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Infinite - Bis(s) zum Unmöglichen

The Bella & Edward Story
von

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Zukunft

Hallo ihr Lieben!

Das ist das letzte Kapitel von "Infinite"!

Ich hoffe, dass ihr es mögt ^^

Ich habe auch ein klitzekleinen Prolog reingestellt... so ala Stephenie Meyer^^ könnt ja mal sagen ob es passt....
 

Kuss Vanessa
 

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Die Tage darauf verbrachte ich am Strand, in den Dünen oder irgendwo anders, wo es ruhig und abgelegen war. Ich würde behaupten, dass ich die einzige in ganz Jacksonville war, die solche Orte in dieser riesigen lauten Stadt gefunden hatte. Ich tat nichts. Außer nachzudenken, zu telefonieren und – die Pille zu nehmen. Die Packung hatte bei meinem Handy und dem Geld im Handschuhfach meines Autos gelegen. Ich verdrängte den Gedanken, dass ich genau wusste, warum ich die Pille nahm, obwohl ich vor hatte, Edward und Nela ziemlich lange nicht zu sehen: Mein Verstand konnte meinem Gefühl, meinem Unterbewusstsein, nicht verwehren die Pille zu nehmen, weil es genau wusste, dass ich die Trennung nicht durchziehen konnte. Doch mein Verstand siegte momentan, zumindest was mein Handeln betraf. Ich blieb bei meiner Mutter. Ein Monat war bereits herum. Ich hielt keinen Kontakt zu den Cullens. Zu niemanden. Außer zu Tanya. Ich telefonierte jeden Tag mit ihr. Sie war bei den Cullens und hatte meine Rolle eingenommen, wie ich darum gebeten hatte. Edward hatte tierischen Stress gemacht, er wollte sie rausschmeißen, doch als sie sagte, dass sie mit mir telefoniert habe und es mein größter Wunsch war, ließ er sie bleiben. Ich war mir sicher, dass es die richtige Entscheidung war und, dass er das irgendwann verstehen würde. Meine Mutter fragte nicht mehr nach. Ich sah nur, dass sie mich oft kritisch von der Seite beobachtete.

Ein weiterer Monat verging. Und in diesem entschied ich mich.

Ich bat Tanya darum, ihn zu fragen ob er her kommen könne. Ich wollte nicht direkt nach Vancouver gehen, weil er mich dort festhalten könnte, wenn er wollte. Das wäre einfacher für ihn, als mich hier mit Gewalt wegzuzerren (nicht, dass ich ihm das zutrauen würde). Tanya sagte mir, er würde bereits heute Nacht hier sein. Ich legte das Handy zur Seite und ging zum Strand. Ich war dankbar, dass nicht viel los war. Edward war sehr selbstlos, aber er würde mir Vorwürfe heute nicht ersparen. Das wusste ich und auch darum war ich dankbar. Alles andere würde mich umbringen.

Ich blieb am Strand sitzen. In einem Strandkorb. Es war nicht viel los. Hin und wieder liefen ein paar Leute vorbei. Am Strand spielten zwei Kinder mit Eimer und Schaufel. Sie verbuddelten sich gegenseitig und stritten sich um die Muscheln, die auf ihren Sandkuchen sollten. Ich spürte meine Tränen erst, als sie meine Wange verließen. Ich wischte sie schnell weg. Ich musste gefasst sein. Die Kinder wurden nach Hause gerufen. Die Sonne ging unter. Die Sterne kamen am Himmel hervor. Es wurde Nacht. Dieselbe Kulisse wie vor zwei Monaten.

Ich hatte nur einmal kurz geblinzelt, schon stand er, von der Straßenlaterne schwach beleuchtet, fünf Meter von mir entfernt im Sand. Er hatte die Arme rechts und links leicht von sich gestreckt und sah mich an.

„Hier bin ich.“

Ich blieb im Strandkorb sitzen. Jetzt gilt’s Bella, feuerte ich mich an, Nerven bewahren.

„Ich komme zurück mit nach Vancouver“, sein Gesichtsausdruck blieb unverändert (erwartungsvoll, aber reglos), „aber ich möchte, dass Tanya bleibt.“

Edward schnaubte unwillkürlich. „Weißt du was du da verlangst?“

Ich nickte. „Und es tut mir leid, aber es geht nicht anders.“

„Doch“, sagte er leise. Ich kniff irritiert die Augen zusammen. Ich neigte den Kopf nach rechts, als ich dort einen Schatten sah. Alice und Jasper schritten Hand in Hand anmutig durch den Sand.

„Bella, ich werde es tun“, erklang Alice’ melodische Stimme. Ich verstand nicht und blickte abwechselnd von Edward zu Alice und zurück. Jasper fixierte mich eindringlich. Ich sah wie er heftig zusammenzuckte. Ich war verwirrt. Alice warf ihm ebenfalls einen fragenden Blick zu. Nur Edward verstand. Er starrte mich genauso erschrocken an wie Jasper.

„Das ist schrecklich.“ Jasper erschauderte.

„Jasper?“, murmelte Alice.

Jasper nickte kaum merklich in meine Richtung, während er mich weiterhin ausdruckslos ansah. „Was sie fühlt… wie sie sich fühlt… das ist- grausam-“, er brach ab.

Meine Eingeweide zogen sich zusammen und ich versuchte nicht daran zu denken, wie ich mich fühlte. Selbsthass gegen Egoismus, Angst gegen Liebe, Verantwortung gegen Selbstzerstörung. Ich schluckte, als könne ich es damit fortschlucken.

„Ich verstehe nicht“, sagte ich schließlich, als alle drei verharrten.

„Bella, ich werde deine Rolle übernehmen. Tanyas Rolle. Ich werde es tun“, sagte Alice langsam.

Ich schüttelte bereits während sie redete langsam den Kopf. „Nein, das kommt überhaupt nicht in Frage. Niemals.“ Ich sah Jasper an.

Alice sah Jasper innig an und ließ seine Hand los. Dann richtete sie ihren Blick wieder auf mich und zitierte mich: „Was sind die paar Jahre, wir haben die ganze Ewigkeit.“

„Nein“, sagte ich entschieden und stand auf, „ich komme zurück, wenn ihr den Schwachsinn lasst.“ Ich wusste, dass ich nicht die geringste Bedingung zu stellen hatte, doch ich tat es trotzdem… wider besseren Wissens.

„Wenn du deinen Schwachsinn lässt“, sagte Edward mit kühlem Unterton. Er meinte natürlich Tanya. Es war mir selbst nicht wichtig, dass Nela in diesem Sinne eine richtige Mutter bekam, denn Esme und Alice würden sich mindestens genauso gut um sie kümmern, doch so hatte Edward wieder ein Argument. Ich biss mir auf die Lippe und nickte.

„Schön“, sagte ich.

Augenblicklich fiel seine wie auch meine Maske ab. Meine Tränen rollten, während ich auf ihn zuhastete und mich weinend in seine Arme warf.

„Es tut mir so leid“, flüsterte ich immer wieder, während er mich fest an sich presste.

„Lass mich nie wieder alleine“, hauchte er und schob mich einen Zentimeter von sich weg. Seine Hand lag in meinem Nacken, die andere auf meinem Gesicht.

„Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt“, gestand ich unter Tränen, bevor sich unsere Lippen berührten. Wie konnte ich darauf verzichtet haben, 2 Monate… wie konnte ich glauben Jahre auf ihn verzichten zu können?

Der Mond schien sanft über uns, während er mich ins seinen Armen wiegte und meine Lippen seine zärtlich umschlossen. Dieser Moment gehörte nur uns.
 

Meine Mutter war äußerst überrascht, als ich meine Abreise am nächsten Morgen so rasch ankündigte, denn es waren nicht die geringsten Anzeichen vorausgegangen. Edward, Jasper und Alice warteten am Flughafen auf mich (es ist glaubhafter, wenn meine Mutter sieht, dass ich mir ein Taxi nehme).

„Das wird doch nicht wieder ein ‚leb’ wohl’ oder?“, sagte sie, doch sie lächelte dabei.

„Nein“, sagte ich und umarmte sie. Ich kämpfte mit den Tränen. Wie so oft in letzter Zeit. Denn ich wusste, dass irgendwann ein endgültiges ‚leb’ wohl’ kommen würde und vielleicht war es sogar dieses.

„Ich ruf’ dich an“, sagte ich noch, winkte ihr und stieg ins gerade angekommene Taxi.
 

Die Schlange am Ticketschalter war endlos. Ich fand meine drei Cullens relativ schnell in einer der Schlangen wieder. Sie waren schon recht weit vorne, schließlich warteten sie schon einige Zeit, dachte ich. Es wäre bestimmt ein leichtes für sie gewesen, schneller an Tickets zu kommen, doch sie waren unauffälliger als ich, überlegte ich und erinnerte mich an meine „V.I.P“-Begegnung am Flughafen von Seattle. Edward erinnerte mich auch daran, Alice hatte es damals gesehen, als vor uns am Schalter nur noch ein Pärchen stand.

„Wenn wir dem Herrn am Schalter 10.000 $ extra geben, dann kriegen wir vielleicht noch ein extra Getränk dazu und nicht nur eine Sonderbehandlung der Security“, zog er mich auf und grinste über die Schulter zu Alice, welche ich glucksen hörte. Ich tauchte unter seinem Arm hervor und schnitt eine Grimasse.

„Mal ehrlich Bella, 100 $ hätten es auch getan… aber das bringe ich dir schon bei. Für uns sind 5000 $ vielleicht nichts, aber andere sparen dafür Jahrzehnte“, erklärte er mit belustigtem Unterton.

„Jaja ich weiß, zu auffällig“, sagte ich grimmig.

„Ich hoffe du hast nichts dagegen, wenn wir nicht mit der Mafia zurückfliegen?“ Alice und Jasper lachten hinter uns, ich sah ihn mit großen Augen an.

„Na was glaubst du denn? Sie haben dich für irgendeine Drogenchefin oder so was gehalten“, lachte Edward.

„Aber es hat seinen Zweck erfüllt.“ Meine Stimme klang traurig am Ende.

Edward küsste mein Haar. „Jaah, dich so schnell wie möglich von mir wegzubringen.“ Ich spürte den Schmerz in seiner Stimme. Ich wand den Kopf ab. Es tat so weh zu wissen, dass ich ihm das antat. Ich, die das am wenigsten wollen sollte und eigentlich auch wollte…
 

„Bella? Hierher“, sagte Edward und zog mich sanft am T-Shirt-Ärmel mit sich, als ich gerade aus den Mittelgang im Flugzeug entlang gehen und unsere Plätze suchen wollte. Verwirrt folgte ich ihm.

„Was ist das denn?!“, rutschte es mir verblüfft heraus. Dass Edward Business Class buchte, war nichts neues, aber das was ich jetzt sah, war in keinster Weise mit Business Class zu vergleichen.

„First Class“, flüsterte er und schloss die Arme von hinten um meine Taille. Unsere „Sitze“ waren mit mittelhohen Wänden abgetrennt und uneinsichtig von außen. Eine Minibar, ein Fernseher mit Spielekonsole – und viel Platz.

„Du bist verrückt“, murmelte ich.

„Nach dir“, sagte er, strich mit der Nase meine Haare zurück und küsste meinen Hals.

Wie hatte ich das vermisst, wie hatte ich das überhaupt zulassen können ihn so lange nicht zu sehen… wie- egal. Ich drehte den Kopf lächelnd zu ihm und holte mir einen sanften Kuss ab.

Edward klappte die Armlehne herunter, sodass unsere „Sitze“ (sie waren so breit und riesig, dass eine Kleinfamilie darauf Platz gehabt hätte, übertrieb ich in Gedanken) nahtlos ineinander überging. Edward legte sich seitlich darauf und ich ließ mich in seine Arme fallen. Die Hitze, die Leute, die in ihren eigenen First Class Kabinen um uns herum plapperten und die Stewards und Stewardessen, die den ganz auf und ab liefen, nahm ich kaum wahr. Edward hob mich kurz zur Seite und knüpfte sein Hemd auf. Mit großen Augen und hochgezogenen Augenbrauen sah ich ihn. Er lachte.

„Nicht das, was du denkst“, sagte er und legte mich auf seine Brust, die mich nun kühlte.

„Du kannst nicht wissen was ich denke“, warf ich neckisch ein.

„Manchmal brauche ich das auch nicht, manchmal spricht dein Gesicht Bände“, sagte er mit einem Grinsen in der Stimme. Ich richtete mich kurz auf und streckte ihm die Zunge aus. Dann schloss ich die Augen, spürte ihn einfach nur unter mir, er kühlte mich so angenehm, und hörte seine Atmung.
 

„Wo fahren wir jetzt hin?“, wollte ich wissen, als wir alle in meinem Auto, das ich am Flughafen abgestellt hatte, Platz nahmen. Edward fuhr, Alice und Jasper saßen hinten im Auto.

„Nach Hause.“ Ich hörte seinen fragenden Unterton heraus und wollte widersprechen, doch Edward fuhr fort: „Keine Sorge, wenn du es wünschst wirst du Nela nicht zu Gesicht bekommen, aber wir müssen besprechen wie es weiter geht.“

Ich nickte. Hatte ich eine Chance, dass Tanya vielleicht doch an meiner Stelle bleiben konnte? In jedem Fall hätte Edward erstens kein Argument mehr, mich überreden zu können und zweitens müssten Alice und Jasper kein Opfer bringen. Das könnte ich nie wieder, in meiner ganzen Ewigkeit, gut machen.

Nach Hause… das würde es für mich erst in zwei Jahrzehnten wieder sein, wenn ich sicher sein konnte, dass Nela sich nicht mehr vorzeitig verwandeln könne. Ich schluckte leise. Ich würde gleich nur ein paar Meter Luftlinie von ihr entfernt sein und doch würde ich sie nicht sehen dürfen. Aber es war das einzig Richtige.

„Oh Bella bitte!“, seufzte Jasper und sogleich spürte ich eine Woge der Ruhe und Zuversicht mich durchströmen, „Das ist schrecklich!“

„Tut mir leid“, nuschelte ich. Ich wusste, wie sehr Jasper schlechte Stimmungen hasste. Wenn ich dieses Leid als das eines anderen durchmachen müsste… ich konnte ihn verstehen. Edward legte eine Hand auf meine auf meinem Schoß liegenden Hände. Er sah kurz sanft zu mir und richtete dann den Blick wieder nach vorne.
 

Umso näher wir kamen, und wir kamen sehr sehr schnell näher, umso nervöser wurde ich. Mein stummes Herz hätte sich in meinem menschlichen Leben überschlagen. Ich krallte die Nägel fest und so unauffällig wie möglich in meine kurze Jeans. Edward parkte vor der Garage. Ich war absichtlich langsam, um nicht als erste hineingehen zu müssen. Alice und Jasper gingen vor. Edward und ich, etwas versetzt und weiter hinten, kamen hinterher. Esme und Carlisle warteten alleine im Wohnzimmer. Tanya rauschte hinter uns herein. Ich konnte mir denken, woher sie kam.

„Hallo Bella“, rief Tanya und umarmte mich stürmisch. Ich erwiderte ihre liebreizende Umarmung.

„Danke für alles Tanya“, sagte ich zärtlich zu ihr, schließlich hatte sie vor gehabt zwanzig Jahre für meine Familie zu opfern und nun müsste ich ihr sagen, dass ich das nicht annehmen konnte und sie enttäuschen müsse.

Doch bevor ich überlegen konnte, wie ich es ihr sagen konnte, fuhr Edward dazwischen: „Aber wir brauchen dich jetzt hier nicht mehr.“ Ich warf ihm einen bösen Blick zu. Sein Ton klang eiskalt, fast aggressiv. So kannte ich ihn gar nicht. War etwas vorgefallen? Er mochte Tanya doch… nicht so wie sie ihn, aber sie gehörte ja quasi zur Familie. Hatte es ihn etwa so wütend gemacht, dass ich sie einfach in unsere Familie hineingedrängt hatte? Dann müsste er doch wütend auf mich sein…

Tanya sah mich erwartungsvoll an.

Ich ging einen Schritt zurück und senkte den Blick. „Danke, dass du bereit dazu warst, ich weiß das sehr zu schätzen, aber- aber du brauchst nicht zu bleiben, ich meine- es geht schon so-“, druckste ich herum.

„Aber ich mach das gerne“, sagte sie heiter und strich mir mit den Händen über die Schultern. Natürlich, hörte ich die eifersüchtige Stimme in mir hochkommen, die ich sogleich unterdrückte. Es ging hier um mein Kind und nur darum, sagte ich mir rasch.

„Wirklich Tanya, geh zurück nach Denali, zu deinen Schwestern…“, versuchte ich sie milde zu überzeugen. Sie machte einen Schritt zurück und musterte mich.

„Nun gut, ich bin dir also nicht gut genug-“

„Tanya hör auf!“, knurrte Edward, „lass sie in Ruhe!“

Tanya ignorierte ihn. Ich auch, denn ich sagte: „Bitte, es tut mir leid, wenn ich dich verletzt-“

„Keine Sorge, mir geht’s bestens“, sagte sie mit tiefer einschneidender Stimme, die mir zusammen zucken ließ. „Ich hoffe-“

„Tanya!!“, schrie Edward. Ich sah in sein zornerfülltes Gesicht. Was hatte sie gedacht?

Tanya funkelte ihn an und verschwand.

„Was war?“, fragte ich. Ich verstand nicht was los war. Jetzt eben und überhaupt. Was war zwischen Tanya und Edward geschehen?

„Oh Bella!“ Esme nutze die Gelegenheit, um mich an sich zu drücken. Der Schmerz den ich ihr bereitet hatte, nagte an mir.

Sie strich mir mit der Hand über die Wange. „Liebste Bella-“, sie verstummte. Geschrei ertönte. Babygeschrei. Ich spürte wie sich meine Augen mit Tränen füllten. Ich ballte die Hände zu Fäusten. So fest ich konnte. Esme wartete. Als ich mich nicht rührte, sah sie mich entschuldigend an und rauschte aus dem Zimmer. Sekunden später verstummte meine Tochter im Stockwerk über mir und man hörte Esme murmeln.

„Ich werde verrückt! Wie hält sie das aus?!“, stöhnte Jasper, der sich gesetzt hatte und das Gesicht in den Händen verbarg.

Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Es herrschte Stille. Es war mir peinlich, dass ich einfach geflüchtet war. Ich ging auf etwas anderes ein: „Was war mit Tanya? Was dachte sie?“

Edward sah mit verzerrtem Gesicht zu mir auf. „Tanya ist größenwahnsinnig“, sagte er nur.

Ich sah ihn erwartungsvoll an und wartete.

Er verdrehte die Augen. „Du weißt genau, warum Tanya eigentlich hier war. Du hast das in Kauf genommen. Und du weißt auch, welche Gabe ich habe.“

„Bella, Tanya ist mit der Absicht hierher gekommen, Edwards richtige Partnerin zu werden“, sagte Alice, die eine Hand auf meine Schulter gelegt hatte, „sie war der Auffassung, dass Edward sich ihr nicht entsagen konnte, wenn er jahrelang von dir getrennt war und sie an seiner Seite war. Sie wollte sich in ein gemachtes Nest setzten. Kannst du dir nicht vorstellen wie Edward sich gefühlt hat? Er hat das alles miterlebt.“

Ich presste die Lippen zusammen und nickte. Es war ein Fehler gewesen. Ein gewaltiger Fehler. Es war selbstsüchtig gewesen von mir. Grausam. Ich hatte Tanya und Edward gekränkt und verletzt. Ich senkte den Blick.

„Wie geht es jetzt weiter Bella? Wie hast du dir das vorgestellt?“, hörte ich Carlisles diplomatische Stimme. Ich sah in sein sanftes Gesicht.

„Ich werde irgendwo hinziehen. Solange bis Nela alt genug ist, um mich kennen zu lernen und die Gefahr einzugehen, dass sie sich verwandelt“, sagte ich nüchtern.

„Und ich gebe mich als Edwards Partnerin bzw. als Nelas Mutter aus“, trällerte Alice munter.

„Nein Alice auf keinen Fall!“, schritt ich erschrocken dazwischen und warf einen beunruhigenden Seitenblick auf Jasper, „Wir haben eine Abmachung.“

„Richtig“, wand Alice ein, „wir lassen unseren Schwachsinn und du deinen. Nur, dass unser Schwachsinn, gar keiner ist“ Sie grinste gewinnend.

Mir klappte der Mund offen. Hinterhältiges Nervenbündel!, fluchte ich Gedanken.

„Nein!“, sagte ich wieder, „es ist nicht wichtig- ich meine, sie hat ja euch auch so… sie braucht wirklich keine ‚richtige’ Mutter- das hab ich doch nur gesagt, damit Edward kein Argument mehr hat!!“, rutschte es mir heraus. Die Umstehenden lachten verhalten.

„Bella, es macht mir wirklich nichts aus“, sagte Alice immer noch lautlos lachend.

„Nein“, flehte ich und sah Jasper bittend an. Er musste mir zu Hilfe kommen. Schließlich sollte er fünfzehn oder zwanzig Jahre auf Alice verzichten!

„Es ist… okay“, sagte er nur.

„Ist es nicht!“, ich blickte von Alice zu Edward, „wenn das so ist, ist unsere Abmachung nichtig“, sagte ich kühl und griff nach dem Autoschlüssel in meiner Hosentasche. Unwillkürlich machte ich einen Schritt Richtung Tür.

„Warte“, sagte Edward schnell und stand nun neben mir, „ich werde dafür Sorgen, dass Alice sich den Gedanken aus dem Kopf schlägt“, Edward sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an, „aber bitte bleib in meiner Nähe.“

Ich nickte. Er ebenso.

„Aber dafür sorgen, dass ich ihre Wohnung nicht einrichte, kannst du nicht“, giggelte sie und streckte Edward die Zunge raus.

„Bella du musst nicht sofort gehen“, schaltete sich Carlisle ein, „du kannst noch ein paar Monate warten-“

Ich schüttelte bereits heftig den Kopf, während er redete. „Nein, noch mal Abschied nehmen kann ich nicht. Es würde mir nur viel schwerer fallen als es jetzt sowieso schon war“, gestand ich.

„Ach ne, Bella ist wieder da.“ Ich blickte zur Tür. Rosalie war mit Emmett hereingekommen. Ihre Augen leuchteten sehr hell. Sie waren jagen gewesen.

Emmett hielt sie am Arm, doch Rosalie ignorierte das.

„Ich dachte du wolltest gehen? Wer hält dich auf?“, sagte sie scharf. Ihre Augen blitzen.

„Niemand. Ich werde gehen“, sagte ich leise. Edward legte einen Arm um mich und wollte uns von Rosalie wegdrehen, als Rosalie sagte: „Tu mir ein Gefallen und nimm deinen Leckerbissen mit-“

Edward stieß mich ein paar Meter zurück, knurrte und ging in Angriffsstellung. Selbiges tat Rosalie.

„Hört auf!“, schrie ich gleichzeitig mit Esme und Alice. Jasper war bei Edward, Emmett bei Rosalie.

„Zügele dich Rosalie!“, mahnte Edward.

„Zie, pass du auf, dass du unsere Familie nicht den Volturi auslieferst, nur wegen deines kleinen egoistischen Glücks“, fauchte Rosalie.

„Lass mich los Jasper!“, knurrte Edward.

„Beruhigt euch“, sagte Carlisle, der nun, wie ein Schiedsrichter, zwischen den beiden stand und beschwichtigend die Handflächen ausstreckte. Edward und Rosalie entspannten sich ein wenig.

„Rosalie, es steht dir frei zu gehen, aber wenn du bleibst, und das würde ich mir wünschen, musst du auch für unsere Familie einstehen“, sagte Carlisle in ihre Richtung, „Edward, keine Kampf.“

Rosalie sah Edward böse an, verschränkte die Arme und stolzierte heraus. Emmett stand hin- und her gerissen in der Tür. Er zuckte mit den Schultern, sah uns, insbesondere mich, entschuldigend an und ging ihr hinterher. Edward richtete sich auf.

„Ist sie fort?“, fragte ich. Nicht, weil ich es mir wünschte, sondern, weil ich Angst hatte, dass ich Zwietracht sähte, die nicht mehr rückgängig zu machen sei.

„Nein, sie ist mit Emmett oben in deren Zimmer“, murmelte er.

„Es ist besser wenn ich sofort gehe“, sagte ich zu Carlisle und ging auf seine Ausgangsaussage ein.

„Bella“, schluchzte Esme und fiel mir in die Arme, „bitte, du besuchst uns ja? Wie heute, ohne Nela. Darf ich dich auch besuchen kommen?“

„Natürlich, so oft du willst. Du bist immer willkommen“, sagte ich, während meine Augen glasig wurden. Esme nickte und strich mir zärtlich über die Haare.

„Wohin gehe ich eigentlich?“, fragte ich Edwards Richtung. Esme stand noch vor mir und hielt ihre Hände an meinen Oberarmen.

„Alice war so frei dir eine Wohnung zu mieten – und einzurichten“, seufzte Edward.

„Fast. Fast einzurichten. Aber es fehlt nicht mehr viel“, säuselte Alice heiter, „außerdem habe ich sie bereits gekauft.“ Sie zog eine Grimasse.

Ich nickte und ließ den Blick durch den Raum schweifen und versuchte meine Gedanken nicht allzu melancholisch werden zu lassen. Ich prägte mir alles genau ein. Das Licht, den Geruch, das Aussehen der Wände, obwohl ich sie natürlich besuchen würde, aber das hier alles war dann nicht mehr mein zu Hause. Ich war dann Besucher. Auch für meine Tochter, obgleich ich sie nicht sehen würde. Wenn sie alt genug war und es sicher genug war sie zu sehen, wäre ich eine Fremde für sie. Doch das einzig wichtige war, dass sie überlebt und überleben darf und meine Familie geschützt war. Wenn ich jetzt ging, war es endgültig, dachte ich verzweifelt, doch mein Entschluss stand viel zu fest, als dass ich ihn jetzt umwerfen könnte. Mir fiel es nur schwer meinen Körper, der stocksteif und regungslos war, davon zu überzeugen, einen Schritt auf Edward zuzumachen, ihm zu sagen, dass ich gehen wollte und dann mit ihm raus zu gehen. Es war wie damals vor zwei Monaten, als ich zu meiner Mutter geflohen war.

„Ich möchte gehen“, sagte ich mit übermäßig großer Willenanstrengung und sah Edward mit klarem Blick an. Wenn ich jetzt nicht ging, würde ich es nicht schaffen überhaupt zu gehen, auszuziehen…, sagte ich mir.

Edward nickte und nahm mich an der Hand. Babygeschrei ertönte. Ich kniff die Augen fest zusammen und atmete tief ein und aus und versuchte nichts zu hören. Edward drückte meine Hand.

„Du musst das nicht tun“, flüsterte er mir zu.

Ich nickte. Nicht um ihm zuzustimmen, sondern zu mir selbst, dass ich es doch tun musste. Das Geschrei erstarb. Ich sah mich um. Keiner der Cullens hatte sich geregt.

„Emmett ist bei ihr“, beantwortete Edward meine unausgesprochene Frage.

Emmett. Sie hatte so viele meiner Liebsten mit ihrem Charme überzeugt. Sie würde es gut haben.

Ich nickte wieder und starrte ausdruckslos geradeaus.

„Bella du musst das nicht tun“, sagte er wieder leise zu mir.

„Jede Mutter würde dasselbe tun“, sagte ich noch leiser zu ihm, ohne aufzublicken.

Er küsste mein Haar und wartete dann auf eine Reaktion meinerseits. Ich schluckte, warf noch einen letzten Blick über die Schulter auf meine Familie, und ging mit Edward nach Draußen.
 

Meine Hände zitterten so sehr, dass ich den Schlüssel nicht ins Zündschloss stecken konnte. Edward umfasste sanft meine Hand und führte den Schlüssel. Ich spürte seinen prüfenden Blick auf mir.

„Du willst wirklich fahren?“

Ich sah geradeaus und warf ihm einen kurzen Seitenblick zu. „Du würdest einen Unfall zu verhindern wissen“, entgegnete ich trocken und ließ den Motor an.
 

Wir redeten nicht. Genauer gesagt sprach ich nicht und Edward begann kein Gespräch. Hin und wieder wies er mir den Weg. Er lotste mich nach Surrey. Nicht weit weg von Vancouver, doch in meinem Tempo dauerte es seine Zeit. Ich versuchte mich mit dem Straßenverkehr abzulenken, doch meine Gedanken schweiften immer wieder ab. Zu präsent war die Stimme meiner Tochter von eben in meinem Kopf.

„Rechts in die Seitenstraße“, sagte Edward rasch, bevor ich daran vorbeifahren konnte. „Dort“, sagte er dann und deutete auf das Haus. Wir waren in einem Vorort von Surrey angelangt, in einem kleinen Wohnviertel. Ich parkte in eine Parkbox ein und stieg aus. Ich schloss die Tür und stellte mich mit dem Rücken zum Auto und der Brust zum Haus. Ich blickte hoch. Edward stand neben mir. Ich spürte einen heftigen Stich, als ich sah, dass es wahr wurde. Der Albtraum. Ich, als diejenige, die meine Familie bedrohte. Aber jetzt tat ich das einzig Richtige.

Edward stellte sich vor mich, strich die Haare in mein Ohr und hob mein Gesicht zu seinem an.

„Ich liebe dich“, hauchte er, schob meine Haare mit einer Hand zurück und küsste meinen Hals.

Ich sah wie ein paar männliche Passanten näher kamen. Ich musste unwillkürlich grinsen. „Willst du dein Revier markieren?“

„Immer“, flüsterte er mit einem schiefen Grinsen. Dann küsste er mich auf die Lippen.

„Ich verdiene es zwar nicht“, sagte ich dann, „aber könntest du mir einen Gefallen tun und mich allein’ hoch gehen lassen?“

„Du verdienst alles Liebste, denn du hast Licht in meine Finsternis gebracht. Heller, als das hellste Licht, dass je ein Mensch gesehen hat, geschweige denn sich vorstellen kann. Ich würde ohne weiteres alles für dich tun. Alles.“

Ich verkniff mir die Tränen, machte mich von ihm los und lief meiner wie auch immer gearteten Zukunft entgegen.
 

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Tja.... das Ende^^ Freue mich auf Kommis...
 

FAST das Ende, denn es gibt noch einen Epilog! Als Kapitel, nicht wie der Prolog.
 

...und noch etwas... es wird eine Fortsetzung geben!!! An der schreib' ich jetzt gerade ^^ Und ihr werdet natürlich informiert ^^
 

LG und VIELEN VIELEN HERZLICHEN DANK FÜR DAS LESEN DIESES FFs
 

Vanessa



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-01-19T16:55:28+00:00 19.01.2010 17:55
Boa ich heul gleich. Du schreibst wirklich toll und ich mach mich jetzt gleich an die fortsetzung.
lg
Von: abgemeldet
2009-07-11T02:43:31+00:00 11.07.2009 04:43
ach ... *schnüff* arme bella arme nela ... *schnüff*
ich freu mich schon auf den epilog und natürlich auf die fortsetzung ;)
schönes kapitel

hau in die tasten ;)

LG
Saturia
Von:  Crystaliza
2009-07-10T11:54:45+00:00 10.07.2009 13:54
gott sei dank ist tanya wieder weg-ich kann diese zicke nicht leiden. und gut das du noch ne fortsetzung schreibst , denn sonst hätt ich vorbei kommen müssen und dir in den hintern tretn!! das einfach so enden lassen, nenene ;)bussl chrissy
Von:  Twilight-Nicki
2009-07-09T07:51:57+00:00 09.07.2009 09:51
ooooooooooooh, das war traurig!! Aber wenigstens hat sich Bella von ihrem ursprünglichen Plan abgekommen ist und in eine Wohnung in der Nähe zieht! Das hätten die doch nie über Jahre ausgehalten, getrennt zu sein!
Oh die Tanya, was für ein Miststück! Gott sei dank ist die jetzt weg!

Ich bin froh das es so ausgegangen it und bin schon auf die Fortsetzung gespannt.
Bussi
Nicki
Von: abgemeldet
2009-07-08T22:29:22+00:00 09.07.2009 00:29
Das war eine schöne FF.
Habe mich immer über jedes neue Kapitel gefreut.
richtig traurig das es zuende ist. Aber freue mich auf die fortsetzung :)
Von: abgemeldet
2009-07-08T22:05:49+00:00 09.07.2009 00:05
*_*

.. es ist aber trotzdem ein ende das mir von dem gefühl nicht gefällt ;) (ich mag happy ends)
aber es war eine klasse ff und du hast sie am shcluss echt sehhhr gut geschrieben..
bin gespannt wie dein epilog wird und die fortsetzung !!!
Von: abgemeldet
2009-07-08T21:55:11+00:00 08.07.2009 23:55
Danke. ;-)
Ich kann Tanya einfach nicht leiden!!! So ist es definitiv besser.
Ich liebe Happy Ends...

... freue mich aber auch auf eine Fortsetzung.
LG


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