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Denn die Gefahr bin ich!

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Antworten

Kapitel 16
 

"Wo zur Hölle willst du mit uns hin Kai?", brummelte Zero. Sie waren nun schon drei Stunden in London umher gelaufen und Kai schien kein erbarmen zu haben. Immer wieder ging er von einer Straße zur nächsten, bog um Ecken oder machte kehrt und lief zurück. Plötzlich blieb Kai stehen. Yuu und Zero, die damit nicht gerechnet hatten, rannten in ihn hinein. "Kai du kannst doch nicht einfach stehen bleiben!", ermahnte ihn Yuu. Ohne etwas zu erwidern nahm Kai die Hände der beiden und ging weiter. Direkt auf ein schickes Café zu und ließ sich auf einem der Stühle nieder. Zwei verdutzte Augenpaare sahen ihn an. Der jüngste fand zuerst seine Sprache wieder. "Was? ... Okay, das wir nicht ganz richtig ticken, ist mir ja bewusst, aber was soll das?" Kai grinste. "Einfach setzen! Ihr habt fragen und ich hab die Antworten. Im Hostel ist die Wahrscheinlichkeit das einer zu hört viel größer als hier in mitten dieser Neureichen, die interessieren sich nur für sich und für ihr Geld." Kai setzte ein unschuldiges Lächeln auf bei seinen Worten. Yuu setzte sich ohne großes Murren und Zero verzog schmollend das Gesicht ehe er Yuus Beispiel folgte. "Wo soll ich beginnen?", fragte Kai in die Runde.
 

Eine unangenehme Stille entstand. Zero rutschte nervös auf seinem Stuhl hin und her und der Japaner blickte konzentriert auf seine Hände. Erst die Kellnerin konnte diese Situation entschärfen. Kai bestellte seinen Freund und sich je einen Pfefferminztee und für seinen kleinen Bruder eine heiße Schokolade. Es schien ihm das Beste zu sein in der Situation.

Die dampfenden Getränke verbreiteten eine angenehme Wärme. Kai blickte freundlich zu seinen Liebsten. "Ohne Fragen kann ich euch keine Antworten geben. Fragt einfach!" Der Japaner blickte erst zu seinem Dieb und fixierte dann seine Teetasse. Seine Hände schlossen sich um das warme Porzellan. "Warum bist du gegangen?", flüsterte er nun.
 

"Ich bin gegangen damit dir nichts getan wird. Deine Eltern hatten einen Berg Schulden bei einem Mafiaboss und du warst die Rückzahlung. Als der Mafiosi dich allerdings einfordern wollte, haben sie dich nicht hergegeben. Darum hat er sie ermordet... ." Die letzten Worte hatte Kai nur geflüstert, er brauchte einen Moment um sich wieder zu fangen. Er überspielte dies in dem er einen Schluck Tee trank. "Der Kerl war damit aber noch nicht zufrieden. Er wollte dich noch immer haben also versuchte er dich entführen zu lassen. Das haben Zero und ich ja durch Zufall verhindert. Nun musst du wissen, dass ich diesen Mafiaboss kenne. Er stellte mir eine Forderung! Entweder er bekommt dich oder er nimmt Zero!"

Die Luft war sichtlich gespannt. Kai hatte das Gefühl man hätte sie mit einem Messer in Stücke schneiden können. Zero und Yuu saßen angespannt auf ihren Plätzen. Sie warteten ab. Es konnte ja noch mehr folgen.
 

"Für mich kam beides nicht in Frage! Also hab ich mir eine Alternative überlegt. Ich wusste, dass der Mafiosi mich schon immer in seiner Familie haben wollte und habe mich stattdessen angeboten. Er nahm an und ich wollte euch nicht noch mehr in Gefahr bringen, darum blieb ich euch fern." Neugierig musterte der braunhaarige seine gegenübersitzenden Gesprächspartner. "Dann hat Tony dich so zusammengeschlagen?", fragte Zero mit zitternder Stimme. Kai kratzte sich verlegen am Kopf. "Na ja, zusammengeschlagen nicht wirklich. Er hat mich aus einem fahrenden Wagen geworfen." "WAAAAS?" Der Japaner war empört aufgesprungen. "Yuu setz dich bitte wieder. Es ist halb so schlimm gewesen!", beruhigend versuchte Kai auf seinen Freund einzureden. Murrend ließ der Japaner sich wieder auf seinen Platz sinken. "Und warum warst du so aufgebracht als ich von diesen Typen gejagt wurde? Das waren doch Schüler", warf der jüngste in der Gruppe ein. "Die Idioten wurden von Tony bezahlt. Wahrscheinlich wollte er, dass ich mich endlich entscheide. So konnte er natürlich Druck ausüben." Zero nickte nur.
 

Kaum angefangen prasselten die Fragen nur so aus dem Japaner. "Was hat es mit deinem Namen auf sich? Marius oder Kai? Was bedeutet das?" Der Angesprochene kicherte. "Ich wusste, dass die Frage kommen würde. Also mein wirklicher Name ist Kai. Für eine genauere Erklärung muss ich jetzt etwas weiter ausholen. Ich stamme aus einer Familie von Berufsdieben und Auftragsmördern. Von klein auf wurde ich darauf trainiert ebenfalls diesem 'Handwerk' nachzugehen. Allerdings kam es zu bei einem Auftrag zu Komplikationen und ich tauchte unter. Meine Familie hat geglaubt ich sei Tod. Damit das so blieb hab ich meinen Namen geändert und mir ein anderes Leben aufgebaut. Wie du dir sicher denken kannst, hab ich mich Marius genannt." Zero hatte die ganze Zeit über fast schon teilnahmslos zugehört, aber Yuus Augen haben sich vor Schreck geweitet als das Wort Auftragsmörder fiel. Seine Hände zitterten leicht. Jeder Muskel im Körper des Japaners war angespannt. "Auftr... agsmörder?", wiederholte er mit leiser, zitternder Stimme. Unsicher griff Kai über den Tisch nach den Händen des älteren. "Keine Sorge, es passiert dir schon nichts!" Ein schiefes Lächeln erschien auf Yuus Gesicht, es währte aber nicht lange.
 

"Mal eine ganz andere Frage! Sie passt auch nicht zum Thema, aber egal! Wie lange wollt ihr mir eigentlich noch verheimlichen, dass ihr ein Paar seid?" Just in diesem Moment wurden die beiden betroffenen knallrot. Nervös zupfte Yuu an einer Haarsträhne herum und Kai zog hastig seine Hand zurück. Sie hörten ihr Blut in ihren Ohren rauschen, ihre Wangen glühten und ihr Herz raste. So direkt hatte das noch keiner angesprochen.

"Nun stellt euch nicht so an! Das sieht doch ein Blinder mit Krückstock und schlimm ist es doch auch nicht. Aber es ist nicht nett mir das die ganze Zeit zu verheimlichen, außerdem könnt ihr doch dann viel offener rumturteln." Für den schwarz-blonden war das ganze sehr witzig, denn bei jedem Wort schienen die beiden nur noch eine Nuance an dunkelrot zuzulegen. Die Blicke der beiden verliebten trafen sich. Keiner wusste so wirklich ob sie ja oder nein sagen sollten. "Du weißt es doch schon. Warum sollten wir es da noch sagen?", flüsterte Yuu und schielte zu Kai um dessen Bestätigung zu bekommen. Ein Schmollmund prangte auf Zeros Gesicht "Inoffiziell! Das ist nicht das gleiche als wenn ihr es selber sagt", bockig verschränkte dieser nun seine Arme vor der Brust. "Okay, hier ist es nun offiziell. Yuu und ich sind zusammen!" Kai hatte etwas zu laut geredet, sodass sich nun einige nach ihnen umdrehten. Auch wenn sie bestimmt nicht verstanden hatten, was da gerade besprochen wurde, so war das dem Japaner doch mehr als peinlich. Der Schwarzhaarige sink tief auf seinem Stuhl zusammen und sein Gesicht machte einer Tomate Konkurrenz. Die Brüder hingegen zuckten nur mit den Schultern als sie die Blicke bemerkten.

Es dauerte eine Weile bis Yuu wieder normal saß und erst dann wurde das Gespräch wieder aufgenommen.
 

"Also du hast erklärt warum du gegangen bist, was und wer du bist, aber warum sind wir jetzt hier und nicht in unserer Wohnung? Wer waren diese Leute auf dem Dach? Und was passiert als nächstes?" Zero schluckte schwer bei Yuus Worten und sah betroffen auf den Boden. "Ganz ruhig! Eins nach dem anderen. Also Zero und ich sind nicht wirklich Brüder, ich hab Zero bei mir aufgenommen als er von zu Hause abgehauen ist. Damals wussten wir nicht, dass wir wirklich verwandt sind. Das kam erst gestern heraus. Er ist mein Neffe. Der Mann auf dem Dach war sein Vater und die Frau meine Mutter. Sie haben Zero gesucht und ihn gefunden. Ich war durch Zufall in der Nähe und habe es mitbekommen. Ich weiß, was passiert wäre wenn sie euch bekommen hätten und das konnte ich nicht zulassen. Deshalb hab ich euch aus der Wohnung geholt." Kai unterbrach seinen Monolog um einen Schluck seines nun schon lauwarmen Tees zu sich zu nehmen. "Nun weiß meine Familie allerdings, dass ich nicht Tod bin. Sie werden nun eher hinter mir als hinter Zero her sein. Da wir aber in unserer Heimatstadt alle nicht mehr sicher waren, mussten wir fort. Einen genauen Plan wie es weitergehen soll habe ich noch nicht. Denn es hängt von euch ab. Die größte Gefahr geht nun von mir aus. Zeros und meine Familie werden mich nun jagen. Ebenso Tony, der Mafiaboss, da ich gegen die Abmachung verstoßen habe und geflohen bin. Bleibt ihr bei mir, seid auch ihr dieser Gefahr ausgesetzt. Solltet ihr das nicht wollen, was verständlich wäre, werde ich meinen eigenen Weg einschlagen. Wollt ihr allerdings, dass wir zusammen bleiben, werde ich eine Möglichkeit finden uns vor ihnen zu verstecken. Diese Wahl überlasse ich euch!" Kais Hände wurden eiskalt, seine Beine fingen an zu zittern und in seinem Magen machte sich ein flaues Gefühl breit. "Ich bleib bei dir ist doch klar!", sagte Zero ohne zu zögern. Unsicher blickten die beiden Brüder nun zu Yuu.
 

"Bevor ich mich entscheide, hab ich noch eine Frage an Zero. Du gehörst auch zu Kais Familie, richtig? Übst du dann die gleiche Tätigkeit aus?" Zero sah betroffen zu Boden. "Ja, in beiden Fällen, aber ich hasse die Familie! Dieses 'Handwerk' und ihre Methoden. darum war ich froh als Kai meinen Namen geändert hatte als er mich aufnahm. Der alte Name, die alte Person dahinter existiert nicht mehr. Ich bin Zero!" Flehend sah der Jüngste zu dem Japaner, dieser vergrub sein Gesicht in den Händen. "Gott! Das ist gerade alles etwas zu viel für mich", nuschelte er in seine Hände. Kai biss sich kurz, aber schmerzhaft auf die Unterlippe. "Yuu, du musst dich nicht sofort entscheiden. Lass dir Zeit! Wir wollen nicht, dass du dich gezwungen fühlst bei uns zu bleiben. Wenn du möchtest lassen wir dich eine Weile alleine." Kai versuchte so liebevoll wie möglich zu klingeln, aber der Gedanke das Yuu nicht mitkommen könnte, zerbrach ihm fast das Herz. Von Yuu kam nur ein leichtes Nicken.

Kai bezahlte daraufhin die Getränke. Die beiden Brüder ließen Yuu alleine zurück.
 

Sie hatten das Café schon ein paar Straßen hinter sich gelassen als Zero ihr schweigen brach. "Glaubst du es war richtig ihn alleine zu lassen?" Kai streichelte dem jüngeren über den Kopf. "Ja, für ihn war alles ganz neu. Für dich nur ein Teil und vieles war nicht so schlimm für dich. Du kennst schließlich die Familie." Zero nickte und schob seine Hand in die von Kai. "Und was machen wir jetzt? Sightseeing hab ich gestern Abend schon gemacht." Das Lachen des Braunhaarigen hallte von den Häuserwänden wieder. "Das hab ich mir schon fast gedacht. Leider müssen wir mal wieder unsere Identität ändern. Aber keine Sorge in London habe ich noch ein paar alte Bekannte die das machen." "Ich hoffe es sind dieses mal keine Mafiabosse!", entgegnete Zero nur.



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