Flucht
Mit besorgter Miene beobachtete der dritte Hokage Sarutobi in seiner Kristallkugel das Geschehen.
„Mizuki redet zu viel, Naruto ist psychisch labil geworden. Nur zu verständlich, dass er nun von Hass erfüllt ist, aber das er sogar Iruka umgebracht hat ...“. Der alte Mann nahm einen Zug von seiner Pfeife. „Das rote Chakra, das Naruto umgeben hatte, ist zweifellos das des Fuchsungeheuers. Über die Jahre hat sich das Siegel wohl gelockert und ist instabil geworden. Dadurch dass er jetzt die Wahrheit weiß, wird Naruto vermutlich versuchen mit der Schriftrolle durchzubrennen und sich am Dorf zu rächen.“ Sarutobi seufzte. „Mizuki kann in der Hölle gar nicht genug für seine Tat büßen. Doch auch wir sind schuld daran, dass Naruto nun verstört und voller Wut ist. Zwölf Jahre haben sie ihn belogen und verachtet, mit kalten Blicken und Hass gestraft, ohne dass Naruto wusste warum. Jetzt droht das Fuchsungeheuer auszubrechen und schuld sind wir selbst daran.“
Der dritte Hokage blickte wieder in die Kristallkugel. Offentsichtlich war Naruto dabei, auf das Eingangstor von Konoha zuzustürmen. Ein paar Shinobi stellten sich ihm entgegen.
„Hoffentlich können wir schlimmeres verhindern, außerhalb des Dorfes kann ich ihn nicht mehr erblicken. Wir müssen alles versuchen, um ihn lebend zu fangen. Aber falls er noch mehr von dem roten Chakra freisetzt ...“
Sarutobi lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Dann werden wir ihn wohl töten müssen. Verzeih, vierte Generation, aber dein Wunsch wurde nie erfüllt ...“
Nach einem weiteren Blick auf die Kugel stellte er fest, dass er Naruto nicht mehr sehen konnte.
„Er ist fort ...“
Ein paar Minuten später stürmte ein Chu-Nin in den schwach beleuchteten Raum.
„Meister Hokage, Naruto ist verschwunden! Er hat das Dorf verlassen!“, rief er.
„Ich weiß. Gibt es Verletzte?“, fragte Sarutobi.
„Nur ein paar Leichtverletzte und zwei schwerere Fälle, die jedoch außer Lebensgefahr sind. Außerdem ein paar verwundete Zivilisten.“
„Lasst sie von der medizinischen Einheit untersuchen und behandeln.“
„Jawohl Meister. Wir vermissen aber noch Sensei Iruka und Sensei Mizuki!“
„Die beiden sind tot. Mizuki hat Naruto die Wahrheit erzählt, deswegen stecken wir jetzt in diesem Problem. Er hat sie beide getötet ...“
„Wa-was sollen wir jetzt tun?“
„Eine Gruppe Anbu soll Naruto verfolgen, schicke alle anderen Chu-Nin, Jo-Nin und Anbu ins Konferenzzimmer.“
„Jawohl.“
Der Chu-Nin verschwand. Sarutobi nahm einen weiteren Zug aus seiner Pfeife und bließ den Rauch zur Decke. Die einzige Chance bestand darin, dass die Anbu Naruto einholten, bevor er sich zu weit entfernte. Anderenfalls konnte man nur hoffen, dass Naruto sich wieder beruhigen würde. Aber keine von den beiden Varianten schien Aussicht auf das gewünschte Resultat zu geben. Wenn Naruto erst einmal die Künste aus der Schriftrolle gemeistert hat und er das rote Chakra kontrollieren kann, dann würde eine Schlacht bevorstehen, zwischen einem einzelnen Jungen mit der Macht des stärksten Biju Kyubi und der Streitmacht von Konoha. Und ob Konoha solch eine Schlacht erneut überstehen würde, war ungewiss ...
