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Spuren im Schnee

Werwölfe & Vampire
von

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Witzige Angelegenheiten ...

So nun denn, endlich geht es hier auch einmal weiter.

Bereits mit dem 11ten Kapitel!

X3

Mein längste FF, bisher….

Ich bin gerade selbst auf mich Stolz!

XDDDDDD

Wie dem auch sei..

Das Kapitel ist recht lang geworden, aber ich hoffe doch, dass es euch auch gefällt!

^^
 

Liebe Grüße und viel Spaß!
 

PS: Ich hafte nicht für Rechtschreibfehler~. Aber sollten einige Größere dabei sein, würde ich mich über eine Benachrichtigung freuen! ^^ *keinen Betaleser hat*

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Witzige Angelegenheiten ..
 

Auch ich hatte wieder Hunger, der sich bei dem Anblick von dem reichhaltigen Frühstück lautstark meldete, was mich überraschte.

Hatte ich nicht erst Berge an Essen verdrückt? Es war vielleicht schon fünf oder sechs Stunden her, aber normalerweise hätte ich jetzt ganz bestimmt keinen Hunger gehabt.

Ich nahm mir viel, dabei machte ich mir keine Gedanken über den Fettgehalt wie sonst, es war mir schlicht egal.

Mein Magen knurrte und gutes Essen war in Reichweite, das war alles was meine Gedanken beherrschte.
 

Nachdem ich zehn Pfannkuchen verdrückt hatte, hielt ich das erste Mal inne und erschrak über mich selbst.

Wie ein Tier hatte ich mich über das Essen hergemacht.

Plötzlich hatte ich keinen Hunger mehr.

Leicht vor mir selbst Angst habend und blass im Gesicht legte ich das Besteck zur Seite und nippte an meiner Tasse Tee.

Erst als ich die Tasse wieder weg gestellt hatte bemerkte ich Raouls Blick von der Seite.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte er mich … Irgendwie nervte mich diese Frage gerade so sehr, dass ich Mühe hatte nicht nach ihm zu schlagen.

Immer wieder fragte er mich ob alles in Ordnung sei!!

„Nichts ist in Ordnung!!“, schrie ich auf einmal los.

„Meine Eltern wurden von irgendeinem durchgeknallten Werwolf getötet! Du hast mich auch zu einem gemacht, angeblich! Dann schleppst du mich nach Frankreich obwohl ich nicht ein Wort in dieser Sprache kann und dann fragst du mich, nachdem ich Berge von Essen verdrückt habe, was nicht normal sein kann, ob alles in Ordnung ist????!!! Ganz sicher NICHT!!!“, brüllte ich ihn an. Dabei war ich aufgestanden und hatte meine Hände zu Fäusten geballt.

„Was erwartest du eigentlich von mir? Dass ich das alles einfach so wegstecke? Da hast du dich aber gewaltig geirrt!!!“, keifte ich weiter und holte mit der flachen Hand aus, klatschend landete diese auf der Wange Raouls, der mich die ganze Zeit einfach nur überrascht angesehen hatte.

Meine Hand hinterließ einen roten Abdruck.

Alle Anwesenden wechselten mit dem Blick von mir zu Raoul.

Es war totenstill.

Niemand hatte wohl mit einem Ausbruch von mir gerechnet.

Noch immer wütend stand ich auf und stapfte aus der Küche.

Das konnte doch nicht alles wahr sein!

Ich war kein Ding was die Geschehnisse einfach so wegsteckte!

Und Raoul und seine bekloppte Fragerei, das nervte so dermaßen!

Die Tür hinter mir zuschlagend ging ich wieder auf das Zimmer was nun meine war, nur um dort wieder die Tür zuzuschlagen.

Es war alles zum verrückt werden, dass ich es nicht schon war, war ein pures Wunder!

Noch immer wütend schlug ich gegen die nächstbeste Wand, denn auf einen kaputten Gegenstand hatte ich keine Lust.

Aber das hätte ich besser nicht getan.

Die Wand gab nicht so nach wie meine Hand.

Die Haut die über meine Knöchel lag war aufgeplatzt, die Wunde blutete und die weiße Wand hatte einen roten Farbfleck bekommen, der sich noch in braun verwandeln würde.

Der Schmerz machte mich nur noch wütender, der durch meine Hand pulsierte und nun trat ich noch gegen die Wand.

Aber das brachte mir nur einen schmerzenden Fuß ein.

„Verdammte Scheiße!“, brüllte ich in bestem Deutsch.

Fluchen konnte ich noch immer gut, am besten in meiner Muttersprache.

Ich fühlte mich dadurch nicht ein Stück besser.

Vor mich hin zischend warf ich mich auf das Bett und schlug mit meinen Fäusten immer wieder auf die Matratze. Die Blutflecke die ich hinterließ ignorierte ich, ich nahm sie nicht einmal wahr.

Tränen der Wut quollen mir aus den Augen und ich starrte schließlich an die Wand vor mir.

Dieser blöde Werwolf war an allem Schuld. Wenn der nicht gewesen wäre!

Dann wäre noch alles so wie früher.

Sein Name fiel mir plötzlich wieder ein, knurrend schlug ich wieder auf die Matratze.

„Ich werde dich qualvoll töten! Das schwöre ich dir, Soul!“, zischte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

Was diesem Mistkerl einfiel mein Leben zu zerstören?

Das mich Raoul gebissen hatte, mochte ich ihm vielleicht noch verzeihen, aber das Soul meine Eltern getötet hatte, das würde ich ihm nie verzeihen!

„Ich werde dich umbringen und zerfetzen!“, schwor ich diesmal laut und der Decke entgegen gerichtet, die ich nun wütend und mit Tränen in den Augen anstarrte.

Wenig später klopfte es an der Tür.

Mein Blick richtete sich automatisch auf diese.

„Ja?“, fragte ich mürrisch und richtete mich auf.

Es war Raoul der geklopft hatte.

„Was willst du?“, giftete ich ihn an, ich hatte mich nicht wirklich beruhigt, aber es musste einfach raus und er musste dafür herhalten, weil er auch zum Teil die Schuld an dem trug was passiert war.

„Mit dir reden…“, nuschelte er und blieb vor meinem Bett stehen.

„Wenn ich das aber nicht will?“, zischte ich zickig und wütend wie ich war.

Raoul seufzte leise und setzte sich neben mich auf das Bett.

„Das wäre aber besser ….“, meinte er und seufzte wieder.

„Hör mit deiner Mitleidstour auf und es wäre besser, wenn ich rede… habe ich nicht schon genug geredet? Immerhin weißt du am Besten über meine Situation bescheit!“, keifte ich und sah an ihm vorbei.

„Immerhin warst du dabei … mehr oder weniger!“, fuhr ich fort und sah ihn dann aus wütend blitzenden und feucht werdenden Augen an.

„Wieso bist du nicht zeitiger aufgekreuzt!“, schrie ich und schlug mit der flachen Hand auf seine Brust ein.

Jetzt konnte ich die Tränen nicht mehr halten.

Verdammt wieso war ich nur so ein Weichei! Ich wollte einen mächtigen Werwolf töten, da konnte ich nicht so weich sein!

Wieder schlug ich auf seine Brust ein….

Dann ließ ich jedoch von ihm ab, stand auf und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.

„Ich werde ihn umbringen!“, sagte ich abermals fest entschlossen.

Raoul sah zu mir auf, mit einem Funkeln in den Augen.

Dann grinste er etwas.

„Dann kann ich dir dabei helfen … zu zweit haben wir sicher bessere Chancen ihn zu töten!“, sagte er und nickte mir entschlossen zu.

„Ich verfolge ihn schon seit langem! Ich will, dass dies ein Ende nimmt.

Die ganzen Opfer die unter ihm leiden mussten und müssen. Das muss aufhören!“, endete er und sah sich kurz in meinem Zimmer um.

„Du solltest etwas daran ändern es wirkt so unpersönlich …“, ich war etwas überrascht über seinen Themenwechsel.

Aber ich nickte nur leicht. Eigentlich ganz froh, über ein anderes Thema.

Gerade als ich zu einer Antwort ansetzten wollte erklang ein kurzes Klingeln.

Es klang so wie bei einer Schulglocke.

Raouls Gesichtsausdruck verfinsterte sich.

„Na ja …. Wir können später weiterreden ich muss los… Es ist etwas passiert…. Ein Einsatz irgendein Werwolf oder Vampir stellt unangenehme Dinge an!“, sagte er und musterte mich kurz.

„Möchtest du mit?“, fragte er und ich sah ihn mit großen Augen an.

„Ein Einsatz der Organisation?“, fragte ich und Raoul nickte kurz.

Ich sollte mit? Ich hatte noch nicht einmal eine kleine Ausbildung was dies anging und absolut keine Ahnung was mich erwartete.

Aber etwas in mir, war sofort dafür.

Ich nickte fast schon automatisch. Raoul nickte auch. „Zieh dir etwas Warmes an und festes Schuhwerk, ich hoffe du hast eine gute Ausdauer…. Es kann sein dass wir rennen müssen. Wir treffen uns am Haupteingang, du findest den Weg sicherlich.“, sagte er und lächelte leicht.

„Ja…“, nuschelte ich als er schon aus dem Zimmer verschwunden war.

Aufregung machte sich in mir breit.

Ich sollte auf einen Einsatz gehen.

Oh Mann das war so spannend, aber auch ungewiss und etwas Angst auslösend.

Ich schnappte mir schnell eine Jacke aus dem Schrank und zog mir feste Schuhe an, die dennoch warm hielten, draußen war es noch immer kalt….
 

Kaum später hatte ich den Weg zum Haupteingang eingeschlagen, wie ihn Raoul genannt hatte.

Im Treppenhaus war mir Nestor begegnet. Er grinste mir entgegen.

„Also kommst du mit?“, fragte er und klopfte mir kurz auf die Schulter, als ich nickte.

Er hatte eine weiße Tarnjacke an und trug eine schwarze Schneehose und passende Stiefel.

Sofort kam ich mir mehr als unvorbereitet vor in meiner normalen schwarzroten Winterjacke der Jeans und den gefütterten Winterschuhen.

„Mal sehen ob du für die Organisation geeignet bist!“, sagte er lächelnd und stieg mit mir die Stufen hinab.

Draußen war ein kalter, heftiger Wind zu Gange, der mir die Haare in das Gesicht wehte.

Murrend strich ich mir diese aus dem Gesicht und zog mir ein dünnes Zopfband vom Handgelenk um sie mir nach hinten zu binden.

Auf dem kleineren Hof stand bereits ein schwarzer Jeep, in dem Charlie und Theo saßen.

Wieder spürte ich diese starke Präsens wie bereits am Frühstückstisch, die von dem Älteren ausging.

Er sah uns, oder besser mir entgegen als ich auf den Wagen zuging.

Der Werwolf ließ das Fenster herunter und musterte mich eingehender.

„Zahra…. Ich hoffe du bist etwas härter im Nehmen als es die meisten jungen Frauen sind!“, ertönte seine tiefe Stimme die mich etwas zusammenzucken ließ.

Ich sah ihm direkt in die Augen … in das Auge, er hatte ja nur noch ein Funktionierendes.

„Schlimmer, als es bisher war, kann es nicht werden.“, nuschelte ich hinter meinem aufgestellten Kragen hervor.

„Um was genau geht es eigentlich?“, erklang nun Raouls Stimme von schräg hinter mir.

Ich hatte ihn nicht gehört, der Wind hatte seine knirschenden Schritte übertönt, oder er hatte es auf Heimlichkeit angelegt.

Kurz sah ich zu ihm, bevor ich meinen Blick wieder zu Theo wandte der mich noch immer ansah.

„Es geht um einen Blindgänger… Er wurde zwar gefangen gehalten in der Hoffnung, dass er sich wieder zurückverwandelt, aber das ist nicht eingetreten und jetzt hat er es geschafft sich aus dem Käfig zu befreien und ist in den Wald geflohen. Wir müssen ihn einfangen und hoffen, dass er sich zurückverwandelt. Im schlimmsten Fall müssen wir ihn töten um ein Massaker zu verhindern.“, sagte Theo, dabei hatte er den Blick nicht ein einziges mal von mir abgewandt.

Langsam bekam ich etwas Angst vor ihm.

Was wollte er denn von mir?

Seine Nasenflügel blähten sich auf einmal, dann breitete sich ein Grinsen in seinem Gesicht aus.

„Genau das wollte ich haben Kleine… Angst.“, sagte er und wandte seinen Blick ab.

Ich sah ihn verwirrt an.

„Na kommt schon wir müssen uns beeilen! Hopp, hopp!!“, erklang abermals seine Stimme bevor er das Fenster wieder schloss.

Raoul schob mich zur hinteren Tür des Jeeps und öffnete sie. Ich stieg noch immer verwirrt ein und setzte mich in die Mitte der Rückbank.

Auf der rechten Seite neben mir saß nun Nestor und auf der Anderen Raoul.

Was konnte man sich als Mädchen nicht mehr wünschen als zwischen zwei gutaussehenden Kerlen im Auto zu sitzen?

Endlich zu wissen was los war!

„Hey hey, mal langsam!“, erhob ich meine Stimme, als sich der Jeep etwas wackelnd in Bewegung setzte.

„Was ist ein Blindgänger? Und wieso wollte er von mir Angst!“, fing ich an und sah verwirrt den Hinterkopf von Theo an.

Die Frage war an niemanden direkt gestellt.

Jeder durfte mich aufklären.

„Ein Blindgänger ist ein Werwolf, der sich das erste Mal in seine tierische Gestalt verwandelt hat, sich jedoch nicht mehr nach einer bestimmten Zeit in einen Menschen zurückverwandelt. Das kann hin und wieder vorkommen und meistens passiert nichts weiter, da derjenige später dann meistens seine menschliche Gestalt wieder annimmt. Es dauert oft ein paar Tage… Aber manchmal passiert dies eben nicht…, dann wird der Blindgänger gefangen gehalten in der Hoffnung es würde doch noch passieren, selbst dann gibt es noch ein Mittel um ihn zurückzuverwandeln… aber der Werwolf hatte sich befreien können, bevor ihm das Mittel gegeben wurde und er läuft jetzt im schlimmsten Fall Amok, denn bei der ersten Verwandlung hat man keine Kontrolle über sein Tier. Wir müssen das verhindern!“, erhob Theo seine Stimme.

Mir lief ein Schauer über den Rücken. Der Wagen setzte seinen Weg fort, die Serpentinen hinab und durch dichten Wald hindurch. Wir waren wohl doch noch ein ganzes Stück von Dijon entfernt.

Ich nickte nur leicht.

„Das erklärt die eine Frage…“, nuschelte ich und sah kurz zu Raoul, der mit den Schultern zuckte.

Generell war die Stimmung im Wagen gedrückt.

Was wohl an der aufwallenden Aura Theos lag.

Er genoss es macht auszuüben, er war eindeutig der Alpha dieses Rudels an Werwölfen… zu denen ich offenbar nun auch zählte.

„Ich wollte Angst von dir, sowohl vor mir als auch vor der Arbeit die uns erwartet.

Man sollte die Angst vor etwas nicht unterdrücken, man sollte sie achten, denn sie rettet einen oft das Leben. Und du hast mir Respekt zu erweisen und du musst dir deinen Status als zukünftiges Mitglied in unserer Gruppe und auch in der Organisation verdienen. Hast du verstanden?“, fragte er zum Schluss und warf mir einen kurzen prüfenden Blick zu.

Ich nickte.

„Ich werde mein Bestes geben… aber ich habe noch immer kaum Ahnung von all dem … es wäre schön, wenn sich mal jemand die Zeit nehmen würde mir alles zu erklären…“, sagte ich und sah dabei kurz zu Raoul.

Dieser nickte und seufzte kurz.

„Ja ich werde dies tun ich bin verantwortlich für dich… bis jetzt war einfach noch nicht die Zeit da.“, verteidigte er sich und lächelte kurz.

Charly räusperte sich kurz.

„Das kann vorerst aber warten… wir müssen uns über das Bevorstehende klar werden.“, sagte er und drehte sich zu uns, da er auf dem Beifahrersitz saß.

„Nestor, was hast du an Waffen eingepackt?“

Der Blondhaarige antwortete nicht sofort, er dachte wohl kurz nach.

Waffen also? Was für Waffen, auch mich interessierte das … da ich noch direkt Kontakt mit so etwas hatte, außer man betrachtete ein Küchenmesser als Waffe.

Der Blonde erwiderte nach einer Weile: „Also wir haben ein paar Berettas … ich glaube sechs mit je fünfzehn Schuss und je noch zwei Magazine mit normaler und Silbermunition.

Dann zwei Betäubungsgewehre, mit je fünf Betäubungspfeilen und zwei Pfeilen mit dem Mittel für die Rückverwandlung. Zwei der verbesserten Desert Eagle mit erhöhter Durchschlagskraft und je sieben Schuss und je ein Magazin zusätzlich.

Theo dein Langschwert ist auch dabei, falls es zu einem Nahkampf kommt. Diverse Dolche, versilbert sind auch noch da, zudem eine reihe verschiedener Wurfmesser…. Ach ja Raoul dein Armbrust ist auch noch darunter …. Die mit der automatischen Nachladefunktion, zwanzig Schuss… Schalldämpfer haben wir auch. Also wenn das nicht reicht weiß ich auch nicht.“, endete er.

Mein Mund war nach unten geklappt, als er all das aufgezählt hatte. Besonders bei den Pistolen, denn das waren die Beretta und die Desert Eagle, so viel wusste ich schon einmal.

Eine Armbrust ein Langschwert, Dolche und Wurfmesser…. Das kam mir schon etwas altmodisch vor, aber wenn es funktionierte, sollte ich nichts dagegen haben.

Nur selbst ein Waffe zu führen, davor hatte ich Respekt oder wohl eher Angst.

„Gut… wenn das nicht reicht, hätten wir genauso gut auch gleich unbewaffnet gehen können.

Aber ich denke, es wird schon so funktionieren. Wir fahren nach Lantenay. Es ist nur ein kleines Dorf, mit nach dem letzten Stand 450 Einwohnern…. Aber wir müssen dennoch vorsichtig sein. Nach den Informationen ist der Werwolf in ein nahe gelegenes Waldgebiet „geflüchtet“. Deswegen werden wir von der Dorfseite aus ansetzten, so dass wir ihn von den Menschen wegtreiben.“, erklärte er.

Ich war jetzt noch aufgeregter als zuvor. Es war wirklich interessant. Noch hatte ich keine wirkliche Angst….

Aber das stellte sich schon noch ein, da war ich mir sicher.

Ein kleines 450 Seelendorf war also unser Ziel, noch in der nähe eines Waldgebietes, was konnte man sich als Werwolf, denn besseres wünschen?

Ich war nur froh, dass es auf keinen Fall Soul da sein könnte. Immerhin war dieser noch in Norwegen so hoffte ich.

„Wir fahren jetzt noch zehn Minuten.“, sagte Theo der uns nun in belebtere Gebiete verfrachtet hatte. Wir waren jetzt nicht mehr im Wald auf einer nur unzureichend gepflegten Straße.

„Was genau soll ich eigentlich machen?“, fragte ich nun und verdrängte alles andere, was mich ablenken könnte.

Ich musste mich jetzt auf das Bevorstehende konzentrieren.

„Du nimmst dir eine Waffe und hängst dich an Raoul, er wird es dir zeigen und du machst das was er dir sagt, so gut es dir nur möglich ist! Hast du verstanden?!“, sagte Theo in einem herrischen Tonfall.

„Ja habe ich!“, sagte ich etwas angepisst, ich mochte diese Machtspielchen jetzt schon nicht.

Besonders, da ich jetzt das Opfer war…. Oder es kam mir jedenfalls so vor.

„Nimm es nicht ganz so persönlich.“, sagte Raoul und lächelte kurz.

„Er ist nun einmal der Alpha, dem hat man sich unterzuordnen. Und außerdem hat er bisher seine Sache ganz gut gemacht…“, fuhr er fort und grinste nun breiter.

„Raoul, pass auf was du sagst…“, knurrte Theo etwas.

Offenbar war er angespannt, auch wegen dem was kommen sollte, sonst war er nicht so aggressiv, wie er mir jetzt erschien, zumindest nahm ich das an.

Die Stimmung in Wagen war nun noch gedrückter als zuvor, die Aura Theos wallte noch immer in Wellen herum.

Er hatte sich noch nicht beruhigt, mich brachte dies auch in noch größerer Aufregung als zuvor, aber nicht nur mir ging es so.

Ich war schon ziemlich empfindlich was dies anging….

Nach weiteren drückenden Minuten erreichten wir nun wieder eine Ortschaft, eine sehr kleine, aber so klein wie in Norwegen noch lange nicht. Die Häuser waren alle renoviert und es wirkte alles sehr friedvoll. Der typische Urlaubsort, für Sommer und Winter. Er wirkte wie direkt aus einer Postkarte entsprungen. Die mit Schnee bedeckten Felder sprachen davon, dass hier viele Bauern leben mussten, die mit der Landwirtschaft ihre Familien ernährten.

Weiter hinten im Landschaftsbild türmten sich kleinere Hügel auf, dicht bewaldet mit Fichten, Tannen und einzelnen kahlen Laubbäumen.

Alles wirkte normal, keine Toten und kein Blut, also war der Werwolf noch immer im Wald.

Nach einigen weiteren Augenblicken stoppte der Wagen und wir stiegen aus.

Wir befanden uns nun in dem Hinterhof eines kleineren Gebäudekomplexes.

Man hatte uns schon erwartet. Ein Mann und eine Frau standen dick angezogen im Eingangsbereich zu dem Wohnhaus. Es war nicht besonders hoch und in einem leichten beige gestrichen, das Dach war schwarz. Gleich daneben stand eine Scheune, aus der man das Muhen von Kühen vernahm.

Der Hof war gepflastert und geräumt. Der Schnee türmte sich an den Wänden der Gebäude.

Das kleine Gut wirkte freundlich. Die Fenster waren groß und mit schönen Gardinen behangen.

„Endlich seid ihr hier!“, erklang die unglaublich zart klingende Stimme der Frau.

Sie hatte geweint, man sah es an ihren geröteten Augen.

Zu meiner Überraschung in perfektem Englisch.

Theo trat auf sie zu und lächelte kurz.

„Mach dir keine Sorgen wir finden ihn schon!“, sagte er und umarmte sie kurz.

Dann reichte er dem Mann seine Hand und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter.

„Wie lang genau ist er jetzt schon weg, Mitchell?“, fragte er eben jenen.

Auch er sah nicht weniger mitgenommen aus. Seine pechschwarzen Haare hingen ihm wirr ins Gesicht und sein Ausdruck in den Augen wirkte grimmig, aber auch besorgt.

„Er … seit knapp zwei Stunden.“, sagte er stockend und nahm die Frau in den Arm die wieder begonnen hatte zu weinen.

„Es wird alles gut, Vicki!“, sagte er und drückte sie an sich.

„Ich wäre ja hinterher, aber ich kann sie doch nicht allein lassen!“, sagte er und grüßte mit einem nicken auch die Andern. Sein Blick blieb etwas länger auf mir hängen. Aber er sagte nichts.

„Bitte beeilt euch. Bringt Georg heil wider!“, sagte er und strich durch die roten Haare seiner Frau. Die beiden waren sicher verheiratet. Anders passte es einfach nicht ins Bild.

„Ihr habt ihn gehört…. Beeilen wir uns!“, sagte Theo und nickte Nestor zu.

Dieser öffnete den Kofferraum und mir blitzten die Waffen entgegen, als er eine Decke wegzog die diese verdeckte.

Es waren nicht nur die Waffen die zum Vorschein kamen, auch einige Waffenhalterungen.

Aber besonders stach mir das Schwert ins Auge.

Allein der Griff sah wirklich schon verdammt edel aus. Anfassen kam jedoch nicht in Frage, da ich nicht wusste wie Theo darauf reagieren würde.

Ich sah etwas unentschlossen dabei zu wie sich jeder mit den Waffen eindeckte.

Sie kannten sich damit offenbar sehr gut aus. Jeder Griff saß perfekt.

Raoul nahm zwei der Berettas und noch etwas zum nachladen und reichte mir sie.

Ich nahm sie zögerlich entgegen.

Dann zog der Dunkelhaarige einen Waffengürtel hervor und legte ihn mir an. Während ich die Arme etwas nach oben hielt um ihn nicht zu behindern.

„Nicht so unsicher.. so passieren die meisten Fehler.“, sagte Charly und lächelte mir zu.

Ich nickte nur etwas gequält.

Ich hatte Respekt! Riesigen Respekt. Raoul nahm mir die Waffen aus der hand und steckte sie in die Halterungen dafür.

Das Gewischt war ungewohnt. Besonders an den Seiten.

„Du kommst mit mir und machst nichts allein, die Waffen benutzt du nur zur Not, lass sie sonst stecken. Und wenn du sie doch benutzen solltest…“

Er zog eine der gesicherten Pistolen aus der Halterung und deutete an das ich jetzt aufpassen sollte.

Er entsicherte sie an einem kleinen Hebel und lud sie durch.

„So geht das, jetzt ist sie scharf, Ziele nur, wenn die niemand im Weg steht und bei Gott mache nie die Augen zu wenn du schießt. Halte sie mit zwei Händen, damit sie dir nicht wegrutscht, beim Rückschlag.“, sagte er und schraubte nun einen Schalldämpfer auf den Lauf der Waffe.

Die anderen sahen uns dabei zu. Theo wirkte ungeduldig. Er schritt in dem Hof auf und ab und warf uns immer wieder einen Blick zu.

Dann zielte er auf einem Strohballen der im Hof stand und wohl für den Kuhstall gedacht war. Er drückte ab. Ich hörte nur ein leises Geräusch. So genau konnte ich es nicht beschreiben, aber ich zuckte dennoch zusammen.

Er reichte mir die Waffe, nachdem er sie gesichert hatte.

„Jetzt du!“, forderte er mich auf und ich nickte zaghaft und griff mit leicht zitternder Hand nach der Entsicherung, als diese draußen war griff ich nach dem Lauf um sie durchzuladen.

Mit beiden Händen hielt ich sie und zielte auch auf den Strohballen.

Ich drückte ab.

Sie landete genau dort wo sie landen sollte.

Meine Hand schmerzte etwas wegen dem Rückschlag.

Aber zumindest wusste ich jetzt halbwegs damit umzugehen.

„Es ist eine Halbautomatik, das heißt sie lädt von allein durch. Jetzt sichere sie wieder und steck sie weg.“, sagte Raoul.

Ich tat wie mir geheißen wurde und verfrachtete die Pistole wieder in den Gürtel. Ich fühlte mich vielleicht jetzt etwas sicherer, aber auch unbehaglich.

„So seid ihr jetzt endlich fertig!“, erklang die ungeduldige Stimme Theos.

„Mitchell? In welche Richtung ist der Junge verschwunden?“, fragte er den Schwarzhaarigen.

Dieser hob den Blick.

„Geht hinter das Haus, dort werdet ihr seine Spuren finden. Viel Glück!“, sagte er und ging schließlich mit seiner Frau in eben jenes.

Ich schluckte, jetzt wurde es richtig ernst.

Nachdenklich folgte ich nun den vier Kerlen, die mehr als nur bis an die Zähne bewaffnet wirkten.

Sie hatten die meisten Waffen gut versteckt unter ihren Jacken und Mänteln, mit Raouls Armbrust funktionierte das Schlecht genauso wie mit den beiden Betäubungsgewehren. Ich hoffte, dass uns niemand über den Weg lief und eventuell die Polizei holte.

Hinter dem Gebäude fielen mir sofort die Spuren auf, es waren tiefe Spuren im Schnee.

Sie wirkten wie die Fußabdrücke eines Menschen, nur um einiges größer und mit eindeutig erkennbaren Krallen.

Erschrocken sah ich diese an. Sie wirkten so menschlich.

„Wieso sind diese Spuren so? Ich dachte ihr verwandelt euch in Wölfe!“, fragte ich.

Charly lachte leise.

„Da haben wir so wies aussieht ein größeres Problem…. Georg ist in der Zwischenform, das heißt er ist bei weitem auffälliger und auch gefährlicher….Wieso hat das Mitchell nicht gesagt?“, seufzte der Blondhaarige und griff sich an den Kopf.

„Und das heißt?“, hakte ich nach, da ich noch immer nicht recht glauben oder verstehen wollte, was Charly damit meinte.

„Das heißt, dass er ein riesiger behaarte Kerl ist, mit einem mordsmäßigem Gebiss und Klauen die einen von oben bis unten aufschlitzen können. Er hat mehr Kraft als in der wölfischen Gestalt… Kurz die perfekte Killermaschine…. Und er ist hungrig… „, ergänzte Nestor.

„Okay, das wollte ich nicht wissen!“, sagte ich und schluckte, mir war schlecht.

„Genug geredet!“, sagte Theo der wieder näher kam, er war den Spuren bis zum Waldrand gefolgt. Diese führten von der aufgebrochenen Kellertür über eine Wiese, die dick mit Schnee bedeckt war direkt zum Wald.

„Wir teilen uns auf! Nestor und Charly ihr geht ein Stück im Bogen um den Wald.“, sagte er und deutete zu einem Feld, was Nahe dem Wald war. Sie mussten also erst etwas um den Wald herum gehen.

„Versucht hinter Georg zu kommen und treibt ihn in unsere Richtung.“, fuhr er fort.

„Raoul und Zahra… ihr kommt erst einmal mit mir, wir werden uns später aufteilen. Und lasst euch gefälligst nicht von irgendwelchen Menschen sehen!“, schloss er uns setzte sich in Bewegung als alle zum Einverständnis genickt hatten.

Charly und Nestor folgten dem Waldrand und waren nicht mehr zu sehen, als sie hinter einer riesigen Schneewehe verschwanden.

Ich richtete meinen Blick wieder auf Raoul der Theo hinterher rannte, da dieser schon im Wald verschwunden war.

„Komm schon Zahra!“, rief er mir entgegen. Ich versuchte so schnell wie möglich aufzuholen, das war aber in dem tiefen Pulverschnee nicht unbedingt einfach. Meine Schritte knirschten. Ich war sicherlich rot im Gesicht als ich den Wartenden erreichte.

Raoul lächelte kurz und schritt dann in den Wald.

Zum Glück war das Unterholz nicht so ausgeprägt.

So konnte man die Spuren die noch immer deutlich zu sehen waren gut verfolgen.

Von weitem sah ich jetzt auch wieder Theo, der sich über etwas gebeugt hatte.

Er winkte mit der Hand in unsere Richtung.

Ich beschleunigte meine Schritte um zu ihm aufzuschließen.

Raoul hielt mit mir Schritt, was ihm nicht sonderlich schwer zu fallen schien.

Es wirkte nicht so, als ob ihn das dennoch vorhandene, wenige Unterholz behinderte. Mich behinderte es trotzdem, egal wie wenige es auch war.

Man hörte in dem Wald nichts, alles wurde durch die dicke Schneedecke gedämpft.

Ich hörte nur hin und wieder das herabfallen von Schnee und natürlich unsere knirschenden Schritte.

Als ich den Alpha schließlich erreichte zog ich scharf die Luft ein.

Vor mir lag ein zerfleischtes Reh.

Überall war Blut, aber dieses war schon gefroren.

Raoul beugte sich auch kurz über das Reh.

„Da ist mindestens schon eine Stunde her….“, sagte er und erhob sich wieder.

Theo nickte.

Ich konnte meinen Blick kaum von dem halb gefressenem Tier abwenden.

Ich sah erst wieder auf als Theo seine Stimme erhob.

„Ihr beiden folgt weiter seinen Spuren. Ich mache einen Bogen von dieser Seite, halte mich aber in eurer Nähe auf.“, sagte er und deutete nach Rechts. Ich nickte und hielt mich an Raoul der schon weiter gegangen war.

Jetzt schon war ich ganz außer Atem. „Mach nicht so schnell!“, sagte ich schließlich als ich immer wieder hinter ihm zurückfiel.

„Ja, aber sein leise!“, ermahnte er mich.

Wieder nickte ich. Die ganze Situation gefiel mir nicht. Die Stille des Waldes war unheimlich.

Ich fühlte mich vollkommen fehl am Platz. Zudem waren meine Füße inzwischen Eisklumpen.

Aber ich riss mich zusammen, immerhin wollte ich auch der Organisation beitreten um so meine Rache an Soul zu bekommen.

Raoul mäßigte nun seine Schritte, so dass ich mit ihm mithalten konnte, es bereitet mir noch immer Mühe aber bei weitem nicht so viel wie gerade noch. Mein Atem ging keuchend und ich hinterließ weiße Wölkchen.

Plötzlich blieb der Dunkelhaarige stehen und ich stieß gegen ihn.

„Bleib bei mir und keinen Laut!“, sagte er und nahm nun seine Armbrust von seinem Rücken, er drückte einen Knopf und die Sehne spannte sich und ein Bolzen wurde eingespannt.

Er hielt die Waffe hoch und zielte an dem Holz entlang.

Dann drückte er ab.

Ich vernahm nur das Zischen des Bolzens und dann eine wütendes Heulen, was erklang als dieser in einem kleinen Gebüsch direkt vor uns verschwand.

Miene Augen wurden groß.

Woher hatte er gewusst, dass der Werwolf dort war!

Ich hatte ich nicht einmal gehört und auch nicht gesehen.

Was machte der auch noch hier, ich dachte er wäre schon zwei Stunden weg, und wir waren nicht einmal eine halbe Stunde gegangen.

Mein herz klopfte mir bis zum Hals.

„Warum ist der hier…. Ich dachte er hätte zwei Stunden Vorsprung?“, fragte ich Raoul.

Dieser winkte nur kurz ab.

„Das ist unwichtig, ich bin mir sicher, dass es Georg ist! Es ist eindeutig sein Geruch!“, sagte er und schritt auf das Gebüsch zu. Es war wider erwarten sehr still. Ich folgte ihm und zog die Pistole mit dem Schalldämpfer, die er mir neben der ohne gegeben hatte.

Noch entsicherte ich sie nicht.

Raoul trat durch das Gebüsch, hinter war jedoch nicht außer einer Menge Spuren und Blutflecke, die davon kündeten, dass der Werwolf getroffen wurde.

Wo war dieser hin, ich hatte ihn nicht gehört und auch nicht weggehen gesehen!

„Wo ist er?“, fragte ich den Dunkelhaarigen mit zittriger Stimme.

„Verdammt… wir hätten nicht reden dürfen, das hat er genutzt um sich davonzumachen!“, nuschelte Raoul.

„Theo, Nestor, Charly kommt in meine Richtung!“, brüllte er schließlich.

Damit die anderen wussten wo ungefähr der Werwolf war.

Er war noch ganz in der Nähe, Das spürte ich einfach. Seine Aura war wahrnehmbar. Was mich erstaunte, bisher hatte ich nur die von Theo gespürt.

Meine Nackenhaare stellten sich auf als ich ein Knurren hörte, ein tiefes und verdammt bedrohliches. Es klang kaum nach einem Tier.

Es klang viel zu sehr nach einem Menschen. Mein Blick huschte nun endlich nach oben.

Der Werwolf hatte sich auf einem Ast von einer dicken Fichte geschwungen und blickte aus rot funkelnden Augen zu uns hinab. Bevor ich überhaupt reagieren konnte, war dieser schon von dem Ast gesprungen direkt in meine Richtung.

Ich schrie auf und wollte weglaufen, jedoch war es bereits zu spät.

Raoul konnte auch kaum mehr rechtzeitig reagieren als einer der Pranken im Fall nach ihm zielte und ihn am Kopf traf. Raoul wurde zurückgeworfen und blutete an der Schläfe.

Aber er war noch bei Bewusstsein, wie ich bemerkte, bevor ich unter dem mit dicken, weißem Fell überzogenen Körper begraben wurde.

Geifer tropfte mir ins Gesicht.

Der Werwolf hatte sich auf mich gehockt und starrte mir die Augen.

Ich starrte Angstvoll zurück nicht in der Lage auch nur eine Bewegung zu tun.

Und so etwas sollte ich auch sein!

Mir lief ein Schauer über den Körper.

Seine Augen waren auf diese kurze Distanz noch unheimlicher. Sie waren blutrot, die Normale Erscheinung war schon Angst einflößend genug! Das Fell des Werwolfes war mit jeder Menge Blut besudelt.

Es war die typische Vorstellung eines Werwolfes. So wie auch in den meisten Filmen.

Das Alles ging mir in Bruchteilen einer Sekunde durch den Kopf.

Das Vieh sah mich noch immer aus diesen Augen an.

Raoul stöhnte in einiger Entfernung schmerzerfüllt auf.

Seine Wunde war wohl doch schlimmer als ich dachte. Aber sagen konnte ich einfach nichts.

Ich war gelähmt vor Angst.

Das Biest näherte sich mir nun noch mehr.

Wieder tropfte etwas von dem dicken Speichel in mein Gesicht.

Ich kniff ein Auge zusammen.

Raoul hatte sich langsam wieder aufgerichtet.

Wie ich bemerkte, da ich seine blutüberströmtes Gesicht gerade so sehen konnte.

Ich spürte deutlich die überdimensionalen Muskeln des Werwolfes. Er musste wirklich eine Menge Kraft haben.

Er schnupperte nun lautstark an meinem Hals.

Ein verängstigtes Quietschen entkam meiner Kehle.

Wenn er jetzt beißen würde hätte ich absolut kein Chance mehr.

„Zahra beweg dich nicht!“, erklang nun Raouls Stimme.

„Er will dich nicht fressen wenn du Glück hast!“, sagte er in etwas leiserer Stimmlage und mit einigen Unterbrechungen.

Der Werwolf spürte offenbar, dass von Raoul im Moment keine Gefahr ausging.

Wie auch? Raoul kam etwas mehr in meine Sichtfeld, er schwankte etwas beim gehen.

„Er will etwas anderes… immerhin riechst du schon schwach nach einem weiblichen Werwolf.“, sagte er mit schwächer werdender Stimme. Meine Augen weiteten sich als seine Worte zu mir vordrangen.

Wie… meinte er das etwa ernst.

„Mach was verdammt! Hohl ihn von mir runter! Das will ich nicht!“, rief ich panisch.

„Ich kann nicht!“, sagte Raoul darauf und stütze sich an einem Baum ab.

Seine Wunde blutete noch immer stark.

Der Werwolf schnupperte noch immer an mir und rutschte etwas auf mir herum.

Ich wollte ganz bestimmt nicht dafür herhalten müssen.

Langsam fing ich an unter dem Wolf zu zappeln, was mir nur ein drohendes Knurren einbrachte.

Sofort lag ich wieder still.

An meinem Bein spürte ich Dinge die ich gar nicht spüren wollte!

„Nein, nein, nein!“, wimmerte ich vor mich hin.

„Halte durch, Nestor ist in der Nähe er hat ein Betäubungsgewehr.“

Der Werwolf zerrte nun an meiner Kleidung und mir wurde deutlich bewusst, was dieser nun mit mir vorhatte.

Wieder begann ich mich zu wehren, aber es brachte rein gar nichts ich war einfach zu schwach.

Plötzlich hörte ich ein reißen.

Meine Jeans war kaputt und ich spürte nun den kalten Schnee an meinem Hintern.

„Raoul! Mach was verdammt!!!“, schrie ich.

Der Dunkelhaarige hatte offenbar Schwierigkeiten stehen zu beleiben, sonst hätte er sicherlich schon etwas getan.

Ich hörte wie er sich erbrach und ein säuerlicher Geruch stach in meiner Nase.

Der Werwolf zerrte noch immer an meiner Hose, die ihm offensichtlich im weg war, dabei hielt er mich eisern fest.

Ein Tier konnte nicht so schlau sein, das war eindeutig die menschliche Seite die dafür verantwortlich war.

„Georg hör auf!“, brüllte ich ihm aus reiner Verzweiflung entgegen.

Aber es änderte nichts an der Tatsache, dass meine Jeans nun vollkommen weg war.

Ich schloss die Augen, ich wollte einfach nicht sehen was da auf mich zukam.

Plötzlich hörte ich einen dumpfen Schlag und etwas Blut spritze mir entgegen.

Der Griff des Werwolfes lockerte sich und ich nutze die Gelegenheit und kämpfte mich aus seinen Fängen heraus.

Plötzlich griffen ein paar Hände nach mir und zogen mich noch weiter von Georg weg, der jetzt ohnmächtig im Schnee lag.

Raoul hatte ihm mit seiner Armbrust eins übergebraten.

Ich zitterte jedoch nicht vor Kälte sondern vor Angst.

Tränen liefen mir aus den Augen.

Die Waffe hatte mir gar nichts genützt!

Raoul taumelte und landete schließlich auch im Schnee.

„Mistkerl.“, nuschelte er.

Nestor ließ mich los und musterte mich kurz.

„Tut mir leid ich bin zu spät!“, sagte er hastig und dann ließ er mich los und nahm das Gewehr.

Er zielte auf den leblos wirkenden Körper des Werwolfes, dessen Blut und Speichel mir im Gesicht und am Köper klebte.

Nestor schoss einen Pfeil ab.

Dann lud er nach und schoss noch einmal.

Georg war in dieser Gestalt mehr als zwei Meter groß, muskulös, und von oben bis unten mit dickem Fell bewachsen.

Das registriert ich nur am Rande, während ich zu Raoul kroch der noch immer im Schnee lag.

Er war bei Bewusstsein und sah zu mir hoch.

„Tut mir leid…“, sagte er und grinste.

„Das müsste reichen!!“, sagte Nestor und wandte sich von Georg ab.

Charly und Theo kamen nun auch dazu und musterten die Situation.

„Sieht nach: „Knapp der Gefahr entkommen.“, aus.“, nuschelte er und beugte sich über Raoul.

Er zog einen Verband und ein paar Tempo-Taschentücher aus der Jacke und verband grob die Platzwunde an Raouls Kopf.

„Bleib noch etwas liegen…“, riet er diesem und wandte sich dann mir zu.

„Oha… hat er dir etwas getan?“, fragte Charly ich war nur im Stande kurz den Kopf zu schütteln. Abgesehen davon, dass ich fast vergewaltigt ging es mir ja bestens!

Alles kam mir ziemlich unwirklich vor.

Mein Blick wanderte wieder zu dem Werwolf, der nun wieder menschliche Gestalt angenommen hatte.

„Das Gegenmittel hat gewirkt!“, sagte Theo und prüfte den Puls des blondhaarigen Jugendlichen, der nun im Schnee lag.

„Er lebt noch!“, fuhr er fort und hob Georg auf die Schulter.

„Los wieder zurück!“, sagte er lief an mir vorbei und zog mich dabei auf die Beine.

„Alles in Ordnung, Mädchen?“, fragte er und ich nickte.

Abgesehen davon dass ich jetzt nur in Tanga im Schnee herumstand, ja.

Nestor war dabei die Spuren zu verwischen, und bedeckte das Blut mit frischem Schnee, so dass man am Ende kaum noch etwas wirklich erahnen konnte.

„Raoul, kannst du gehen?“, erklang wieder Theos Stimme.

„Ja, ich brauche nur noch einen Moment.“, sagte er und sah mich kurz von unten herauf an.

„Schöne Aussichten!“, sagte er und grinste.

Schlagartig wurde ich aus dem traumartigen Zustand katapultiert und wurde feuerrot im Gesicht.

„Schau gefälligst woanders hin!“, zischte ich und reichte Raoul eine Hand, damit er mich nicht mehr so ansehen konnte.

Er ergriff sie und ich zog ihn hoch.

Er schwankte etwas aber dann stand er.

Ich versuchte meine Jacke tiefer zu ziehen. Erst jetzt viel mir auf, dass auch der Waffengürtel nicht da war.

Als ich danach suchen wollte, reichte mir gerade Charly, meine kaputte Jeans und eben jenen Gürtel.

Immer noch leicht rot im Gesicht machte ich mich daran wieder in die Hose zu schlüpfen um mich etwas vor den Blicken Raoul zu schützen und vor der Kälte, aber die war mir egal, die Blicke nicht.

Auch die die mir Nestor zuwarf, waren von zweifelhafter Natur.

„Glotzt mich nicht so an!“, nuschelte ich und stapfte nun Theo hinterher, der schon vor gegangen war.

„Männer!“, zischte ich. Und das selbst in solch einer Situation.

Hinter mir hörte ich das Kichern Nestors und auch das leicht angeschlagen klingende von Raoul.

Schließlich musste ich auch anfangen zu kichern.

Die Situation war von Angst, Panik und Gefahr ins lächerliche umgeschlagen.

Auch Charly grinste zu uns herüber.

Nestor und Raoul waren nun auch losgegangen.

Schrittchen für Schrittchen näherten wir uns wieder dem kleinen Hof von Mitchell und Vicki.

Deren nackter Sohn gerade über der Schulter von Theo baumelte.

„Da können wir aber froh sein, dass alles so gut geklappt hat!“, sagte Nestor.

„Georg ist etwas verletzt, aber wieder zurückverwandelt und er lebt noch. Raoul ist auch nur etwas angeschlagen und nur ein Reh musste dran glauben ... zufrieden stellend!“, fuhr Charly fort.

Etwas später erreichten wir den Hof. Vicki hatte Tränen in den Augen als sie Theo ihren Sohn abnahm und ihn allein ins Haus trug.

Keine Frage was sie war.

Mitchell kam auf uns zu und strahlte. Dann drückte er jeden kurz an sich.

„Ich danke euch, dass ihr ihn zurückgebracht habt! Kommt rein! Wärmt euch und wascht euch, so könnt ihr unmöglich zurück!“, dann blieb sein Blick kurz auf mir hängen.

„Und du bekommst auch eine neue Hose!“, komischerweise brachen dann alle in Gelächter aus, außer Mitchell, der etwas verwirrt war und Theo der nur grinsend den Kopf schüttelte.

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Kitty019
2010-02-22T13:03:22+00:00 22.02.2010 14:03
So ich schreibe dann auch endlich mal ein kommi XDD Also das Kapitel war mal wieder hammermässig^^Der Spruch von Raoul er will dich vllt gar nicht fressen....Du riechst schon etwas nach einem Werwolfweibchen...also wenn das jemanden beruhigen sollXDDDD Und ja Männer sind eben Männer XDD

Freue mich schon aufs nächste Kappi^^

Lg kitty
Von:  Melantha
2009-12-04T20:36:44+00:00 04.12.2009 21:36
Ach ne...du xD
Ich weiß, man sollte bei Beinahe-Vergewaltigungen nicht lachen...aber...verdammt x'DDD Das Ende war wieder mal sowas von der Schenkelklopfer! :D
Männer sind so...*hüstel*....pervers..in jeder Lebenslage! xD
Ich hatte dabe aber ganz schön zu tun, das fertig zu lesen, weil es diesmal so ein langes Kapitel war. Aber es war gut xD
Joah mach weiter so ^^
hdgdl <3
Von:  Yuki_Lolly
2009-11-28T21:21:59+00:00 28.11.2009 22:21
Hi =)

Das Kapitel war einfach geil *_*
Du hast das super spannend geschrieben und auch die witzigen Stellen sind prima eingearbeitet xD
Wie gesagt, gefällt mir der Wutausbruch von Zahra super, sie musste ja endlich mal sagen, was ihr nicht passt, Raoul muss das endlich mal begreifen, was er ihr angetan hat...
Ist ja logisch, dass Zahra nicht in Ordnung ist: Eltern tot, sie ist ein Werwolf geworden, die Veränderungen an ihren Körper,....
Irgendwann musste sie ja mal platzen =/
Doch Raoul ist irgendwie auch süß, wie er sich um sie sorgt und sie aufheitert =3
Am besten finde ich ja die Jagt auf den Werwolf... geil xDDD
erstmal total spannend und dann so lustig...aber die arme Zahra...
Die muss echt was aushalten...naja, war aber vielleicht etwas besser, als gefressen zu werden, oder? =O
Aber ich finden den Gedanken schon sehr absurd...OH MEIN GOTT!!!!
Aber ne super Idee, so ist die Geschichte sehr interessant gestaltet xD
Auch das Ende ist gut...lustig...wie sie dann nur im Tanga dasteht, die Kerle haben sich ja natürlich gefreut. Das kann ich mir bildlich vorstellen =3
Ein geiles Kapitel...schreib bald weiter! =)

HDGGGDL =)
Von:  Ilona_Delagun
2009-11-24T16:11:33+00:00 24.11.2009 17:11
Hey ich musste mir die Story erst mal ausdrucken, weil ich einfach zu nichts komme wenn es nicht auf Papier geschrieben steht. Ich muss sagen es ist wie immer sehr flüssig und klar geschrieben und wir scheinen ja eine gemeinsamen Feind zu haben, sehr schon auch ihr Wutausbruch, hatte mich schon gefragt ob sie je einen bekommt oder einfach alles hin nimmt. Toll geschrieben ich hätte mich ja gefürchtet an Stelle von Raoul, wer weis was passiert wenn sie mal wirklich die Kontrolle verliert. *nicht wünschenswert*
Auch die ich nenne es mal Jagd war toll geschrieben. Arme Zahra die muss was mitmachen.

mach schnell weiter sind alle gespannt wie ich aus den Kommis heraus höre.
Die Rechtschreibfehler waren nicht sehr viel und auch nichts schlimmes nur hier und da mal Groß und Kleinschreibung und hier und da ein Komma zu wenig. *oh Gott häng mich jetzt ja nicht an meinen Fehler auf*

Hochachtungsvoll
Ilona
Von:  _Jasdebi_
2009-11-23T19:36:08+00:00 23.11.2009 20:36
muhahaha -ein neues kapitel! :D sehr schön! *hände reib*
jo, gefällt mir wirklich ^^ wenn man die texte von dir liest, kann man dazu gleich das eigene kopfkino laufen lassen und das is immer wichtig, find ich. also wie schon gesagt, dein stil gefällt mir sehr gut ^^
-und auch die story. ging ja heiß her in dem kaps xD" also ich mein, is viel passiert auf einmal. gleich zu beginn war lustig *frechgrins* das tat dem lieben raoul bestimmt weh ;) aber weshalb muss er se aber auch immer nerven v.v da würd ich auch handgreiflich werden!
also ich bin jetz scho gespannt -hm, wie zhara auf die nächste mahlzeit vll ;D
liebe grüßle ^^
Von: abgemeldet
2009-11-22T19:17:35+00:00 22.11.2009 20:17
hehe das ende find ich toll^^ da muss sogar theo grinsen XD
also wirklich wider suuuppper kapitel ... es lohnt sich immer zu warten^^
die arme zahra muss unbedingt lernen mit waffen unzugehen... aber das sie schon beim probeschuss trifft is doch super gut^^
fast von nem halbmutiertem werwolf vergewaltigt zu werden is nicht schön... aber sie hasts ja noch raus geschaft...
und was soll man zu männern sagen?!?! in welcher situation auch immer .. die sind immer pervers lol

kann gar nicht erwarten wies weitergeht XP
gglg miha
Von:  KaeAskavi
2009-11-22T13:55:51+00:00 22.11.2009 14:55
Klasse Kapitel.
Ich hab zwar gerade weder die Zeit (Noch die Geduld, noch die Professionalität oder sosnt noch was) dir einen ordentlichen Kommentar zu schreiben also schreib ich dir einfach einen der sagt "Du hast leser und die mögen was du schreibst ;P" Mach weiter so


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