Zum Inhalt der Seite

Diener der Liebe

"Servant of Love" Walter x Myu
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Von Vergangenheit in die Zukunft

Viele Jahre zogen durch das Land. Insgesamt 38 Jahre sind durch das Land gezogen und haben Glück als auch Trauer mit sich gebracht. In Cheddars lebten die Menschen so dahin und hier bekam man kaum was von den Geschehnissen des Krieges mit. Myu war älter geworden, doch ihe Schönheit hatte sie nicht verloren und vorallem ihren Stolz nicht. In der langen Zeit in der sie von Walter getrennt war, hatte sie gelernt mit Schusswaffen umzugehen um sich ein wenig zur Wehr setzen zu können. Die Ereignisse der Vergangenheit haben zwar Narben hinterlassen, doch hat Myu dies bereits hinter sich gelassen und sich damit abgefunden.

Die Kirche, von der Alucard ihr erzählt hatte bevor sie geflohen war, lag auf einem Berg in der Nähe von dem genannten Dorf und war umgeben von traumhaften Feldern, Wiesen und Weiden, auf der zum größten Teil Ernte stattfand oder traumhafte Blumen gezüchtet wurden. Myu hatte sich gut eingelebt und wurde nach ihrer Flucht sehr freundlich von der dort lebenden Gemeinde aufgenommen. In die Kirche ging sie oft zum Gottesdienst, zum Beten und zur Beichte. Da sie dem dortigen Priester ihre Geschichte anvertraute, nahm er sie freundlicher Weise in die Kirche auf. Sie trug seitdem ein schwarzes Kleid, dass ihren kompletten Körper einhüllte und eng an ihrem Körper lag. Für Myu war dies ein ganz anderes Leben voller ungewohnter Dinge. Manchmal stellte sie sich auf eins der riesigen Felder und starrte in die weite Ferne, wo sich ihr Blick meistens verlor. Sie dachte oft an Walter und wie es ihm wohl erging während des Krieges. Lebte er überhaupt noch? Ihr gingen dann zehntausend Fragen durch den Kopf.

Eines schönen Tages als Myu gerade für die Verstorbenen im Krieg betete, kam der Pastor der Kirche herein und trat zu ihr.

„Myu, dort draussen sind zwei Personen, die sie unbedingt sprechen wollen. Es scheint wichtig zu sein.“ Verwundert schritt sie nach draussen und staunte nicht schlecht, als dort ein Hubschrauber der Hellsing Organisation stand. Sie kam näher. Vor der Maschine stand eine junge Frau mit Brille und langen blonden Haaren. Ihr Blick wirkte ausdruckslos und dennoch ernst. Dann fiel Myu die zweite Person ins Auge und war zutiefst erfreut als sie erkannte, um wem es sich bei ihr handelte.

„Alucard, du bist es?“ Dieser lächelte und richtete seine Sonnenbrille. Er war kein bisschen älter geworden.

„Ja, ich bin es! Haben uns ja wirklich lange nicht mehr gesehen, Myu! Ist ja auch einige Jahre her. Siehst aber immer noch so hübsch aus wie damals.“ Eine leichte Röte stieg ihr ins Gesicht und ihre Freude war so groß dass sie Alucard umarmen musste.

„Ich freue mich so dich zu sehen.“ Dann wandte sie sich der Dame zu.

„Ihr seid...“ Die Dame lächelte. Sie verbeugte sich leicht.

„Lady Integra Fairbrook Wingates Hellsing, die Herrin der Hellsing Organisation. Es freut mich dich kennenzulernen, Myu. Walter hat mir viel von dir erzählt.“

Myu zuckte zusammen. Für einen Moment schlug ihr das Herz bis zum Hals.

„Sagtet ihr Walter, werte Integra?“ Sie nickte. „Wegen ihm sind wir hier. Er hat mich gebeten, hierher zu kommen und dich zu holen.“

Ein weiteres Zucken durchfuhr Myus Körper. Sie konnte kaum glauben was sie dort hörte.

„Walter hat sie gebeten mich zu holen? Aber...wie geht es ihm eigentlich? Geht es ihm gut?“ Integra blickte auf das weite Feld.

„Ihm geht es gut aber die Jahre des Krieges haben ihm übel mitgespielt. Er ist sehr stark gealtert und der Krieg hat Narben in seinem Herzen hinterlassen. Es gab keinen einzigen Tag nachdem er wiederkehrte, wo er nicht an dich dachte. Er leidet sehr stark unter der Einsamkeit.“

Myu ließ kurz den Kopf hängen. „Walter ist tatsächlich noch am leben.“ Integra wandte sich ihr zu.

„Das ist aber nicht der einzige Grund warum wir hier sind. Es geht um Iskariot, die Organisation, für die dein Vater, Paladin Alexander Anderson, arbeitet.“

Myu blickte die Dame verwirrt an. „Was stimmt nicht mit meinem Vater?“ Durchdrinend blickte Integra sie an. Ihr Blick bohrte sich durch Myus Augen.

„Wusstest du, dass dein Vater auch Angel Dust genannt wird?“ Verwundert schüttelte Myu den Kopf.

„Iskariot und Hellsing kämpfen schon lange gegeneinader, obwohl wir für ein und dasselbe Ziel stehen: Die Welt von unreinen Kreaturen zu reinigen. Da wir jedoch einen Vampir als ultimative Waffe gegen diesen Abschaum einsetzen, sind wir dementsprechend verpöhnt bei Iskariot. Selbst der Bischof dort, Enrico Maxwell, war außer sich. Er behauptet, dass jeder Vampir eine unreine Kreatur sein.“

Sie drehte sich zu Myu, die sie verwirrt ansah.

„Worauf ich hinaus will ist, dass dein Vater es auf uns und Alucard abgesehen hat. Er hat schon mehrmals versucht uns auszuschalten. Er mag zwar für Gott kämpfen und auf der Seite des Vatikans stehen, doch er ist gleichzeitig ein gnadenloser Mörder, der alles daran tut um seine Ziele zu erreichen.“

Myu stockte der Atem. Sie konnte nicht glauben, was sie dort hörte.

„Mein Vater, ein Mörder? Aber...das kann doch nicht sein! Er mag mir zwar vor Jahren sehr weh getan haben, aber im Inneren war er sicher ein guter Mensch und stand immer auf der Seite Gottes. Was kann ich da nur tun?“

Die Dame legte Myu eine Hand auf die Schulter. „Anderson ist kein normaler Mensch, Myu. Er ist ein Regenerator. Er wurde mit speziellen Fähigkeiten ausgestattet, die ihn seine Wunden und Verletzungen regenerieren lassen. Er ist ein wahres Monster.“

Erbost über diese Worte drückte Myu Integra von sich weg und wandte sich um.

„NEIN, DAS GLAUBE ICH NICHT! DAS IST NICHT WAHR!“ Alucard stellte sich zu ihr. „Es ist aber so. Wir haben seine Schwachstelle noch nicht finden können, doch wir glauben, dass du die Einzige bist, die sein Herz erweichen könnte. Du als seine Tochter.“

Einen Moment blickte Myu ihn fragend an, doch Integra fuhr fort.

„Durch dich könnten wir es schaffen den ewigen Kampf zwischen uns und Iskariot zu beenden. Der Krieg scheint vorbei zu sein, doch ein neuer steht bevor. Wir müssen alles daran tun, um hn zu verhindern und das schaffen wir nur mit deiner Hilfe.“

Myu ballte die Fäuste. Sie spürte plötzlich eine ungeahnte Wut in sich aufsteigen, die sie nur zu gerne preisgab.

„Ich hasse es! Ich hasse diesen Krieg! Dieses ganze verdammte, unnötige Leid und Morden! Haben die Menschen nicht schon genug gelitten? Habe ich nicht schon genug gelitten?“ Sie haute mit voller Wucht gegen die Mauer der Kirche.

„NIMMT DIESER KAMPF, DIESER GRAUSAME KRIEG DENN NIEMALS EIN ENDE? WARUM MÜSSEN MENSCHEN DAUERND KÄMPFEN? ES ÄNDERT SOWIESO NICHTS! ES GEHT IMMER NUR UM DAS EINE: UM DEN GLAUBEN UND DESHALB HASSE ICH DIE KIRCHE SO!“ Sie atmete schwer und beruhigte sich langsam.

„Die Kirche zwängt uns ihren Glauben und ihre Macht auf. Mein Vater hat mich gefoltert weil ich als Christin und Katholikin eine schwere Sünde begangen und meinen Glauben vergessen habe. Ich musste Qualen erleiden, die schlimmer waren als jegliche Schmerzen.“ Sie wandte sich mit hasserfüllten Augen, die gleichzeitig voll mit Tränen und Schmerz gefüllt waren, Integra und ihrem Leibwächter, dem Vampir, zu.

„Wieso werde ich für etwas gestraft, für das ich eigentlich nicht gestraft werden sollte? Ich habe es aus Liebe getan und nicht nur aus reiner Lust. Wieso kann ich nicht in Freiheit leben, meinem eigenen Herzen folgen? Ich fühle mich gefangen, wie in dem Netz einer Spinne, aus dem ich nicht entfliehen kann. Die Freiheit ist zu Greifen nahe, doch ich kann sie nicht erreichen. Ich will einfach nur frei sein. Ist das so schwer zu verstehen? Mehr will ich doch gar nicht.“

Integra sah, dass Myu unter diesen furchtbaren Lasten hart zu kämpfen hatte und nahm sie in den Arm.

„Dein Zorn und deine ganze Wut sind verständlich, aber du solltest jetzt die Hoffnung nicht aufgeben. Wir haben noch nicht verloren. Bitte glaub mir! Komm mit uns und hilf uns diesen ewigen Kampf zwischen Hellsing und Iskariot zu beenden!“

Sie verneigte sich vor Myu, was für Alucard ein ungewöhnlicher Anblick war. Eine Weile stand Myu reglos da, doch dann fasste sie sich ein Herz.

„Also gut, ich komme mit euch! Ich werde mich wohl entgültig meiner Vergangenheit stellen müssen.“

Alucard als auch Integra lächelten.

„Nun gut, dann verabschiede dich schnell von diesen Menschen hier! Du wirst sie wohl zum letzten Mal sehen.“

Der Abschied fiel Myu sonderlich schwer, doch sie blieb stark und weinte nicht. Als sie in den Hubschrauber stiegen und sie zum letzten Mal auf die weiten Felder blickte, spürte sie eine ungeahnte Kraft in sich, die endlich ihre Ketten lösen und ihren letzten Willen erfüllen wollte. Das letzte Wort war noch nicht gesprochen. Es war Zeit ein paar unausgesprochene Worte hervorzubringen, um diesem Kampf um den Glauben entgültig ein Ende zu setzen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück