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Vermächtnisse

Hass & Lügen?
von

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Zukünftige Nachbarn?

Tut mir Leid, dass es ein bisschen länger dauerte, ich hatte viel Stress. Hier ist das nächste Kapitel.
 

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Rückblick
 

Nein. Ich will nicht mehr in der Vergangeheit leben. Ich will nicht so enden wie meine Eltern. Chiaki und ich sind anders. Wir würden es schaffen. "Manche Dinge dürfen sich einfach nicht verändern, Marron". Nein! Dad, halt den Mund. Das ist nicht wahr. "Ja, Dad. Manche Dinge dürfen sich nicht ändern. Aber andere sollten es unbedingt!" Damit stand ich auf, ging in mein Zimmer um mich für den Schultag weiter fertigzumachen. Dann schnappte ich mir meinen Autoschlüssel und fuhr schnell los. "Ich werde die Person sein, die ein neues Vermächtnis erstellt."
 

Rückblick - Ende
 

Ich ging den Flur zum Klassenraum entlang, bis ich zwei bekannte Gesichter vor mir laufen sah. Schnell griff ich in meine Schultasche. "Hey!" Die Personen fuhren herum. Es waren die hässlichen Erpresser, mit denen ich mir gleich wieder einen Raum teilen musste. Ich knallte jeden von ihnen ihren Aufsatz in die Hand. Diese hatte ich unter Tränen gestern Abend noch abgetippt. Sie grinsten. "Wurde ja auch langsam Zeit!" Brian blätterte vor und zurück. "Wow! Echt cool. Senator Robert Taft. Das sind doch viel mehr als die angegebene Wörterzahl. Wieso hast du denn soviel geschrieben?" Ich versuchte meinen Ekel angesichts seines Grinsens zu verbergen. "Ich wollte einfach sichergehen, dass ihr zufrieden seid." "Sieht auch wirklich gut aus. Und wer ist denn nun wieder George Norris? Von dem hab ich noch nie etwas gehört. Und dazu auch noch alles auf Englisch. Respekt." "Das waren beide sehr mutige Männer, vertraut mir. Und Mut könnten wir doch alle ein bisschen mehr gebrauchen." Damit ging ich den beiden vorraus.
 

Bevor ich in der Pause zum Vorhof ging, machte ich einen Abstecher ins Büro von Herr Shikaido. Ohne eine Begrüßung platzte ich herein und knallte ihm eine Hand voll Scheine und Kleingeld auf den Tisch. "Herr Shikaido, das müsste genug Geld sein. Aber sie können gerne nochmal nachzählen. Könnten sie mit damit einen Sheck ausstellen? Ich kann meine Eltern darum nicht um Hilfe bitten, sie sind gegen das College. Ich kann das doch auch sicher selber regeln, oder?" Er lächelte. "Komm erstmal wieder zu Atmen, Maron. Kein Problem, ich stelle dir einen Scheck aus. Willst du deine Eltern wirklich raushalten? Die meisten Eltern sind überglücklich, wenn ihre Kinder aufs College gehen." "Meine sind da ein bisschen anders." Er nickte. "Also gut, ich kümmere mich drum. Komm am besten in ein paar Tagen wieder." "Vielen Dank". Damit machte ich mich auf den Weg zum Vorhof.
 

Chiaki kam wieder auf mich zu und nahm mich in den Arm. "Hey", flüsterte er mir ins Ohr und gab mir einen Kuss. "Hey". Maron, die Meisterin der Worte. Hey. Als er mich losließ, bemerkte ich seinen Gesichtsausdruck. Er sah sehr viel genervter aus als sonst. "Ist was passiert?" Ich nahm seine Hand. Sein Gesichtsausdruck wurde immer finsterer. "Nichts Besonderes. Mein Vater hatte mal wieder eine neue Tussi mitgebracht." Ich wollte ihn nicht so traurig sehen. Das verdirbt mir nur auch meine Laune. >Überleg dir was, Maron.< "Schon wieder ein neues Stiefmonster?" Er lachte. Mission gelungen! "Ein neues Stiefmonster, ja. Vielleicht passiert ja mal ein Wunder und er heiratet nicht gleich." Ich umarmte ihn. "Und selbst wenn...Das schaffst du schon." Aber er löste sich aus der Umarmung. "Maron, weißt du was ich mir überlegt habe?" "Hm?" "Ich ziehe vielleicht in den selben Wohnblock wie du." Bum, bum, bum. Mein Herz fing an zu rasen und das Entsetzen stand in mein Gesicht geschrieben. Neben Miyako? Er denkt immer noch, dass das mein richtiges Zuhause ist! Oh Gott, was mach ich nur? Wenn er merkt, dass Miyako dort wohnt dann...dann...Ich konnte nicht daran denken. "Was ist? Gefällt es dir nicht?" Er sah mich erstaunt an. "Doch, doch! Es ist nur...Bleib doch noch bei deinem Vater. Es ist einsam ohne Eltern, glaub mir." "Bist du grade alleine? Sind sie verreist?" Ich seuftze. Es wird Zeit, dass er auch mal was von mir erfährt. Aber ich wollte nicht. Die Erinnerung war so schmerzhaft. Das leere Zimmer, die Angst vor der Nacht, das dunkle Meer unter meinen Füßen, die Einsamkeit...Tränen stiegen mir in die Augen. Damals bin ich beinahe vor Schmerz gestorben. Niemand schien es zu interessieren. Das dunklte Meer wurde immer breiter....Hört mich denn keiner? Wollt ihr wirklich, dass ich verschwinde? Und meine Augen wurden immer feuchter. Engergisch wischte ich mir drüber. In diesem Moment nahm mich Chiaki in den Arm. "Du musst es nicht erzählen, wenn es so schmerzhaft ist", sagte er, der inzwischen gemerkt hat, dass irgendwas nicht in Ordnung war. Er strich mir übers Haar und ich schloss die Augen. Wie sehr ich ihn doch liebte. Ich kuschelte mich an ihn. "Danke", flüsterte ich. Er zog mich noch fenster an sich und ich wusste, dass er genau weiß, was ich fühlte. Diesen Schmerz kannte er auch.
 

We're like Romeo and Juliet

Families can't divide us.

Like the tallest mountain or the widest sea

Nothing's big enough to hide us.

When we make love its overwhelming

I just touch the heavens

You're an angel, you're an angel
 

Wie gerne hätte ich mich fallen gelassen. Wie gerne. Doch da blickte ich der Vergangenheit wieder ins Auge, die nun deutlicher wie eh und jeh sich auch wieder in der Gegenwart wiederspiegelte.
 

Das dunkle Meer wurde größer, doch diesmal nicht durch andere Sünden, sondern von einer Lüge, die ich selber erschaffen hatte. Pflanzen muss man gießen, dann wachsen sie. Doch meine Lüge wuchs und wuchs, ohne dass ich Wasser brauchte und das Meer drohte mich wieder unterzutauchen.
 

Die Stimmung wurde durch die Schulglocke zerstört. Chaiki stöhnte genervt. Als wir uns auf den Weg zu den Klassenräumen machten, nahm ich seine Hand und hielt sie ganz fest. Dann sah ich ihm tief in die Augen. "Willst du wirklich umziehen?" Er sah mich zärtlich an und küsste mich. "Wer weiß. Mal sehen. Aber mach dir keine Sorgen mehr darum." Als wir an seinem Klassenraum verabschiedeten wir uns nochmal mit einem langen Kuss. Und als ich an meinem Raum ankam, hielt mich Frau Palkaramao auf. "Maron, ich wollte nochmal kurz was mit dir besprechen." Ich war erstaunt. "Ja? Was gibt es denn?" "Du wurdest ausgewählt, um an dem rhytmischen Gymnastikwettbewerb mitzumachen. Wärst du dabei? Ich weiß, dass wäre dein erstes Mal an dieser Schule und ich würde es verstehen, wenn..." Ich unterbrach sie. "Nein! Das ist toll, ganz ehrlich!" Sie lächelte. "Gut, das freut mich! Wir sehen uns dann beim Training." "Okay". Damit machte sie sich wieder auf dem Weg zu ihrem Unterricht. Das musste ich Miyako erzählen! Doch da dämpfte sich meine Stimmung wieder. Wenn Chiaki wirklich umziehen würde...
 

"Maron, du hast deinen Aufsatz noch nicht abgegeben", ertönte die Stimme meines Englischlehrers. Damit befand ich mich wieder in der Realität. "Endschuldige, ich bringe ihn nach vorne." Schnell krammte ich in meiner Schultasche rum. Als ich ihn aufs Pult legte, sah ich die Aufsätze von den zwei Idioten. Ich lächelte. Ihr werdet schon noch sehen, was ihr Erpresser davon habt.
 

Nach dem Training ging ich wie in Zeitlupe zu meinem Auto. Heute Morgen war das reinste Gefühlschaos in mir rausgebrochen. Und jetzt musste ich wieder Nachhause? Und dann schossen mir wieder die tausend Fragen durch den Kopf, die ich mich heute Morgen gefragt hatte. Wenn ich in der Lage bin, zu vergeben, zu vergessen, kann es doch auch mein Vater, oder nicht? Oder meine Mutter? Sie haben mich doch auch früher alleine gelassen...War das nicht mindestens genauso schlimm? Die Arbeit war ihnen wichtiger gewesen. Doch dann, nach Jahren, kamen sie zurück und wollten es noch einmal versuchen. Das war einer der glücklichsten Tage in meinem Leben.
 

Angekommen schloss ich leise meine Autotür. An der Haustür zögerte ich. Langsam steckte ich meinen Schlüssel ins Schloss. Meine Eltern saßen im Wohnzimmer, das sah ich schon, bevor ich die Tür ganz aufhatte. Ich räusperte mich, atmete tief durch und ging in den Raum rein. "Bin wieder da." Mein Vater sah mich an, ohne etwas zu sagen. Doch dann kamen doch ein paar Worte aus seinem Mund. "Schön". Ich sah meine Mutter an. An ihrem Gesichtsausdruck konnte ich alles ablesen. Vielleicht wollte sie ja mit mir reden, nur das Problem war, sie konnte es einfach nicht. Der Kloß in ihrem Hals war zu groß, der Schmerz und der Schock von gestern Abend saßen noch zu tief. Und ausgerechnet mein Vater, der wegen deren Lügen ins Gefängnis kam, nahm es am besten auf. Meine Mutter hatte das Vermächtnis nur angenommen, weil sie meinen Vater geheiratet hatte, doch wie es aussieht, hat sie es voll und ganz akzeptiert. Wer weiß, wann meine Mutter wieder mit mir redet. Ich beschloss nicht weiter darauf einzugehen. "Ich bin dann oben in meinem Zimmer". Langsam verließ ich den Raum und wartete, ob noch jemand ein Wort zu sagen hatte. Nichts. Mit schnellen Schritten ging ich die Treppe hoch und knallte meine Zimmertür zu. Wie lange soll das so weitergehen? Hab ich wirklich alles falsch gemacht?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  gibson
2008-11-04T17:35:28+00:00 04.11.2008 18:35
Wow total klasse :)
Hab deine ff heute erst entdeckt und sie regelrecht verschlungen. ^^ finde sie wirklich sehr sehr gut und hoffe das du bald weiter schreibst :)
TOP ;)
lg gibson



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