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Unter dem Herrenhaus

von

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Kapitel 3

Remus?“

Der Angesprochene brauchte eine Weile, bis er registrierte, dass Malfoy mit ihm redete. Seinen Vornamen aus diesem Mund zu hören kam ihm irgendwie falsch und fremd vor. Trotzdem gebot es der gute Ton zu antworten:

„Ja?“

„Hast du auch das Gefühl, dass es bergauf geht?“

„Denkst du?“

Remus konnte den Todesser nicken sehen.

„Ja, schon eine Weile. Ich denke wir werden bald an den Ausgang kommen.“

„Hoffentlich.“

Der Weg weg vom See war Remus deutlich kürzer erschienen, als das erste Stück der Strecke. Ob es wirklich so war, oder ob seine Grübelei über Malfoys Verhalten ihn einfach abgelegt hatte, vermochte er nicht zu sagen. Wieso verspielte er freiwillig einen Trumpf? Wieso?

Nachdenklich lief er weiter und versuchte nicht zu sehr mit den Zähnen zu klappern.

Hier unten war es nicht sehr warm und durch die nasse Kleidung fühlte es sich an, als würden ihm bald ein paar wichtige Körperteile abfallen.

„Wenn du mir den Stab gibst, könnte ich dich trocknen“, hörte er Malfoys tadelnde Stimme, doch Remus beschloss ihn zu ignorieren. Wenn er ihm den Stab gab, könnte Malfoy ihn auch umbringen.

Schweigend liefen sie weiter, bis Remus plötzlich stoppte.

„Ist das dort eine Treppe?!“

Er musste sich bemühen die Frage nicht quer durch den Tunnel zu schreien.

„Sieht so aus. Das wird der Ausgang sein.“

Erleichterung lag in der Stimme seines Begleiters, als Beide eilig auf die rettende Treppe zu liefen.
 

Wie viele Stufen sie genau hatte, hätte Remus schon nicht mehr sagen können, als er die letzte hinter sich gelassen hatte, doch die große, schwere Tür, die sie erwartete, würde er für den Rest seines Lebens nicht vergessen.

Vergeblich rüttelte und zog er an dem massiven Stück Holz. Der rettende Ausgang lag verschlossen hinter der massiven Holztür. Er hätte heulen können, doch die Anwesenheit eines gewissen Todessers hielt ihn davon ab.

„Lass es mich Mal versuchen“

Malfoy bemühte sich nicht einmal, die schwere Tür durch ziehen und drücken zu bewegen. Stattdessen stand er ruhig davor und nahm Remus mit dem Rücken völlig die Sicht auf das, was er gerade tat.
 

Gerne hätte er gefragt, doch er hatte Sorge, dass er stören würde und so stand er zitternd hinter dem Blonden, als die Tür ein verdächtiges Klick ertönen ließ.
 

Als Malfoy die Tür zu dem dunklen Zimmer öffnete, fiel Remus ein Stein vom Herzen. Sofort hatte er den großen Kamin in der Ecke des Raumes entdeckt.

„Wir sind gerettet“, flüsterte er kaum hörbar, doch sein Begleiter hatte es offensichtlich mitbekommen, denn er schenkte ihm ein knappes Nicken.

„Machen wir ein Feuer. Wenn es richtig brennt, können wir hier weg. Ich habe Flohpulver.“

Remus nickte eifrig. Er zitterte noch immer vor Kälte.

„Wir können ein paar der Holzscheite da hinten nehmen. Vielleicht reicht es ja.“

Gesagt, getan machte sich der Gryffindor daran das Holz in dem alten Kamin zu stapeln. Unter den wachsamen Augen des Slytherins, der sich natürlich keinen Finger schmutzig machte, stapelte er einen hübschen Haufen auf und versuchte das Ganze mit dem Zauberstab des anderen zu entzünden.

„Du traust mir noch immer nicht.“

Remus stockte. Hatte Malfoy gerade verletzt geklungen?

„Wie kommst du darauf?“

„Würdest du mir vertrauen, würdest du dich nicht abmühen um mit meinem Stab zu zaubern, sondern ihn mir zurückgeben.“

Einige Sekunden lang hing eine vorwurfsvolle Stille im Raum, die sich, ähnlich wie die abgestandene, muffige Luft schwer auf die Schultern der Anwesenden legte und sie zu erdrücken versuchte.

„Hier.“

Entschlossen hielt Remus dem Todesser seinen Stab entgegen.

„Ich möchte dir vertrauen.“

Der Entschluss war plötzlich gekommen und ein kleiner Teil in Remus Gehirn warnte ihn noch immer unnachgiebig vor der lauernden Gefahr, namens Malfoy.

Er konnte den Blonden nicken sehen und Sekunden später brannte ein warmes Feuer im Kamin.

Dankbar ließ sich Remus vor dem Kamin nieder und versuchte sich aufzuwärmen.

„Ist dir immer noch kalt?“

Skepsis schwankte in der Stimme mit, als Malfoy sich neben Remus auf den staubigen Boden gleiten ließ.

„Du musst das nasse Zeug ausziehen.“, verordnete er streng.

Nicht sonderlich begeistert, aber willig zu gehorchen, wenn ihm dann warm wurde, begann der Gryffindor umständlich, sich aus seinen nassen und dreckigen Kleidern zu pellen. Das er dabei beobachtet wurde, gefiel ihm nicht besonders.

„Musst du mich so anstarren?“, wiederholte er die Worte, die der Todesser früher am Abend zu ihm gesagt hatte.

„Wenn du mich schon zitierst, solltest du dabei nicht rot wie eine Tomate werden, damit ich dir glauben kann, was du gerade sagst.“ Malfoy schüttelte den Kopf, doch ein amüsiertes Funkeln in den Augen hatte ihn längst verraten.

„Musst du mich immer ärgern?“

Kaum hatte Remus die Frage gestellt, wurde er noch roter, als er es ohnehin schon gewesen war. Mit dieser Frage hatte er früher auf die Sticheleien seiner Freunde reagiert und sie war sicher nicht geeignet um sie ausgerechnet jetzt zu stellen.

„Nun, es gäbe da natürlich eine Alternative.“

Verwirrt musterte Remus den Blonden. Hatte er richtig gehört? Wollte sich Lucius Malfoy wirklich mit ihm vertragen?

„J-Ja? Und welche?“

Mit großen Augen musterte er den Slytherin, der sich ein wenig näher zu ihm lehnte und ihm ein sonderbares Lächeln schenkte, der bevor er seine Lippen auf Remus legte.

„Für einen flohzerstochen Werwolf bist du eigentlich ganz süß.“



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