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Sonntage

J Rocker unter sich
von

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Die Büchse der Pandora

Die Büchse der Pandora
 

„Sind wir wirklich schon wieder dran?“ Gequält sah Kai zu Nao von Kagrra, der ihm strahlend eine Kiste überreichte.

„Ja, dieses Quartal seid ihr wieder einmal an der Reihe“, bestätigte jener erfreut. „Zumindest hat Reita das letzte Wettsaufen gegen Tora verloren, also könnt ihr euch nicht mehr drücken.“

„Reita hat... verloren?“

Alle vier anderen GazettE Musiker drehten sich wütend zu besagtem Bassisten rum, der nur brummend in seinem Stuhl versank.

„Tora hat bestimmt geschummelt“, behauptete er.

„Das bezweifle ich, du hast nur zu wenig Training gehabt die letzte Zeit, während er ständig mit Saga weg war, deren neues Album feiern.“ Nao lachte ihn aus.

„Pah – was kann ich dafür, wenn Kai uns keine freie Zeit mehr gönnt.“

„Sonst können wir unsere Termine doch nie einhalten – ihr braucht immer ewig, bis ihr die neuen Songs soweit drauf habt, dass sie vernünftig klingen.“ Kai schüttelte nur den Kopf und verabschiedete Nao, der fröhlich pfeifend davon stolzierte. „So, dann wollen wir doch einmal schauen, was diesmal darin ist... Ruki... wer von uns ist diesmal dran?“

„Ausnahmsweise habe ich keine Wette verloren“, freute sich der kleine Sänger, der zu Kai ging und sich neben ihn kniete um mit diesem zusammen den Karton zu durchwühlen. „Uh, weiße Spitze... ich habe da so eine Idee...“

„Vergiss es!“

„Och Rei-chan...“

„Vergiss es...“

„Bitteeeeee.“ Aus großen, treudoofen Augen sah er den anderen an, der nur aufschrie und aus dem Raum stürmte, nur um kurz später gegen einen anderen Körper zu prallen. Bevor er überhaupt schauen konnte, wen er da umgerannt hatte, verriet es seine zuckende Nase.

„Miyavi? Hast du nichts besseres zu tun, als im Weg zu stehen?“

„Ich wollte gerade zu Kra... kommst du mit?“

„Gerne... Immer noch besser, als in Rukis Fänge zu geraten.“ Er grummelte ein wenig weiter, während er neben Miyavi daherging, der fröhlich vor sich hin pfiff.

„Was ist überhaupt los?“, fragte der Größere mitfühlend.

„Ach, nicht so wichtig... hast du nicht eine Woche frei?“

„Schon, aber ich wollte zu Keiyuu...“

„Den hast du doch erst gestern auf der Grillparty gesehen... Die Hühnchen waren übrigens wirklich lecker.“

„Danke... Ah, hier sind sie.“
 

Reita folgte dem anderen durch die Tür in den Raum, indem die vier Musiker gerade über ihre geplante Fanclubtour sprachen. Als Keiyuu jedoch Miyavi sah, wurde es sofort still. Ein schüchternes Lächeln breitete sich auf den Zügen aus, das in ein Strahlen überging, als Miyavi sich ihm an den Hals schmiss und vor aller Augen besinnungslos knutschte.

„Ich dich auch!“, erklärte der Solist stolz und drückte den anderen, eng an sich.

„Dann hat es sich ja gelohnt, dass du heute nicht sitzen kannst“, lachte Yuura nur, während Mai den Kopf schüttelte und Yasuno sich an die Stirn schlug.

„Er kann nicht sitzen?“, fragte Reita, dem das Ganze unheimlich war.

„Solange ich ein Kissen habe, geht es“, erklärte der kleine Sänger glücklich. „Miyavi muss halt noch viel lernen.“

„Ich glaube, das will ich nicht wissen.“ Mit schreckensgeweiteten Augen überlegte Reita, ob er nicht besser flüchten sollte, nur wohin? Die Leute von alice nine. würden ihn sofort an Ruki ausliefern. Laut lachend! Kra würde ihn verstecken, das wusste er. Aber andererseits – wollte er wirklich zuschauen, wie Keiyuu und Miyavi sich gegenseitig halb besinnungslos knutschten? Eigentlich nicht!

Es klopfte! Die Entscheidung wurde ihm abgenommen. Mit einem „Ich war niemals hier!“, verkroch er sich hinter einem Sofa, ängstlich zitternd, während Yuura verwirrt öffnete.

„Ruki, was können wir für dich tun?“, fragte Mai überrascht und strahlte den Sänger an.

„Ich suche unseren Bassisten“, erklärte Ruki knapp.

„Wieso das denn?“ Auch Yasuno klinkte sich in das Gespräch ein.

„Wir haben die Kiste... und er ist Schuld! Er hat das Wettsaufen gegen Tora verloren.“

„Ihr habt sie?“ Miyavi schrie auf und rannte, mit Keiyuu an der Hand, los um sich direkt auf jenes Utensil, das soviel Grauen verbreitete, zu stürzen.

„Er liebt die Kiste wirklich, oder?“, fragte Ruki nur, der kopfschüttelnd hinter her ging.

„Ja, offensichtlich“, keuchte Keiyuu, der verzweifelt versuchte wieder Luft zu bekommen.

„Sie ist doch auch toll!“, fand der Solist, der strahlend vor der uralten Truhe, mit dicken Beschlägen und wirklich schön gearbeitet, saß und diverse Stoffe aus ihr hervorzog und in der Hand drehte. „Endlich wieder einmal. Wieso bekommt ihr sie immer? Das letzte Mal hatte ich sie vor meiner Tour. Das ist so gemein! Dabei hätte ich sie in Paris so gerne gehabt... aber nein – ich hatte nur Rukis blöden Leoparden Anzug dabei für den Catwalk.“

„Sodass jeder sehen konnte, dass er dir zu kurz ist?“

„Ach was, die haben ihn für mich umgearbeitet... nicht jeder trickst so lächerlich wie Shou.“

„Ihm stand die goldene Hose viel besser, als mir. Zum Glück muss ich das verfluchte Ding nie wieder anziehen. Ich hätte ihn knutschen können, als er mir gebeichtet hat, dass er sie zerrissen hat. Aber das der Fellanzug noch einmal zum Zuge kommt... immerhin hat ihn irgendwer Gackt abgeschwätzt.“

„Ach deswegen war er so leicht wieder zu ändern und länger zu machen, den hatten sie für dich einfach umgeschlagen und nicht gekürzt.“

„Ja...“

„Ach, das beste war immer noch Yasunos Schwangerschaftsdress“, lachte Uruha, der von Miyavi eine Hotpants an den Kopf geworfen bekam.

„Pass auf was du sagst“, drohte Keiyuu, bereit seinen besten Freund zu verteidigen. „Sonst darfst du demnächst wieder mit Lila Strapsen auf die Bühne, oder gleich mit einem rosa Shirt!“

„Bitte nicht... ich bin ja schon still...“

Dass Reita sich hinterher geschlichen hatte und dem lauschte, fiel erst einmal niemandem auf.
 

Derweil in einem anderen Studio:

„Ich bin so froh, dass wir die Kiste so selten übernehmen müssen“, seufzte Isshi gemütlich.

„Dafür haben wir die Kagrra no su Sachen am Hals. Da machen wir uns auch oft genug lächerlich“, brummte Shin leise.

„Es gibt schlimmeres“, fand Akiya hingegen. „Schau dir die Leute von Kra an. So würde ich nicht rumrennen wollen.“

„Du meinst Yasunos Schwangerschaftsdress auf der PSC Tour?“ Nao lachte.

„Nicht nur den... auch Keiyuus Röckchen über der zweifarbigen Hose... er sah aus wie ein Hofnarr.“

„Dafür wurde jetzt schon ausgelost, wer beim PSC Geburtstag im Januar die Kiste bekommt...“ Ihr Leader verschränkte die Arme vor der Brust und sah jeden einzelnen eindringlich an.

„Wer denn?“, wollte Nao wissen.

„Die Band, die beim alljährlichen Billiardturnier den letzten Platz belegt hatte.“

„Aber...“ Dem Bassisten fielen fast die Augen aus dem Kopf, als er das hörte „Das können sie doch nicht machen, oder?“

„Sie können – du weißt, was passiert, wenn man sich weigert.“

„Jaja... weniger Gage und Prozente. Schon klar... wieso ist das nur so?“

„Weil unsere Chefs Sadisten sind – und weil man mit bescheuertem Aussehen Aufmerksamkeit auf sich zieht.“ Izumi lächelte gewinnend. „Was haltet ihr von bunten Kimonos, die einfach nur bis zu den Knien reichen?“

Alle Anwesenden seufzten synchron auf, das konnte noch wirklich heiter werden. Es gab wohl keinen Musiker, wenn man von Miyavi absah, der die Kiste der Pandora der Modesünden, nicht hasste.



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