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Digimon - Cut

von

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Fundsache

Katrin lernte eine ganz andere Kampfkunstkultur kennen. Es war mehr oder minder ein bunter Mix aus allem, was sie gelesen, gelernt oder mal irgendwo gesehen hatte.

Obwohl man ihr relativ viel Freiraum ließ, spürte Katrin schon, dass man ihr eine 'Begleitung' im Verborgenen mitgab. Nur wenn Kotemon bei ihr war, verschwand das Gefühl beobachtet zu werden.

Am Anfang hatte sie darauf etwas gereizt reagiert, doch es dann hingenommen, war dieser Ort doch zu interessant, als das man es sich mit dessen Bewohnern verscherzen sollte.

Sie bekam sogar Gewissensbisse, dass die sich nicht aufmachte, die Anderen zu suchen. Doch als sie Apemon davon erzählte, meinte dieser, das es besser wäre, hier zu warten, das die Chancen größer waren, wenn sie an einem Ort blieb. Zudem hatte er versprochen, dass er seine Schattenkrieger nach Menschen Ausschau lassen würden, die auf Katrins Beschreibungen passten. Mit diesem Netzwerk an Spähern waren ihre Chancen garantiert größer, als alleine.
 

Gerade als die Zeit der Morgenmeditation vorbei war und die Studentin ihre Kleidung gewechselt hatte erhielt sie davon, dass man einen Menschen gesehen hätte, der sich einem der versteckten Vorposten nähere.

„Wenn du es wünschst können unsere Posten ihn aufhalten und zu uns bringen.“ Doch Katrin schüttelte den Kopf. „Wäre es möglich, das man mich in dessen Nähe führt?“ fragte sie stattdessen als sie wieder in der Siedlung des Ältesten war. „Selbstverständlich nur, wenn das nicht gegen irgendwelche Regeln verstößt.“

Apemon nickte nur. „Das sollte nicht das Problem sein.“

Als Katrin anbot, das man ihr wieder die Augen verbinden konnte, schüttelte dieser den Kopf. „Das wird nicht mehr nötig sein,“ meinte er stattdessen. „Kotemon wird dich hinbringen.“

„Danke für das in mich gesetzte Vertrauen,“ entgegnete Katrin und war durchaus darauf erpicht ihn nicht zu enttäuschen. Apemon nickte nur und damit war sie erneut entlassen.

Draußen warteten Peckmon und Hawkmon und... wie nicht anders zu erwarten, waren sie sich schon wieder nicht einig was sie tun sollten und diskutierten es lautstark aus.

Katrin stöhnte im Geiste. In den letzten Tagen hatte sie zwar Peckmon und Hawkon nicht zu Gesicht bekommen, aber gewisse Streitigkeiten waren manchmal deutlich in der Siedlung zu hören gewesen.

Doch die Beiden verstummten, als sie bemerkten, dass sie nicht mehr alleine waren.

Noch ehe Katrin sich versah, hatte man sie mit Kotemon auf den Rücken von Peckmon verfrachtet und sie waren unterwegs. Die Studentin war beeindruckt darüber das dieses Digimon sie tragen konnte und dabei keine Schwierigkeiten zu haben schien ein ordentliches Tempo vorzulegen.

Es dauerte nicht lange und sie hatten die Siedlung so weit hinter sich gelassen, das es Katrin unmöglich war zu sagen wo Wald und wo die Häuser waren. Dennoch wurde Peckmon keinen Deut langsamer, während Hawkmon über den Baumwipfeln dahinglitt. Wenigstens konnten sie sich so nicht wieder streiten. Ein schwacher Trost.
 

Nach etwa einer Stunde wurde Peckmon langsamer und hielt schließlich ganz an. Sofort war Kotemon von ihm herunter geglitten und pirschte sich in eine bestimmte Richtung vor. Katrin folgte ihm dicht auf, allerdings nur in geduckter Haltung. Doch als sie den kleinen Hügel überwunden hatten, der ihnen die Sicht versperrte, wobei sie gar nicht mitbekamen das die beiden anderen Digimon zurückblieben, erlebten sie eine 'böse' Überraschung.

„Numemon. Katrin lauf ...“ Die besagten Digimon schienen jedoch nicht sonderlich überrascht zu sein, sie zu sehen, sondern eröffneten gleich das Feuer auf sie mit Geschossen, die einem festen, gedrehten Stuhlgang sehr nahe kamen.

„Boa, wie ekelig,“ rief Katrin aus, hielt dann aber lieber den Mund als so ein Haufen ihr Gesicht nur um Haaresbreite verfehlte. Hastig und überstürzt traten die Beiden den Rückzug an, denn unter diesen Bedingungen war niemand zu einem Kampf bereit.

Doch da verließ Katrin plötzlich das Fluchtglück. Sie blieb mit dem Fuß in einer hochstehenden Wurzel stecken und schlug der Länge nach hin.

Mit Mühe befreite Katrin ihr Bein aus der Wurzel, doch als sie es belastete schoss ein scharfer Schmerz hindurch.

„Alles in Ordnung?“ rief Kotemon zu ihr, der gerade am Aufholen war. Doch die Studentin schüttelte den Kopf. „Ich glaube, ich habe mir den Knöchel verstaucht,“ murrte sie bitter und sah sich um. Erst jetzt registrierte sie, dass sie nur noch mit Kotemon allein war und hinter ihnen die Horde Numemon. Von Peckmon und Hawkmon fehlte jegliche Spur.

Kotemon schien es auch bemerkt zu haben und wußte, dass das Mädchen ohne fremde Hilfe nicht schnell genug fort kam. Das Digimon war zu klein um ihr in dieser Art und Weise behilflich zu sein, so blieb Kotemon Katrin stehen, drehte sich langsam um und zog sein Bambusschwert. „Dann werde ich Kämpfen.“ Unerschütterlich blickte Kotemon zu der zahlenmäßig weit überlegenen Gegnerschar.

„Nein Kotemon, bring dich in Sicherheit.“ Doch das Digimon hörte nicht auf Katrins Worte. Stattdessen wehrte es die ersten Geschosse ab und mit einem Mal fiel es der Studentin wie Schuppen von den Augen. Wie konnte sie eigentlich so blind gewesen sein? Kotemon hatte es schon viel früher erkannt, aber sie war nicht dazu in der Lage gewesen. Dabei hatte es sogar ihr Sensei oft genug gepredigt. Zudem hatte er einmal im Scherz gemeint, dass der Mensch nicht dazu bestimmt sei, seinen Weg auf ewig allein zu gehen.

„Kotemon, ich nehme an. Tut mir Leid, das ich vernagelt war.“ Kaum waren diese Worte über ihre Lippen, nickte das Digimon leicht und stürzte sich in die Schlacht.

Kotemon stellte sich den Numemon in den Weg, doch bevor er zuschlagen konnte, mischte eine andere Stimme mit. „Ich denke, es ist Zeit, den Gong für eine zweite Runde zu schlagen. Bist du bereit Clockmon?“

Mehrere Augenpaare ruckten zur Seite. Auch Katrin sah dorthin. „Paul!“ entfuhr es ihr mit leicht strafenden Unterton. Das war bestimmt kein Zufall, das sie sich ausgerechnet JETZT erst blicken ließen, darin war sich die Studentin sicher.

„Stets zu Diensten, Mylady.“ Der Forscher trat aus einer Senke heraus und verbeugte sich leicht, während er wissend grinste.

„Clockmon, ich sagte doch, das du es nicht nehmen solltest.“ Etwas verwirrt hielt das Digimon kurz in seinem Kampf inne und warf Paul einen fragenden Blick zu, bevor er etwas zutage förderte, und es den Numemon im hohen Bogen zuwarf, welche sich sofort darauf stürzten.

Einige von ihnen machten sich mit dem glänzenden Gegenstand sofort aus dem Staub, während andere zurück blieben um etwaige Verfolger davon abzuhalten es ihnen wieder abzujagen. „Strafe muss sein,“ verkündeten sie trotzig und Paul seufzte. „Ihr habt das Ding einfach offen wo rumliegen lassen, das es sich jeder nehmen könnte und jetzt habt ihr es zurück. Das muss doch genug sein, oder? Spart uns allen viel unnötige Zeit.“

Doch die Numemons hielten nichts davon und antworten Paul mit einem großen Stapel ihrer Haufen.

„Das ist ekelig. Meine Sachen...“ Paul stemmte die Hände in die Hüften und blickte auf die anderen Digimon mit strengem Blick herab. „Ihr...“ weiter kam der Forscher nicht, als mehrere Shuriken vor den gegnerischen Digimon einschlugen.

Wie aus dem Nichts waren Peckmon und Hawkmon aufgetaucht, zusammen mit einigen Ninjamon, die die Umgebung als Deckung ausnutzen und nur zu erahnen waren.

Dieses Kräfteungleichgewicht ließ den Mut der Numemon ins Bodenlose fallen und sie traten hastig den Rückzug an.

Nachdem die Gefahr erstmal gebannt zu sein schien, versuchte Katrin erneut aufzustehen. Sofort war Kotemon an ihrer Seite. „Puuuh, du riechst,“ murmelte sie leise, während sie auf einem Bein zum Stehen kam und das Verletzte sofort entlastete, bis Paul da war, der sie stützte. Bei seiner Größe war dies sinnvoller und so ließ Kotemon ihnen etwas Freiraum, sie besser bewegen zu können, während er zu Peckmon blickte. „Kannst du sie bitte tragen?“ Doch Peckmon schüttelte den Kopf. „Nein.“

„Wie nein?“ Paul drehte den Kopf, und bekam im nächsten Moment eine Ladung Wasser ins Gesicht. „Hey,“ beschwerte er sich. Clockmon begann zu lachen und war der nächste, der eine ordentliche Ladung Wasser aus mehreren Seiten abbekam, während auch die Menschen, sowie Kotemon regelrecht geduscht wurden.
 

Überracht sah Katrin sich um, als sie die Augen halbwegs wieder frei hatte. Sie konnte nirgendwo einen See, einen Bach oder etwas ähnliches entdecken, wo die ganze Flüssigkeit hergekommen sein konnte. Eine weitere Wasserladung traf sie und Katrin protestierte.

„Komprimierte Wasserkugeln. Praktisch für jede Gelegenheit.“ - „Du hättest mich vorwarnen können, bevor ihr uns damit bewerft, beschwerte sich Hawkmon. „Jetzt sind meine Federn klatschnass.“ Das Vogeldigimon schüttelte sich ausgiebig, mit dem Erfolg, das seine zerzausten Federn nun teilweise abstanden. Hawkmon schnaubte, während Peckmon kicherte. „Jetzt habe ich das Zeug im Gefieder, auch nicht besser.“

„Soviel Wasser wäre nun auch wieder nicht nötig gewesen.“ Paul wrang seinen Kittel aus, was relativ wenig Sinn machte, da auch der Rest seiner Kleidung an allen Ecken tropfte, ebenso wie seine Haare. Katrin bezweifelte keine Sekunde, das sie ein ähnliches Bild bot. Hoffentlich holte sie sich keine Erkältung.

Peckmon trat näher an Katrin heran und musterte das triefende Elend. „Steig auf, dann bringe ich euch schneller ins Dorf zurück. Auf euch wartet eine Verabredung mit den Quellen.“ Das Digimon ließ den Blick schweifen. „Auf euch alle.“

Mit Pauls Hilfe gelangte Katrin auf Peckmons Rücken. Doch Kotemon wollte nicht aufsteigen. Er schüttelte den behelmten Kopf und griff dann unter die Rüstung. Mit einem Mal hatte er ein kleines eckiges Gerät in der Hand, das er in die Mitte der Versammlung warf.
 

Katrin spürte ein Ziehen und als sie wieder etwas sehen konnte, befanden sie sich im Dorf.

„Was?“ entfuhr es ihr. Doch Paul lachte. „Ein Warpfeld, wußte gar nicht, das es überhaupt noch welche davon gibt.“

Während Katrin noch verwirrt war, grinsten die Anderen wissend.

„Selten sind sie. In der Tat,“ meinte Kotemon, „doch Apemon wollte, dass ich eines der Geräte mit auf die Reise nahm. So eine große Gruppe 'Nichteingeweihter' ist schwer auf normalem Wege hierher zu bringen. Aber jetzt sollten wir wirklich die Quellen aufsuchen.“



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