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Digimon - Cut

von

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KERN I

Die Tür wurde geöffnet. Müde hob Dice ein Augenlid und war im nächsten Moment hellwach, als fremde Leute den Raum betraten und sich Leifs Bett näherten. Er knurrte leise. Doch die Fremden, wovon 2 irgenwelchen feinen Zwirn und 3 fremdartige Uniformen trugen, zeigten sich nicht wirklich beeindruckt. Doch das konnte durchaus daran liegen, dass sie Dice überhaupt nicht wahr nahmen, denn keiner von ihnen trug diese merkwürdigen Augengläser. Nur ein einzelner Kittelträger machte einen Bogen um die Stelle, wo er das Digimon vermutete und erntete deswegen den ein oder anderen merkwürdigen Blick, bevor er hastig an das Bett trat.

„Dieser ... Junge hier ist ein ganz besonderes Objekt“, begann er und Dice knurrte wieder, diesmal lauter, während er sich langsam erhob. „Was wir bisher herausfinden konnten ist, dass er sich für eine sehr lange Zeit in einem abgeschlossenen System befunden hat. Jahre um genau zu sein.“

Er zog eine kleine Spritze heraus und injizierte den Inhalt in den Tropf, der in Leifs Arm endete.

Ein ratschendes Geräusch war zu hören, als ein Stück seines Kittels weiter unten Risse bekam.

„Oh, scheint, das ich wo hängen geblieben bin“, meinte der Mann mit einem Achsenzucken. „Aber jetzt sollte er gleich aufwachen.“

Auch Dice ließ von dem Forscher ab, als er die Worte hörte und wandte seinen Kopf. Langsam schritt er zu der einzigen freien Seite des Bettes und legte seinen Kopf auf die Matratze. Er wartete auf irgend eine Reaktion. Doch im ersten Moment passierte gar nichts.

Nach einer gewissen Zeit begannen die Männer unruhig zu werden, doch da vernahm Dice eine leise Stimme. Eine sehr leise Stimme. Sie murmelte zusammenhangloses Zeug und dann begann sie zu lachen, ein heiseres, kaltes Lachen, das Dice eine Gänsehaut in seinem Unterfell bescherte, bevor das Lachen zu einem Schreien wurde. Doch der Schrei währte nur kurz, dann begann Leif zu weinen.

Sofort versuchte sich Dice näher zu dem Jungen zu schieben, doch die Männer traten näher und er musste zurückweichen. Nun knurrte der Wolf richtig laut und fletschte die Zähne. Er wollte nicht, dass die Leute Leif in so einen Zustand sahen.

In diesem Moment ging die Tür wieder auf und diesmal trat jemand ein, der diese komische Nachtsichtbrille und ein kleines Gerät in der Hand hielt.

„Was soll das?“ Wollte der Forscher wissen, der Leif indirekt die Spritze gegeben hatte.

„Nur eine Vorsichtsmaßnahme weiter nichts“, erwiderte der Nachtsichtbrillenträger. „Sein Geist ist unruhig und wir wollen doch keine Verzögerungen.“

Der Forscher nickte verstehend und drehte sich wieder den Anderen zu.

Mittlerweile hatte sich auch Leif wieder etwas beruhigt, trotzdem liefen ihm noch Tränen die geschlossenen Augenlider herunter. Dice drückte sich an den Männern vorbei um wenigstens einige von Leifs Gesicht ablecken zu können. Er hoffte, dass der Junge seine Anwesenheit spüren konnte, auch wenn er ihm gerade nicht so nah kam, wie er es gerne würde.

„Es ist noch ein weiter Weg bis zu seiner Genesung doch wir sind äußerst zuversichtlich das wir es schaffen können seine Geist wieder vollkommen herzustellen. Einige Kollegen aus Übersee haben ein bemerkenswertes Präparat entwickelt, was uns eine große Hilfe ist.“ - „Schön und gut, aber was soll uns das Ganze jetzt bringen? Ich sehe hier nur einen kranken Jungen der eindeutig nicht hierher gehört“, warf einer der Uniformierten ein.

Der Forscher nickte nur beflissen und machte dann ein, kaum sichtbares, Handzeichen, woraufhin die Tür erneut geöffnet wurde und eine weitere Person mehrere der Nachtsichtbrillen herein brachte. „Wenn die Herren diese Geräte bitte aufsetzen würden und dann...“ Der Forscher schaute kurz zu dem anderen Brillenträger, der daraufhin auf Dice deutete, „...genau dorthin sehen?“

Die Brillen waren schmaler, sie ähnelten richtigen Sonnenbrillen und hatten ein integriertes Ear-Piece.

Einige der Besucher sogen laut hörbar die Luft ein. „Was ist das?“ fragte ein anderer Uniformträger der die 'Brille' nur so trug, das sie ein Auge verdeckte. „Das, meine Herren,“ verkündete der Forscher feierlich, „ist ein Digimon. Um genau zu sein, der Partner des Jungen, der hier liegt.“ Für einen kurzen Moment herrschte Schweigen.

„Ein Digi...Was?“ Vielleicht hätte sich Dice durch den Anblick der vielen ungläubigen Gesichter amüsiert, wenn sie sich in einer anderen Situation befunden würden. So blickte er nur weiter knurrend zu den Menschen auf, die stellenweise nicht so recht zu glauben schienen, was sie da zu sehen bekamen.

„Was soll das Schauspiel? Wir haben Computer die so etwas noch viel lebensechter simulieren können. Und dafür hat man uns hergerufen? Für solche Kindereien?“ Der erste Uniformierte sah überheblich auf Leif herab. „Haben sie so etwas so dringend nötig?“ - „Ich versichere ihnen, hierbei handelt es sich weder um eine Simulation noch sonstige Computertricks.“

Der Forscher hob beschwichtigend seinen Kittel an. „Sehen sie nicht wie gleichmäßig die Einrisse sind? Das eben war nur so daher gesagt, um nicht vor zugreifen.“ Er deutete auf einen Monitor an der Wand. „Aber vielleicht sollten sie sich noch diese Bilder ansehen, wenn sie mir immer noch nicht glauben.“

Dice nutzte die Gunst der Stunde, wo keiner hinsah und sprang auf das Bett, wo er sich neben Leif zusammen kauerte. Er musste dabei äußerst behutsam vorgehen um nichts wichtiges zu beschädigen. Sollten diese Menschen doch denken was sie wollten.

Mit gespitzten Ohren konnte er hören, wie Leif immer noch leise Worte vor sich hin stammelte. Sie waren zusammenhanglos aber trotzdem tröstend für das Digimon. Zeigten sie doch dass es eine Veränderung im Zustand seines Partners gab. Hoffentlich zum guten.

##

Etwa eine Woche war nun schon vergangen, seitdem die Studenten unsanft von einander getrennt worden waren. Während Quinn und Gazimon doch noch zwei geschlagene Tage gebraucht hatten, bis sie eine Stadt erreichten, irrten Simone und Veemon durch eine unwirkliche Nebelgegend. Auch wenn es hieß, Moos wachse immer in Nordwestliche Richtung an Bäumen kam es ihnen so vor, als liefen sie im Kreis.

Da war es nur ein schwacher Trost, das sie sich wenigstens nicht auch noch um die Essenssuche kümmern mussten, denn essbar war das, was sie die ganze Zeit über zu sehen bekamen garantiert nicht.

Hermann war an die Uni zurückgekehrt und musste sich einige Fragen von Mitstudenten gefallen lassen, was denn eigentlich aus seinen anderen Freunden geworden war und warum sie nicht mehr die Vorlesungen besuchten. Währenddessen lief sein Training mit Kerem weiter.

Paul unterrichtete Aline davon dass er nun auch noch Simone verloren hatte und begab sich zusammen mit Clockmon auf die Suche. Jetzt bereute er es, dass er die anderen nicht noch besser unterwiesen hatte.

Quinn war der einzige, von dem er ein brauchbares Signal bekam, doch der war auch derjenige dem Paul am ehesten zutraute, dass dieser und Gazimon hier alleine klar kamen. Immerhin waren diese ja schon Partner und Gazimon hatte auf den Forscher schon den Eindruck gemacht, das er durchaus erfahrener war.

Die Mädchen waren da schon bedeutend schlechter dran.

AeroVeedramon hatte sich nach der Sache ebenfalls auf die Suche gemacht, weniger wegen der Menschen, eher wegen DemiVeemon. Er versprach Paul vor seiner Abreise jedoch, ihm Bescheid zu geben, wenn er auf einen Menschen treffen würde.



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