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Who knows where life may take us

MyvxRuki
von

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'Cause you don't know

Die Stimmung während der Bandprobe war ziemlich gedrückt, und obwohl sich Ruki überschwänglich entschuldigte, wirkten vor allem Aoi und Reita ziemlich gereizt. Da ihre Disharmonie sich auch in ihrer Musik nieder schlug, brachen sie eine halbe Stunde vor eigentlichem Ende die Probe ab.

„Tut mir echt leid, dass wegen mir so schlechte Stimmung war“, sagte Ruki entschuldigend zu Kai und Uruha, als er mit ihnen zusammen im Fahrstuhl nach unten fuhr.
 

„Ach mach dir nichts draus!“, entgegnete Kai fröhlich und strahlte ihn an.

„Ich glaub auch nicht wirklich, dass du das Problem warst“, ergänzte Uruha glucksend, wobei er Ruki leicht gegen den Oberarm boxte.

Ruki verstand diese Aussage zwar nicht, wollte es aber auch eigentlich nicht so genau wissen. Wenn Uruha so bösartig gluckste, hatte es immer mit etwas zu tun, was man besser nicht tiefer zu ergründen versuchte.
 

„Oh nein!“, rief Ruki entsetzt aus, als sie den Fahrstuhl im Erdgeschoss verließen und griff sich mit einer Hand in die Haare.

„Was’ los?“, fragte Uruha besorgt und legte den Kopf schief.

„Ach ich hab nur mein Handy oben liegen lassen“, murrte Ruki und ärgerte sich innerlich über seine eigene Dummheit. Er hatte es auf der Fensterbank abgelegt, warum auch immer.

„Soll ich noch auf dich warten und dich dann nachhause fahren?“, schlug Uruha vor, aber Ruki schüttelte nur den Kopf.
 

„Ääh, nein nicht nötig“, sagte er und merkte selbst, dass seine Stimme verdächtig klang. Uruha setzte ein schiefes Grinsen auf und knuffte Ruki erneut gegen den Oberarm.

„Hast du gleich etwa noch eine Verabredung?“, neckte Uruha und zog dabei das letzte Wort genüsslich in die Länge. Ruki streckte ihm die Zunge raus und merkte, dass Kai verwirrt zwischen ihnen hin und her sah.

„Das geht dich gar nichts an, Ruha! Ciao ihr beiden!“ und mit diesen Worten verschwand der Blonde wieder im Fahrstuhl. Er drückte auf den Knopf und winkte seinen Bandkollegen noch kurz zu, die es erwiderten und aus der großen Eingangstür verschwanden.
 

Er konnte sich Zeit lassen, da sie ja früh genug mit der Probe aufgehört hatten, also schlenderte er seelenruhig den Korridor entlang. Aus der halboffenen Tür ihres Probenraums fiel etwas Licht auf den Flur und Ruki überlegte, wer wohl ´´Überstunden´´ machte. Reita war als erstes abgehauen, also konnte es nur Aoi sein. Er wollte die Tür grade öffnen, als Aoi zu sprechen begann und ein Namen fiel, der Ruki erstarren ließ.
 

„Miyavi und er haben sich getroffen! Einfach so … ja ich weiß, aber …“ Stille trat ein, die Ruki vermuten ließ, dass Aoi telefonierte. Eigentlich wollte er private Gespräche nicht belauschen, aber er konnte sich nicht mehr bewegen. Sprach Aoi über ihn und Miyavi? Und wenn, warum? Die Antwort folgte auf dem Fuß.

„Ja, aber wieso tut er das? Er weiß doch, dass ich in ihn verliebt bin … ich bitte dich, dann ist er ein ganz schöner Idiot!“
 

Ruki fiel ein schwerer Stein in den Magen und sein Herz stach plötzlich schmerzhaft. Er hörte, dass der andere sich drinnen erhob und eilte schnell den Flur entlang, bis ins Treppenhaus. Er merkte erst, dass er unten war, als die kalte Abendluft ihm in der Lunge stach.

Er ließ sich gegen die Hauswand sinken und bedeckte sein Gesicht mit den Händen.
 

Aoi war in Miyavi verliebt? Natürlich, jetzt ergab alles einen Sinn. Er hatte gedacht Aoi wäre nur gut mit dem anderen befreundet gewesen, aber in Wirklichkeit war er in ihn verliebt. Darum hatte er ihn eben am Fenster auch nicht zurück gegrüßt, nachdem er selbst Miyavi umarmt hatte und darum war er während der ganzen Probe so schlecht gelaunt gewesen!
 

Ruki traf sich mit dem Mann, den Aoi liebte und das, obwohl der Gitarrist die ganze Zeit versuchte Miyavis Interesse zu wecken. Aber anstatt ihn zu nehmen, lief er Ruki hinterher, der ihn eigentlich gar nicht gewollt hatte. Und Ruki hatte das die ganze Zeit nicht bemerkt! Er war so ein mieser Freund! Dabei hatte er mehrere Male mit Aoi über Miyavi gesprochen. Warum war ihm nur nicht eher aufgefallen, dass er anders darauf reagiert hatte, als beispielsweise Uruha? Er war so ein Idiot! Wäre es ihm nur früher aufgefallen, dann hätte er Miyavi erst gar keine Chance gegeben und hätte ihn weiterhin für nervig und oberflächlich gehalten und nun hasste Aoi ihn, weil er dachte, dass Ruki es wusste und sich trotzdem mit Miyavi traf.
 

Ruki atmete tief ein, aber der Schmerz und die Beklemmung in seiner Brust hielten an. Er hatte angefangen Miyavi zu mögen, aber er wollte Aoi nicht verletzen. Ruki zog die Hände vor seinem Gesicht weg und legte den Kopf in den Nacken. Was galt mehr? Was sollte er nur tun?

Die Tür schwang auf und Aoi rauschte an ihm vorbei, ohne Ruki zu bemerken der im Schatten versteckt stand. Sein Gesicht konnte Ruki nicht erkennen, aber er war sich sicher, dass die Art wie Aoi den Parkplatz hinunter stampfte große Wut ausdrückte. Wut auf ihn.

Er seufzte laut auf und löste sich aus seiner Starre. Langsam trottete er in Richtung des Treffpunkts, den er mit Miyavi abgemacht hatte, ohne wirklich zu wissen, ob er den anderen überhaupt noch sehen wollte. So etwas Dummes konnte auch nur ihm passieren.
 

Er drückte träge die Türen zum Lokal auf und hängte seine Jacke an den Kleiderständer, der neben ihm stand. Die Kneipe lag in einem dämmrigen gelblichen Licht, in der jeder wie ein Verbrecher wirkte und Ruki fühlte sich wie in einer gespenstischen Traumwelt. Alles drang nur wie durch Watte zu ihm durch und so bemerkte er auch nicht sofort, dass der schwarzhaarige Solist vor ihm stand und ihn besorgt musterte.
 

„Kleiner? Alles in Ordnung?“, fragte er und Ruki wollte am liebsten den Kopf schütteln, aber der wollte sich nicht schütteln lassen und reden ging auch nicht mehr. Er sah Miyavi nur weiter unverwandt an, was dem anderen einige Sorgenfalten auf die Stirn trieb.

„Du hast doch nicht getrunken, oder? Komm wir setzten uns erst mal.“
 

Er schob Ruki zu einem Tisch in einer Ecke des Lokals und platzierte ihn dort auf einem Stuhl. Eine Bedienung kam zu ihnen, die fast genau so mies dreinblickte wie Ruki selbst und fragte sie nach ihren Getränkewünschen. Da Miyavi anscheinend immer noch nicht völlig sicher war, dass Ruki nichts getrunken hatte bestellte er zwei Kaffee und die junge Frau schwirrte sofort wieder ab.

Ruki spürte, dass Miyavi ihn schon wieder ansah und das brachte seinen Brustkorb dazu sich noch schmerzhafter zusammenzuziehen. Auf einmal fühlte es sich so falsch an hier zu sitzen. Warum war er eigentlich hergekommen? Änderte das etwas an der Situation, dass Aoi in Miyavi verliebt war und er selbst nicht? Die Antwort lautete Nein.
 

Der schwarzhaarige räusperte sich, aber er wollte Miyavi nicht ansehen und auch nicht mit ihm sprechen. Aoi war sein Freund. Ein guter Freund. Sie waren zusammen in einer Band und sie hatten sich immer gut verstanden. Und Miyavi? Er kannte ihn auch schon etwas länger, aber sie waren nie befreundet gewesen und Fakt war nun mal auch, dass er Miyavi nicht liebte. Er war nicht in ihn verliebt. Aoi schon.

Seine Gedanken drehten sich im Kreis und er wünschte sich seine Fensterbank her, damit er wieder zur Ruhe kam und vielleicht eine Lösung für sein Dilemma fand.
 

„Ähm, Ruki? Hat dich meine überwältigende Präsens stumm werden lassen?“, fragte Miyavi plötzlich bemüht locker, aber sein Blick blieb sorgenvoll. Ruki sah zu ihm auf und als ihre Blicke sich trafen, hätte er sich selber am liebsten in die Hand gebissen.

Miyavi hatte seine schwarzen Haare in einem Zopf zurück gebunden und seine dunklen Augen schienen selbst in diesem Dämmerlicht zu glühen. Er war attraktiv, das konnte Ruki nicht leugnen, aber genau in dieses Gesicht war Aoi verliebt und er nicht. Er konnte ihm das einfach nicht antun, das würde er sich nie verzeihen. Er war vielleicht dumm genug um Blumentöpfe zu zerdeppern, aber Freundschaften bestimmt nicht.
 

„Nein! Und glotz mich nicht so doof an!“, knurrte es plötzlich aus Rukis Mund und er war selbst überrascht über seine Worte.

Verzweiflung, normaler Weise übertrug er seine schlechte Laune nicht auf andere, so was tat er doch nie. Aber im Moment schmerzte sein Herz so stark, dass er nicht anders konnte. Miyavi sollte ihn nicht so ansehen. Nicht so besorgt … nicht so liebevoll. Das war einfach unerträglich, und falsch!

Der schwarzhaarige sah überrascht aus und gekränkt. Er lehnte sich vor, wobei er seine Arme auf dem Tisch verschränkte, ohne seinen Blick von Ruki zu lösen.
 

Er öffnete den Mund, doch bevor er etwas sagen konnte, eilte die Kellnerin auf sie zu, knallte ihnen zwei Tassen Kaffe auf den Tisch und war auch schon wieder verschwunden.

Ruki schloss kurz die Augen, lehnte sich zurück und sah Miyavi kühl an, der schon wieder Anstallten machte zu reden.

„Okay, was ist los?“, fragte er und starrte ihn dabei durchdringend an „Noch heute Nachmittag haben wir zusammen gelacht, du warst nett zu mir, ganz natürlich und ich dachte das Eis wäre endgültig gebrochen. Und jetzt behandelst du mich wieder wie den letzten Idioten, als hätte ich irgendetwas falsch gemacht, aber ich weiß absolut nicht was! Also sag es mir, bitte!“
 

Ruki blinzelte ihn zerknirscht an. Nein er hatte nichts falsch gemacht …´er´ nicht, aber Ruki schon! Miyavi hatte vollkommen Recht. Er war nett zu ihm gewesen, und er war gerne nett zu ihm gewesen, aber jetzt ging das nicht mehr. Ruki musste die Sache beenden, bevor sie überhaupt zu einer Sache wurde. Denn wenn er das nicht tat, würde er Aoi womöglich schwer verletzen und das wollte er nicht. Aoi liebte Miyavi, und er hatte nur vergleichbar kleine Gefühle zu dem Solisten, falls er welche hatte. Da konnte er besser seine aufkeimenden Gefühle ersticken, als dass Aoi das Herz gebrochen wurde. Dramatisch, aber wahr!
 

„Es liegt nicht an dir …“, sagte er leise und richtete seinen Blick auf die Tischplatte. „es ist … mir ist einfach klar geworden, dass du mehr willst, als ich und darum sage ich dir besser jetzt, dass das mit uns keine Zukunft hat.“

Miyavi musterte ihn eingehend und Ruki hatte das Gefühl unter seinem Blick zusammenzuschrumpfen.

„Nö. Das kann ich nicht akzeptieren, sorry!“, sagte er stumpf und stieß Ruki damit so vor den Kopf, dass er ihn nur verwirrt anstarren konnte.

„Wir wissen beide, dass das nicht stimmt! Du hast Gefühle für mich, das sehe ich dir an, auch wenn du sie dir vielleicht nicht eingestehen willst. Und du weißt genau, dass ich dich liebe, darum kann ich nicht einfach so aufhören, nur weil du es dir so überlegt hast“

Ruki schnaubt verächtlich. „Wie kannst du mich lieben? Du kennst mich doch gar nicht! Du weißt ja nicht einmal mein Lieblingsgetränk …“ Ruki deutete ungnädig auf die Tasse vor sich und funkelte Miyavi böse an. Der schwarzhaarige biss die Zähne aufeinander, wobei sein Unterkiefer sich deutlich abzeichnete.
 

„Nur weil ich dein Lieblingsgetränk wissen würde, hieße das noch lange nicht, dass ich dich mehr lieben würde! Ich liebe nicht deinen Geschmack! Ich liebe dich! Wann geht das endlich in deinen Dickschädel?! Deine gutmütige Art mit Menschen umzugehen, dein offenes Ohr für deine Freunde, das Funkeln in deinen Augen, wenn du glücklich bist, dein Lachen, wenn Reita dir einen schlechten Witz erzählt, deine Stimme, die sonst immer so sanft und ehrlich ist! Das alles liebe ich an dir und mir ist dabei total egal, welchen Kuchen du bevorzugst, oder welche Zigarettenmarke, denn ich würde dich sogar lieben, wenn du dich von Insekten ernähren würdest!“ Mit diesen Worten erhob er sich, warf sich seine Jacke über die Schulter und verschwand in Richtung Ausgang.
 

Ruki saß da wie gelähmt. Diese Lähmung war noch schlimmer, als die letzte und sein Gehirn arbeitete träge. Vollkommen überfordert, das war er. So gefühlsduselige Worte hätte er von Miyavi gar nicht erwartet. Nie im Leben hätte er gedacht, dass Miyavi ihn seiner selbst wegen liebte, aber das schien ja so zu sein. Und jetzt hatte er doch jemanden verletzt. Er hatte ihm einen Korb gegeben und ihm das Herz gebrochen. Oder, hatte er ihm einen Korb gegeben? Jetzt stand er doch da, wie ein gefühlskalter Eisklotz. Miyavi würde sicher nie wieder mit ihm sprechen wollen. Und zu seiner Überraschung schmerzte ihn diese Vorstellung zutiefst.
 

Ruki legte seine Arme auf den Tisch und bettete seinen Kopf hinein. Er war verwirrt. So verwirrt. In ihm schmerzte alles. Und er wusste nicht mehr, was er denken, oder fühlen sollte.

Die Kellnerin kam schon wieder angestampft. Er erkannte ihren energischen Schritt. Er drehte seinen Kopf leicht und sie stellte klirrend ein Glas „Kirin Koiwai Apple“ vor ihm ab. Ruki zog die Brauen hoch. „Das habe ich nicht bestellt“ sagte er matt und drehte seinen Kopf wieder in die Ausgangsposition zurück.

„Weiß ich!“ bluffte sie ihn ungehalten an „Ist von dem Kerl, der eben gegangen ist … der, der bezahlt hat …“ Die junge Frau drehte sich auf dem Absatz um und rauschte davon.
 

Wie in Zeitlupe hob Ruki seinen Kopf an. Dann lachte er fast verzweifelt auf, fuhr sich mit einer Hand durch die Haare und spürte, wie Tränen in seinen Augen stachen. Wo auch immer die wieder herkamen. Er erhob sich von seinem Stuhl und warf seinem Lieblingsdrink noch einen letzten Blick zu, ehe er seine Jacke im vorbeigehen an sich zog und in die kühle Nacht hinaustrat.
 

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Anmerkung zu Rukis Lieblingsdrink: Ich hab das irgendwann mal irgendwo gelesen, also falls es nicht stimmen sollte, entschuldigt bitte xD



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  InspiredOfMusic
2009-09-17T14:07:37+00:00 17.09.2009 16:07
Maaan...weißt du, dass ich teiweise Tränen in den Augen hab, wenn Myv so süß ist? xDD Du hast echt Talent zum Schreiben...
Von:  -shiyuu
2009-05-17T21:12:11+00:00 17.05.2009 23:12
oh gott wie süß das ist <3 <3 <3
ich weiß gar nich warum du nur so wenige komis hast >__<
denn die ff ist echt toll <3
freut mich dass es weiter geht
eig müsste ich jetz heia, aber ich les das nächste kapi auch noch <3


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