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Who knows where life may take us

MyvxRuki
von

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Der Kellner und der große, böse Wolf

Diese furchtbare Nervosität steigerte sich von Tag zu Tag, bis sie am Abend von Uruha’s Geburtstagsparty ihren Höhepunkt erreicht hatte. Ruki rannte wie ein aufgescheuchtes Huhn durch seine ganze Wohnung, unfähig sich auch nur einen Moment hinzusetzten.

Das in Reichweite gerückte Widersehen mit Miyavi machte ihn zu einem nervlichen Wrack und, dass er Aoi jetzt nicht einmal mehr in die Augen sehen konnte, machte es auch nicht besser.
 

Er fühlte sich irgendwie hinterhältig, aber er wollte ja nur mit Miyavi reden und außerdem hatte Uruha Recht.

Wenn Miyavi Aoi nicht wollte, würde er auch nicht plötzlich Gefühle für ihn entwickeln, nur weil Ruki sich von ihm fernhielt.

Er musste einfach daran glauben, dass es so das Beste für alle war. Auch für Aoi.
 

Neuerdings war sein Kopf völlig leer und es kostete ihn viel Anstrengung und Konzentration nichts zu vergessen.

Wie zum Beispiel sich etwas anderes anzuziehen, als seine blaue Jogginghose und das riesenhafte Sweatshirt mit einer Karotte vorne drauf, das er momentan trug.
 

Ihm war zudem bewusst geworden, dass seine Tollpatschigkeit wohl durch einen seltsamen genetischen Zufall mit seinen Gefühlen gekoppelt sein musste, denn erst seit seinem Gespräch mit Uruha, das ihm ja komischer Weise wieder gute Laune verschafft hatte, war er auch wieder der Schussel vom Dienst. Was sich grade in diesem Moment wieder eindrucksvoll zeigte.
 

Er hatte die Karotten-Pulli-Wechselaktion in Angriff genommen, sich nach einem schwarzen Hemd gestreckt und dabei das obere Fach seines Kleiderschranks irgendwie gelöst, woraufhin Massen an Stoff sich wild brüllend auf ihn gestürzt hatten, um ihn unter sich zu begraben.

Innerhalb weniger Minuten war er also fast an Baumwollfasern erstickt und hatte gleichzeitig sein Zimmer so dermaßen unordentlich gemacht, wie noch nie zuvor. Aber zum Aufräumen hatte er auch keine Zeit mehr.
 

Strategisch klug, hatte er sich nämlich überlegt relativ früh bei Uruha aufzutauchen, damit er Miyavi nicht verpassen konnte, was seiner Planung nach neun Uhr bedeutete.

Und jetzt war es schon zehn vor neun und er musste ja auch noch mit der Straßenbahn zu Uruha’s Wohnung fahren.
 

Uruha wohnte im 9. Stock eines riesigen, unheimlich modernen Gebäudes am Stadtrand und Ruki dachte mal wieder darüber nach, wie hoch wohl Uruhas Miete war, als er im Fahrstuhl stand, um zu dessen Wohnung empor zu fahren.

Es gab jeweils nur eine Wohnung auf einer Etage und das führte dazu, dass sie erschreckend riesig waren.
 

Ein leises Pling ertönte, als sich die Fahrstuhltüren öffneten und Ruki klappte der Mund auf, als er den Lärm vernahm, der durch die Tür ihm gegenüber drang.

Damit war sein Plan wohl beerdigt. Resignierend klingelte er und kurze Zeit später wurde ihm von einem freudig strahlenden Uruha die Tür geöffnet.

„Ruki!!! Willkommen auf meiner Party!“, rief er aus und zog Ruki in eine Umarmung.

„Hey! Happy Birthday, noch mal ...“
 

„… scheint ja schon ziemlich … voll zu sein“, nuschelte der Blonde, als Uruha ihn durch seinen Flur in Richtung Wohnzimmer zog, aus dem dröhnende Musik und Stimmengewirr zu hören waren.

„Ja“ der Gitarist gluckste zufrieden „Ich hätte wohl nicht dazu schreiben sollen, dass es Freibier gibt. Die standen alle schon um sieben auf der Matte und inzwischen kann nur noch die Hälfte von denen stehen.“
 

Uruha schien das ganze sehr vergnüglich zu stimmen, aber Ruki sah seine Chance Miyavi in dieser Masse von Leuten zu finden, auf ein Minimum schrumpfen. Was wenn er ihn nicht fand? Bei ihm anzurufen würde er sich wahrscheinlich nie trauen.
 

„Ich hab ihn eben irgendwo dahinten gesehen“, flüsterte der Brünette ihm nun ins Ohr und Ruki zuckte merklich zusammen, um dann rot anzulaufen.

„Was? Wen?“, sagte er bemüht beiläufig und winkte kurz Kai zu, der sich weiter hinten mit Nao, dem Drummer von alice nine, unterhielt.

Uruha stach ihm mit dem Zeigefinger schmerzhaft in die Seite. „Ja, ja! Ich kümmere mich dann mal wieder um meine anderen Gäste … viel Glück!“, und so verließ er ihn.
 

Ruki stand bewegungslos mitten im Raum und starrte in die Richtung, die Uruha ihm eben noch gewiesen hatte. Miyavi konnte er nicht entdecken, aber es war auch wirklich ziemlich voll und das Licht eine Mischung aus Dämmerlicht und grellen Scheinwerfern, wie in einer Disco.

Sein Herz beschleunigte seine Frequenz und er begann nervös auf seiner Unterlippe zu kauen.
 

Dann entschloss er sich, erstmal mit einem Bier seine Nerven zu beruhigen und stellte überrascht fest, dass Uruha keine Kosten und Mühen gescheut hatte.

Er hatte doch tatsächlich einen Partyservice engagiert und nun reichte ihm ein junger Mann in weißem Hemd, schwarzer Weste und ebenso schwarzer Hose freundlich lächelnd eine Flasche über eine Art Tresen.
 

Nach drei weiteren Bier fühlte sich Ruki gewappnet und der junge Kellner schien sichtlich erleichtert ihn wieder loszuwerden. Dabei hatte Ruki ihm gar nicht so viel erzählt.

Er hatte sich lediglich gerechtfertigt, dass seine Gefühle für Miyavi ja nicht schlecht waren und er auch gar nichts dafür konnte und, dass Aoi das sicher verstehen würde, oder ähnliches.

Genau wusste er das auch nicht mehr, denn Alkohol beeinflusste immer stark seine Wahrnehmungskraft, aber so etwas in der Art hatte er wohl vor sich hingebrabbelt.
 

Ruki machte sich auf in die Gegend, in der Miyavi angeblich gesichtet worden war, allerdings schien der inzwischen schon wieder wo anders zu sein.

Verdammt, er hätte die Ortsangabe nicht veralten lassen sollen. Jetzt musste er sich durchfragen, oder alles absuchen und das beanspruchte Zeit, was bedeutete, dass auch die beruhigende Wirkung des Biers abnehmen würde.
 

Ruki seufzte und ließ sich in einen Sessel sinken.

„Hey, Ruki! Lange nicht gesehen, wie geht’s dir?“

Er drehte langsam den Kopf und erblickte ihm bekannte große dunkle Augen, die zu ihm hinuntersahen.

„Oh, hallo Shou. Äh ja, ganz gut“, entgegnete er und versuchte möglichst freundlich das Lächeln des anderen zu erwidern, „Und dir so?“
 

Ruki wusste, dass das ziemlich armseliger Smalltalk war, aber er war einfach nicht in der Stimmung sich zu unterhalten, außer mit Miyavi, aber den konnte er ja nirgends entdecken.

„… sucht du jemanden?“, fragte Shous Stimme und Ruki sah ihn verwirrt an. Er hatte ihn schon fast wieder vergessen und ihm unhöflicher Weise auch nicht zugehört.

„Nein!“, sagte er und schlug nervös seine Beine übereinander, wobei er mit seinem Knie gegen seine Flasche Bier stieß und dessen Inhalt sich über seine Hose ergoss.
 

„Mist!“, fluchte Ruki laut, sprang auf und betrachtete mit hoch rotem Kopf den Schaden. So was musste auch immer ihm passieren.

Shou sah ihn auch schon so mitleidig an, als hätte er sie nicht mehr alle. Na wunderbar.

„Ich geh mal auf die Toilette …“, murrte Ruki vor sich hin, während er seine, nun nur noch halb volle, Flasche auf einem Tisch abstellte.

„Okay, wir sprechen uns noch …“, entgegnete Shou freundlich lächelnd und Ruki machte sich möglichst schleunig aus dem Staub.
 

Zum Glück stand das kleine Schildchen über der Türklinke der Toilettentür auf grün, hätte er mit seiner peinlich nassen Hose noch vor der Tür warten müssen, hätten Zuschauer sicher sonst was von ihm gedacht.
 

Er drückte die Tür auf, trat ein, schloss sie wieder hinter sich und erstarrte.

Es war, als würde er in ein tiefes schwarzes Loch fallen. Sein Herz schrie schmerzerfüllt auf, doch sein Gehirn schien sich abgeschaltet zu haben und mit ihm sein kompletter Körper.

Er stand einfach da und starrte die beiden Männer an, die eng umschlungen an der Wand zu seiner rechten standen und wild knutschten.
 

Das Hemd des kleineren war offen und doch erkannte Ruki noch die Uniform des Partyservicedienstes.

Der Typ öffnete nun kurz die Augen und die schmatzenden Geräusche erstarben, als er sich von seinem schwarzhaarigen Gegenüber löste und Ruki entsetzt anstarrte.

Absolute Stille trat ein, in der Ruki nur leise sein Herz zersplittern hörte, aber sonst schien das niemand zu hören.

Er sah Ruki nicht einmal an. Er hatte den Kopf nur leicht gesenkt, sodass seine schwarzen Haare sein Gesicht verdeckten.
 

„Hier ist besetzt“, sagte Miyavis Stimme, die von einer solchen Kälte erfüllt war, dass Ruki ein Schauer über den Rücken lief.

„Ent …“, flüsterte er schwach. Seine Arme fühlten sich wie Blei an, als er die Tür wieder öffnete und in die dröhnend gute Stimmung heraus trat.
 

Wo war die ganze Luft hin? Er hatte das Gefühl nicht mehr atmen zu können. Raus. Sein einziger Gedanke war, er musste hier raus, sonst würde er ersticken.

Er taumelte halb blind durch die Menge und durchtrat die nächste Tür auf die er stieß. Sie fiel laut hinter ihm ins Schloss und kurz sah er Uruha und Aoi, die ihn erschreckt ansahen.

Er wollte etwas sagen, aber sein Hals war zu trocken und er hatte sowieso keine Worte mehr in seinem Kopf, die er hätte aussprechen können.
 

Er war in Uruhas Küche, aber er wusste, dass hier eine Tür zum unbenutzten Treppenhaus war. Also taumelte er auf sie zu. Er hörte Uruhas Stimme, aber er verstand nicht, was er zu ihm sagte und es kümmerte ihn auch nicht. Er musste hier raus.
 

Ruki stürzte ins Treppenhaus, klammerte sich am Geländer fest und versuchte trotz der Tatsache, dass sich alles drehte die Treppe nach unten zu steigen.

Fast wäre er erneut gestürzt, aber energische Hände hielten ihn an den Armen fest und setzten ihn auf den Boden.
 

Uruha kniete sich vor ihn und betrachtete ihn besorgt.

„Hey Kleiner, was ist los?“
 

Ruki schluckte. Kleiner, das hatte Miyavi auch oft zu ihm gesagt. Sein Herz tat so weh, am liebsten hätte er es sich herausgerissen. Das Bild von Miyavi und diesem Kellner tauchte wieder vor seinem inneren Auge auf und ihm wurde übel.

Er schloss seine brennenden Augen und spürte, wie ihm Tränen über die Wangen liefen. Na super, jetzt heulte er schon wieder Uruha wegen diesem Idioten voll.
 

„Ruki! Sag es mir. Warum weinst du?“, fragte Uruha nun energischer und Ruki spürte, dass er ihn an den Schultern gepackt hatte. Er schüttelte nur schwach den Kopf.

„… er … und … Kellner … Toilette … haben …“, stammelte Ruki zusammenhanglos, aber er konnte es nicht aussprechen, schon die Gedanken daran brachten ihn fast um.

Uruha schien einen Moment zu brauchen, aber dann machte es klick und er stand ruckartig auf, sodass Ruki ungestützt nach vorne sackte.
 

„Ich mach ihn fertig!“, schrie Uruha und Ruki zuckte zusammen. Der andere stürmte an ihm vorbei, doch Aoi schien ihn oben an der Treppe zurückzuhalten, denn Uruha schrie ihn ungehalten an. „WAS?“
 

Ruki wollte sich gar nicht vorstellen, was Uruha mit Miyavi anstellen würde, so sauer wie er war, aber er durfte das nicht. Er durfte ihn nicht verletzten, immerhin war Ruki ja selber schuld.

Er hatte ihn abgewiesen und der Solist hatte sich nur einen anderen gesucht. Vielleicht um sich abzulenken, aber das bezweifelte Ruki.

Diese kalte Stimme. Er hatte wohl doch nicht so viel für ihn empfunden, sonst hätte er auf ihn zustürmen müssen, um sich zu entschuldigen. So war es doch immer in Filmen, wenn einer den anderen betrog.
 

Aoi redete leise und eindringlich auf Uruha ein, aber Ruki verstand nur die Hälfte seiner Worte. „… bring Ruki erstmal nach Hause, in dem Zustand braucht er einen Freund … ich kümmere mich um Miyavi, immerhin ist das quasi meine Schuld …“

„Was meinst du damit?“, zischte Uruha, aber eine Antwort kam nicht zurück, stattdessen fiel die Tür ins Schloss und kurz darauf spürte Ruki wie Uruha ihm die Hände von den Augen zog.
 

„Komm schon, ich bring dich erstmal nach Hause …“, sagte er und seine Stimme war längst wieder sanft und tröstlich.

Er zog ihn auf die Beine und führte ihn schweigend durch seine Wohnung zu seinem Auto.

Kein Ton kam über Uruhas Lippen, als sie im Auto saßen und Ruki war ihm sehr dankbar dafür. Grell leuchtende Werbeschilder machten die Nacht zum Tag und der Sänger starrte sie an, ohne sie wirklich zu sehen.

Er fühlte sich leer und obwohl die Farben und Lichter ihm Kopfschmerzen bereiteten, traute er sich nicht die Augen zu schließen, aus Angst vor dem Film, dem ihm sein Kopf dann zeigen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kumie
2009-06-06T18:04:24+00:00 06.06.2009 20:04
Süss wie Zuckerwatte <3 <3 <3
u Zuckerwatte macht süchtig,
1 bis 7 kap hinternander verschlung *mamf*
Bitte bitte schnell mehr
<3 (>/////<) <3

Von:  --baozi
2009-06-02T19:18:37+00:00 02.06.2009 21:18
ich kapiers nicht

aoi ist (angeblich) in myv verknallt
dieser liebt ruki unendlich und nur weil er ihm ein korb gegeben hat such er sich einen anderen
wobei das gar nicht zu ihm passt da myv seeeeeeeehr hartnäckig ist
und an der ganzen sache soll aoi schuld sein
okay
hm
...
erklärung! Dx
LG Kigo
Von:  -shiyuu
2009-06-02T18:56:47+00:00 02.06.2009 20:56
awwww was tust du ruki an ...
D:
D: D: D: D:
...
miyavi is ja.. grrr >__<
bin mal gespannt warum das aois schuld is ôo
lad schnell weiter hoch <3


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