte nichts, während die Wucht dieser Worte ihn traf. Reue und Unbehagen flammten in ihm auf. Das Gespräch entwickelte sich in eine Richtung, die ihm absolut nicht gefiel, aber eine Aussprache wäre wohl irgendwann unausweichlich, bloß jetzt war es irgendwie der falsche Zeitpunkt. Aber vermeidbar wäre es jetzt wohl nicht mehr...

„Ich habe mich entschuldigt...“, sagte er leise.

„Ja, bloß machst du immer weiter. Du... du merkst es wohl nicht einmal, wenn du mir weh tust... oder du merkst es und tust hinterher bewusst nichts dagegen? Sag mir, das ich mich irre...“

Als er schwieg, sah er kurz darauf Tränen in Hikaris Augen schimmern und fühlte sich dabei noch mieser. Menschen, die vorbeigingen, warfen den Beiden ein paar neugierige Blicke zu, wie sie da mitten auf der Straße standen. Die Jinchurikis beachteten sie nicht.

„Du weißt, was ich für dich empfinde... warum kannst du das nicht auch empfinden...?“, sagte Hikari leise. „Du kennst mich besser als sonst jemand, du weißt, wie ich bin. Ich... ich weigere mich zu glauben, dass deine Gefühle für mich nur auf Freundschaft basieren, sonst hättest du mich damals nicht geküsst... ich... ich denke...“ Sie holte tief Luft. „Ich denke... du willst dir deine Gefühle für mich nicht eingestehen, warum auch immer.“

Die Vermutung traf so genau ins Schwarze, dass Naruto seinen Blick abwandte.

„Wieso denkst du, dass es so ist...?“, fragte er leise.

„Als... als der Hito-Shura dich mit diesem Gen-Jutsu angegriffen hat, da hast du die Nächte darauf im Schlaf gemurmelt. Dinge wie ‚Tu ihr nicht weh‘ oder ‚Lass Hikari in Ruhe, nimm mich stattdessen‘ und noch mehr, was sich für mich ziemlich eindeutig angehört hatte. Auch aus dem Versprechen, dass ich niemals sagen soll, dass ich dir mein Herz schenken will, hab ich es mir zusammengereimt. Auch der Grund das du dich manchmal mir gegenüber abweisend und dann wieder nett verhalten hast, wurde mit der Zeit klarer. Ich... ich hab einfach nur alle Stücke zusammengefügt und bin zu dieser Erkenntnis gelangt... Kannst du mir bestätigen, dass es wirklich so ist...?“

„Da hat die Kleine dich aber gut analysiert, was?“, meldete sich Kyubi plötzlich. „Du solltest langsam mal aufhören, verstecken zu spielen und ihr sagen, was du für sie empfindest und warum dich ihr gegenüber so verhältst.“

„Aber das ist es ja, ich weiß es nicht...!“, gab Naruto in Gedanken zurück, den Blick immer noch nicht auf Hikari gerichtet.

„Die Ausrede wird langsam alt, Kleiner!“, knurrte Kyubi. „Horch einfach mal in dich hinein und dann lass alles raus. Mit einem ‚ich weiß es nicht‘ machst du das Ganze nur noch schlimmer und ich glaube nicht, dass du sie wirklich verlieren willst, oder? Lange macht sie das nämlich sicher nicht mehr mit, was du hier treibst. Also sei endlich mal ein Mann und steh zu deinen Gefühlen!“

Naruto schluckte, Kyubi hatte leicht reden, er stand ja nicht gerade dem Menschen gegenüber, der ihm so wichtig war. Aber dennoch hatte das Biju wieder einmal Recht, Hikari hatte Narutos Launen lange Zeit mitmachen müssen, vermutlich wäre jedes andere Mädchen schon längst abgehauen oder hätte zumindest aufgehört, ihn zu lieben. Er hob den Blick und sah ihr in die Augen, in denen immer noch Tränen schimmerten, sie wollte eine Antwort... Naruto würde sie geben.

„Es ist so, wie du gesagt hast... du hast es genau erfasst...“, sagte er schließlich.

Hikari biss sich auf die Lippe und verzog kurz das Gesicht, Naruto war sich sicher, dass sie ihre Tränen zurückhalten wollte. „Warum...?“, wisperte sie. „Warum dann das alles...? B-Bin ich dir nicht gut genug? Bin ich in d-deinen Augen zu schwach...? Warum... sag mir... warum...“

„Es ist... schwer zu erklären...“

Sie trat näher zu ihm hin, schaute aus großen schimmernden Augen zu ihm hinauf, sie zitterte.

„Erklärs mir... sag mir, w-wieso du dich so verhältst... bitte...“

„Nicht hier...“

„W-Wieso...?“

Er beugte sich zu ihrem Ohr und flüsterte kaum hörbar: „Du willst eine Antwort auf mein Verhalten... ich versuche sie dir zu geben, aber nicht hier, wo wir so leicht belauscht werden können, zwischen all den Menschen...“

„Ich... ich will die Antwort aber noch h-heute, g-glaub bloß nicht, du kannst dich drücken...“, sagte Hikari mit belegter Stimme.

„Shion muss wohl heute alleine Informationen suchen... komm, wir schauen mal, ob wir einen ruhigen Ort finden...“, sagte Naruto. Als Hikari ein wenig verwirrt blickte, fügte er hinzu: „Ja, ich werde dir die Antwort jetzt geben... bevor ich mich doch wieder drücke, wie du gesagt hast...“

„Wurde auch langsam Zeit, Kleiner. Ich bin stolz auf dich. Viel Glück“, meinte Kyubi zufrieden.

„Danke... werd ich brauchen“

Hikari fuhr sich mit den Händen kurz über die Augen und folgte Naruto dann. Nach kurzer Suche fanden sie am Rand des Dorfes eine einsame Bank unter einem großen Baum mit Kirschblüten. Ein schönes Plätzchen. Wenn die Umstände ein wenig anders gewesen wären, hätte Naruto hier wohl ein Nickerchen eingelegt. Hikari ließ sich auf der Bank nieder und sah erwartungsvoll zu Naruto auf, der sich kurz darauf neben sie setzte. Eine Weile lang sagte er nichts, dann lehnte er sich zurück und blickte hoch zu den rosa Blüten an den Ästen des Baumes und fing langsam an zu sprechen.

„Du erinnerst dich doch noch an das, was ich dir damals in dieser Villa erzählt habe, wo wir Souji und Yukiko getroffen hatten, kurz bevor wir nach Konoha sind?“

Sie nickte und Naruto fuhr fort: „Das man es nicht einfach so vergisst, misshandelt zu werden und das es einen nachhaltig prägt, kannst du dir ja denken. Ich hab dir von Iruka und Mizuki erzählt, von den ganzen Leuten und wie sie mich hintergangen haben. Da ich unbedingt Aufmerksamkeit wollte, habe ich den Depp gespielt, wo ich nur konnte, hab die Hokagefelsen mit Farbe angemalt und in der Akademie den Trottel gespielt und alles. Ich wollte Aufmerksamkeit, egal in welcher Form und ich habe immer den nervigen Chaoten gespielt, der nicht nur untalentiert schien, sondern auch war, schließlich bin ich drei Mal durch die Abschlussprüfung gerasselt. Der Einzige, dem ich vertraut habe, war Iruka Umino...“

„Warte... du hast mir gesagt, niemand wäre für dich da gewesen oder hätte dich gemocht...“

„Er schon... oder jedenfalls glaubte ich das, ich bin mir nicht sicher. Er hat mich ab und zu zur Nudelsuppe eingeladen, aber das wars auch schon. Eben weil er das getan hat, mir im Gegensatz zu den anderen Leuten nicht nur Aufmerksamkeit schenkte, wenn ich mal wieder was anstellte, hab ich ihm vertraut. Das dieses Vetrauen den Bach runtergehen würde, war ja eigentlich abzusehen. Als ich erfuhr, dass ich Kyubi in mir trug und alle mich deswegen hassten und davon wussten, auch Iruka, hat mich das wegen dem Vetrauen, das ich in Iruka gesetzt hatte, eigentlich am meisten in Rage versetzt und ziemlich verletzt. Einem Menschen zu vertrauen erwieß sich letztendlich als Fehler... und ich habe ihn getötet, wie Mizuki und einige andere, und bin mit der Schriftrolle abgehauen. Ich wollte nie wieder jemandem vertrauen, außer Kyubi und mir selbst...“ Er blickte kurz zu Hikari „Das ist ein Grund, die Angst, enttäuscht zu werden, weil ich jemandem vertraue und dieses Vertrauen dann gebrochen wird...“

„Ich würde nie-“, fing das Mädchen an, doch Naruto gebot sie mit erhobener Hand zu schweigen.

Sein Blick ging wieder nach oben. „Es ist nicht so, dass ich euch allen nicht vertraut hätte, aber niemals wirklich so extrem. Ich habe es zwar nie gezeigt, aber außer Kyubi habe ich damals weder Haku, Zabuza, Tayuya, Deidara, Souji und Yukiko wirklich vertraut. Shion traue ich auch noch nicht unbedingt. Bei dir ist das ein wenig anders. Lass mich bitte ausreden“, sagte er ein wenig lauter, als Hikari gerade etwas entgegnen wollte. „Sie sind zwar alle meine ‚Freunde‘, aber als ich es hinterher betrachtet habe, hatten sich mir doch fast alle mehr oder weniger aus Eigennutz angeschlossen. Haku hatte sich mir nur angeschlossen, weil ich ihm damit wieder einen Sinn im Leben gegeben hatte, bloß hielt das nicht lange, da sein alter Sinn wieder in Gestalt von Zabuza zurückkehrte, kaum einen Tag später. Zabuza sah in mir eine Chance Kirigakure zu erobern, da ich ihm helfen könnte, das zu tun, und ich ihm was schulden würde, wenn er mitkam. Er bot mir seine Dienste nur deswegen an. Wie du weißt, habe ich seit dem er Mizukage ist, nichts mehr von ihm oder Haku gehört. Ich werde aber bald mal dort aufkreuzen, das garantiere ich ihnen. Kommen wir zum nächsten. Deidara. Er hat versucht uns umzubringen, wie du weißt. Eigentlich hätte ich ihn dafür kalt machen sollen, auch wenn seine Geschichte recht rührend klang. Er wollte mitkommen, um seiner ‚Kunst‘ zu frönen und Zeugs in die Luft zu sprengen, weil er nicht mehr zu Akatsuki zurückgehen mochte. Okay, ich gebs zu, Deidara ist ein netter Kerl, ich mein, er hat uns oft geholfen. Nach meiner Liste mit den Personen, denen ich vertraue, steht er hinter dir auf Platz zwei. Souji würde Platz drei belegen, wenn er noch leben würde, schließlich hat er mir dabei geholfen, meine stärkste Nin-Jutsu zu entwicklen. Aber auch er und Yukiko kamen mehr aus Eigennutz als aus Freundschaft mit, sie wollten Anteile vom Feuerreich an Kumogakure gleichmachen, sobald Konoha vernichtet wäre. Und Tayuya handelte nur auf Befehl von Orochimaru. Tja, und letztendlich ist die Gruppe ja auseinandergebrochen...“

Er schwieg wieder kurz, was Hikari nutzte. „Das... das hat aber nichts damit zu tun, dass du dir deine Gefühle für mich nicht eingestehen willst... ich seh den Zusammenhang nicht...“

„Leicht zu erklären, sie waren nach Konoha-Kuzushi einfach alle weg. Ein paar Wochen in Kumogakure, dann ging es ab zur Eroberung von Kiri, Zabuza und Haku blieben dort, Tayuya ging mit dem Oto-Quartett mit Sasuke und Kabuto davon, Deidara machte sich aus dem Staub um Geld zu machen und kurz darauf bin ich ja auch gegangen, als ich gerade mein Training bei Souji beendet hatte. Und der ist jetzt tot, vermutlich genau wie Yukiko, beide sind weg. Verstehst du jetzt?“

„Du... du glaubst, ich würde auch einfach eines Tages verschwinden...?“ Sie klang ungläubig verletzt. „Dass ich... dich hängen lassen würde oder... sterben würde...?“

„Das ich mich von allen abgesondert habe, hatte nicht nur was mit Konoha-Kuzushi zu tun, wie ihr alle dachtet. Nein, es lag daran, das ein Großteil der Personen, die ich als ‚Freunde‘ bezeichnete, einfach einen Abgang hingelegt hatten. Falls du sterben würdest... oder mich aus irgendeinem Grund verlassen würdest... und ich mich gefühlsmäßig auf dich eingelassen hätte... was glaubst du, wie ich mich dann fühlen würde?“

„Wenn du nicht willst, dass ich dich verlasse...wieso hast du mich dann so behandelt?“

„Ich... ich wollte mich nicht auf dich einlassen... aus Angst davor, wieder einen Rückschlag zu erleben... dass ich es bereuen würde, wenn ich wieder enttäuscht würde... wenn sich alles als Illusion herausstellt... meine Gefühle für dich haben sich erst mit der Zeit entwickelt, eigentlich ab da, als ich damit angefangen hatte, dich zu verletzen. Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Da war einerseits das Verlangen nach emotionaler Nähe, Zuneigung und Liebe, und andererseits die Angst vor einer Enttäuschung und der Wille, die Gefühle nicht zuzulassen und stattdessen versuchen zu erreichen, dass du mich nicht mehr so sehr mögen würdest, damit es mir auch leichter fallen würde, mich nicht mehr so stark zu dir hingezogen zu fühlen. Letztendlich hat es aber wohl nicht geklappt, du liebst mich trotz allem immer noch...“

Er schwieg wieder, der Wind rauschte leise durch die Äste, eine Kirschblüte fiel von dem Baum herab, Naruto fing sie mit der Hand auf, setzte sich wieder aufrecht hin und blickte auf die Blüte in seiner Handfläche. Hikari war still und schaute ihn nur an.

„Ich habe erst zu spät gemerkt, dass ich es übertrieben hatte. Ich war viel zu weit gegangen, eigentlich hätte es mir klar sein müssen, als ich die Verletzung auf deinem Arm sah. Ich versuchte, mich auf meine Gefühle einzulassen, als es fast schon zu spät dafür schien, und habe dich geküsst... Aber die Angst war immer noch da... du hast dich bestimmt gefragt, warum ich das, was in diesem Hotelzimmer vor einigen Wochen vorgefallen war, nie erwähnt hatte. Vielleicht verstehst du es jetzt. Und dann noch dieses Gen-Jutsu... es war schrecklich, aber es hat mir umso mehr klargemacht, was ich für dich empfinde, und als du dann die Tage danach für mich da warst, hat mir einen Großteil meiner Angst geraubt, aber nicht vollständig, wie du gemerkt hast... Ich weiß immer noch nicht, was ich tun soll. Ich vertraue dir... aber ich bin mir nicht sicher, ob meine Angst schon so weit abgeflaut ist, dass ich deine Gefühle so erwidern kann, wie du es erwartest...“

Ein Windstoß hob die Kirschblüte aus Narutos Hand und sie flog in den blauen Himmel davon. Er ließ die Hand sinken und blickte Hikari in die Augen.

„Das... ist die Antwort“, sagte er leise.

Sie schwieg weiterhin, die Augen unergründlich und als Naruto nicht mehr hineinsehen konnte, wandte er den Blick ab und sah zu Boden. Die Stille kam dem Blonden drückend vor, er wusste nicht, was in Hikari jetzt wohl vorging. War sie wütend? Verletzt? Traurig? Enttäuscht? Er vermutete von allem etwas, seine Antwort war bestimmt nicht das, was sie erwartet hätte... aus Angst ließ er sich nicht auf seine Gefühle für sie ein... was für ein alberner Grund...

Es wunderte ihn nicht, als Hikari nach kurzer Zeit aufstand. Er sah nicht auf, nahm an, dass sie jetzt gehen würde. Umso verwunderter war er plötzlich, als er sah, wie sie vor ihm in die Hocke ging und mit ihrer Hand unter seinem Kinn seinen Kopf ein wenig nach oben drückte, sodass er sie ansehen musste. Ihre Augen waren immer noch unergründlich...

„Du hast immer noch Angst, dass ich dich enttäuschen würde...?“, fragte sie leise. „Du fürchtest dich davor, deine Gefühle zuzulassen, nur um nicht verletzt zu werden...?“

Sie kam ihm näher, ihre Hand lag jetzt auf seiner Wange. Naruto war wie gelähmt, als sie ihn mit ihren silbrig-grauen Augen eindringlich ansah.

„Soll ich dir diese Angst nehmen, ein für allemal...? Dir beweisen, dass du es nicht bereuen wirst, wenn du deine Gefühle zulässt...? Dir unmissverständlich klar machen, dass ich dich liebe und niemals enttäuschen werde...? Wir haben so viel zusammen durchgemacht, dass du es eigentlich wissen solltest... ich lasse dich nicht im Stich, egal was passiert, das verspreche ich dir...“, flüsterte Hikari, während sie dem Blonden noch näher kam, die rechte Hand an seiner Wange, die Linke auf seiner rechten Hand, die auf der Bank lag. Naruto stand wie unter Schock, als er so viel Wärme in Hikaris Augen sah, die nun noch wenige Zentimeter von seinen entfernt waren. Er spürte ihren warmen Atem auf seinem Gesicht. „Soll ich deine Gefühle befreien...?“, fragte sie. „Soll ich dafür sorgen, dass du sie zulassen kannst, dich nicht mehr davor zu fürchten brauchst...?“

„Ja...“, hauchte der Blonde.

Hikari strich einige Momente sanft über seine Wange, kam ihm noch näher, legte den Kopf ein wenig schräg. Er spürte ihren Atem auf seinem Mund.

Einen Lidschlag später lagen ihre Lippen auf seinen, schalteten Narutos Gehirn ab und stattdessen stieg jenes angenehme Gefühl in ihm hoch, das er schon beim ersten Kuss mit ihr gespürt hatte, nur dieses Mal viel stärker und intensiver. Er legte die linke Hand auf ihren Rücken und drückte die Weißhaarige an sich, während seine Rechte ihre linke Hand nahm, die noch immer darauf ruhte. Einige Kirschblüten fielen im leichten Wind von dem Baum, regneten auf die beiden nieder.

Er versank in Glückseligkeit, spürte nur noch das Mädchen auf ihm, welches ihn küsste und über seine Wange und seine Haare fuhr, zärtlich, sanft, liebevoll...

Nach so langer Zeit war das Eis gebrochen...
 

Die untergehende Sonne tauchte den Himmel in rotes Licht und die Straßen des Dorfes wurden langsam leerer, die Menschen gingen nach Hause, nur vereinzelt kamen noch ein paar Leute und junge Pärchen an dem Kirschblütenbaum vorbei. Jedoch war die einzige Bank darunter immer noch von den zwei Jinchurikis besetzt.

Hikari hatte den Kopf an Narutos Brust geschmiegt und die Augen geschlossen, so lag sie nun schon eine ganze Weile und sie war sehr glücklich. Sie genoss es, seine Nähe zu spüren, seine Wärme, wie seine Hand langsam und sanft immer wieder über ihren Kopf und ihren Rücken fuhr. Sie vernahm seinen Herzschlag, es hatte etwas beruhigendes, vollkommen entspannt seufzte sie leise auf und schmiegte sich leicht lächelnd noch mehr an den Blonden. In seinen Armen fühlte sie sich geborgen, war sicher, niemand würde ihr dort etwas anhaben können. Niemals wollte sie diesen Ort der Sicherheit wieder verlieren, nicht, nachdem sie ihn endlich gefunden hatte...

Naruto empfand fast das gleiche, während er Hikari festhielt und sie streichelte. Für ihn hatte es etwas beruhigendes, sie in den Armen zu halten, sie einfach so nah bei sich zu spüren, ihre Wärme, die sie ihm gab. Er fühlte sich glücklicher, als in seinem ganzen Leben. Wieso hatte er sich seine Gefühle für sie bloß nicht früher eingestanden...?

Er merkte, dass die Sonne mittlerweile untergegangen war. Es wurde Zeit, zurück ins Hotel zu gehen.

„Hikari-chan“, sagte er sanft. „Komm, wir gehen zurück“

Sie gab keine Antwort, ihr Atem ging ruhig und gleichmäßig.

„Hikari-chan?“

Offenbar war sie eingeschlafen, darüber musste der Blonde lächeln, er strich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Sie war so süß, wenn sie schlief...

Aber sie konnten die Nacht schlecht auf einer Bank verbringen, also versuchte der Blonde, Hikari hochzunehmen, allerdings weckte er sie dabei auf und sie blickte ihn müde lächelnd an, einen rosa Schimmer auf den Wangen.

„Komm, wir gehen zurück ins Hotel“, wiederholte Naruto sanft und fuhr ihr kurz über die Haare. Sie nickte und die beiden standen auf. Während sie durch die dunklen Straßen gingen, nahm Hikari etwas zögerlich Narutos Hand in Ihre. Er drückte ihre Hand kurz und hielt sie dann sanft fest.

„Was sagen wir Shion-san und Deidara-san?“, fragte Hikari nach einer Weile.

„Wenn sie fragen, würde ich sagen, die Wahrheit. Ich mein, falls wir uns vor ihnen küssen oder Händchen halten, ist das doch eindeutig, oder?“, sagte Naruto und grinste sie an, woraufhin sie zurücklächelte. „Aber morgen müssen wir nach Akatsuki Ausschau halten.“

„Ja... das ist wichtig...“, stimmte das Mädchen ihm zu.

„Keine Sorge, wir werden nebenher bestimmt noch genug Zeit für uns haben.“, meinte der Blonde. „Wenn auch wohl nur, wenn wir uns irgendwo ausruhen.“

„Das reicht mir... ich bin nur froh, dass du endlich zu deinen Gefühlen stehst... wir sind ja jetzt zusammen, nicht wahr?“

„Ja, ich denke schon.“

Sie sah so liebevoll und glücklich zu ihm auf, dass er stehen blieb, um sie besser anblicken zu können. Nach einem kurzen Moment ergriff er dieses Mal die Initiative, beugte sich ein wenig nach unten und küsste sie zärtlich. Das Glücksgefühl flammte erneut intensiver in den Beiden auf, allerdings nur kurz, da sie sich nach einigen Sekunden wieder voneinander lösten, sich anlächelten und dann weitergingen.
 

Als sie wenig später ankamen, war Shion schon da. Deidara döste immer noch auf einem Bett vor sich hin, schreckte jedoch hoch, als die Tür hinter Naruto ein wenig lauter ins Schloss fiel, als beabsichtigt.

„Morgen, un...“, gähnte Deidara.

„Die Sonne ist schon längst untergegangen.“, erwiderte Naruto.

Das Zimmer war nicht besonders groß, sie müssten wohl wieder einmal alle im selben Raum schlafen. Bei Hikari und Deidara wusste er, dass sie es gewöhnt waren, aber ob Shion das nichts ausmachte? Immerhin war sie noch nicht lange dabei, allerdings hatte sie auch nichts dagegen gesagt, als Naruto das Zimmer besorgt hatte, also nahm er an, dass es für sie okay ging.

„Sagt mal...“, fing Deidara an, nachdem er sich die Augen gerieben hatte und nun mit leicht verwundertem Gesicht zu den beiden Jinchurikis hinübersah. „Seit wann haltet ihr denn bitteschön.... Händchen, un?“, fragte er und hob den Finger und zeigte auf sie. „Hab ich was verpasst, hm? Heute morgen wart ihr doch gar nicht besonders gut aufeinander zu sprechen, habt euch nur angeschwiegen...“

Hikari lief feuerrot an und sah verlegen zur Seite, Naruto kratzte sich grinsend am Kopf, ebenfalls mit einem Rotschimmer im Gesicht.

„Stell nicht so blöde Fragen...“, murmelte er, ging zu den anderen beiden hinüber und setzte sich auf ein anderes Bett, wobei er Hikari mit sich zog.

Deidara grinste wissend und wollte etwas sagen, aber Shion schnitt ihm plötzlich das Wort ab, ihre Stimme klang ein wenig angespannt.

„Habt ihr etwas über Akatsuki herausgefunden?“, fragte sie die Jinchurikis.

Hikari druckste nervös herum und drückte Narutos Hand kurz ein wenig fester, was dieser als Zeichen aufnahm, zu antworten. „Nein, haben wir nicht.“ Nach kurzem zögern fügte er hinzu: „Um ehrlich zu sein, wir haben überhaupt nicht nach Informationen gesucht...“

Shions Auge zuckte kaum merklich, ihre Augen huschten von der rot angelaufenen Hikari über ihre Hand, die in der des Blonden lag, zu Naruto selbst und wieder zurück. Und das ein paar Mal, als müsste sie sich wegen etwas vergewissern. Naruto wusste nicht, was sie gerade überhaupt dachte, ob sie am Ende vielleicht noch vermutete, er hätte zusammen mit der Jüngeren irgendwas perverses gemacht, anstatt Infos zu suchen, jedenfalls fragte Shion nach einer Weile.

„Und was habt ihr stattdessen gemacht?“

„Wir... wir haben uns ausgesprochen... Naruto-kun und ich...“, antwortete Hikari leise. „Das... das hat einige Zeit gedauert... wir hatten keine Gelegenheit, jemanden wegen Akatsuki zu fragen... tut uns Leid, Shion-san...“

Shion biss sich auf die Lippe, als müsse sie etwas, was sie gerade aussprechen wollte, mühsam wieder herunterschlucken. Sie wirkte leicht wegen irgendetwas sauer, was Naruto verstehen konnte. Schließlich waren sie ja nur wegen Akatsuki unterwegs und die Aussprache zwischen dem Blonden und Hikari war vielleicht für die beiden allein wichtiger als Akatsuki gewesen, aber man konnte nicht erwarten, dass Deidara und Shion das genauso sehen würden. Deidara sah es wohl nicht so ernst, schließlich wusste er, im Gegensatz zu Shion, über das Verhältnis zwischen Naruto und Hikari größtenteils Bescheid, er sagte nur: „Dann machen wir das halt morgen, un. So schlimm ist das ja jetzt nicht, zumindest nicht, wenn ihr beide euch endlich ausgesprochen habt, un“

Shion machte den Mund auf, zögerte kurz mit einem Blick auf Hikari, und als sie sprach, kam es Naruto so vor, als hätte sie eigentlich was anderes sagen wollen. „Okay, aber morgen fangen wir an. Ich hab heute nichts herausgefunden, aber wenn wir alle uns mal umhören, kann sich das vielleicht schnell ändern.“ Plötzlich stand sie auf und blickte von Naruto zu Deidara. „Und jetzt wäre ich euch dankbar, wenn ihr Jungs mal kurz rausgehen würdet.“

„Wieso das?“, erwiderte Naruto argwöhnisch.

„Damit Hikari und ich uns für die Nacht umziehen können, oder meint ihr, wir lassen euch dabei zusehen?“, sagte Shion mit hochgezogenen Augenbrauen.

Naruto sah aus den Augenwinkeln, wie Deidara grinsend den Mund aufmachte und zweifellos etwas Falsches auf Shions Frage von sich geben wollte. Er trat dem Ex-Aka gegen das Schienbein, worauf dieser vor Schmerz aufschrie, sein Bein hochriss und packte, sich nach hinten warf und auf der anderen Seite des Bettes auf den Boden fiel.

Hikari lachte, Shion lächelte schwach und Naruto löste sich von Hikaris Hand und half dem grummelnden Deidara mit einem entschuldigenden Grinsen auf die Beine, bevor er mit ihm das Zimmer verließ, um sich draußen umzuziehen. Die beiden Mädchen sahen sich kurz an und begannen dann schweigend, sich umzuziehen.

Shion wurde sich bewusst, dass sie jetzt das erste Mal mit ihrer kleinen Schwester allein war. Sie war leicht nervös und der Umstand, dass sie sich gegenseitig anschwiegen, machte es nicht besser. Wenn sie jetzt einfach damit herausplatzen würde, dass sie Hikaris Schwester war... würde sie ihr glauben? Vermutlich nicht, zudem war ihr Verhältnis zueinander bis jetzt weder besonders gut, noch besonders schlecht. Shion wusste, dass sie der Grund war, weswegen Naruto und Hikari sich ein wenig in die Haare gekriegt hatten und das sie Hikari deswegen Kummer bereitet hatte. Auch musste Shion gegen einen aufkeimenden geschwisterlichen Beschützerinstinkt ankämpfen, was die ganze Sache vielleicht noch komplizierter machen würde, denn als sie sah, wie Hikari und Naruto händchenhaltend hier hereingekommen waren, hatte sie das nicht besonders gerne gesehen, was auch der Grund war, dass sie ein wenig gereizt reagiert hatte. Wie würde sie dann erst reagieren, wenn die beiden sich in ihrer Gegenwart küssen würden, da sie allen Anschein nach jetzt eine ernste Beziehung angefangen hatten?

Sie schüttelte den Kopf, sollte nichts übereilen, aber ewig die Wahrheit hinausschieben konnte sie auch nicht. Aber sie hatte noch Zeit...

Draußen vor der Tür hatte Deidara Naruto in die Zange genommen. Beide hatten schon ihre Klamotten für die Nacht an. Nun ja, Deidara würde nur nur in seiner Hose pennen, auf seiner Brust sah Naruto eine Art Schlitz, der zugenäht war. Vermutlich wie auf den Händen des Bombenlegers eine Art Mund.

„Na? Na? Habt ihr euch nur geküsst, un? Oder gleich so richtig losgelegt, hm?“, fragte der Ex-Aka breit grinsend. Naruto versuchte ihn zu ignorieren, er lehnte mit hinter dem Kopf verschränkten Armen an der Wand und sah gegen die Decke, was aber nicht ganz klappte.

„Ihr seid doch beide knallrot angelaufen, un, das hab ich gesehen.“

„Hör mal, wir haben absolut nichts perverses gemacht...“, sagte Naruto, auch wenn ihm gerade ungewollt etwas sehr perverses durch den Kopf schoss. „Und wenn doch, wäre das Privat, also würde ichs dir erst Recht nicht sagen.“

„Hätte ich auch nicht erwartet, un. Aber immerhin seid ihr jetzt zusammen, ist doch was, ich hatte noch keine Freundin, un.“

„Neidisch?“

„Mich würde eher die Tatsache aufregen, dass du als Jüngerer von uns beiden vielleicht eher mal“ Deidara machte eine ruckartige Bewegung mit der Faust. „haben wirst als ich, un.“

„Sie wird im Mai erst 14 und ich bin erst 15. Ich glaube nicht, sie denkt schon daran, dass wir irgendwann miteinander schlafen würden...“

„Und du? Na? Komm, ich sags auch nicht weiter, un. Zudem drehen in eurem Alter doch eh die Hormone durch, da kann alles passieren, un.“

„Ich sag dir gar nichts. Hikari-chan und ich sind erst seit heute zusammen, so schnell wird da nichts passieren.“, sagte Naruto bestimmt, auch wenn er sich dabei nicht wirklich hundertprozentig sicher war.

„Hey, Naruto...“, sagte Deidara, plötzlich wieder ernst. „Vergiss aber bei aller Verliebtheit zwischen euch nicht, dass wir etwas wichtiges zu tun haben und ihr in Gefahr seid. Wenn möglich, solltet ihr die Priorität von Akatsuki vor euer mögliches Liebesgeplänkel stellen, un. Sie haben schon Souji gekriegt, un, und ich hab keine Lust mitanzusehen, wie ihr die nächsten seid, die fortgeschleppt werden. Wir wissen nicht, wie viele Jinchurikis und Bijus überhaupt noch übrig sind. Es könnte gut sein, das du und Hikari die nächsten seid, un, also bitte lasst eure Vorsicht nicht von euren Emotionen abschwächen, okay?“

„Uns beiden ist das schon klar... wir passen schon auf. Danke, Deidara, das du dir Sorgen machst.“, meinte Naruto.

„Kein Problem. Sag mal, wie lang brauchen die denn da drin? Hey, Mädels“ Deidara klopfte an die Tür. „Schlaft ihr beim umziehen ein oder was?“

„Ihr könnt kommen...“, kam Hikaris Stimme dumpf durch die Tür und die beiden Jungs traten ein. Während Shion schon in einem der Betten unter der Decke lag, stand Hikari in einem weißen Nachthemd vor einem der anderen.

Unweigerlich schoss Naruto die Erinnerung an das Gen-Jutsu und die blutbesudelte Hikari im weißen Kleid durch den Kopf, er schloss kurz die Augen und schüttelte den Kopf, bevor er die Augen wieder öffnete und sich einem kleinen Problem entgegen sah, dass ihn doch an irgendwas erinnerte...

„Naruto, un... hier sind nur drei Betten...“, stellte Deidara fest, als wäre es ihm erst jetzt aufgefallen. Dann grinste er den Blonden an und rutschte in das Bett neben dem von Shion, während Naruto ein wenig unschlüssig zu dem trat, das der Tür am nächsten war und vor dem das weißhaarige Mädchen stand. Hikari sah ein wenig rot im Gesicht zu ihm auf. Er kratzte sich am Kopf, es war doch nicht das erste Mal, dass sie nebeneinander schliefen, also warum stellte er sich jetzt so verlegen an? Vielleicht weil sie meistens nur nebeneinander geschlafen hatte, während sie allein waren...

„Ich könnte ja auf dem Boden...“, fing Naruto halbherzig an, doch Hikari schüttelte energisch ihren roten Kopf und zog Naruto an der Hand mit in das Bett. Da es nicht besonders groß war, lagen sie eng nebeneinander.

„W-Wer macht das Licht aus...?“, fragte Hikari, das Gesicht nur wenig von dem Narutos entfernt.

„Moment, un.“, kam es von Deidara, kurz darauf erlosch das Licht und der Ex-Aka warf sich wieder auf sein Bett. „Gute Nacht, Shion-chan, und hey ihr beiden rechts von mir, schön anständig bleiben, ja, un?“

„B-Baka...“, murmelte Hikari und drückte ihr Gesicht in das Kissen. Kurz darauf spürte sie Narutos warme Hand über ihre Hüfte auf ihren Rücken fahren und sie kuschelte sich dicht an den Blonden und schlief kurz darauf friedlich lächelnd ein. Shion währenddessen hatte ihre Finger in ihr Kopfkissen gekrallt, gab aber keinen Mucks von sich...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-10-05T14:59:29+00:00 05.10.2009 16:59
endlcih gehts weiter,
und wieder gleich 2 kapis.
die geschichte ist genial,
frage mich immer wie es wohl weiter geht.
hoffe du schreibst bald weiter.
mfg.

ps. die aussprache fand ich sehr gut beschrieben
Von:  fahnm
2009-10-05T14:16:02+00:00 05.10.2009 16:16
*grins*
Klasse Kapi.
Mal sehen wie es weiter gehen wird.

mfg
fahnm


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