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Digimon Reloaded

Die Wahrheit wird die Geschichte verändern...
von

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File 08: C24

Vielen Dank an Selma und Raph1247 für eure lieben Kommentare auf das letzte Kapitel.
 

Viel Spaß beim Lesen!

CaSi und Kradi
 

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Digimon Reloaded - Die Wahrheit wird die Geschichte verändern…
 

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Du versprichst mir die Welt

Sagst mir alles wird gut

Uns kann gar nichts passier’n

(Unser Stern)
 

~*
 

File 08: C24
 

Wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort ist, so trägt man in den seltensten Fällen Schuld an den Folgen dessen, was geschieht. Jedoch ist man dennoch dazu gezwungen, die Konsequenzen zu tragen – was auch immer sie mit sich bringen. So unfair es einem auch scheinen mag, man kann sich diesem Kreis nicht entziehen; denn das ist die Gerechtigkeit dieser Welt.
 


 

Panisch blickte Yolei sich um und presste ihre Hand auf die verkrustete Wunde in ihrer Schulter, wo sie von ihren Entführern angeschossen wurde. Es war schon einige Zeit vergangen, seit sie und Hawkmon hierher gebracht wurden, und die Blutung hatte mittlerweile aufgehört. Dennoch behielt sie die Hand dort, vor allem auch, weil der Schmerz sie davon abhielt, das Bewusstsein zu verlieren. Und wenn sie überleben wollte, dann musste sie wach bleiben!

Die Wände und die Decke der kleinen Zelle, in der sie sich zur Zeit befand, waren kahl und ohne Schmuck. Einfach blanker Stahl, der dem Auge nichts gab, an dem es sich hätte festhalten können. Die einzigen Unregelmäßigkeiten waren die Leuchtstoffröhren, die in die Decke eingelassen waren, und die Tür, die ebenfalls aus Stahl und ton in Ton mit der metallisch-grauen Umgebung gehalten war.

Die Angst raubte ihr fast den Verstand, und sie versuchte, sich an jeden Gedanken zu klammern, der ihr in den Sinn kam, doch alles, was sich ihr immer wieder in den Kopf drängte war die Sorge um Hawkmon. Man hatte sie sofort getrennt und ihr sowohl Digivice als auch D-Terminal abgenommen. Sie wusste nicht, was mit ihrem Digipartner geschehen war, und sie sah keine Hoffnung darauf, es aus eigener Kraft in Erfahrung zu bringen.

Trocken schluchzte sie auf.

Sie würden sterben, sie würden beide sterben. Womit nur hatten sie das verdient?

Ein kratzendes Geräusch an der Tür ließ sie aufschrecken, und mit einem erstickten Schrei flüchtete sie sich in die hinterste Ecke der Zelle. Ängstlich beobachtete sie, wie die Tür sich in die Wand schob und den Blick auf den ebenfalls schmucklosen Gang frei gab, der dahinter lag, und das Digimon, das im Türrahmen stand und sie mit seinen drei Augen bösartig musterte. „Mitkommen!“
 

Name: Webamon

Level: Champion

Art: Schleimdigimon

Typus: Datei

Attacke: Schleimschleuder, Große Donnerkugel
 

Zitternd presste sich Yolei an die Wand und suchte mit huschenden Augen nach einem Fluchtweg vor ihrem Entführer, doch es gab keinen Weg an Webamon vorbei. Die massige, fast runde Gestalt des Digimon füllte die gesamte Tür aus, und der Schleim, der beständig von seinen Tentakeln auf den Boden abgesondert wurde, war klebrig und unterband ein schnelles Vorankommen. Tränen rannen Yoleis Wangen herab, und sie heulte auf, als das Digimon sie mit groben Händen packte und auf die Füße zerrte.

„Mitkommen hab ich gesagt!“

Unsanft wurde sie von Webamon aus der Zelle und auf den Gang gezerrt, ihre Schusswunde schmerzte durch die Belastung höllisch. Vor der Tür wartete ein junger Mann auf die Beiden, den Yolei schon bei ihrer Entführung in der Digiwelt gesehen hatte, und dessen Namen sie durch Zufall auch gehört hatte. Seine Haare waren relativ kurz und rot, und er trug, statt wie alle anderen hier in schwarzem Leder herum zu laufen, Jeans und ein T-Shirt. Mit undeutbarem Blick wendete er sich ihr zu.

„Am besten, du machst nicht all zu viel Ärger. Dann geht das Ganze schneller für dich vorbei und es wird vielleicht nicht ganz so schmerzvoll.“
 

Name: Karl-Heinz “Kalle” Strobel

Mensch

Alter: 18 Jahre
 

Mit zitternden Knien stand Yolei zwischen den beiden und schaffte es, einmal kurz zu nicken, dann wurde sie von ihnen den Gang entlang geführt, durch mehrere Türen und Räume hindurch und wieder andere Gänge entlang, bis sie schließlich vollkommen die Orientierung verlor. Es hätte durchaus sein können, dass sie die ganze Zeit im Kreis liefen; Yolei hätte es nicht sagen können. Alle Räume, alle Gänge waren aus dem gleichen, glatten, silbriggrauen Stahl wie ihre Zelle, und kein Fenster oder Möbelstück bot sich als Orientierungspunkt an.

Nach einer Ewigkeit, wie es ihr schien, in der sie mehrere Male gestolpert war und in der sie von Webamon oder wahlweise Kalle angehalten wurde, sich gefälligst nicht so anzustellen, kamen sie in einen großen Raum, in dem es von technischen Geräten nur so wimmelte. Etwa ein halbes Dutzend in schwarze Lederjacken gekleidete Menschen und ihre Digimon sammelten sich um die verschiedenen Geräte und schienen Daten zu verarbeiten und Messungen zu überwachen. In der Mitte des Raumes befand sich eine kreisrunde Plattform, die durch dickes Glas vom Raum abgetrennt war. Und dort befand sich-

„Hawkmon…“ stieß Yolei hervor und ließ schließlich kraftlos den Kopf auf ihre Brust sinken. Sie waren schon so gut wie tot.
 

Konzentriert blickte die Jugendliche auf den Bildschirm ihres Laptops und strich sich eine Strähne ihres langen, kartoffelblonden Haares aus dem Gesicht, die sich aus dem Zopf gelöst hatte. Sie gab ein paar Befehle ein, wartete kurz auf das Ergebnis und blickte dann auf den dunklen See, der sich vor ihr erstreckte.

„Dort drin ist das Quartier, in das sie den Bug gebracht haben. Die Spur ist eindeutig.“

„Nun, dann heißt es wohl: Margot, zieh den Badeanzug an, die anderen schwimmen schon! Was, Lee?“ Grinsend lehnte sich Bene auf die Schulter der jungen Frau. Genervt sah sie ihn an.
 

Name: Leandra „Lee“ Denninger

Mensch

Alter: 15 Jahre
 

„Warum genau habe ich noch mal zugestimmt, dass ausgerechnet du mit auf diese Mission gehst?“ Unsanft schüttelte sie ihn ab und schloss ihren Laptop wieder. Mit forschem Schritt ging sie an Bene und Dria, die etwas abseits stand und mit ihrem Gewehr auf vorbei fliegende Digimon zielte, vorbei und auf eine Gruppe schlank gewachsener Bäume zu.

„Hier ist der Eingang.“ Sie nahm ihr Digivice, klopfte damit zwei Mal gegen einen der Bäume, und ein leises Piepsen ertönte. Dann tat sich eine Öffnung im Boden auf. Gespannt trat ein Digimon, das ein wenig wie eine Kreuzung aus einem Engel und einem Schaf aussah, näher und blickte in den dunklen Gang.

„Oh, ich liebe Geheimgänge!“
 

Name: Poimon

Level: Rookie

Art: Engelsdigimon

Typus: Serum

Attacke: Federschlag
 

„Ach ja? Sicher dass du dich dann nachher nicht im Dunkeln fürchtest?“ Kichernd flog Batmon zu Poimon und hüpfte um es herum. „Immerhin könnte dort alles Mögliche auf dich lauern. Spinnen, oder Clowns- Ah!“

Erschrocken schrie es auf, als Dria unsanft auf seinen schwarzen Mantel trat und es somit daran hinderte, weiter um das sichtlich nicht begeisterte Poimon herum zu tänzeln. Mit bösem Blick richtete sie mit der linken Hand ihre Waffe auf das kleine, runde Digimon. „Ich rate dir, die Klappe zu halten, oder das ist der letzte Auftrag, den du jemals ausführen wirst.“

Gerade als Bene einschreiten wollte sah sie zu ihm und richtete die Krallen auf ihn, die sie stets an die rechte Hand geschnallt hatte. „Das Gleiche gilt im Übrigen auch für dich.“

Hart schluckte Bene, und Lee verdrehte die Augen. „Ihr seid wie die kleinen Kinder.“
 

„Digiarmorei der Liebe, erstrahle!“

„Hawkmon digitiert zu… Halsemon, Flügel der Liebe!“
 

Name: Halsemon

Level: Armor

Art: Tierdigimon

Typus: Datei

Attacke: Sturmschwingen
 

Erschöpft hustete Yolei und spuckte etwas Blut auf den Boden. In dem Moment, in dem Hawkmon sein neues Digitationslevel erreicht hatte, wurde es von einem der Arbeiter in dem Labor auch schon wieder mit einer Art Strahl beschossen, der es dazu zwang, wieder auf den Rookielevel zurück zu digitieren.

Dieses Spiel spielten sie jetzt schon eine geschlagene Stunde lang, und ihre Peiniger wollten immer mehr Digitationen von ihnen sehen. Yolei wusste nicht, wofür ihre Entführer diese Daten brauchten, aber sie wusste, dass Hawkmon und sie nicht mehr sehr lange durchhalten würden. Die Digitationen kosteten sie beide sehr viel Kraft, und sie hatten schon jetzt nicht mehr viel davon übrig.

Zudem hatte man sie für das Experiment an einen Computer in einer kleinen Glaskammer angeschlossen, und mehrere Kabel waren an ihrem ganzen Körper befestigt und transportierten Informationen über sie wusste nicht was. Ebenfalls hatte man ihr, kaum dass sie den Raum betreten hatte, ein Mittel gespritzt, durch das sie für kurze Zeit bewusstlos geworden war. Als sie wieder aufgewacht war befand sie sich schon in dieser Kammer, und ihr Nacken juckte so sehr, dass es fast schon schmerzte. Allerdings wagte sie es nicht, sich dort zu kratzen oder sonst etwas zu tun, das den Befehlen ihrer Entführer zuwider ging. Hoffentlich konnte Hawkmon das verstehen. Sie wollte doch nur am Leben bleiben!

„In Ordnung. Jetzt wieder das andere Armorei! Los!“, blaffte da eine forsche Stimme aus einem Lautsprecher, der über ihrem Kopf in der Kammer angebracht war. Yolei wimmerte kurz, tat dann aber wie geheißen.

„Digiarmorei der Aufrichtigkeit, erstrahle!“, krächzte sie, und auch Hawkmons Stimme klang gequält, als die Antwort kam.

„Hawkmon digitiert zu… Shurimon, Gebieter der Aufrichtigkeit!“
 

Name: Shurimon

Level: Armor

Art: Mutantendigimon

Typus: Serum

Attacke: Messerscheibe
 

Yoleis Knie wurden weich und ihre Lippe zitterte, als sie wieder mit ansehen musste, wie ihr Digipartner gezwungen wurde, auf den Rookielevel zurück zu kehren. Es war einfach nicht fair. Warum kam niemand, um sie zu retten? Womit hatte sie das verdient?

„Hört doch endlich auf…“ Erstickt schluchzte sie auf und Tränen rannen über ihre Wangen. Die Wache, die vor ihrem Glasgefängnis stand, grinste sie höhnisch an und öffnete gerade den Mund, um ihr etwas zu sagen, als ein schriller Alarm durch das Labor hallte und alle Anwesenden aufschreckte.
 

„Geben Sie nie jemandem ein Gewehr, wenn Sie nicht wissen wohin er damit zielt. Das war ein Fehler", kommentierte Bene trocken den Alarm, der in dem Moment losgegangen war, in dem Dria kurzerhand die Kontrollkonsole einer Tür, die ihnen den Weg versperrte, zerschossen hatte. Als Dria die Waffe allerdings auf ihn richtete hob er abwehrend die Hände.

„Hey, das war doch nur Spaß. Nur Spaß, hörst du?“

„Der Alarm ist allerdings kein Spaß. Was sollte das, Dria? Ich hätte die Tür auch öffnen können ohne dass jeder in diesem Quartier mitbekommt, dass wir unterwegs sind!“ Schlecht gelaunt blickte Lee Dria an, diese zuckte mit den Schultern.

„Die Tür ist offen, oder? Und besser, sie wissen, dass wir hier sind. Das gibt ihnen mehr Zeit, Angst vor mir zu haben.“ Geschickt ließ Dria ihr Gewehr durch die Luft wirbeln, und Lupilavmon lachte kurz auf und schwang seine Axt.

„Das wird ein Spaß!“

„Vergesst nur über euren Spaß nicht, dass wir hier sind um Informationen zu sammeln und den Bug zu bergen, und nicht, um alles kurz und klein zu schlagen bevor wir brauchbare Informationen aus dem Computer ziehen können. Ist das klar?“ Streng blickte Lee die beiden an und Poimon hinter ihr nickte zustimmend.

„Genau, sonst macht ihr wieder alles kaputt und alle Arbeit zunichte, wie das letzte Mal!“

„Wenn ich mich allerdings recht entsinne, warst du es, der das letzte Mal den Aufzug zerstört hat, weshalb ihr fast drauf gegangen wärt, oder?“, grinste Batmon und flog auf Benes Schulter, der trotz aller Umstände recht gut gelaunt schien.

Gerade wollte Lee auch Batmon zurechtweisen, als der schrille Alarm aufhörte und wieder Stille in die Gänge einkehrte. Nachdenklich runzelte sie die Stirn. „Sie haben uns wohl entdeckt.“

„Dann lasst uns endlich los gehen, bevor wir hier noch wurzeln schlagen.“ War Drias prompte Reaktion, und gemeinsam mit Lupilavmon schritt sie voran in den nächsten Gang.

Unwillig beobachtete Lee sie dabei. Es hätte wesentlich angenehmere Begleiter für diese Mission geben können – allerdings nicht in einer Organisation wie Brockdorff.

Während sie und Poimon Dria schweigend folgten, begannen Batmon und Bene, sehr schräg und unangenehm hoch ein Lied aus den aktuellen Charts zu pfeifen. Lee seufzte laut auf.
 

Nervös blickte Yolei auf die Tür, die ihrem Glasgefängnis gegenüber lag, und vor der sich sämtliche Anwesenden mit ihren Digimon postiert hatten. Es war vorhersehbar, dass es ziemlich hässlich werden würde, sobald derjenige durch die Tür kam, der den Alarm verursacht hatte.

Vorsichtig blickte sie hinüber zu Hawkmon, das erschöpft auf dem Boden der Plattform lag und sich nicht mehr rührte. Wenn es ihnen nur gelingen würde, aus diesen Glaskästen auszubrechen…

Eine gewaltige Explosion erschütterte den Raum, und ein paar Männer und Digimon schrien, als sie von herumfliegenden Metallsplittern und Türresten getroffen wurden. Eine Jugendliche mit kurzen, weißen Hosen und einer hellen Jacke mit abgerissenen Ärmeln sprang durch den qualmenden Türrahmen, die hellbraunen Haare seitlich zu einem Zopf gebunden und in ihren Händen ein Gewehr, das sie schon auf das erste feindliche Digimon gerichtet hatte.

„Riley! Los!“

Ein Digimon in Form eines blauen, riesigen Smileys mit diabolischem Grinsen und einer gewaltigen Axt in der Hand folgte ihr.

„Alles klar! Scharfe Klinge!

Ein Digimon, das dumm genug gewesen war, den beiden nicht auszuweichen, wurde von Riley erwischt, während sein menschlicher Partner von dem Mädchen niedergeschossen wurde. Yolei schluckte hart und presste sich an die Rückwand ihres Gefängnisses. Hoffentlich waren diese Typen auf ihrer Seite!

Eine weitere junge Frau mit langen, kartoffelblonden Haaren und Laptop unter dem Arm betrat den Raum, an ihrer Seite ein geflügeltes Digimon, das gewisse Ähnlichkeiten mit einem Engel und einem Schaf hatte.

„Verdammt, Dria, lass’ das Labor am Leben!“, kommentierte sie das rücksichtslose Verhalten ihrer Vorgängerin, die auf ihre Gegner schoss und dabei auch große Teile der Laboreinrichtung zerstörte. Eine feurige Digimonattacke zischte knapp an ihrem Gesicht dabei, und sie zog ihr Digivice. Sofort begannen der Display und das geflügelte Digimon, zu leuchten.

„Poimon digitiert zu… Senbonmon!“
 

Name: Senbonmon

Level: Champion

Art: Vogeldigimon

Typus: Serum

Attacke: Hypnosefedern
 

Dort, wo vorher noch das halbe Schaf gestanden hatte, stand nun ein grüngeflügelter Engel mit Krallenfüßen und Flügeln anstatt Händen, das Gesicht hinter einer schafähnlichen Halbmaske verborgen. Sofort griff es das Digimon an, das seinen Digipartner attackiert hatte, während das blonde Mädchen mit ihrem Laptop zu einer der Computerkonsolen eilte und begann, sich in das System zu hacken. Hawkmon und sie selbst wurden bisher von allen ignoriert – wahrscheinlich gingen beide Seiten davon aus, dass sie aus ihren gläsernen Käfigen nicht entkommen würden.

Mit schweißnassen Handflächen beobachtete Yolei, wie noch ein junger Mann mit chaotischen braunen Haaren und einem breiten Grinsen im Gesicht – sie erkannte den Typen, der sie auf der Beerdigung angesprochen hatte – in den Raum stürmte, gefolgt von einem bemanteltem, runden Digimon. Im Gegensatz zu seiner Vorgängerin fackelte er jedoch nicht lange und zückte sofort sein Digivice, und sein Partner reagierte.

„Batmon digitiert zu… Supermon!“
 

Name: Supermon

Level: Champion

Art: Microdigimon

Typus: Datei

Attacke: Laseraugen, brutale Faust
 

Aus dem dunklen Balldigimon war nun ein rot-blaues, fünfeckiges Digimon mit rotem Umhang und kurzen Armen und Beinen geworden, das auf seiner Front ein umgedrehtes S trug.

„Also dann, los geht’s Mädels... die Schlüpfer festhalten!" Mit diesen eher ungewöhnlichen Worten stürmte der Digipartner von Supermon in den Kampf und schlug einen Mann nieder, während sein Digimon mit der bezeichnenden Attacke „Brutale Faust!“ sein Digimon zu Boden brachte.

Alles in allem war der Kampf kurz, aber heftig. Die drei weißgekleideten Menschen mit ihren Digimon schafften es schnell, Yoleis Entführer zu überwältigen, und Yolei war sich sicher, dass mindestens zwei von ihnen und vier ihrer Digimon tot waren. Sie schauderte und blickte ängstlich durch das Glas auf das Schlachtfeld. Selbst wenn diese Typen hier waren, um ihr zu helfen, die waren ihr extrem unheimlich. Immerhin hatten sie einfach so andere Menschen und Digimon umgelegt!

Plötzlich klopfte der Junge an die Glasscheibe vor ihrem Gesicht.

"Hallo, Fräulein, können Sie meine Stimme hören?!" Er grinste sie kurz an und wedelte mit der Hand auf ihrer Augenhöhe. Dann deutete er auf etwas knapp außerhalb ihres Sichtfeldes an einer Konsole neben dem Glaskasten. „Einen Moment, ich mach eben die Türe auf.“

Er drückte ein paar Knöpfe, und mit leisem Zischen öffnete sich vor Yolei ihr Käfig, und die Kabel beendeten den Kontakt mit ihrem Körper und zogen sich in die Konsole hinter ihr zurück. Verstört blickte sie ihr Gegenüber an. Der streckte ihr freundlich die Hand hin und ignorierte die Tatsache, dass sie noch immer am ganzen Körper zitterte.

„Hallo, mein Name ist Wild Bill Rosewood, ich bin Sheriff dieser Stadt! Nein, das war nur Scherz. Mein Name ist Bene! Freut mich!"

Doch bevor Yolei auf diese Begrüßung reagieren konnte, wurde Bene auch schon zur Seite geschoben - was er mit einem leisen „Hey!“ kommentierte - und das blondhaarige Mädchen zog sie unsanft aus dem Glaskasten. Ohne sich vorzustellen oder ein Wort an Yolei zu verlieren, fing sie sofort an, sie von oben bis untern zu untersuchen, als würde sie etwas Bestimmtes suchen. Weiter hinten sah Yolei das Mädchen mit dem Gewehr, das gerade dabei war, Hawkmon in eine Tasche zu stecken. Ihre Armoreier, ihr Digivice und das D-Terminal, die vorher in einer Zwischenkammer zwischen ihrem Gefängnis und Hawkmons Plattform untergebracht waren, um die Digitation zu ermöglichen, wurden von ihrem Digimon in eine andere Tasche gesteckt. Aufgebracht rief sie nach den beiden.

„Hey, lasst Hawkmon in Ruhe!“ Sie versuchte, sich von dem Mädchen loszureißen, das noch immer an ihr herumsuchte, doch die Blonde war schneller und packte sie am Arm. Unglücklicherweise erwischte sie dabei genau Yoleis Schussverletzung, und vor Schmerz schrie diese auf und krümmte sich nach vorn.

„Ah, da haben wir es ja!“ Stellte das blonde Mädchen da fest und drückte Yolei, die vor Pein aufkeuchte, noch weiter nach vorne, während Bene sich neben sie drängte. Aus dem Augenwinkel konnte Yolei sehen, dass sich auch das Mädchen mit dem Gewehr zu ihnen gesellte, sie aber keines Blickes würdigte.

„Was hast du da, Lee?“ Neugierig betrachtete Bene sich Yoleis Nacken, an dem ihm Lee eine leicht blutende Schnittwunde zeigte.

„Hier, da haben sie das Implantat eingesetzt, um ihre physischen Daten zu ermitteln und an den Computer zu senden, und um den Einfluss zu messen, den der Bug auf sie hat.“ Gedankenverloren strich Lee über die Stelle, und Yolei zuckte zusammen. Ein Implantat? War es das, was das Jucken zu bedeuten hatte?

„Warum nehmen wir sie dann nicht einfach mit dem Implantat mit? Das klingt doch sehr nützlich. Vielleicht können wir selbst dadurch auch noch etwas über den Bug lernen!“, schlug da das engelsähnliche Digimon vor, das sich inzwischen wieder auf dem Rookielevel befand.

„An sich stimmt das schon, es gibt dabei nur ein Problem: Das Implantat ist fest mit dem Gehirn von diesem Mädchen verbunden und übermittelt jede Information, die sie erhält, sofort an den Computer von C24, ohne dass man diese Verbindung trennen könnte.“, antwortete Lee, während Bene kicherte. „Tja, Sie können nicht einfach ihr Gehirn an die Maschine anschließen ohne dass es gravierende Auswirkungen auf sie hat."

Lee blickte ihn böse an, und Dria schnaubte. „Warum nehmen wir das Implantat dann nicht einfach raus, laden die Daten auf deinen Laptop, zerstören es und nehmen das Mädchen mit?“

„Wie ich bereits sagte, Dria“ abermals strich Lee über Yoleis Nacken, deren Atem vor Angst immer schneller ging, „das Implantat ist fest mit ihrem Gehirn verbunden. Wenn wir es herausnehmen, dann stirbt sie. Wenn wir es in ihr zerstören, stirbt sie. Aber wenn wir es dort lassen, wo es ist, wird C24 alle Informationen über uns erhalten, die auch sie erhält.“

„Dann ist die Sache wohl eindeutig“, sagte Dria mit kalter Stimmte, und Yolei hörte, wie das Gewehr entsichert wurde. Sie wollte schreien, doch da spürte sie schon den kalten Stahl an ihrer Schläfe.

Sie war sofort tot.
 

- File 08 deleted -
 


 

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Verwendete Zitate:

Club Las Piranjas: Margot, zieh den Badeanzug an, die anderen schwimmen schon!

Babylon 5(Serie):Geben Sie nie jemandem ein Gewehr, wenn Sie nicht wissen wohin er damit zielt. Das war ein Fehler.

Ocean’s Eleven: Los geht’s Mädels... die Schlüpfer festhalten!

Arsen und Spitzenhäubchen: Hallo, Fräulein, können Sie meine Stimme hören?!

Beverly Hills Cop III: Mein Name ist Wild Bill Rosewood, ich bin Sheriff dieser Stadt!

The 13th Floor: Sie können nicht einfach ihr Gehirn an die Maschine anschließen ohne das es gravierende Auswirkungen auf sie hat.



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