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Who's afraid of Bogeyman?

Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
von

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Ein Tag mit Bogey

„Alle schön zusammenbleiben!“

Frau Wendiger umkreiste ihre Klasse wie ein Hirtenhund eine Herde Schafe und trieb sie auf der Hauptstraße Richtung Bahnhof.

„Los, Joel! Leg einen Gang zu!“

Ich beschleunigte meine Schritte ein wenig, was nicht völlig korrekt war.

Eigentlich beschleunigte Cherry meine Schritte, indem sie mich hinter sich herschleifte und so meinen gemächlichen Gang etwas auf Trab brachte.

Mein persönlicher Motor!

Hatte ich schon erwähnt, dass sie der beste Mensch war, den ich kannte?
 

Mit klingenden Glöckchen lief Tinkerbell neben ihr her und war mit ihr in ein Gespräch verwickelt.

Sie schien sich prächtig zu amüsieren, das freute mich.

Mit Bogey und mir hatte sie wirklich nur Ärger, das musste nicht sein, sie hatte auch mal etwas Besseres verdient.

Bogey war nicht zu sehen, er hatte sich gleich als wir losgegangen waren - übrigens waren wir auf dem Weg in ein absolut interessantes Museum, dessen Namen ich mir nicht merken konnte - in die vorderen Reihen verschwunden, um Schülern das Leben zur Hölle zu machen.

Damit hatte er es nicht sonderlich schwer.

Und Frau Wendiger konnte eh nicht mit ihm umgehen und ihn von den anderen abhalten.

An ihrem Blick sah man, wie sehr ihr das missfiel.
 

„Los, alle in den Zug!“

Wir betraten das Abteil und suchten uns Plätze.

Da saß ich nun, hatte schlecht geschlafen und mal wieder eine Laune, als hätte mir mein eigener Schatten eins mit der Bratpfanne übergezogen.

Und auf das tolle Museum hatte ich auch keine Lust.

Bogey lief durch mein Blickfeld, unsere Blicke streiften sich kurz.

Es lag etwas Unberechenbares in seinem Blick.

Wild und unzähmbar.

Hasserfüllt.

Ich kannte keinen, der so schauen konnte, wie Bogey.

Niemand konnte ihn bändigen, nicht einmal seine Schwester.

Obwohl sie den meisten Einfluss auf ihn hatte.

Und ich musste gestehen, dass ich dieses Unabhängige an ihm sehr bewunderte.

Von niemandem ließ er sich etwas sagen.

Ich nickte ihm zu.

Und Bogey erwiderte das mit einem Lächeln.

Dann war er schon vorbei und in einem anderen Abteil.

Ich starrte grübelnd auf die Tür.

Was war das nur wieder?

Erstens:

Ich hatte ihm zugenickt.

Das tat ich selten, ich konnte ihn ja noch nicht einmal leiden.

Zweitens:

Er hatte zurückgelächelt.

Wieso machte er mich nicht für mein Verhalten fertig, es war der perfekte Anfang für einen Streit!?
 

Wir fuhren lange mit dem Zug, irgendwann döste ich ein und bekam nichts mehr mit.

Dann weckte Cherry mich irgendwann.

„Wir steigen aus!“, sagte sie, „Hast du Bogey gesehen?“

Ich knurrte nur und deutete auf die Abteiltür.

„Beeilt euch, Leute!“, hörte ich Frau Wendigers Stimme durch das Abteil schallen.

„Ich hol ihn!“, bot ich an und schlurfte in das nächste Abteil.

Da saß er, ganz hinten.

Die Augen geschlossen und die Musik so laut, dass ich sie sogar aus dieser Entfernung hören konnte.

Wahrscheinlich hätte neben ihm eine Bombe einschlagen können und er hätte nichts davon mitbekommen.
 

Seufzend machte ich mich auf den Weg durch den Gang.

Die Leute musterten mich genervt, während ich mich zwischen ausgestreckten Füßen und Taschen hindurchschlängelte.

Endlich hatte ich Bogey erreicht.

„He, Bogey! Wir steigen aus!“

Bogey öffnete verschlafen die Augen und sah mich verwirrt an.

In diesem Moment fuhr der Zug wieder an.
 

Bald wurde Bogey etwas wacher und nahm die Kopfhörer aus den Ohren.

„Was ist?“, fragte er und sah aus dem Fenster.

Da stand Cherry und sah uns ungläubig an, während der Zug langsam anfuhr und sie und den Rest der Klasse zurückließ.

Bogey schien auch langsam zu verstehen, was passiert war.

„Verdammt!“, knurrte er, „Das ist alles scheiße!“

Das traf es ziemlich genau, also nickte ich.

Wir sahen noch eine Weile dem Bahnhof zu, wie er am Fenster verschwand, dann sprang Bogey auf und wir gingen zur Tür.

„Nächster Bahnhof ist unsere Endstation!“, sagte Bogey und ich nickte wieder.

„Lass uns da ein Eis essen oder so!“, schlug ich vor.

Ich konnte kaum glauben, dass der schwarzhaarige Junge vor mir Bogey war.

Er war ruhig und ausgeglichen.

Er wirkte… normal.

Vielleicht nicht freundlich, aber dennoch normal.
 

Da standen wir nun.

Verloren zwischen lauter ankommenden und abfahrenden Menschen am Bahnhof und sahen uns um.

„Keine Ahnung wo wir sind und wie wir hier wieder wegkommen“, kommentierte ich und Bogey nickte.

Dann gingen wir einfach los.

Von dem Gleis hinunter in die Haupthalle und direkt zur Eisdiele.

Ich fühlte mich seltsam, so alleine mit Bogey.

Natürlich hingen wir in der Schule immer miteinander herum, allein schon, weil Cherry uns zusammenhielt, aber so ganz alleine war ich noch nie mit ihm gewesen.

„Ich geb’ dir eins aus, was willst du?“

Einen Moment lang war ich überrascht.

Bogey gab mir ein Eis aus.

Dass ich das noch erleben durfte!

Dann sagte ich ihm meine Lieblingseissorte und warf ihm ein Lächeln zu.

Er nickte und wandte sich an den Verkäufer.

Ich sah zu, wie der mein Zitroneneis in eine Waffel schaufelte.

Es war sehr lange her, dass ich ein Eis gegessen hatte, aber noch länger, dass ich jemanden angelächelt hatte.

Ich tat es einfach nicht.

Ich sah keinen Grund zum Lächeln, wo mir doch eh nicht danach war.

Bogey lächelte ständig.

Aber das war ein grausames Lächeln, das einem das Blut in den Adern gefrieren und das Herz höher schlagen ließ.
 

Ja, ich gebe es zu.

Wenn Bogey mich auf seine ganz bestimmte Art anlächelte, bekam ich Angst, wurde aufgeregt und empfand so etwas… wie Glück.

„Hier, Shady!“

Bogey drückte mir das Eis in die Hand und ich lief ihm nach zu einer Bank, wo wir uns erstmal niederließen.

Es war ein wirklich schöner Morgen.

Kaum zu glauben, dass dieser Ausflug hier nicht geplant war.
 

Als mein Handy zu vibrieren begann, zuckte ich erschrocken zusammen.

Bogey warf einen wütenden Blick auf das Gerät, als ich es aus der Tasche zerrte.

Als wäre er sauer, dass es uns gestört hatte.

Doch wobei hätte es schon stören können?

Beim Schweigen?
 

„Was?“, meldete ich mich reichlich unfreundlich.

„Shady? Ist Bogey bei dir? Wo seid ihr nur? Wie kann man nur so dumm sein, warum habt ihr nicht aufgepasst?“

„Schön von dir zu hören, Cherry!“

Bogey verdrehte neben mir die Augen.

Manchmal würde ich echt gerne wissen, was er von Cherry dachte.

Er war so… umgänglich, wenn sie mit ihm sprach.

Zwar nie ohne Wut, aber im Vergleich zu anderen beinahe freundschaftlich.

Als hätte sie den Löwen gezähmt.

Doch das hatte sie nicht, das wusste ich.

Niemand konnte ihn bändigen.
 

„…hörst du mir überhaupt zu?“

Jetzt schien sie sauer zu sein.

Aber ich muss zu ihrer Frage sagen: Nein, ich hörte nicht wirklich zu.

„Sag das bitte noch mal!“

„Ich sagte, dass ihr eure Ärsche irgendwie direkt zum Museum schaffen sollt!“

Freundlich, wirklich.

Ich sah Bogey an.

Der zuckte mit den Schultern und nahm mir das Handy aus der Hand.

„Hör mal zu, Cherry!“, sagte er dann und grinste fies, „Wir kommen nicht, macht euch ’nen schönen Tag, wir sind heute Abend um Punkt sieben Uhr wieder an der Herberge!“

Ich sah Bogey erstaunt von der Seite an.

Was hatte er nur wieder vor?
 

Ohne sich verabschiedet zu haben, klappte der Schwarzhaarige mein Handy wieder zu und reichte es mir zurück.

„Und was machen wir bis heute Abend um Punkt sieben Uhr?“, fragte ich.

Es interessierte mich wirklich.

Wieso wollte Bogey so viel Zeit mit mir verbringen?

Es war jetzt ungefähr acht Uhr.

Das waren elf Stunden.

Zu viel Zeit.
 

„Komm, wir gehen jetzt erstmal in die Stadt, vielleicht gibt’s da irgendwas zu sehen!“

Ich nickte und folgte Bogey, der sich gezielt aus dem Bahnhof und auf die Fußgängerzone zu bewegte.

Ich konnte nur wieder staunen.

Er überraschte mich immer wieder!

Ob er wohl gute Laune hatte?

In diesem Moment knurrte Bogey einen Hund, der ihn ankläffte, so hasserfüllt an, dass der sich winselnd hinter die Beine seines Herrchens verzog.

Er war wohl immer noch ganz derselbe Bogey, den ich kannte.

Aber irgendwas war anders.
 

Wir wanderten eine zeitlang durch die Stadt, während Bogey sich einen Überblick verschaffte und ich brav hinter ihm hertrottete.

Ich hatte keinen Bock zu laufen, keinen Bock ins Museum zu gehen und zu reden… eigentlich hatte ich gar keinen Bock.

Auf nichts.

Ich hätte mich hinlegen und nichts tun können, aber nicht mal darauf hatte ich Lust.

Zum Verzweifeln.

In diesem Moment hörte ich eine lachende Stimme:

„Bo, hier her!“

Bogey wandte sich in die Richtung und nun sah ich auch ein junges Mädchen, das dem Schwarzhaarigen wie verrückt zuwinkte und übers ganze Gesicht strahlte.

„Wer ist das, Bogey?“, fragte ich ruhig, während ich ihm hinterher auf das Mädchen zuging.

„Cassis!“, sagte er und eine ungeahnte Zufriedenheit schwang in seiner Stimme mit.
 

Cassis.

Bogeys Schwester.

Ich musterte sie kurz und unauffällig.

Egal was die anderen sagten und wie die Gerüchte waren, Cassis hatte allen Grund, das schönste Mädchen der Schule genannt zu werden.

Ihr Lächeln war so strahlend wie die Sonne und jede ihrer Bewegungen hätte die eines Engels sein können.

„Hey, Bo! Bist du nicht auf Klassenfahrt?“, rief sie mit ihrer sanften melodischen Stimme und umarmte Bogey.

Das hätte ich mich nie getraut.

Wollte ich auch gar nicht, wozu sollte ich Bogey umarmen.

Ich kannte auch sonst niemanden, der sich das trauen würde.

„Hey, Shady!“

Ich sah wieder auf.

Neben Cassis stand Monster und grinste mich an.

Hinter ihm erkannte ich einige bekannte Gesichter, seine Klasse.

Manchmal waren sie bei uns zu Hause, ich zog mich dann immer in mein Zimmer zurück.

„Monster!“

Er nickte grinsend.

„Was macht ihr denn hier?“, fragte Bogey und bedachte Monster mit einem misstrauischen Blick.

Doch als er sah, dass er wegen mir gekommen war und nicht wegen seiner kleinen Schwester, wurde sein Blick friedlicher.

Ein klein wenig.
 

„Klassenfahrt! Na ja… eigentlich shoppen, unsere Lehrerin haben wir unterwegs irgendwie abgehängt!“, meinte Cassis und kicherte zuckersüß.

Monster lächelte mich an.

„Und was macht ihr hier?“, fragte er dann, „Ich dachte ihr seid auf Klassenfahrt und schön weit weg!“

„Wir sind auf Klassenfahrt… aber unsere Klasse ist irgendwie ohne uns aus dem Zug gestiegen!“, meinte ich und Bogey nickte.

„Wollt ihr nicht mit uns kommen?“, fragte Cassis und schenkte mir ein Lächeln, das mit der Sonne konkurrieren könnte.

Bogey sah mich fragend an.

Ich zuckte mit den Schultern und nickte.

Wieso auch nicht, konnte ja nur besser werden!
 

„Bist du ein Freund von Cassis?“, fragte ich Monster, während ich mit ihm hinter Bogey und seiner wunderschönen Schwester herging.

Wir hatten uns kurzerhand von der Klasse abgekapselt und gingen nun zu viert ins Kino.

„Kein Junge auf dieser Welt könnte ein Freund von Cassis sein!“, meinte Monster grinsend, „Dazu hat sie einen viel zu coolen Bruder! Aber wir verstehen uns eigentlich ganz gut!“

Ich nickte.

Also war er ein Kumpel von ihr.

Das war gut für ihn, für sie und für Bogey.

Denn Monster war verantwortungsbewusst und zuvorkommend, er würde nichts tun, was Cassis gefährden würde.

Bogey drehte sich zu uns um.

„Hab ich gerade richtig erfahren, dass ihr eigentlich ständig miteinander herumhängt?“, fragte er meinen Bruder und warf ihm einen der berüchtigten Todesblicke zu.

Monster zuckte kurz zusammen, zeigte aber sonst keinerlei Einschüchterung.

„Trifft es schon!“, meinte er grinsend, „Wir verstehen uns schon irgendwie, nicht wahr?“

Cassis nickte.

„Er ist mein allerbester Kumpel!“, bestätigte sie Bogeys schlimmsten Verdacht.

Aber er sagte nichts dazu.

Es passte ihm wahrscheinlich gar nicht, dass ein Junge der beste Freund von seiner kleinen Schwester war.

Doch anscheinend redete er ihr auch nicht in ihr Leben.
 

Während wir über einen Marktplatz schlenderten und Cassis und Monster sich über irgendein Ereignis unterhielten, was wohl in ihrer Klasse passiert war, ging ich ruhig neben Bogey her und rauchte.

Bogey sagte dazu nichts, doch ich wusste, dass er es überhaupt nicht leiden konnte, wenn ich das tat.

Wie eigentlich alle war er ein Gegner des Rauches.

Doch es interessierte mich nicht.

„Weißt du was, Shady?“, sagte er auf einmal und ich sah auf.

„Hm?“

„Es regt mich tierisch auf, dass man mit dir nicht streiten kann!“

Ich sah ihn erstaunt an.

Das stimmte wohl, ich war nicht sehr leicht zu provozieren.

Eigentlich gar nicht.

Ich stritt mich nur mit Bogey, wenn ich das selber wollte.

„Es gibt immer jemanden, der nicht das tut, was man von ihm will!“, meinte ich schulterzuckend, „In deinem Fall bin wohl ich das!“

„Und bei dir?“

Ich dachte nach.

Es gab viele Menschen, die nicht so waren, wie ich sie gerne hätte.

Sehr viele.

Aber musste ich das so sagen?

Musste ich ihm sagen, dass jeder Mensch, der mich ansah nicht das tat, was ich wollte.

„Vor allem mein Vater!“, sagte ich leise.

„Dein Vater?“

Ich nickte und schmiss meine Zigarette achtlos hinter mich.

Bevor Bogey weiter fragen konnte, kamen Cassis und Monster angerannt und zerrten uns mit ins Kino.

Ich war ihnen sehr dankbar dafür.
 

Während wir im Kino saßen und einen Film guckten, der mich nicht interessierte, beobachtete ich Cassis und Monster.

Sie saßen nebeneinander und tuschelten.

Zwischendrin konnte man das leise Kichern von Cassis hören.

Beide nahmen die Umwelt schon gar nicht mehr wahr.

Ich warf einen besorgten Blick zu Bogey.

Doch der saß total entspannt neben mir und schaute sich den Film an.

Zumindest sah er so aus.

Oder er grübelte, wer diesen furchtbar kitschigen Film gemacht hatte und wie er ihn höchstpersönlich umbringen konnte.

Aber wer konnte es ihm verübeln, bei diesem Film…
 

Irgendwann nickte ich weg.

Das Kino war leer, denn es war erst Mittag und die erste Vorstellung.

Nur wir vier saßen dort.

Mit halb geschlossenen Augen starrte ich auf die Decke und räkelte mich ein wenig.

Eine Weile versuchte ich noch wach zu bleiben, dann schlief ich ein.

Dieser Film war wirklich einfach nur langweilig!

Und meine Träume wandten sich in eine Zeit zurück, die schon lange vergangen war…
 

„Lauf nicht zu weit weg, Joel!“

Lachend nickte der elfjährige, schwarzhaarige Junge und grinste seine Mutter breit an.

Die grinste zurück und warf ihrem Mann einen verliebten Blick zu.

Sie saßen zusammen auf einer Wiese und entspannten sich nach einem Picknick. Der Jüngste, der neunjährige Marcel war eingeschlafen.

Alles war sonnig und wunderbar.

Im Schatten eines Baumes lehnte ich am Stamm und sah ihnen zu.

Sie sahen mich und machten weiter Witze und lachten.

Es war das perfekte Familienglück

Langsam ging ich auf sie zu.

Nach wenigen Schritten stand ich vor ihnen und sah auf den elfjährigen Joel hinunter.

Ich sah hinunter auf mich selbst, wie ich früher gewesen war.

Joel grinste ständig, eigentlich immer, und wenn er lachte, bewegte er seinen Oberkörper verlegen hin und her.

Seine Augen strahlten.

So war ich früher gewesen, das wusste ich.

Marcel wachte wieder auf.

„Komm, lass uns spielen!“, rief der kleine Joel und die beiden sprangen auf und nahmen ihren Ball.

Ich schüttelte stumm den Kopf.

Es war jener Ball.

Jener blaurote Ball, den ich immer noch besaß.

Es war ein Softball, nur knapp so groß wie zwei zusammengelegte Fäuste.

Und doch hatte er eine solche Bedeutung für mein Leben.

„Ihr solltet nicht damit spielen!“, flüsterte ich.

„Lauft nicht zur Straße!“, rief der Vater den beiden Kindern nach.

Ich wusste, dass sie nicht hören würden.

Wir hatten nie auf das gehört, was er uns gesagt hatte.

„Ich hole sie!“, meinte die Mutter, stand auf und lief auf die Kinder zu, die schon sehr nahe an der Straße waren.

Mit einem Lachen winkte sie ihrem Mann noch zu, dann rannte sie zu den Kindern.

„Es war alles so gut!“, sagte eine leise Stimme hinter mir, „Alles war so gut, bis du es getan hast!“

„Ich habe nichts getan!“, flüsterte ich.

„Doch! Du hast es getan!“, murmelte die Stimme wieder.

Ich drehte mich um.

„Ich habe nichts getan!“, fuhr ich die Gestalt an, die hinter mir stand.

Ein gebeugter Mann mit tiefen Augenringen und einem unklaren Blick der so viel zu alt für seine Lebenszeit schien.

Ich kannte ihn so gut und doch so schlecht.

„Du warst es!“, sagte er und sein Mund war vor Zorn und Verachtung verzerrt.

„Ich habe nichts getan!“, rief ich wieder.

„Komm, wach auf!“

Wieder eine andere Stimme, ich wandte mich um.

„So versteht es doch, ich habe nichts getan!“, bat ich wieder leise, „Wirklich nicht!“

„Shady, wach auf!“

Ich blinzelte.
 

Bogey tippte mich wieder an.

Ich sah mich erstaunt um.

Wir saßen noch immer im Kino und auf der Leinwand fielen sich gerade ein Typ und eine rosa gekleidete Frau in die Arme.

„Du hast geschlafen!“, erklärte Bogey, „Und dann hast du angefangen mich überzeugen zu wollen, dass du nichts getan hast!“

Ich blinzelte noch einmal.

Nun konnte ich die Situation genauer erfassen.

Ich war eingepennt und im Schlaf gegen Bogey gesunken.

Der sah aber nicht so aus, als wollte er mich deswegen zur Sau machen.

„Sorry!“, murmelte ich und setzte mich wieder auf.

Er sagte nichts dazu, sondern sah zu Cassis und Monster hinüber.

Die beiden waren noch immer in ihr Gespräch vertieft und bekamen nichts von alldem mit.

Richtig süß.

Leider war Bogey da anderer Meinung, er sah eher sehr misstrauisch aus.

Der gönnte seiner Schwester aber auch wirklich nichts.

Ich seufzte leise.

Das konnte ja noch was werden!



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Zuecho
2009-01-25T14:09:12+00:00 25.01.2009 15:09
:D
Ui ein äh plötzlicher Stimmungsumschwung? xD
Bogey wird ein bisschen gesprächig? :D
Uh oh Shady lehnt schlafend an Bo *_* Und er hat nichts dagegen :D *doof grins* xD
Und etwas aus Shadys Vergangenheit Oo ich bin gespannt :)
Interessante Entwicklung x3
lg
:3
Von: abgemeldet
2009-01-24T19:45:18+00:00 24.01.2009 20:45
alsouu~
bin froh dassus wieder hochgeladen hast...auch wenn ich vorher eine schwarzleserin war :D
Ich mag die characktere von bogey und shady dermaßen XD
Sie sind tiefgründich...das merkt man ^^
monster und cassis sind auch zwei süße :D
Und vorallem die story find ich klasse.
Kannte mal sowas ähnliches, war aber nur halb sogut und halb so spannend geschrieben wie deine ff.
Das man die dinge aus shady's sicht sieht finde ich sehr gut ...man kommt dagut mit und ich find alles ist detailliert...
...ich weiß nich ob ichs gut finden würde, wenn hier aus der "er"-perspektive erzählt worden wäre...Oo
kritik hab ich eigentlich keine auszusetzen ^^"
Von:  nama-kuriimu
2009-01-24T16:14:07+00:00 24.01.2009 17:14
hach!
die sind sooo süß zusammen!
find die story wirklich super dolle toll!!!!!
bin schon total aufgeregt wies wohl weitergeht!
mach weiter so!!!
Von:  natsuka-chan
2009-01-24T14:31:49+00:00 24.01.2009 15:31
Wah. :D
Ich muss sagen, ich finde deine Story wirklich richtig toll!
Und ich kann's kaum erwarten, mehr zu lesen - hab' Shady und Bogey schon ins Herz geschlossen, auch wenn sie nicht sehr umgänglich sind. xD
&' ich bin gespannt wie's weitergeht.

Bis zum nächsten Kapitel! :D


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