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Digimon - Cut

von

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Verspätungen

Sie hatten wohl mehr Glück als Verstand gehabt, das sie sich nicht alle Gräten brachen. Außer ein paar Schürfwunden und einem geprellten Knie auf Simones Seite, gewannen sie den Wettlauf gegen die Gliches.

„ Remember me, that I will make more Sports in my next life.“ keuchte die Studentin, als sie vorsichtig ihr Knie abtastete, welches Veemon zuvor mit einem Kräuterverband versorgt hatte, um die Schmerzen etwas zu lindern. Sie konnten sich eigentlich im Moment solche behindernden Verletzungen nicht erlauben.

Seufzend erwischte sich Simone dabei, wie sie sich wünschte, dass wenigstens einer der Anderen noch hier wäre. Die Kontakte zu menschlichen Wesen fehlten Simone, je länger sie beide auf sich allein gestellt waren.

„Tut es noch sehr weh,“ fragte Veemon besorgt, der den gequälten Gesichtsausdruck anscheinend eher auf die Schmerzen bezog.

„No. You did a great job.“ Simone versuchte zu lächeln, was jedoch gründlich misslang. Veemon ließ sich direkt neben ihr nieder. Er lehnte sich gegen sie und schloss die Augen. Fast schon aus einem, in den letzten Tagen entstandenen, Reflex heraus, legte die Studentin eine Hand auf den Kopf, was dieser mit einem Lächeln quittierte.

„Veemon?“

„Hm?“

„You told me, that some Guardians gave their Partners names. Did you know the reason?“

Veemon löste sich von ihr, drehte den Kopf und zuckte mit den Schultern. „Das weiß ich nicht. Aber ich vermute es als ein Zeichen, das sie halt zeigen wollen, das ihnen die Partnerschaft etwas ganz besonderes bedeutet.“

„I see the shine in your eyes, when you talked about it and I made a decision. What you think about Albert, from Albert Einstein?“

Veemon sagte nichts, aber kuschelte sich wieder an Simone.

Nachdenklich ließ die Studentin ihren Blick über die Landschaft schweifen. Was wohl die Anderen gerade machten? Diese Welt hatte sich, bis auf wenige Ausnahmen, bisher nur von ihrer ziemlich unfreundlichen Seite gezeigt. Ohne Veemons Wissensschatz hätte sie bestimmt schon weitaus größere Probleme als ein geprelltes Knie.

„Du machst dir Sorgen um deine Freunde?“ riss Veemon sie aus ihren Gedanken. Simone sah zu ihm.

„Ich bin mir sicher, du brauchst das nicht. Wenn sie auch nur halb so aufgeweckte Partner haben, werden sie wohl kaum Probleme bekommen. Außerdem bleibt die Anwesenheit von Menschen in unserer Welt nie lange ein 'Geheimnis'. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass wir in nächster Zeit auf erste Hinweise über sie stoßen werden. Wir müssen nur erstmal eine Stadt aufsuchen. Denn dort verbreiten sich Informationen mit gefühlter Lichtgeschwindigkeit.“ Albert lächelte Simone aufmunternd an.

Das letzte, was sie jetzt gebrauchen konnten war, das Simone die Hoffnung verlor und auch die Konzentration, denn dann das machte sie Beide angreifbar.

„Kannst du mir sagen, warum dich diese Zeichnung so beunruhigt hat?“ fragte Veemon interessiert nach.

Simone schluckte und schien im ersten Moment nicht gewillt mit der Sprache herauszurücken, doch dann begann sie langsam zu erzählen.
 

Schweigend lauschte Albert und sah sie dann nachdenklich an.

„Zwei Sachen machen mich stutzig. Zum einen, was veranstalten die Leute von KERN da wirklich und zum Anderen, warum der Dämonenfürst Beelzebumon für euch Partei ergriffen hat und euch sogar hierher schickte. Denn gerade die Fürsten gehören zu denjenigen, die Einmischungen von Außen nicht tolerieren und auch schon damals alles dafür taten, den Wächtern das Leben so unangenehm wie möglich zu gestalten.“

Doch bevor sie diese Gedanken weiter ausführen konnten hörten sie das vertraute Geräusch einer Dampflok.

Sofort sprang Veemon auf und lief in die Richtung, aus der das Geräusch ertönte. Simone stemmte sich etwas umständlicher in die Höhe, bevor sie ihm folgte.
 

Unweit von ihrer letzten Position stand doch tatsächlich ein Trailmon und unmittelbar vor ihm Veemon, das die Arme ausgebreitet hatte und mitten auf der Schiene schritt.

“Hey du da vorne, runter vom Gleis. Ich bekomme Verspätung.“

Wow, an dem Zug sollten sich mal die Bahn in Deutschland ein Beispiel nehmen. Pünktlichkeit …

„Nein ich kann euch nicht mitnehmen. Das ist kein ausgewiesener Bahnhof und wo kämen wir denn hin, wenn ich jedes mal auf freier Strecke halten würde, wenn jemand mit will. Ich habe Zeiten an den ich mich halten muss.“ - „Aber es ist wichtig, das wir mitfahren müssen. Bitte.“ - „Wichtig? Wichtig ist nur mein Fahrplan... Weißt du wie viel Schaden mein Räumer nehmen würde, wenn ich dich … Hey, aussteigen. Sofort.“

Simone war während des Streitgespräches einfach zu einer der Waggontüren gegangen und schon fast im Abteil verschwunden, bevor sie ihren Kopf wieder herausstreckte. „It is your decision. You can take us with, or Veemon will continue discussion and your timetable will completely fail.”

Es dauerte einen kurzen Moment, in dem das Trailmon schwieg und dann etwas undefinierbares vor sich hinbrummelte, was alles andere als freundlich klang. Kaum war Veemon eingestiegen, flog hinter ihm auch schon die Tür zu und das Trailmon setzte sich mit einem scharfen Ruck in Bewegung, welche das Digimon etwas durch das dahinter liegende Abteil schliddern lies.

„What you think, which city is the destination of that Trailmon ?“ Albert ließ sich von Simone auf die Beine helfen, zuckte dann aber mit den Armen. „Ich habe keine Ahnung.“

Das Trailmon jedenfalls schwieg sich über sein Ziel aus, als Veemon es fragte. So blieb ihnen wohl nichts übrig, als abzuwarten.

##

Nach einem rauschenden Fest erwachten Paul und Clockmon am nächsten Tag erst gegen Mittag. Stöhnend hielt der Forscher sich den Kopf. Das war doch nie im Leben normaler Sake gewesen. Er ließ die Hand langsam tiefer sinken, als Katrin eintrat. „Paul nicht!“ Doch die Warnung kam zur spät. Pauls Hand streifte den Verband, der seinen Hals und die Hälfte der rechten Wange bedeckte.

„Ist etwas nicht in Ordnung?“ kam es fragend von Kotemon, der hinter der Studentin sand und so nicht sehen konnte, was im Raum vor sich ging.

„Nein, alles bestens. Ich glaube er wurde nur etwas unsanft an seine gestrige Aktivität erinnert.“ Die Studentin kicherte, während der Forscher immer noch schmerzhaft das Gesicht verzog. „Eindeutig zuviel Sake,“ kicherte sie immer noch. „Und als nächstes willst du mir jetzt weismachen, dass du dich nicht daran erinnerst, das du dich gestern Abend an eine der Tänzerinnen herangemacht hast, die dir eine ziemliche Abfuhr erteilt hat.“ Katrin deutete auf den Verband. „Bastemons Krallen sind ziemlich scharf.“

Unglaube lag im Gesicht von Paul, als er sich hastig begann von dem Gewickels um seinen Hals zu befreien. Wenn es wirklich die letzte Nacht gewesen war, musste man doch eigentlich nichts mehr davon sehen. Auch wenn es noch empfindlich war. Eigentlich. Drei gleichmäßige, hellrote Striemen ließen immer noch die Art der Abfuhr erahnen.

Paul kniff die Augen zusammen, als er versuchte sich daran zu erinnern, was am letzten Tag allse passiert war.
 

Nachdem sie erst mal einen geschlagenen Tag flach gelegen hatten, mit einer Abart von Erkältung, den Wasserspielen sei dank, war am zweiten Tag das Ritus durchgeführt worden, das aus Katrin und Kotemon Partner machte. Danach wurde gefeiert und man hatte zur Feier des Tages dieses Teufelszeug ausgeschenkt, was sie im Dorf selber brauten und als Sake bezeichneten. Komischerweise war seine Schale nie leer geworden. Irgendwann tauchte dann diese Gauklertruppe auf und ab da besaß Paul einen Filmriss.
 

Er zuckte zusammen, wurde aus seinen Gedanken gerissen, als die wunden Stellen ziepten. „Halt still,“ sprach Katrin mit strenger Stimme, während sie die Wunden mit einer Kräutermixtur abtupfte. „Wer trinken kann, muss auch leiden können.“ Sie legte den Tupfer zur Seite und verband die Wunden erneut.

Paul wartete noch, bis sie fertig war, bevor er beschämt den Kopf senkte, denn ihm war gerade noch etwas schmerzlich klar geworden. „Entschuldige, das ich deinen wichtigsten Tag so ruiniert habe,“ murmelte er leise.

„Es muss dir nicht Leid tun,“ winkte Katrin ab, während sie Kotemon die gebrauchten Sachen wieder auf ein Tablett legte, damit dieser sie fort bringen konnte. Sie lächelte ihn an, zumindest versuchte sie es. „Wir waren beide noch durch die Krankheit geschwächt und hatten gemeinsam einen sitzen, sonst wäre es wahrscheinlich gar nicht so weit gekommen. So wie ich deinen Partner kenn, passt der schon auf, das du keine zu großen Dummheiten anstellst.“ Paul schnaubte beleidigt, während Katrin zu kichern begann. Clockmon zog es vor, sich lieber bedeckt zu halten.

„Aber jetzt zu einer anderen Sache.“ Katrins Stimme war wieder ernst geworden. „Ich war heute morgen bei Apemon um ihm mitzuteilen, dass wir die Anderen suchen gehen werden. Zu lange schon schlagen wir hier Wurzeln und ich möchte schon wissen wie es ihnen geht.“

„Wenn es dir etwas hilft, kann ich dir sagen, wo Quinn ist.“ Paul hob die Ringhand und hielt sie etwa in Bauchhöhe, so das etwa in Brusthöhe etwas wie eine Karte erschien, die das Dorf darstellte. Doch sie war irgendwie unscharf. „Blöde Kopfschmerzen,“ knurrte der Forscher und versuchte sich mehr auf die Karte zu konzentrieren, das die Umrisse schärfer würden.

Dann bewegte er die Hand, so dass das Dorf verblasste. „Ich weiß nicht genau, wo wir gerade sind, deshalb werde ich unseren Standpunkt jetzt mal auslassen. So, Quinn mein Junge, wo steckst du.“ Paul pitschte die Augen zusammen, während die Karte sich wandelte. „Ah, da.“ Das Wechselspiel war zu einem Ende gekommen und zeigte so etwas wie Umrisse einer Stadt. „Er steckt in Acero.“

„Woher weißt du das?“ fragte Katrin fassungslos. „Nun ja.“ Paul griff sich mit der anderen Hand an den Hinterkopf und tat leicht verlegen, „ich habe ihm bei unserem ersten Treffen ein paar Informationen zugespielt und das ist der Grund, warum ich ihn nun orten kann.“

Die Karte brach zusammen, als Paul die Hand drehte und sie Katrin hin streckte. „Ich denke, es ist das beste, wenn wir unsere auch miteinander abstimmen, für den Fall, das wir getrennte werden. Dann fällt es uns auch nicht sonderlich schwer wiederzufinden. Eigentlich hätte ich das schon in Justiciamons Palast machen sollen, aber dann kam ja dieser Sturm.“ Er zuckte kurz mit den Schultern. „Und das mit Simone hab ich dann auch noch versaut, als wir angegriffen wurden...“ Bei diesem Gedanken verzog Paul das Gesicht. „Ein Angriff? Von wem? Und warum erfahre ich erst jetzt davon?“ Katrin griff mit fragendem Blick nach seiner Hand und zuckte zusammen, als Paul das mit ihr tat, was er schon mit Quinn durchgezogen hatte.

„Die Kopfschmerzen hättest du behalten können,“ murrte sie leise, als Paul zu erzählen begann.



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