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Sonntage

J Rocker unter sich
von

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Diätplan

Diätplan
 

„Es ist vollbracht“, murmelte Yoshiki zu sich selbst, während Heath vor Lachen von seinem Stuhl rutschte.

„Ist dir eigentlich klar, wie pathetisch du gerade klingst?“, gluckste der Bassist heiter.

„Es ist immerhin unser erster gemeinsamer Song, nach zehn Jahren“, entgegnete Toshi, der sehr zufrieden wirkte.

Einzig Pata zeigte kaum eine Regung, sondern lächelte nur still vor sich hin. Er war einfach glücklich.

„Wir fliegen dann übermorgen wieder zurück.“ Heath grinste weiter. Er fühlte sich wie neu geboren. Nun, in gewisser Weise, war er das ja auch. Endlich wieder mit X JAPAN Musik zu machen, war einfach wundervoll für ihn.

„Ihr ja“, meinte Yoshiki, und sah dann Toshi an. „Aber unser Sängerlein noch nicht. Wir haben noch zwei Wochen, bis das PV gedreht wird. Bis dahin muss er noch gut zehn Kilo abspecken!“

Wieder brach Heath vor Lachen zusammen und auch Pata kämpfte sehr um Selbstbeherrschung, aber Toshis Gesichtsausdruck war auch zu herrlich:

Aus großen Augen starrte er Yoshiki an, als wären diesem zwei Hörner gewachsen.

„Stimmt schon“, kicherte der Bassist. „Im Moment siehst du eher aus wie ein Teddy, denn wie ein Rocksänger.“

„Er hat drei Haare auf der Brust... er ist ein Bär...“ Pata machte natürlich mit, was aber – wie immer – auf ihn zurück fallen sollten.

„Ne, die Haare hast du... nur bist du für einen Bären viel zu... ruhig, lieb und kuschelig.“

„Kuschelig? Yoshiki, du nennst Pata kuschelig?!“

„Natürlich... wer war es denn, der sich bei der Dahlia Tour bei mir beschwerte, weil gewisse Personen sich immer an ihn geschmiegt hatten?“

Heath wurde unwillkürlich rot und schwieg, während Pata ihn mit hochgezogenen Augenbrauen ansah.

„Aha, so ist das also...“

„Entschuldige, Pata... aber irgendwie war das manchmal etwas warm.“

„Ach, das schadet dir nicht... so unterkühlt, wie du manchmal bist.“

„Danke...“ Heath seufzte und schmollte Pata an, der ihm versöhnlich durch die Haare wuschelte. „Aber wie willst du Toshi abspecken lassen...?“

„Na, in meinem Fitness... wo ist er hin?“

Alle drei Musiker sahen sich um, nur um festzustellen, dass Toshi sich wohl klammheimlich davon geschlichen hatte.

„Damit ist die Jagd auf unseren Teddybären eröffnet.“
 

Es ging über Bänke und Tische, unter Klavieren durch und an Schlagzeugen vorbei. Immer wieder sahen sie einen Zipfel seines Hemdes, wenn er erneut flüchtete und sich wieder versteckte. Doch der Jagdinstinkt der anderen war geweckt.

Gut zwei Stunden später hatten sie ihn endlich in die Ecke getrieben und gestellt. Mit panisch klopfendem Herzen stand er zwischen ein paar alten Keyboards und sah hektisch von einem zum anderen.

„Bitte... Heath... Pata... lasst mich nicht mit dem Sklaventreiber alleine“, wimmerte Toshi nur, woraufhin wieder einmal jeder nur lachte. Dieser mitleiderregende Blick war herrlich!

„Stell dich nicht so an, To-chi. Ich mach auch mit. Ein wenig Sport und gesundes Essen schadet mir auch nicht.“

„Vergiss es, Yo-kun! Du bist schon viel zu dürr.“

„Ach was – und jetzt begluck mich nicht, sondern komm mit. Wir stellen einen Trainingsplan für dich auf, dass deine Pfunde nur so dahin schmelzen.“ Lächelnd ergriff Yoshiki Toshis Arm und zog ihn gnadenlos mit sich in sein Büro, wo er sich Stift und Zettel nahm und zu schreiben begann. Heath, der ihm über die Schulter guckte grinste von Sekunde zu Sekunde breiter, bis Pata ihn weg zerrte.

„Pass auf, sonst hast du morgen Muskelkater in deinen Wangen.“

„Ach... mir tut Toshi nur fast Leid.“

„Das hat er doch irgendwie verdient. Wenn er sich so gehen lässt.“ Pata zuckte mit den Schultern.

„Aber Kaori kocht wirklich gut...“
 

„Das ist nicht dein Ernst!“ Kreidebleich starrte Toshi auf die Liste, die Yoshiki ihm reichte. „Wie soll ich von Gurke, Spargel und Blumenkohl satt werden?“

„Dazu gibt es alle zwei Tage Reis.“ Yoshiki lächelte wohlwollend.

„Und Kaffee? Da steht nur was von Wasser...“

„Kaffee ist zu ungesund!“

„Aber... ich brauche meinen Kaffee...“ Toshi begann zu winseln, leider erfolglos. Hatte sich Yoshiki etwas in den Kopf gesetzt, zog er es gnadenlos durch, wenn man von dem Kühlschrank und der Mikrowelle auf der Bühne absah. Manches ging dann doch zu weit.
 

„Nein...“ Heath und Pata hatten synchron gesprochen, als sie zusammen in Yoshikis Villa getreten waren und das Ausmaß des Grauens verstanden: Toshi und Yoshiki strampelten nebeneinander auf einem Ergometer, in pinken Hochglanzleggins mit weißen Stulpen, weißem Stirnband und einem silbernem Hochglanzboddy. Dazu klang Boy George aus den Lautsprechern.

Während Heath noch kreidebleich war, hatte Pata sich als erstes gefasst:

„Über gewisse Dimensionen wollte ich nie aufgeklärt werden“, murmelte der Gitarrist, der in die Küche tappte und das Abendessen vorbereitete.
 

Zwei Wochen später:

„Endlich vorbei“, jappste ein dünnerer Toshi, der sich aus den nassen Klamotten schälte.

„Das Video ist im Kasten. Jetzt können wir mit deinem Aufbauprogramm für die Konzerte beginnen.“ Yoshiki strahlte, während Pata und Heath ihrem rennenden Sänger nur verständnisvoll nachsahen.



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