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Von damals bis heute

Shou x Saga
von

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Prolog

Es war wieder einmal der 24. Juni. Wieder einmal war das Jahr herumgeschlichen, in was für einer Geschwindigkeit. Mit jedem Jahr schien es schneller zu werden. Und nun war es schon 14 Jahre her, dass sie sich kannten.

Mit einem breiten Lächeln war Shou diesen Samstagmorgen aufgewacht. Sagas Geburtstag, der Geburtstag eines ihm sehr wichtigen Menschen - seines Besten Freundes! Zusammen mit Tora und Nao hatte der Blonde eine Feier geplant, von der Saga nichts wusste. Er war nur rein "zufällig" zu einem Treffen eingeladen worden, zu Shou nach Hause, wo heute keiner da war. Während Tora etwas Alkohol beschaffte - von dem Shou jetzt schon wusste, das er keinen Tropfen anrühren würde - machten sich Nao und der Blonde daran, einen Kuchen zu backen. Er würde die Form eines übergroßen Penis haben, weil Saga, um es mal vorweg zu sagen, einfach zu sehr auf sein Ding stand. Dieser bekam ein Smily-Face alâ Nao und eine Milchlasur oben drauf. Innen war Kirsch-Füllung und noch einige kleine Tierchen aus demselben Teig tummelten sich drum herum. Süß sah es ja schon aus. "Gott, Saga bringt euch um!", lachte Tora, der grade mit Bier und noch anderem Alk wieder kam. "In den Kühlschrank~", meinte Shou grinsend, und wusch sich die Hände. "Ey, er wird 18 unser Kätzchen, da soll es was besonderes sein~", schmunzelte auch Nao und machte die Karte für das Geburtstagskind fertig.

"Tora würdest du dann bitte rausgehen und Saga reinholen, ich glaub, er kommt gleich. Bind ihm das hier um~". Shou hielt dem Größten der 4 eine Augenbinde hin und Tora lachte noch mal, diesmal lauter. "Woah, ihr spinnt ja!". Dann ging er raus und Nao wie Shou beseitigten noch den letzten Müll.

Schließlich, nach 10 Minuten, wurde das Geburtstagskind herein geführt, in die Gute Stube. Niemand sagte etwas, alle waren todernst. Shou erhob die Stimme. "Saga... Ertaste, was vor dir steht.", als bester Freund übernahm er dann die Rolle des Führens und legte die schlanken Hände des Brünetten an den 'Kuchen'.
 

Es war einer dieser Tage im Jahr, der wie die anderen 364 Tage auch verlief. Aufwachen, duschen, Essen ausfallen lassen, darüber nachdenken, ob er die Schule mit seiner Anwesenheit beglücken würde oder nicht. Heute definitiv nicht! Denn es war ein angenehmer Samstag. Aber selbst wenn die Schule auf dem Tagesplan gestanden hätte, wäre Wichtigeres zu erledigen gewesen. Nämlich etwas sehr Notwendiges.

Frauen beglücken.

Triebe befriedigen.

Wer würde da schon Lernen bevorzugen?

Eigentlich, dass musste Saga sich unweigerlich eingestehen, gewannen seine Triebe bestimmt sechzig Prozent der morgendlichen, gedanklichen Zweikämpfe. Komischerweise schien das die Schule kaum zu interessieren. Durchaus, seine Noten waren miserabel, aber an Abmahnungen kam bisher nur eine Einzige ins Haus geflattert. Lässig schmunzelte er über diese Erinnerung. Selbst damals war ihm dieser Wisch schnurz egal gewesen. Er hatte es seiner Mum geschickt, die hatte Geld. Wahrscheinlich bekam der Rektor nun ein monatliches extra Gehalt. Oder kostenlose, befriedigende Nachhilfestunden zu Zweit. So was konnte seine Mum. Mehr wusste er nicht über sie. Geld und Ficken. Darum drehte sich ihr Leben. Seines übrigens auch und a pro pro Triebe, ficken und der ganze Kram, da wartete ein Weib in ihrer Mittagspause auf ihn.

Der Tag schleppte sich so dahin, sie hatte gewollt, dass Saga mit zum Abendessen kommen würde. Nichts da. Heute war Shou an der Reihe. Der kleine Süße, welcher einfach nicht aus sich raus kam. Saga liebte ihn als Freund über alles. Sie kannten sich seit Jahren, wie lange genau, diese Information war in seinem Kopf nicht mehr vorhanden, aber einfach eine verdammt lange Zeit. Damals irgendwann. Reichte doch.

Langsam schlenderte er auf das Haus der Eltern seines Freundes zu. Natürlich wohnte Shou noch daheim, Saga war bei allem eben die Ausnahme schlecht hin. Doch irgendwie waren dessen Eltern ganz okay, wahrscheinlich auch froh, dass der beste Kumpel ihres Sohnes, diesen mal aus seinem stickigen Zimmer holte. Irgendwann hatte Shou diesen Spleen für Computer und das allumfassende Internet entwickelt. Stubenhocker. Kaum Freunde, keine Frauen, kein Sex. Um Himmelswillen!

Endlich war er bei besagtem Haus angelangt und wurde sogleich von Tora eingelassen. und irgendetwas hatte man vor. Augen verbinden? Sicher eine Überraschungsparty. Wie sollte Saga reagieren? Die Überraschung schauspielern?

Seine komplette Intelligenz hatte er sich noch nicht aus dem Hirn gevögelt und so war ihm das heutige Datum, der 24. Juni, nicht entgangen. Und wie in einem amerikanischen Schulzenfilm lief die Wirklichkeit auch nicht ab. Seinen eigenen Geburtstag vergessen. So was gab es nur auf großen Leinwänden, um Tragik schlecht darzustellen. So war Saga durchaus bewusst, dass eine Überraschung von Shous Seite her auf ihn lauerte. Das war sie wohl und ganz ehrlich: Aus Freude darüber, stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen.

"Schönen guten Abend die Herren." Mit diesen Worten betrat er blind den Raum, verbeugte sich elegant und musste Lachen.

Als er dann allerdings etwas anfassen sollte, wurde er vorsichtiger. Man konnte nie wissen, gerade bei Shou nicht.

Zuerst grübelte er, fühlte dass es etwas Süßes war, denn es klebte. Allerdings war seine Aufgabe wohl die Form zu erkennen. Zwei Rundungen unten, etwas Längliches nach oben hin und dort noch einmal eine kleine Rundung mit einer schmalen Ausbuchtung. Ein wenig dauerte es, dich dann machte es schlagartig 'Klick'.

"Ein Abbild meiner selbst, meines besten Stückes, in Originalgröße! Verdammt Shou, du stalkst meine Tätigkeiten beim Duschen, um diese Größe rauszubekommen?! Ich hätte nie gedacht, dass..." Doch weiter sprach er nicht, Noch immer die Augen verbunden nahm er die schmalen Finger von dem süßen Stück, legte sie sich an die Lippen und seine feuchte Zunge nahm den klebrigen Zucker in den Mund auf.

"Du notgeile Sau!"
 

Nao und Shou grinsten um die Wette, als Saga den Kuchen berührte und ertastete. Tora hingegen lehnte schon wieder an der Theke, nippte an seinem Bier und konnte... Ja, Shou war sich sicher, dass auch er sich sein Grinsen nur sehr schwer verkneifen konnte. Alle drei warteten gespannt drauf, das der Brünette erriet, was es war und und und...

"Richtig!", lachte Nao auf und klatschte los, so wie Shou auch und eben Tora ließ sich auch zu einem leisen Applaus mitreisen. "Ich stalke nicht~", schmunzelte dann der Blonde und nahm seinem besten Freund die Augenbinde ab, "So was übernehmen andere..", fügte er grinsend hinzu und nahm Saga dann kurz in den Arm. "Alles Gute zum 18. Geburtstag~", murmelte er in dessen Ohr, während Nao schon wieder umhersprang, Luftschlangen schmiss und Glückwünsche rief - soviel zum Thema, das Nao der Älteste war, nicht wahr?

"Ich denke mal... wir kommen zum Hauptteil...", meinte dann mit einmal Tora, schritt rituell langsam mit einem langem Küchenmesser auf Saga zu, einen Blick aufgesetzt, wie als würde er ihnen allen gleich verkünden, das er sie nun alle umbringen würde, damit er ewig leben könne - Die Szenerie wurde nur zerstört, durch die Bierflasche in der anderen Hand. Aber Shou verstand und auch Nao kam zur Ruhe. "Wir wollen auch was von dem Kuchen, Alter, schneid an!", lachte der große Schwarzhaarige dann los und hielt Saga den Griff des Messers hin. "Und keine Hoffnungen auf Stripperin und sonstige Aktivitäten, Shous Eltern bringen erst ihn, dann mich und zuletzt Nao um. Dich werden sie verschonen, weil du se nicht organisiert hättest.", murrte Tora dann noch und kniff dem brünetten Geburtstagskind in die Wange.
 

Da nahm Shou diese böse Zahl in den Mund. 18. Geschrieben: Achtzehn. Grausam! Und Tora nannte ihn auch noch 'Alter'. Das traf den Nagel wohl ziemlich auf den Kopf und Toras Blick dazu kam sehr passend. So streckte Saga beide Arme weit von sich, präsentierte Tora seine Brust und meinte nur: "Los nehme mir mein hoffnungsloses Leben. Jünger wird hier keiner mehr, nur Älter und wer will das schon werden? Also befreie mich von meinem Leiden und erspare mir die kommenden Depressionen." Er zog einen resignierenden Schmollmund und fing sich einen blinzelnden Blick von Nao ein, welcher schon ganze drei Jahre älter als 18 war und somit der Älteste von ihnen. Er konnte es nicht verstehen, warum sich Saga gerade über dieses junge Alter beschwerte. Aber na gut, dieser war eh in allem sehr extravagant, da musste man sich schon gar nicht mehr über solche Kommentare wundern.

Plötzlich fingen wieder alle an zu lachen und Saga nahm dem verdutzten Tora endlich das Messer aus der Hand. Er murmelte ihm ein 'Baka' entgegen, der Kerl nahm vieles öfters viel zu ernst.

"Aber mal ehrlich. Ihr wollt ernsthaft von meinem besten Stück kosten?" Er bewunderte das Kuchenkunstwerk genauer, nickte zufrieden und schielte wieder zu Shou. "Ich bekomm dich irgendwann noch mal rum." Er zwinkerte ihm gewusst wie zu. Des Öfteren erwähnte er seinen Freunden gegenüber diese Andeutungen und ob es als Spaß oder ernsthaft gemeint war, ließ er sie selber erraten.

Mit einem fetten Grinsen im Gesicht, schnitt er zuerst an der sogenannten Eichel ab, dann zerteilte er den Schaft in zwei Hälften und zertrennte anschließend die Hoden von dem ganzen Körper.

"Macht Spaß! Will mal wer in real versuchen wie es sich anfühlt?" Er erhob das Messer, schaute in die Runde, legte es dann aber sofort wieder weg, weil ein neuer Lachkrampf in schüttelte. "Gott, eure Blicke müsstet ihr mal sehen!"

Nun endlich kam jeder zu seinem Stück, Saga hatte sichtlich seinen Spaß an allem, auch wenn er gar nicht seinen Geburtstag zu feiern pflegte.

"Ihr seid heute die ersten, welche mir gratulieren." gab er mampfend von sich. "Den Weibern erzähl ich das gar nicht erst. Die würde ich an diesem Tag nicht mehr loswerden. Das muss sich doch keiner geben."
 

Shou war einer der Ersten zu lachen anfing. Saga musste jedes Mal den Schauspieler heraushängen lassen, das war immer so, schon seit dem Kindergarten. Okay... Im Kindergarten war es auch etwas anderes gewesen. Da Shou schon immer von schwächlicherer Natur als Saga gewesen war, hatten die anderen Kinder damals immer auf ihm herumgetrampelt und ihre Scherze mit dem damals noch Schwarzhaarigen getrieben. Saga, der zwar eigentlich der Jüngste in der Gruppe war, hatte sie alle weggescheucht und Shou geholfen. Das war auch der Beginn der Freundschaft gewesen - auch wenn sich beide noch nicht im Klaren waren, was das bedeutete. Denn bis Dato bestand es nur aus Beschützen, Trösten, Fange spielen und Essen teilen. Erst ab der Grundschule, als die Schüler ruhiger wurden, stellte sich das ein und es wurde eine richtige Freundschaft. Sie hingen seit dem fast täglich zusammen - bis zu dem Zeitpunkt, an dem Saga die japanische Bravo-Zeitung entdeckte und sich mit allen Regeln des Kamasutras, eh Pardon, des Geschlechtsverkehrs vertraut machte. Mit 12 hatte er damals seine erste Freundin und seinen ersten Sex. Shou konnte praktisch von da an Tagebuch führen, denn Saga erzählte ihm... ALLES. Von A bis Z, jeden einzelnen Punkt. Aber der Blonde hörte zu. Fand nebenbei den schönen Zufluchtsort namens Internet und so drifteten Beide in ihre Welt ab... Und die Freundschaft hielt.

Natürlich wusste Shou von Sagas Vergangenheit. Aber sie redeten nicht drüber - außer wenn der Brünette wütend war und über seine Mutter zu fluchen anfing, dann war er gezwungen. Aber sonst...? Sie mieden es.

Genauso wie Shou es nun gezwungen mied, nicht zu erröten als Saga ihn anschielte. Das machte der Kerl immer wieder und bisher war nichts geschehen. Okay, vielleicht lag es auch daran, dass Shou einfach auch ein Mann war...? Schulterzuckend nahm er sein Stück Kuchen entgegen und biss rein. "Nao, das sollten wir öfters machen, das schmeckt genial!", murmelte er mit halbvollem Mund und Nao erwiderte diesen feurigen Blick. "Macht doch gleich ne Konditorei für perverse Sex-Kuchen auf. Dann gibt’s eingebackene Vibratoren und Handschellen und...", Tora wollte fortführen, doch Nao trat ihm gegen das Schienenbein. "Hör auf, das macht mir noch mehr HUNGER!", lachte dieser dann und aß weiter. Obwohl er abgelenkt gewesen war, hatte er doch Sagas Worte mitbekommen und tätschelte dem Brünetten nun die Wange. "Armer Junge, die Weiber hängen dir aber auch an den Fersen. Du solltest Urlaub nehmen...", meinte der Blonde grinsend und nahm noch einen Bissen. "Ja, oder bekenn dich als Schwul!!", prustete Tora los - noch ein Tritt von Nao war die Folge.
 

Saga begutachtete seine Freunde beim Unsinn reden.

"Manchmal frage ich mich ernsthaft wer von uns alle wohl in Wahrheit am perversesten ist!?" Er würde nie ein Blatt vor den Mund nehmen. "Ich meine Nao, du siehst aus, als wenn du schon ewig nichts mehr mit deinem besten Stück angefangen hast." er zwinkerte ihm entschärft zu. Es sollte nie Provokationen hervorrufen. "Tora du gibst hier wirklich die besten Ideen zu dem Thema ab, obwohl ich das wirklich gut finde! Shou hat ein Talent zum Backen, von Mama nicht wahr?" Manchmal gab es Momente da beneidete er seinen besten Freund wegen des Familienglückes. Zumindest nach außen hin schien bei ihnen Alles perfekt zu sein und Shou erzählte nicht das Gegenteil von dem was Saga dachte. Das war doch Bestätigung genug, oder? Und wenn er ehrlich zu sich selber war, wollte er auch gar nicht mehr bei seinen Eltern leben wollen. Zwar welche haben, aber ne eigenen Wohnung und all diese damit verbundenen Freiheiten genießen.

Aber zurück zu dem Sexkuchen Thema.

"Potenzielle Kunden hättet ihr auch schon! Nao, weil er dann endlich mal mehr Fantasien ausleben kann, Tora muss es kaufen, weil es seine Idee war, ich kaufe eh genug als Geschenke für die netten Damen..." Welche ihm reihenweise auf den Sack gingen. "...und Shou...ja Shou kauft es, damit ich dir endlich mal die ersten Erfahrungen beibringen kann, Herzchen." Gerade hatte Saga sein Stück Kuchen auf, da kniff er Shou kurz in die Seite, als Tora ihm auch schon die Wange strich.

"Ich sag dir mal was: Wenn du drei oder vier, oder waren es fünf, Weiber gleichzeitig am Laufen hast und das alles perfekt unter einen Hut bekommst, dann reden wir mal weiter, okay? Die eine ist 40 man! Aber ne verdammt heiße Braut, ich sag dir, die hat ne Menge drauf, davon träumst du nicht mal nachts!"

Eigentlich handelten ihre Gespräche gerade ausschließlich um Sex, was Saga nicht sonderlich störte. Es war sein Lieblingsthema, aber wer wusste ab wann es begann die Anderen zu stören.

"Okay, ich bin schon still." Er konnte auch einsehen wann genug war, selten, aber er konnte es. War doch perfekt.

"Würde mich nur interessieren, wann mir hier mal jemand ein Bier anbietet?! Tora säuft uns noch alles weg!" So schnappte das Geburtstagskind sich ebenfalls eines, öffnete es, reichte an alle eines weiter und erhob schließlich seine eigene Flasche.

"Und um mal eine Minute nicht als der arroganteste Arsch rüber zukommen, stoßen wir auf uns Alle an. Auf einen einzigartigen Abend, den wir hoffentlich nicht so schnell vergessen werden, weil hier alle versammelt sind, die wir lieben und schätzen?" Er lachte. "Ich übertreibe, oder? Kanpai!"

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Worr, das Saga ihn auch ständig belabern musste, immer wieder mit dem Thema anfing! Na und? Shou stand nicht auf das alltägliche Gelabere von wegen Sex sei das einzig Wahre! Auch Nao war nicht der Typ, der es ständig brauchte. Er hatte seine Freundin, arbeitete fröhlich in seinem Shop und trug das, was ihm stand - pinke Hosen und ausgeflippte Klamotten rings um. Tora war schon leichter zu beeinflussen, manchmal meinte Shou, den Schwarzhaarigen regelrecht an Sagas Lippen kleben zu sehen, so hypnotisiert hörte er zu und nickte immer mal - während der Blonde dann oft zu gähnen begann. "Warum willst du mir immer die 'ersten Erfahrungen beibringen'?", nörgelte Shou und kniff Saga zurück. "Ich bin keine Frau, du blinder Gockel.".

Dann wurde das Bier herum gegeben und Shou lehnte wie immer ab, nahm sich ein Glas O-saft und stieß mit an. Auf Sagas Rede folgte erst mal nur schweigen, dann prustete Tora wieder los. "Du übertreibst immer.", meinte Nao trocken und alle wünschten sich das Beste was es gab an den Hals.

So lange wie Bier und O-Saft noch nicht alle waren standen sie noch herum und lachten, dann ging es in das Wohnzimmer, wo alles schon vorbereitet war. Abgedunkelte Fenster, Luftschlangen, gedämmtes Licht.. Die perfekte Atmosphäre für...

"Guitar Hero und Singstar!!", grölte Nao los und schmiss sich auf die Couch. Shou ermahnte sich, ordentlich aufzupassen, das Tora und die Anderen nicht zu viel tranken, damit nichts Schlimmes geschah. Seine Eltern würden ticken, oh ja... Also während Tora und Nao sich noch um den ersten Gig stritten, beugte sich Shou zu Saga und grinste ihn an. "Wenn du magst, kannst du hier pennen, die Gästematratze liegt schon oben bei mir. Meine Eltern sind noch bis Sonntag Abend weg, also, was sagst du?"
 

Shou kannte ihn doch nicht erst seit heute.

"Seit wann stört dich das so sehr? Ich will nur dein Bestes und ich gehe davon aus, dass ich dir das Beste beibringen kann. Da kann man doch ein Mal auf dieses Mann-Frau Gehabe verzichten oder?" Aber die Frage danach, zeigte sofort, dass sein bester Kumpel nicht unbedingt sauer war. "Klingt wunderbar!" Saga übernachtete nicht oft bei Shou, so unter den Augen der Erwachsenen fühlte er sich nicht sonderlich wohl, aber wie eben erwähnt wurde, waren diese noch einen weiteren Tag weg und da klang das in seinen Ohren sehr verlockend.

Das Geburtstagskind schielte zu den anderen Beiden, welche sichtlich Spaß mit komischen Playstation Spielen hatten. Diese unreale Welt eben, obwohl Saga schon zugeben musste, dass Tora es an der Gitarre wahnsinnig gut drauf hatte und Shou konnte auch singen, wenn er sich Mühe gab und sich auf sein Tun dann konzentrierte. Ansonsten ging es ziemlich in die Hose. Den Abend drückte sich Saga davor ebenfalls mal an das Ding zu müssen, doch nach dem fünften Bier, er hatte nicht mitgezählt, kam er gar nicht mehr drum rum und grölte eher in das Mikro anstatt zu singen. Doch in diesem alkoholisiertem Zustand machte das ne Menge Spaß und früher oder später stritten sie sich sogar wer als nächstes durfte, es war ein heiden Spaß!

Shous Vorsätze von wegen auf Tora und Nao acht zu geben, schien er nicht eingehalten zu haben, auch wenn er noch stock nüchtern war. Wie immer. Jedes Mal das Gleiche, wenn sie zu Zweit feiern gingen, Saga stock besoffen, zu nichts mehr fähig, außer seinen Schwanz zu nutzen, dieser versagte ihm nie, und Shou total nüchtern und verschämt in einer Ecke sitzend. Hier hatte er nun noch zwei weitere, die für Stimmung sorgten, das Wohnzimmer hatte einige neue Flecken auf dem zuvor sauberem Teppich, aber Saga bekam das nicht mehr mit.

Wenn er ehrlich war, überkam ihn immer mehr die Müdigkeit, es war schon an die 4 Uhr morgens. Nao und Tora lagen sich regelrecht auf der Couch müde in den Armen.

"Ich glaub Shou, die müssen heute Nacht auch da bleiben." murmelte er vor sich hin. "Bekommse sicher nich mehr aus'm Haus! Oder Taxi oder so..." Sein Denk-und Redevermögen hatte sehr gelitten. "Mussu eben mal schaun, ne." Er legte einen Arm um seinen besten Freund, bettete den Kopf auf dessen Schulter und gähnte nach Herzenslust. Die leere Flasche Bier hatte er auf den Boden fallen gelassen und die nun freie Hand lag bei sich im Schritt. Ganz unbewusst natürlich.

"Shou~" jammerte er müde. "Du kanns' mich ins Bettchen tragen? Ich hab kein Bock auf Matratze... unbequem und so, verstehse?"
 

Die Wahrheit war einfach, das Shou sich nicht überwinden konnte, Nao und Tora zurück zu halten. Die beiden tranken gerne, genauso wie Saga und es dauerte keine 2 Stunden und alle waren stockbesoffen. Und die Flecke auf dem Teppich, dem Perser, der NEU war.. DER TEUER GEWESEN WAR, hatten auch nicht lange auf sich warten lassen. Bei dem Anblick schluckte Shou und bei dem Blick auf die Uhr auch. "Shit..".

Tora und Nao konnten nicht hier bleiben, wenn es sich seine Eltern anders überlegten, standen die in 7 Stunden auf der Matte vor dem Haus und dann hatte es sich ausgesungen. "Die können nicht hier bleiben...", murmelte Shou zu Saga, stieß absichtlich seine Stirn gegen die des Brünetten und murrte leise. "Nao und Tora pennen in dem Zustand bis morgen Nachmittag um 17 Uhr.. Warte mal kurz hier...", damit schob er Sagas Arm von sich und lief zum Telefon, bestellte eine Taxe und begann die Leeren Flaschen wegzuräumen, die PlayStation2 auszuschalten und den restlichen Alk in den Kühlschrank zu räumen. Dann schaltete er das Licht an und alle anderen 3 murrten wie verschreckte Katzen auf.

Es war schlimmer als Shou gedacht hatte. Die Flecken waren nicht oft zu finden, aber immer auf den hellen Flächen... "Scheiße...", murmelte Shou. Um die Party verdeckt zu halten, blieb ihm nichts anderes übrig, als die Schuld auf sich zu nehmen... Toll...

10 Minuten später klingelte es an der Tür und der Blonde half Tora und Nao in die Taxe, steckte dem Fahrer einige Yen zu und verabschiedete sich. Daraufhin ging er zurück zu Saga, der nun in einen Halbschlaf verfallen war. "Komm schon, Junge. Wenn ich dich tragen soll, musst du dich schon festhalten.". Mit einiger Anstrengung bekam er den Brünetten dann die Treppe hoch und in sein Zimmer. Kuro und Karin, die zwei Katzen, die es sich auf seinem Bett bequem gemacht hatten, scheuchte er raus und legte das nun Nicht-Geburtstagskind auf das Bett. "Und ich penn dann wohl... Matratze..."
 

Irgendwie bekamen die drei Freunde es noch auf die Reihe sich zu verabschieden, gute Kumpels waren eben zu alles fähig, egal welcher Zustand sie gerade quälte.

"Meinse die komm' gut an in ihrem Bettchen, ja?" schmatzte Saga vor sich hin, ließ sich endlich in Shous Bett fallen und da er noch den Arm um seinen Freund gelegt hatte, zog er ihn automatisch mit sich.

"Wehe dir... da kommt gleich des Summen von dem 'Puter-Ding, v'standen?" Er war kaum noch in der Lage aus Müdig-und Trunkenheit richtige Sätze zu bilden. "Also bleibsu schön hier... hier mit im Bettchen, bei mir, bei der Wärme..." Er gähnte laut vor sich hin, seufzte leise, schloss die Augen und kuschelte sich an Shou. "Riechst du besser, als die Weiber. Ganz bestimmt. Die nerven nämlich." Wie ehrlich er in diesem Zustand immer war, unglaublich.
 

Faszinierend wie niedlich Saga doch sein konnte, wenn er erst mal total besoffen war und dann auch noch müde. Wie ein kleines Kind, das Kind was er für Shou nie gewesen war. Seit sie in der Oberstufe waren, bekam Shou immer mehr mit, das er eigentlich der Ältere war und Saga des öfteren eigentlich einen Tritt in seinen hübschen Arsch brauchte, damit er mal wieder in Fahrt kam. "Ich hatte nicht vor, meinen PC anzuschalten...", murmelte der Blonde dann, auch er war nun müde und legte einen Arm um seinen Kumpel. "Gut, dann penn ich halt hier, du I-...", die weiteren Worte gingen in einem Gähnen unter und danach sprach Saga die Worte, die Shou so verdatterten.

War das jetzt ein Vorteil, das er besser roch, oder war das ein Nachteil, oder wie sollte er das interpretieren. "Schlaf erst mal, Saga... Wir reden morgen-... nachher weiter...". Die Stirn ließ er wieder gegen die von Saga donken, schnell schlief er so ein, mit einem Lächeln auf den Lippen. Früher waren sie auch immer so eingeschlafen, Stirn an Stirn, Wärmespendend. Früher hatten auch viele vermutet, das sie Bruder sind. Aber dem war und ist nie so gewesen.
 

Saga war das ganz Recht, dass sie nun endlich vollkommene Ruhe fanden und er seinen Rausch ausschlafen konnte. Die letzten Worte hatten seine ganzen Kräfte aufgezehrt und erneut hätte er so oder so nicht antworten können.

Die Nacht, oder besser gesagt den Morgen über, konnte er hervorragend durchschlafen, wozu Shou ganz bestimmt seinen Teil neben ihm dazu beitrug. Saga liebte es ihn neben sich zu haben, es schenkte ihm eine gewisse innerliche Ruhe, die in ihm wohlige Gefühle hervorrief.

Zu später Stunde öffnete er blinzelnd die Augen. Die Sonne knallte ihm heiß mitten ins Gesicht, wahrscheinlich war er dadurch auch wach geworden.

"Was'n mist!" kam müde von ihm, am liebsten hätte er noch fünf weitere Stunden pennen können, aber sie hatten wohl in der Nacht vergessen die Gardinen vorzuziehen. In der Nacht? Wie zum Teufel war er eigentlich in dieses Bett gelangt und wie hatte ihr Abend geendet?

Schmerzen machten sich in seinem Kopf breit, war wohl ein bisschen zu viel gestern gewesen, aber er musste schmunzeln. War schon ein geiler Abend gewesen.

Noch mal gähnend, drehte er sich wieder zu Shou um, der halb aus dem Bett zu fallen schien. Er selber hatte sich in der Nacht wohl ziemlich breit gemacht und sein Freund lag nun zusammengekauert neben ihm am Rande der Matratze und wenn Saga ihm nur einen kleinen Stubbs geben würde, dann...

Aber nein, so war er dann doch nicht und er strich Shou kurz über die Seite.

"Kleiner? Wach? Ich mein nur, fall mir nicht aus dem Bett, sonst denkt man noch, die blauen Flecken kommen von mir." Gute Laune schien die noch etwas vorhandene Müdigkeit zu verdrängen.
 

Die Nacht über schlief der Blonde ruhig und ohne große Störrungen. Also zumindest die Zeit, die er Nacht nannte. Irgendwann begann dann Saga seine restliche Power benutzen und wälzte sich hin und her, sodass Shou sich gezwungen sah, immer weiter Abstand zu nehmen, bis er sich auf die andere Seite legte und nahe am Rand einschlief. Von da an war der Schlaf unruhiger, auch wenn sich der Blonde nicht hin und her warf. Er träumte von der Ankunft seiner Eltern, den Flecken im Boden und so haufenweise Zeug, was er gar nicht richtig weiter wahrnahm. Erst als ihm jemand über die Seite streichelte, murrte er leise auf und drehte sich zurück den Rücken und donkte dabei gegen einen warmen Körper. "Uh.. Wärme..", ohne weiter nachzudenken drehte er sich wieder auf die Seite, zu der Wärmequelle zu und kuschelte sich an sie, das Gesicht ins Shirt grabend. "Und sei still.. da oben.. ist noch zu früh."
 

Was zum Teufel war denn mit Shou los? Aber Saga ließ ihn natürlich sich ankuscheln und auch diesen kleinen Vorwurf in seinen Worten ließ er ihm durchgehen. So lagen sie in dieser Stellung noch eine ganze Weile nebeneinander. Saga genoss die Wärme der Sonne auf seine angezogenen Körper. Nicht einmal zum Ausziehen schien er gestern gekommen zu sein. Von all den Dingen, worüber sich Shou so einen Kopf machte, wusste er bisher gar nichts. Hatte es wahrscheinlich nicht mal mitbekommen und ganz sicher auch bei deren Entstehung mit geholfen.

Nach ungefähr einer weiteren Stunde Dösen, in der sein Freund die ganze Zeit gegen seine Haut atmete, bekam Saga langsam aber sicher Langeweile und etwas morgendliches schien sich ebenfalls zu melden. Konnte es denn nicht zumindest heute mal da unten klein bleiben? Klein und schrumpelig, so wie er ihn hasste, aber nur heute, nur ein einziges Mal. Shou zu Liebe, denn am Morgen waren Sagas Gedanken klar und er wusste, dass Shou nicht immer das Thema von ihm hören wollte.

Aber diese Wärme, dieser Atem, der Geruch, alles was von ihm ausging, ließ diese Reaktion in ihm hochkommen. Scheiße, verdammt, verflixt noch mal. Gab es weitere Worte mit denen er seine Situation betiteln konnte? Wie sollte man sich da beherrschen?

"Guten Morgen." ,flüsterte er Shou ins Ohr, er sollte langsam mal richtig wach werden. "Ich... hab da ein klitze kleines, aber eher doch stetig anwachsendes Problem. Ich weiß nicht wies dir an solchen Morgen geht, aber bei mir ist es jeden Tag so." Ob Shou diese Morgenlatte kannte? Shou und sexuelle Gefühle? Da passte was nicht zusammen.

"Also haben wir zwei Möglichkeiten... oder Drei, nein bleiben wir bei Zwei, Letztere würde dir nicht zusagen." Sagas Hände streichelten Shous Rücken, durch die Berührungen sollte er endlich zu vollem Bewusstsein gelangen.

"Entweder du stehst auf, gehst duschen und ich erledige hier schnell etwas, oder du stehst auf, lässt mich ausm Bett und ich gehe duschen und erledige dort mein allmorgendliches Ritual. Wie gesagt... Letzteres würde dir nicht zusagen."
 

Ehe er sich versah, war der Blonde schon wieder in einen Dämmerzustand verfallen und hatte die Augen geschlossen. Er lag so da, schlief nicht, war aber auch nicht richtig wach, kuschelte sich nur an. Es war so angenehm so dazuliegen. Irgendwo in seinem Hirn war registriert wurden, das es Saga war, an den er sich schmiegte, aber so recht Gedanken machte er sich nicht darüber. Sie waren Freunde, also, na und?

Erst als sein Unterleib, den er ebenso Dicht an seine Wärmequelle gebracht hatte, wie den Rest seines Körpers, gegen einen langsam größer werdenden Wiederstand stieß und ihm jemand was ins Ohr flüsterte, was ihm einen Schauer über den Rücken sausen ließ, schlug Shou die Augen auf. "Hu..?", nuschelte er leise, rieb sich die Augen und hörte mit halbem Ohr auf die Worte des Brünetten. Hä, wie Problem? Jeden Tag? Oh Gott, was für ein...?

Und wieder einmal dauerte es, bis Shou auf DIESEN Gedanken kam. "Och Saga, doch nicht in meinem Bett, husch mit dir unter die Du-...", er hielt inne und sah hoch, betrachtete das Gesicht seines besten Freundes. "Und WAS ist die dritte Methode?", Neugier gewann gegen Privatsphäre, wie immer eben. Völlig unschuldig blinzelte Shou noch einmal den Schlaf aus den Augen und wartete auf die Antwort.

Das kleine Hindernis da unten ignorierte er, oft genug waren sie zusammen Schwimmen gewesen und oft genug war eine leicht bekleidete Frau an Saga vorbeigelaufen und ja. Übriges kann man sich denken. Außerdem hatten sie sich öfters nackt gesehen, Gruppenduschen nach dem Sport oder ähnliches. Also, warum hier Scham zeigen...?
 

Mit dieser Antwort hätte Saga niemals gerechnet. Was war denn in Shou geraten? Hatte dieser etwa gerade jetzt auch eine Morgenlatte und wollte es drauf ankommen lassen? Shou hatte doch noch nie sein erstes Mal gehabt, der würde doch jetzt nicht auf Ideen kommen...? Nein, das traute Saga ihm kein Bisschen zu und um ehrlich zu sein, er würde nicht mit ihm rummachen. Ihn necken, ein wenig spielen, aber nicht ernsthaft mit ihm Verkehr ausüben. Davon träumte vielleicht Shou, ja.

Gott, wie er darauf grinsen musste.

Tief sah er ihm in die Augen, ließ de Blick auf ihm ruhen.

"Das willst du wissen? Du willst es wirklich auf eigene Gefahr hin wissen?" Wenn er darüber so nachdachte interessierte es ihn schon, wie sein Kumpel aussah, wenn er vor Leidenschaft zerging, vor Erregung stöhnte, sich unter einem anderen Körper wand, unbedingt mehr wollte.

Nein, nicht! Aufhören. Die Vorstellung jetzt so mit einem warmen, lustvollem Körper umzugehen, ließ seine Situation nicht besser werden!

Der Druck in seiner Jeans, welche er ebenfalls noch anhatte, verstärkte sich so immens, dass es zu schmerzen begann. Saga wollte jetzt unbedingt dieses große Ding in etwas versenken, hier und sofort. Er sah Shou weiterhin an, setzt sich langsam auf, griff nach dessen Handgelenken und drückte ihn ruckartig auf das Bett.

"Um Gottes Willen, sag das du das nicht wissen willst!" ,stöhnte er schon regelrecht. War er dabei seine Beherrschung zu verlieren? War es etwa mit ihm schon so weit gekommen, dass er alles vögelte, was ihm zwischen die Finger kam? Das konnte doch nicht sein, aber warum wurde er auch herausgefordert? Warum von Shou? Wie kam dieser nur auf diesen wahnwitzigen Gedanken?!
 

Natürlich wollte er es wissen, aber aus reiner Neugierde. Das was Saga hatte, hatte Shou auch... Manchmal, nicht jetzt. Wenn er es hatte, fühlte er sich unwohl und wollte, dass es wegging. Was dann meistens in Schmerzen ausartete und er doch gezwungen war, unter der Bettdecke... Oder unter die Dusche zu gehen, unter die kalte Dusche. Jedes Mal fühlte er sich dabei widerlich, das war auch der Grund, weshalb er Frauen scheute. Was wollte er schon tun, außer das Ding loszuwerden?

Schon gar nicht, wollte Shou etwas von Saga. Er war sein Freund, sein bester Kumpel, und Geheimnisse hatten sie eigentlich nicht. Warum war es dann so schwer für das ehemalige Geburtstagskind, dem Blonden etwas zu erzählen?

Die Antwort kam ohnehin gleich darauf, und sie.. war schockierend. Also zumindest für den armen Shou. Es ging zu schnell, als der er sich gegen die so hart trainierten Muskeln, vom Training und Bass spielen, hätte wehren können. Er lag auf dem Rücken, Saga über ihm, die Beule in der Jeans drückte gegen seinen Unterleib. Panisch weitete Shou die Augen. Kein Ton drang nun mehr hervor. Er wollte sagen, dass er es nicht wollte, wollte den Kleineren von sch runter schieben, begann aber stattdessen nur ganz leicht zu zappeln und starrte weiterhin Saga an.

Dadurch dass der Blonde auch nicht mal wusste, wie Sex zwischen Männern überhaupt ablief, oder was genau das überhaupt bringen sollte, kam er sich gleich wieder so eingeengt vor und begann zu zittern. "Saga...? Was ...?", er brachte nun wenigstens etwas hervor, nicht viel, aber etwas!
 

Genau so, wie Shou jetzt reagierte, wollte er es definitiv... NICHT! Er spürte sofort den zitternden Körper unter sich, sah die Angst in dessen Augen steigen, wusste dass er Alles vollkommen falsch gemacht hatte.

Sofort zog er seine Hände zurück, steig vom Bett, stellte sich auf die Füße, achtete nicht mal auf seinen zerzausten Haare, und das sollte etwas heißen!

"Scheiße, scheiße, scheiße." murmelte er immer wieder vor sich hin, beachtete Shou gar nicht mehr, kam mit seinen eigenen Gedanken nicht zurecht. In der Nähe seines Freundes konnte er so nicht bleiben, auch wenn seine Lust von der einen Sekunde auf die nächste vollkommen verschwunden war, diese komplett verquere Situation, sie überforderte ihn, er wusste nicht zu reagieren, bisher hatte es so was in seinem Leben nicht gegeben.

Die Weiber machten mal Stress, aber die waren ihm vollkommen egal. Seine Mum hatte immer Stress gemacht, aber die hatte das für sich geregelt. Nun musste er selber etwas mit einem für ihn seht wichtigem Menschen klären und er konnte nicht. Das war zu viel für ihn, zumindest jetzt.

"Sorry!" Er wandte sich schnell zu Shou, wich aber dessen beängstigtem Blick aus und verschwand augenblicklich aus dessen Zimmer, rannte die schmale Treppe hinunter, packte sich beinahe noch auf die Fresse, zog sich blitzschnell die Schuhe an und war in nur einer Minute aus dem Haus verschwunden, rannte sogar noch eine Straße weiter.

Das gab es doch nicht. Völlig außer Atem blieb er stehen, war außer Sicht von dem Haus und hatte Shou alleine zurück in seinem Zimmer gelassen. Was hatte er nur getan? War die Situation wahrlich so schlimm gewesen, dass er nun wegrennen musste? Wie ein Feigling? Hätte man nicht kurz drüber schmunzeln können, einen Scherz reißen und alles wäre wieder in Butter gewesen? Aber Shou hatte Angst gehabt! Angst vor Saga, vor seinem langjährigen Freund, den er seit 14 Jahren kannte! Jetzt fiel ihm auch die genaue Zeit wieder ein. Jetzt, wo eventuell alles zu spät war.

Gott verdammt, Shou! Saga brauchte ihn doch und Shou benötigte ihn wahrscheinlich jetzt in der Sekunde.

Doch es war zu spät. Er konnte nicht zurück, nicht jetzt, später vielleicht.

Es gab nur eines was er tun konnte, damit er nicht noch aufgelöster wurde und wahrscheinlich noch zu weinen anfing. Er würde einem dieser Weiber einen Besuch abstatten. Wer hätte gedacht, dass klein Saga so ein Arschloch war?!
 

Wie als hätte ihm gerade jemand mitgeteilt, das er in 2 Stunden sterben würde, so lag der Blonde nun auf dem Bett. Saga war weg und er allein. Er starrte die weiße Decke an, die ihm so kalt vorkam, so unpersönlich und weit weg, das er gar nicht merkte, wie ein paar salzige Tropfen seine Wangen hinunter liefen.

Was hatte das eben gebracht, Saga?, fragte er sich selbst, blinzelte ein paar Mal, um wieder klar sehen zu können, doch das machte es nur noch schlimmer. Noch immer spürte Shou die Wärme neben sich und... auch auf sich. Die vor Lust geweiteten Iriden und der schwer gehende Atem. Saga hatte mit ihm schlafen wollen, damit er dieses "Problemchen" losbekam. Grenzte das nicht schon ans Ausnutzen? Aufschluchzend drehte sich Shou auf die Seite, drehte der Tür den Rücken zu - wo er doch insgeheim hoffte, dass Saga zurück kam, und sich noch mal richtig entschuldigte. Die Sache wieder gut machte...

Ging das überhaupt?

Sich weiter solche Gedanken machend, bemerkte der Blonde es gar nicht, wie sich Kuro, sein schwarzer Kater, anschlich und sich an ihn schmiegte, über seine Wange leckte. Aber Shou wollte keinen Trost und stand auf. Er ging langsam und zittrig die Treppen hinab und bemerkte die Flecken auf dem Teppich. "SCHEIßE!", rief er und scheuchte damit Chirori weg, die grade auf ihn zukam. Ohne weiter zu überlegen, machte der Blonde kehrt und rannte in den Keller, holte den Glasreiniger und einen Lappen und lief wieder hoch, begann zu schrubben wie ein Blöder. Irgendwie passierte jedes Mal und nicht immer war Shou Schuld. Aber er nahm es seinen Freunden nie übel. Ganz einfach, weil er nicht viele hatte. 2 von 4 Flecken gingen richtig gut raus, waren nicht mehr zu sehen. Doch die anderen 2 waren hartnäckig. Eine ganze halbe Stunde verbrachte er an dem einen, den anderen hatte er gerade begonnen, als es an der Tür schloss und diese sich öffnete. "Verflucht!", Shou wimmerte auf, die Tränen kamen wieder und er schrubbte noch schneller. "Shou, mein Liebling, wir sind wieder dahaaa~ .. Was machst du denn auf dem Bo-...", seine Mutter kam rein, sah ihn da sitzen, sah den Fleck und hielt inne. Sein Vater kam als nächstes rein und blieb eben so geschockt stehen. "Woher kommt der Fleck...?", fragte seine Mutter dann ruhig, sichtlich empört. "Ich... Habe.. Etwas trinken gestern hier verschüttet, als ich ... Playstation gespielt habe...", nuschelte der Blonde, schrubbte unbeholfen weiter. "Was hast du getrunken?", fragte sein Vater - wahrscheinlich nur aus dem Grund, um zu wissen, was er bei der Reinigung angeben musste. "O-Orangensaft...", wimmerte der Sohn der Familie. Seine Mutter aber stellte fest, dass das Zeug am Teppich weder Orange war, noch wie O-Saft roch. Shou erklärte dies durch den Glasreiniger, der die Farbe geändert habe und den Geruch verändert. Sein Vater grunzte ärgerlich und ging in die Küche. "Ich brauch was zu trinken...". Die Mutter setzte sich theatralisch seufzend auf die Couch, konnte aber nicht lange sitzen. Der Vater kam wutentbrannt zurück, eine Flasche Wodka in der Hand haltend. "Mein Sohn, woher hast du das!?" Shou erschrak, sackte zusammen und schüttelte den Kopf. "Säufst du dir heimlich, wenn wir nicht da sind, die Hucke voll, oder wie?!", die Stimme seines Vaters schwoll an. Und Shou schüttelte den Kopf. "WOHER IST DAS DANN?!!".

Gut, es war aus. Shou erzählte. Vom Kuchen. Von der Party. Von Tora. Von Nao. Und von Saga. Das er nichts getrunken hatte. Wie sie gesungen und gelacht hatten. Nur für Saga.

"Deine Freunde sind ab sofort Tabu hier. Keine Partys hier, wenn wir wegfahren, gehst du zu den Nachbarn oder kommst mit. Und jetzt hoch, auf dein Zimmer. Wir reden später über alles Weitere!", meinte seine Mutter kalt und scheuchte ihren Sohn nach oben, wo dieser taumelnd, schluchzend und zitternd schließlich auch hin ging.

Er hatte es doch nur gut gemeint.
 

Er ging zu einem gleichaltrigen Schulmädchen. Zwei Mal war er schon bei ihr daheim gewesen, wurde aber abends immer wieder früh von ihr nach Hause gescheucht. Ihre Eltern kamen dann von der Arbeit, aber mit zu ihm hatte sie nie gewollt, aus Angst vor Vergewaltigung und all so etwas. Die hatte doch einen Schuss. Vergewaltigen hätte er sie auch in ihrem Zimmer, wenn sie alleine in der Wohnung waren. Als wenn er dies aber jemals vorgehabt hätte. Lächerlich.

Der eine Fuß wurde vor den Anderen gesetzt, als er sich auf den Weg zurück zu sich einschlug. Es fiel ihm immer schwerer die Schritte nicht langsamer werden zu lassen, er stand jetzt schon beinahe. Doch der Gedanke alleine in dem Zimmer zu sitzen, wo selbst dort ihn jede Kleinigkeit an Shou erinnerte...ach Shou, da war ja was, der Grund warum er noch nicht wieder in seiner Bude vor dem Fernsehen hockte mit einem abendlichem Bier in der Hand. Morgen war wieder Unterricht, für ihn nicht. Er würde nicht gehen, da müsste er seinem Freund direkt in die Augen schauen. Nicht mit ihm! Saga wusste jetzt schon, dass er ihm winselnd um den Hals fallen würde, sich entschuldigen und... Mist!

Er hatte doch gar keine andere Möglichkeit. Keine einzige Sekunde würde er Ruhe finden und er musste erfahren wie es ihm ging. Noch auf dem Weg zog er das Handy aus der Hosentasche. Mum würde blechen. Konnte man doch nutzen, nicht wahr?

Die Nummer stand noch als erstes in der Anruferliste. Dem Weib hatte er nur geschrieben. Mit denen telefonieren war der reinste Horror, bloß nicht.

Und trotzdem zitterten seine Finger heftigst.

Shou.

Immer wieder schoss ihm dieser Name durch den Kopf, das Bild von ihm war ebenfalls vorhanden. Vor allem der letzte Anblick. Verängstigt zitternd auf dem Bett, unter ihm, unter Saga, der geil war und nur seinen Schwanz in was Weiches, Warmes stoßen wollte. Ihm war es da wohl egal gewesen, wem dieses Loch gehörte.

Saga schämte sich vor sich selber. Wie konnte er so die Beherrschung verloren haben? Er war schlimmer als seine Mum. Die hatte sich nie an ihre Freundinnen rangemacht.

Saga biss sich fest auf die Unterlippe, als er das Freizeichen bei der anderen Leitung vernahm. Er würde abnehmen, in Shous Stimme würde er nicht erneut diese Angst raushören, sie würden es vergessen, niemals mehr darüber sprechen.

Er glaubte nicht an diesen Wunsch.
 

Den restlichen Tag hatte er vor dem PC gesessen, gechattet, einen Blog geschrieben, Abos nachgeprüft, bei Ebay geschaut, seinen PC aufgeräumt. Sein Zimmer war abgeschlossen. Sie sollten ja nicht zu nahe kommen... Würden sie auch nicht. Nicht mal um Abendessen riefen sie ihn. Aber er hörte sie reden.

"Unfähiger Junge. Da können seine Schulnoten sonst wie gut sein. Aber jedes mal dieses Chaos!" - das war seine Mutter.

"Beruhige dich, wir hätten ihn nicht so betiteln sollen. Früher an härtere Regeln binden sollen und so." - Sein Vater wie immer, der strenge Militärmann.

Unfähig. Verwöhnt. Wahrscheinlich noch Arrogant und undankbar. Ja, seine Eltern reimten sich viel zusammen, wenn sie sauer waren. Gegen 20 Uhr schaltete Shou seinen PC aus und machte sich daran, seine Schultasche zu packen. Dann schlich er sich in die Küche, klaute eine Flasche Wasser mit Glas und etwas Trockenbrot, tapste damit wieder hoch - gerade rechtzeitig als sein Handy klingelte. Wie bekloppt, ließ er alles auf sein Bett fallen, schnappte sich das Mobiltelefon und lehnte sich an die Tür, die damit ins Schloss fiel.

"Saga.", nuschelte Shou. Überlegte kurz, schluckte dann und hob ab. "Moshi, moshi.", meldete er sich mit gebrochener Stimme.
 

Stille.

Absolute Stille.

Es war für Saga ein Wunder, dass Shou am anderen Ende nicht schon wieder aufgelegt hatte, aber von sich durchbrach dieser dieses unangenehme Schweigen. Es lag also an Saga dies zu tun. Nur auf welche Art und Weise? Genau das ließ die Stille fast 5 Minuten andauern.

Dann räusperte er sich.

"Du bist noch dran?" Saga kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Er war zu keinem Entschluss gekommen, welche Methode er anwenden sollte um dies wieder ins Reine zu bekommen. Jedes weitere Wort würde es ergeben.

Von Shou bekam er nur ein unverständliches 'Ja' als Antwort, aber das reichte vorerst.

"Ich, ano... du bist zu Hause nehme ich an? Nicht das ich vorbeikommen wollen würde, keine Angst..." Das war definitiv nicht der richtige Weg. "Ich..." Aber wo die Angst schon mal angesprochen worden war. "...ich wollte dir keine Angst einjagen. Weißt du Kleiner, ich bin ein Arschloch." Es war raus, das was sie Beide wahrscheinlich gemeinsam dachten, hatte er endlich ausgesprochen.

Mitten in einer Seitenstraße lehnte er sich an eine steinerne Hauswand im kühlen Schatten. Seine Haut schwitzte unter dem Stoff seiner Kleidung, er war furchtbar nervös.

"Weißt du, es ist ja nicht so, dass..." Er brauch diesen Satz ab, versuchte von neuem zu beginnen. "Also versteh mich nicht falsch..." Auch das war Mist. Konnte Shou nicht endlich seine Stimme auch benutzen? War das möglich der Herr an der anderen Leitung?

Bitte!
 

Diese Ruhe war beängstigend für Shou. Er dachte schon fast, dass Saga sich grade bei einer seiner Freundinnen rumtrieb, und ihm nebenbei eingefallen war, dass er ja noch was zu klären hatte. Langsam ließ sich der Blonde auf den Boden sinken, den Rücken noch immer an der Tür, das Handy dicht an sein Ohr gedrückt. Sag was, Saga, sag schon was!

5 Minuten Stille, keiner sprach. Shou wusste nicht was er sagen sollte und von Saga wusste er einfach, dass dieser sich zu sehr schämte, dass er nervös war bis zum geht nicht mehr und alles weitere versuchen würde, um nicht diese Worte auszusprechen. Oh, und Saga sprach diese Worte auch nicht direkt aus. Nicht der Wortlaut, der Shous Herzschlag beruhigt hätte kam dann, aber in etwa. Wie Saga sich selbst beschuldigte musste Shou grinsen, auch wenn er schon wieder auffällig häufig mit den Augen blinzelte. "Ja, irgendwo schon...", nuschelte in den Hörer und lauschte weiter.

Und schon kam der Brünette am anderen Ende der Leitung nicht weiter. Nun war es wieder Shous Sache...

Er schluckte sehr schwer und verdrängte alles Weitere. "Saga...", begann er leise, holte noch mal Luft, "Saga, lass es uns einfach vergessen. Es war ein... Ausrutscher. Ich fände es schade, wenn wir uns jetzt nicht mehr ansehen könnten, nur deswegen...", seine Stimme klang leise, er hoffte nur, dass Saga ihn verstand. "Komm bitte einfach morgen."

Shou meinte die Schule, er wollte in der Hofpause noch mal mit ihm reden, das persönlich klären - denn im Grunde war ein Telefonat das Feigste überhaupt was man tun konnte.
 

Zum Glück kam diese so sehr erhoffte Stimme und sprach zum Großteil sogar das aus, was Saga ersehnt hatte. Sie konnten es vergessen! Das kam aus dem Munde von Shou, sprich er wollte es ebenfalls nicht mehr ansprechen, nicht mehr darüber nachdenken, so tun als wenn es nie geschehen wäre. Etwas besseres konnte ihm gar nicht passieren.

Außer dass er nach dem Gang zur Schule am morgigen Tag gebeten wurde, aber konnte er das seinem Freund nun unter diesen Umständen abschlagen? Wohl kaum, denn dieser hatte gerade wieder alles ins Reine gebracht.

"Klar, kann ich kommen. Also...auch mal pünktlich. Bekomm ich schon hin. Hat sich bisher keine gemeldet wegen Morgen." Shou wusste schon was er damit meinte. Natürlich seine 'Geliebten'. Bei der etwas Älteren war er gestern erst gewesen und die anderen Weiber hatten genauso Schule wie er und konnten dementsprechend nicht.

"Dann wünsch ich dir noch einen schönen Abend, Kleiner ja? Ich mein, du weißt wie sehr ich dich liebe, ne." Solche Worte kamen Saga sehr leicht über die Lippen, aber er war sich sicher, dass sein bester Freund wusste, wie er sie bei ihm meinte. Komplett ehrlich.
 

Gut, es war geklärt. Alles war wieder gut. Shou, beruhig dich. Er feuerte sich selbst an, ruhiger zu werden und als es dann soweit war, seufzte er in den Hörer. "Gut, ich freu mich dann. Wünsche dir auch einen... schönen Abend, mit wem auch immer...", murmelte der Blonde und lächelte schief. auch wenn es Saga nicht sehen konnte. Seine letzten Worte ließen Shou dann doch irgendwo erröten. So direkt sein Bester Freund auch war, das war nach dem vorhin, doch etwas gewöhnungsbedürftig.

"Ich dich... auch... Oyasumi.", flüsterte der Blonde leise und legte ohne weiteres auf. Ihm ging es nicht viel besser, ganz einfach, weil er wieder das getan hatte, was er nicht tun sollte. Einfach vergessen wollen.

Die Strafe dafür erhielt der Blonde auch, als er sich schlafen legte. Ein Alptraum jagte den nächsten. Keine allzu schlimmen, aber immer dasselbe Thema. Sex. Zwischen Männern. Sagas Fortführungstheorie. Richtig verstört wachte Shou dann auf, verblüfft, das es ihm nicht wie Saga frühs ging. 30 Minuten vor seinem Weckerklingeln war er wach, schaltete das Ding im Voraus schon mal aus und ging duschen, frühstücken und noch mal Hausaufgaben überprüfen. Zwanzig vor 7 ging Shou dann los, zur U-Bahn. Er fuhr 4 Haltestellen und stieg dann aus, lief in der leichten Sommeruniform den Schulweg entlang, die Krawatte wehte leicht mit dem Wind. Er hörte Musik wie immer. Nach einigen Metern kamen die ersten Schüler in Sicht. Aber Shou wusste, das er den Weg grundsätzlich alleine gehen konnte. Tora kam generell auf den letzten Pfiff und Saga eh immer zu spät. Nao war schon raus und andere Freunde hatte er nicht. 5 nach 7 erreichte der Blonde dann das Schultor, lehnte sich gegen die Mauer daneben und sah sich wartend nach Saga um. Er hatte immerhin gesagt, er wolle pünktlich kommen...
 

Das Einzige was ihn an diesem verfluchten Abend noch zur Ruhe bringen konnte, was sein Instrument, der Bass. Irgendwann mal hatte seine Mum ihm diesen geschenkt, einfach so, weil ihr keine besseren Geschenke mehr einfielen. Wahrscheinlich war dies auch das Beste, was sie für ihn in seinem ganzen kurzen Leben jemals getan hatte. Saga liebte ihn über Alles, mehr oder weniger, war der Bass sein Leben, abgesehen vom Frauen vögeln. Das war nur ein billiger Zeitvertreib, aber das hier... unbeschreiblich!

Zumindest übte er fast die ganze Nacht durch, er war noch lange nicht perfekt, lehrte sich alles selber und das war wahrlich nicht einfach ohne Fehler dann spielen zu können. Somit vergaß er aber auch die Zeit und seine Probleme, welche sich ja geklärt hatten. Es wurde so gegen 2 Uhr in der Früh, als er das erste Mal wieder auf die Uhr schaute. Er hatte Shou etwas versprochen.

"Ach Mist." grummelte er vor sich hin, gab sich noch zwei weitere Stunden, mittlerweile waren seine Fingerkuppen zwar schon von Hornhaut überzogen, aber dieses stundenlange Üben waren selbst sie nicht gewöhnt und begannen langsam aber sich zu bluten. Es war ihm egal, er hatte ein Ziel, dass musste mit allen Mitteln erreicht werden.

Als die Uhr nur auf die halb 5 zuging und er in zwei Stunden hätte hoch gemusst, legte er den Bass beiseite, verkrümelte sich murmelnd in sein Bett und schlief sogar sofort ein.

Im Gegensatz zu Shou schlief er diese zwei Stunden hervorragend, konnte sich nicht beklagen. Der Wecker, ja er hatte ihn tatsächlich noch gestellt, klingelte pünktlich. Was er doch nicht alles für Shou tat. Für niemand anderem hätte er sich sonst zu dieser Stunde aus dem wohlig warmen Bett gequält, sich ins Badezimmer geschleppt und auch hier Oh Wunder! Er holte sich heute Morgen keinen runter. Zu wenig Schlaf, zu frühe Zeit, da lief selbst bei ihm nichts.

Essen gab es wie immer nicht, er schielte zur Uhr. Pünktlich! Wie kam das? Was machte Shou nur aus ihm? Nen Streber? Kaum zu glauben.

So kam es auch, dass Saga das erste Mal seit Wochen pünktlich vor dem Schultor erschien. Die Krawatte hatte er sich nur offen um den hals gehängt, beim Hemd waren die ersten beiden Knöpfe offen, die Haare hatte er gegeelt, gestylt und sah seiner Meinung nach perfekt aus.

Mit einem stolzen Grinsen im Gesicht, kam er auf denjenigen zu, welcher schon auf ihn gewartet hatte. Bei diesem ganzen Übermut, dachte er auch nicht mehr daran was am vorherigen Abend zwischen ihnen geschehen war. Saga war Meister im Verdrängen und vergessen. Gelernt von seiner Mum.

"Ich bin Gott, oder? Ich bin pünktlich, Kleiner! Besser kann es nicht..." Doch da stockte er, verzog die Miene überlegend. Irgendwas war da doch nicht so, wie es sein sollte. Irgendetwas... seine Tasche. Die Schultasche, mit allem drin was er heute wahrscheinlich brauchen würde.

"Vergessen." meinte er resignierend.
 

Geschlagene 10 Minuten stand er da, an die Mauer gelehnt und immer noch gingen Scharen von Schülern an ihm vorbei. Bis dann endlich der Eine aufkreuzte, den er heute hatte sehen wollen - Saga.

Langsam stieß sich der Blonde von der Mauer ab und ging ihm entgegen. "Oho, aber ich darf dich noch Saga nennen, nicht 'Gott'?", grinste Shou dann und blieb stehen. Sah an seinem Kumpel hinunter. Oh ja... Seine Tasche fehlte.

"Du kannst Blöcke und Stifte von mir haben. Für die Bücher musst du dich melden...", seufzte er leise und lächelte dann schief. "Lass uns reingehen, Doppelstunde Japanisch sollte man nicht zu spät kommen.". Damit nahm der Blonde ohne ein weiteres Wort des Brünetten dessen Handgelenk und zog ihn mit sich hinein ins Schulgebäude und ließ ihn erst wieder kurz vor dem Klassenzimmer los.

"Bleibst du heute bis zum Ende, oder haust du wieder ab...?", fragte Shou dann ebenso leise und ging in den Klassenraum, zu seinem Fensterplatz. Er hatte vorgehabt mit Saga später aufs Dach zu gehen und mit ihm noch mal zu reden...
 

Super Start in den Schultag, schoss es Saga resignierend durch den Kopf. Da hatte man sich endlich mal dazu aufgerafft die Schule zu besuchen und dann passierte natürlich gerade ihm so ein Müll! Sicherlich konnte er sich die Schreibutensilien von Shou ausleihen, aber das gab nicht den Ärger. Wenn man an den Einzeltischen seine Bücher nicht dabei hatte, war man ziemlich am Arsch.

Da fragte Shou dann auch noch, ob er den ganzen Tag bleiben würde. Bis 16 Uhr nachmittags. Zu seiner eigenen Überraschung nickte er auf diese Frage. Er musste seinen Freund regelrecht vergöttern, wenn er dies für ihn tat, oder Saga hatte einfach nur riesige Schuldgefühle. Das war wohl der wahre Grund.

In der Klasse selber begrüßte sie kaum einer und wenn ging der Gruße nur an Shou. Saga hatte hier keine Freunde. Wer permanent fehlte und nicht flog, wurde schief angesehen und so ein Verhalten legte eben nur er an dieser Schule an den Tag. Total unauffällig.

Ihn störte dies eher weniger. Die Menschen, welche er zum Leben benötigte, waren immer um ihn. Reichte vollkommen aus.

Die üblichen Predigten der Lehrer über sein Verhalten, ließ Saga kommentarlos an sich vorbeirauschen, auch auf die unangenehme Kopfnuss vom Lehrer, weil er kurz eingenickt war, reagierte er nur mit einem Stinkfinger unter der sicheren Tischplatte.

Die Zeit verging nicht! Vor Monaten schien dieser Schultag begonnen zu haben, dafür verflog die Mittagspause in zwei Sekunden. Wem er das zu verdanken hatte, als die Schulglocke das letzte Mal für heute läutete, war ihm ziemlich egal. Nur noch raus aus dem Gebäude bei dieser Hitze. Schnell schnappte er sich seinen Blazer, Tasche lag ja sicher Daheim, wollte gerade fröhlich und stolz auf sich selber den Klassenraum verlassen, als Shou ihn am Handgelenk berührte und darum bat, dass Saga noch für einen Moment mit auf das ruhige Dach kam. Dort sollte mittlerweile der Schatten die Macht ergriffen haben und auch dieses Mal willigte er auf die Bitte ein.

Langsam marschierten sie fast synchron die Treppen hinauf und Saga atmete tief durch und streckte sich ausgiebig, als sie ihr Ziel erreicht hatten. Jetzt konnte er sich Gedanken darüber machen, was Shou von ihm wollte.

"Der Herr wünschet von mir?" fragte er spaßig.
 

Da auch Shou nicht viele Freunde hier hatte, bzw. gar keine und sich nur zwangsweise mit ihnen unterhielt. Tora war eine Klasse über ihm. Dass beide größtenteils ignoriert wurden, störte Shou ebenso wenig, wie es Saga zu stören schien. Obwohl er eigentlich schon in der großen Hofpause mit dem Brünetten hatte reden wollen, waren sie dieser Pause von Tora regelrecht umgerannt worden, er entschuldigte sich pausenlos für sein selbstgenanntes "Scheiß-verdammte-Saufverhalten seines egoistischen Selbst" und wollte einfach nicht die Klappe halten. Irgendwie freute es den Blonden, aber er hatte mehr und mehr ein Drücken in der Magengegend, je näher der letzte Glockenschlag kam - und eins war gewiss: Er würde kommen!

Mit dem Nicken des Lehrers konnten sie sich erheben, und den Raum verlassen. "Saga... Kommst du noch mal mit hoch, bitte...?", fragte der Blonde leise, war froh, als Saga einwilligte - doch der Druck wurde nur noch größer.

Auf dem Dach verzogen sie sich zu einer der schattigen Ecken, wo die viereckigen Blöcke standen, auf die man sich setzen konnte. "Saga... Ich weiß, das Thema ist eigentlich gegessen... Ich hab es ja selber gesagt.", meinte Shou und lächelte dabei schief. Er hatte das Thema schließlich als vergessen geltend gemacht.

"Aber es lässt mich nicht los..", fuhr er fort und blickte auf den Boden. "Es lässt mich nicht los, was passiert wäre, wenn ich anders reagiert hätte. Ich weiß, du machst gerne deine Scherze darüber, das ich nicht mit Frauen schlafen will und auch kein Interesse daran zeige... Aber ... sei mal ehrlich...", Shou wurde immer leiser und dein klopfendes Herz immer unruhiger. Dennoch traute er sich generell nicht, Saga anzuschauen.
 

So vollkommen schien Shou auch nicht mit seinem Anliegen rausrücken zu wollen. Doch Saga hatte Anstand genug seinen Freund für die richtigen Worte die entsprechend benötigte Zeit zu geben. Es tat nur weh, dass sein Freund erneut mit diesem Thema anfing, wo es doch seine Idee mit dem beiseite schieben gewesen war.

Aber was sollte es schon ausmachen?! Man konnte Shou direkt ansehen, dass ihm das Sprechen nicht leicht viel, da konnte Saga ganz sicherlich den gleichen Schmerz erleiden.

Die gestellte Frage verwirrte ihn. Was wollte er da genau wissen? Ob Saga weiter gemacht hätte? Seine ausgeprägten Triebe nicht unter Kontrolle halten konnte? Oder wollte er gar erfahren wie genau Saga sein Tun weitergeführt hätte, mit allen Einzelheiten. Er wusste darauf keine Antwort und blickte Shou eine ganze endlos scheinende Weile direkt in die Augen.

Ehrlichkeit würde nichts schlimmer machen.

"Ich bin mir nicht sicher, wie du das meinst. Ich meine..." Schon das zweite Mal in kürzester Zeit suchte er nach den richtigen Worten, stammelte unsicher vor sich hin. Das war ihm bisher zum Glück noch nicht passiert.

"Wahrscheinlich einfach wie weit ich gegangen wäre, hm?" Saga war kein Feigling, mit welchem man nicht über Probleme sprechen konnte. Er lief diesen gerne davon, hatte man ihn aber erst einmal wieder eingefangen, wurde aus ihm ein aufrichtiger Mensch. Er führte seine Erklärung so ruhig, wie ihm nur möglich, weiter.

"Ich kann darauf ehrlich keine Antwort geben. Mensch, ich war geil gestern Morgen, mir ging es richtig gut, die aufheizenden Sonnenstrahlen taten ihr übriges. Und dann weißt du ganz genau, dass ich mir immer darüber Gedanken mache, dass du auch endlich mal diese Wahnsinns erotischen Gefühle erleben solltest. Vielleicht nicht von mir." Er hob sogleich abwehrend die Hände. "Sag mal ehrlich Shou. Holst du dir ab und an auch mal einen runter? Ich meine, Erektionsprobleme hast du doch nicht?" Erneut sprachen sie, oder besser gesagt Saga tat dies, über dieses für seinen geliebten Shou so unangenehmes Thema. Aber sie waren eh bei diesem Gerede, da konnten sie es ohnehin endlich voll und ganz klären. Vielleicht ließe es sich dann mal komplett aus der Welt schaffen.

Saga setzte sich neben ihn auf den recht kühlen Beton. Er wartete die Antwort schweigend ab, konnte rein gar nichts einschätzen wie Shou antworten würde, wenn überhaupt.
 

Er sah die Enttäuschung in den Augen seines besten Freundes aufflimmern, als er das Thema wieder ansprach. Es tat ihm Leid, aber es ging nicht anders für Shou, er musste... wollte... musste es einfach wissen! Auch als Saga ihn dann anstarrte, blickte der Blonde weg, wollte sich keine Vorwürfe machen wollen - auch wenn er wusste, das er es sowie tun würde.

Und die gewisse Strafe Gottes, der Tritt gegen das Schienenbein, oder die Grube, die er selbst gegraben hatte... Ach egal, jedenfalls kam der wahrscheinlich ungewollte Rückschlag gleich. Shou hasste dieses Thema. Saga hatte da viel mehr Erfahrung als er selbst und erzählte von Dingen, die Shou lieber nicht wissen wollte. Natürlich hatte er in Bio und Sexualkunde aufgepasst, er wusste Bescheid, über Verhütung, wie es ungefähr ging, ja er konnte sogar den Biologischen Ablauf runterrasseln.

Aber dann das! ARGH!

"Ich.. eh...", Shou sprach zu seinen Füßen, nicht zu Saga. Er wusste, was sein bester Freund wollte. Er wusste es, Himmel Herrgott noch mal! "Ja schon. Aber so selten wie es geht... Sonst kalte Dusche, andere Gedanken... Ich mach es nur, wenn es nicht anders geht...", murmelte der Blonde leise und verkrampfte die Hände an der Betonkante. //Beziehungsweise, wenn ich wieder solchen Stress mit meinen Eltern hatte, das ich mich früh nicht aus dem Zimmer traue...//.

Damit schwieg der Blonde, hoffte nur, dass Saga nicht weiterfragen würde.
 

Na gut, da musste Saga unweigerlich ehrlich sein. Das hatte er definitiv noch nie von Shou gehört, aber es war keinesfalls schlimm, sondern eher höchst interessant. Er lernte nun eine Seite an ihm kennen, die ihm leider bisher immer verborgen geblieben war.

Er hatte das starke Gefühl, dass es von höchster Wichtigkeit war, da ruhig ranzugehen, Shou bloß nicht mit Worten und Fragen zu überfordern.

"Hm, verstehe. Oder auch nicht. Weil ich kann es nicht nachvollziehen, warum dir das so peinlich ist. Magst du mir das sagen? Wir reden so oft über Sex und den Kram, du hörst immer nur zu. Das ist super! Versteh mich da nicht falsch. Aber warum hast du da so ein großes Problem mit? Wenn du geil bist... ähm heiß, wuschig, ach keine Ahnung." Ja ein wenig überforderte ihn das hier sicherlich auch. "Du weißt schon was ich meine. Dann ist es aber nicht peinlich wenn du dich anfasst. Ist doch schön, oder nicht? Du kommst dann und das ist...wow. Ist doch das Geilste der Welt!"
 

Verdammt noch mal! Konnte Saga es nicht lassen? Er sah doch, dass es Shou nicht passte, es gefiel dem Blonden nicht, es war unangenehm, es ekelte ihn sogar an, darüber selbst reden zu müssen! Seine Eltern taten es nicht, seine Familie schon gar nicht, warum sollte er dann jetzt...?

//Mensch, nicht mal Nao ist so verklemmt...//

Shou versuchte es mit Schweigen, aber mit dem Blick seines besten Freundes im Nacken war das schwer. Er räusperte sich und schluckte schwer. Schüttelte dann den Kopf. "Nein, es ist nicht.. unangenehm... Aber ich muss... und will es auch nicht jeden Tag haben.", nuschelte er leise - es war eine Schwache Ausrede. In Wahrheit wusste er ja selbst nicht genau, warum er es so abschreckend fand. Es war einfach so, es war so und aus. Shou stand auf. "Ich glaub... ich noch was unten liegen gelassen...", murmelte er zum Betonklotz und machte Anstalten zu gehen.
 

Es war immer wieder das Gleiche mit ihm und dabei hatte Saga gedacht, dass sie das Thema endlich mal zu den Akten legen konnten. War wohl nix. Und jetzt wollte Shou sich auch noch drücken. Es war seine Idee gewesen darüber erneut zu reden.

"Warte!" Das mit dem Masturbieren war von Saga angesprochen und wahrscheinlich hatte er die Frage seines Freundes damit nicht beantwortet.

"Was genau wolltest du denn wissen? Ob ich weiter gegangen wäre? Dir, nur weil ich geil war, deine Unschuld geraubt hätte? Keine Ahnung, aber ich glaube nicht. Ich bin nicht einmal bisexuell, ich kann mit Schwänzen nichts anfangen, solang es sich nicht um meinen Eigenen dreht. Vielleicht ein bisschen Fummeln und Küssen, weiß nicht." Saga wusste es wirklich nicht, denn als es soweit kam an diesem besagten Morgen, war er genauso geschockt gewesen wie Shou selber. Jetzt wo er darüber noch mal in Ruhe nachdachte... Er musste schmunzeln.

"Es tut mir Leid." Ich will nur, dass du endlich deine Verklemmung da ablegst, dachte er sich im Hinterstübchen seines Kopfes. Doch er dachte da an Shou, welcher gerade selber meinte, dass es widerlich wäre, aber trotzdem schön. Da war der Knackpunkt. Shou wollte es, traute es sich nur nicht einzugestehen!

"Bist du vielleicht schwul?" Fragen konnte nie schaden, doch stand er sofort darauf mit einem Grinsen im Gesicht auf. "Lass uns das ganze etwas lockerer sehen, okay? Und hau mir bloß nicht einfach ab. Diese besonderen Auftritte stehen nur mir zu."
 

Wäre Saga nicht in der Position des Besten Freundes, wäre Shou wohl einskalt weitergegangen. Aber in diesem Sinne... "Leider" war Saga der beste Freund des Blonden. Somit blieb Shou stehen, drehte den Kopf leicht und hörte auf die eigentliche Antwort auf die erstgestellte Frage.

Puh, also wenigstens wäre Saga schon mal NICHT fähig gewesen, ihn flachzulegen. Wenigstens ein Punkt, der ins Positive führte.

Mit der Entschuldigung drehte sich Shou um und sah zu dem Brünetten, endlich mal wieder, nach schier einer halben Ewigkeit. "Bitte was? Ob ich...?", der Blonde blinzelte verdattert. Ob er schwul war? Nur weil er sich keinen runterholen wollte, und das täglich? Was war das denn für ne verkorkste Kombinatorik? Shou war so verwirrt über diese Frage, dass er sich glatt wieder neben Saga fallen ließ und diesen ansah, wie den Weihnachtsmann persönlich. "Ja, klar schon... Aber warum.. Schwul? Ich schau weder Frauen noch Männern hinterher... Ich bin nix, nicht mal bi oder so. Ich bin wohl ein Niemand. So kann man es sagen."
 

Zum Glück blieb Shou und rannte nicht einfach weg, ohne das Saga einen triftigen Grund darin gesehen hätte. Er hörte ihm aufmerksam zu, Shou gab immer das Gleiche von sich, diese Sätze kannte er schon in und auswendig.

"Hm... gehen wir heute Abend was zusammen trinken?" Er sah ihn fragend an, Shou konnte nicht nein sagen. "Ich komm kurz mit zu dir, verklickere deinen Eltern, dass wir ne Menge Hausaufgaben aufhaben, du bei mir pennst und wir beiden Hübschen machen uns einen schönen Abend gemeinsam. Und ja ich weiß was du jetzt darüber denkst und ja ich streite nicht ab, dass ich dir versuchen werde ein Weib an die Seite zu holen. Nur für eine Nacht. Kein Sex!" Überfordern wollte er ihn auch nicht. "Nur küssen. Das reicht für den Anfang." Als wenn Saga das nicht schon viel zu häufig versucht hätte. Aber er war einer, der nie aufgab. "Oder..." Seine Finger legte er unter Shous Kinn, zwang ihn regelrecht ihn anzusehen. Ein Lächeln sollte ihn aufmuntern. "...willst du, dass ich dir deinen ersten Kuss stehle?" Saga konnte sich nicht zu hundert Prozent sicher sein, dass Shou nicht schwul, bisexuell oder sonst was war. Musste man selber rausfinden.

"Ansonsten hauen wir hier ab und lassen die Nacht zum Tag werden!"
 

Ja und? Dann wiederholte sich Shou halt! Wenn Saga es einfach nicht verstehen wollte!? Es war doch immer wieder die selbe Diskussion. Letztlich endete es normalerweise immer so, das Shou abblockte und sie eine Weile schwiegen und dann ein anderes Thema anfingen. Aber nun...?

Tatsächlich konnte Shou nicht nein sagen, auf Sagas Frage hin. Er nickte nur und seufzte. Sah auf seine Hose hinunter. "Saga, das mit meinen Eltern kläre ich selber... Wäre ungünstig, wenn du das machst, ja? Frag einfach nicht, ich mach das und du wartest draußen, während ich meine Sachen hole. Und...", nun war der Blonde wirklich aus der Bahn geworfen.

Saga wollte kuppeln?!!

"Und wenn ich das Weib ... eh, die Frau, nicht toll finde, wenn ich mich total bekloppt anstelle?", murmelte Shou, sah Saga nun gezwungen an, ging nicht auf seine Frage mit dem Kuss ein - er wusste einfach, das der Brünette ... Na ja, halt. Er wusste eben nicht! Dennoch schwieg Shou darauf hin, schluckte nur und nickte dann erneut. "Gut, lass uns gehen...", nuschelte er und entwand sich dem Griff Sagas. "Beeilen wir uns lieber... Muss mich doch noch... bei dir einquartieren...", damit grinste er leicht schief und erhob sich.
 

"Du wirst dich nicht bekloppt anstellen! Das weiß ich, weil du bei mir sein wirst! Okay Spaß beiseite." Man musste es nicht immer hoffnungslos übertreiben. "Wenn dir die eine nicht gefällt, suchen wir die Nächste." Ab und an hatte Saga sogar schon mit dem Gedanken gespielt, Shou eine Professionelle vor die Nase zu setzen, aber er mochte seinen besten Freund für so eine Aktion viel zu gerne. Würde Shou dies jemals rausbekommen, wäre dies sicherlich eine Sache, die er ihm nie wieder verzeihen würde.

"Mach dir da nicht so einen Kopf. Es gibt auch junge hübsche Dinger, die genau auf dich fliegen." Und mit dieser guten Stimmung im Gepäck machten sie sich schnell auf den Weg zu Shou. Warum Saga nicht mit seinen Eltern quatschen durfte, verstand er nicht, aber das war ihm relativ egal, solange er mit Shou den Abend von hier weg durfte.

Er lehnte sich an die kalte Hauswand.

"Ich warte." meinte er noch bevor er Shou im Haus verschwinden sah. Manchmal hatten seine Eltern die Angewohnheit ein bisschen zu streng zu sein und so konnte Saga nicht einschätzen ob es ihnen an diesem Abend gelingen würde, ihren Plan in die Tat umzusetzen. Er wartet gespannt, hatte aber vollstes Vertrauen in ihn.
 

Okay, Wegwerfprinzip: Nimm die Nächste, wenn die Erste gar nicht geht. DAS klang nach Saga, aber wie!

Shou ahnte ja nicht, was Saga noch so vorhaben könnte, bzw. vorgehabt hatte somit war es ihm grade egal, Hauptsache sie kamen hier weg. Mit der Schultasche und Saga im Schlepptau machten sie sich auf en Weg. Um die Uhrzeit dürfte zumindest seine Mutter schon zu Hause sein. "Bis gleich... Daumedrücken..", murrte Shou zu Saga, verdrehte leicht die Augen und ging ins Haus. Der Fernseher war aus und das Radio lief. Aus der Küche kam ihm ein wohlduftender Geruch entgegen. "Mum?", rief Shou, während er sich noch die Schuhe auszog. "Ja, Shou, bist du wieder da?", kam es zurück und seine Mutter streckte den Kopf in den Flur. Ihr Sohn kam auf die zu, gab ihr den üblichen Kuss auf die Wange - der Streit war schon wieder vergessen, solange bis der Vater den Fleck auf dem Teppich wieder entdecken würde. "Mum, ich hab ne Bitte. Wir haben heute voll viele Hausaufgaben bekommen und Saga hat mich gefragt, ob ich ihm nicht helfen kann, weil er in dem einen Fach auf Kippe steht. Dazu soll ich bei ihm pennen, damit er es auch versteht.", log der Blonde und sah seine Mutter bittend an. Diese legte den Kopf überlegend schief und nickte dann lächelnd. "Du ist ja lieb, ihm helfen zu wollen. Solange er nicht hier übernachtet, kein Problem, du weißt ja!", sie hob den Finger und schwang ihn vor Shous Nase herum. "Dann pack dein Zeug und husch!".

Dankbar, das seine Mum noch nicht mit seinem Dad diskutiert hatte, rannte er hoch, stopfte Schlafanzug, Wechselsachen, Zahnbürste, Tarnbücher und Tarnhefter in eine kleine Tragetasche, zog sich schnell eine Jeans und ein dunkelrotes Shirt mit Aufschrift an und ging wieder hinunter. "Also dann. Sag Dad schönen Gruß. Tschau!".

Damit lief Shou hinaus, mit anderen Schuhen, zu Saga und hob den Daumen. "Chaka!"
 

Zufrieden grinste er vor sich hin.

"Hatte nicht daran gezweifelt, dass du’s schaffen würdest!" Er musste Shou immerhin ein bisschen für den Abend aufmuntern, ihm Mut zusprechen, damit er das überwältigen konnte und endlich seinen ersten Kuss bekommen würde.

Zuerst verschwanden sie tatsächlich noch zu Saga, ließen Shous unnötige Tasche dort, stylten sich gegenseitig die Haare, schminkten sich ein wenig, aber nicht zu übertrieben. Trotz alledem legte Saga viel Wert auf Natürlichkeit.

"Willst du noch was von mir anziehen? Oder magst du so gehen?" Sein Freund sah in seinen Alltagsklamotten weiß Gott nicht schlecht aus, aber man könnte mehr aus ihm rausholen, wenn Shou es zuließ, dass man ihn in ausgefallenere Kleidung steckte. Saga selber trug ein sehr körperbetontes, schwarzes Samtoberteil und eine eng anliegende schwarze Jeans dazu. Für seinen Geschmack perfekt und für den Geschmack der Weiber dort sicherlich auch. Nur noch die Antwort von Shou fehlte. Ansonsten könnten sie sich sofort auf den Weg machen, die Bar lag nicht weit von hier entfernt. Regelrecht ein Katzensprung.
 

Der Weg bis zu Saga war auch nicht weit von Shous Haus. Einige Straßen entlang und dann um die Kurve und sie standen in der etwas abgelegeneren Siedlung, wo die Häuser zwar kleiner, aber nicht weniger prunkvoller waren. Von Sagas Abendplanung war der Blonde zwar imme rnoch nicht wirklich überzeugt, aber er ließ sich die Haare stylen, half Saga dabei und besah sich seinen Kumpel dann musternd. "Also, ich weiß jedenfalls, warum die Weiber auf dich abfahren~", gab er grinsend als Kommentar und hob den Daumen, erneut wie vor seinem eigenen Haus schon mal. Dann blickte er an sich hinab. "Na ja... Ich mag das schon, aber wenn du meinst, du hast was, was mir besser steht..?", er schaute Saga fragend an - und hoffte, das Saga nicht seine Visual Kei Fantasien an ihm ausleben würde.
 

"T-Shirts sind nicht unbedingt extrem sexy." meinte Saga schnell. "Die Hose ist nett, aber doch nicht zum Weggehen, da muss es unbedingt ausgeflippter oder erotischer sein. Da du meine bauchfreien Sachen nicht unbedingt bevorzugst..." Saga kramte nicht lange in seinem unaufgeräumten Kleiderschrank. "...empfehle ich dir ein einfaches weißes Hemd, natürlich die ersten drei Knöpfe offen! Und eine zerrissene Jeans, da deine Mum uns sicherlich umbringen würde, wenn wir deine ein wenig bearbeiten." Er reichte Beides Shou, es sollte ihm passen. Hemden und Jeans sahen immer gut aus egal ob zu groß oder zu klein.

So bekam Shou seinen Willen, nicht zu peinlich auf die Straße zu müssen und Saga bekam seinen, in dem sein Freund erotischer wirkte. Es war um Gottes Willen nicht so, dass Shou kein Sexappeal hatte! Er musste es nur öfters zeigen, dann würden die Frauen von ganz alleine auf ihn fliegen. Dieser zog es diesmal sogar ohne Murren an, worüber Saga sehr froh war. Er bemerkte richtig, dass der Ältere heute Abend loslegen wollte, es nicht mehr vor sich hinschieben würde.

Saga sagte ihm, dass er in den Klamotten umwerfend sexy aussah, wollte ihn dringend aufmuntern und noch mehr motivieren. Beide verließen schnurstracks das Haus und waren fünf Minuten später, bei der besagten Bar angekommen. Von draußen konnte man die laute Musik hören, es wurde hier ausschließlich Rock und Metal gespielt. Zu der Musik waren die Weiber immer passen gekleidet. Knappe Röcke, enge Korsagen, freizügige Dekoltees. Er liebte diese Gegend.

002

Es war tatsächlich für Shous Begriffe sehr normal und auch bequem. Die drei Knöpfe ließ er auch durchgehen, so kam seine Kette halt mal richtig zur Geltung. Von Saga ließ er sich dann zu dem Club führen, es glich fast dem HardRock Café. Düster, aber romantisch eingerichtet, trotz das die Musik laut war, fand sie in dem großen Raum doch angenehmen Klang. Schon am Eingang begann der Blonde die Füße leicht im Takt zu wippen. Sie brauchten eine Weile, eh sie reinkommen konnten, da die Tische auch hier nur begrenzt waren und nur eine begrenzte Zahl Personen hier rein durfte. Saga schien wie immer seine Beziehungen zu haben und schwupp di wupp waren beide auf der Treppe, wo man auf das Tanzgeschehen hinab blicken konnte. Unwillkürlich schluckte Shou. Er hatte noch nie so getanzt. Konnte man das irgendwo lernen...?

Zusammen schlenderten er und Saga zur Bar. Okay, ein Bier konnte sich der Blonde ja genehmigen danach wieder Wasser oder Cocktails ohne Alk. "Und jetzt?", er sah zu seinem besten Freund, das Bierglas in der Hand und auf dem Hocker sitzend.
 

Saga war sehr häufig hier. Wahrscheinlich an die drei Mal die Woche, selbst wenn es nur 10 Minuten waren, um Leute zu begrüßen oder eine schnelle Nummer zu schieben. Auch heute, am Montag, war der Laden so voll, dass er jede dritte Person persönlich begrüßen musste. Ab und an kam da ein angenehmer Zungenkuss von Frauen dazu, die er gar nicht mehr kannte, selbst vom sehen her nicht. Daher hatten sie einige Mühe, zur Bar zu gelangen, aber sie schafften es.

Auch Saga genoss erst einmal ein Bier und sah Shou grinsend an.

"Mission erfüllen!" meint er laut, um gegen die Musik anzukommen. Er selber hatte schon wieder wen an der Backe kleben, war er so was wie ein Erotikstar hier? Nicht das es ihn störte. Aber diese Frau konnte ihm nützlich werden, auch wenn sie ihm selber nicht zusagte. Sie hatte eine Freundin an der Seite, zierlich, klein, schlank, blond und schien ein wenig schüchtern zu sein. Wie gemacht für seinen Freund und vor allem es ging so schnell! So einfach hatte er sich die Suche nicht vorgestellt.

Saga schummelte sich zwischen das Weib und ihre Freundin, sodass diese nun neben Shou stand. Er erfragte ihre Namen und drehte sich zu der Blonden.

"Aiko?" wiederholte er so laut, dass auch Shou ihren Namen verstehen musste. "Nett." grinste er breit, doch durfte er ihre Aufmerksamkeit nicht auf sich lenken und schlang den Arm um die Hüfte der Anderen, welchen Namen er nicht verstanden hatte oder auch nicht verstehen wollte. Aiko bemerkte schnell, dass sie bei ihm aus dem Rennen war und musterte Shou ein wenig. War doch egal ob sie nun großes Interesse hatte oder einfach nur wen Neues nun suchte, ging es Saga durch den Kopf. Hauptsache sie würde Shou endlich seinen ersten Zungenkuss verpassen!
 

Es war tatsächlich ein kleines Schauspiel, das Saga mit der Tussi abzog. Und Shou durfte zusehen. Alle Frauen der Welt schienen für Saga nur für eine Nacht gemacht worden zu sein. Nur wenige hatten die Ehre, mehrere Wochen und eventuell Monate mit ihm zu verbringen. Gut, in Tokio hatte er viel Freiraum. Aber dem Frauenverbrauch...

Schon stand die kleine Freundin der Tussi neben Shou, sah ihn schüchtern an - für Shou war es aber eher der Blick wie "Na ja, Zweite Wahl". Aiko war nicht ganz sein Typ. Die Tatsache, dass sie blond war, machte sie etwas für den Blonden sympathisch, aber von Erscheinungsbild sollte man ja nicht ausgehen. Schüchtern lächelte sie und hielt ihm die Hand hin. Shou beugte sich leicht vor, und rief ihr seinen Namen zu - es war nun so laut, das es kaum mehr möglich war, sich zu verständigen. Doch Aiko lächelte und rief nochmals ihren Namen. Sie hatte bereits ein Getränk, somit hatte der Blonde hier keine Chance. Doch die Kleine ergriff seinen Arm und wollte ihn richtig Tanzfläche ziehen. Shou aber hielt zurück und schüttelte den Kopf. Sie grinste und beugte sich zu seinem Ohr. "Ich kann auch nicht tanzen, falls dich das beruhigt~", rief sie und zog dann erneut an seinem Arm. Diesmal ließ sich Shou überreden und gleich darauf befanden sie sich im Getümmel. Leiber an Leiber gedrückt, im Takt der schnellen Beats bewegend. Die Kleine tanzte ihn an und Shou etwas ungeschickt zurück. Aber bald fanden sie den gemeinsamen Rhythmus und der Blonde musste sich eingestehen, dass es gar nicht so schwer war.

Nach etwa einer halben Stunde - Gott war das anstrengend - schliff Aiko den Blonden in eine der Kuschelecken, nicht zu Saga zurück und bestellte zwei schwer Alkoholische Getränke, ohne das Shou sich dagegen wehren konnte. Sie schmiegte ich an ihn und sah ihn an, begann ein wenig von sich zu erzählen. Es war irgendwie viel angenehmer nun, Shou hatte nicht mal Ängste, dass sie so nah war. Dennoch sah er sich immer mal nach Saga um. Wo war der Kerl bloß, so groß der Club nicht!!
 

Jetzt hatte er dieses Weib an der Backe, welche er nicht einmal küssen wollte. Aber zurück zu ihrer Freundin konnte Saga sie auch nicht lassen, denn wer hätte das jemals gedacht: Shou hatte sichtlichen Spaß mit einer Frau! Okay, besser gesagt einem Mädchen, denn dieses neben sich war gerade 17 Jahre alt und sie meinte ihre Freundin wäre noch Jünger. Das sollte man Shou besser nicht erzählen und wie sie in diesen Club gekommen sind... Wahrscheinlich hatte der Türsteher einen zehn Minuten Quickie bekommen.

Nach einer Weile hatte Saga Shou aus den Augen verloren und seine Freundin gleich mit dazu. Natürlich hatte er schon so einige Drinks intus und wie es in ungünstigen Momenten war, wurde er schneller betrunken als ihm lieb war. Trotz alledem konnte das Weib an seiner Seite ihn nicht dazu bringen seinen Stolz zu missachten, um mit ihr rumzumachen. Nur das Problem war: Er flirtete mit Frauen, die ihm mehr zusagten und seiner 'Begleitung' gefiel das so rein gar nicht. Sie hielt schon Ausschau nach ihrer Freundin. Zum Glück bemerkte dies Saga komischerweise noch. Es war wichtig, dass sie bei ihm blieb, Shou sich endlich mal austoben konnte und das nun noch ohna die Hilfe seines Freundes, aus eigenem freien Willen! So zog er sie wieder an sich, er wusste ihren Namen noch immer nicht, flirtete aber weiter mit anderen. Nur dass er sie umarmte, ließ das Mädchen bei ihm bleiben.
 

Wie spät es wohl war? Wahrscheinlich waren nicht mal 2 Stunden rum, aber Shou kam der Abend schon viel länger vor. Aiko hatte nun schon einige Zeit von sich erzählt und sah Shou nun mittlerweile verliebt an. Ihr Cocktail war auch leer, seiner nur angetrunken - dem Blonden schmeckte das Zeug nicht. Es war im zu bitter, der Alk schmeckte zu sehr durch und .. wuäh.. Wie konnte die Kleine nur so was vertragen. Zwischendurch ließ sie ihr Alter durchblicken, 16. Shou stockte. Wie war sie hier rein gekommen? Sie erzählte nun auch, das sie ihren Eltern erzählt habe, das sie bei ihrer Freundin pennen würde, die Schule würden sie morgen als "krank" eingetragen schwänzen, das sie ihren Rausch ausschlafen konnten. "Und weißt du, was ich am liebsten heute noch hätte?", sie schnurrte Shou mittlerweile nur noch ins Ohr, knabberte an seinem Ohr entlang, küsste seinen Hals. Der Blonde war ganz abgelenkt und sah nun zu ihr, sah in ihre von Kontaktlinsen blauen Augen und lächelte leicht. "Nein...?", fragte er zurück und ahnte dennoch was sie wollte. Sein Arm lag immer noch um ihre Hüfte, dieser war wie von selbst da hin gelangt...

Aiko schlang die Arme um seinen Hals und nährte sich ihm. "Ich hätte dich furchtbar gern...~ Ganz nahe bei mir, im Bett.", gurrte sie, und sah ihm tief in die Augen.

Und Shou? Dem wurde schlagartig schlecht. Er schob sie sachte weg und entschuldigte sich. "Muss.. aufs Klo, mirs.. schlecht...", nuschelte er und stolperte an der Bar vorbei ins Klo. Hier war die Musik gedämpft, das Wasser tröpfelte ab und zu mal. Über ein Waschbecken gebeugt stand er da und sah sich sein Spiegelbild an. Das Weib widerte ihn an. Nur auf einmal ficken aus... Widerlich!
 

Wieder verging einige Zeit, Saga wusste nicht wie spät es war. War auch nicht wichtig. Er war heute einen kompletten Tag in der Schule gewesen, da war es höchste Zeit für einen freien Tag. Und zwar Morgen!

Erneut spürte er die Lippen von diesem Mädchen auf seinen Eigenen, erneut musste er sich mit Druck von sich schieben. Verstanden die Weiber von heute gar kein 'Nein' mehr? Unglaublich dumm! Ein anderes fasste ihm gerade unter das Shirt, vollkommen okay. Er grinste anzüglich, bekam dadurch einen Ellenbogen in die Seite. Wie konnte sie es nur wagen...?

Doch da schoss ein ihm sehr bekannter Mann an ihnen vorbei in Richtung Toiletten. Saga erkannte Shou sofort, immerhin hatte er ihn die ganze Zeit gesucht. Zumindest von seinem Platz aus. Irgendwas lief da nicht so wie es sollte und mit einem energischen Druck hatte er beide Frauen von sich gedrückt und ging seinem Freund mit schnellen, zielsicheren Schritten nach.

"Shou?" meinte er etwas nervös in den weiß gekachelten Raum. Aber er sah ihn schon an einem schmutzigen Waschbecken. "War... irgendetwas?" Der Alkohol hatte an ihm schon seine Spuren hinterlassen. "Hattest du schon Spaß mit... ach ich hab ihren Namen vergessen."
 

Er betrachtete sein Spiegelbild noch eine Weile länger, bis die Tür aufging. Shou schrak nicht zusammen, er wusste einfach, das es Saga war. Er sah seinen Freund aber auch nicht an. Shou war es peinlich. Er hatte versagt. Und das wo Saga es ihm schon so leicht gemacht hatte - bzw. das Mädchen selbst.

Erst als Saga zu reden begann, sah Shou auf und zu seinem Kumpel. "Gott, du bist ja... Stockbesoffen.", meinte er fassungslos und ging auf seinen Kumpel zu, legte die Hände auf dessen Schultern. "Wir sollten vielleicht gehen, hm?".

Aber der fragende Blick ließ nicht locker. "Nein. Ich hatte keinen Spaß mit dem Mädchen. Aiko.. Sie is noch so jung und will nur feiern, saufen und rummachen... Tut mir Leid, Saga, aber das ist nicht meine Welt..."
 

"Besoffen? Ich? Ach quatsch!" Saga wusste wohl, dass Shou nichts trank und wenn dann nur ein Bier. Das war gar nichts, das spürte er noch nicht einmal. "Hmm....? Gehen? Shou! Warum denn? Du hattest noch nicht einmal einen Kuss?" Dann wäre diese ganze Aktion umsonst gewesen und sie keinen einzigen Schritt in der Mission 'Shou' weitergekommen. Das wollte Saga auf keinen Fall durchgehen lassen!

Ein tiefer Blick musterte ihn von oben bis unten, blieb schließlich in seinen Augen hängen. Er legte ebenfalls die Hände auf die Schultern seines Gegenübers.

"Entweder wir gehen jetzt zurück und suchen diese... Ach was soll's." Sie war wahrscheinlich eh schon weg und hatte keinen Bock mehr auf ihn. So wie er seinen Freund einschätzte hatte dieser sich bei dem Wort Sex einfach hierher verzogen, ohne das sie wusste weshalb. Da würde Saga auch nicht lange mitmachen und sich prompt wen Neues für seinen Spaß angeln.

Ein tiefes Seufzen kam resignierend über seine angefeuchteten Lippen. Das konnte so nicht mehr weitergehen.

"Herzchen, mal ehrlich. Ein Kuss. Verstehst du?" Ja, er war ziemlich betrunken! "Ein verdammter kleiner Kuss." Schon berührten sich ihre beiden Lippen, allerdings nur sehr kurz und flüchtig. Er hatte sich sofort wieder zurückgezogen, grinste breit. "Das ist doch nichts! Das macht Spaß, macht heiß, genau das, was wir Beide an diesem Abend wollten, nicht wahr? Wir Beide wollten geile Weiber aufreißen und Sex haben!" Zustimmend nickte er auf seinen eigenen Satz. "Also haben wir das auch, oder nicht? Ich denke... schon." Weiterhin dieses Grinsen in seinem Gesicht und erneut kam er dem verführerischen Mund seinen Freundes näher, nahm auch nicht den Blick von seinen braunen Augen, blinzelte nur kurz die Angetrunkenheit von sich.

Sie berührten sich erneut, wie ein offenes Feuer schien es ihnen zu knistern und dieses mal übte er mehr Druck aus, nahm eine Hand von seiner Schulter, legte sie in seinen Nacken, ließ ihn nicht entwischen.

Saga hatte dies mit Sicherheit nicht geplant, es war aus seinen Worten heraus geschehen, aber er würde keinen Rückzieher mehr starten. Shous Anspannung spürte er sofort, war daher sehr sanft und überrumpelte ihn nicht weiter mit seiner starken Dominanz.

Aus diesem Grund drang er nicht sofort mit der Zunge durch seine Lippen, bemerkte aber, dass diese vor Erstaunen offen standen und so musste er nicht erst um Einlass in diesen bitten. Ganz vorsichtig, so vorsichtig man im betrunkenen Zustand sein konnte, glitt seine feuchte Zunge zu Shou's, tippte seine Zungenspitze sachte an. Noch hatte er diese Chance dazu.

Ein zufriedenes 'Geschafft' schoss ihm bei diesem Spiel durch den zugedröhnten Kopf.
 

„Ich will auch keinen Kuss, von einer Tussi, die nicht meine Gefühle wahrhaben will, sondern nur meinen Körper!", fuhr Shou auf, zu heftig, er bereute es sofort und senkte den Blick etwas. Aber Saga war wohl so zu, dass er das nicht mal als Anfahren einschätzte. Somit war der Blonde drauf und dran Saga einfach aus dem Club zu zerren, und ihn Zuhause an dessen Bett zu ketten, damit er Ruhe gab. Aber der Brünette hatte verdammt noch mal andere Pläne, und diese Pläne waren ... nun ja... Gewöhnungsbedürftig.

Shou zuckte verdammt zusammen, als sein bester Freund, Saga, den er seit... 14 Jahren...? kannte, ihm die Lippen aufdrückte, wenn auch nur kurz. Es war...

Hey... Das fühlte sich gut an... Perplex blinzelte Shou, sah Saga an, fand nicht mal mehr die nötige Kraft seine Kehle zum Sprechen zu bewegen um Saga zu sagen, dass das alles nicht stimmte, das er keinen Sex wollte, das er lieber wieder vor seinen PC wollte und und und und...

Nein nein, Saga brachte ihn buchstäblich zum Schweigen. Wie als wüsste Shou nun mit einmal, was er wollte, legten sich seine Hände nur zaghaft auf die Brust seines Kumpels, als sich ihre Lippen nun schon zum zweiten Mal in so kurzer Zeit berührten. Eigentlich -natürlich- nur um Saga wegzudrücken, das hier war immerhin verkehrt, falsch, nicht zulässig - oder einfach... total heiß.

Der Blonde schloss die Augen, versuchte sich vorzustellen, dass dort Aiko stand. Aber es gelang ihm nicht. Immer wieder und ímmer wieder verschwamm das Bild und Saga erschien. Brachte nichts... Und obwohl Shou nichts wusste, was er nun tun sollte, auch nicht, als er die fremde Zunge in seinem Mund spürte - er machte es Saga einfach nach. Tippte schüchtern zurück.

Immerhin. Sein Kumpel hatte es geschafft. Er hatte Shous Neugier geweckt und es war klar, wie das enden würde. Aber es fühlte sich... so gut an.
 

Saga konnte nicht wissen, was in Shou vorging, ihm Prinzip konnte er zu diesem Zeitpunkt so oder so nicht mehr großartig viel denken und handelte einfach nach seinem Gefühl heraus. Das die andere Zunge nicht zurück zuckte, sondern ihm ein Stück entgegenkam machte es ihm einfacher, sein Gewissen meldete es als ein Gewonnen. Da er heute eh noch keinen der unzähligen Küsse genossen hatte, das Weib an seiner Seite hatte einen von ihm gewollt, nicht bekommen und andere daraufhin nicht zugelassen, wollte er dies dringend nachholen. Und da sie Beide schon dabei waren, warum denn nicht?

Shou war noch etwas zurückhaltend, schüchtern, unerfahren konnte man perfekt als Ausdruck dafür verwenden, aber das schadete nicht. Es war gut, so wie es war, Saga gefiel ihr Tun. Er wollte mehr spüren. Nach diesem Gedanken wurde er, trotzdem noch immer vorsichtig, fordernder, sein Kuss ließ keine falschen Schlüsse ziehen. Der Druck seiner Zunge gegen Shous wurde stärker, die andere freie Hand glitt von der linken Schulter zu seinen Seiten, übte dort ebenfalls Druck aus. Saga war bewusst, dass er keinen Sex bekommen würde, nicht mal einen geblasen, aber das war gar nicht sein Ziel. Nur dieser Kuss konnte heißer werden, intensiver, erregender, Shou sollte merken, wie geil man werden konnte und wie einen das Verlangen übermahnte und man keine Angst mehr vor Berührungen haben musste, welche eindeutig waren.

Noch immer schaute er in das Gesicht des Anderen, bemerkte durch seine Gesichtszüge wie die Anspannung von Sekunde zu Sekunde geringer wurde, gefiel es da jemandem etwa? Es ging nicht anders, er konnte ein Grinsen nicht mehr zurückhalten. So war es unausweichlich, dass der Kuss gelöst wurde, aber von seinen Lippen entfernte er sich nicht, wich keinen Millimeter von ihm zurück.

Wie angewurzelt standen sie mitten im Toilettenraum, immer wieder kamen hier und dort andere Besucher an ihnen vorbei, Pfiffe wurden bei dieser engen Umarmung losgelassen, man wollte sie anfeuern mehr zu zeigen. Das, so dachte Saga, könnte Shou unangenehm werden, doch wollte er diesen Moment so ungern auflösen, ihm war bewusst, dass dieser so schnell nicht wieder entstehen würde, wenn er erst einmal gebrochen war.

"Süßer? Wir gehen. Lass uns ein wenig abkühlen." Es war an ihm seine Trunkenheit abzuschütteln und behutsam mit Shou umzugehen. Er hatte diese Situation heraufbeschwört, er musste sie genauso sanft wieder ausklingen lassen.

Wie verliebte verschwanden sie mit schnellen Schritten aus dem ganzen Gebäude und raus auf die hell erleuchteten Straßen der Tokyoter Vorstadt.
 

Natürlich war er unerfahren. Die 18 Jahre bisher hatte er keine einzige Freundin gehabt, vielleicht mal ein bisschen schüchternes Getue, aber welches Großstadt-Girlie wollte schon einen PC-Freak, Streber und Stubenhocker als Freund haben? Keine. Ganz einfache, schmerzliche Antwort. Shous einzige Ausweichmittel um wenigstens Etwas über das ach so schmerzhafte Thema "Liebe" herauszufinden, waren dann nur Schnulzenfilme gewesen, die ab und zu einen tollen Titel im Fernsehen trugen und da Shou neben PC-Arbeiten und Hausgaben nichts tat.. Lief ab und zu eben Mal die Flimmerkiste.

Aber das... War Real. Da war eine ECHTE Zunge in seinem Mund, erkundete ihn und eine Hand in seinem Nacken ließ nicht locker - mittlerweile war es Shou auch egal, das da Saga stand. Es war ihm ebenso egal, dass in der Toilette sich nun auch einige junge Männer versammelt hatten und das 'Schauspiel' beobachteten. Machte die das geil?

Saga war jedenfalls der führende Part, er ließ keine Chance für Shou, mal in dem Sinne das kleine Zungenduell für sich zu entscheiden - war ja auch keine Kunst, den Blonden zu besiegen. Aber trotz allem genoss der Größere den Kuss. Bei allem in der Welt, das hier war wirklich viel ... wie sagte Saga so schön? ... Geiler als irgendwas Vergleichbares. Shou entglitt ein Seufzen, er wollte nicht das es so schnell endete dann. Er spürte noch immer den Druck von Sagas Hand in seinem Nacken, als dieser in mehr oder weniger gewollt an der Hand nach draußen zerrte, an die Oberfläche, auf die Straßen. Und der Blonde wurde das Gefühl nicht los, das Aiko und ihre Freundin ihnen mit ihren Blicken gefolgt waren - Egal!

Tatsächlich hatte die frische Luft etwas kühlendes, die leichte Brise, keine Autos, nur noch gedämpfte Musik, die warme Hand Sagas an seiner Ha-... Shou stockte, entwand seine Hand der seines Kumpels, aber nicht mit Gewalt. Ein leichtes Schütteln genügte. Hilfe, ihm war schwindlig. Aber er grinste, mehr und mehr. Dann sah er zu Saga, ging noch einige Schritte und drehte dann den Kopf zu ihm. "Du hattest Recht." So schnell würde er in solchen Dingen wohl doch nicht mehr an seinem Freund zweifeln. "Das war wirklich... mal was anderes..."
 

Endlich konnte er tief durchatmen und genoss die frische Luft um sich rum, in seiner Lunge, welche sich an die verqualmte Luft im Inneren der Bar gewöhnt hatte.

Doch da fing Shou schon an, das Geschehen von eben zu kommentieren. Saga konnte seinen Ohren kaum glauben, diese Worte konnten nicht von seinem Freund kommen, den er so ewig lange kannte.

Mit großen Augen schaute er ihn an, wand schließlich nicht nur seinen Kopf sondern auch seinen Körper komplett zu ihm rum, konnte den Blick nicht von ihm wenden, war noch immer über alle Maßen verwundert.

"Das...fandest du, okay?" Er war schon wieder sprachlos. Was tat Shou seit guten zwei Tagen mit ihm? Unfassbar! "Shou, verarsch mich nicht, okay!? Du sollst nicht Dinge behaupten, die du nicht wirklich so meinst! Das kann ich nicht haben." Seine Worte hörten sich ernst an, aber seine Stimme verriet die innere Verwirrung. Aber es konnte unter keinen Umständen sein, dass Shou der Kuss gefallen hatte. Diese kurze Intimität zwischen ihnen und vor allem gerade zwischen ihnen Beiden! Wo doch der Vorfall von gestern noch nicht komplett verdaut war. Diesen Gedanken allerdings schob Saga schnell beiseite, der Alk half ihm dabei, obwohl seine Trunkenheit hier draußen leider immer weiter abnahm.

Noch immer wartete er auf eine Antwort von seinem Gegenüber.
 

Warum ausgerechnet war nun Saga der, der es nicht verstand?

Hätte Shou etwa einen Aufstand machen sollen, Saga eine kleben und dann mit erhobener Nase, und im vollen Bewusstsein das Saga Unrecht hatte, davon marschieren? Hätte er ihm eine Szene machen sollen? So Seifenoper-like?

Verunsichert, wie immer viel zu schnell, wandte sich nun auch der Blonde zu seinem besten Kumpel um und hob eine Augenbraue. "Es ist doch im Grunde nichts Schlimmes passiert. Du hast mir gezeigt was... Sache ist. Hast du dein Ziel nicht erreicht? Es mir zu zeigen? Dass das auch toll sein kann?", fragte Shou zurück, trat näher an Saga heran, da mittlerweile 2 Meter zwischen ihnen lagen und der Blonde keine Lust hatte ein Streitgespräch - wenn es denn dazu kam - über Entfernung zu brüllen. Er biss sich auf die Unterlippe. "Ich verarsch dich nicht... ja...?", meinte Shou dann leiser, sah kurz hinab, fasste neuen Mut. An Gestern dachte er nicht mehr. Er hatte es ihm verziehen.

"Wenn es dir halt unangenehm war... Dann vergiss es eben. Du bist doch eh... betrunken...", gab Shou von sich, hoffte, dass es auch wirklich so war, und Saga das nicht falsch auffasste. Immerhin schlief der Blonde heute Abend noch bei ihm.
 

Wie sollte man seinen besten Freund auch verstehen, wenn dieser gerade dabei das Gegenteil von seinem eigentlichen Ich raushängen zu lassen? Ihm hatte der Zungenkuss wirklich gefallen! Shou ließ normale Küsse auf die Lippe schon länger zu. Hatte Saga ihm auch beibringen müssen, ganz langsam und mit viel Gefühl, aber er ließ es zu, genoss es wahrscheinlich auch selber. Dieser Kuss war anders gewesen, nicht zu überfühlen anders?! Sollte er es so ausdrücken?

Plötzlich begann Saga breit zu grinsen. Das hier würde ihm keiner glauben. Nicht einmal Tora oder Nao! Er machte sich keine Gedanken darüber ob und wie sie es erfahren sollten. das würde passieren oder nicht, sie wussten nicht immer alles was zwischen Shou und ihm passierte. Gab auch keinen Grund dafür.

Freundschaftlich fest legte er einen Arm um seinen Freund, zog ihn an seine Seite.

"Mir war hier gar nichts unangenehm. Wenn du fühlen willst wie hart ich geworden, bitte! Zwischen uns gibt es nichts mehr zu verstecken!" Ja ein wenig war der Alkohol noch in seinem Blut und die Überlegenheit gab ihm einen zusätzlichen Adrenalinschub. Er hatte es geschafft Shou zu überzeugen. Wie auch immer, denn er verstand nicht warum dieser nach einem einzigen Kuss all seine Bedenken hingeworfen hatte. Aber das interessierte niemanden, es war geschehen und es war gut so!

"Weißte was? Wir kaufen ne Flasche irgendwas in nem Conbinni und saufen bei mir weiter. Es sei denn... du willst zurück zu...ah...öhm... na zu deiner Freundin und dort diese Gefühle weiter vertiefen?!"
 

Ah, stimmt. Da war ja noch wer. Shou blinzelte verdattert über den Sinneswandel von Saga. Von Verwirrt und Überrascht zu dem alten Selbstbewussten Ego-Macho. Mit den üblichen "hart-geworden-Sprüchen" - auf die Shou zum Großteil nicht mehr einging, weil sie nicht selten der Unwahrheit entsprachen.

Die Sorgen fielen von Shou wie ein Stein ab, er straffte den Rücken und lächelte leicht, ließ sich von Saga näher ziehen und nickte. "Ich glaub, zu der will ich nicht zurück. Die is mir zu jung, ich hör mir lieber noch ein paar Geschichten von dir an.", grinste der Blonde dann und rückte näher an ihn, lief los.

Nichts mehr zu verstecken gab es zwischen ihnen, was das wohl hieß? Also nicht, das sie nicht schon vorher so was zu verstecken hätten, aber... hm...

Irgendwie kam diese Information nicht ganz durch, der Blonde war noch zu sehr eingenommen von dem Gedanken an den Kuss, sodass er einfach den Kopf schüttelte und mit den Schultern zuckte. "Du kannst dann saufen, gerne~.", endete Shou einfach und zog den Brünetten in den nächsten 24-Stunden-Shop, kaufte eine Flasche Jack Daniels, von dem Zeug wusste er, das es Saga schmeckte. Auch wenn es hart war... "Dann lass uns mal heim gehen.", meinte er dann, drückte dem Brünetten die Flasche in die Hand und schlenderte die Straßen entlang.
 

Und wie er bei sich weiter saufen würde. Da würde ihn auch kein alkoholablehnender Shou dran hindern. Heute nicht. Eigentlich nie, denn bei dem Thema machte er sofort dicht, wenn sein Freund zu reden begann. Außer diese Minute, wo er diesen einladenden Satz von sich gab.

"Wird gemacht, keine Sorge!" Als wenn Shou diese gehabt hätte.

Nur wenige Minuten später saßen sie bei ihm in der Wohnung, Saga hatte sofort die Flasche geöffnet und gab sich nicht die Mühe erst ein Glas sauber zu machen um es dann sofort erneut zu beschmutzen. Sprich er trank genüsslich Schluck für Schluck aus der Flasche. Sah eh besser aus.

Die Trunkenheit machte sich zum zweiten Mal an diesem Abend in ihm breit und er sah zu Shou, welcher neben ihm saß. Er musste noch mehr über den Kuss und seinen neuen verwunderlichen Gefühle erfahren. Wahrscheinlich würde er es bis nächstes Jahr noch nicht richtig glauben können, dass sein kleiner...

"Du bist erwachsen geworden, Kleiner!" Saga stutzte. "Dann... kann ich dich so nicht mehr nennen. Aber Großer, das passt nicht." Er zog einen überlegenden Schmollmund. "Das macht das hier nicht einfacher. Shou~ Du verwirrst mich! War das deine Absicht?"

Und wie betrunken er war.
 

Auf Sagas knallroter Couch machte es sich ja dann gleich viel besser. Weicher Untergrund, kein zuckendes und zappendes Licht, nur leicht gedämmtes und vor allem keine Weiber die an einem dran klebten!

Shou hatte sich die Freiheit genommen und ein wenig leise Musik eingeschoben, dass es nicht allzu ruhig war. Danach hatte er sich erstmal eine Flasche Wasser genommen und sich zu Saga gesetzt - er hatte die Erlaubnis, immerhin war er zu oft hier.

Somit trank auch der Blonde aus der Flasche, überlegtes es ich dann anders, ging von Radio auf Fernseher über, sie ließen nebenbei einen Horrorstreifen laufen, viel zu leise gestellt, aber um die Uhrzeit kam eh nichts anderes außer Pornos und Horror und Wiederholungen von der Wiederholung!

"Was?", Shou sah zu seinem Kumpel und begann dann wieder zu grinsen - er sah sich schon wieder Saga in dessen Bett tragen, weil der Gute nicht mehr laufen konnte vor Trunkenheit. "Dann mach dir keine Probleme und lass alte Gewohnheiten, Gewohnheiten bleiben.", schmunzelte er und legte den Kopf schief. Ja, war das alles vielleicht eine Versteckte Absicht, seit der Sache von gestern?

//Shou, du wolltest das verdrängen!!//

Der Blonde schüttelte den Kopf. "Nein, war es nicht, ist es so schlimm?". Er setzte die Fasche an und trank noch ein wenig, warf kurz einen Blick auf die Metzelszene in der Flimmerkiste und sah dann zu Saga zurück.
 

Shou gab für diese Uhrzeit einfach viel zu komplizierte aber wahre Sätze von sich. Gewohnheiten Gewohnheiten sein lassen? Es standen zu diesem Zeitpunkt nicht nur ein Fragezeichen über Sagas Kopf sondern... Er begann sie zu zählen. "Öhm, fünf?" Gab er von sich und bedachte nicht, dass Shou es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht einordnen konnte, was er da von sich gab.

"Was meintest du zum Schluss?" Er sah seinen Freund aus glasigen Augen an. "Ich bin ein bisschen verwirrt. Aber diesmal bist nicht du Schuld, Großer äh Kleiner... ähm...ach was soll’s." Saga gab es auf und versuchte nicht weiter auf diese unlösbare Frage eine Lösung zu finden. Irgendwas würde sich schon ergeben, irgendwann... Wahrscheinlich doch Morgen früh.

"Ich bin dafür, dass wir ins Bett gehn. So... langsam... hinschleichen." Er spürte genau, dass gehen für ihn schwierig werden würde. Nach den entsprechenden Saufgelagen bereute er es meist sehr schnell so viel getrunken zu haben, denn das Gefühl der totalen Trunkenheit und die damit verbundenen Übelkeit waren ihm unangenehm. Aber da war es jedes Mal schon viel zu spät, ließ sich nicht mehr rückgängig machen und das Saga aus Lehren etwas fürs Leben mitnahm, war so selten, dass man es ausschließen konnte.

Die Flasche war von ihm alleine zu einem Viertel geleert worden. Bei dem was er schon intus gehabt hatte, fatal.

"Wir gehn morgen nicht zur... Schule war das ne? Studieren tun wir noch nicht. Schade aber auch, dann... hätten wir nette Dozentinnen, die mir bestimmt gute Noten geben!"
 

Ihm war es so klar gewesen, dass Saga nichts von alle dem verstehen würde, aber er zuckte nur lächelnd die Schultern. Irgendwann würden sie schon noch mal darüber reden und dann würde Saga nicht betrunken sein und ... und ... Na ja, egal halt.

"Ins Bett also, ja?", Shou schmunzelte, stellte den Fernseher aus und gähnte überraschender Weise selbst. Es war 2 Uhr. In 4 Stunden würde der Wecker wieder klingeln. Also Schule schwänzen war eine... tolle Alternative.

Moment. Ließ sich Shou jetzt schon von Sagas Drückitismus anstecken? "Aber ich muss morgen zur Schule.", murrte der Blonde, nahm Saga die Flasche weg und half ihm beim Aufstehen und die Treppe hochgehen. Sagas Zimmer lag am Ende des Ganges, ganz hinten. Die Tür war mit Zahlreichen "Keep Out!"-Schildchen bestückt, aber Shou stieß die Tür mühelos auf und ging hinein. Setzte Saga auf dem Bett ab und grinste zu ihm runter. "Brauchst du wieder ein Kuscheltier oder soll ich die Gästematratze schnell machen?", meinte er leicht hin, sah in die glasigen dunklen Augen seines Besten Kumpels und wartete auf Antwort - die hoffentlich noch vor dem Tiefschlaf kommen würde.
 

Er ließ sich nur zu gerne in sein Zimmer helfen, denn ansonsten hätte er wahrscheinlich an die x Stunden benötigt, das Stück zu bewältigen. Wenn Saga es denn überhaupt von sich aus geschafft hätte und nicht unterwegs stur auf die Treppe gelegt hätte, um sofort an seinen benötigten Schlaf zu gelangen.

Doch warum wurde ihm nun diese Frage gestellt? Er sah zu Shou auf, wobei ihm schwindelig wurde, er sofort die Augen schloss und sich schon mal aufs Bett legte. Irgendwie fummelte er noch an seinem Hosenstall herum, um beim Antworten schon mal die Kleidung loszuwerden.

"Seit wann... pennst du auf der Matratze? Und nein, das wirst du nicht tun, denn..." Ein erleichtertes Stöhnen kam von ihm, als er endlich den Knopf und Reißverschluss aufbekam und somit von der engen Jeans befreit war. Ein wunderbares Gefühl!

"Außerdem hatten wir so was wie... Sex! Kann man so sehen, nicht wahr?" Er blinzelte seinen Freund kurz an, versuchte dann im Liegen sein Hemd auszubekommen und mit den Füßen die Hose abzustreifen. Er gab mit diesen Künsten ein geniales Model für einen Videofilm ab.

"Da pennst du mit im Bett! Ich hatte auch wegen dir..." Der Alkohol im Blut ließ ihn langsam sprechen und leicht stottern und nuscheln. "...wegen dir keine Frau heute Abend. Keine Muschi, verstehst du? Nix Warmes, Feuchtes. Na eben nicht das, was ich sonst so habe! Ist einfach, oder? Also...komm endlich her!" Und mit größter Wahrscheinlichkeit hatte Saga in dem Moment wo dieser Satz beendet wurde, jedes einzelne gesprochene Wort auch schon wieder aus seinem Gehirn verbannt. Sprich: Er konnte sich rein gar nichts mehr von diesem Moment merken.
 

Interessante Sichtweise der Dinge... Shou blinzelte verdattert und sah Saga bei seinem kleinen Stripp zu. Schon nicht grade unansehnlich. Da Shou selten so leicht bekleidet schlief, zog er sich nur schnell Sagas Hose und Shirt aus und zog sein eigenes rotes, mit dem er zuvor hierher gekommen war, wieder an und legte sich dann zu Saga. Die Decke zog er über sie beide und verbannte des Geruch des starken Alkohols und wünschte sich sehnlichst, das Saga morgen... eh nachher... einen Kater der Stärke nicht überbietbar haben würde... "Mit anderen Worten, ich bin der Ersatz, den du nicht flachlegen kannst, aber das Nächstbeste, was du haben kannst.", schlussfolgerte der Blonde und grinste zu dem im Halbschlaf versinkenden Brünetten. Schule hatte er in dem Moment so ziemlich komplett verdrängt... Stand eh kein Test an...

Der Gedanke daran, dass Saga nicht schnurstracks noch ne Tussi abschleppte, sondern ihn bevorzugte... Das war ein recht verwunderliches Gefühl.
 

"Mhm...kannse so sehen." gab Saga gerade noch so von sich bevor er in die Weiten seiner Traumwelt entfloh und Shou alleine in der realen, unmenschlichen Welt zurück ließ.

Doch dieser schien ebenfalls sehr schnell ihm zu folgen, denn Saga wurde durch keine weiteren Geräusche oder unkontrollierbaren Bewegungen neben sich wach und konnte bis in den Morgen durchschalen. Keiner von Beiden hatte ihnen einen Wecker gestellt und Hausgeister gab es noch keine, die es für sie freundlicherweise übernommen hätten.
 

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Und PS:

Ich schreibe die FF immer noch mit Rei-sama zusammen ^^ Sie Shou, ich Saga xD

003

Ou ja, so wie der Blonde einen Moment zuvor die Müdigkeit gar nicht bemerkt hatte, überwältigte sie ihn im nächsten Moment wie ein Hammer auf den Hinterkopf und ließ ihn schnell schlafen.

Der Morgen weckte ihn Unfreundlich. Keine Sonne strahlte, nein es regnete in Strömen und trommelte unbarmherzig gegen das Fensterglas. Das trübe Licht bei solchem Wetter tat Shou früh immer richtig weh, und an diesem Morgen richtig, denn er schreckte auf und knallte sich die Hand vor die Stirn. "SCHEIßE!", rief er und begann zu fluchen. Er hatte verpennt, er UND Saga hatten verpennt. Nicht, das es bei Saga was Neues war, aber...

Oh, sie hatten nicht verpennt, sie hatten einfach, schlicht und ergreifend vergessen den Wecker zu stellen. Auf diesen sah der Blonde nun - 12:30 Uhr. Bis zum Mittagspausenende könnte er es noch schaffen also...

Wie er so aus dem Bett sprinten wollte, stellte er dann fest, dass es nicht ging. Sein Kumpel hatte die Arme um seine Hüfte geschlungen und brummelte etwas vor sich hin. "Sagaaaaa... Es ist schon zu spät, die Lehrer killen mich!!"
 

Wie konnte es nur jemand wagen ihn so früh zu wecken? Saga hatte bestimmt erst knappe 2 Stunden Schlaf genossen, so kam es ihm zumindest stark vor. Aus einer Tiefschlafphase gerissen, konnte er die Stimme des Menschen nicht zuordnen und dachte eher, es sei jemand Fremdes.

"Schnauze!" grummelte er dicht an Shous Hals, denn er hatte sich so fest in der Nacht an ihn gedrückt wie es nur möglich war. Nur bekam er das auch nicht mit, denn Saga wollte sich kein Stück weiter aus seiner Traumwelt entfernen, als es nötig war. Derjenige, der hier diesen Krach veranstaltete, sollte gefälligst Ruhe geben und ihm seinen Schönheitsschlaf gönnen. Und Shou ebenfalls. Denn dieser lag doch bestimmt neben ihm im Bett und wollte die gleiche genussvolle, nächtliche Ruhe wie er.

Aber derjenige gab einfach keine Ruhe, wie konnte er es nur wagen? Saga hatte die Angewohnheit sehr ungemütlich zu werden, wenn ihn jemand bei wichtigen Dingen, wozu er seinen Schlaf zählte, störte.

"Ruhe verdammt, ich will schlafen!" Und bei der Beendung dieses Satzes schlug er wütend, aber sehr müde ausschauend, seine Augen auf und starrte in Shous sehr wach aussehendes Gesicht.
 

Ziemlich erschrocken darüber, das Saga so ungemütlich wurde, zuckte Shou jäh zusammen und starrte in die dunklen Augen seines besten Freundes. "Saga, Schule!", murrte er nur, gab dann aber jeglichen Protest auf - es war sinnlos. Saga war mies gelaunt, was schon mindestens 65% dazu beitrug, dass der Brünette ihn nicht vor 14 Uhr aus dem Bett lassen würde. Shou kannte die Sauftiraden seines Kumpels. Da schlief der durch, ohne mit der Wimper zu zucken und ließ besonders seine Kuscheltiere für die Nacht nicht aus den Fingern. Ein wenig säuerlich schauend ließ sich der Blonde zurück fallen, murmelte ein "Gomen" und überlegte krampfhaft, wie er morgen den Lehrern erklären könnte, warum, weshalb, wieso er nicht in der Schule erschienen war.
 

„Shou, schlafen!" murrte der müde Saga als Antwort und nahm zufrieden wahr, dass dieser auch sofort zurück in die Kissen sank. "Schule kann heute mal ausfallen auch für dich. Später gehen wir was frühstücken, hm?" Vielleicht konnte er jetzt, nachdem er seinen Freund so liebevoll beruhigt hatte, noch etwas weiter schlafen. Doch wie es nun einmal so kam, konnte er keine innerliche Ruhe mehr finden. Immer wieder drehte sich Saga von der einen Seite auf die Andere, seufzte tief, atmete laut, doch alles nützte nicht. Es gab keine andere Möglichkeit als aufzugeben.

"Du hast gewonnen! Ich bin wach!" Blinzelnd schaute er zu Shou rüber. "Wie spät is'n das? Schaffst du es noch zur Schule? Dann geh halt."

Er selber würde sich nicht in dieses stinkende Gebäude begeben, dass konnten die Lehrer bestimmt für die nächsten Tage vergessen. Des Öfteren kam ihm der Gedanke die Schule komplett zu schmeißen, er würde es ja doch nicht schaffen mit seinen schlechten Noten. Zumindest dachte er da selber so. Den Lehrern und ihren Vorträgen über sein Verhalten lauschte er gar nicht mehr. Ging in dem einen Ohr rein und in dem anderen wieder raus. Wie so vieles Andere auch.

"Die können mich da mal. Ganz ernsthaft. Ich geh mir einen Job suchen oder so. Als Model vielleicht." Einer täglichen, richtigen Arbeit würde er niemals nachgehen. Das wäre dann ja genauso wie Schule und Geld benötigte er ebenfalls zum Überleben nicht. Warum sollte er sich das dann also antun? Nur so ab und zu was Neues erleben, konnte spannend werden.
 

Oh man. Sicherlich würde er JETZT nicht mehr zur Schule gehen... Murrend über diese Feststellung zwickte er Saga lebhaft in die Seite und starrte die weiße Decke an. Hoffentlich erfuhren seine Eltern nicht davon. Na gut, er konnte sagen, ihm wäre es am Morgen nicht gut gegangen und Saga hätte sich bereit erklärt auf ihn aufzupassen, weil es selbst, nämlich Shou, ziemlich schlecht ausgesehen habe. Fieber und so. Übergeben in der Nacht. Aber sich selbst als Krank zu beschreiben, war dem Blonden schon immer schwer gelungen. Also gut. Dann war Saga eben in der Nacht zum Klo gerannt, hatte sich die Seele aus dem Leib gekotzt und hing noch bis zum Morgengrauen über der Schüssel. Da Saga auch bis zum Zeitpunkt, an dem sie hätten zur Schule gemusst, eher grünlich im Gesicht aussah, hatte Shou entschieden, lieber daheim zubleiben, Saga Tee zu kochen und... sich... eh um ihn zu Sorgen - Wobei er natürlich ausversehen vergessen hatte in der Schule anzurufen. "Genau! Eh, was hast du gesagt?", irritiert sah Shou zu seinem Kumpel. Irgendwas von Job.. Ah ja!

"Wie Model? Du willst die Schule schmeißen? Was ist mit unserer eher schlechten, aber coolen Schulband?", der Blonde drehte sich ganz zu Saga und sah ihn mit seinen großen Rehaugen an - Wenn er ging, war der Bassist futsch.
 

Zuerst dachte Saga schon Shou wäre selber wieder in den tiefen Weiten der Traumwelt verschwunden, weil er eine Weile lang keinen Kommentar zu seinem Gesagten abgab. Das Kneifen bewies ihm dann aber wie falsch seine Vermutung war und er rutschte sogleich weiter weg zum Rande des Bettes. Solche Gesten konnte er am frühen Morgen so gar nicht gebrauchen.

"Ach... Die Band." murmelte er missgelaunt. Auch wenn er diese gerade komplett vergessen hatte in seine kurzfristige, neue Planung mit einzubeziehen, war sie ihm keineswegs egal! Sondern das genaue Gegenteil war der Fall, er liebte diese Band, auch wenn man ihm das teilweise nicht sonderlich gut anmerken konnte. Saga tat sich immer schwer im ‚Gefühle zeigen’, egal um was es sich dabei handelte. Trotzdem war da der Punkt, dass es nur eine kleine Schulband war, die eher schlecht als gut zusammenspielte. Irgendetwas fehlte da bei Ihnen, das gewisse Etwas was sie interessant erschienen ließ.

"Na und, kann ich auch ohne Schule weiterführen. Uns kennt eh keiner da und Nao ist auch nicht mehr auf der Schule. Das spielt hier jetzt keine Rolle. Ich werd ab heute die Schule schmeißen. Ist doch ganz einfach, ich pack den Kram da doch sowieso nicht, warum noch mehr damit rumärgern?" Immerhin war er ehrlich zu sich selber, das konnte man gut als Pluspunkt sehen. Ein Schmunzeln glitt über seine Lippen.

"Wenn ich als Model Erfolg habe." Wovon er natürlich ausging! "Dann ist das besser für die Band. Bekanntheitsgrad und so etwas, verstehst du?" Was für eine super Idee ihm an diesem Morgen doch wieder gekommen war.
 

Das war ein Argument mit Nao. Toll. Jetzt dürfte Shou zukünftig allein die Schulbank drücken...

"Na Toll~ Saga, denk mal an mich, eh. Soll ich jetzt für immer ganz allein in der Scheiß Klasse gammeln?", der Blonde stupste mit der Nase gegen des Brünetten Wange und murrte ihn wie ein Kleinkind an. Schön, das mit dem Modeln war eine verdammt gute Idee, und wenn Saga durchkam, dann stand ihm praktisch all Türen offen. Und der Band eventuell auch. Aber da Tora dieses Jahr ebenso die Schule verlassen würde, mit seinem Abschluss, war Shou dann noch sage und schreibe 1 1/2 Jahre von jetzt angesehen allein mit den Bekloppten in der Klasse. Wenn Saga doch nicht so unsagbar Faul wäre... Oder Shou wenigstens eine Klasse überspringen könnte...

Hm... Shou geriet ins grübeln, sah mit leerem Blick an Sagas Wange vorbei durchs Zimmer. Der Brünette war nicht mehr umzustimmen, aber einen Weg musste es doch geben.
 

An Shou denken? Nein, das hatte er bei dieser sehr raschen Entscheidung von ihm nicht getan. Sollte er es denn? Es war immerhin total sinnlos weiter die Schulbank zu drücken.

"Du weißt doch wie mies ich bin. Die Lehrer sind froh, wenn ich endlich freiwillig gehe und sie nur noch Streber wie dich unterrichten dürfen." Von Saga war das Wort Streber gegenüber Shou nicht böse gemeint, aber er war nun einmal einer, dass könnte er selber nicht abstreiten. Außerdem wusste Saga ganz genau um sein gutes Aussehen, auch wenn es eingebildet klingen mochte. Langsam drehte er sich zu seinem Freund um, sah, wie dieser in irgendeine fremde Dimension blickte und wahrscheinlich seine letzten Sätze nicht mitbekommen hatte. Leise seufzte Saga, schloss erneut für Sekunden die Augen, nahm seine Hand unter der Decke hervor und winkte vor Shous Augen mit dieser hin und her.

"Saga an Shou, Erde lässt grüßen! Lebst du noch?" Es war unausweichlich, dass er über diesen Witz von sich selber schmunzeln musste.

"Ist es wirklich so schlimm, wenn ich dich da alleine lasse? Ich bin doch so auch nie dort." Warum regte sich sein Kumpel da nun so auf? Irgendwie würde sich an der bisherigen Situation dadurch auch nichts mehr ändern. außer dass Saga endlich ein zufriedenes Leben führen konnte. So zumindest malte er sich seien Zukunft gerade haargenau aus. Model werden, viel Geld verdienen, Frauen verführen... vor allem viele Frauen verführen, durch den Job, durch das Geld. Der Kreis schloss sich. Perfekt. Exzellent! Er sollte schon heute damit anfangen!

"Shou, ich liebe dich!" entfleuchte es ihm. "Das wird alles ganz große Klasse!" Und aus der Vorfreude heraus, legte er beide Arme um ihn und drückte Shou fest an sich.
 

Blinzelnd war Shou wieder in Sagas Zimmer auf dessen Bett und sah seinen Kumpel verdattert an. Ihm war immer noch keine Lösung eingefallen, er wollte nicht allein und... argh!

"Doch das ist schlimm. In einem halben Jahr geht Tora auch, obwohl ich ihn auch so kaum sehe, weil er sich nun auf seinen Abschluss vorbereitet. Nao is schon lange weg und wenn du auch noch gehst dann hock ich ja nur noch alleine rum... Mal abgesehen davon, das der Job dich noch mehr als Schule beanspruchen wird...", nuschelte Shou leise und seufzte herzzerreißend. Es wollte einfach nicht in seinen Kopf. Dann war da noch was: Seine Eltern würden ihn töten wenn er einfach so die Schule abbrach... Also blieb nur noch überspringen...? hm...

"Wa-was?!", hatte sich der Blonde grad verhört? Doch nachfragen war nicht, wenn Saga drückte ihn schon an sich und schien sich derbe zu freuen. Blinder Alarm. Saga sagte das immer mal im Spaß zu ihm. Also warum aufregen?

"Saga...? Meinst du ich kann ne Klasse überspringen...?", murmelte der Größere an die nackte Brust seines Kumpels und schmiegte sich etwas an, wollte ihm immerhin seinen Glücklichen Moment nicht verderben.
 

Natürlich meinte Saga mit dem Satz nicht hundert Prozent das, was er normalerweise bedeutete. Es rutschte ihm vor Freude so heraus, anders konnte er dies gerade nicht ausdrücken, aber er strahlte dennoch über das ganze Gesicht. Auch nachdem was Shou ihm da ans Herz legte.

"Ob du überspringen kannst?" Manchmal war er ein verdammt schlechter Freund, auch wenn Saga das nicht unbedingt immer mitbekam, aber er dachte sehr viel nur an... sich! Auch so überlegte er nicht wirklich tiefgehend über die Problematik von seinem besten Freund nach, sondern gab die beste Antwort einfach von sich.

"Und wie du das kannst!" Er löste sich wieder von ihm, man wollte nicht zu lange aneinander kleben, stand dann mit der Shorts bekleidet aus dem Bett und sank auf der Stelle wieder zurück. Sein Kopf! Was hatte er nur anderes erwartet, im Bett war es nicht sofort aufgefallen. Trotzdem sprach er das Notwendigste wegen Shou weiter, während er sich beide Hände an die Stirn drückte und seine Stimme gedämpft klang.

"Es klingt fies, aber du bist der größte Streber der Schule! Wenn das nicht der Weg zum Überspringen ist, gibt es keinen anderen! Sagen die Lehrer nicht auch so was..." Ein gequältes Seufzen kam von ihm. "...in der Art?"
 

Leicht grinsend richtete sich Shou auf, rutschte neben Saga und sah prüfend in dessen Gesicht. Dann stand er ohne ein Wort auf, ging in die Küche und holte die Kopfschmerztabletten mit dem Wasserglas sowie einen provisorischen Eisbeutel. "Zum jetzt trinken und bis die Wirkung einsetzt, das zum Kühlen.", gab der Blonde von sich und hielt Saga das Nötige hin. Das leere Glas stellte er dann auf den Nachttisch und sah schief grinsend zu seinem Kumpel. "Na ja... Sie haben es mir schon einmal angeboten. Also so richtig. Vor 1 oder vor 2 Jahren. Weiß nicht mehr so genau. Jedenfalls hab ich damals nur wegen dir abgelehnt... Jetzt könnte ich Theoretisch anfragen... Halt Anfrage stellen, über meine Eltern. Dann wäre ich bei Tora im Kurs und hätte in einem halben Jahr Prüfung. Hm.", erklärte Shou langsam und in gedämpftem Ton. Die Lehrer würden sich nur dafür aussprechen, weil die anderen Schüler schon lange unter dem Niveau von Shou waren und es somit kein Problem sein würde, für den Blonden, den Stoff einfach nach zu arbeiten und die Prüfung mindestens mit 2 zu bestehen. Dafür müsste er dann vielleicht mit weniger Freizeit, oder besser: gar keiner Freizeit mehr rechnen, aber dafür war er eher frei.

Shou blickte zu Saga und seufzte halb, lachte halb. Stand dann auf und drückte ihn zurück aufs Bett. "Bis die Tabletten wirken bleibst du liegen. Du siehst grad wirklich aus, als würdest du gleich verrecken, Kumpel.".
 

Ohne sich zu bedanken nahm Saga die Tablette und ließ auch zurück auf das weiche, gemütliche Bett drücken. Sogleich spürte er wie es ihm besser ging, liegen war eine wunderbare Eigenschaft, die nichts übertreffen konnte.

"In einem halben Jahr Prüfung? Du bist doch verrückt." murmelte er vor sich hin. "Wie willst du das schaffen?" Daran hatte Saga bis eben noch gar nicht gedacht. "Den Stoff kennst du doch gar nicht." Allerdings würde das Shous Problem sein und dieser fand für Alles immer eine geeignete Lösung.

"Frag an. Die Lehrer müssen dem sowieso erst zustimmen." Seit wann war er dazu fähig in so einem Zustand, in welchem er sich gerade befand, so intelligent zu denken und doch noch hilfreiche Ratschläge zu erteilen? Interessante Entwicklung schoss es ihm durch den wirren Kopf.

"Wenn du da so schon denkst, dann hab ich seit heute offiziell die Schule geschmissen. Mum muss das nicht wissen, die kann erst mal weiter blechen, bis die Lehrer der einen Brief schreiben. Und bis die Lehrer das tun müssen die erst einmal merken was Sache ist. Dafür werden die ewig brauchen. Das heißt auch du darfst denen das nicht verraten" Grinsend sah Saga seinen Freund an. "Geile Idee, huh? Da quälen sie mich jahrelang mit ihrem Scheiß und nun verarsch ich die als Abschiedsgeschenk auch noch so. Werden alle große Augen machen, wenn die das rausbekomme." Sein Tag schien gerettet, nach diesem unangenehmen Start.

"Wir machen Beide das Beste aus unserem Leben, hm? Das kann nur besser werden!" Wie zuversichtlich er doch in seine unvermeidliche Zukunft blicken konnte, wenn nur der richtige Antrieb dazu da war.

"Und du... hau schon ab zur Schule! Ist wichtig, wenn du überspringen willst, ne."
 

Shou winkte ab. "Ich geh heute nicht mehr, ich würde selbst, wenn ich mich beeilen würde, jetzt grade mal die letzte Stunde abpassen. Du warst heute einfach krank, ja? Ich hab dich pflegen müssen, weil du nur gekotzt hast, und ja. In der Hektik dich vorm Ersticken zu bewahren, hab ich vergessen anzurufen. Beziehungsweise, kann ich jetzt anrufen, weil’s dir ja nun "besser geht"!", gab der Blonde von sich und nickte wie selbstverständlich.

Da es nun offiziell war, das Saga gehen würde und Shou alles dran setzen würde zu überspringen, tat der Ältere fast zwei Handgriffe zugleich: Nach Sagas Festnetztelefon und seinem eigenen Handy zu greifen. Mit der einen Hand suchte er die Nummer der Schule heraus und mit der anderen begann er zeitgleich eine SMS an Tora zu schicken. "Ja, hallo. Kohara Kazamasa hier. Ja, ich weiß. Tut mir furchtbar leid. Nein, ich hab nicht geschwänzt, es ist folgendes passiert...", und damit begann er zu erzählen und tippte nebenbei schnell die paar Zeilen an Tora, dass dieser doch bitte all seine Hefter kopieren und ihm morgen geben möge. Nach 10 Minuten war alles geklärt und sogar die Anfrage wurde an den Direktor geleitet.

"So!", Shou schob Handy und Telefon wieder weg und legte sich neben Saga. "Alles in Ordnung für heute. Wie geht es deinem Kopf?"
 

Sogar in seinem Zustand bekam Saga nebenbei noch mit, wie Shou alles gleichzeitig versuchte zu regeln und es wunderbarerweise auch schaffte. Dieser Kerl war ein Naturtalent in allem. Sogar im Küssen. Und das sollte etwas heißen! Aus irgendeinem unerfindlichem Grund ging er den gestrigen Abend in Gedanken Stück für Stück durch, ließ, so weit seine Erinnerungen noch vorhanden waren, nichts aus, vor allem bei ihrem eigenen Kuss nicht. Selbst für Saga war dies ein Erlebnis gewesen, so wie er in dem Moment darüber dachte, denn immerhin war es sein erster Kuss mit einem Kerl und dazu noch Shou! Bzw. sein erster Zungenkuss mit einem Mann, Küsschen hier, Küsschen dort ließ er von fast jedem zu, außer seiner Mum. Aber die war immer eine Ausnahme für sich.

"Ähm bitte?" Er schaute seinen Freund fragend an. "Alles erledigt? Was sagen die Lehrer dazu?" Auf Shous Frage ging er nicht weiter ein, seinem Kopf ging es nur durch die Einnahme der Tablette besser, das konnte sich Shou ebenfalls denken. Da war es interessanter zu hören, wie es in ihrer Beider Zukunft weitergehen würde.
 

Seufzend und grinsen zugleich rollte sich Shou auf den Bauch und spielte mit seinen Händen. "Die Anfrage wird direkt an den Direktor weiter geleitet, die fressen mir aus der Hand, du bist entschuldigt, ich bin entschuldigt und alles in Ordnung.", gab er wieder und grinste noch breiter. Ein guter Schauspieler war er auch noch...

"Ich denke also, dass alles seinen Gang läuft. Ich werd mit meinen Eltern heute Abend darüber reden und ja... ", genau indem Moment klingelte Shous Handy und der Blonde las die SMS. "Und ja, Tora wird mir seine Hefter gleich morgen kopiert vorbeibringen, damit ich gleich anfangen kann.", schmunzelte er und sah dann Saga an. "Jetzt muss nur noch bei dir alles klappen, Kumpel~". Aber irgendwie kam ihm der Brünette etwas geistesabwesend vor. "Sag mal... ist was?"
 

"Ich bin voll und ganz da, war nur in Gedanken, erzähl ruhig weiter." Das seine Gedanken ein wenig abdrifteten, um ihren innigen Kuss Revue passieren zu lassen, war unwichtig, das hatte in keinster Weise etwas zu bedeuten, aus diesem Grund musste Shou davon nicht wissen.

Es war eher interessant was dieser da so erzählte. "Da haste ne Menge vor, hm? Aber das schaffst du schon." Wer sollte es auch sonst schaffen, wenn nicht Shou? "Und dann kannst du mir jeden Tag berichten, ab wann die Lehrer mich vermissen. Die Klasse wird es eh nicht tun, da brauch ich mir keine Hoffnungen machen. Na ja..." Ab und an kam Sagas melancholisches Gemüt zum Vorschein, aus welchen Tiefen seines Inneren es auch herausgekrochen kam, er besaß zumindest so eines. Dieses versuchte nun in diesem Moment ihn dazu zu zwingen unweigerlich an ihre Zukunft zu denken, darüber zu grübeln und sich sogar Sorgen zu machen. Was zum Teufel fiel dem eigentlich ein? Saga zumindest konnte sich nicht dagegen wehren.

"Ich werd heut Abend gleich zu der Truse hingehen und mit ihr reden...äh... ein nettes Stündchen mit Alkohol verbringen. Dann wird sie sehr hilfsbereit. Morgen sollte ich dann mit gut Glück den Job in der Tasche haben. Einfacher geht es nicht und damit fang ich erst jetzt an. Ich bin ab und zu schon ein ziemlich komischer Kerl und lass mir die besten Sachen entgehen, nicht wahr?" Er fing leise an zu lachen, soweit es sein Kopf ihm gestatte, bevor er zu zerplatzen drohte.
 

Sachte boxte der Blonde gegen den Oberarm des Brünetten und grinste. "Ich und Tora werden dich Idiot sicherlich vermissen. Die Typen und Tussen aus unserer Klasse werden sicherlich nicht mal merken, das ich fehle, oder eine Stufe über ihnen bin.", meinte Shou dann lächelnd und ließ den Kopf auf das Lacken sinken. "Heute Abend gleich? Dann gleich morgen arbeiten? Sicher, dass dein Kopf das mitmacht?". Shou schmunzelte. Sagas regelmäßige Saufpartys waren immer so krass, das sein Kumpel wirklich nach JEDER Party mit einem Kater aufwachte und dann am Tag drauf einen Job? War das wirklich so eine Gute Idee? Aber der Jüngere würde nicht mehr umzustimmen sein, was die Schule anging und irgendwas musste er ja machen.

"Rufst du mich dann heute Abend an, ob alles geklappt hat?", fragte Shou dann und ließ die Beine in der Luft baumeln. Er konnte Saga nicht sagen, dass er vorbeikommen konnte, weil seine Eltern es ja eindeutig verboten hatten.
 

"Moment, Moment! Nicht hauen, boxen oder prügeln! Onegai!" Allein diese leichte Erschütterung ging durch seinen ganzen Körper, speziell seinen Kopf und das bemerkte er dann doch noch!

"Mein Kopf macht alles mit!" Log er ihnen Beiden vor, denn immerhin wollte er diesen Job nun bekommen und da musste man ein paar Opfer bringen. Was für grandiose Gedanken von ihm selber, unglaubliche Ideen, die er doch hoffentlich umsetzen würde. Aber natürlich würde er. "Schaff ich schon. Die Frau ist mir regelrecht verfallen, vor allem wenn sie dicht ist."

Dann lächelte er seinem Freund zu. "Ich würde alles für dich tun Shou, das weißt du doch." Kurz schloss er noch mal die Augen. "Und du willst ab jetzt pauken wie kein anderer? Wann können wir uns dann abends mal sehen? Geht das überhaupt noch? Jetzt wo du gefallen am Sex gefunden hast müssen wir das dringend ausweiten. Ne richtige Frau, ne feuchte Möse. Das ist das, was du brauchst! So als Ausgleich fürs Lernen! Das ist ne Idee nicht wahr?"

Ja, ja er wusste doch selber, dass seine Gedanken sich nur um das Eine drehten, immer und immer wieder. Müde wurde er dessen nicht.
 

Geistesabwesend nickte Shou. "Dann ruf wann auch immer an, ich geh ran.", fügte er hinzu und schaut auf die Wand zwischen dem Gitter am Kopfende des Bettes. Wie viele Frauen Saga daran wohl schon gefesselt hatte...?

Apropos... Beim Wort "Sex" schaute der Blonde wieder zu seinem Kumpel und legte den Kopf schief. "Wenn ich wirklich Gefallen daran gefunden hätte, dann, so glaube mir, hätte ich gestern noch die Tusse flachgelegt, nach deinen Ratschlägen, Step by step.". Er würde keine Zeit für eine Nacht mit einer Frau finden- es sei denn er würde genau DIE Frau in der Oberstufe finden, dann wäre es was anderes... SO in einem halben Jahr. Vielleicht auch in einem ganzen Jahr... oder 2 Jahren... Oder...

"Ich kann schon immer mal vorbei kommen, ich werd nur erst mal durcharbeiten und alles zusammenfassen, was Tora mir gibt, dann les ich das jeden Abend versetzt und fertig ist. So schwer kann ein Abschluss ja nicht sein.", brummelte Shou vor sich hin, sah seinen Kumpel an und... Sein Blick blieb an dessen Lippen hängen. Ah ja. Da war ja was gewesen... Hm... Was richtig tolles, heißes...

Kopfschüttelnd über seine plötzlichen Gedankengänge, räusperte sich Shou und blickte wieder weg. "Jedenfalls... Keine Verkupplungstouren, ja? So lieb das auch alles von dir war."
 

"So schwer kann das nicht sein? Die Schule ist jetzt schon der reinste Horror. Da ist so ein Abschluss ganz bestimmt eine einzige Qual. Jeden Abend lernen...du..." Saga sprach nicht weiter, das war eben Shou, da konnte er selber nichts mehr dran ändern. Oft genug versucht hatte er es.

Jetzt musste er ihm auch dieses Versprechen geben. Das Problem hierbei war nur, er wollte es nicht tun, aber sein geliebter Freund... Ja er hatte Recht, manchmal musste der Klügere nachgeben.

"Versprochen." kam murmelnd über seine gerade trockenen Lippen. "Hast gewonnen, du brauchst den Abschluss, ich lasse dich so lange in Ruhe bis du ihn in der Tasche hast. Ist das ein Deal, Herr von und zu Shou? Bekommst doch immer was du willst." Und mit diesen Worten zog er sich prompt schmollend die Decke über den Kopf und vergrub sich unter dieser. Jetzt hatte Shou was er wollte, seine Ruhe von dem Thema, dabei hatte er ihn fast so weit. Nur ein , zwei weitere Schritte und sein bester Kumpel hätte endlich, nach all diesen Jahren des Leidens, seinen ersten Sex, den er genießen würde wie nichts Anderes zuvor. Aber nein, was tat man als guter Freund nicht alles.

Seufzend lag er weiter unter der Decke, die Luft wurde durch jedem Atemzug schlechter, lange würde er das nicht mehr aushalten ohne Gefahr zu laufen, an seinem eigenen Atmen ersticken zu müssen.

"Shou?" Seine Stimme kam sicherlich nur dumpf auf der anderen Seite der jetzigen Welt an. "Ich will das es uns Beiden verdammt gut geht, verstehst du?" Gott, dieser Dunst um ihn rum! "Mehr nicht, weil dann können wir glücklich sein. Jeder auf seine Art und Weise, ganz wie du es willst." Er würde nicht so schnell aufgeben, ganz bestimmt nicht, aber solche Worte retten bei Shou meistens Alles!
 

Ou, die Mitleidstour und Saga spielte wieder ausgezeichnet! Shou seufzte langgezogen und verdrehte die Augen leicht. Dann zog er unbarmherzig die Decke von dem anderen und sah diesen an. "Saga.", meinte er ernst, beugte sich leicht über dessen Oberkörper und blickte ihm in die Augen. "Ich bin glücklich. Und mit geht es prächtig. Und noch besser geht es mir, weil du dich so für mich einsetzt, das ist wirklich das Wunderbarste, was man für einen Freund tun kann. Also. Tu, was du nicht lassen kannst, ich stehe dir ja nicht im Weg, damit du das tun kannst, was dich glücklich macht." Gott, wenn da dieser Schmollmund nicht wäre. Aber das mit dem Abschluss stand nun fest. Das er lernen bis zum Umfallen, auch das stand fest. "Und... Ich bekomme nicht immer was ich will, du Nuss.", fügte Shou dann noch grinsend hinzu und wuschelte Saga durch dessen Haare.
 

Wie süß sein Freund doch immer wieder zu ihm sein konnte, und wie sehr Saga es auch immer wieder aufs Neue genoss. Er musste unweigerlich schmunzeln.

"Ich liebe dich." Ziemlich häufig kamen diese Worte an Shou gerichtet über seine Lippen, aber er konnte nicht anders, denn er fühlte es genau so. Natürlich keine reine Liebe von tiefstem Herzen, aber sein Freund verstand und das war die Hauptsache.

Nach einem kurzen Blick in seine dunklen Augen, schloss Saga Shou in seine Arme und drückte ihn freundschaftlich fest an ihn. Das durch die Haare wuscheln, beachtete er mal nicht, die Tabletten hatten gut gegen seine Schmerzen geholfen.

004

Es war definitiv nicht einfach gewesen. Die ganzen vergangenen sechs Monate war sicherlich für sie Alle der reinste Horror, aber was sollte man schon dagegen tun, wenn man versuchte sein Leben auf die Reihe zu bekommen? Jeder Einzelne von ihnen versuchte dies, auf seine eigene Art und Weise und das war mit das Beste. Niemand redete dem anderen in etwas rein, wahrscheinlicher war es aber auch, dass man von seinen Kumpels kaum noch etwas mitbekam.

Natürlich hatte Saga am Anfang jeden Abend mit Shou telefoniert, aber dieser wimmelte ihn meisten nach gut 30 Minuten wieder ab, weil er lernen musste. Nur lernen, lernen, lernen. Daraus bestand doch Shous derzeitiges Leben, so dass es dazu kam, dass er Tag für Tag die Telefonate mehr einschränkte und sie zum Schluss, wenn überhaupt, ein einziges Mal die Woche voneinander hörten.

Saga tat dies weh, es schmerzte, denn unter normalen Umständen hatten sie sich jeden Tag gesehen, auch wenn es nur in der Schule gewesne war, aber was noch viel wichtiger gewesen war, jeder hatte Alles von dem anderen gewusst, jeden noch so kleinen, unbedeutenden Gedanken und dies war jetzt nicht mehr so.

Als er hier so in dem Warteraum einer Firma saß, hatte er Zeit sich darüber seine Gedanken zu machen. Mit Tora und Nao hatte er des Öfteren gesprochen, geprobt mit ihrer Band, was dann aber auch immer weniger wurde. Shou keine Zeit, Tora ebenfalls im Abschluss und Nao und er alleine hatte einfach keinen Sinn ergeben. Spätestens als Saga dann wirklich seinen ersten Auftrag bekommen hatte, auch wenn es damals auf sich hatte warten lassen, war seine eigene Zeit ebenfalls beschränkt und vieles nahm so seinen Lauf.

Zugegeben, er wusste gerade nicht, wie es seinen Freunden ging, was sie taten, was sie dachten, ob sie überhaupt noch lebten. Okay, wahrscheinlich hätte er dies doch schon mitbekommen.

Eine Stimme aus einem kleinen Lautsprecher in der Decke eingebaut, rief seinen Namen undeutlich auf, er verstand es kaum, konnte es aber noch so entziffern, so dass er endlich seine Erledigung für heute beenden konnte. Und was dies für eine war!! Eine riesengroße Überraschung und das war sicherlich mit der Grund gewesen, warum er hier an sie gedacht und vermisst hatte.
 

Die Freiheit war fast spürbar, wie weiße, große Flügel auf dem Rücken. Sie reckten sich empor und ließen Shou fliegen - direkt von der Haustreppe auf den harten Vorgarten-Stein. "Au, verdammt!", der Blonde fluchte und rappelte sich auf. Seit seinem Abschluss holte er seinen Schlaf nach, und war jeden morgen beim Aufstehen doppelt so müde, somit passierten solche Missgeschicke öfters. "Hoffentlich hört das bald auf...", grummelte Shou und machte sich auf den Weg. Er wollte Saga besuchen, nach der langen Zeit, in der sie sich nicht gesehen hatten. Immer mal zu den Proben, dann mal so einen Abend, aber auch nicht bis spät. Shou hatte jeden Tag bis 23 Uhr, wo er immer ins Bett ging, geplant. Und das von dem Tag an, an dem er von Tora die Hefter bekommen hatte. Seine Eltern waren ja gerade zu verliebt in die Idee mit dem frühen Abschluss gewesen. Somit... Der Direktor hatte ihn auch mit Kusshand in die Oberstufe genommen und schwupp die wupp.. Lernen und noch mal Lernen. Täglich fast 6 Stunden. Den Stoff hatte der Blonde schnell aufgeholt, aber dann kam der Neue Stoff und der Prüfungsstoff. Shou hatte fast angenommen das er von den Kopfschmerztabletten süchtig werden würde, wenn es so weiterging.

Doch Gott sei dank war es dann mit den zwei Prüfungswochen vorbei gewesen. Für Shou war es leicht gewesen, er musste nicht mal in die Nachprüfung. Mit der Mündlichen war er schon nach 20 statt nach 30 Minuten fertig. Und - wie hätte es auch anders sein können - er führte die Bestenliste an. Aber so stolz wie seine Eltern war er noch lange nicht. Ihm war unwohl. Genauso wie jetzt als er zu Saga ging. Das schlechte Gewissen verfolgte ihn gnadenlos - er hatte seine Freunde UND seine Band vernachlässigt. Gut, Tora auch. Aber er hatte sich wenigstens noch zwischendurch mit ihnen treffen können.

Jetzt war es an der Zeit, dass Shou zeigte, das er seine Freunde, vor allem Saga nicht vergessen hatte. Er lief die Straße hinunter und bog auf die Hauptstraße, die zu Sagas Haus führte. Gerade in dem Moment bog auf sein brünetter Freund am anderen Ende der Straße um die Ecke. "S-SAGA!", Shou rannte los und auf ihn zu, sprang ihm, ohne zu überlegen um den Hals und drückte sich an ihn. "Ich hab’s geschafft, ich bin frei, undundundund, Saga, ich bin so froh dich wieder zusehen und es tutmirsoleid,dasichsonachsichtigwar, aber Schule und... nun bin ich fertig undundund!", Shou sprudelte los, eng an Saga gedrückt und war einfach... viel zu glücklich.
 

Er hatte das geliebte Stück in der Hand, in seiner eigenen Hand, es war seines, sein Eigentum, sein ganzer Stolz.

Takashi Sakamoto war auf dem Magazincover eines sehr angesehen Modemagzines in der Rockszene abgebildet. In voller Pracht, sein ganzer Körper, von Oben bis Unten, wunderschön.

Und genau dies musste er so schnell wie möglich Shou zeigen. Warum gerade ihm zuerst und nicht den anderen Freunden, konnte er in diesem Moment nicht beantworten. Da war dieses Gefühl und prompt... stießen sie beide kurze Zeit später ineinander, ganz ungeplant und überraschend.

Sofort hatte er ihn auch am Hals hängen, spürte dessen warmen Körper am eigenen, okay eher gesagt Shous Kleidung an der eigenen, aber das war doch etwas unromantisch.

"Ganz langsam, Kleiner." Das hatte er nicht verlernt. Es gab Angewohnheiten, welche man nie ablegte, diese schien dazu zugehören. "Lass uns erst einmal zu mir rein." Sie standen immerhin nur noch ein paar wenige Schritte von seiner Wohnung entfernt. "Dann reden wir weiter und du erklärst mir das Alles in Ruhe und ganz langsam, einverstanden?" Ohne die Antwort abzuwarten, legte er freundschaftlich einen Arm um seine Schulter und zog ihn so leicht mit in die entsprechende Richtung.

Es verging nicht lange, als sie gemeinsam auf seiner roten Couch saßen und Saga schaute Shou fragend an. Noch immer hielt er das Magazin in seiner Hand, aber ganz unerwartet, hatte er diese fast vergessen. Zuerst war nun wichtig, wie es seinem Freund ergangen war, wo er doch darüber vor kurzem noch nachgedacht hatte.

Eines hatte er aufgeschnappt.

"Du hast die Schule geschafft? So richtig? Mit Abschluss und allem? Oder geschmissen?" Allerdings war Letzteres zu einhundertundzehn Prozent unmöglich und sogleich wieder ausgeschlossen.
 

Shou war allerdings nicht so leicht von seinem besten Freund loszukriegen. Er ließ nicht locker, erst als in der Wohnung waren und auf der Couch saßen. Der Blonde schälte sich aus der leichten Jacke und sah zu Saga. "Eh wie bitte? Du glaubst echt, ich säße jetzt noch lebend vor dir, wenn ich die Schule geschmissen hätte?", hatte denn Saga seine Eltern komplett vergessen. "Nein, ich hab bestanden. Und bin auf der Bestenliste. Aber egal!", Shou holte tief Luft und sah seinen Freund mit großen Augen an, "Erzähl mir lieber von dir! Was ging so bei dir, alles gut mit den Jobs gelaufen und so?". Er wollte alles wissen, alles war er verpasst hatte, die schöne Zeit wieder aufleben lassen.

Aufgeregt rutschte er näher an Saga heran und ihm fiel die Zeitung in den Blick. "WOAH!! Das bist du...?"
 

So einfach war das bei Shou und seinem Abschluss gewesen? das konnte doch nicht sein, so viel wie er aufzuholen hatte und dann klappte alles sofort und reibungslos? Unglaublich war das, wahrhaftig unglaublich! Der Junge ihm gegenüber war ein reines Genie!

Doch dann schaute er mit Shou auf das Magazincover.

"Das bin ich, ja!" nun stahl sich ein breites Grinsen auf seine Lippen. "Mein erstes Cover, aber in den letzten Monaten hatte ich einige Aufträge für Werbungen. Kosmetik, Friseure so etwas eben. Gefällt es dir? Ist für ein Modelabel. Ach verdammt...ich bin selber stolz auf mich!" Da konnte er einfach nichts gegen tun. Das er es auf die Titelseite einer angesehenen Zeitschrift in der Szene geschafft hatte, das hatte er sich schon seit so langer... seit gut 6 Monaten gewünscht. Und jetzt endlich geschafft.

"Ich hab ebenfalls von unserer Band erzählt. Produzenten waren auch täglich im Gebäude unterwegs und da sie mich nun kennen..." Er zwinkerte Shou zu. "Sprich, wenn wir demnächst was aufnehmen, so Demo Tape technisch, dann hören sie es sich an. Hast du daran Interesse?" Saga wusste nicht wie Shou und die Anderen noch zu ihrer Band standen. Er selber hatte in den letzten Paar Monaten ebenfalls kaum an diese gedacht, aber nun kam dieses Angebot. Ein Versuch war es doch sicherlich Wert, oder etwa nicht?

(Das Magazincoverbild mit Saga: http://hanabi.nipponnetworks.de/gallery/magazin/shoxx/shoxx0908-187/shoxx0908-19.jpg)
 

Najaaaa, vielleicht kein Genie... Also.. Na ja... Ehm...

Egal.

Shou nickte wie ein Schulkind, dem man grad das erste Mal, das Alphabet zeigte. "Woah, das ist... der Hammer..", murmelte der Blonde und nahm die Zeitung in die Hand, schlug die Seiten mit seinem Kumpel auf und staunte nicht schlecht. "Wahnsinn... Das steht dir echt genial... und woah...", der Größere war platt... Wortwörtlich und sprachlos. Bei der Band wurde er dann hellhörig und sah zu Saga. "Unsere Band?".

Shou dachte nach. Natürlich, wegen dem Abschluss hatte er nicht viel mit Singen verbringen können, zwar hatte er einige Lyricideen niedergeschrieben, aber fast alle lustlos wieder in sein Ordner gesteckt, da einfach nichts vollständig gewesen war. Und Melodientechnisch sah es ebenso aus...

"Ich habe Interesse, wenn die.. Wenn denen unser Tape gefällt, dann dann... haben wir eine Chance!", noch eine geniale Botschaft heute, Shous Stimmung war auch einem Hoch angelangt, das er schon lange nicht mehr erreicht hatte.
 

"Ja unsere Band, weißt du noch?" Er zwinkerte ihm neckisch zu, sicher wusste Shou noch von ihrer Band, die ehrlich gesagt noch nicht einmal einen Namen besaß. Das sollten sie schleunigst ändern, wenn sie ein Demo Tape einreichen wollten und das wollten sie doch, oder?

"Dann müssen wir schleunigst mit Nao und Tora sprechen! Ich mein ein eigenes Lied haben wir schon." Immerhin hatten sie ein Einziges, welches nicht sonderlich hervorragend war, aber das konnten sie noch einmal überarbeiten, das Problem sollte es nicht werden. Vielleicht hatten Tora und Nao Ideen für weitere? Er hatte selber während der letzten Monate keine Gedanken aufbringen können.

Erneut schaute er voller Stolz auf sein eigenes Gesicht auf dem Hochglanzpapier des Magazins. Saga überlegte angestrengt, versunken in diesem Blick. Es war wahrhaftig nun eine offene Chance für sie, die sie nutzen sollten.

"Drei Lieder wären perfekt für das Tape. Ich hör mich bei meinen neuen Kollegen um, ob sich wer mit aufnehmen auskennt." Sie selber hatten nicht die technischen Möglichkeiten dies anständig umsetzen zu können. "Oder kennst du wen vielleicht?" Nun ja, zuerst sollten sie wohl mit ihren Freunden sprechen, denn diese hatten da mehr als nur ein Wörtchen mitzureden, denn wenn ihr Tape gut ankommen würde, dann gab es kein Halten mehr für sie. Und Shou?

"Sag mal." Da gab es noch eine wichtige Sache zu beachten, die bei ihm nicht aufkam. "Wie siehst bei denen Eltern aus?" So ganz vergessen hatte Saga diese doch nicht. "Ich meine Ausbildung? Studium? Was erwarten sie von dir?"
 

Zu aller erst einmal schnipste Shou Saga gegen die Stirn und schnalzte ärgerlich mit der Zunge. "Du Baka, wir haben nicht nur ein Lied.", murrte er und fuhr nach einer theatralischen Pause fort, "Wir haben bereits zwei Lieder!". Sie wollten ja die Wahrheit nicht verdrehen und bei den Tatsachen bleiben, ein Lied mehr bedeutete weniger Stress für das Demotape, denn nun mussten sie nur 1 weiteres Lied mehr erschaffen. Das dürfte, so dachte Shou, kein zu großes Problem werden...~

"Hm...", da waren nun zwei Probleme auf einmal die der Brünette Bassist ansprach. "Also... Ich glaube, mein Dad kennt jemanden, der in einem Studio arbeitet. Ich war auch schon mal dort, das ist dort voll gut eingerichtet, aber es ist teuer... Vielleicht kann ich meinem Dad mal um den Bart gehen, das wir kostenlos, oder für ein geringes Endgeld reinkommen.", Shou seufzte, "Und damit kommen wir auch gleich zu Problem zwei: Du hast nämlich vollkommen ins Schwarze getroffen... Meine Eltern wollen, das ich Jura oder Medizin oder irgendwas studiere, was meinen 1,0 Durchschnitt passend repräsentiert. Und wenn ich sage, dass ich das nicht will, dann na ja... Dann ist das Studio Geschichte...". Der Blonde sah auf das Magazin und gab einen bedrückten Laut von sich. So betrachtet hatte er das noch nicht... und nun gefiel es ihm überhaupt nicht.
 

So ganz dumm war Saga dann eben doch nicht im Kopf, auch wenn es ab und an ziemliche viele von ihm dachten, was wohl sicherlich an seinem Denken und seinem ganzen Leben zusammenhing. Aber das war ihm bisher immer egal gewesen und so lauschte er interessiert Shous Worten. Es hörte sich bis zum letzten teil richtig gut an, es konnte vorangehen, sie hatten zumindest schon mal eine Chance, die sie nutzen konnten, nur das mit dem Studium war richtig... mies.

"Wann sollst du dich einschreiben, Shou? Ich meine, viele machen erst ein Jahr Pause nach dem Abitur, wie sieht’s da bei dir aus? Erlauben sie es nicht? So mit Nebenjobs Geld und Erfahrungen sammeln?" Seit wann konnte er so direkt in eine Richtung denken? Aber auch Saga war in den letzten Monaten geistig um einiges gereift. Sein Job hatte ihm ebenfalls Erfahrungen sammeln und verarbeiten lassen, zum Glück zum Positiven hin.

Nun musste sie aber erst einmal eine Lösung finden, die das Problem mit Shous Eltern und deren Wunsch beseitigte.

"Wenn das mit dem Tape nichts wird und die uns nicht wollen, dann kannst du immer noch das tun was sie wollen." Auch wenn Shou es selber nicht wollte, so hörte sich das gerade von seinem Freund an, auch wenn Saga es nicht bemerkte. Die Band war jetzt wichtig, was danach kam... warum sich jetzt zum Teufel darüber schon den Kopf zerbrechen? Aber auch Nao und Tora mussten da mitspielen.

"Wir sollten auch mit den anderen beiden telefonieren. Ansonsten bringt das alles hier eh noch nichts."
 

Na ja... Wenn Shou so drüber nachdachte. Hätte er selbst gewollt, das er studieren wollte, dann hätte er sich schon in der Prüfungszeit beworben.. Aber selbst da hatten seine Eltern auch nichts gesagt... Also... Schlussfolgerung: Vielleicht wollten sie auch ein Jahr ohne Stress für ihren Sohn. Das konnte sein, hoffte zumindest der Blonde.

"Na ja.. Ich kann ja mal mit ihnen Reden, vielleicht hab ich tatsächlich ein halbes oder ein Jahr Zeit. Dann müssen wir aber auch richtig durchstarten...", antwortete Shou leise und griff zu seinem Handy in der Tasche. "Ich ruf Tora an und du Nao~ Sie könnten doch eigentlich gleich her kommen.", schlug er vor und suchte nach Toras Nummer - Nebenbei... Waren die beiden Bandmember schon mal bei Saga zu hause gewesen? Shou konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern... Egal. Er sah zu Saga, nickte und klingelte beim Tiger durch. Nach einigem Klingeln ging der Gitarrist murrend an.

"Wer stört?"

"Ich."

"SHOU. Wenn du mich umsonst aus meinem Faulheitsschlaf gerissen hast, dann..."

"Nein, Tora. Es geht um die Band. Kannst du zu Saga kommen?"

Auf der anderen Seite der Leitung war ein kurzes Schweigen zu vernehmen und ein zustimmendes Brummen. "Gib mir ne halbe Stunde, bis dann!"
 

"Ein halbes Jahr würde doch schon reichen für uns!" Plötzlich gab es keine Zweifel mehr für Saga, sie würden es schaffen. Er hatte von einem Tag auf den anderen, okay anstatt tagen müsste man Monate sagen, es geschafft ein Model zu werden. Man rannte ihm vielleicht mit Aufträgen nicht die Bude ein, aber das war auch nicht der Sinn von ihm bei dem Ganzen gewesen. Ab und an ein Job, zwischendurch komplette Ruhe, Ruhm, perfekt! Das würde mit ihrer Band jetzt genauso werden. Er hatte komplett keine Vorstellung wie so was ablaufen würde, was wirklich auf sie zukommen konnte etc. aber das spielte absolut keine Rolle.

So rief er sogleich ebenfalls bei ihrem Freund an, Nao stimmte auch sofort zu, was anderes hatte sich Saga auch nicht vorstellen können. Irgendwie war es von Anfang an so gewesen, dass Nao am meisten Interesse an ihrer ganzen Band hatte, vor allem an der Musik, die Texte überließen sie alle Shou.

"Nao macht sich auf den Weg. Geb ihm ne Stunde, er braucht immer etwas länger, bis er von seiner Technik daheim weg ist." Saga schmunzelte unweigerlich, sah aber trotzdem zufrieden aus. "Ich bin wirklich gespannt, das wird was ganz Großes von und zu Shou~" Ein freches Grinsen stahl sich jetzt auf seine Gesichtszüge und prompt und ebenfalls ohne Vorwarnung stürzte er sich auf Shou und kitzelte ihn durch.
 

"Meinst du echt, Nao braucht nur >eine< Stunde?", lachte Shou leise und schüttelte den Kopf, legte sein Handy auf den Tisch. "Ehe er seine dreißigtausend MSN-Fenster und Internetsites geschlossen hat, vergeht schon alleine eine Stunde, dann noch die Downloads beenden, noch mal 15 Minuten und dann eh... seinen Mp3-Player für den 5 Minuten Weg aktualisieren und. Ja, dann kann er kommen.", erklärte Shou, übertrieb maßlos, fand es aber sehr gut vorstellbar.

Und somit, in den Gedanken versunken, schrie er überrascht auf, als Saga sich auf ihn schmiss und an seinen kitzeligen Körperstellen angriff. Der Blonde zappelte und wedelte mit den Armen, lachte und prustete wie schon lange nicht mehr...

Bis ihm die Luft ausging und Saga "freundlicher" Weise auch aufhörte. Komplett k.o. und flach atmend sah Shou zu dem Brünetten hoch und schnipste ihm gegen die Wange. "Boah... Das war... unfair! Total!", er röchelte und grinste dann breit. Das hatten sie früher oft gemacht, wenn ihnen langweilig geworden war und sie waren sich dabei immer so nah gewesen. Aber jetzt... Machte es irgendwo "Klick" bei Shou und mit einmal waren diese Erinnerungen an diese Nacht im Discoclub wieder da, in der Toilette und Shous Grinsen verschwand allmählich, wurde leicht, ganz leicht, verträumt.
 

Das war Shou als erstes von sich gab, da hatte Saga gar keine Zeit mehr drauf zu reagieren, aber eigentlich hatte er damit schon Recht.

Allerdings sah Saga jetzt nur diesen Blick von seinem Freund unter ihm. Woran zum Teufel dachte dieser? Auch er selber war außer Atem vom Lachen und Spaß haben und kam nur schwer von diesem Trip wieder runter, ganz im Gegenteil zu seinem Kumpel wie es schien. Aber irgendwo ganz tief in Saga war etwas was sich nun ebenfalls regte, ihn nicht los ließ. Bilder flitzten durch sein inneres Auge, ließen sich aber nicht einfangen oder gar in diese Wirklichkeit transportieren. Er konnte sie nicht greifen, wusste daher nicht worum sie sich drehten, was er sich selbst damit sagen oder zeigen wollte.

Shou lag weiter so dort, so verträumt, sinnlich.

Konnte es etwa sein, dass gerade sein Blick sich an seinen Lippen festgehangen hatte Shou hatte so volle Lippen, weich, köstlich und ja, dass konnte er beurteilen, sehr gut sogar. Oh Gott! Es schoss ihm wie alles andere zuvor, ruckartig durch seine Gedanken. Oh mein Gott! Das war wiederholungsbedürftig. Und wie! Das konnte nicht sein! Nein, das konnte nicht. Oh nein...!

Aber es war da! Was sollte er tun? Was sollte dieser Saga in dieser Welt nur tun?

Denn immerhin war er nicht dumm, er wusste was dies bedeutete, auch wenn es bisher noch nicht oft dort gewesen war, bzw. sich dann immer sehr schnell verdrängen ließ. Das war so gar nicht sein Stil, nicht seine Welt, nicht das womit er leben wollte.

"Hunger?" quetschte er irgendwie hervor, wollte diesen unehrenvollen Moment durchbrechen, ihn sofort beenden, bevor er erneut in dessen Bann gezogen wurde.

"Ich kauf was... bestell...weißt du...durchs Telefon." Er sollte am besten seine scheiß Klappe halten! Das war nicht auszuhalten, das war verrückt, es grenzte an Wahnsinn, nein verdammte...!

Scheiße...
 

Es war wie in dem Moment, den viele so gerne beschrieben, wenn sie fast einmal gestorben waren: Dein Ganzes Leben rast an dir vorbei und rennst auf das weiße Licht zu. Nur das bei Shou es nur diese eine Szene war, die Bild für Bild an ihm vorbeirannte und dass das weiße Licht fehlte.

Fest stand, Shou hatte es verdrängt, obwohl es doch so eine schöne Erinnerung war. Schäm dich, Shou!

Moment, woher kam jetzt der Gedankengang...? Der Blonde blinzelte, Saga murmelte etwas und er verstand so was wie "Hunger" und "Telefon". Wollte Saga das Telefon essen? ... Warum das denn? Und dann... Erleuchtung.

"Ne.. Ich hab.. keinen Hunger...", murmelte Shou leise, versuchte einen Blick in die Augen seines Freundes zu erhaschen und berührte ihn leicht am Arm, der so spontan neben ihn aufgestützt war. "Al-alles in Ordnung...?", flüsterte Shou fast und fürchtete, wie immer, das er etwas falsch gemacht haben könnte.
 

Saga hatte sich auf der Stelle wieder zu fassen, oder seine ganze Ehre, die er sein Leben lang versucht hatte aufrecht zu erhalten und das mit großem Erfolg, würde in zwei klitzekurzen Sekunden zu nichte gehen.

Aber wie konnte er nur widerstehen? Diesen...

Sofort stützte er sich hoch, stand von der Couch auf und drehte Shou den Rücken zu.

"Ich bestell trotzdem was. Zur Feier des Tages. Für mein Magazincover, deinen Abschluss, so wie Toras auch und bei Nao...einfach dass er unser Freund ist. Reicht doch." Und schon war er in ein langes Gespräch mit einem Lieferanten versunken, welches wirklich etwas länger dauerte, denn er musste mehrmals wiederholen, dass er wirklich schon 21 Jahre alt war und den Alkohol somit legal erwerben durfte. Den Ausweiß würde der Fahrer später selber gar nicht mehr kontrollieren, aber an die frische Luft und selber alles besorgen, dazu hatte Saga gerade keine Lust.

Verstohlen blinzelte er immer mal wieder in die Richtung seines Freundes. Jedes Mal war es wieder da. Wie konnte er es nur abstellen? Er musste es wieder abstellen, das ging nicht anders, war nicht zu ertragen, zu begreifen und schon gar nicht zu verarbeiten!

Der wahnsinnigste Wahnsinn, der ihm jemals untergekommen war. Saga war Meister im Übertreiben. Aber das konnte ihm so manches Mal seine Sinne bewaren.

"Brauch etwas." Meinte er, als das Telefonat beendet war. "Die sind bisschen dumm da." Kam davon wenn man zum ersten Mal wo bestellt, was man nicht kannte, obwohl es wichtig war. Da war noch ein weiterer Beweis, dass jetzt gerade mit ihm etwas nicht stimmte. Dieses Gefühl, es sollte verschwinden! Kusch, Kusch! sagte Saga immer wieder zu sich selber, verschwinde! Wie dämlich.

Auf Shous Frage ging er nicht richtig ein. "Ja, ja.“ murmelte er kurz angebunden. Erst nach weiteren Minuten begriff er. "Was?" Er sah erschrocken aus. "Was wolltest du von mir?" Hörte man tatsächlich Panik in seiner Stimme mitschwingen? Es konnte immerhin sein, dass Shou gerade sonst was gefragt hatte und er ihm eine einwilligende Antwort gegeben hatte. Er war nicht bei der Sache, kein noch so kleines bisschen und Shou, der nicht gerade dumm war, hatte das schon längst bemerkt.
 

Einen Moment sahen sie sich an und im nächsten Moment war Saga auf Sicherheitsabstand gegangen. Hing in der nächsten Sekunde am Telefon, den Rücken zu Shou gewandt. Abweisend.

Shou schlug den Blick nieder und richtete sich ebenso auf, tonlos seufzend. Er lehnte sich an und legte den Kopf gegen die Lehne, sodass er etwas nach oben, an die Decke sehen konnte. Abwesend lauschte er Sagas Stimme und fragte sich verzweifelt, ob er irgendwas gesagt haben konnte, was Saga verschreckt hatte, oder ob er irgendwie lüstern oder blöd geschaut hatte. Hatte Shou vielleicht etwas im Gesicht? Tatsächlich fuhr er sich einmal mit der Hand über das Gesicht, aber da war nichts, was weggewischt werden konnte. Was konnte es dann sein, das Saga so... Abrupt weggesprungen war, wie ein junges Reh bei Autoscheinwerfern...?

Sein Kumpel selbst hatte in der Zeit aufgelegt und nun realisiert das Shou ihn eigentlich etwas gefragt hatte. Benommen blickte der Blonde zu seinem brünetten Kumpel und nickte. "Ich hatte dich gefragt... Ob... Na ja, nein, es ist egal.", meinte er dann einfach, lächelte gespielt und schief und wagte sich gar nicht etwas weiter zu sagen. Er war sich jedenfalls nun sicher, dass er was falsch gemacht hatte, sonst würde Saga nicht so... nicht so panisch reagieren. "Tut mir Leid..."
 

"Gut." antwortete er knapp. Auch nicht das Beste was er jetzt tun konnte, denn auch er spürte die kleine Kluft zwischen ihnen, welche sich erst vor ein paar Sekunden aufgetan hatte. Und Saga wusste, woran das lag. Aber auch was er dagegen tun konnte. Alkohol war immer im Haus, da konnte sonst was passieren, den würde er niemals vergessen.

"Was trinken?" Ach ja, da war ja was. Shou und kein Alkohol. Zumindest nur wenig. Das beinhaltete definitiv keinen Whisky oder Wodka und was anderes gab es hier gerade nicht. Für Saga selber mehr als nur gut genug. "Egal." Beantwortete er sich daher seine gestellte Frage und verschwand in der Küche. Dort blieb er für einen Moment vor seinem Kühlschrank stehen, sein Herz klopft vor Aufregung, Erschrockenheit und noch vielen anderen Gründen wild in seiner Brust. Drückte gegen seine Rippen, seine Lunge, ihm blieb für einen Augenblick die Luft weg, er konnte nicht atmen, diese Gedanken waren erneut erschienen. Direkt vor ihm, als wenn sie jetzt geschehen würden. Wie konnte es denn nur sein, dass ausgerechnet er, Saga, der kühle Saga, welcher nie jemanden an sich weiter ranließ, als es Vorteile für ihn brachte, dass ausgerechnet er hier und jetzt Gefühle...? Ja wenn es denn doch nur Gefühle wären! Aber er wusste welche Art von Gefühlen er in sich verspürte. Absurde, unsinnige Dinger, die man nicht gebrauchen konnte, die einem nur Unglück bescherten, egal wie sehr man sie auch genoss.

Kopfschüttelnd öffnete er die Kühlschranktür, griff die Flasche, schraubte sie auf, setzte an und nahm genussvoll mehrere Schlucke aus der Flasche, leerte sie zu einem Viertel. Die hohe Alkoholprozentzahl machte sich sogleich bemerkbar, gegessen hatte er heute noch nichts.
 

Und schwupp. Ehe man sich versehen konnte, saß Shou allein auf der verdammten Couch und starrte Löcher in die Luft. Gott war ihm mit einmal schlecht und ein flaues Gefühl hatte sich in seinen Magen geschlichen.

"Ou man...", Shou beugte sich vor, die Ellenbogen auf die nie gestützt, das Gesicht in seinen Händen vergraben. Eigentlich hatte er sich sein erstes Treffen mit Saga, nach so langer Zeit, anders vorgestellt. Weniger plötzlich umschwingend, weniger Erinnerungen an ... "Damals". Einfach nur das hier und jetzt und das heute genießen... Den Erfolg von Saga, seinen Abschluss, mit der Band feiern und ihren baldigen, eventuellen Musikerfolg...

Unter leichten Reueregungen richtete sich Shou auf, ging zur Küche und sah Saga an der Flasche wortwörtlich nuckeln. Unsicher ging der Blonde auf seinen Kumpel zu und stellte sich neben ihn, roch den Starken Alkohol.

"Hab ich irgendwas getan, womit ich dich verletzt hab?", fragte er leise, sah ihn kurz an und dann weg. "Wenn ja, dann.. dann sag es mir bitte, ich wollte doch nicht, das unser.. Treffen gleich so abläuft.", Shou wurde immer leiser, ignorierte den Schweren Geruch und blinzelte ein paar Mal.
 

Er hörte wie Shou die Küche betrat, nur was er zu sagen hatte, gefiel Saga so gar nicht. Sein Freund war schon immer die Sorte Mensch gewesen, die Alles hinterfragen musste, egal wie belanglos es zu sein schien. Nur, so dachte Saga, schien das hier keineswegs belanglos zu sein. Das war es auch nicht, aber Shou konnte das nicht wissen und Saga würde sich dagegen wehren bis zum Umfallen und selbst dann würde er diese Kindereien von sich selber nicht akzeptieren. Pah, das war mehr als lächerlich!

So schüttelte er als Antwort nur kurz den Kopf, so dass ihm eine Haarsträhne an der Wange kleben blieb. Wahrscheinlich würde ihm das aber nicht genügen, Shou genügte nie etwas, er wollte immer das Beste und nur aus Wut, dachte Saga jetzt dieses, wo er wusste, dass es nicht der kompletten Wahrheit entsprach. Aber was sollte er denn anderes tun? Er war jetzt schon am Verzweifeln, wo er doch erst seit guten zwei Minuten wusste, dass...

Es waren erst zwei Minuten vergangen? Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit, wie zehn Mal die Ewigkeit! Oh, auch er konnte theatralisch werden, wenn es von Nöten war und dies war der Fall, wo es so war!

Er musterte ihn ausgiebig. Shou wusste nicht, was Liebe war. Das war jedem klar, der Shou kannte, selbst seinen vermaledeiten Eltern. Von daher erbürgte sich diese Frage an ihn.

Saga musste sich ganz schnell wieder fassen, sonst würde Shou wahrscheinlich gleich noch heulend die Wohnung verlassen. Aber auch allein schon um seinen eigenen Willen, hatte Saga sich zu fangen, wollte sich diese Schmach nicht weiter geben, von der nur er selber wusste, was auch auf ewig so zu bleiben hatte!

"Alk?" meinte er dann ernst zu seinem Freund, grinste daraufhin aber sofort breit. "Bekomm ich dich da auch noch rum, huh? Wäre doch was. Zuerst der Unschuldige und dann der besoffene Shou, der alle fremden Mädels durchfickt!" Der Alkohol fing an zu wirken, aber das war nicht der einzige Grund wieso er anfing so gemein zu werden Er begriff sich selber nicht mehr, er wusste nicht darauf zu reagieren, damit umzugehen und das endete meist in solchen Aussetzern.
 

Irgendwie wirkte Saga sauer. Und verunsichert, entrüstet, ironisch. Shou konnte es nicht ganz zuordnen, vielleicht sah er auch nur dank dem Alkohol so viel, das Saga deswegen so viel auf einmal wiederspiegelte. "Ich eh...", Shou starrte die Flasche an als wäre sie Staatsfeind Nummer eins. Er schüttelte wild den Kopf und machte einen Schritt von Saga.

"Was.. du weißt doch, das ich nicht... trinke und... ", er verstummte ganz. Was zur Hölle? Warum fing Saga jetzt wieder damit an, mit der ganzen Scheiße? "Saga, mal ganz ehrlich, hast du... in den letzten Monaten keinen Sex gehabt, oder warum bist du so...?", dem Blonden fiel kein direktes Wort dafür ein, aber es missfiel ihm, wie der Brünette sich hier verhielt, es war einfach ... krank.
 

Das Schlimme an der Geschichte war, dass Saga selber wusste, wie unsinnig sein verhalten gerade war, wie verletzend er sein konnte, wenn er es nur wollte und das wollte er grade zum Leidwesen von Shou, der dies abbekam.

Auch das bekam er noch mit und das machte nichts besser, so rein gar nichts. Schnell nippte er noch mal an der Flasche.

Das Stichwort Sex ließ ihn fast gänzlichst die Kontrolle verlieren. Er hatte Sex gehabt, jede Menge sogar. In seinem Job gab es genug Weiber, die nur auf Typen wie ihn warteten, wie eingebildet das auch klingen mochte. Es war die Wahrheit, er hatte sie genutzt, aber das Shou nun Sex ansprach, wo er doch vom Alkohol immer so notgeil wurde und das ihm jemand gegenüberstand.

Er musste sich beherrschen, er musste seine eigene Selbstbeherrschung erst mal wiederfinden. Es fiel so schwer.

Abrupt stellte er die Flasche auf den Küchentresen. das unangenehme Geräusch ließ ihn kurz zusammen zucken.

Ich liebe Shou nicht! Schoss es ihm durch den Kopf. Oh nein!

Aber alleine, dass er es so schon ausdrückte.

Shou erwartete sicherlich eine Antwort.

"Passt schon, ich bin bisschen...durch den Wind." Das traf die Geschichte auf den Punkt, er hatte nicht mal lügen müssen. "Frag nicht warum." Er musterte seinen gut aussehenden Freund weiterhin. Irgendwas war doch anders.

"Hast du in der Zeit was an dir verändert?" Es war so schwer die Kontrolle zu behalten, seine Triebe nicht die Oberhand gewinnen zu lassen und...

Er dachte wahrhaftig an Sex mit Shou! Wie konnte er nur. Dieser war ein Kerl, den er schon mal geküsst hatte, aber das zählte doch nicht.

Seine Hand griff schon wieder zu der Flasche.

Wo war seine Würde? Wo war sie nur geblieben, wenn man sie am dringendsten benötigte?

Shou war zwar sein bester Freund, der wirklich alles von ihm wusste, aber doch soetwas nicht. Niemand durfte davon erfahren, weil... Ja warum denn nicht? Oh Gott, konnte ihm da jemand raushelfen? Oh ja, konnte, die nette Flasche und deren Inhalt in seiner Hand.
 

Shou sah das zucken, er kannte Saga lang genug um zu wissen, das dieser grade versuchte, die Beherrschung nicht zu verlieren. Also schien der Blonde den Nerv getroffen zu haben, direkt und unumwunden. Aber warum genau?

Hatte Saga zu wenig Sex gehabt, nun Hormonüberschuss? Oder gar keinen??

Aber das konnte nicht sein. Bei seinem Job, bei den Models, bei den weiblichen vor allen, die Anzahl... Da mussten doch wenigstens 3 pro Woche für den Brünetten dabei gewesen sein... Also, was konnte es dann sein, das Shou gerade getroffen hatte?

Wie Saga wieder sprach schob Shou die Augenbrauen hoch und starrte ihn an. "Durch den Wind...?", wiederholte er ungläubig, verschränkte die Arme und tat den Schritt, den er zuvor zurückgetan hatte wieder nach vorn auf den Brünetten zu. Ob er was an sich verändert hatte.... Hm...

"Ich war nur beim Friseur, nachtönen lassen, sonst ist überhaupt nichts passiert. Saga... Jetzt sag schon, ich kenne dich nicht umsonst fast dein ganzes Leben, sonst würde ich nicht sehen, das etwas mit dir nicht stimmt.", Shou tat noch einen Schritt auf Saga zu und griff nach der Flasche, nahm sie ihm behutsam aus der Hand, "Und außerdem solltest du nicht trinken, wenn gleich Nao und Tora kommen und wir über unsere Zukunft sprechen wollen!", den letzten Teil betonte der Blonde extra, um zu unterstreichen wie wichtig es war, das Saga einen klaren Kopf behielt. Dann sah er wieder zu seinem Kumpel. "Also. Was-ist-los?"
 

"Tönen...so so...du solltest mal färben. Dann hält es länger." murmelte Saga und konnte seine Augen nicht von den Lippen des Anderen losreißen. Diese Lippen, wen interessierte da seine Haarfarbe?

Aber bei dieser Frage musste er sich erneut zusammen reißen. Es ging nicht mehr anders, wenn er nicht ein weiteres Mal über ihn herfallen sollte. Wieso hatte er immer das starke Bedürfnis ehrlich zu Shou sein zu wollen? Dass dieser alles über ihn wusste, dabei ging ihn manches gar nichts an. Aber vielleicht war dies seine einzige Schwäche überhaupt. Shou als Freund zu haben.

"Ich will Sex mit dir." Und da war es raus. So einfach kam es ihm über die Lippen, die Worte, die Shou verschrecken würden, die ihn diesen Blick aufsetzen lassen würden, als wenn Saga nun total durchgeknallt wäre.

"Sag einfach nichts dazu. Ich kann’s mir denken! Gott scheiße! Oder Gottes Scheiße, wie du willst, das ist doch alles TOTAL VERRÜCKT!" Saga schrie fast, auch vor Wut auf sich selber und seine nicht vorhandenen Selbstbeherrschung. Diese Situation war das Absurdeste seit langem. Aber da waren dann auch noch die Gefühle, an welche er erst gar nicht weiter denken wollte.
 

"Weil meine Eltern nicht wollen, dass ich sie mir färben lasse, und na ja, sonst... vielleicht will ich auch mal einen anderen Ton und überhaupt...", Shou verstummte, er sah diesen drängenden Blick in Sagas Augen, das gleich etwas passieren würde und-....

Ja, da war tatsächlich dieser Blick, die Augen geweitet, zusammengezuckt war er und nun stand er, der Blonde, ziemlich verschreckt da und sah zu Saga nunmehr hinauf. Selbst wenn Shou es nun gewollt hätte. Er hätte einfach nichts sagen können, das flaue Gefühl war vielleicht weg, aber nun herrschte gähnende Leere in ihm, irgendwas hatte das ausgelöst und als sein Kumpel dann auch noch fast schrie, das es durch das Haus schallte und Shou erneut zusammenzuckte, legte sich noch ein Schalter um. Mit Saga musste irgendwas passiert sein... In dem Halben Jahr, genau.. Und Shou würde... würde das wieder wett machen. "Saga, ich glaub.. du hast... schlechte Laune, der Alkohol.. Hattest du Alpträume, Probleme?", fragte der Blonde zaghaft, nahm eine von Sagas Händen und drückte sie freundschaftlich, sah ihn vorsichtig an. Ihm war nicht wohl zu Mute, denn irgendwas kam hier noch.
 

Saga atmete mehrmals tief durch, diesen Aussetzer hätte er sich nicht erlauben dürfen. Er musste sich schnellstens beruhigen, aber diese Fragen von Shou machten es eindeutig nicht besser. Was begriff dieser Mensch an den Worten, dass Saga Sex mit ihm wolle nicht? Das war nicht so schwer oder? Zumindest nicht so schwer zu verstehen, wie für ihn diesen Satz zu seinem besten Freund über die Lippen zu bringen.

Und dann diese Berührung von ihm, in so einem Moment, Saga hatte das starke Bedürfnis erneut laut zu schreien, das alles rauszulassen, nur was war es genau? Warum war es so plötzlich aufgetaucht, was war in diesem halben Jahr nur mit ihm passiert?

Nicht zaghaft, sondern das genaue Gegenteil von Shous Berührung, griff Saga nun nach seinen beiden Handgelenken, drückte ihn gegen den Kühlschrank und sah ihm fest in die Augen. Er würde nicht den gleichen Fehler wie damals von vor einem halben Jahr begehen, nein dafür hatte er sich zum Glück genug unter Kontrolle.

"Ich meine das Ernst." Warum hatte er nie seine Triebe unter Kontrolle, wie so vieles anderes? "Shou, ich mache nichts, was du nicht willst, aber verdammt... ich habe das arge Bedürfnis dir hier und jetzt nahe zu sein. Auf der Stelle. Erinnerst du dich an unseren Kuss?" Auch hier wandte er nun seine ganzen Verführungskünste an, welche bei den Frauen hervorragend funktionierten.
 

Dabei war sich Shou so sicher, das es wirklich nur an dem Alkohol lag, der Geruch sprach für sich, Sagas Handeln noch dazu, alles ging in eine Richtig und dennoch..

Mit dem Rumms und dem eisernen Griff um seine Handgelenke fand sich der Blonde an den Kühlschrank gedrückt wieder, das kühle Material im Rücken, den warmen Körper nah an sich. Überrascht hatte er aufgekeucht, hatte sich kurz versucht zu wehren, doch dieser Blick hatte alles vergessen lassen: Denn dieser Blick war nicht getrübt, nicht vollkommen, zeigte nicht diese vernebelte Art, wenn man betrunken war, vollends betrunken. Hier war ein starker Ausdruck drin, der einfach sagte, dass der Brünette mehr als die Wahrheit erzählte, er erzählte von seinem Verlangen. Und das ließ den Blonden zusammenzucken, dass er den wahren Kern der Aussage erst jetzt begriff.

Shou sah Saga erschrocken an, kaum fähig sich zu rühren, oder überhaupt etwas zu sagen. Aber er musste. Erst nickte er leicht. Natürlich erinnerte er sich an den Kuss, wie als wäre er erst ein paar Tage zurück, ach was, Stunden. Trotzdem versuchte es Shou wieder zu drehen - er wollte es nicht wahrhaben. "Aber... Du bist mir doch nah. Hier und Jetzt.", flüsterte er leise, lächelte kurz und versuchte noch mal seine Hände zu befreien, ohne Erfolg. "Wie nah... möchtest du denn noch?"
 

Okay, es musste nicht gleich Sex sein, was er bekommen sollte, denn dafür würde er Shou nie rumbekommen. Aber irgendwo war es auch nicht nur das rein Körperliche, was ihn gerade an seinem Freund so reizte, doch dieser... würde das wohl nie verstehen. Da bleiben nur weitere Versuche.

Sein eigenes Knie schob sich vorsichtig näher an Shous Beine und schob sich schließlich sachte dazwischen, ließ es den Anderen aber auf jeden fall spüren.

"Ich bin dir nahe, ja. Aber ich will mehr, Shou. Ich möchte dich berühren." Ein 'Es tut mir leid' wäre ihm beinahe über die Lippen gerutscht, was machte dieser Mann nur mit seinem Willen? Dass er so nachgab, sich so auf ihn konzentrierte, wie er es bei einer Frau nie getan hätte. Das waren sie schlicht und einfach nicht wert. Aber dieser Mensch hier vor ihm war ganz anders.

"Ich zwinge dich nicht." Das musste unbedingt noch mal erwähnt werde, Shou sollte das nicht in den falschen Hals bekommen. Ganz langsam beugte er sich zu dessen Halsbeuge runter, küsste ihn so sanft, wie es ihm nur möglich war, und wenn er wollte, konnte er sehr, sehr zärtlich sein. Saga spürte in diesem Moment wie irgendetwas in ihm explodierte, wie es ihn heiß machte, wild, verrückt nach mehr, auch wenn er sich so beherrschen musste. Am liebsten wären seine Hände sofort bei Shous Körper auf Wanderschaft gegangen.
 

Ein Widerstand, der gegen seine Beine drückte, sie sachte zwang ein wenig auseinander zu gehen, und da der Blonde gar nicht wusste, wie er zu verhalten hatte, merkte er kaum, wie seine Beine wie von alleine, den Widerstand, das Knie, dazwischen ließen. Ein weiterer Faktor der gegen eine überstürzte Flucht sprach, der sie auf alle Fälle vermeiden würde.

Jedenfalls... Verstand es der Blonde nicht, verstand nicht, warum Saga so eindringlich etwas von ihm wollte, jetzt, genau jetzt, wo er doch sonst jede Tusse haben konnte, aber nun wollte er ihn? Einen Mann und dazu noch seinen beste Freund seit Kindertagen? Hatte Shou irgendwo in einer Dokumentation nicht aufgepasst? War das überhaupt irgendwo erklärt?

Anscheinend nicht, denn der Brünette handelte ganz anders. Er war sanft und das verwunderte Shou noch mehr. Denn als Saga seinen ersten Aussetzer vor einem halben Jahr gehabt hatte, damals noch auf Shous Bett, war er alles andere als sanft und ohne Zwang gewesen... "Du berührst mich doch... Genau jetzt...", flüsterte der Blonde weiter, sein Kopf drehte wie von selbst zur Seite, ließ dem anderen mehr Spielraum, belohnte ihn mit einem leichten Keuchen. Zudem machte sich ein Kribbeln in der Bauchgegend Shous bemerkbar, es fühlte sich so wunderbar gut an und ... Shou wollte mehr spüren. Dafür schloss er die Augen kurz, die Anspannung fiel ab. Das hier war nicht falsch. Zumindest noch nicht.
 

Was tat er hier nur? Wie konnte er sich an den Körper eines Mannes ranmachen ohne sich dabei mies zu fühlen? Saga verstand die Welt um sich herum nicht mehr, aber Shou ging auch nicht auf Abwehrhaltung, was ihm ebenfalls weiterhin die Bestätigung gab mehr zu tun, ihm mehr von dem zu geben, was er so dringend brauchte. Davon ging Saga jetzt aus. Shou war heiß darauf endlich berührt zu werden, wo er sich nicht mal selbst anfasste und Saga wollte genau das tun, passte perfekt zusammen, oder nicht?

Also hielt er sich auch nicht mehr sonderlich zurück, wusste jetzt was zu tun war und seine Zunge hinterließ auf Shous weißer, sanfter Haut eine feuchte Spur wo sie von der Halsbeuge bis zum Schlüsselbein gewandert war. Mit einer Hand hatte er von ihm das Hemd geöffnet, zumindest die ersten beiden Knöpfe, damit es ihm möglich war an so viel Haut zu kommen, wie sie ihm angeboten wurde. Das Knie, welches noch immer zwischen Shous Beinen lag, denn oh Wunder er hatte es nicht beiseite gedrückt, schob sich noch fester an ihn. Nicht so das es wehtat, aber genau richtig, um schnell eine Erektion zu bekommen. Denn ein Menschenkörper konnte nicht komplett stillstehen und so war es unvermeidlich, dass sich sein Knie etwas an ihm rieb. Natürlich ganz unbewusst und ohne Hintergedanken.

Saga musste kurz schmunzeln. Er selber konnte schon das Drücken seiner Jeans spüren, das war ihm nicht neu. Neu war nur, wer es auslöste, aber war das jetzt noch relevant? Es gab regelrecht kein zurück mehr. Er würde Shou einen Blasen, mehr konnte er nicht verlangen, aber das selbst dieser Gedanke so einfach durch seinen Kopf schwirrte. Ein männliches Glied im Mund zu haben, davon hatte er wahrlich noch nie geträumt, aber er wollte, dass Shou endlich diese Gefühle zu spüren bekam und er wollte zusätzlich, dass er ihm selber diese vermittelte. Das war noch immer viel zu verrückt um Realität sein zu können. Wahrscheinlich schlief er nur und wenn er im Traum gekommen war... Doch so einen Traum zu haben...

Wie würde man dies später nur erklären können?
 

Seltsam war es in der Tat. Im Grunde hatte Shou keine Ahnung, wie er zu reagieren hatte, nie hatte er einen Porno gesehen, nicht mal als Tora damit angefangen hatte, sich diese auf sein Handy zu ziehen. Dank seinen Eltern, war dieser Akt immer etwas Widerliches gewesen, etwas, das verboten werden sollte. Hatten seine Eltern nicht die künstliche Befruchtung gewählt, um ihn zu bekommen? Shou konnte sich nicht vorstellen warum, denn so fühlte es sich viel besser an, besser noch als der Kuss. Und der Blonde hatte nicht gedacht, dass es davon noch eine Steigerung gab..

"Saga", er hauchte diesen Namen leise, ohne ihn wirklich etwas fragen zu wollen, einfach nur so, er kam ihm so leicht über die Lippen, als das Knie des anderen sich enger an ihn drückte, ihm ein erregtes Keuchen entlockte. Eine Hand, nun wieder frei, sank nach unten, baumelte einen Moment beschäftigungslos herum. Und da blinzelte Shou, sah den freien Nacken blitzen, und erinnerte sich noch gut daran, wie toll Saga doch schnurren konnte. Vorsichtig legte er die Hand in diesen Nacken, kraulte zaghaft, wollte doch gleichzeitig auch bezwecken, dass er diese Lippen noch mal spüren konnte, bemerkte er doch jetzt das Verlangen nach diesen. Das halboffene Hemd war ihm egal, seine Aufmerksamkeit galt grad nur dem hübschen Mann vor sich, egal wie widersprüchlich alles hier war und was danach sein mochte.
 

Oh Gott, er hauchte Saga's Namen, was konnte man sich Schöneres als Bestätigung der Lust vorstellen, als dieses? Saga bekam eine regelrechte Gänsehaut. Normalerweise, wenn dies von einer Frau kam, wusste er dass er Alles richtig machte, dass sie ihm vollkommen untergeben war und er ihren Willen in dieser Beziehung gebrochen hatte. Aber hier war es wieder anders. Er wollte nicht über Shou bestimmen können, er wollte wirklich, dass es ihm gefiel, dass er von sich aus mehr wollte, aber genau das schien er schon erreicht zu haben.

So langsam konnte er an seinem Knie die Beule in der Hose des Anderen spüren, das beste Zeichen was man bekommen konnte, denn sein eigener Schwanz log nie! Das wusste er nur zu gut.

Wie von selber wanderten Sagas feuchte Lippe zurück zum Hals seiner Begierde, machten dort aber nicht Halt sondern gingen weiter, ließen warme Spuren des Verlangens zurück und setzten sich schließlich ganz sachte, aber sehr bestimmend auf Shous. Endlich ließ er auch dessen anderes Handgelenk los, legte die Hand an seine Wange und drückte seinen Kopf ein Stück in seine Richtung zurück, er wollte ihn dabei sehen, er wollte das Kribbeln in seinem eigenen Körper noch steigern.

Genau das übernahm aber sein bester Freund schon für ihn, in dem er sich traute auf das ganze Spiel mit einzugehen. Die Berührung in seinem Nacken, seine zweit empfindlichste Körperstelle, trieb ihn dem Wahnsinn ein Stück näher, Schritt für Schritt, unaufhaltsam. Nun war er es, dem ein erregtes Keuchen entfleuchte, er es nicht mehr unterdrücken konnte und auch nicht wollte. Wie von selber, drang die Zunge in Shous Mund, suchte nach der Seinigen, wollte sie spüren, sie umspielen.

Das Herz Sagas klopfte in der Brust wie verrückt gegen die Rippen, so stark wie er es noch nie zuvor verspürt hatte. Sex war Sex, Sex war eine ziemliche geile Sache, wahrscheinlich, oder besser gesagt ganz sicher, die geilste Sache der Welt, und er war schon oft so heftig gekommen, dass er noch Minuten danach atemlos auf dem Bett gelegen hatte. Aber hier nahm ihm etwas Anderes die Luft, es war nicht der reine Körperakt, es war mehr, viel mehr, aber so was konnte selbst Saga jetzt noch nicht konkret begreifen.

Dieser Kuss, ließ ihn die Augen schließen, er musste sich wahrlich beherrschen sanft und langsam bei Shou vorzugehen, ganz gegen seine sonstigen Prinzipien. Aber einen Schritt durfte es schon weiter gehen, denn nun ersetzte sich sein Knie gegen eine seiner Hände, welche nun fest auf Shous Erregung lag, sie leicht massierte. Er wusste nur zu gut, wie sich das jetzt anfühlen musste, wie sich seine Erregung nur danach sehnte, endlich ohne den Stoff dazwischen berührt zu werden. Für den Gedanken, welcher ihn sonst beschäftigte, und zwar dass Shou dies Alles hier nicht kannte, hatte er keinen Sinn mehr. Er wusste wie es sich anfühlte, was der Andere nun spürte und verdammt....er bemerkte erst jetzt, dass es darum alles so einfach von statten ging! Er wusste was genau Shou anmachte, wie es ihn erregte, welche Stellen berührt werden wollten, weil er es von sich selber kannte!
 

Sein Atem ging schneller, sein Herz hämmerte mit einer nie gekannten Geschwindigkeit gegen seinen Brustkorb und drohte herauszuspringen. Seine Wangen wurden leicht rosa, ein weiteres Mal flüsterte er Sagas Namen.

Leugnen konnte er nichts, ein Mann konnte nichts vortäuschen, mal fiel das zum Vorteil aus, mal zum Nachteil. Hier definitiv zum Vorteil. Denn Shou wollte Saga zeigen, das es ihm gefiel. Das er das "Spiel", welches beide hier spielten, durchaus auch zuende bringen konnte, wenn er nur wüsste wie. Aber das Gröbste nahm der Brünette ihm ab - er erfüllte ihm einen Wunsch. Wonach er sich grade sehnte, nach seinen Lippen, nach einem Kuss.

Seine zweite Hand war nun ebenfalls frei, Shou ließ sich langsam sinken, gesellte sie zu seiner zweiten Hand, vergrub sie in Sagas Haaren, schmiegte sich dann zeitgleich an dessen Hand an seiner Wange. Himmel, bei diesem Kuss war viel mehr Feuer drin, als beim Ersten. Nun wusste der Blonde auch, was er zu tun hatte, als die nun nicht mehr ganz so Fremde Zunge in seine Mundhöhle eindrang. Er spielte mit, ließ ihre Zungen ein kleines Duell ausfechten, sich liebkosen, seufzte genießend in den Kuss - und verlor haushoch das kleine Duell, als er die Hand statt des Knies in seinem Schritt fühlte, dort wo er selbst ungern seine Hände wandern ließ.

Shou zuckte zusammen, verdrehte leicht die Augen, seine Hände sanken wie von selbst auf die Schultern des Brünetten und griffen zu, ließen nicht mehr los. Ein Stöhnen, zaghaft und leise, drang dumpf von ihm hervor. Es war ein so vollkommen Fremdes Gefühl, etwas Unbekanntes und Neues. Was nicht aufhören sollte, nicht solange es von Saga kam.

Sein Unterleib führte fast wie von selbst einige Zuckungen aus, richteten sich gegen die Hand von Saga, ein weiteres Keuchen. "Nh...~"

Und es wäre alles perfekt gewesen, wenn nicht in diesem Moment ein dumpfes Vibrieren und ein darauf folgende Klingelton von Luna Sea durch das Haus gehallt wäre. Für jeden seiner 3 besten Freunde hatte Shou einen eigenen Klingelton. Er wusste wer da anrief... Wie ertappt öffnete Shou die Augen. Und das Handy trällerte weiter.
 

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PS: Ich hoffe Rei-sama und ich haben es nicht übertrieben und ihr mögt das Kapitel? .__. Ging ja doch plötzlich sehr schnell, Saga entglitt mir u.u

005

Das Stöhnen von Shou war wie Musik in seinen Ohren, es konnte eigentlich kaum noch schöner werden. Er gab ihm so viel und wahrscheinlich wusste das Shou nicht mal. Sagas Gefühle zu ihm, welche so plötzlich vor ein paar Minuten …waren es wirklich erst Minuten, aufgetaucht waren, so aus dem mir nichts dir nichts, wurden immer stärker. Sie ließen Saga keine Ruhe mehr, stachelten ihn an, dass hier alleine nur für Shou zu beenden. Komischerweise schien es noch immer perfekt zu sein, nichts würde sie mehr daran hindern können, dass Shou das erste Mal durch jemand anderen kam, genau das was sie doch beide seit Ewigkeiten gewollt hatten. Rein gar nichts, gab es da mehr...

Bis auf ein sachtes Vibrieren in Shous Hosentasche und der darauf folgende Klingelton, einer ihm sehr wohlbekannten Band. Was hatte das jetzt zu bedeuten?

Saga benötigte tatsächlich einige Sekunden um zu realisieren, dass es vorbei war. Von einer Sekunde auf die nächste, so schnell wie es begonnen hatte. Genau wie sein Freund zuvor, öffnete er die Augen sah ihn verständnislos an und begriff dann erst die Situation.

"Dein Handy..." gab er leise von sich, ließ langsam von ihm ab und schluckte schwer. Der Moment war zerstört, die Stimmung vollkommen dahin, sie konnten jetzt unmöglich weiterführen, was Beide sich so sehnlichst gewünscht hatten.

Aus den Augenwinkeln sah Saga nur noch, wie Shou unsicher nach dem nervtötendem Ding suchte, wie er leicht zitterte, aber da hatte er sich schon etwas anderem gewidmet. Der Alkoholflasche, welche noch immer offen auf dem Tresen stand und nur darauf wartete, von ihm an die Lippen geführt zu werden. Oh ja, Lippen und Liebe... Totaler Schwachsinn!
 

Einige geschockte Sekunden starrten sie einander an, wie bei etwas Unanständigem ertappt, wie ein Ehepartner mit seiner Affäre... Dabei war hier nichts dergleichen so, alles... war ... ein... reines Spiel. Nicht wahr?

Das war doch so, oder?

Saga ließ von ihm ab, mit diesem Ausdruck in den Augen, der Shou das schlechte Gewissen praktisch auf dem Silbertablett servierte. Der Halt war weg - und Shous Beine waren wie Gummi, von einem Moment zum anderen. Er rutschte gnadenlos am Kühlschrank hinab, die Beine angewinkelt… das verbergend was soeben dort zwischen den beiden Beinen entstanden war.

Fahrig suchte Shou nach dem dummen Handy, ergriff es und zog es aus der engen Hose hervor. »Tora Handy«. Kopfschüttelnd ging Shou ran und sprach mit zittriger Stimme.

"Jah.. T-Tora, ist was passiert?"

"Neeee, du Shou? Ich hab ein Problem!"

Als wenn Shou das nicht auch hätte... "Hmm...?"

"Ich weiß nicht, wo Saga wohnt, kannst du mir das mal durchgeben, oder ist es grade unpassend?"

Wenn du wüsstest... "Nein passt schon... Das ist die..."

Der Blonde gab leise die Adresse durch, wich der Frage, was denn los sei, aus und legte auf, immer noch auf dem Boden sitzend, nun fühlte er sich elend.
 

Es war unweigerlich, dass er nicht mitbekam wer anrief und auch aus welchem Grund. Warum zum Teufel wusste Tora bitte schön nicht wo er wohnte? War der Kerl noch nie hier gewesen? Diese Frage war schnell selbst zu beantworten. Nein! Tora war noch nie in seiner Wohnung gewesen, warum auch immer konnte er jetzt nicht sagen, aber Fakt war es trotzdem. Von daher konnte der eigentlich gar nichts für diese Situation, sondern eher Saga persönlich. Oder keiner, wie auch immer, war gerade sowieso ziemlich egal.

Ohne einen Schluck aus der Flasche in seiner Hand genommen zu haben, stellte er sie wieder zurück auf ihren Platz. Wenn er sich jetzt vollständig betrank, würde es die Szene vor seinen Freunden nicht besser machen, denn diese standen gleich vor seiner Haustüre.

Daher drehte er sich lieber zu Shou um und erblickte erst jetzt wie jämmerlich er da auf dem Boden saß und nichts mit sich anzufangen wusste. Das Problem lag darin, dass Saga dies ebenfalls nicht wusste. Problemsituationen lösen gehörte so gar nicht zu seinen Stärken und würde es jetzt auch nicht werden. Er fühlte sich hilflos seinem Freund gegenüber, konnte ihn doch jetzt nicht wieder berühren und mit Worten war er in diesem Thema miserabel. Unsicher schaute er sich um. Einfach zu Shou in die Hocke gehen und beruhigende Worte murmeln, das konnte er nicht, allein dieser Gedanke war nicht einmal in seinem Kopf vorhanden.

"Ano.." Er schob sich die Hände in die Hosentasche. "Tora ja?" Ach ne! Intelligenzbestie!
 

Vom Schreck allein war das Problem nicht verschwunden, aber während des Gespräches mit Tora, als die tiefe Stimme des Gitarristen in seinem Ohr geklungen hatte, so ahnungslos und total normal, war alles in Shous Hose wieder normal geworden, nichts mehr erinnerte an den Vorfall. Nur das offene Hemd noch. Welches auch schnell wieder bis ganz oben hin zugeknöpft wurde.

Aber diese Szene würde nicht so schnell vergessen sein. Die feuchte Spur an seinem Hals war vielleicht getrocknet, aber sie brannte immer noch auf Shous Haut, auch noch, als der Blonde eine Hand drauflegte. Ebenso die Hand in seinem Schritt, welche nun selbstverständlich nicht mehr dort war, war dennoch zu spüren.

Eigentlich... War alles noch genau da, wo es war, bevor das Handy zu klingeln begonnen hatte...

Shou sah auf und blickte direkt an Saga vorbei, diesen hundeelenden Ausdruck in den Augen. "Ja, Tora... Er war ja noch nicht hier und so...", nuschelte er halblaut und versuchte dann wieder auf die Beine zu kommen - was ungefähr so einfach war, wie einen entwurzelten Mammutbaum wieder in die Erde zu bekommen. Flupp... Der Blonde saß immer noch unten, oder wieder mal und murrte leise. Er war einfach zu schwach für so was.

Wie immer halt.
 

Es war ihm unmöglich seinen besten Freund so am Boden sitzen zu lassen. Egal wie unangenehm ihnen diese verkorkste Situation war. So griff er nach der eiskalten Hand von Shou und zog ihn auf die Beine.

"Hab ich mich jetzt auch dran erinnert." gab er immer noch sehr leise von sich. "Kann man nichts machen, ne." Auch bei ihm schwang ein leises Zittern mit in der Stimme, welches wahrscheinlich nur sein Freund wahrnehmen konnte, weil er ihn zu genau kannte.

Bei Saga war es nicht anders. Seine Erektion war von dem einen Moment zum nächsten abrupt verschwunden, er fühlte sich kein bisschen mehr erregt, sondern nur noch verwirrt und in eine Welt versetzt, in die er nicht hingehören sollte.

Genau in diesem Moment klingelte jemand bei ihm an der Wohnungstür. Tora schon da?

Aber zumindest war es ein Grund dem hier schnell und ohne Lügen zu entgehen. Saga musste öffnen und tat es Sekunden später auch. Der Lieferservice! Den er total vergessen hatte, aber ihm wurde so bewusst, dass sie so oder so jeden Augenblick in ihrem Tun gestört worden wären. Es wäre unvermeidlich gewesen.

Wie er vermutet hatte, wollte keiner seinen Ausweis sehen und er bekam alles wie bestellt. Das heiße Essen und die drei vollen Flaschen des billigen Sektes, balancierte er in die Küche, stellte es unsicher ab, schaffte es aber ohne weitere Komplikationen.

Erneut klingelte es an der Tür. Hatte der Kerl was vergessen, aber ein Blick sagte ihm, dass alles Bestellte vor ihm stand. Konnte nur Tora oder Nao sein.

"Bist du so freundlich?" gab er an Shou weiter, ohne ihn dabei eines Blickes zu würdigen.
 

Ohne das er was dagegen sagen konnte, zog Saga ihn auf die Beine und ließ ihn wenige Sekunden später wieder stehen. Wieder allein. Und, wie Saga schon gespürt hatte, wurde dem Blonden immer kälter. Er schlang die Arme um den Körper und unterdrückte jede weitere Gefühlsregung. Zu plötzlich, zu schnell hatte es begonnen und wieder aufgehört. Ohne Grund begonnen, mit einem Feuer, das noch nie zuvor da gewesen war. In einem Zeitraum, der sich anfühlte wie 2 Jahrhunderte, ach was... Jahrtausende!

Genauso wie es jetzt Ewigkeiten zu dauern schien, ehe Saga wieder kam. Shou ließ den Blick schweifen und blieb an der offenen Alkholflasche hängen. Er ging drauf zu und hatte, ehe er überhaupt darüber nachdenken konnte, einen großen Schluck genommen und ihn schütteln runtergeschluckt. "Ih...", kam es nur von ihm, aber die brennende Wärme tat ihr übriges und holte etwas Frieden in den abgestumpften Körper zurück. Schnell war die Flasche wieder an Ort und Stelle, zugeschraubt und Saga kam wieder. Ohne ihn zu bemerken. Ohne ihn anzusehen. Erneut glaubte der Blonde etwas falsch gemacht zu haben. Aber er bekam keine Chance zu fragen.

"Hai...", nuschelte er nur und ging zur Tür, öffnete diese und wurde im nächsten Moment stürmisch über den Haufen gerannt, bekam einen dicken Schmatzer auf die Wange. "Allleeeeeeeeeeeeeeeeess Gute zum Abschluss, du alter Streber!!", rief Nao, drückte den Vocal eng an sich und hüpfte leicht. Tora stand hinter ihm und schloss die Tür. "Wir haben uns zufällig getroffen und sind dann zusammen hergekommen.". Shou nickte überrumpelt und fand kein Wort, bis Nao ihn an der Hand nahm und zu Saga in die Küche zog, welchen er auch gleich über den Haufen rannte. "Du Sexsymbol in Spe! Ich hab dein Magazin gesehen!! Herzlichen Glückwunsch!"
 

Es war ihm unmöglich anders zu reagieren. Er wusste nicht wie und Shou weh tun war auch nicht seine Absicht. Da war es doch am besten so zu tun, als wenn das nicht passiert wäre, oder nicht? Zumindest konnte Saga es nicht so schnell wieder vergessen, wie es bei Shou aussah wusste er nicht. Dieser hatte es ebenfalls genossen, da war er sich mehr als nur sicher, aber wie würde er damit umgehen? Wahrscheinlich war, dass er dies niemals rausfinden würde, denn er würde seinen Kumpel darauf nicht ansprechen. Würde er doch nicht, oder? Zumindest konnte er das nicht, denn sie hatten gerade wahrhaftig rumgemacht. Sie beide, wo man das niemals erwartet hätte, Saga am wenigsten. Und es ging so schnell, und vor allem ging es von ihm selber aus, wo er noch nie einen Kerl berührt hatte. Denn das war wohl mit das größte Problem von allen: Shou war ein Kerl, Saga war ein Kerl, sprich Kerl und Kerl war ein Ding das im Sexuellen nicht funktionierte. Obwohl sie Beide geil gewesen waren.

Allerdings rissen ihn da zwei Personen aus seiner Gedankenwelt, zum Glück aller.

"Was?" Schon hatte er einen Nao an seinem Hals hängen, ganz plötzlich und ohne Vorwarnung. Saga benötigte wahrlich ein paar Sekunden um sich zu fangen und sich nichts mehr anmerken zu lassen. Ihm war klar, dass das hier erst mal niemand erfahren sollte. Denn es war nicht relevant. Ein einmaliges Versehen, welches sich nie wiederholen würde. Eine Sache zum Vergessen, mehr nicht.

Dann schmunzelte er. Der typische Gesichtsausdruck von Takashi Sakamoto.

"Danke, danke!" Er war sichtlich überrascht, dass Nao diese Zeitschrift entdeckt hatte. "Also nach all den Tagen, die wir uns nicht gesehen haben immer noch der Alte was? Stöberst den ganzen Tag in langweiligen Zeitschriftenläden rum, in der Hoffnung was Neues zu finden, was du noch nicht kennst. Eigentlich unmöglich und das weißt du, du Freak." und dieser Ausdruck war nicht böse zu ihm gemeint und Nao wusste dies auch. Es war nichts Neues, dass sie ihn so betitelten, den man musste eingestehen, dass er einer war. Aber auf seine eigenen nette Art und Weise.

Tora begrüßte er ebenso freundschaftlich, als er Nao losgeworden war. Sie hatten sich wirklich eine ganze Ewigkeit nicht gesehen und so musste Saga ihm ebenfalls zum Abschluss gratulieren.

"Ihr Beide habt es echt geschafft. Ich mein, ich bin nun ohne Abschluss, aber son Supermodel wie ich hat das auch nicht nötig." gab er ein bisschen an, was ihm aber sicherlich niemand von ihnen übel nahm. So kannte man ihren guten alten Freund Saga. Nichts war vorgefallen, nichts war gerade passiert.

So saßen sie auch kurze Zeit später mampfend und trinkend auf und um das Sofa verteilt und Saga sprach viel von seinem Job, kam aber auch auf das Thema mit ihrer Band zu sprechen. Shou, der eigentlich genauso mitreden konnte, weil er selber gute Ideen dazu hatte, hielt sich dezent raus. Saga fiel dies auf, aber er sprach es nicht an.
 

Und dank dem Sonnenscheinchen Nao war es den beiden nicht schwer gefallen, es zu verdecken, was vorgefallen war. Vielleicht konnte es Saga durch seine perfekte Schauspielmaske und dank dm Modeln von sich abfallen lassen, und vielleicht vergessen, aber Shou war nicht 3 Jahre Schauspielsschule Babelsberg gewesen und dementsprechend an manchen Tagen für Nao oder für Tora ein offenes Buch. So auch heute, denn diesmal war es Tora der ihn sehr aufmerksam musterte, sodass sich Shou immer wieder wegdrehen musste, da er sonst praktisch spürte, wie der Gitarrist die vergangene Szene wie im Fernsehen sah.

Natürlich konnte das nicht so sein, aber der Blonde fühlte sich so. Sodass er sich auch kaum an dem Gespräch beteiligte, das seine 3 Freunde um die Band führten. Shou war eigentlich gar nicht da. Bis...

"Also.. Wenn unser Sänger so schweigsam ist, muss er ja wohl was dagegen haben, dass wir unsere Band in ein Studio bringen wollen um ein Tape aufzunehmen." gab Tora trocken von sich und trank an seiner Flasche, sah den Blonden dann eindringlich an, der sofort begann den Kopf zu schütteln. "Nein, ich wollte... eure Diskussion nicht stören, ich bin genau eurer Meinung und ja, ich will in das Studio, und nein Nao sollte nicht im Minirock auf die provisorische Bühne, wenn wir mal nen Auftritt haben, so was kann Saga übernehmen!", plapperte er einfach drauf los und schluckte dann, vermied den Blick zu Saga.
 

Ob es nun gut oder schlecht war, dass Tora so trocken den Vocal ansprach, dass wusste Saga in diesem Moment nicht. Hatte Tora da was bemerkt? Zumindest nicht über ihn, denn Saga war jetzt wie immer. Das Gespräch zwischen ihnen tat ihm gut, er freute sich noch immer auf ihr Vorhaben und dass die Anderen zustimmten, ließ es noch in einem viel besseren Licht erscheinen.

Nur das mit dem Minirock an sich selber, da hatte er noch ein ziemlich großes Wörtchen mitzureden.

"Moment...!" wollte er gerade einwenden, als eine Hand von Tora nach seiner griff und ihn so um Ruhe bat. Saga verstand sofort, was von ihm verlangt wurde, also hatte Tora doch was an Shou bemerkt und wollte es nun nicht noch schlimmer werden lassen. Gut… gesagt, getan. Saga war kein dummer Mensch und beließ es dabei. Über Outfits konnten sie sich später noch stundenlang unterhalten.

So kam es an diesem mittlerweile späten Abend, dass sich Saga aus irgendeinem komischen Grund nicht sinnlos betrank und Tora und Nao sogar schon recht früh wieder Heim wollten. Bzw. hatte Tora eine nette Verabredung geplant, weswegen er auch lange ausschlafen wollte. Nao hingegen sehnte sich schon wieder nach seinen Internetbekanntschaften. So wurden Shou und Saga, die beiden besten Freunde, die man sich überhaut vorstellen konnte, erneut allein gelassen. Aufräumen durfte natürlich der Herr des Hauses wieder alleine, aber das kannte er. Allerdings wurde meist von Shou geholfen, aber es war wie gesagt schon recht spät. Außerdem musste Saga ehrlich zu sich selber sein, wusste er noch immer nicht wieder mit Shou umzugehen. Das würde sich sicherlich die Tage wieder legen, aber in diesem Moment war es für ihn ausgesprochen schwierig, denn es schien auch, als wenn Shou kein Stück auf ihn zukommen würde.

"Wann musst du zu hause sein?" Seine Eltern, wie immer wie ein kleines Kind.
 

Bevor Tora ging, nahm er sich Shou noch mal beiseite, ohne das Saga oder Nao etwas mitbekamen. "Kleiner, mit dir stimmt doch was nicht.", murmelte er schnell, während er seine Jacke anzog und einen Blick über die Schulter warf. Shou hingegen sah nur unschuldig zu dem Schwarzhaarigen hoch und schüttelte den Kopf. "Alles okay.". Tora schnaufte und wuschelte ihm durch die Haare. "Hattest du Streit mit Saga?", fragte er unumwunden und sah noch mal über die Schulter - sie standen im Korridor, Saga und Nao würden jeden Moment nachkommen. Und da Shou niemanden von seinen engsten Vertrauten anlügen konnte, biss er sich auf die Unterlippe. "Na ja.. So ähnlich...", nuschelte er und blickte zu Boden. Gott sei dank, ehe Tora weiter fragen konnte, kamen Saga und Nao in den Korridor und der Abschied ging schnell vonstatten. So standen nur noch Shou und Saga allein in dem kleinen Raum, auf dem Holzboden. "Weiß nicht. Meine Eltern meinten, dass ich auch hier pennen kann... Sonst soll ich einfach leise sein, wenn ich nachhause komme...", meinte er leise und seufzte. "Sie sind nicht mehr so, wie vor einem Jahr, ich meine, Abschluss und so...", fügte Shou noch hastig hinzu, als Saga seine Augenbraue hob. Der Typ schien tatsächlich schon zu vergessen.
 

"Hier pennen?" Betreten sah Saga zu Boden, so eine Situation hatten sie bisher noch nie gehabt. Dass die Entscheidung wegen dem Übernachten in der Luft hing. Komisches Gefühl. Aber am liebsten hätte er es gehabt, wenn Shou gegangen wäre, aber da hatte Saga ganz stark das Gefühl, dass es an ihrer Freundschaft kratzen würde. Wie hieß es immer? Mit seinem besten Freund sollte man am besten nie was anfangen, egal ob männlich oder weiblich, weil das die Freundschaft zerstörte? Wer hatte da denn schon wieder Recht gehabt?

"Vielleicht magst du mit mir die Reste noch austrinken?" Wenn sie sich gegenseitig schon ertragen mussten, dann doch bitte im alkoholisierten Zustand. Saga tat es weh so zu denken, aber Shou auf das hier ansprechen? Nein danke, das würde nicht gut enden. Dieses mal hatte er stark das Bedürfnis, dass Shou damit anfing, er selber konnte sich nicht überwinden.
 

Diese Aussage, dass er hier pennen könnte, also das seine Eltern es erlauben würden... Shou hatte nicht damit gemeint, das er unbedingt hier schlafen wollte, nur das es eine Option war. Eine Option mehr, die vielleicht zu einem Konflikt führen würde...

Von dem Blonden kam ein murrender Laut, der zustimmend klang. Also folgte er seinem Kumpel ins Wohnzimmer, wo noch eine zusätzliche Wodkaflasche halbvoll stand, eine leere Sektflasche(Tora) und eine, die noch fast voll war (Nao). "Vorrat haben wir ja...", murmelte Shou, ließ sich mit Abstand neben Saga fallen und seufzte. Okay, das würde bedeuten, dass er seine Prinzipien einmal über den Haufen kippen würde. Aber schon der Schluck vorhin hatte gezeigt, dass ja irgendwas Gutes an dem Scheiß sein musste. Er schnappte sich Naos Flasche und ein Glas, goss sich ein und sah zu Saga. "Dann... Prost...?", fragte er zaghaft, blinzelte und lächelte kurz. Auf die misslungene Szene von vorhin.
 

So begeistert von der Idee hier schlafen zu können, schien Shou auch nicht zu sein. An ihnen Beiden nagte noch immer die Szene von vorhin, das bemerkte selbst Saga. Er selber begnügte sich allerdings nicht mit einem kleinen Glas, sondern nahm wie immer die Flasche zur Hand. Viel praktischer. Zustimmend nickte er Shou zu.

"Prost." Gab er murmelnd von sich und kippte den Rest Alkohol in sich rein. Er war zwar noch nicht betrunken, aber stark angetrunken, dass ließ sich bei dem Alkoholkonsum von heute nicht vermeiden. Vielleicht bekam er dieses wohltuende Gefühl, der kompletten Bewusstlosigkeit heute noch zu spüren. Aber dann würde er wahrscheinlich wieder über Shou...

Nein! Diese Gedanken mussten gänzlichst verschwinden! Sofort, auf der Stelle und für immer. Nie wieder an Sex mit Shou denken!

So verschwand die leere Flasche unter dem Tisch und eine neue, aber auch schon fast leere Sektflasche zauberte sich in seine Hand.

Diese Stille um sie rum, ließ Saga fast durchdrehen. Warum redete Shou nicht? manchmal hasste er ihn für sein ruhiges Verhalten. Erwartete sein Freund nun irgendetwas von ihm? Konnte er glatt vergessen!

"Morgen, ne." meinte er dann weiter irgendwie abwesend redend. "Da fragen wir nach bei dir, wegen dem Studio zum Aufnehmen. Danach treffen wir uns im Proberaum." Zumindest hatte er das kurzerhand so entschlossen. Tat ja sonst keiner hier was, außer ihm. Er schielte zaghaft zu seinem Freund, der kotzte ihn gerade ziemlich an. Mach dein verdammtes Maul auf! Am liebsten hätte er ihm diese Worte ins Gesicht geschrieen.
 

Ein Glas... Zwei Gläser... Und Shou exte. Ihm war danach. Scheiß auf die Grundsätze... Er hatte vorhin immerhin den ersten gebrochen, nun konnte er also noch einen brechen, und wahrscheinlich würden noch mehr folgen. Saga trieb ihn praktisch dazu an.

Da der Blonde noch nie wirklich getrunken hatte, ging er still dabei vor. Woher hätte er auch wissen können, das man sich dabei unterhielt? Das man blöde Sprüche riss und sich wie ein Affe verhielt? Vielleicht sogar sich die Klamotten vom Leib riss und blank zog. Woher? Er hatte Saga trinken sehen, zusammen mit Tora und Nao. Aber nie hatten sie so etwas gemacht - wegen ihm. Er war wohl immer der Kleine, auf den man aufpassen musste, dem nichts passieren dürfte. Und wisst ihr was?

Shou hasste sich dafür, ständig dafür gehalten zu werden. Sogar im Sport gaben ihm die Lehrer den Vortritt, immer einen Punkt mehr - "Der Arme Junge, er schaut so zerbrechlich aus!".

Er wollte nur, dass das aufhörte, dass nichts mehr davon in der Welt war. Alles weg. Und als würde ihn das noch bestätigen sah er Sagas Blick. So zaghaft der Versuch auch war - Der Blonde sah die Wut dahinter und glaubte fast noch ein Knurren zu hören.

Er überging dessen Kommentar für morgen. Er sah seinen Freund an, schob das Kinn vor. Shou, fordere es nicht heraus, du willst keinen Streit.

"Kotzt es dich so an, mich als Freund zu haben? Schämst du dich nicht manchmal für mich?"
 

Blinzelnd stellte er sogar fest wie viel Shou gerade trank. Es war ihm im Grunde ziemlich egal, was der da tat und was nicht, aber er bemerkte es immerhin am Rande doch noch. Allerdings waren da viele andere Dinge in seinem Kopf, die an Wichtigkeit Vorrang hatten, daher sprach er seinen Freund auf dieses Thema jetzt wohl nicht an! Er war sowieso eher damit beschäftigt seine Wut zu unterdrücken und zu hoffen, dass sie nicht urplötzlich aus ihm raussprang und Shou mitten ins Gesicht.

Dann diese Frage. So unerwartet und ehrlich gestellt. Saga war überrascht, man sah es ihm aber nicht an. Trotzdem gab es einen kurzen Moment der Überrumpelung, was wollte er da genau wissen? Sich schämen? Für Shou, seinen besten Freund, seit nun fast 15 Jahren? Aber war dies nicht der beste Moment um ihm nun ein auszuwischen? Für seine ruhige Art, wo das jetzt nicht angebracht war?

Nein, das würde ihre Freundschaft definitiv nicht retten.

"Warum willst du das wissen?" Er sah auf seine erneut leere Flasche zurück. Was vorhin beim Saufen mit den Anderen nicht eingetreten war, holte er langsam nach. Der Alkoholpegel in seinem Blut stieg stetig an. Die Finger, welche bestückt mit Ringen waren, spielten mit dem Flaschenhals, er stellte das leere Objekt nicht zurück an seinen Platz. "Fühlst du dich so, als würde ich das denken?" er zog unbekümmert die Schultern hoch.

Eigentlich hätte er dich mit einem einfachen Nein antworten können, denn er schämte sich keineswegs für seinen Kumpel. Dann würde er doch die Band nicht mit ihm gründen wollen. Warum fragte Shou das?

"Was geht in deinem Kopf vor, huh? Was denkst du dir zusammen?"
 

Oujah, Shou war ehrlich, es hieß ja auch so schön, im alkoholisierten Zustand zeigt der Mensch sein wahres Ich. Und er war ehrlich dabei. So sprach der Blonde also von seinen Ängsten. Und Verdachten. Wie er jetzt von der Wahrheit philosophierte wollte er auch die Wahrheit haben...

Und keine gottverdammten Gegenfragen!!

Der Blonde setzte die Flasche nun ganz an und trank zwei kräftige Schlücke. Das Gefühl war berauschend, wie schnell es sich ausbreitete und sich setzte und dem Älteren mehr Mut verlieh.

Als er absetzte lachte er auf. "Meinst du echt, ich würde... so eine Frage grundlos stellen? Wie du guckst, genau jetzt. Vor Wut kochend. Du bist sauer auf mich. Und diesen Blick sehe ich nicht zum ersten Mal.", er holte tief Luft und sah seinen Kumpel direkt an. "Ich bin dir doch zuwider!", knurrte er seine Flasche an und schluckte.

Saga zu hassen, oder das Saga anfing ihn zu hassen, war nicht sein Ziel. Es sollte nur raus, jetzt!!

"Es ist doch alles... so unreal!"
 

Es war doch schon immer bekannt gewesen, dass Shou nicht dumm, sondern ein sehr guter Beobachter gewesen war, wenn nicht sogar der Beste unter ihnen. Das bewies er hiermit aufs Neue. Super, dann wurde er eben durchschaut, machte jetzt auch nichts mehr schlimmer, denn es schien wahrlich auf einen Streit zwischen ihnen hinaus zulaufen, der nicht mehr zu stoppen war.

Aber es war so ausgemachter Schwachsinn, was er da von sich gab. Nicht der Realität entsprechend. genau! Unreal, aber doch nur das was Shou von sich gab, nicht das wie es wirklich aussah. Nur schien das der Ältere irgendwie anders zu sehen.

"Was willst du denn von mir hören?" Sein Herz pochte schon wieder unerbittlich in seiner schmalen Brust. Bei jedem Gedanken an seinen Freund neben ihn, egal was für ein Unsinn er sprach, machte es einen Satz nach vorne, wollte regelrecht aus dem Brustkorb springen um sich zu präsentieren, um zu sagen 'Hier bin ich, siehst du mich wie ich mich nach dir sehne?'

Vergessen! Hallo? Ist das möglich, bitte jetzt auf der Stelle?

Die Stirn in Falten gesetzt, versuchte Saga angestrengt diese Gefühle zu verdrängen. Mehr Alkohol bitte! Er schaute sich um, fand keinen mehr. Die Küche, aber das würde Shou jetzt gegenüber nicht passend erscheinen. So drehte er sich komplett zu ihm um.

"Hör mal zu Kleiner." fing er an, holte tief Luft und wusste natürlich nicht wie er weitersprechen sollte. Shou sah elend aus, angetrunken, man sah es seinen Augen an. Dieser Körper war noch nicht oft betrunken gewesen und wusste mit diesem Zustand nicht sonderlich gut umzugehen. Und? War Saga doch jetzt egal.

"Also hör zu. Red nicht sonen Müll. Ja, ich bin sauer auf dich!" Der Alk ließ auch ihn schön ehrlich werden. "Aber nicht weil du son scheiß Kerl bist, verstehse?" ja aber warum denn? "Weil du nie deine Klappe aufmachst, weil du nie was rallst, was so eindeutig ist. Immer...weißte... muss man dir alles zehn Mal erzählen, bist du dann gnädigerweise vielleicht, ich sage vielleicht, verstehst."

Auch das war bisher nie ein Problem zwischen ihnen gewesen. Saga nervte dies eigentlich nicht, aber wenn es hier um Gefühle ging...

Ach nicht schon wieder dieses leidige Thema!

Er schlug sich dafür selber kurz mit der Faust fest gegen die Brust. Wenn sie nicht von alleine verschwanden, musste man sie eben dazu zwingen.
 

"Was ich von dir hören will? Die... die...", Shou verlor den Mut, setzte erneut zum trinken an und leerte die Flasche. Das war dann der letzte Zuproster, das letzte Mal tanken...

"Die Wahrheit, du Idiot!", prustete der Blonde von sich und stellte, oder knallte besser, die Flasche auf den Glastisch, der bedrohlich klirrte.

Und er bekam die Wahrheit, genauso wie er sie wollte. Auf dem Tablettchen serviert, mit Garnitur...

Er sank gegen die Lehne und rutschte ein Stückchen herunter, lachte auf und blickte von Saga weg. Schwieg. Ihm selbst war das nie aufgefallen. Er dachte mehr nach, er sprach nicht bevor er drüber nachgedacht hatte, jedes einzelne Wort genau ausgewählt hatte und abgewogen, ob es treffen konnte, oder nicht. So hatten es seine Eltern an ihn vererbt, es ihm gelehrt und gezeigt. Und seine zig Privatlehrer zuhause auch. Aber grade war damit Schluss, der Blonde dachte nicht mehr nach und wollte nicht mehr. Es erschien ihm grade so sinnlos, alles was er hier tat. Mittlerweile wollte er nur noch aufstehen und gehen, doch wegen Saga tat er es nicht.

"Ich kann doch auch nichts dafür, ich will niemandem wehtun, dir schon am wenigsten und da... Da ist eben besser, wenn ich meine Klappe halte und dich reden lasse!", da saß Shou wieder aufrecht. Ja, genau. Saga übernahm immer das Reden. "Du sprichst doch eh immer für mich zu anderen, warum brauchst du mich dann noch?".

Shou sah einfach nicht, was genau Saga hatte. Wäre er nüchtern gewesen, vielleicht, aber so.
 

Verwirrt sah er zu der Flasche, die gerade fest auf seinen Tisch geknallt wurde. So etwas hatte er bisher von Shou noch nie erlebt. Aber zugegeben, das war nicht schlecht. Er machte sich.

Trotzdem musste er sich eingestehen, dass die Worte seinen Freundes ihm weh taten, ihn ganz und gar nicht kalt ließen und an ihm vorbeirauschten, wie er es gerne gehabt hätte. Da half ihm auch der Alkohol nicht. Was Shou anging war er empfindlich, vor allem jetzt wo sie sich doch schon stritten.

Und dass dieser dann auch meinte, er würde ihn nicht brauchen. Was für eine schlimme Lüge!

Saga sah sofort weg, das hatte ihn tief getroffen, aber musste Shou nicht unbedingt wissen. Wenn er das denn nicht erneut an ihm ablesen konnte.

"Freundschaft und... so etwas." Er war nicht gut im Reden, wenn es sich um solche Diskussionen handelte. "Darum bauch ich dich. Wir...kennen uns doch seit Ewigkeiten. Haben wir da schon mal gestritten?" Er konnte sich jetzt nicht daran erinnern, was aber nicht unbedingt etwas zu bedeuten hatte.

"Du weißt doch, ich liebe dich." Und wie sehr das zutraf! Wie sehr er ihn liebte, begehrte...

Und da war alles vorbei. Es reichte. Diese Gefühle, nicht schon wieder, nicht immer und immer wieder.

Saga erhob sich abrupt von seinem Platz.

"Was war das vorhin in der Küche?" Das Schreien konnte er nicht mehr zurückhalten. Es machte ihn verrückt, trieb ihn in den Wahnsinn, jede Minuten von vorne beginnend. "Warum verdammte Scheiße hast du dich von mir anfassen lassen? Bist du schwul? Jammerst du deswegen hier so rum?"
 

Shou war ihn Fahrt und ihm den Wind aus den Segeln zu nehmen, das war grade schwierig. Nicht möglich um ehrlich zu sein. Der Blonde sah nicht, wo er sich da hineinritt, sah nicht, dass er Saga wehtat, dass er sich selber weh tat und das alles eigentlich total... grundlos war. Nur der Alkohol, weil Shou zu schwach war seine Prinzipien zu erhalten.

Ja ja, lieben... Als wäre das etwas, dass real war. Alle Schnulzen im TV, jede Beziehung... Doch alles nur Lug und Trug. Ein Scheinbild um das bisschen Leben noch schöner zu machen.

Wumm. Shou zuckte zusammen, als die Laute Stimme durch das Zimmer hallte. Es dauerte auch noch eine Weile ehe der Blonde registrierte, dass diese Stimme zu Saga gehörte. Er sah auf und in die Augen des Brünetten. Ja warum...?

"Weil...", er begann leise, sehr leise... Dann stand er langsam und wacklig auf. Klopfte seine Klamotten ab und blickte zu seinem "Kumpel".

"Warum hast du dann damit angefangen?", fragte er zurück, schrie nicht, aber mit erhobener Stimme. "Was hat dich dazu angeregt, mich anzufassen? DAS ist doch interessant, oder?", er drehte gnadenlos das Spiel um, stellte nun seinerseits die Gegenfragen und trat näher zu Saga. "Und rumjammern tu ich auch noch... Weil ich mir Gedanken mache, ja? Gott, wie erbärmlich muss ich in deinen Augen wirken!"
 

Treffer und.... versenkt! Sogar mehrmals!

Aber so leicht durfte er sich nicht geschlagen geben. Nicht in diesem Thema, welches ihm so extrem nahe ging. Aber der Streit war schon ausgebrochen, den konnte man an diesem Abend nicht wieder einrenken, selbst wenn Shou heulend am Boden liegen würde. Irgendwie... wünschte sich Saga sogar diese Situation um noch mal kräftig in ihn reinschlagen zu können.

Wegen der Unsicherheit fing er an zu lachen.

"Im Gegensatz zu dir fick ich auch Weiber! Ich hätte schon gut drei Kinder haben können, wenn ich sie nicht zu Abtreibungen überredet hätte!" Es war sicherlich keine Sache, auf die er sonderlich stolz war, aber es unterstützte seine Argumente sehr gut, deswegen wand er dieses an. Wenn man recht darüber nachdachte, war er nicht anders, wie sein Erzeuger damals. Fremde Frauen vögeln, Kinder zeugen und abhauen. Der Erzeuger, auf den er sogar vor seiner Mum noch, eine scheiß riesen Wut hatte. Wo er sich schon seit Gedenken wünschte ihm so oft die Fresse zu polieren, dass man ihn nicht mehr erkennen konnte. Aber dass er selber so war, würde Saga erst begreifen, wenn man ihm dies mitten ins Gesicht sagte. Es war ihm so gar nicht bewusst, denn er hatte nie ein anderes Verhalten bei Männern kennen gelernt, kein anständiges Vatervorbild je gehabt. Aber zurück zum Thema.

Sie Beide zitterten vor Wut wie verrückt, konnten sich kaum noch beherrschen dem Gegenüber nicht an die Gurgel zu gehen, auch wenn dies im Nachhinein wahrscheinlich die Situation gerettet hätte.

"Ich wollte dir endlich zeigen wie geil du im Inneren bist! Wie du dich nach diesen Sauereien sehnst und einfach nur zu feige bist, es rauszulassen! Du würdest endlich freier werden, wenn du deine Lust nicht mehr unterdrückst. Du bist verklemmt! Wie ein 12-jähriges Kind!" Es war ihm nur durchaus bewusst, warum Shou so war, aber in diesem Moment spielte das keine Rolle. Sie hassten sich für ihre eigenen Worte und die des Freundes, konnten sich aber nicht mehr stoppen. "Werd endlich erwachsen und stoße dir die Hörner an feuchten Mösen ab!"
 

Ach ja, und prahlen tat der Herr auch noch gerne, wie wunderbar mit anzusehen.

Natürlich tat es Shou weh, diese Angebereien und Demütigungen über sich ergehen zu lassen, aber er hatte darauf schon eine Antwort parat, von der er wusste, das sie mehr passen würde. Aber was dann? Einfach umdrehen und gehen, Good bye sagen und zur Tür hinaus? Saga einfach alleine lassen mit dem gesagten, nicht ausgesprochenen? Das wäre nicht Shous Art. Er würde sich lieber hier und jetzt mit Saga prügeln - und gnadenlos verlieren - als abzuhauen, wie ein feiger Hund, wo es doch klar war, das beide die Nacht nicht schlafen würden.

Doch kannte Shou seinen Freund gut genug um zu wissen, dass jener verunsichert war, das nervöse Lachen, das leichte Augenzucken - typische Merkmale. Shou ging es nicht anders. Seine Hände waren zu Fäusten geballt, die Augen zu Schlitzen verengt, der Atem flach, die Gedanken vom Alkohol vernebelt. Am liebsten würde er auf Sagas Brust eintrommeln und ihm die Meinung eiskalt ins Gesicht sagen...

"Hätte, wollte, können!! Ist doch auch alles was du kannst! Bei dir sind Frauen doch nur Taschentücher! Du benutzt sie und wirfst sie weg, du zwingst sie, das Kind abzutreiben! Und dann sagst du mir ich will das auch?!", nun schrie er selbst, es war ihm einfach unbegreiflich, wie man so denken konnte. "Ich bin lieber verklemmt und warte auf genau DIE Richtige, anstatt mich durch halb Tokyo zu vögeln ohne Ergebnis! Frag dich mal selber was "Erwachsen sein" ist!".

Der Blonde holte Luft und spürte Augenblicke später die drückende folgende Stille, die stehende Luft im Raum. Wie sehr er sich grad wünschte, das Alles wäre nie passiert.
 

Gut, nun war es so weit. Jemand hatte es ihm fast genau so, wie er dachte, ins Gesicht gesagt. Dass es da von Shou kam machte es nicht besser. Er sah ihn nur mit bebendem Körper an. Was sollte das jetzt bedeuten? Dass er nur ein dummer Ficker war, der nichts anderes im Kopf hatte? Ja, so hatte Shou es vor ein paar Sekunden ausgedrückt. Gut, er begriff... zwar sehr langsam, aber es schlich sich in seinen Dickschädel und scheiße, das tat weh! Sehr weh sogar. Sein Gegenüber hatte erneut mit Worten gewonnen. Darin war der einfach besser, aber diese Worte waren mehr als nur das, was sie zu sein schienen. Er wurde mit seinem Erzeuger verglichen, dass schoss ihm sofort durch seine Gedanken.

Wenn es um ihn ging, um seine Lebensweise, sein Denken, eventuell seine Familie, und da fühlte er sich am meisten angesprochen, dann war der Spaß eindeutig vorbei. Er wurde verglichen mit dem Menschen, den er am meisten hasst. Kein Problem, wenn es ein wildfremder zu ihm sagte, aber bei seinem Kumpel war das was anderes. Er wusste, dass da dann die Wahrheit dahinterstecke.

Er öffnete seinen Mund, aber Sätze kamen keine mehr zustande. Er fühlte sich leer, vollkommende Leere in seinem Kopf, nicht mal zu reagieren wusste Saga mehr und er stand nur perplex da, starrte Shou entsetzt an und schwieg.
 

Der Blonde atmete schwerer als gedacht, spürte das Gefühl von Alkohol im Blut und spulte innerlich noch mal zurück was er gesagt hatte.

War er wirklich grad so ausgetickt und hatte seinen besten Freund solche Sachen entgegengeschleudert...? In dem Ton? Diese Worte, die er nie hatte in den Mund nehmen wollen? Nicht weniger perplex als Saga starrte Shou noch zurück, blinzelte einpaar mal, versuchte wieder zornig zu gucken, was nun aber nicht mehr möglich war. "Ich...", setzte er an, doch er wusste, das nichts mehr hier zu retten war, für diesen Abend nicht und auch nicht für die Nacht.

Es kam keine Entschuldigung über seine Lippen, es stimmte immerhin und Saga hatte seinen Teil dazu beigetragen, dass die Fetzen hier so flogen. Also... Bleib ruhig Shou. Ganz ruhig.

Er sah zu Boden, holte noch mal Luft und biss sich auf die Unterlippe. "Ich sollte gehen.", meinte er dann nur noch monoton. Lieber schnell, ehe sich Saga noch etwas in seinen betrunkenen Kopf setzen konnte, was noch schlechter wäre. Shou drehte sich schwankend um, und tat einen Schritt und noch einen... und musste sich glatt am Sofa festhalten um nicht umzukippen. Scheiß Alk!
 

Noch immer war er zu nichts anderem fähig als dort zu stehen und zu starren. Es gab nichts mehr was er Shou hätte an den Kopf werfen können, denn in seinem eigenen gähnte vollkommende Leere. Es dauerte eine geraume Weile bis er sich wieder rühren konnte, es war nur ein kurzes Blinzeln, aber das brachte erneut alles ins Rollen.

So gut er seinen Körper, trotz des vielen Alkoholkonsum, noch unter Kontrolle hatte, schnellte seine Hand hervor und griff nach Shous Oberarm. Er griff sogar unbewusst so fest zu, dass am nächsten Morgen sicherlich blaue Flecken an der Stelle zu sehen sein würden. Aber Saga bemerkte dies nicht.

Immer wieder ratterte es durch seine Gedanken, dass sein bester Freund ihm gerade solche Worte entgegengeschleudert hatte, dass er sie voller Ernst und ohne Gewissensbisse ausgesprochen hatte, um ihn zu verletzten.

Saga glich sein Erzeuger. Alles Weitere war nicht mehr wichtig.

Mit einem Ruck zog er Shou zurück auf seine wackeligen Beine, sah ihn wutentbrannt ins Gesicht. Seine Lippen bebten, versuchten Worte zu formen. Sein Mund öffnete sich immer wieder, aber es kam nichts außer heißer Luft aus ihm. Der Griff lockerte sich nicht ein bisschen und ohne das er sich entsinnen konnte, erhob Saga seine freie Hand, formte sie zu einer Faust und richtete diese auf das entsetzte Gesicht seinen ewiglangen Freundes. Sie war so fest geballt, dass Adern stark hervortraten, welche die Anspannung in seinem ganzen Körper unterstrichen.

„Vergleiche mich...niemals mit ihm!“

Bisher war es ein unausgesprochenes Gesetz zwischen ihnen gewesen. Shou hatte nicht das Recht über Sagas Familie zu sprechen, solange er selber das Thema nicht begann. Bisher war dies kein Problem gewesen, denn im Prinzip spielte seine Hurenmutter keine große Rolle in seinem Leben und war daher unwichtig. Sein Vater auf dem Papier zahlte weder für ihn, noch hatte er sich jemals gemeldet. Vielleicht war dieser auch schon tot. Besser für ihn. Von daher war es nie relevant gewesen, diese Personen anzusprechen und sie wussten wahrscheinlich Beide, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Saga beim Erwähnen ihrer Namen ausrastete. Seit Jahren staute sich die Wut in ihm an, Wut welche er nie offen angesprochen hatte. Um ehrlich zu sein, gab es da sogar Momente, wo er neidisch auf die Familie von Shou war, wo Beide zusammen lebten, vielleicht nicht glücklich waren, aber zumindest so taten. Saga kannte dies nicht. Seit er denken konnte war er alleine, was er immer als gutes Omen abgestempelt hatte und das Beste vor den Augen seiner Freunde daraus machte. Sie mussten doch nicht wissen, dass er sich im Inneren dafür schämte, dass seine Mutter nie einen Hehl aus ihrer Prostitution gemacht hatte. Schon im Kindergarten und auch am Anfang der Schulzeit, gab es immer wieder stärkere Jungs, die ihn auf dem Heimweg abgefangen hatten um ihn zu verprügeln. Am nächsten Tag hatte er mit seinen blauen Augen rumgeprahlt. So konnte niemand wissen, dass er alleine in seinem Zimmer, der eigenen Wohnung, welche die Mutter zahlte, sich neben dem Bett auf dem kalten Boden zusammengerollt und geweint hatte. Irgendwann kam der Moment, wo er zurückgeschlagen hatte, wo er so alt war, sich selber für Frauen und Sex zu interessieren und dies nun auslebte, wie er es von Männern in seinem Umfeld kannte. Saufen, Frauen, Ficken und sich prügeln. Das war das Leben. Lernen war überflüssig, solange man Geld und diese Dinge hatte. Gefühle haben? Für wen denn? Vertrauen konnte er niemandem, außer Shou. Demjenigen, welchem er sich angenommen hatte um ihn nun zu beschützen. Etwas für ihn zu tun, was man für Saga nie getan hatte.

Doch was tat dieser nun? Ihm genau das vorwerfen, was er sich seit Gedenken anhören musste. Wofür war es dann noch wichtig ihn anzulächeln und ihn Freund zu nennen? Hatte sein Kumpel ihm das alles nur vorgeheuchelt? Freundschaft? Was für eine Lüge!
 

Hatte der Alkohol ihm schon so den Körper lahm gelegt, das er nicht einmal mehr gerade gehen konnte? Seine Knie hatten nachgegeben, kaum das der Blonde es realisiert hatte, und dann klammerte er sich auch schon an das Sofa, ein wenig bibbernd. Immer mehr und mehr realisierte er, was er grade gesagt hatte, besser, was er gerade getan hatte!

Mit seinen Worten war etwas zu Bruch gegangen, was die Jahre über immer und immer dünner geworden war, weil es einfach von Anfang an klar was, das diese dünne Stauwand brechen würde - Sie war nur da, um Schutz vor Sagas Wut zu bieten, Saga selbst hatte es so formuliert und immer grinsend gemeint, das es nur er selbst schaffen würde, sie zum zerbrechen zu bringen und dann würde er eine Weile das Haus demolieren und dann wäre alles wieder gut. Aber nichts der Gleichen. Shou war der Übeltäter, er merkte es nun, es brannte sich ein und ehe er noch mehr realisieren konnte fuhr ein heftiger Schmerz durch seinen Arm und ließ ihn zusammenzucken. Im selben Moment zog ihn eine unwahrscheinliche Kraft zurück auf die Beine und drehte ihn herum. "Au, Saga du tust mir we-", der Blonde verstummte augenblicklich. Das war nicht mehr sein bester Freund und Gefährte seit Ewigkeiten, dort stand ein anderer Mann.

Diese Wut hatte Shou noch nie gesehen, nie, vielleicht mal ein wenig angesäuert, wenn wieder Jungs auf dem Blonden rumgetrampelt hatten und Saga wieder den Beschützer hatte spielen müssen, aber so... Der Ältere keuchte leise vor Schmerzen, er sah die Faust, spürte die ganze Anspannung, hatte den Satz gehört.

Er hatte es doch nun verdient, oder? Im Grunde hatte er die Freundschaft mit Füßen getreten, wegen einer dummen kleinen Szene, wegen einem Ausrutscher. Weil er seine Prinzipien selbst verletzt hatte. Wie hieß es so schön? Gottes Strafe folgt sogleich?

Shou zitterte, wieder zeigte sich der erbärmliche, schwächliche Teil seines Körpers, er konnte dem Brünetten nicht einmal in die Augen schauen. "Schlag... schon zu. Brings einfach alles hinter dich, okay?", flüsterte er, zu mehr war er nicht im Stande. Wenn hier noch etwas von ihrer Freundschaft existierte, dann würde Shou das hierfür opfern, vielleicht nicht besonders heldenhaft, eher dumm, aber... Die Schuld lag bei ihm, dessen hatte er sich nun entschlossen. "Mach schon…". Der Blonde hob kurz den Blick, spürte etwas Feuchtes in den Augenwinkeln und blinzelte. Die Tränen unterstrichen das Bild natürlich, das wollte Shou aber nicht. Doch um Entschuldigung zu bitten, war es nun zu spät, viel zu spät.

Sollte das wirklich das Ende sein?
 

Seine geballte, erhobene Faust fing an zu zittern, als Shou es auch noch wagte erneut seinen Drecksmund zu öffnen! Saga hätte andere Worte von ihm erwartet, vielleicht weiterhin etwas in die vorherige Richtung, denn Shou hatte einmal damit angefangen, was hinderte ihn daran endlich mit der kompletten Wahrheit rauszurücken? Aber es kamen billige Entschuldigungen, die man nicht für Ernst nehmen konnte. Dass sich dazu auch noch Tränen in seinen Augenwinkel gesellten, lächerlich bester Freund, das ändert zwischen uns rein gar nichts mehr! So etwas in der Art schoss ihm durch den Kopf, aber es war fast unglaublich, denn es blieb nicht haften. Der Gedanken blitzte auf und verschwand wieder.

Durchdringend sah er seinem Freund in die Augen, die Hand zuckte, wollte endlich die Wut aus dem Körper schlagen, aber es kam nicht soweit. Langsam sank der Arm wieder in seine normale hängende Haltung zurück, der Griff lockerte sich noch viel langsamer von Shous Arm und Saga ließ den Kopf hängen. Mit viel Mühe rührte er sich von der Stelle, drehte sich aber weg und strich sich durchs Haar, ungewollt sogar kurz mit dem Handrücken über seine Augen.

Er hatte begriffen, dass es nichts bringen würde seinen Freund zu schlagen, ihm somit die Worte heim zuzahlen. Was würde dies den bringen, außer dass ihre Freundschaft damit auf ewig zerbrochen wäre?

Allerdings gab es eine Sache, die nicht mehr zurück zuhalten war. Tränen der Enttäuschung rannten heiß über seine Wangen, aber zum Glück waren sie für ihn dort hinten nicht sichtbar. Noch nicht.

Mit leiser, wackeliger Stimme brachte er ein 'Geh' heraus. Aber auch das meinte er nicht mehr so. Im Prinzip hatte er nur Shou, egal ob Vertrauen oder nicht.
 

Ehrlich gesagt... Shou hätte es dem Brünetten zugetraut -und gegönnt!- dass dieser zuschlug. Das er endlich mal seine Wut ganz herausgelassen hätte. Aber, wie es so schön Ironie des Schicksals war, passierte nichts der Gleichen. Sie starrten einander an, eine Weile und schließlich ließ Saga Shou los, einfach so, und drehte sich weg. Ohne den Halt schwankte der Blonde kritisch und kam kurz darauf ruhig zum Stehen. War’s das jetzt schon? Nicht mal ein Schlag? Keine Ohrfeige? Nicht noch mal eine Beschimpfung? Shou schluckte schwer. Das war härter als alle Schläge, die es für ihn je hätte hageln können. Irgendetwas schloss sich dabei um sein Herz und drückte zu, schüttelte es durch und warf es in den Mülleimer. Herzlos. So kam er sich vor. Allein.

Sich auf die Lippen beißend, die Hände in den Hosenstoff krallend stand Shou einfach nur da. Gehen wollte er nicht, bleiben aber auch nicht... Ging es denn, dass man sich in Luft auflösen konnte, einfach so, weg, für immer und ewig? Ein gehauchtes und kaum verständliches 'Geh' erreichte seine Ohren und kam irgendwann zwei Jahrtausende später, so schien es, an. Und es klang wie geschrieen!

Zwar liefen nun die verhassten Tränen wirklich runter, aber der Blonde wollte sich zusammenreisen. "War’s das... jetzt?", nuschelte er, den Blick auf den Hinterkopf von Saga geheftet und die Schultern hochgezogen. "Soll ich einfach gehen, ohne... dass das wenigstens... beendet ist?", es klang jämmerlich, so wie Shou da sprach... Jedoch nützte das alles nichts.
 

Im Unterbewusstsein, ohne dass sie es Beide bemerkten, verband sie trotz der verqueren Situation hier in diesem Zimmer, noch immer eine Sache. Saga dachte das Gleiche wie Shou. Er wollte sich in Luft auflösen. Nicht den Raum verlassen oder in diesem bleiben, nein… er wollte verschwinden ohne sich zu bewegen. Unsichtbar werden würde da nicht reichen, denn er würde noch immer sich mit dem hier auseinander setzen müssen. Egal ob das nun ging oder nicht. Seine Seele sollte sich am besten aus dem Körper lösen und davonfliegen, irgendwohin wo Stille und vollkommene Ruhe war. Ausgeglichenheit, das war sein jetziges Ziel. Nicht reden, denken, Fragen beantworten, weil sein Freund schon wieder so viel plapperte. Nur wie so oft stellte er fest, dass es komplett ohne Denken nicht funktionierte und sie waren sich erneut ähnlicher, als ihnen jetzt lieb war. Shou sprach es an, Saga hätte das nicht getan. War es nun vorbei?

Er hatte nicht zugeschlagen, ein Pluspunkt für ihre Freundschaft. Doch gerade in diesem Moment gab es so viele Negative, dass jeder Zuschauer sofort Nein geschrieen hätte, ohne lange darüber nachdenken zu müssen.

Er zuckte nur kurz mit den Schultern und plötzlich war es vorbei, seine kaum noch vorhandenen Selbstbeherrschung brach und Saga schluchzte ununterbrochen auf, drehte sich sogar wieder um, sah ihn flehend an um nicht aussprechen zu müssen, wie sehr ihn doch brauchte, vor allem jetzt. Denn die Gefühle waren wieder da. Es war klar warum er nicht zugeschlagen hatte. Erstens hatte er es nicht gekonnt, aber Zweitens gab es einen triftigen Grund dafür, der sogleich heiser schluchzend aus ihm rauskam.

"Ich liebe dich."

006

Er bekam keine Antwort. Nicht mal ein Hauchen. Obwohl ihm im Moment wirklich ein Schreien lieber gewesen wäre, ein Zusammenstauchen, like Mutti.

Stattdessen bekam er das zu sehen, was er vielleicht erst ein oder zweimal in den ganzen Jahren gesehen hatte: Saga weinte. Aber nicht nur so, sondern richtig, wie jemand, dem ein Messer ins Herz gerammt wurden war, dem richtig weh getan wurde. Hätte Shou sich zu dem Zeitpunkte noch so gefühlt, wie als wäre ein Herz in seiner Brust, dann wäre dies daran gebrochen. So brach nur das letzte bisschen Zurückhaltung und im nächsten Moment kullerten die salzigen Tropfen fast wie Fluten seine Wangen hinunter.

Da sagte sein bester Freund das, was er immer immer sagte, wenn er ausdrücken wollt, wie sehr er ihre Freundschaft doch schätzte. Er verstand es nicht, er sah nicht den wahren Erhalt hinter diesen Worten. Für ihn war das damit vorbei, beide wollten nicht mehr streiten, so klang es. Einfach Ruhe, sie hatten sich "ausgesprochen" und ... es war begraben?

Mit anderen Worten: Shou konnte sich nicht mehr zurückhalten. Er stolperte auf Saga zu und schlang die Arme um ihn, drückte seinen Kopf heulend an dessen Halsbeuge. "Ich wollte das alles gar nicht... Ich will auch nicht mehr, lass uns ... lass aufhören, jetzt, ja?", schniefend nuschelte er, bibberte mit Saga um die Wette, "Sorry...". Da Shou doch wusste, wie sehr Saga seine Ansprachen hasste, biss er sich auf die Unterlippe und schwieg dann einfach.
 

Wenn er nur gewusst hätte, wie Shou über diese Worte dachte, selbst dann hätte er sie nicht klarstellen können. Wahrscheinlich wäre er darüber sogar froh gewesen. Doch jetzt hatte er nicht die nötige Ruhe zu begreifen, wie Shou dachte und es war ihm in dem Moment egal.

Er spürte dessen warmen Körper am eigenen, seine Tränen auf der Haut und ihr beider Schluchzen ging in einen gemeinsamen Ton über.

Der Moment verging und als sie sich langsam wieder beruhigten, hatte Saga sie schon längst zum Bett gebracht und sie lagen gemeinsam auf der Decke und starrten an die Wand oder hielten die Augen zeitweise geschlossen.

Gesprochen hatte Saga seit seinem Geständnis nichts mehr. Es schien ihm nicht angebracht. Shou lag jetzt in seinem rechten Arm, sich an seinen Freund drückend, aber auch er amtete ruhiger, fast so als wenn er vor Erschöpfung fast am Schlafen war. Er selber zeigte sich nach außen hin wieder beruhigter, aber im Inneren konnte ihm dies nicht gelingen. Zu viel schwirrte verdammter Weise noch immer in ihm rum. Es gab Punkte, die besprochen werden mussten, da kam niemand von ihnen drum herum!

"Shou?" begann er ein Gespräch noch immer mit sehr dünner Stimme. Es brachte nichts, es wieder unangesprochen zu lassen. "Ich bin wie er?"
 

So richtig gemerkt hatte es Shou nicht, das Saga ihn halb ins Bett hatte tragen müssen, dazu war er viel zu durcheinander. Nur froh war er, dass er bei Saga bleiben durfte, das dieser ihn nicht vor die Tür gesetzt und auf gut Glück nach Hause geschickt hatte.

Alles war anders gekommen, der Blonde hätte nicht gedacht, dass der Abend so enden würde - im Bett. Doch er konnte sich an seinen besten Freund schmiegen, sich ausweinen und bald daraufhin aufhören. Hätte Saga ihn nicht angesprochen, wäre er eingeschlafen, so schwer waren seine Augenlider schon geworden.

Doch das was nun folgte, was wichtig, es musste einfach zu einem Ende kommen hier, sonst würden beide nicht ruhig schlafen können, oder gar nicht.

Shou schlug die Augen auf und blinzelte leicht. Wie sollte er darauf antworten? Ein Seufzen kam zuerst, dann kuschelte er sich enger an de Brünetten. "Weiß nicht, was da über mich gekommen ist... Vielleicht... Wenn ich ehrlich sein soll... vielleicht... etwas... Ich weiß ja nicht, wie du zu den Frauen stehst... aber du bist kein... kein herzloses Arschloch...", flüsterte Shou nur, hoffte, das die Worte nicht dumm oder ungehobelt klangen, sondern wirklich ehrlich. "Du bist... anders"
 

Shou konnte im Prinzip nichts Falsches mehr sagen, denn Saga hatte keine Vorstellung was für eine Antwort ihm am Liebsten gewesen wäre. Er wollte nur die Wahrheit hören, wissen und am Besten auch verstehen. Was Shou da sprach, es klang in seinen Ohren als wenn dieser es wirklich ernst meinte, nicht log, sondern nur versuchte es seinem Freund zu erklären, dass dieser verstand wie es gemeint war.

Saga tat das nicht unbedingt, es fiel ihm schwer dieses 'anders' einzuordnen, denn in seinem Kopf hallte immer nur wieder, dass er verglichen wurde. Mit ihm, diesem Mistkerl.

"Das was ich gesagt habe, mit den Frauen, den Kindern." Er stockte kurz, fasste sich wieder. "Das ist wahr. Nicht gelogen. Was ist daran... kein herzloses Arschloch, Shou? Wäre ich eines gewesen, wenn sie die Kinder bekommen hätten und ich nicht dazu gestanden hätte? Wie..." Vater wollte er nicht sagen, den Namen wusste er nicht, oder hatte ihn bewusst verdrängt, es kam auf das Gleiche hinaus. "Und ich bin ehrlich." Eigentlich dachte er bisher Shou hätte dies gewusst. "Ich nutz sie nur aus. Sex, du weißt schon. Wenn die sich verlieben, was interessiert mich das denn?" Seine Stimme blieb in der leisen Tonlage, es schien ihm nicht angebracht sich aufzusetzen und nun erneut lautstark zu diskutieren. Er hatte dafür auch heute Abend nicht mehr die Kraft und Nerven dazu.
 

Die Worte die er hörte gefielen ihm nicht und es war nur eine Bestätigung, für das Gesagte von vorhin. Aber Shou wollte es drehen und wenden, bis es nicht mehr ging, nicht mehr diesen Gedanken an das Vergangene haben.

"Aber... Aber... Dein ... du weißt schon... wusste, worauf er sich einlässt, er hat gewusst, das er sie geschwängert hatte und hat sie trotzdem verlassen und du... hast dich gar nicht erst zum Vater werden lassen... also.. ist da ein Unterschied...", versuchte es der Blonde erneut, grub die Finger in den Stoff von Sagas Shirt und kaute kurz auf seiner Unterlippe herum. "Wenn du es doch weißt... Was falsch ist... oder was Sache ist... warum... fragst du mich dann noch...? Ich...sehe mehr gute Seiten an dir... Manchmal will ich die schlechten gar... nicht...sehen.". Auch er blieb leise, flüsterte weiter und zwang sich, nicht hochzusehen.
 

"Ich weiß es erst dann, wenn man mir es ins Gesicht sagt. Wenn es mir einer ins Gesicht sagt, den ich..." Beinahe wäre es ihm erneut rausgerutscht. Eine Person die ich liebe. Ungewollt zog sich sein Herz hierbei zusammen. Ihm wurde bewusst, dass Shou den Ausbruch von vorhin nicht als diesen Verstanden hatte. Für ihn war das eine Ansprache unter Freunden gewesen. Saga schluckte fest. "...dem ich vertraue, weißt du?!" Er würde es nicht ein weiteres Mal ansprechen. Erst war er an der Reihe es vollkommen zu verstehen, sich diesen neuen ungewollten Gefühlen hinzugeben.

"Und du hast es mir heute gesagt." fuhr er fort. "Ich kann nicht lieben." Hör auf zu Lügen! schrie es in ihm.

Wie Shou sich an ihn klammerte, spürte er nur zu genau, es brannte an den Stellen auf der Haut, wo er berührt wurde. Was war das nur? Fühlten sich so seine Frauen, die er beglückte? Spürten sie das bei jedem feurigen Kuss von ihm? War es das was sie meinten, wenn sie von Liebe sprachen? Arme Geschöpfe.

"Aber weißt du vielleicht..." Saga drehte sich auf die Seite, seinem Freund zu. Beide Arme schlangen sich nun um den schlanken Körper, drückten ihn achte an sich und dabei schloss er die Augen, ließ ein Seufzen ertönen.

"Ich weiß, dass du mir helfen kannst." Heute war ihm bewusst geworden, dass er eine Sache ändern musste. "Ich will weiterhin Sex auch ohne Liebe. Doch... ich will nicht so enden wie er. Wenn es von Nöten ist, helfe mir, sag es mir ins Gesicht, wenn ich es übertreibe, okay? Ich weiß nicht, ob ich das unter Kontrolle habe. Ich muss das lernen." Dieser Tag war wirklich einer vieler Eingeständnisse und Wahrheiten.
 

Diese Erschöpftheit war so überwältigend, das Shou kaum das kurze Stocken in Sagas Satz mitbekam. Ihm war gar nicht aufgefallen, dass es sich vielleicht um ein Geständnis handeln könnte, nein, überhaupt nicht. Für Shou war das übliche gewesen, das was Saga immer mal sagte, wenn ihm danach war. So also auch heute. Keine Besonderheit.

Mit einem leisen, aber gutgemeinten Murren schmiegte sich der Blonde nun also in die Umarmung, schloss wieder die Augen und genoss die Wärme, die von seinem Freund ausging. Was hatte er bloß vorhin von ihm gewollt, als er ihn in der Küche so eindringlich angestarrt hatte? Das hier war doch "Nähe", oder?

"Wenn... Es mir auffällt, werde ich es dir sagen.", meinte Shou leise, er wollte es eigentlich nicht, aber Saga bat ihn darum, und diese Art von Bitten, hatte er noch nie ablehnen können. "Ich werd es versuchen, versprochen.", fügte er an. Wenn es ihm denn überhaupt auffiel...

"Aber bitte flipp nicht wieder aus."
 

Nein, Shou gegenüber würde er kein weiteres Mal seien Beherrschung verlieren, dass hoffte er zumindest.

"Und du..." Er hatte es weder übersehen noch vergessen. "Hör auf zu saufen okay? Scheiß darauf, was wir dir immer sagen, aber das steht dir absolut nicht." Ein breites Lächeln stahl sich auf beide Gesichter. Ihr Streit war vielleicht nicht komplett beigelegt, aber fürs Erste war wieder so viel eingerenkt, dass sie damit leben konnten. Das mit den Gefühlen zu ihm... ach was, das würde sich ebenfalls von ganz alleine erledigen. Verschwinden, wie so vieles anderes auch im Leben. Nichts Dramatisches.

Die letzten Stunden straften Sagas Denken Lügen, aber das wollte er nicht sehen. Viel angenehmer war eine reine Freundschaft, die hielt.

So vergingen die nächsten drei Tage, in denen sie mit Shous Hilfe doch ein Studio fanden in dem man anständig aufnehmen konnte. das war ein riesen Glück, denn die anderen Drei hatten nichts auftreiben konnten und Saga wurde erneut von diesem Produzenten wegen einem Tape angesprochen. Er gab ihnen weitere vier Tage.

Da sie bisher nur zwei Songs, nach Shous Meinung, und einen Song, nach Sagas Meinung, hatten, wollten sie sich an diesem Nachmittag wieder in ihrem Proberaum treffen. Das erste Mal nach über einem halben Jahr, eine wundervolle Premiere. Der Morgen verstrich langsam. Nach ihrem nun mittlerweile gänzlichst vergessenen Streit hatte Shou die ganzen Nächte bei ihm geschlafen. Beide hatten mehr oder weniger darauf bestanden, aber sie sahen es als angebracht an. So unglaublich es auch war, Saga war es, der diesen Morgen zuerst aus dem Bett fand und sich unter die Dusche stellte. Shou hatte er nicht geweckt, irgendwie wurde er immer sozialer. Aber es hatte einen driftigeren Grund als seine nette Ader. Saga hatte verschlafen in das Gesicht von seinem Freund geschaut, weil dieser sich so fest an seine Seite gekuschelt und das Gesicht auf seine Brust gelegt hatte, dass es ihm nicht anders möglich gewesen war. Shou hatte wunderbar lange Wimper, etwas was er an Frauen sehr mochte, und einen unglaublich friedlichen Gesichtsausdruck gehabt, dass Sagas Herz gleich einen Sprung getan hatte. Zu viel für seine Lenden, wo am frühen Morgen eh schon alles hart wurde ohne weiteres Zutun. So entschied er sich früher als sonst dem Badezimmer einen Besuch abzustatten. Man musste auf das was man selber vorgeschlagen hatte, nämlich sich mehr zu beherrschen, auch eingehen.
 

Fragend sah Shou auf, als Saga erneut ansetzte. Das mit dem Alkohol war fast verdrängt worden, dieses schummrige Gefühl fast weg. Man könnte meinen, der Blonde habe den Alkohol rausgeheult, so plötzlich fühlte er sich nüchtern. Oder war es war einfach nur, weil Saga ihn die ganze Zeit bis zum Bett halb getragen und halb gestützt hatte..? Egal. Jedenfalls grinste auch der Blonde breit und knuffte seinen Kumpel lebhaft in die Seite, beschloss aber auf ihn zu hören und seinen Prinzipien nun weiter zu folgen: Alk war Geschichte, für jetzt erst mal und hoffentlich noch eine lange Zeit anhaltend!

Es war fast ein Wunder, das Shou von seinem Vater am nächsten Tag die Daten für den jungen Manager von einem Tonstudio gab, ohne mit der Wimper zu zucken oder nachzufragen. Es hatte fast den Anschein, als hätte sein Alter endlich begriffen, dass er Shou nicht mehr alles befehlen konnte. Auch seine Mum war ganz ruhig geblieben, hatte nach Saga gefragt, nach Tora und Nao auch, und ob sie immer noch eine Band waren. Als der Blonde genickt hatte, hatte sie gelächelt und ihnen viel Spaß gewünscht. Mit gemischten Gefühlen war Shou da in sein Zimmer gegangen, hatte einige Sachen eingepackt, da er wirklich vorhatte eine Weile, also so die Tage für das Studio, bei Saga zu bleiben. Wie er sein Elternhaus verließ, fühlte sich der Sänger etwas freier. Am kommenden Tag waren alle 4 geschlossen zu der Adresse gefahren, da Nao nun ein Auto besaß. Das Studio war sehr groß und umso überraschender war es, als der Manager - ein junger Mann - lächelnd auf Shou zukam und ihm erzählte, das er schon bescheid wisse. Er führte sie in das Studio ein und zeigte ihnen allerhand. Sie durften testen und mal einige Aufnahmen machen und dann war der Tag schon wieder rum. Für ihre Proben durften sie nun auch hier einen Raum nutzen. Mal ehrlich. Besser konnte es doch nicht mehr laufen, oder?

Zwei weitere Tage darauf am Morgen...

Shou hatte die Nacht über sehr ruhig geschlafen, wunderbar geträumt und sehr eng bei Saga gelegen. Er nutzte ihn praktisch immer als Kuscheltier, als Wärmekissen und manchmal auch als Decke zugleich. Bei Saga zu schlafen war für Shou der Himmel auf Erden. Und der Himmel auf Erden war auch der Traum den Shou hatte. Unschwer zu erraten, das es sich dabei um die Szene in der Küche, am Kühlschrank handelte. Für den Blonden war es fast so, als durchlebte er sie noch einmal, nur ohne Handyklingeln... Und grad da, wo es am Schönsten war... Wachte er unvermittelt auf. Lag auf Sagas Bett, alleine und atmete flach. "W-was...?", nuschelte er leise, rieb sich die Augen und tastete neben sich. Die Wärme des anderen war noch zu spüren... Aber er war soweit weg... Und just im selben Moment merkte Shou, das was nicht stimmte. Er tastete langsam an sich hinab und ... "Ou... nein...!", fiepte er leise, fast schon wohlig, auch wenn er sich das nicht eingestehen würde. Von diesem verdammten Traum alleine war er ... geil geworden. Und wie... Sein Schlafshorts war unangenehm eng und überhaupt... Der Blonde keuchte leise. Das musste verschwinden, bevor er sich noch Saga erklären musste... Ohne weiter nachzudenken drehte er sich um, den Rücken zur Tür und auf die Seite. Eine Hand glitt in seine Shorts. Unter leisem, unterdrücktem Stöhnen massierte er sich selbst, die Augen geschlossen, das Bild des Traumes immer noch vor Augen. Das Bild von Saga und von sich selbst.
 

Was er erhofft hatte und zwar, dass er sich unter der Dusche rasch abkühlen konnte und seine Gedanken unter Kontrolle bekam, entsprach leider nicht so ganz seinen Vorstellungen. Eher gar nicht. Natürlich wurde es dadurch besser, dass er für Sekunden unter eiskaltem Wasser stand, aber sobald es wieder wärmer wurde, kamen auch seine netten Gedanken zurück. Es war wirklich mal wieder an der Zeit, dass Saga einer seiner weiblichen Bekanntschaften besuchen ging. Das letzte Mal war eh schon wieder viel zu lange her und er hörte ständig sein Handy summen, ging aber nicht ran. Shou zu Liebe. Die vergangenen Tage hatten ihm, seinen weiteren Freunden und der Band gegolten, nichts anderem. Jetzt gerade konnte er ebenfalls nicht gehen, denn da lag wer in seinem Bett und würde es ihm nie verzeihen, wenn er wegen so etwas einfach abhauen würde. Morgen dann vielleicht. Änderte nun aber nichts daran!

Seine Hand rutschte tiefer, umfasste etwas und…

All zu lange ließ er sich nicht Zeit. Wenn Shou aufwachen würde, und Saga kam erst 20 Minuten später aus dem Bad, würde der sich wieder sonst was denken. Nicht dass es schlimm gewesen wäre, aber Shou war da noch immer so verklemmt. Außer in Sagas Gedanken als er dies hier tat. Es war so unglaublich, wenn er an diesen schlanken, weichen, weißen Körper dachte. Wie unberührt und zurückhaltend dieser war. Verführerisch aus jedem Blickwinkel, ohne Makel, perfekt.

Seit guten zwei Tagen hatte Saga jeden Tag solche Gedanken. Sie erschreckten ihn nicht mehr so sehr, als wo er sie zum aller ersten Mal verspürt hatte, aber sie waren noch immer befremdlich. Das Problem lag nicht unbedingt darin, dass es sich um einen Mann handelte, zu dem er Gefühle hegte, sondern eher dass es Shou war und sein Umfeld. Ohne Zweifel war es anders in seinen Tagträumen Männerkörper zu liebkosen, Erektionen in den Mund zu nehmen, aber so war es nicht. Es war immer nur Shous Bild in seinem Kopf. Bemerkte hatte er schon, dass ihn andere männliche Wesen rein gar nicht anmachten. Sie erregten nicht mal seine Aufmerksamkeit, ganz anders bei seinem besten Freund.

So dauerte es doch nicht mehr allzu lange, bis er in sein eigenes Schlafzimmer und an den warmen Körper in seinem Bett zurück konnte. Meistens kommt es nur anders als man denkt, genau wie in diesem Moment.

Die Shorts hatte er sich schon wieder übergezogen. Er wusste gar nicht wie Shou auf seinen nackten Körper reagieren würde, aber das musste man morgens im nüchternen Zustand bei seinem Freund nicht testen. An einem anderen Abend aber sehr gerne.

Ein Schmunzeln stahl sich auf seine Lippen und er betrat leise den Raum, stockte aber sofort in seiner Bewegung. Ihm blieb die Luft weg, es war so eindeutig zweideutig, dass keine andere Schlussfolgerung möglich war. Shou holte sich hier in seinem Zimmer, seinem Bett, auf seiner Bettwäsche und mit der eigenen Hand einen runter! Ja, dieser verklemmte, kleine Shou! Das war…. Faszinierend.

Zwar lag die Bettdecke noch halb über seinem Unterkörper, aber es reichte schon aus zu sehen, wie sich seine Brust tief hob und senkte, wie man dadurch bemerkte, dass er sehr erregt war. Die Augen waren geschlossen, beschämt geschlossen, damit niemand anderes außer Shou selber mitbekam, was er da in seiner dunklen Welt hinter den Augen dachte, was er da jetzt fühlte, wie wunderschön es war das zu spüren, was er da gerade verspürte. Aber leider nur alleine.

Egal was Saga gerade erst unter der Dusche getan hatte, es ging nicht anders und erneut stellte sich sein Körper auf Sex ein. Wie kam Shou nur auf diese Idee? Das war wahrhaftig unglaublich und es dauerte einige Sekunden bis er überlegen konnte was er hier jetzt tun sollte. Am Besten wäre es, wenn er diskret auf sich aufmerksam gemacht hätte, aber das wäre schlicht und einfach gegen seine Prinzipien. Also nicht machbar.

Das einzige war…

Er schlich sich leise ans Bett, aber wollte ihn nicht erschrecken. Es brachte Beiden nichts, wenn Shou fast fliehend das Zimmer verlassen würde und einen ganzen Tag, oder auch sein Leben lang, sich hierfür schämen würde. Man musste behutsam mit ihm umgehen, ganz sanft und zärtlich. Genauso wie er es jetzt dachte, berührte schließlich von hinten eine warme Hand den Arm von Shou, wanderte sofort, ohne zu zögern, denn das war Sagas gekonnte Art, tiefer und legte ich auf sein Handgelenk außerhalb der Shorts. Noch nie hatte er ihn so berührt und alles in seinem eigenen Körper schrie nach mehr, verlangte es sofort, es fiel ihm sichtbar schwer sich zu beherrschen, aber er tat es für ihn und das war etwas ganz anderes.

Natürlich spürte er das starke Zusammenzucken von Shou, er wollte so nicht gesehen werden, schämte sich dafür in diesem Moment in Grund und Boden, aber es war erneut an Saga, diesen Moment vergehen zu lassen ohne ihn dabei zu beenden. Heute würde Shou nicht einfach davon kommen. Er war fällig.
 

Okay, man musste ja zugeben, dass es vielleicht nicht gerade die feine englische Art war, sich in dem Bett seines besten Freundes einen runterzuholen... Aber erst aufstehen, ins Gäste WC schleichen und dabei Gefahr laufen von Saga gesehen zu werden...? Nein, um nichts in der Welt! Also blieb nur das Bett, und das wurde genutzt. Sichtschutz bildete halt nur noch die Decke, oder das Stückchen Decke, und der Rest war allein Shous Hand und seiner Fantasie überlassen.

...

Dachte er zumindest. Das Saga rein kam, was nicht geplant, eigentlich war sich der Blonde sicher gewesen, das er ihn hören würde, allein schon wenn die Badtür aufging, aber neinnn~ Das Schicksal liebte ihn mal wieder abgöttisch...! Neben der Ironie des Tages, wäre auch der Schrei des Tages hinzugekommen, wenn Shou sich nicht krampfhaft auf die Unterlippe gebissen hätte um alles Stöhnen und Keuchen zu unterdrücken. So schrak er zusammen wie an Sylvester, als Tora einen Riesenknaller direkt neben im gezündet hatte! Die Hand, die nur einem gehören konnte, wusste ihren Weg und verharrte nahe an der gefährlichen Zone. Perplex, beschämt und geschockt öffnete Shou seine Augen und sah sich nach der Person um, die ihn hier störte. Saga war nah, zu nah und er hatte diesen Blick, den der Blonde das letzte Mal in der Küche vor ein paar Tagen gesehen hatte.

Kein Laut kam mehr von ihm, er starrte seinen Freund einfach nur an musste unweigerlich wieder an den Traum denken und blinzelte, seine Gesichtsfarbe wechselte von weiß zu rosa... "I-ich...", er klang heißer und wusste auch nicht, was er sagen sollte, tun konnte er nichts, außer willig unter dem ... - Moment mal! - Halbnackten Körper von Saga zu liegen und ... ja, zu ihm hoch zuschauen. Blickte Shou ihn etwa flehend an? Was zur...?
 

Saga war sich ziemlich sicher, dass er ganz genau wusste was Shou jetzt gerade denken mochte. Aber das war nicht wichtig, wichtig war nur, dass er seinen Freund nicht sofort panisch von sich geschoben hatte. Das war ein gutes Zeichen. Nur musste der Andere das jetzt auch noch begreifen.

"Ist okay." meinte er daher leise in sein Ohr, er hatte diesen Blick bemerkt, Shou wollte irgendetwas Unwichtiges von sich geben, aber doch bitte nicht mehr jetzt.

Oh Gott, wie nahe er seinem Opfer der Begierde doch war, es trennten sie nur noch Zentimeter, die Hand und Shous...

Der Abstand allerdings verringerte sich, Stückchen für Stückchen, es war nicht mehr weit, die Shorts war schon erobert und da war es geschehen. Auch wenn er nur die eigene Hand um Shou’s Hand legte, er spürte es. Er spürte diese heiße Quelle an der eigenen Haut. Was konnte er denn da noch anderes tun außer leise aufzustöhnen.

"Shou...." Saga schloss genüsslich die Augen. "Ist wirklich okay. Denk an...denk an... genieß es einfach. Ich mach nichts Unüberlegtes." Und das war ein Versprechen aus seinem Mund. Er würde ihn nicht wild durchvögeln und sich danach eine Zigarette anstecken. Es würde anders verlaufen, wie das was er bisher in seinem Sexualleben geleistet hatte.

Auch wenn er noch eine weitere Hand unter der eigenen hatte, so wusste er ganz genau was zu tun war. Ganz vorsichtig ging er vor und drückte ihre Finger fester um das feste Glied. Vorne nahmen Daumen und Zeigefinger die empfindlichste Stelle auf und massierten sie gekonnt.

Für Shou hingegen musste dies komplett neu sein, denn Saga ging nicht davon aus, dass dieser sich an bestimmten Stellen intensiver anfasste. Wahrscheinlich nur hoch runter, hoch runter und abspritzen. Standard. Das würde hier anders verlaufen.
 

Saga nahm es ihm einfach ab, reden zu müssen, er sprach ihm- mehr oder weniger- Mut zu und versuchte ihn zu beruhigen. Shou wusste ganz genau, was sein Freund wollte... Und gerade jetzt in dem Moment wollte er das auch, in dem Moment als der Blonde die Hand des anderen DORT spürte...da war eh alles zu spät.

Erneut zuckte Shou zusammen, aber direkt in die andere Richtung, seinen Rücken drückte er durch, keuchte unüberlegt auf. Woher wusste der Brünette, wo er so genau anfassen musste und und und...? Die Fragen verblassten sofort, kaum das Shou die beruhigende Stimme von Saga erneut hörte. Es war richtig, was sie hier taten, vollkommen... Das drang zu ihm vor, verfestigte sich tief in ihm.

Das hier war nicht nur richtig, das war auch extrem geil...~!

Er hätte seine Hand weggezogen, wenn nicht die Sagas noch über der seinen gelegen hätte. So intensiv war es noch nie für den Blonden gewesen, auf Grund dessen wand er sich sogar leicht vor Lust auf dem Bett. Die Augen wieder geschlossen. "S-Saga... Bitte...", was Shou von sich gab, klang fast wie ein Gnadenversuch - um Erlösung, auf die Art und Weise seines Freundes.

Denn Saga hatte ihn soweit, wie er ihn schon vor einem halben Jahr haben wollte. Der Gute WOLLTE es.
 

Da winselte der Mann unter ihm schon? Nacht den ersten 60 Sekunden? Es ging in diesem Moment einfach nicht anders, aber Saga musste breit grinsen und sah Shous Gesicht genau vor sich. Es war wohl von Nöten noch langsamer vorzugehen. Wahrscheinlich kannte Shou es nicht anders, als nach den ersten 2 Minuten schon zu kommen und es damit zu beenden. Aber das würde er hier nicht erleben. Dann hätten sie Beide keinen Spaß an dem was hier passierte.

So zog er erst einmal sachte seine Hand zurück, nicht zu ruckartig, legte sie schließlich an seine Wange, lächelte ihm noch mal erotisch zu und beugte sich vor.

Da es nicht ihr erster Kuss war, ging er hier nicht mehr sonderlich behutsam vor, sondern presste seine Lippen fest auf die Anderen, drang mit der Zunge durch diese und stieß auf Shous. Ein unglaublicher Schauer lief durch seinen eigenen Körper, ließ sogar Saga dieses Mal erzittern. Seit Ewigkeiten hatte er dieses Gefühl nicht mehr verspürt und so intensiv...? Er konnte sich nicht daran erinnern, es jemals schon so stark verspürt zu haben. Ihr Kuss schien kein Ende zu nehmen, sie wollten sich nicht mehr voneinander lösen und Saga überwand währenddessen das letzte Stück zu dem anderen Körper, drückte sich schließlich fest an ihn und da war der Kuss vorbei. es ging nicht anders, er musste aufkeuchen, löste dabei die Lippen von Shous und schloss die Augen. Dieses Mal war es er, der sich beherrschen musste nicht sogleich zu kommen. Verdammt, das hatte bisher nur eine Frau geschafft und diese Blöße wollte er sich beim Besten Willen nicht geben! Gut, dass er schon vorhin eine kleine Vorarbeit geleistet hatte.

Seine feuchten, bebenden Lippen suchten sich ein neues Ziel, legten sich auf den gestreckten Hals, die Zunge wollte auch nicht untätig bleiben.

Seine leicht feuchten Hände stimulierten Shou zwar nicht mehr, streichelten aber voller Zärtlichkeit die nackte Brust, auf welche sich bei ihm eine Gänsehaut gebildet hatte.
 

Das Murren was aus Shous Kehle kam, zeigte deutlich, das er wollte, das Saga weitermachte, was auch immer er mit seiner Hand noch vorgehabt hatte. Doch der Kuss war kein schlechter Ersatz dafür, so wie die beiden schon miteinander umgingen bei dieser Sache, könnte ein Außenstehender fast meinen, sie taten die ganze Sache, also nicht nur das Küssen, schon länger miteinander.

Shou hatte auch keine Ahnung wie das hier von Statten gehen würde, so konzentrierte er sich nur auf den Kuss, die Gefühle und Regungen die seinen Körper durchliefen und alles mehr und mehr bestätigten. Endlich nahm dann der Blonde auch die Hand aus den Shorts, legte sie in Sagas Nacken und zog ihn enger an sich, genoss die Nähe zu seinem Freund, die nackte, noch etwas feuchte Haut an der eigenen. War er doch leicht verwirrt als der Kuss ein Ende nahm, doch das Keuchen des Brünetten, dieser Gesichtsausdruck, den er durch seine halbgeöffneten Augen sehen konnte... Shou leckte sich unbewusst die Lippen. War das nicht irgendwo einfach nur fantastisch? Dieser Mann da über ihm, fuhr grade nur auf ihn ab, wollte nur ihn und dachte nicht an eine andere Tussi, an keinen anderen Mann. Der Blonde musste sich eingestehen, dass es ein tolles Gefühl war, begehrt zu werden...

Völlig in Gedanken, gab Shou ein erschrockenes Keuchen von sich, kaum das er die Lippen Sagas an seinem Hals fühlte. Ja ja, dieser dachte nicht an Pause, er hatte hier die Ahnung, und die Führung. So vergrub der Blonde die Hand in Sagas Haaren, die andere wusste vor Aufregung nicht wohin, blieb zuckend auf dem Bettlacken - So viele Reize auf einmal... Es war zum verrückt werden, zum Zerfließen vor Leidenschaft.
 

Wie sollte er denn anders vorgehen können, wenn Shou schon durch diese wundervollen Laute zugab, wie sehr ihm dies hier gefiel? Es war doch von Anfang an klar gewesen, dass er bisher nur zu verklemmt gewesen war, es ihm aber im Grunde natürlich gefiel so berührt und begehrt zu werden. Den besten Beweis hatte er hier unter sich.

Saga war bewusst, dass sie mittlerweile Beide so heiß waren, dass es dieses Mal nicht lange dauern würde, bis sie ihren Höhepunkt erreichen würden. Auch wenn er dieses hier eigentlich nur für ihn tat, oder immer hatte tun wollen, so konnte es nicht anders ausgehen, als dass er selber ebenfalls seinen Spaß daran hatte. Jetzt fiel es ihm schon schwer sich zurück zuhalten. Das würde nicht mehr allzu lange dauern.

Seine Lippen gingen tiefer, seine freien Hände suchten ebenfalls ein neues Ziel. Es benötigte nicht lange, da war der störende Stoff bei seinem Freund schnell um ein Stück tiefer gerutscht und willig reckte sich ihm da etwas entgegen. Der Anblick ließ Saga ein weiteres Mal aufstöhnen, wie konnte es nur sein, dass ihn dies so anmachte? Noch nie zuvor hatte er beim Sex eine weitere nackte Erregung gesehen, aber das hier ließ ihn sich nicht mehr halten.

Ganz sachte, da passte Saga trotzdem genau auf, berührte er erneut die feuchte, empfindlichste Stelle von Shou. Hauchzart, sodass es ihn regelrecht nur streifte, aber Saga wusste was es bewirkte. Ein Strom voller unglaublich neuer und so stark erregender Gefühle mussten Shou durchströmen, man konnte verstehen wie schwer es ihm fiel sich zurück zu halten. Ihm selber erging es nicht anders und in seiner Shorts spürte er deutlich etwas vor Ungeduld zucken.

Mit der Zeit ging es auch nicht mehr anders, er würde nun das tun was er sich schon so lange vorgenommen hatte. Shou würde durch ihn kommen, aber nicht nur durch seine linke Hand. Das wäre wie Masturbieren und keinen neue Erfahrung für ihn. Da benötigte es mehr. Ohne Frage war es für ihn neu, es ging auch nicht von jetzt auf gleich, sondern erst ließ Saga von der Haut ab schaute an ihm runter und stockte für einen kleinen Moment, überlegte was er nun wie zu tun hatte. Sein Kopf sank aber immer tiefer, würde sich nicht mehr aufhalten lassen und seine schmale Zungenspitze berührte entgültig den Punkt seiner Begierde. Nur sehr vorsichtig, Shou würde dass unter Umstände nicht einfach zulassen. Das musste man vorher behutsam testen.
 

Zur Verklemmtheit erzogen war wohl der beste Begriff für Shou. Er kannte es nicht anders, wusste bisher nicht anders damit umzugehen, also warum darüber nachdenken? Aber nun wusste der Blonde das es auch anders ging. Das es ohne diese Verklemmtheit viel viel schöner sein konnte, viel leidenschaftlicher, auf die Art und Weise erotischer.

Gedacht, dass diese Gefühle noch überboten werden konnten, hatte Shou nicht, aber als es passierte, löste es tatsächlich eine Lawine in ihm aus. Aber eine, die von unten nach oben ging. Jede Pore, jede Faser so schien es, spürte was da passierte. Es sauste wie ein Schauer zu Shous Kopf und ein Bild brannte sich bei ihm ein, obwohl er nicht mal an sich runter schaute. Sagas Lippen, seine Zunge, dort... Wo Shou nicht mal selbst gern hingriff - was sich vielleicht in den nächsten Wochen ändern würde...

Sein Stöhnen kam ihm soweit weg vor, so laut war das Rauschen in seinen Ohren, von seinem Herzschlag. Dieser hatte sich beschleunigt, schon seit der zarten ersten Berührung. Oh ja, Shou würde sich hier nicht wehren, sein Entschluss stand fest. Außerdem war klar, dass Saga es sonst immer wieder versuchen würde... "Saga...", er keuchte schon wieder, diesen einen Namen, der, der jetzt nur noch von Bedeutung war, drückte für ihn den Rücken durch, kniff die Augen zusammen.
 

Genau so hatte er diese Reaktion nun erwartet. Shou gab sich ihm voll und ganz hin, dass er erneut seinen Namen stöhnte, dass konnte Saga kaum ertragen. Er verstand nicht wieso, aber jedes Mal wenn sein Freund dies tat, wenn Saga spürte wie sich sein Herz zusammen zog, wie seine Gänsehaut versuchte noch stärker zu werden, es ihr aber nicht mehr gelang... Er presste seine Lider fest zusammen, das konnte nicht wahr sein. Es tat weh, aber warum denn? Warum tat Sex plötzlich so weh, warum sehnte er sich nur danach, sich auf den Körper unter ihm zu schmeißen und Shou so fest wie nur möglich an sich zu drücken? Ihn niemals wieder loslassen zu wollen?

Aber wichtig war jetzt etwas anderes. Das vor ihm, das was gerade in seinem Mund verschwand. Immerhin war dies nicht nur für Shou neu, nein auch für ihn, auch wenn er damit anders umzugehen wusste. Es war nicht so schlimm, wie man es vielleicht erwartet hätte, schöneres gab es allerdings auch. Das musste man unweigerlich zugeben. In seinen Träumen hatte man so was nicht gespürt, da war immer Alles komplett perfekt, aber her schmeckte man den anderen Menschen, man fühlte dessen Wärme im Mund, die Haut, die Flüssigkeiten... Denk jetzt bitte sofort an was anderes! Saga musste sich ermahnen, das hier würde er jetzt zu Ende bringen, egal wie es war, denn er wollte es ebenfalls. Er sehnte sich regelrecht danach, dass der Körper unter ihm noch mehr dieser Köstlichkeiten empfangen durfte, er wollte seinen eigenen Namen erneut von dieser Stimme gestöhnt hören, voller Verlangen, voller Sehnsucht, vielleicht nicht nur nach diesen Gefühlen, sondern wirklich nach ihm?

Er sollte seine Gedanken abstellen und zwar auf der Stelle!

So schob sich die Zunge an der ganzen Länge hinab, drückte gegen die Haut, reizte ihn bis zum geht nicht mehr. Ab und an musste geschluckt werden, aber auch das war ein wunderbarer Nebeneffekt, wenn man die Erektion des anderen dabei noch im Mund hatte. Umständlich, um ihn nicht wieder aus sich gleiten zu lassen, wollte sich Saga zwischen Shous Beinen platzieren, er wollte ihn dabei ansehen, dessen wunderschönes, schweißbedecktes Gesicht, wie er es genoss, welche Züge er dabei annahm. An was er wohl dachte?
 

Für Shou fast unfassbar, aber Saga setzte dem ganzen Spiel noch einen Hut auf, noch eins drauf, etwas das ein ganz anderes Gefühl in dem Blonden hervorrief, das ihn zu einem weiteren Stöhnen reize, zum Luftholen und Augen weiten. Ein Urinstinkt vom Mann, könnte man sagen. Eine weiche, warme Höhle... Sich aufbäumend, wollte er den Gedanken wieder verdrängen. Er konnte hier unmöglich irgendeine Bewegung mit dem Unterleib ausführen, Reflexe mit dem Unterkiefer passierten viel zu schnell, darüber hatte Shou schon genug gelesen. So zwang er sich, sein Becken ruhig zu halten, drückte seine Beine weiter auseinander. Für Saga tat er dies. Denn grade jetzt dachte er am wenigsten an sich selbst. Erklären warum... konnte er nicht. Fakt war... Sagas Mund machte ihn kirre, raubte ihm das letzte bisschen Verstand! Seine Hände lagen neben seinem Kopf, suchten zuckend nach Halt an dem dünnen Bettlacken. Und ein weiteres Mal kam der Name des Brünetten vor, kurz nur, denn der Blonde war so weit. Saga hatte es weit genug herausgereizt, hatte ihn dazu gedrängt, das zu tun, was er nicht oft tat, und nun sollte er so... auf die unnormale Weise...?

Es gab kein Zurück, und es fühlte sich einfach zu gut an. Die Explosion, die irgendwo da unten stattfand raste durch seinen ganzen Körper, ließ ihn den Namen des anderen fast schreien, so heftig war es. Seinen Kopf hatte Shou nach hinten geworfen, sein Atmen ging flach, unruhig, und sein Herz wollte einfach nicht zur Ruhe kommen.
 

Das bekannte Zucken kurz davor, war Saga nur zu bekannt und daher wusste er, wann er seinen Kopf zurück zuziehen hatte, denn eines war er sich bewusst: Schlucken wollte er nicht. So schaffte er es gerade noch seinen Kopf zu erheben, den Mund und Zunge durch Daumen und Zeigefinger zu ersetzen. Wahrscheinlich Rettung in letzter Sekunde, denn schon spürte er die warme, milchige Flüssigkeit auf seiner Hand und das Stöhnen Shou's war wie Musik in seinen Ohren. Er erschauderte unter diesem einzigartigen Moment. Der Anblick dieses Menschen, welchen er so sehnlichst begehrte, ließ ihn in seinen Bewegungen verharren, ließen ihn nur auf Shou hinabschauen und genießen. Langsam nahm er die andere, saubere Hand, ließ die Fingerspitzen liebevoll über seine Brust gleiten. Er beugte sich vor, stützte sich mit der anderen Hand neben ihm auf dem Bett ab, beugte sich über seinen Körper und küsste ihn. Die wandernde Hand legte sich an seine Wange, gab ihm beruhigenden Halt. So verging ein kurzer Moment, in dem sich Saga leider bewusst war, dass er bald selber rasend vor Erregung wurde, halb Wahnsinnig vor Verlangen genau das zu spüren, was der Andere so genüsslich angenommen hatte. Aber er konnte nicht vor Shou, das würde den Moment zerstören, denn wer wusste schon, ob der Blonden unter ihm das überhaupt sehen wollte? Diesen nackten, durchtrainierten Männerkörper?!

"Was denkst du?" flüsterte er ihm fragend ins Ohr. Seine eigenen Haare hingen ihm feucht ins Gesicht, er zitterte immer noch.
 

Einige Sekunden vergingen, ehe Shou wieder normal atmen konnte, ehe sein Körper wieder in eine normale Position rutschte, sein Kopf wieder richtig lag und er blinzeln konnte. Doch sein Atmen wurde ihm gleich wieder geraubt, Saga hielt es für angebracht ihm einen weiteren Kuss zu stehlen. Wenigstens gab er ihm halt, den Shou wohlwollend annahm und sich an die Hand schmiegte, den Kuss schwach erwiderte. Noch einmal schloss er kurz die Augen, genoss den zärtlichen Moment. Dann diese Frage...

Ja, was dachte Shou wohl gerade? Er öffnete die Augen und sah zur Decke, atmete noch etwas von dem Duft des Brünetten ein und lächelte leicht. "Ich...", hauchte der Blonde leise, dachte über die Formulierung nach und strich derweil mit der Hand vorsichtig über Sagas Schulter. "Ich denke, dass du Recht hattest... Dass das wirklich.. sehr toll sein kann... Auch wenn das etwas anders war...", flüsterte Shou letztendlich zurück, hoffte einfach, das er nichts Falsches sagte. Aber es war doch so... Oder? Saga hatte nur Recht gehabt, oder? Da war nicht mehr...? Nicht...wahr?
 

Sehr toll sein kann? Es etwas anderes war? was meinte er damit? Hatte er es nun genossen oder nicht? War es okay für ihn gewesen, oder hasste er Saga nun? Doch traute er sich nicht seinem Freund in die Augen zu schauen. Noch immer brannte sein Herz, pochte wie wild in seiner Brust, er hatte ihn berührt, wo noch nie jemand anderes Shou berührt hatte, er war der erste gewesen, der diesen schweißbedeckten, willigen Körper unter sich gespürt hatte und er wollte der Einzige bleiben!

Ihm dies aber beichten, das könnte er niemals tun, das durfte er auch nicht. So nickte er zustimmend, seine Erregung war schon am Abnehmen, was sollte hier noch Spannendes bei sein?

"Jetzt weißt du, wie es ist, hm? So wird es auch immer sein und wenn du was Feuchtes unter dir hast, sogar noch viel besser." Er setzt sich auf, war Shou lange genug nahe gewesen und es war vorbei. Ihr Tun war beendet und der Moment der Normalität kehrte wieder ein. Saga fuhr sich mit der hand durch die Haare, schaute dann auf die Beschmutztem stand sogleich auf uns verschwand erneut im Badezimmer. Er hielt es in seiner Gegenwart nicht aus.
 

Warum konnte der Blonde seinem Freund nicht wirklich glauben, dass es so toll sein konnte, mit einer Frau zu schlafen...? Okay, dieses Gefühl, der warmen Höhle, die ihm umgeben hatte.. Es war schon besonders gewesen... Aber hier hatte er unten gelegen, die Frau wäre ja unter ihm und nun...? Shou war sich nicht mehr so ganz sicher, was er darüber denken sollte, er schwieg einfach. Als Saga ging, war er schon etwas enttäuscht, auf diese Wärmequelle verzichten zu müssen. Der Brünette schien es für angebracht zu halten, also schwieg der Blonde. Lag einfach nur da, auf dem Rücken, starrte die weiße Wand an und fühlte sich... komplett leer.

007

Nach schier einer Ewigkeit, welche sich als 4 Minuten herausstellte, stand er auf, wandte den Blick vom dem Laken ab und suchte seine Klamotten zusammen, huschte schnell ins Gästebad mit der großzügigen Dusche.

Auf einmal fühlte sich der Blonde so fremdartig in seinem Körper und glaubte fast, ihn von außen zu betrachten. Fühlte man sich so, wenn man solche Erfahrungen zum ersten Mal getätigt hatte? Er hätte Saga fragen müssen, aber er hielt es für unangebracht.

Nach der gründlichen Dusche ging der Blonde aus dem Bad ins Zimmer zurück – Sein Freund war immer noch nicht zurück. Sorge stieg ihn ihm auf und er ging zum Hauptbad, klopfte leicht an die Tür. „Saga... Ist alles okay...?“
 

Nun saß er schon geschlagene 20 Minuten in diesem Badezimmer und tat so, als wenn er beschäftigt wäre. Wenn das nicht blamierend und erniedrigend zugleich war, vor allem als er dann auch noch Shou an der Tür hörte. Er hatte es also bemerkt. Wunderbar, besser konnte das doch nicht mehr werden?! Seufzend stand Saga vor dem Spiegel, die Hände stützten sich auf den kalten Waschbecken ab.

"Alles bestens!" Eigentlich hatte er das erreicht was er immer erreichen wollte und nun dieses Situation! Jemand musste sich ganz stark zusammen reißen und seinen Gefühlswelten ziemlich schnell unter Kontrolle bekommen, sonst würde dies hier bald auffliegen.

Irgendwo auf dem Fußboden fand er eine seiner Jeans und zog sie rasch über, öffnete dann sofort die Badezimmertür und strahlt Shou regelrecht an. Sein Freund errötete nicht mal bei dessen Anblick, auch wenn er das irgendwie nach dem von eben erwartet hätte.

Freundschaftlich legte er ihm einen Arm um die Schultern. An Sex dachte hier keiner mehr, egal ob er jetzt gekommen war oder nicht. In seinem Kopf lief anderes ab.

"Ich lad dich zum Frühstück ein, was hältst du davon?" So normal wie immer trat er ihm gegenüber. In der letzten Minuten hatte Saga beschlossen niemals jemanden von seinen Gefühlen zu erzählen, da sie eh bald von ganz alleine verschwinden würden. Auch nur weitere Gedanken daran war vollkommende Zeitverschwendung und die hatte er nicht zu verschenken. Zu viel mussten sie in den nächsten Tagen erledigen.

"Vielleicht kommen Tora und Nao auch? Dann schauen wir wegen unserem nächsten Song und den Aufnahmen. Hast du den kleinen im Studio gesehen? Der die ganze Zeit zu uns gestarrt hatte? So ein braunhaariger Junge. Vielleicht grade mal 16. Meinte der Mann da nicht, er wäre sein Sohn und spiele Gitarre? Passt das nicht zu Naos Gedankengängen, wir würden einen weiteren Gitarristen benötigen? Damit die Songs voller klingen?" An seinen Namen konnte sich Saga nicht erinnern. Vielleicht wusste Shou mehr und so weh es ihm auch tat, er schaute diesem direkt in die Augen, zwinkerte ihm freundschaftlich zu, löste sich von ihm und verschwand ohne auf die Antwort zu warten in seinem Schlafzimmer um anständige Kleidung zu suchen. Heute Abend würde er einer seiner Liebschaften mal einen neuen Besuch abstatten.
 

Warum nur, so sprach die Ironie in ihm, glaub ich ihm das nicht? Es war doch offensichtlich, das etwas nicht stimmte, und dafür sprachen mehrere Punkte. Nicht nur, das Saga schon vorher ausgiebig geduscht hatte -und Shou musste einfach wissen, das Saga ausgiebig und ordentlich duschte, weil der Kerl immer mindestens 20 Minuten allein für Körperhygiene brauchte...- und damit eigentlich sauber sein müsste, ja, auch der Grund, das es ansonsten Mucksmäuschen still im Bad war, sprach dafür, das sich die Person dort drinnen entweder nicht rührte, aus dem Fenster gesprungen war oder sich einfach in Luft aufgelöst hatte.

Nichts desto trotz... In Shou war es immer noch viel farbenfroher geworden, Kopfschmerzen bahnten sich an und er fühlte sich wie 3 Tage nicht geschlafen. So schön das Gefühl währenddessen auch gewesen sein mag -der Blonde weigerte sich, das beim Namen zu nennen- so beschissen fühlte es sich im Nachhinein an. Schon allein der Gedanke, das es ... Saga gewesen war... Es schüttelte ihn und schon im nächsten Moment stand der Besagte in der Tür, mit dem best geschauspielerten Lächeln des Jahres. Komplett trocken sah seinen Freund an, ließ sich von ihm mitnehmen, volllabern und Richtung Tatort führen. Den Blick erwiderte er nicht, er sah einige Zentimeter direkt neben ihn, vorbeigeschielt... Shou weigerte sich wortlos da rein zu gehen, wartete einfach davor und verarbeitete blinzelnd den Informationsschwall den Saga grade auf ihm abgeladen hatte.

Kleiner Brünetter, spielt Gitarre, Sohn des Managers, hat sie die ganze Zeit angestarrt...?

Ahja, da war ja jemand. Der Blonde lehnte sich neben den Türrahmen und sprach mit recht monotoner Stimme, was ziemlich ungewöhnlich war. "Ich weiß, wen du meinst. Mit dem Kleinen hab ich mich in der Pause unterhalten, als ihr alle zum Kaffee trinken verschwunden seit. Er hat mich sogar angesprochen, lobte unser "Können" und erzählte auch vom Gitarre spielen. Er heißt Hiroto und, du hast Recht, er ist tatsächlich erst 16, wird aber demnächst 17.", kurz schwieg Shou und dachte nochmal über das Gespräch mit dem Jungen nach. "Und jetzt wo du es sagst, er meinte auch, wenn wir noch jemanden suchen würden, er würde sich freuen... Ich glaub.. Er hat mir sogar seine Handynummer angedreht. Sehr aufgedreht der Kleine...".

Und da fiel ihm noch die erste Frage von Saga wieder ein. "Achso.. und wegen Frühstück. Weiß nicht, hab nich so großen Hunger, aber Danke.". Auch wenn er nicht der aktive Part an der Sache gewesen war, so war ihm doch, jetzt wo er drüber nachdachte, ziemlich der Hunger vergangen... Ou man...
 

Ohne jeglichen Kommentar hörte sich Saga das Gerede von Shou über diesen Gitarristen an. Klag sehr interessant, aber warum zum Teufel erfuhr er erst jetzt davon? Kurz schielte er zu seinem Freund, nickte zustimmend und überlegte dann.

"Sprechen wir das heute Abend mal an, hm? Vielleicht haben sich die Beiden auch schon mehr mit diesem... Hiroto beschäftigt." Nur er wieder nicht, war ja typisch, dass Saga immer zuletzt etwas mitbekam, was irgendwie wichtig werden könnte. Und dann bekam er noch diese Absage auf sein ernst gemeintes Angebot. Wahrlich hervorragend!

Nur wusste er mit sich und Shou nichts anderes anzufangen. Er sah ihn fragend an. "Und nun?" Auch wenn er selber mehr mit sich und seinem Inneren beschäftigt war, als mit allem Anderen, so ganz entging ihm Shous Verhalten dann nicht. Der schämte sich doch nicht etwa? Hatten sie das mit diesem Tun nicht ein für allemal geklärt?

"Was los?" fragte er in einem nicht wirklich interessierten Ton.
 

Dass Nao und Tora sich über Hiroto unterhalten hatten, oder eventuell getan hatten, das wusste Shou nicht, er hatte nicht gefragt und die beiden schienen auch nicht viel mit jemandem darüber reden zu wollen. Was die Frage des Leaders in der noch namenlosen Band anging, ging dieser Platz wohl wirklich an Nao oder Tora, oder vielleicht sogar an beide. Zuverlässig, immer cool, eine Idee auf Lager und die Band im Griff. Perfekte Kombi. Fand zumindest Shou.

So wirklich erwidere der Blonde den Blick nicht, er wusste auch nicht warum. Also... Was nun? "Wenn du Hunger hast, dann komm ich mit, vielleicht trink ich nen Kaffee.", meinte er also und grinste leicht, stieß sich von der Wand ab und ließ die letztere Frage unbeantwortet. "Also, hast du Hunger? Dann lass uns einfach gehen, Appetit kann immer noch kommen."

Verdräng das Gefühl einfach, Shou, du kannst dich unmöglich schon wieder mit Saga streiten oder ein Missverständnis aufbauen. Tu so, als sei nichts...~
 

Moment, da lag doch greifbar Etwas in der Luft und es ging definitiv von Shou aus. An Streit dachte Saga dabei kein Bisschen, aber seinen Freund schien was zu stören und es konnte sich jetzt nur um dieses eine Thema drehen, denn Saga hätte sein Leben darauf verwettet, dass es ihm nicht aus dem Kopf ging und er noch daran zu beißen hatte. Allein dessen gelangweilte Antwort, normalerweise fiel sie vielleicht nicht sonderlich übererfreulich aus, aber trotzdem ließ Shou sich immer gerne einladen.

"Moment, okay?" Er kam aus der Tür des Schlafzimmers hervor. "Was geht in deinem Kopf vor? Magst du mir das sagen?" Die Stimme klang weder aggressiv noch fordernd. Er wollte hier nur wissen was los war und wollte nachfragen. Wie man mittlerweile wusste war Saga darin nicht besonders begabt.
 

Eigentlich hatte der Blonde grade ins Wohnzimmer gehen wollen, um dort auf seinen Kumpel zu warten, unten im Erdgeschoss. "Eh...", nun drehte er sich um und sah Saga kurz an, dann wieder weg. Unschuldig schüttelte er den Kopf und lächelte sachte. "Nein, da geht nichts vor in meinem Kopf,", was ja auch der Wahrheit entsprach, da war nichts, nur Leere," und wenn was wäre... Du weißt, ich geh nur zu dir, wenn was is, nicht?". Er hoffte, seinen Freund damit friedlich stimmen zu können und war davon sehr überzeugt, sodass er sich umdrehte und auf die Treppen zusteuerte. "Wollen wir dann~?".

Warum wollte der Ältere mit einmal so schnell aus dem Haus, weg von dem Schlafzimmer, in dem noch immer seine kleine Tasche stand, mit den Wechselklamotten... Für eine Nacht hatte er noch gepackt. Würde er diese Nacht noch hier verweilen...?
 

So ganz konnte er den Worten von Shou nicht Glauben schenken, aber er wollte anscheinend mit der Sprache nicht rausrücken und zwingen tat Saga nie jemanden. Also musste man sich zuerst mit dieser Antwort abfinden. Er nickte noch mal, hatte verstanden. Wenn ihn wirklich was bedrücken sollte, dann würde er hoffentlich schon damit ankommen. Hoffentlich, denn es war immer noch die Frage ob sich seit dem Streit zwischen ihnen leicht etwas verändert hatte. Es würde sich noch rausstellen.

Hunger hatte Saga keinen mehr gehabt, so hatten sie sich vorgenommen einige Zeit durch die Straßen zu schlendern, später gab es schließlich doch noch einen Kaffee für beide, natürlich von Starbucks. Komischerweise kamen sie daran vorbei, ganz ungewollt natürlich.

Der Abend brach heran und somit auch die Zeit wo sie sich alle zusammen treffen wollten. Nao war wie immer der Erste und Tora der Letzte. Nichts hatte sich bei denen geändert. Grinsend betrat Saga den Raum, umarmte sie wie gewohnt und sprach gleich das interessante Thema an.

"Name und Hiroto!?"
 

Schneller konnte es gar nicht gehen und Shou war froh, als sie in den Probenraum des Studios traten, die Gemeinschaft der 4 war wieder hergestellt und die dicke Luft verschwand. Wie Saga, umarmte auch Shou Nao und Tora und grinste sie freudig an, kaum dass das Hauptthema angesprochen worden war. Mit einem Schmunzeln kam Nao hinter seinem Schlagzeug hervor und kniff Tora kurz in die Seite, damit dieser zur Seite ging und sie in einem Kreis stehen konnten. "Der Kleine...steht draußen und hält seine Gitarre fest umklammert, direkt hinter der Tür. Er sagte mir vorhin...", Nao räusperte sich und grinste breiter, "das er, wenn er bei uns mitmachen könnte, nicht mehr zur Schule müsse und alles für die Band tun würde. Sein Vater sei wohl nicht so begeistern, aber was ist man seinem Sohn schon für ein Vorbild wenn man selbst als Musikmanager in einem Musikstudio arbeitet?". Alle nickten und lachten leise. Tora, der indes Nao zurückgekniffen hatte, verschränkte die Arme. "Also.. bevor irgendwas ist.. Ich würd ihn gerne spielen hören und sehen, was meint ihr?". Shou sah zu Saga, dann nochmals zu Nao und nickte dann ebenso. "Warum nicht, er scheint sympathisch und er passt irgendwie zu uns."
 

Da war schon wieder alles schneller besprochen, als er hinterher kam. Wieso entschieden sie immer ohne ihn vorher zu fragen? Klar hatte Saga auch andere Themen im Kopf, aber Nao und Tora doch auch und Shou erstrecht! Er schaute sich zwischen ihnen Allen um und grübelte. Im Prinzip war er der Einzige, der noch nebenbei beschäftigt mit seinem Job und Frauen war. Schön und gut, aber dafür bekam er auch was zurück. Mittlerer Ruhm und Sex, da verpasste seine Freunde aber was ganz Entscheidendes.

Nao setzte schon wieder diesen unwiderstehlichen Blick auf, der einen dazu aufforderte zu allem was er wollte Ja und Amen zu sagen und so seufzte er laut, verschränkte die Arme vor die Brust und nickte. "Holt ihn schon rein, bevor der Kleine da draußen noch erfriert." Ganz begeistert war er noch immer nicht, aber mehr als Nein konnte man dem Kerl später auch nicht an den Kopf werfen. Auch das Hiroto noch ein halbes Kind war machte es nicht besser.

"Aber den Namen entscheiden wir doch bitte noch alleine oder?" Und aus irgendeinem Reflex heraus legte Saga schließlich einen Arm um seinen Freund Shou und schaute zur Tür, als Nao sie öffnete und schon ganz vertraut den Gitarristen rein bat. Es gab keinen Grund aber in ihm wurden Beschützerinstinkte wach, wogegen auch immer spielte keine Rolle.

Und da betrat dieses kleine Häuflein Elend ihren heiligen Bandraum und traute sich kaum zu atmen, egal wie sehr Nao versuchte ihn auf seine niedliche Art und Weise aufzumuntern. Tora schien ihn ebenfalls doch schon besser zu kennen und Shou hatte auch anscheinend kein Problem mit ihm, aber war Saga dann selber? Er kannte ihn nicht, hegte aber keine besondere Zuneigung zu dem Würmchen vor ihm. Das konnte ja noch was werden.
 

Naja, von "verpassen" konnte nicht die Rede sein, denn von Sex und der Gleichen hatte Shou erstmal grundliegend genug. Einen Job brauchte er grade nicht und seinen Abschluss hatte er... Also... Was verpasste er sonst schon noch...?

"Hja, hol ihn rein, Nao~~", mit einem Mal, Shou wusste nicht warum, aber da weder seine kindlich Seite draußen und er reckte beide Arme empor und grinste Nao an, der genauso zurückgrinste und anschließend den kleinen Brünetten reinholte. Der, wie von Saga treffend beschrieben, wie ein Häufchen Elend hereinschlich und den Blick an den blankpolierten Parkettboden geheftet hielt. Und nun hinderte Shou etwas, auf diesen Kleinen zuzugehen und ihn zu begrüßen – Ein Arm, der unmissverständlich an der Schulter Sagas hing und Shou schlussfolgerte dass dieser zu Saga gehörte. Na holla? Shou sah zu ihm und legte den Kopf schief, sendete einen Blick "Was ist denn?" zu ihm.

"Also!!", Nao erhob die Stimme und zeitgleich zuckte Hiroto zusammen. "Wir haben uns heute hier versammelt um den hier anwesenden Hiroto in unsere Band aufzunehmen, die zum heutigen Tage noch keinen Namen hat. Da keine Einwende bestehen... Willst du, Kleiner, uns betreten und uns helfen, unterstützen...", Tora zwickte Nao in die Wange und schob ihn beiseite, "Sorry, Kleiner, aber ne Hochzeit ist das hier nicht. Also, Willst du, oder willst du nicht? Ja oder nein. Verstärker da, oder Tür dort?".

Shou kicherte, störte sich nicht weiter an dem Arm seines Kumpels und nickte Hiroto ermutigend zu.
 

Den Blick von Shou bekam er nicht mit, zu sehr war er damit beschäftigt den Neuen zu mustern und sich seine Meinung über ihn zu bilden. Da er am Anfang des ersten Sehens von ihm nicht viel mitbekommen hatte, ihn eher gar nicht wirklich registriert hatte, musste er dies nun nachholen und kam zu dem Entschluss, ihn erstmal nicht so freudig wie die anderen zu empfangen. Irgendetwas hinderte ihn so stark daran, dass er schließlich auch Shou losließ, zum Verstärker ging, ihn anschaltete und Hiroto zunickte. Gesprochen hatte sowohl Saga als auch Hiroto bisher kein weiteres Wort. Der eine war wahrscheinlich zu stur und der andere das genaue Gegenteil, er brachte keinen einzigen Ton aus sich heraus. Aber da er dies hier wollte, stolperte Hiroto zu dem angebotenen Verstärker und schloss mit zittrigen Fingern die Kabel richtig an, hoffte es zumindest. Er musste sich doch zumindest auch vorstellen

"Okay, ähm ich bin... Ogata Hiroto. Und na ja...was...was soll ich denn spielen?" Die Unsicherheit bei ihm konnte man schon regelrecht riechen!

Saga grinste sich innerlich einen ab, das konnte niemals was werden. Schon so gut wie beschlossene Sache.
 

Indem der Brünette zu dem Verstärker ging, bestätigte er wohl, dass er dazu gehören wollte. Shou stand noch immer an Ort und Stelle und sah dem Kleinsten nun hinterher. Tora, der heute uuuunglaublich gute Laune hatte, seufzte und warf sich den blonden Vocal einfach mal kurzerhand über die Schulter und trug ihn zu seinem Mikro. "Mensch, Shou, wenn du weiter so rumstehst, schlägst du noch Wurzeln und das is nicht gut für die Singstimme~", er setzte den Kleineren wieder ab und tätschelte ihm den Kopf, fing sich dafür einen freundschaftlichen, oder zumindest unter ihnen üblichen, Tritt gegens Schienbein ein und ging von dannen. Nao blieb als einziger vor Hiroto stehen und hob eine Augenbraue. "Also, Mister Ogata~, Zur kurzen Vorstellung. Neben dir steht Bass-män Saga, zu deiner anderen Seite unser Vocal Shou… der, der sich hier so aufspielt, das ist unser Gitarrist Tora und ich bin... on Drums, Nao!", mit einer Geste, einer gespielten Verbeugung stellte Nao sie vor und erntete Beifall von Shou, der grinsend bei der Sache mitspielte und auch gleich auf den kleinen Gitarristen zuging. "Ich hab hier Noten von unserem Lied, da ist auch deine Line mit eingetragen. Aber erstmal... Kannst du was spielen, von einer Band die du magst...?". Er blieb sehr freundlich und lächelte durchgängig - Auch wenn er den Blick von Saga im Augenwinkel sah, der sich zuammenreißen musste, nicht böse zu grinsen.
 

"Ihr habt schon eine zweite Gitarre mit eingeplant? Moment mal!" jetzt reichte das aber doch mal so langsam. Er nahm Shou den Notenzettel ab und warf einen flüchtigen Blick darauf. Warum zum Teufel weiß ich eigentlich nie etwas? Was soll das denn?" Auch wenn er in etwas schärferem Ton sprach, erhoben tat er seine Stimme nicht, aber das Fass war so langsam aber sicher am Überlaufen. Wann wurde hier ohne ihn so vieles geplant? Wollten die Herrschaften damit etwas bezwecken, wovon man Saga mal wieder nicht informiert hatte?

Er schaute fragend und mit erhobener Augenbraue in die Runde, Hiroto war schon ganz vergessen, total unwichtig dieser Mensch. Doch im Prinzip durfte sich Saga nicht erneut aufregen und nicht wegen so einer scheinbaren Kleinigkeit. Die Idee mit dem zweiten Gitarristen war nicht verkehrt, das musste er auch zugeben und Hiroto hatte er noch nicht spielen hören, also konnte man ihn als neuen Potenziellen noch nicht ablehnen, aber irgendetwas störte ihn gewaltig. Es war ihm noch nicht möglich das in Worte zu kleiden und aus diesem Grund spürte er nur stutzende Gesichter auf sich gerichtet. "ja, ja..." Es brachte nichts sich nun stur zu stellen. "Lassen wirs dabei." Verkehrt war es auch nicht manchmal kleinbei zugeben, wenn es angebracht zu sein schien wie in diesem Moment.

"Bitte. Spiel." Sprach er dann doch mal zu ihrem Neuen, den Nao schon fast komplett mit in die noch namenlose Band aufgenommen hatte. Der Zettel landete in den Händen Hirotos und Saga verzog sich zurück auf einen Stuhl von wo aus er das Treiben vor sich genauso gut beobachten konnte. Zusammenreißen! Genug entblößt in den letzten Tagen. Es musste auch mal ein Ende haben! Und am Besten....sofort!

Also kam der Moment wo ihr Neuer zu spielen begann und verdammt... er war gut gewesen! Wirklich gut gewesen, konnte mit Tora zwar nicht konkurrieren, aber war nahe dran. Sowohl seinen Lieblingssong als auch ihren Eigenen gab er zum Besten, zwar mit Fehlern, aber da konnte man leider drüber hinwegsehen. Tora und Nao waren wie von Sinnen. Shou schien sich denen anzuschließen und Saga?

"Wie sieht es nun für einen Namen für uns Fünf aus?"
 

Okay, das Saga sich nun so aufführte... Shou hob eine Augenbraue und nun war für ihn auch der Kleinste vergessen, zumindest für einen Augenblick. "Mensch Saga, hörst du eigentlich nie Tora zu, wenn er mal was erzählt? Er hat doch gesagt, wenn er die Gitarrentabs für sich ausarbeitet läuft für ihn schon fast eine zweite Leadguitar Stimme mit, die schreibt er immer bei meinem Noten mit rein.", erklärte Shou schnell und sachlich - Tora im Hintergrund nickt nur mit gerunzelter Stirn. Und schwupp hatte der Neuling seine Noten wieder und Saga trottete von dannen. Shou sah ihm hinterher und seufzte, legte Hiroto eine Hand die Schulter. "Nimm ihm nicht übel, ja? Spiel einfach.", damit ging er auch ein paar Schritte zurück und beobachtete den Brünetten an seiner Vorbereitungsarbeit. Noten im Kopf durchgehen, die neuen Noten anschauen, bis er nach 5 Minuten ein Nicken zu Shou sandte und zu spielen begann.

Mehr oder weniger um es kurz zu fassen: Nichtmal Tora hätte gedacht, das er so gut sein könnte! Als Hiroto seine Gitarre weglegte, stürmte Nao auf ihn zu, hoppelte ihn an und fiepte freudig, Tora gesellte sich hinzu und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter - hier fehlte zu dem Bild wirklich nur noch ein "Das hat er alles von mir!".

Der blonde Sänger lächelte und ging dazu, in dem Moment als Saga seine Frage aussprach. Es wurde ruhiger im Raum und alle sahen zu dem Bassisten.

"Eh...", kam es von Shou. Tora blickte Saga an, wie den Weihnachtsmann persönlich und Hiroto starrte errötet auf seine Füße. Nur Nao grummelte in seiner Superkinderstimme: "Ich will was, was niedlich klingt und mit Märchen zutun hat!!"
 

Wieso benahm sich hier jeder von ihnen eigentlich gerade wie ein kleines Kind? Vor allem Nao übertrieb es für Sagas Geschmack mal wieder viel zu sehr, wo nahm dieser Mann die Energie dafür her und schämte er sich nicht? Aber Hiroto schien dies zu gefallen, was man gut seinem jungen Alter zuschreiben konnte.

"Nao? Was mit Märchen?" Wie kam der bitte jetzt auf so ein Thema? "Was möchtest du denn mit Märchen?" Saga war sich noch nicht allzu sicher, ob ihm dies gefallen würde, aber er konnte nicht dauernd gegenan stänkern.

So überlegte er, was für Märchen er kannte um die Stimmung auch von seiner Seite etwas mehr aufzulockern.

"Dornröschen? Hänsel und Gretel? Doraemon, huh?" Das war doch alles ziemlich... kindisch. Wollte er Gute-Nacht Lieder produzieren?

Hiroto gab allerdings als Neuster auch einen Kommentar ab, dieser schien sehr schnell aus sich raus zukommen.

"Alice im Wunderland? Aber das benutzen schon so viele." Sicher war dies ein beliebtes Märchen, weil es so Facdetenreich war und man viel hineininterpretieren konnte. Aber Hiroto hatte recht, es wurde schon in allem möglichen viel zu oft genutzt.
 

Hm, das Nao und Shou gerne einen auf Kind machten, hing einfach damit zusammen, das es beide nicht so mochten, wenn es zu ernst zu ging. Natürlich taten sie dieses "Kinderspiel", wenn man so wollte, nur wenn sie zusammen waren und fast nie alleine - zumindest Shou, was Nao zuhause mit seiner Freundin tat, wusste der Blonde nämlich nicht...

Nun war auch Shou etwas verdattert. Mit Märchen...? Hm, vielleicht gab es da einige Gute Verbindungen... Wer weiß?

"Aschenputtel? Schneeflitt-... Witchen! Aladin...", murmelte der Blonde vor sich her und grübelte mit, so gut er konnte - bis Hiroto, ganz unverwandt, Alice im Wunderland erwähnte. "HEY! Das ist gut! Wir brauchen ... ne Verbindung. Alice ... im Wunderland... Alice in Wonderland... Hm... Ich meine... Wir müssten uns also ein Image schaffen, das dem gleichkommt...". Der Sänger schritt im Raum umher, murmelte hier und da ein paar Worte, verfolgt von den Blicken.
 

"Klar Shou! Nennen wir uns Schneeflittchen!" Aber unweigerlich musste Saga dadurch lachen. Irgendwie war es doch ne gute Idee, oder etwa nicht? Aufsehen würden sie mit diesem Namen sicherlich erregen, aber wahrscheinlich nicht nur im Positiven und man sollte sie als Band ernst nehmen.

Aber der Vocal war schon fleißig am Überlegen und da Shou immer noch der Klügste von Allen war, hatte er bestimmt auch die erste und beste Idee von ihnen.

"Und Nao? Immerhin war deine Idee dieses Märchengetue." natürlich fing sich Saga mit diesen Worten einen kurzen strafenden Blick ein, Nao kam auf ihn zu und prompt wuschelte er dem Bassisten durch die Haare.

"Verdammter.....!" brummte er zurück und stubbste dem Drummer in den Bauch. "Hab lieber Spaß mit Hiroto..." Bei dessen Erwähnen schielte Saga kurz zu dem Neuen, musterte ihn noch mal. Genauso wie Shou schien er sehr in seine Gedanken vertieft zu sein und alles daran legen zu wollen einen Namen zu finden. Am Letzteren blieb sein Blick dann hängen. Irgendwie hatte er bisher nie das Gefühl gehabt, dass sie sich alle so für diese Band einsetzten, doch in den letzten paar Tagen ging das ziemlich schnell voran. Wollten sie diesen Erfolg wirklich so sehr? Was bedeutete dies für die Anderen?

"Ich bin für eine Zahl!" gab er dann selbstsicher von sich. "Ganz einfach. Alice im Wunderland klingt...schwul, sorry aber ist so. Wir müssen das unterstützen! Eine Bedeutung daraus machen!"
 

Es war einfach immer eine Sache von einem Zufall, so war es zumindest aus Shous Erfahrungen heraus zu sehen, das ein Name für eine Band passte. Wenn man auf Krampf einen Namen suchte, kam selten etwas Gutes dabei raus, später würde man es bereuen, nochmal nachdenken und noch einen finden und so weiter. Mindestens einer war immer unzufrieden, auch das konnte man nicht ändern.

Nur hier schien es zumindest, als wären alle mit dem Märchenzeugs einverstanden. Jetzt nur noch die passende Kombination... "Alice.. im Wunderland... klappe die zweite... Ne, zu lang...", Shou schritt weiter auf und ab, an Saga vorbei, an Tora, an Nao und Hiroto, wieder an Saga. "Alice, us5, WonderlandAlice in 5... Alice ...nein...", es konnte doch nicht so schwer sein. Gut, es gab Unglückszalen, Mystische Zahlen und normale Zahlen und was es nicht noch alles gab. Nach europäischem Brauch waren 13 und 7 die wohl sagenumwobensten Zahlen: 13 Unglück und 7 einfach... Mystisch. Hm... "Eine Zahl, warum nicht noch ein Adjektiv oder so... oder ein Befehl... oder..."
 

Shou gab sich wirklich alle Mühe der ganzen weiten Welt um hier und jetzt einen Namen zu finden, der etwas mit Alice zu tun hatte. Aber gab es da nicht auch andere Assoziationen? Alice Cooper, das kam ihm da in den Sinn, aber warum der sich so genannt hatte... woher sollte er das bitte wissen?

Doch plötzlich sagte Shou da ein Wort und es machte Klick in seinem Kopf. Wie das passiert war, keine Ahnung, aber es war da!

"Wir machen das Ganze auf Englisch! Weg mit dem Japanischen, wir sind anders, wir wollen mit der Musik was Großes erreichen auch außerhalb von Japan!" Aus diesem Grund sprach er mühevoll das Wort 'Alice' in Englisch auf und erntete sogleich ein gemeines Lachen von Tora. Ist doch gut jeder weiß, dass du es besser kannst, schoss es ihm durch den Kopf und Tora tat dies auch sogleich, sprach es fast mühelos aus und es hörte sich verdammt gut an!

Hiroto nickte ebenfalls zufrieden, Nao grinste breit vor sich hin und warf als Nächster ein Wort mit ein.

"Eine Zahl. Shou da bist du schon ganz richtig bei! Ich finde...neun! Scheiße, ja! Wisst ihr..neun hört sich an wie..neu! Okay etwas abwegig, aber..." Nao fuchtelte wild mit seinen Händen in der Luft rum um seinen Worten mehr Ausdruck und Wichtigkeit zu verliehen, es war umungänglich, dass die Anderen zu schmunzeln begannen. Aber er fuhr weiter fort, bemerkte es nicht.

"Ja neu. Wir sind Alice, aber was Neues! Und damit es nicht Alice New heißen muss, nehmen wir Nine auf englisch!" Nao tat sich ebenfalls schwer Nine auszusprechen und sprach dies auf Japanisch in seiner Hektik.

Saga zog eine Augenbraue hoch. Ihr Drummer hatte damit schon Recht, aber war dies wirklich was sie wollten? Was sie so lange gesucht hatten? Alice und eine Zahl?

"Shou?" fragte er daher an dieses, welcher tief denkend in einer Ecke des kleinen Raumes stehen geblieben war.
 

Ja, durch Toras Amerikanischen Wurzeln war Englisch kein Thema für ihn. Er sprach mühelos, konnte ganze Gespräche mit Engländern und Amis führen, nur sein japanischer Akzent war immer mal da, aber wen störte das?

Shou hatte jahrelang Englisch nebenbei gehabt, doch bei ihm verstand man weniger, wenn nicht manchmal sogar gar nichts. So wurde aus 'Alice' bei ihm 'Arisu'. Er stockte. Das hatte Klang. Und Naos Idee mit 'Neun' ... "Hmmmmmmm...". Shou blieb stehen und dachte weiter, man konnte förmlich die Rauchwolke über ihm sehen. Neun... Neu... Ninu... Die Zahl für Stärke, Erlösung... 3x3... Sie hatte viele Bedeutungen und war viel umrissen...

"Wir müssen ihre Bedeutung treffen und neu definieren.", er drehte sich rum und sah seine Freunde an, lief zu Saga und stellte sich neben seinen Freund. "Alice, weil wir Nao lieb haben und der auf Märchen steht. Und Nine, weil wir zusammen stark sind und das neu definieren, was uns ausmacht, hm? Was meint ihr? 'arisu ninu'?", Shou sah Saga an, dann zu Tora, Hiroto, der schon wieder errötete und Nao. "Ein Name für uns?"
 

Jeder von ihnen hatte in der Schule seinen English Unterricht gehabt, Saga vielleicht am wenigsten, aber ein wenig sprechen war wohl auch bei ihm drin. Nur mit der Aussprache konnte so richtig etwas anfangen. Warum sprachen Ausländer nur so...komisch? Verwirrende Welt, ganz ehrlich!

Shou war noch immer eifrig dabei diesen Namen genau jetzt zu definieren und warf einen für ihn fast fertigen Namen in den Raum.

Saga wiederholte ihn in Gedanken, formte die Worte tonlos mit den Lippen, sah zur Decke, nickte dann. Das mit der neuen Bedeutung wäre doch eine coole Sache, denn er war sich mehr als nur sicher, dass sie andere Musik machen würde. Sie würden Einzigartig werden! Genau das... was sie vielleicht nicht schon immer wollten, wenn man ehrlich war, aber man konnte seine Ansichten über Zukunft und die Welt durchaus gerne ändern. Sogar sehr gerne ändern.

Es schien als wenn sie Alle sehr zufrieden mit ihrem Namen vorerst waren, zur Not konnte man diesen auch noch wieder ändern, nur eines störte Tora sehr und er sprach die Gruppe sogleich darauf an.

"Ich mein, wie schreiben wir es denn dann als Namen? Gut wir wissen wie wir es aussprechen, aber schreiben wir es English? Dann weiß keiner wie wir direkt ausgesprochen werden." Der Angeber in Sachen English redete weiter. "Also schreiben wir es auf Japanisch. Aber Arisu Ninu nur auf Japanisch verwirrt doch die Fans oder?" Okay, welche Fans bisher, aber das sollte sich so schnell wie nur möglich bitte ändern. Nicht umsonst arbeiteten sie daran.

"Wenn sie einfach nur 9 auf Japanisch lesen, versteht keiner was für eine Zählweise es ist. Es läuft auf die Nummer Neun hinaus? Auf die Zahl? Also bitte auch das Zeichen für Zahl? Shou? Allwissender?" Tora zwinkerte ihm sachte zu, Hiroto hielt sich noch immer schweigend und schüchtern zurück.
 

Jaja, 75% der Band waren bisher immer zufrieden gewesen, mittlerweile waren es 80%, und die übrigen 25%/20% waren immer irgendwie dagegen. Okay, geben wir den paar überbotenen Prozenten einen Namen - Tora. Er war auch dagegen gewesen als es hieß, das sie eine Schulband gründen wollten, und nun? Jetzt war er glücklich damit? Nur bei der Sache mit Hiroto war er eben nicht dagegen gewesen... Welch Seltenheit. Shou musste unwillkürlich schmunzeln, als Tora seine Stimme erhob und gegen den Namen in seiner Art und Weise wetterte. Dies und das, blah blah. Typisch der Große.

Aber, und das musste man ihm lassen, er hatte Recht. Und da war es nur zu gut, das Shou grade gut drauf war. "Wir schreiben die 9 doppelt in der japanischen Schreibweise. Kyu und "Ninu" als Kanji. ArisuKyuNinu. Das legt den Focus der recht ungewöhnlichen Schreibweise auf die 9 und deutet auf etwas Neues hin. Und... je nach dem wie unser Design ausfällt... schreiben wir kleiner "alice nine" noch drunter. Also, Mister Super-Tiger? Alles klärchen?".
 

So war eben ihr Tora und Saga dachte schon, dass sie ihn Alle so liebten wie er war und Hiroto würde ihn so noch lieben lernen. Punkt.

Immerhin schielte er mal wieder zu diesem stummen Neuen und bemerkte, wie dieser gespannt Shou beim Reden zu sah und wie dieser auf Toras Verbesserungsvorschläge einging. Interessante Sache, dafür dass er so verdammt ruhig war, schien er aber doch großes Interesse an Allem zu hegen. Erneut machte sich in Saga ein ungutes Gefühl breit, wie auch immer das entstand, denn er konnte es nicht einordnen oder gar richtig verstehen. Es war einfach da, immer wenn er Hiroto ansah. Eifersüchtig? Das war doch totaler Schwachsinn hoch zehn!

Ihr Name stand nun fest, Tora gab sich zufrieden, Nao mehr als nur das und Hiroto stimmte so oder so zu. Er dachte wahrscheinlich, dass er als Neuster noch nicht so viel mitzureden hatte. Stimmte auch, gut gedacht Kleiner. So erhob er sich von seinem Stuhl und war nun ebenfalls mit ihrem neuen Namen einverstanden, es ging bergauf, sie machten sich und kamen voran!

"Und zur Feier des ganzen Tages: Saufen bei mir zu Hause!" Immerhin waren mittlerweile gute 4 Std. vergangen und für Saga war dies genug Arbeit an einem Tag. Da konnte man sich zum Abschluss etwas Besonderes gönnen.

"Aber Moment..." Er schielte zu Hiroto. "Klein Pon bekommt mit 16 Jahren nichts!"
 

Im Gegensatz zu sonst war Tora ziemlich platt, das Shou ihn so in Grund und Boden geredet hatte, aber er gab sich zufrieden, sehr sogar, klopfte Shou auf den Rücken und grinste. "Fein, also...~~ Alice Nineeeee~~~", der große Schwarzhaarige riss die Arme in die Luft und tat einen Sprung auf Nao zu, der begeistert einstimmte und mit Tora im Kreis hüpfte. Shou sah zu und ... lachte auf, wirklich genial, wie die zwei sich freuen konnten, wo sie sonst, als die Ältesten sich immer ja ach so Erwachsen zu benehmen wussten.

Tja, und ob nun gewollt oder nicht, Sagas Vorschlag brachte so viel Stimmung rein, das Hiroto mitsprang, bis er die Ansage bekam und schmollend anhielt. "Wie hast du ihn grade genannt? Pon?", Nao stutzte und sah zu Saga. "Kleiner, schmaler Gegenstand...?", setzte Tora nach und betrachtete Hiroto prüfend. "Hm, passt. Egal, saufen!", und schwupp marschierte Tora aus dem Raum, die Gitarre in Lichtgeschwindigkeit eingepackt, Jacke an und Tasche geschultert. "Dann kriegt der Kleine eben nich so viel, Bier kann er ja wohl, oder?", freundschaftlich legte der Blonde einen Arm um Hirotos Schultern und sah zu Saga. "Oder er kriegt von mir~"
 

Schon wieder eine Bestätigung der komischen Welt wenn sich zwei halb erwachsenen Männer und ein kleines Kind sich so benehmen konnten. Aber irgendwie war das bei ihnen schon so normal, dass Saga sich trotzdem jedes Mal aufs Neue darüber wunderte. Er war doch hier der Normalste, in freundschaftlichem Sinn. Tora und Nao waren schon vorausgegangen, nur Shou und dieses kleine Ding blieben zurück. Es passte verdammt gut und Saga liebte diesen Spitznamen für ihren unvermeidlichen neuen Freund jetzt schon. Allerdings umarmte Shou diesen, War es nicht seine Aufgabe den besten Kumpel so freundschaftlich zu behandeln?

Saga, um Gottes Willen, benimm dich und vergiss den ganzen Kram. Und zwar auf der Stelle, mit Punkten zwischen jedem Wort.

Und so nickte er den Beiden nochmal zu, verschwand aus dem Raum, gesellte sich zu Tora und Nao und begann gemütlich eine zu rauchen.

008

Anscheinend mochte der... kleine schmale Gegenstand Alkohol, denn er klammerte sich sofort an Shou und sah Saga mit großen Knopfkullerauge an - was diesen aber so viel interessierte, wie das grade in Deutschland ein Hahn krähte. Das zeigte er auch glatt und verließ den Raum schlagartig.

Shou seufzte und wuschelte dem kleinen Gitarristen durch die Haare. "Saga ist nicht immer so, musst ihn nur richtig kennen lernen und.. hja...", der Blonde sammelte seine Noten ein und zog seine Jacke über, ging dann zu dem Kleinen zurück und forderte ihn auf zu gehen. "Muss noch meine Jacke holen...", murmelte dieser. Shou schmunzelte und meinte, er würde mitgehen, woraufhin Hiroto den Größeren an der Hand packte und mit sich in die Garderobe zog. Hollaaa~ Ungefähr zwei Minuten später waren sie auch unten angelangt, Hiroto hatte Shou nicht losgelassen und stand neben ihren rauchenden Freunden.
 

Endlich gesellten sich die restlichen zu ihnen, dann konnte es sofort losgehen. Man bemerkte auch schon wie der Sommer sich stark dem Ende neigte und es sehr kühl wurde. Schon wieder war ein gutes Jahr vergangen, aber nun war nicht der Moment wo man in Erinnerungen schwelgen sollte, denn.... Das kleine Ding hielt Shou an der Hand?! Ging der Kindergarten selbst bei denen noch weiter? Hatte es Hiroto gleich mit angesteckt? Bitte lass das nicht wahr sein! Es reichte Saga voll und ganz zwei Kinder um sich haben zu müssen.

In Gedanken sah er sich selber mit den Augen rollen und ging gleich mit Tora voraus. Der Raum lag nicht weit von einer Wohnung entfernt und unterwegs wurden die versprochenen Sachen für sie besorgt, selbst für Pon gab es ein kleines Bier. Saga war ehrlich: Er hatte nach Kinderbier ohne Alkohol gegriffen. Der Neue hatte sich gleich an ihre Späße zu gewöhnen. Da war dies der beste Anfang. Außerdem hockte der eh die ganze Zeit nur bei Shou rum, schienen jetzt schon sehr gut miteinander auszukommen, denn man sah Hiroto stetig lächeln, ohne Ausnahmen.

Und um selber nicht weiter grübeln zu müssen, alberte Saga letztendlich mit Tora und Nao rum, begab sich selber auf eine Stufe, auf der man ihn drei Jahre jünger schätzen würde, aber er hatte Saß dabei. Der Alkohol würde gleich so oder so die Stimmung lockern. Es würde ein perfekter Abend werden. Sie würden ihren gewünschten Erfolg feiern, morgen proben, dann den Song aufnehmen.

Sehr breit schmunzelnd öffnete er für Alle die Tür, ließ sie in seine halbwegs aufgeräumte Wohnung und bereitete ihre Party auf dem Wohnzimmertisch vor.
 

Ohne es so wirklich zu bemerken, fror der Blonde schon wieder. Herbst nährte sich und ab 15 Grad abwärts begann Shou nun mal zu frieren - und das schon seit dem Kindergarten. Selbst da hatte Saga ihn immer schon ausgelacht dafür. 'Frosthase'...

Für den Sänger gab es auch keine Einwände dagegen, dass der Kleinere seine Hand hielt, er war nämlich aufgetaut dadurch, er sprach mehr, grinste stetig. Und um das neue Bandmitglied gut einzugliedern, so hatte sich Shou vorgenommen, würde er sich viel mit ihm beschäftigen. So bekam er unter anderem mit, das der kleine Brünette eine heile Familienwelt hatte, Einzelkind war und noch bei seinen Eltern lebte, letztens die Schule mit einem normalen Abschluss abgeschlossen hatte, jedoch nicht weiter machen würde - Musik sei sein Ein und Alles. Umso mehr staunte Hiroto als ihm Shou von seinem Abschluss erzählte und von den Plänen seiner Eltern und das Musik wiederum bei ihm die Flucht vor der Uni war. Tja, manche hatten eben Glück und andere unsägliches Pech, was die Eltern betraf. Bei diesem Gedanken entfleuchte Shous Blick nach vorn zu Saga, der nun auch in das Kinderverhalten mit einstimmte. Hja, wenn sie doch alle so zusammen waren... irgendwie toll.

Ein wenig später, einige Tüten mit Flaschen schwerer, erreichten sie Sagas Heim, gingen hinein und bereiteten zusammen alles vor. Da fiel Shou, an dem Hiroto immer noch klebte, etwas ein. "Saga, hast du nicht irgendwo noch dein Karaoke-Spiel?". Denn das könnte richtig lustig werden.
 

Natürlich kam Shou mit diesem Spiel wieder an. Fast jedes Mal wenn es ums Besaufen ging, wollte er singen! Klar, er konnte es am Besten von ihnen, das war ein verdammt guter Vorteil, denn blamieren würden sich nur die Anderen vor ihm. Konnten nicht wirklich singen, waren stockbesoffen, Shou nicht. Ihr Freund wollte sich doch nur wieder kaputtlachen, wenn er dieses Spektakel mit ansehen würde. Schön. Sollte er seinen Spaß bekommen.

Saga grinste in sich rein, es war so wie es war alles ziemlich perfekt gerade. Nao und Tora stritten sich jetzt schon um die erste Flasche Alkohol und der Kleine nuckelte bisher seelenruhig an seinem einen Fläschchen nicht alkoholisiertem Kinderbier. Bekam der das denn etwa nicht mit?

Um schließlich nicht in schallendes Gelächter ausbrechen zu müssen, suchte er das Spiel, stöpselte es an seinen großen Flachbildschirm an und drehte sich zu den Anderen.

"Lasset die Spiele beginnen!" verkündete er mit großen Worten, griff sich endlich auch ein Glas mit Wodka und schielte dann zu Shou. "Für dich nichts mehr." meinte er zwar sehr leise, aber doch ernst gemeint zu ihm. Nie wieder dürfe Shou Alkohol anrühren, dieses Teufelszeug was aus diesem jungen Mann so eine Bestie werden lies.

"Oder..." Da kam eine nette Idee. "..trink so ein Bier für Kinder wie Pon da gerade seit 10 Minuten." Wäre doch schade drum, wenn dieser sein Glück nie erfahren würde und sogleich weiteten sich auch die Augen von diesem und er starrte das Etikett von der Flasche an. Oh Gott! Wie konnte er nur so in diese Falle hineingefallen sein? Das war nicht möglich, nicht jetzt wo er eh noch nicht ganz mit in der Clique aufgenommen war. Die Röte schoss ihm ins Gesicht, er stellte die Flasche sofort beiseite und drückte sich an die Seite von Shou, wo er das Gefühl hatte Schutz finden zu können.
 

Ach was, natürlich ging es Shou nicht darum, das er am Besten singen konnte, und das alle anderen stockbesoffen waren, und nur rumlallten, und dumme, sinnlose und versaute Texte sangen, und... Neiiiiin, Shou war brav und dachte nur an den Spaß, nicht wahr?

Jedenfalls bekam Shou mit, das Saga mit einmal sehr eifrig am Werkeln war und schnell versuchte etwas auf die Reihe zu kriegen. Jaja, der Blonde kannte seinen Freund, besonders bei solchen Sachen. Somit blickte er zu Tora und Nao, bei denen mittlerweile Nao mit Kawaii-Attacke die erste Flasche ergattert hatte und seelenruhig daraus trank, bis Tora sie ihm aus der Hand riss und sich aneignete. "Schweig still, Naolus, ich werde deinen Schatz nun an mich nehmen!", sprach Tora mit donnernder Stimme, wie Saga schon Cäsar-like das Ganze eröffnet hatte. "Aber... Gaius Tora...", fiepte der Drummer beleidigt, spielte mit und lachte dann. Hiroto indes stellte auf des Bassisten Rat hin fest, und das ziemlich entsetzt, das er gar keinen echten Alkohol konsumiert hatte und Shou warf Saga einen Blick zu, den man schon fast als schmollend erkenne konnte. Keinen Alkohol.. Na Toll.. Nur wegen diesem einen Ausrutscher.. Aber gut, vielleicht war es besser- hu?

Mit einem Mal drückte sich der kleine Gitarrist an seine Seite und vergrub das Gesicht in seinem Shirt. "Och Mensch, Saga, das war mies!", doch Gaius Tora und Naolus brüllten schon vor lachen, ebenso wie Konsul Saga Cäsar... Shou seufzte lauthals auf - Armer Hiroto, bis er sich durchsetzten würde, würde noch ein wenig was passieren müssen. Also legte er erstmal einen Arm um den Kleinen und forderte den Obermacker auf: "Ey, Consul Cäsar~ Brutus will wenigstens war normales zu trinken~"; dabei grinste Shou breit, denn genau wie Brutus Cäsar einst erstach, würde Shou Saga noch einen kleinen Konter geben und wenn es beim Singen war~
 

Was sprachen hier Alle bitte für eine Sprache? Saga verstand von diesem ganzen Gequassel wirklich gar nichts und schaute nun nach dem Lachen eher dumm aus der Wäsche. Was hatte er da schon wieder in seinem Leben verpasst? Die Schule und deren aufklärender Unterricht kam ihm ganz natürlich nicht in den Sinn!

Aber das dieser Kleine sich schon wieder so an Shou drückte, wie alt war er nochmal? 6? Ach ne, er sollte 10 Jahre älter sein, aber wo denn bitte?

"Von mir aus kann er eigentlich so viel saufen wie er will." Das mit dem Verbot war eher ein Spaß von ihm gewesen, welcher auch gut aufgegangen war, denn immerhin hatten Alle gelacht. Außer der Kleine und Shou, als wenn sie zusammenhielten.

Aber darüber wollte sich Saga Cäsar was auch immer jetzt nicht den Kopf zerbrechen, denn es stand was anderes an!

Er drehte sich zu Nao und Tora um, griff nach der Flasche, die sich Beide gerade aneignen wollten und gewann somit, da er außer Reichweite von ihnen stand und niemand das Gewünschte mehr erobern konnte. Er streckte ihnen kurz die Zunge aus und deutete dann auf Shou.

"So der Herr, kannst mit Singen anfangen. Am besten....unser neues Stück, wer brauch hier Karaoke! Irgendwann sind unsere Lieder selber auf so einem Spiel! Wir brauchen nur das Mikro, Tora nimmt die Gitarre und dann haben wir das! Also bitte die Herren.." Er setzt sich nun ganz gemütlich auf den Sessel, welcher passend zum Sofa war und Pon stand plötzlich ganz alleine im Raum, da sich Shou an das Mikro machte. Irgendwie schien ihm das hier nicht so ganz zuzusagen, doch alles sehr neu und dann dieser Saga, was sollte man nur von ihm denken? Am Besten integrieren, also Saufen und das tat er nun, in dem er sich ein Glas voll schenkte und erwartungsvoll in die Runde sah. Shou hatte er bisher gar nicht singen hören, wenn man sich richtig zurückerinnerte und er war gespannt wie ein Flitzebogen, denn irgendwie hatte er diesen Mann schon in sein kleines Herz geschlossen.
 

Doch Shou hatte seinen Blick schon von Saga abgewandt und redete kurz beruhigend auf den Kleinsten ein. War ja auch nötig, denn Hiroto sah ziemlich verschreckt zu ihm hoch. "Hey komm, trink was, wenn du willst, ich mach mich mal ans Mikro suchen.", damit ließ er den Gitarristen sitzen und stand auf, suchte zuerst die Gitarre von Tora und hielt sie diesem unter die Nase. "Es-Moll, langsam, die Noten kennst du.", meinte der Blonde nur und grinste als Tora erstmal hastig sein Glas abstellte und nach seinem Liebling griff. "Jaja, der Herr Brutus, gleich soweit~", nuschelte er nur und stimmte seine Gitarre schnell.

Der Sänger indes schnappte sich das Mikro und stellte in dem Programm, was auch ging, das Grundmetrum ein, ein wenig Elektrodrums also. Nao konnte sich nicht zurückhalten und klopfte auf den Oberschenkeln mit. "Bereit~?", Shou sah zu Tora, der nickte und den Daumen hob, noch hastig einen Schluck nahm und dann das Intro auf den Beat einstimmte. Der Blonde holte tief Luft, stellte sich den Ton innerlich vor. Es begann mit Es... Leise zu beginn, Zaghaft, schüchtern... Ein Aufblühen einer Blume, das Lied war ein Hoch und Runter und am Ende verblühte die Blume. Ja, Shou hatte den Ton und da kam sein Einsatz und er öffnete den Mund und sang das, was er sich vorstellte, den melancholischen Text mit entsprechender Gestik und Mimik - Woah, es fühlte sich... wiedereinmal klasse an.
 

Als Bassist hatte man bei solchen Aktionen nicht viel zu tun, es passte weder gut zu Akustik Varianten noch zu solchen spontanen Aktionen, aber das störte jetzt nicht, denn so konnte man auch entspannt mit anhören, was sie alle zusammen fabriziert hatten und das war ab und an gar nicht mal schlecht.

Auch dieses Mal, denn betrunken war er noch nicht, konnte also sehen wie Tora und Shou sich bemühten und voll und ganz in ihrem Tun aufgingen. Genauso sollte es doch sein. Das Lied verklang nach einigen Minuten und Hiroto begann als erster zu klatschen, Nao und Saga stimmten schließlich mit ein. Warum auch nicht? Sie klatschten nicht nur für den Gesang und die Gitarre, sondern für ihr ganzes gemeinsames Werk. Es war ein berauschendes Gefühl, der Abend konnte nicht mehr perfekter werden und Sagas ungute Gedanken und unerklärlichen Gefühle waren von einem Moment auf den nächsten wie weggeblasen. Er vermisste sie ganz und gar nicht, auch als Hiroto fragte, ob er denn als Übung ein Lied mit Shou zusammen machen dürfte, war Saga der Erste, welcher zustimmte. Sollte er sein Können doch unter Beweis stellen. Schaden kann so was nie!

"Nur zu, nur zu!" Gab er auch mal aufmunternd von sich.

So kam es das Stunden des Spaßes mit allen zusammen verging und sie sich halb tot lachten und fast ins Koma soffen, zumindest Saga und komischerweise mittlerweile auch Hiroto. Der Kleine vertrug zwar nicht viel, dachte aber aus diesem Grund noch lange nicht ans Aufhören und griff nach jedem neuen Glas, was von Tora und Nao breit grinsend angeboten wurde. Die wollten nur zu gerne testen wie viel der Neue vertrug bis er kotzend über der Schüssel hing. Kleine Spiele um jemanden in ihre Gruppe zu integrieren. Aufhören konnte er immerhin wann immer er wollte, aber das schien nicht der Fall zu sein.

Mittlerweile war jeder mal am Singen gewesen, Saga bekam genauso viel Beifall wie Shou, er schien ein kleines Talent dafür zu haben, neben dem Bassspiel. Das war natürlich Anlass um mal wieder ein bisschen den Macho raushängen zu lassen. Bei diesen Aktionen bekam er nicht mit wie klein Pon sich immer wieder an Shous Seite heftete, auch jetzt nicht den glasigen Blick von ihm wenden konnte. Ach ja...Shou, nicht wahr Hiroto?
 

Die letzten Töne verklangen und eine kurze, tiefe Stille trat ein. Shou holte Luft und schon klatschen alle und er und Tora stimmen für sich und ihre Band mit ein. Das live und mit allen Instrumenten und Verstärkern... Wow, was für ein Sound das wohl geben würde? Wahrscheinlich bombastisch...

Nach so etwas brauchte der Blonde keinen Alkohol, er war so schon wie auf Drogen, wenn er mit Musik in Berührung kam und nun das. Er lauschte mit den nächsten paar Stunden den Darbietungen seiner Freunde, klatschte kräftig mit und bei Saga am lautesten, Pfiff laut und brüllte sogar einmal mit Nao(lus) ein lautes, fangirliehaftes "Oh mein Gott, Saga-sama!! Ich will ein Kind von dir, ahh~!!", woraufhin Tora sich vor Lachen auf die Toilette verdrücken musste. Die Zeit schwand und es wurde später und später und die Gefährten trunkener und trunkener, bis auf Shou - Der sich von Orangensaft und Wasser ernährte. Aber auch das musste mal raus und so stand der Blonde auf und tätschelte dem ziemlich besoffenen Hiroto den Kopf. "Bin gleich wieder da, macht ruhig ohne mich weiter~", flötete Shou gut gelaunt und tapste den Weg zum Bad hoch die Treppen und dann links, schloss nicht ab, weil.. hey, das waren seine Freunde!
 

Saga bekam gar nicht mit, wer bei ihm wann das stille Örtchen besuchte, weil das ganz einfach fruchtbar uninteressant war und meist nie lange dauerte. Lieber nicht ablenken lassen vom Spaß mit den Freunden auch wenn es an der Zeit war die Feier langsam aber sicher ausklingen zu lassen, denn Nao lag schon halb schlafend über der Lehne und Tora hatte aus Langweile ihm ein 'Naolus' auf die Stirn geschrieben, was dieser nicht mal bemerkt hatte. Hiroto sah nur noch stumm vor sich hin, nippte immer mal wieder an seinem vollen Glas, sah aber allerdings auf, als Shou sich kurz verzog. Wahrscheinlich ging in seinem Kopf etwas vor, was mit der ermüdenden Stimmung der Gruppe zu tun hatte, denn das wollte er nutzen. Ja er war dich und total mit Alkohol zugepumpt, aber den Entschluss hatte er heute Morgen schon gefasst. Das der Zeitpunkt schon so nahe war, wer hätte das gedacht.

"Bin weg...", brachte er noch murmelnd raus, setzt sich torkelnd in Bewegung und begab sich in Richtung, ja wohin wohl? Genau, Richtung Toilettenraum und klopfte nicht mal an, irgendwie total in Gedanken versunken und nicht beachtend, dass Shou gerade wobei sein könnte und das war er auch, aber er bemerkte es nicht mehr und schlang von hinten die Arme um seine Hüfte, legte das Kinn total fertig auf dessen Schulter ab. "Hi~"
 

Ach ja, welch... erleichterndes Gefühl das doch war...~

Shou war so ziemlich in Gedanken versunken, er bemerkte rein gar nichts, starrte, während seines Tuns vor sich hin und erledigte sein Geschäft im Stehen - Ein.. "echter" Mann halt. Grade war er fertig, schloss den Hosenstall und drückte die Spülung, als die Tür wieder ins Schloss fiel und sich mit einmal jemand von hinten an in schmiegte, die Arme um seine Hüften geschlungen. Im ersten Moment dachte der Blonde, das es Saga war, welcher einmal mehr seinen Saufangewohnheiten verfallen war. Doch nein. Obwohl der Geruch von Alkohol und die Stärke dessen fast auf seinen besten Kumpel zutreffen konnten, war es.. Hiroto der ihn da anlallte. "Eh... Kleiner?", Shou stockte. Was sollte das denn...? Gut, er hatte nicht abgeschlossen, seine Schuld, bei vier Besoffenen und zwei Klos, wo 3 nicht wussten, wo sich das zweite Klo befand... "Ich... eh... Hiroto? Ich würde mir gern die Hände... waschen...", murmelte der Blonde, ruckelte etwas mit dem Körper, aber der Kleinste ließ nicht abschütteln. "Okay...", Shou ging einfach zwei Schritte zur Seite und - Siehe da! - der Kleine tat die Schritte mit. So konnte sich der Größere in aller Ruhe die Hände waschen und wollte dann eigentlich beruhigt gehen. "Hiroto? Du kannst dann auf die Toilette.. Und .. eh... klopf das nächste Mal bitte an...", fügte er noch hinzu, als ihm mit einmal bewusste wurde, dass der Brünette ihn ja schon sonst wie lange beobachtet haben könnte... So ein.. Scheiß aber auch! "Hiroto...??!"
 

Draußen im Wohnzimmer war mehr oder weniger nur noch Saga am Feiern, zu viel Alkohol war übrig geblieben, auch wenn er selber eigentlich nichts mehr runter bekam. Mittlerweile, auch wenn es nur Sekunden gedauert hatte, war auch Tora in sich zusammengesackt. Es war komisch, wie Nao und Tora es immer wieder schafften, sich gleichzeitig in den gleichen Zustand zu versetzen. Welt... ach was wusste er schon. So war es Tatsache, dass er auch andere, für ihn bestimmt interessante Dinge, nicht mitbekam.

Denn Hiroto ließ Shou zwar dies und das tun, aber er würde sich nicht wieder von ihm lösen. Noch immer atmete er seelenruhig gegen dessen Hals, genoss seine Nähe, denn...ach ja! Man musste so was nicht aussprechen um zu verstehen. Romantik gehörte hier dazu.

"Ja, ich bin da." gab er als Antwort auf die nette Frage, die seinen Name enthielt. Ach wie schön, schoss es durch seinen zugedröhnten Kopf. Die Stimme, die so schön Liebeslieder singen konnte. "Shou?" er wollte genauso sinnlich klingen, bekam das aber in diesem Zustand nicht mehr hin, die Alkoholfahne musste durch den ganzen Raum fliegen. Aber der Griff der Arme um Shous Hüfte lockerte sich nicht. Nun drückte er sich eher noch fester an ihn und nur das Waschbecken vor Shou hinderte diesen daran, gegen die kalte Fliesenwand gedrückt zu werden.
 

Ehe sich der Blonde versah bahnte sich eine Gänsehaut ihren Weg über seinen Körper. Der Atem an seinem Hals und die Stille im Raum taten ihr übriges - es war fast ein Déjà Vu. Warum hielt der Kleine sich so nah an ihm...? War ihm nicht gut und er verkraftete den Alk nicht so gut, sodass, weil unten alle sicher schon am pennen waren, er jetzt jemanden brauchte, der darauf achtete, das er nicht umkippte? Oder wollte sich der Kleine einen Spaß mit ihm erlauben?

Shou wurde unwohl. "Hiroto...? Du hast zuviel getrunken, vielleicht solltest du dich ins... Gästezimmer begeben und deinen Rausch ausschlafen...?", murmelte der Blonde halblaut, stützte sich am Waschbecken ab und hoffte nur noch, das Hiroto nichts anderes im Sinn hatte.

"Was ist denn nur...?"
 

Dieses Gefühl des Unwohlseins, hätte Hiroto gar nicht verstehen können. War doch gerade wie im Himmel hier. Nur konnte er sich leider kaum vom Fleck bewegen, denn der Alkohol ließ seine Beine sehr schwach werden und aus eigener Kraft hätte er wahrscheinlich nicht mehr stehen können. Selber Schuld Kleiner, hätte da sicherlich ein sogenannter Saga gemeint, wo er schon etwas gelernt hatte diesen in den wenigen Stunden einschätzen zu können. Wow, dass er dies noch in seinem Kopf behalten hatte! Wahnsinn....

Er musste sich regelrecht in diese Welt und das dazugehörige hier und jetzt zurückreißen, und Hiroto starrte schließlich durch den großen Badezimmerspiegel direkt in Shous Augen. Auch wenn es ihm schwer fiel die Lieder weiter problemlos offen zu halten. Aber die Frage von ihm war so unangebracht.

"Alles...bestens.." kam stark lallend von ihm und da überkam ihm das Gleichgewichtsproblem. "Uhu!" gab er noch schnell von sich, versuchte sich zu retten, indem die Hände nach Halt suchten an dem was sie am schnellsten fanden, Shous Hosenbund. Dort griff er sich mit seiner ganzen noch vorhandenen Kraft fest. Seine Finger glitten ganz ungewollt, aber unaufhaltsam, in die seine Hose.

Erst Sekunden später, als er sich wieder fing und tief durchgeatmet hatte, wurde ihm die Wärme um seine Finger bewusst, Shou hatte noch nicht darauf reagiert und diese Chance musste genutzt werden. Sofort!

Also legten sich Hirotos volle Lippen, sanft auf die haut des Halses vor seiner Nase und er schloss die Augen, verdrängte den erneuten Schwindel.
 

Dieser Blick kam ihm ebenfalls so bekannt vor, so glasig, und doch so eindeutig wissend, was sie wollten. Die tiefen, dunklen Augen des Gitarristen starrten ihn an und Shou konnte nicht anders als einfach zurück zu schauen. Zudem, das Hiroto einige Stunden zuvor noch wie ein unreifes Kind gewirkt hatte, wirkte der Kleinere jetzt wie jemand, der genau wusste, warum er zuvor so und jetzt so.. unglaublich erwachsen wirkte, dass einem fast Angst und Bange wurde. Hatte Hiroto ihnen vielleicht verschwiegen, das er in Wirklichkeit schon 19 oder so war? Er sah nicht so jung aus, gerade eben nun, Shou stellte es Mal um Mal, umso länger er in diese Augen sah, fest. Er wollte wegschauen, aber die Chance ergab sich nicht, der Blick nagelte ihn fest. Und wieder stach es irgendwo in ihm.. Woher kannte der Blonde das nur?

Doch großartig weiter drüber nachdenken konnte Shou nicht, es gab einen Ruck und Hiroto wankte stark, der Blonde konnte nicht schnell genug reagieren und... gleich darauf war es wieder vorbei. Mit einer Veränderung. //Das darf doch wohl nicht...//, Shou sah langsam an sich runter. Neben dem, das sowieso schon in seiner Hose war, hatte sich noch etwas hinzugesellt... Zwei was, um genau zu sein. Zwei Hände, die nicht die seinen waren. Zum Mund öffnen und etwas zu erwidern blieb dem Sänger keine Chance, volle Lippen ließen ihn aufseufzen und zwangen ihn wieder in den Spiegel zu schauen.

Es stach noch heftiger. Diese Leidenschaft in einem Bild. Von einem jungen Mann. Aber das durfte nicht sein, nicht dort die Hände, nicht dort die Lippen, keiner dürfte das... Außer..?

"Hiroto, hör auf, bitte...", kam es leise von Shou, er zwang sich vom Spiegel wegzublicken, legte eine Hand auf den Unterarm des Brünetten, um ihn auf seine Hände hinzuweisen.
 

Hiroto bemerkte diesen Blick auf sich durch den Spiegel ganz genau. was war das? Eine Zustimmung? So kam es zumindest stark rüber und es störte ihn kein bisschen. Es fühlte sich sogar ziemlich gut an, genau so wie er es erwartet hätte. Auch das Shou sich etwas zierte, genauso wie Hiroto sich vor Stunden noch schüchtern benommen hatte. Das was er hier tat war auch nicht sein eigentliches Ich, aber er hatte sich vorgenommen etwas zu wagen, wenn er erneut etwas Besonderes haben wollte und das war hier der Fall. Nie mehr würde er es verlieren, nur weil er sich nicht getraut hatte. Der Alkohol hatte seinen Entschluss ziemlich unterstützt!

"Iie... nicht aufhören." murmelte er vor sich hin, küsste eine andere Halsstelle und seine Hände drückte er mühevoll weiter in die enge Jeans des Anderen. Die Hose aufmachen, würde er in diesem Zustand nicht mehr hinbekommen, also musste es so gehen.

Ein Feuerwerk der Gefühle machte sich in ihm breit, er hätte es kaum beschreiben können, spürte es aber dennoch so deutlich wie nie zuvor. Oder wie fast nie zuvor, dass eine Mal.. Ach aber doch bitte nicht jetzt diese Erinnerungen!
 

Es war doch tatsächlich... Wie einige Tage... Shou schüttelte den Kopf und blinzelte. Hiroto war vielleicht fest entschlossen, aber der Blonde war dafür nüchtern und einen halben Kopf größer als er. Im Notfall konnte er auch durchgreifen! Meinte er zumindest...

"Nein. Kleiner, lass das jetzt, okay?", Shou sprach energischer und zog nun an dem Unterarm die eine Hand aus der Hose und die andere, mit etwas mehr Mühen auch. Wenn der Kleine nicht wollte, dann musste er eben nachhelfen... Vielleicht machten es ihm die Lippen am Hals etwas schwerer, aber... Der Sänger schaffte es dennoch Hiroto von sich zu lösen, sich umzudrehen und den Kleineren bei den Schultern zu packen. "Hiroto, verdammt! Merkst du denn selber nicht, was du hier tust?!".

//Abgesehen davon, dass Saga dich und mich wahrscheinlich auch umbringt, wenn er das gesehen hätte..//.

"Tu es bitte nie wieder.. Ich will... mag.. kann...", Shou verstummte. Driftete ab. Er hatte gekonnte, es gemocht und gewollt... Fast genau das. Einige Stunden nur zuvor...
 

Hiroto spürte dann allerdings die kräftigen Hände von ihm an den Eigenen und so schwach wie er war, konnte er dagegen nichts ausrichten und schon war dieser wunderschöne Moment abrupt beendet.

"Shou~" quengelte er sofort. "Was...was soll das? Ich will aber." Zu anständigen Sätzen war der Kleine nicht mehr richtig fähig, so kam kindisches Gelaber aus ihm raus, welche auch erneut seine Unsicherheit verrieten. "Du... ano..." Ein tiefes Seufzen erklang. "So schön." Die vollen Lippen verzogen sich zu einem frustrierten Schmollmund. "Und dann dein Blick." murmelte er so weiter und kam sich langsam klein und lächerlich vor. Es konnte doch nicht sein, dass er schon wieder abgewiesen wurde.

"Warum geht’s nicht?" wollte er schließlich direkt wissen, krallte sich aber immer noch in der Kleidung von Shou fest um standhaften Halt zu haben.
 

Und der erwachsene Hiroto, den Shou eben im Spiegel gesehen hatte, ging zur Türe hinaus, buchstäblich. Vor ihm stand wieder das Kind, in vollem Ausmaß, es jammerte und verlangte Erklärungen, schmollte. Was zur...?

Noch sah der Blonde durch ihn durch, dachte nochmal an heute früh und ... Schwupps, war er wieder dort, im gedämmten Licht des Bades, den Kleinen bei den Schultern gepackt. Hiroto hatte anscheinend alles falsch gedeutet. So schien es. Vielleicht lag es am Alkohol oder...?

"Es geht nicht, weil es nicht geht, okay?", murmelte Shou nur noch verunsichert, dem Neuling würde er sicherlich nicht erzählen warum, wieso und weshalb. "Lass uns runter gehen, oder-.. Nein, ich bring dich ins Gästezimmer.", nun lenkte er ab und wollte gehen, sah zu, das Hiroto auch ordentlich laufen konnte.
 

Für Hiroto war dies hier nur ein kurzer Spaß gewesen und jetzt schon wieder eher ein Schuss in den Ofen. Zwar hatte Shou nicht direkt nein gesagt, aber es kam dem doch ziemlich nahe und dieser hatte nichts heute getrunken, sondern war noch immer leider bei klarem Verstand. Das konnte doch nicht wahr sein!

"Shou~~" maulte er weiter. "Warum nicht?" Trotzdem ließ er sich stützen und torkelte mit Shou in einer der anderen Zimmer, in denen er sich natürlich nicht auskannte. Interessierte ihn nun auch herzlichst wenig. Von unten kamen keine Geräusche mehr, soweit er dies noch beurteilen konnte. Vielleicht kam die nächste Gelegenheit in einem der Betten?

Dieses sah er schon auf sich zukommen. Weich und warm... Ach genau so was brauchte er jetzt, denn die Müdigkeit überkam ihn immer mehr.

"Ich will Sex." gab er noch bittend von sich und ließ sich dann schon wie ein Sack auf die Matratze fallen. "Onegai~!" säuselte er mit geschlossenen Augen weiter, ließ allerdings Shous Hand nicht los und konnte Unglaublicherweise die Kraft aufbringen ihn zu halten.
 

"Weil, okay? Ist nicht weiter relevant!", meinte Shou bestimmt und schob den Kleineren in das Gästezimmer. Der Brünette schien müder zu werden und der Alkohol sein übriges zu tun. Umso besser..

"B-Bitte...?", erstaunt kniete sich der Blonde neben dem Bett nieder, da er seine Hand vorläufig eh nicht wieder bekommen würde. "Hiroto.. Ich bin nicht der Richtige dafür, verwirf den Gedanken, verdammt...", murmelte er leise, ließ den Brünetten vorerst seine Hand behalten und sah den Kleinen an. "Schlaf jetzt...", er strich ihm mit der freien Hand über die Wange und lächelte noch mal kurz. "Morgen früh wird es schon viel besser aussehen...". Damit versuchte der Blonde seine Hand wieder frei zu bekommen.
 

Schon wieder bekam Hiroto ein Nein, aber um darauf in Wiederspruch zu gehen, fehlte ihm nun die Kraft. Erst einmal die Augen geschlossen und das weiche Bett unter sich gespürt, verließen ihn die Kräfte mehr und mehr und schon war halb am Schlafen und nahm Shou’s Worte nur noch gedämpft wahr.

"Oyasumi..." kam noch ein letztes Mal leise von ihm, bis er vollkommen in die Traumwelt abdriftete. Und im gleichen Augenblick, was für ein Zufall, hörte man schwere Schritte auf der Treppe hochkommen und eine Stimme rief:

"Ficken!!" Eher wurde es gegrölt, aber das machte in Sagas Zustand keinen Unterschied mehr. „Wo bist du Shou? Pon? was treibt ihr denn hier oben?“

Nachdem im unteren Teil der Wohnung Nao und Tora gänzlichst am Schlafen waren und Saga sich dem weiterhin versucht hatte zu wiedersetzen, fiel ihm auf, dass zwei fehlten. Diese konnten nicht weit sein und so schunkelte er seit geraumer Zeit im unteren Teil der Wohnung rum und mühte sich nun mit der Treppe ab. "Auch schon... pennen?"
 

Eigentlich war es Shou leid, den ewig Nüchternen zu spielen, der immer alle ins Bettchen bringen musste. Nur bei Hiroto war es was Neues. Er löste seine Hand von ihm und gab ihm wenigstens einen kleinen Bussi auf die Wange, worauf dieser zu Lächeln anfing. Was der Kleine wohl alles durchgemacht hatte...?

Unter Ächzen richtete sich Shou auf, ging leise aus dem Zimmer und folgte dem Lärm, den Saga da auf der Treppe veranstaltete. "Scht!", fauchte er nur und hastete auf seinen Kumpel zu um ihn zu stützen und die Treppen zu überwinden, um ihn letztlich in dessen Zimmer zu schleifen. "Du hast es heute wohl eindeutig übertrieben, was?", grinsend öffnete Shou die Türe und versuchte den starken Alkoholgeruch zu ignorieren.
 

Zwar hatte er eben nach Sex gerufen, aber wenn er ehrlich zu sich selber, und selbst als er Shou an der Seite spürte, überkam ihm nicht das Gefühl der Geilheit, welches er sonst immer in diesen Situationen wahrnahm. Vielleicht lag es daran, dass er immer mehr zu realisieren begann, dass sie nun eine komplette Band waren, dass vieles auf sie zukommen würde und dass sie alle hoffentlich glücklich machen würde. Ja genau, mehr wünschte er sich nicht. Seine Freunde lächelnd zu sehen, sich selber natürlich auch, aber das würde er so oder so tun, denn in seinem Leben hatte er noch mehr Freude an anderen Dingen, als zum Beispiel Shou oder...ja eigentlich nur Shou, aber das reichte vollkommen.

"Warum leise sein?" grölte er weiter, riss Shou regelrecht an sich und stolperte mit ihm sturzbetrunken in sein eigenes Zimmer. Dort ließ er sich sogleich auf sein Bett fallen und riss seinen Kumpel mit an sich.

"Leider ist die Party vorbei, ich hab wieder mal am längsten durchgehalten, yeah!" Aber hier im Liegen gab es kein zurück mehr vor der Müdigkeit. Sie übermahnte ihn, Shou an seiner Seite gab ihm den Rest. "Gute Nacht und bis morgen... da aufräumen, nech." Als wenn dies noch wichtig gewesen wäre. Saga schloss müde die Augen, sah friedlich wie ein Baby aus und war Schwupps...eingeschlafen!

009

Mehr oder weniger verlief die Nacht ruhig, fand zumindest Shou. Es war der Fall, dass ,wenn Saga total sturzbetrunken war und er einmal im Bett lag, er kaum seine Position änderte und damit.. Naja, Shou die ganze Nacht, bis 13 Uhr an Saga gekettet war - wortwörtlich. Als dieser sich endlich regte, ging es dann los. 4 von 5 Membern hatten einen Kater deluxe und beschwerten sich bei dem kleinsten Laut und der Blonde konnte und wollte es sich auch nicht verkneifen, immer mal wieder ein "Tja, Persönliches Pech.", rauszuhauen, wofür er mehrere böse Blicke und gerne auch mal leichte Kniffe in die Seite erntete. Hiroto sprach kaum mit ihm, aber wer weiß, ob sich der Kleine noch an das Vergangene erinnerte?...

Letzten Endes war das Haus wieder sauber und die 5 trennten sich - auch Shou ging nach Hause, für einen Tag, Sachen waschen, ein wenig bei seinen Eltern sein. Am Tag darauf war er jedoch wieder bei Saga, da sie alle zu proben hatten, einen neuen Song fertig zu stellen und das Tape aufzunehmen. Rasch und ohne dass es so wirklich einer realisierte, waren 2 Wochen rum.

Alice Nine, also die Mitglieder der Band, saßen in ihrem Probenraum und machten grade Pause, als auf einmal der junge Manager und Inhaber in den Raum kam. Etwas überrascht über den persönlichen Besuch sahen ihn alle an. Der grinste und gab Shou einen Brief. "Ich habe mir erlaubt, euer Tape ein wenig durch die großen Studios gehen zu lassen, mit einem Bild und eurem Status. Ich weiß... Schaut nicht so, eigentlich hätte ich euch fragen sollen, aber ich wollte mal sehen. Und na ja...", er stockte, Shous Augen weiteten sich nämlich schon, "Ein Studio, also ein Label, besser gesagt, scheint reges Interesse an euch zu haben. Sie wollen ein Treffen und wenn ihr euch gut anstellt, kriegt ihr dort Probezeit.", der junge Mann lächelte und verschränkte die Arme. Shou indes reichte den Brief an Nao weiter. "Die PS-Company...", nuschelte er nur. Der Name war ein Begriff... Für ziemlich viele... "Das ist ja...", Shou war perplex, überrascht, aber im Positiven Sinne. So wandte er sich an Saga. "Kneif mich und sag mir dass ich träume..."
 

Gedankenverloren saß er gerade an seinem Bass und übte vor sich hin. Ein bisschen Abschalten hatte er nötig. Nicht nur das die Aufnahmen ihnen alles abverlangt hatten, denn es war anstrengender gewesen als er sich hätte träumen lassen, nein auch die Modelagentur hatte ihn wieder für Tage gefordert, mehr Arbeit als er eigentlich vertrug. In den vergangenen zwei Wochen hatte er sich auch mehr und mehr mit ihrem kleinen Neuen angefreundet, mittlerweile kamen sie gut miteinander aus. Nie hatte Saga etwas von dem Zwischenfall in seinem Gästebadezimmer erfahren und es sollte wohl vorerst auch so bleiben. Wahrscheinlich zum Glück. Auch die angeblichen Gefühle zu Shou waren schon längst wieder verflogen. Einfach falscher Alarm gewesen. Ihr kleines Techtelmechtel hatte ihn zu sehr aus der Bahn gerissen. Ein Fehler war dies gewesen, den er nun wieder berichtigt hatte. Da war rein gar nichts mehr zwischen ihnen.

Ab und an nippte er an einer Wasserflasche, ließ sich von nicht aus der Ruhe bringen, übersah selbst die Blödeleien von Nao, Tora und Pon, den mittlerweile Alle so nannten, bis die Tür aufging und jemand etwas laberte von dem er zuerst nichts verstand. Bis Shou dann diesen Satz von sich gab.

"Ich vögel dir zur Bestätigung auch gerne das Hirn aus dem Kopf!" Allerdings konnte er sich solche Bemerkungen immer noch nicht verkneifen. "Also zeig mal her!" Er nahm den Brief entgegen und da stand Tatsache PS Company schwarz auf weiß. "Die wollen uns!" Jeder stellte sich hinter ihn um es mit eigenen Augen sehen zu können und ein Jubel ging durch ihre kleine Menge.
 

"Arsch!", murrte Shou und knuffte nun anstatt seiner, Saga in die Seite. Es stimmte aber. Außer solchen Anmachen und blöden Sprüchen kam nichts mehr, auch wenn Shou bei Saga im Bett schlief. Kuscheln dort und mal ne Umarmung hier, das Normalste vom Normalen also. Für die Beiden...

Shou hatte das im Bett schon wieder verdrängt, auch alles andere, es war noch irgendwo da, ganz weit hinten in seinem Kopf, hinterletzte Schublade, aber immerhin... Es war noch da... Aber der ganze Stress hatte alle gezwungen sich nur noch auf die Band zu konzentrieren, den Mittelpunkt momentan.

Und dieser Mittelpunkt wurde nun gewürdigt, die ganze Arbeit war nicht umsonst gewesen. Hiroto begann mit Nao vor Freude im Kreis zu hüpfen und Tora grinste so stolz und breit, als wäre er grade Vater geworden. "Das Treffen ist morgen, also habt ihr dann ab jetzt frei. Ihr geht zu den Typen, schaut euch dort in der Company um und dann geht ihr mit ihnen Essen. Sie werden euch Fragen stellen, also bereitet euch gut vor und zieht was ordentliches an.", meinte der Manager noch, gratulierte ihnen noch zweimal und verschwand dann mit der Begründung, das er sie nun mit ihrer Freude alleine lassen würde. "Ist das nicht toll?? Saga, du musst nicht mehr Modeln nebenbei und Nao nicht mehr in der Bäckerei arbeiten und und und... Wir... woah, verdammt!", vor Aufregung hatte Shou zu zittern begonnen, grinste wie ein Honigkuchenpferd und fiel dann erstmal seinem Besten Kumpel um den Hals. "Freiheit!"~
 

"Hey, hey Kleiner!" Er legte die Arme um seinen besten Freund und drückte ihn an sich. "Hast du etwas gegen meinen Modeljob?" Aber Shou hatte schon Recht damit. Was würde alles auf sie zukommen, wenn dieser Vertrag zustande kommen würde? Was genau musste man bei der PSC alles machen? Aber das würde man ihnen mit Sicherheit am morgigen Tag erklären. Sein Herz klopfte immer schneller und schließlich wie wild gegen seinen schmalen Brustkorb. Wahnsinn! Das hätte er durch den ganzen Raum schreien können.

"Also Leute. Wegen Morgen müssen wir noch ein wenig was regeln." Und so verbrachten sie den ganzen Abend mit Benehmregeln, ausgedachten Fragen beantworten und natürlich, Saga konnte es nicht lassen, mit Alkohol trinken. Zur Feier des Tages, wie er es nannte. Ganz wichtig, ohne ging das gar nicht!

So verging die Zeit, Shou schlief dieses Mal nicht bei ihm, er wollte diese Neuigkeit seinen Eltern nicht vorenthalten, denn für ihn war es mehr und mehr die Sehnsucht endlich das tun zu können, was er immer wollte.

Auch der nächste Tag verlief ganz wie er sollte. Das Gespräch mit den Managern verlief einwandfrei. Zwar war es unausweichlich, dass man ihnen ihre Nervosität anmerkte, aber das gehörte dazu, wie vieles Verhaspeln beim Sprechen und auch einiges Schweigen, wenn die Aufregung überwiegte. Aber schließlich bekamen sie zum Schluss ihren Probevertrag für zwei ganze Wochen. War das nicht schon was? Man würde ihr kleines Demo Tape verbessern, auf eine kleine begrenzte Stückzahl vervielfältigen und Alice Nine als band auf einige Events schicken. Zwar waren die nicht groß, man durfte mit vielleicht 20-25 Besuchern rechnen, aber hey! Sie würden zu fünft gemeinsam auf einer Bühne stehen! Sie durften danach ihr eigenes billiges Merchandising verkaufen und Flyer selber verteilen! Für ihre Band, für das was sie selber erschaffen hatten!

"Scheiße, ist das geil! Ich brauch n Weib!" Wenn das nicht Saga's beste Worte waren um seien Freude auszudrücken.
 

Eigentlich hatte Shou nichts gegen den Modeljob, aber es war schon besser, wenn Saga limitiert für Alice Nine blieb und nicht unter seinem wirklichen Namen in der Modelbranche umhergeisterte... Fand zumindest der Blonde~

Der Abend verlief dann wirklich lustig. Was Nao alles noch von Knigge wusste und wie Tora das falsch verstehen konnte. Wie Hiroto vormachen wollte, wie man auf eine Frage ordentlich antwortete und dabei mit vollem Mund sprach. Alles solche Beispiele, wo die 5 Freunde am laufenden Band am Boden lagen und sich vor Lachen krümmten. Herrlich mit anzusehen, ehrlich...~

Der Tag mit den Managern hingegen, war sehr gewöhnungsbedürftig. Das waren beide erfahrene Füchse in ihrem Gebiet und sie konnten wohl auch zuschlagen und Verdrehen, wenn man ihnen unsympathisch wurde. Aber.. Alice Nine hatte Glück, sie wurden freudig aufgenommen und bekamen den Vertrag, ein Hoch für Shou, der von da an verdammt breit grinste. Die Aussicht, ihre Zukunft... KEIN Studium und Shou konnte seinen Eltern eines auswischen! Verdammt genial... "Ich weiß gar nicht.. geht jemand mit mir irgendwo hin, Disco oder so? Ich...", der Blonde fand nicht mal die richtigen Worte, so aufgeregt war er, sein kleines Herz schlug heftigst. Er musste sich irgendwo abreagieren. "Weiß jemand was?", hoffnungsvoll sah er in die Runde.
 

Bei der letzten Frage seines Freundes hob Saga verwundert eine Augenbraue.

"Bitte was möchtest du? In einen Club? DU?" Er konnte es kaum glauben, das gehört zu haben. Die Frage von ihm, von Shou, der noch nie von sich aus in eine Diskothek gewollt hatte. Zwar war er immer mit Saga mitgekommen, aber von sich aus, wow! Verdammte Scheiße! Das waren Fortschritte an einem Tag, die er sich nicht einmal in seinem ganzen Leben erträumt hätte.

"Aber hallo, komm ich mit!" Hiroto war sogleich dabei, wo Shou war, war auch er, da ließ sich nichts drehen und wenden. Auch wenn man bei seinem Alter arg aufpassen musste. Den Vorfall von vor zwei Wochen...Hiroto kramte in seine Gedächtnis, Da war ein Vorfall gewesen? Na besser, wenn er sich wohl nicht mehr daran erinnerte.

Nao und Tora konnten sie leider nicht begleiten. Tora hatte das starke Bedürfnis ebenfalls seiner Familie davon zu berichten und Nao wollte mit seiner kleinen, süßen Freundin feiern. Verständlich.

So nahm sich Saga vor am Abend endlich mal wieder ein oder zwei Weiber abzuschleppen. Der Tag würde in einem Paradies voller Gelüste enden.

Da sie hier vor der PS Company noch in ihren Anzügen rumstanden, denn sie mussten gepflegt auftreten, schlug Saga einen stilvollen Club vor, er hatte durch seinen Job mehr und mehr Clubs kennen gelernt, welche aber auch nicht gerade billig waren.

"Ich lad euch auch ein, keine Sorge. Zur Feier des Tages." Und schwubbs waren sie in einem Taxi verschwunden und fuhren zu dritt in die Innenstadt von Tokyo City. Der Abend war schon weit fortgeschritten aber die vielen bunten Lichter ließ einen dies kaum bemerken. In einer Seitengasse war laute Musik zu vernehmen.

"Sind da." gab Saga von sich, bezahlte die teure Fahrt, stieg aus und atmete die frische, freie Luft tief durch seine Lungen ein.

"Dann auf in das Vergnügen!"
 

Hja, auch Shou konnte mal so einen Vorschlag machen, hja, das ging tatsächlich!!~ Kichernd knuffte Shou Hiroto in die Seite und schloss sich, nach der Verabschiedung von Nao und Tora, Saga und dem Taxi an. "Du hast bestimmt wieder Beziehungen, das hier ist feinste Ecke von ganz Tokyo...", murmelte Shou begeistern, als er ausstieg und sein Blick auf den Club fiel, der einladend einen roten Teppich ausgerollt hatte, von 3 Türstehern bewacht wurde und eine nicht grade kurze Schlange daneben stehen hatte. Viele wurden abgewiesen zu gehen, wenige eingelassen. Die Musik drang gedämpft heraus und es schien ziemlich hoch herzugehen da drin. Shou bekam Respekt vor Sagas Arbeit und hielt sich dicht an ihm. "Und jetzt holst du bestimmt deinen VIP-Pass raus und wir kommen ganz lässig cool da rein, oder?", grinste der Blonde seinen Kumpel an, während Hiroto sein Hemd zwei Knöpfe öffnete und sein Jackett etwas lüftete.
 

Er sah zu seinen beiden Schützlingen, wie er es jetzt mal ausdrückte, zurück und lächelte.

"Nein, Gesichtskontrolle." Und schon kam ein breitschultriger, muskulöser Mann auf sie zu, musterte Saga und lächelte dann.

"Gehören zu mir." meinte er noch zwinkernd, damit gar nicht erst Fragen wegen Hirotos Alter aufkam. So waren sie 5 Minuten später an der langen Warteschlange vorbei und im lauten Club, der sehr stilvoll und zweifarbig in rot und weiß eingerichtet worden war. Leider kam es so, dass zuerst sehr viele Leute Saga begrüßen wollten und er regelrecht mitgezogen wurde.

"Ich komm gleich zu euch!" schrie er fast wegen der lauten Musik und erhaschte noch kurz Shous zustimmenden Blick.

Hiroto schaute sich derweilen interessiert um.

"Das ist …wow." gab er erstaunt von sich. "Ich mein ich weiß mittlerweile, dass Saga modelt, aber das hier? Wo bekommt er diese Kontakte her? Er modelt doch 'nur' für diese angebliche Visual Kei Szene, aber das hier sieht total anders aus." Schade dass man selber nicht mit so etwas protzen konnte. Er hätte es zu gerne getan. "Aber komm..." Hiroto deutete auf freie Plätze in einer Ecke. Ruhe schienen sie Beide eh zu haben, denn kaum jemand interessierte sich wirklich für sie, hier und da ein unbedeutender Gruß, aber mehr bisher auch nicht. Eine Kellnerin kam noch auf sie zu und da Saga versprochen hatte zu zahlen, bestellte er zwei Drinks für sie. Für Shou natürlich ohne Alkohol, dass hatte er sich gleich zu Anfang gemerkt. Anscheinend schien Saga doch länger zu benötigen, denn dieser war noch immer nicht wieder aufgetaucht, als ihre Drinks gebracht wurden. Na gut, dann stieß er eben mit Shou alleine an.

"Auf...den Vertrag, den Abend, diesen Wahnsinns Club und uns!" Er sah bei diesem Spruch seinem Gegenüber tief in die braunen Augen und erhob sein Glas.
 

Gesichtskontrolle, welch anderer Part um zu wissen, wer vor einem stand. Aber der Türsteher war wohl ziemlich sicher in seiner Position, erkannte Saga nach einem prüfenden Blick und keine Minute zu lange standen sie drinnen. Zwar wurden noch die Jackettaschen und Hosentaschen überprüft auf Waffen und ähnliches, aber da war ja nichts weiter, außer der Geldbörse und vielleicht einem Kamm.

Tja und als nächstes sah Shou nur noch eine riesen Menge Menschen auf sie zustürmen und schwupp war Saga weg und er mit Hiroto alleine. So schnell konnte es gehen, aber der Blonde gönnte es seinem Kumpel und sah ihm grinsend hinterher. Auf dem Weg zu den freien Plätzen in der Ecke, die gemütlich beleuchtet wurde und etwas ruhiger lag, begegnete Shou sogar jemand, den er kannte - ein Kollege seines Vaters, der ihm kurz die Hand schüttelte und nochmal - sehr nachträglich - zum großartigen Abschluss gratulierte, und bemerkte, wie groß er doch schon war, und hach ja, was für ein hübscher Mann. Shou lächelte und bedankte sich, wie er es gelernt hatte und saß wenige Augenblicke neben Hiroto, einen Drink in der Hand.

"Jap, Genau, auf diesen wunderbaren Tag!", er erwiderte den Blick lächelnd und trank dann ein wenig - tatsächlich schmeckte es hier noch viel besser... Wow. Hoffentlich war es nicht allzu teuer... Rein aus Spaß blätterte Shou mal durch die Karte von Snacks und fand einige billigere... Also, was man dort unter "billig" verstand, das entsprach ungefähr dem Kaufpreis einer kleinen Flasche Moet&Chandon. "Krass...", der blonde Sänger schlug die Karte wieder zu und legte sie weg, sah dann zu seinem Gitarristen. "Warten wir noch auf Saga, oder gehen wir tanzen?", Ou ja, Shou war richtig hibbelig, wie er die Tanzfläche sah, wo sich doch ganz schön viele tummelten, eng aneinander, im Rhythmus der schweren Bassbeats. Ou jaaa.
 

Immerhin ließ sich der große Herr Saga eine ganze Menge Zeit und Shou schien großes Interesse daran zu haben, endlich auf die wilde Tanzfläche zu kommen. Bei Hiroto sah dies derzeit nicht anders aus, also warum warten? Wäre doch vergeudetete gemeinsame Zeit. So trank er seinen Cocktail erst ein Mal halb aus und nickte seinem Freund dann zu.

"Tanzen!" gab er freudig von sich, griff wie gewohnt nach Shou's Hand, zog ihn auf die Beine und mit hinter sich her, bis sie zum Glück ein kleines freies Stück Boden erhaschten und sich dort zwischen zig andere Menschen quetschten. Es blieb gar nicht aus, dass sie sich sehr nahe kamen, denn von hier und dort kam immer wieder eine Schulter, Arm oder Hintern, der sie anstubbste und in Bewegung brachte.

Um ehrlich zu sein, Hiroto hatte mit Shou noch nie getanzt und wusste gar nicht wie er auf ihn eingehen sollte. Welche Bewegung bevorzugte er? Ganz blamieren wollte er sich hier natürlich schließlich auch nicht und so war er an der Reihe ganz einfach die Initiative zu übernehmen und ihn an die Schultern zu fassen, dass sie zumindest schon mal einen kleinen gemeinsamen Rhythmus bekamen.

In den letzten vergangenen Zwei Wochen, die sie sich nun kannten, hatte Hiroto zugeben müssen, dass er Shou verdammt sexy fand. Ganz ehrlich auch in diesem Anzug von heute. Es war in seinem Leben von Anfang an so gewesen, dass er bisexuell war. Wann hatte er dies bemerkt? Eigentlich schon im Kindergarten, aber da nahm man so etwas nicht ernst und nicht komplett wahr. Aber im Alter von 13 kam es dann zum ersten Sex mit einem Kerl. Okay sie hatten sich einen geblasen...aber warum dachte er daran, wenn er vor Shou stand? Schnell schüttelte er diese unbedeutenden Gedanken ab und sah sein Gegenüber wieder lächelnd an. Bisher wurden nur schnelle Lieder gespielt und Hiroto musste zugeben, dass er kaum in Form war und schon zu schwitzen begann. Ließ sich auch gut auf die Wärme hier drinnen schieben. Perfekte Ausrede.

Na ja, aber genau bei solchen Gedanken, wendete sich immer das Blatt. Anscheinend hatten die in Filmen sich das aus der Realität geklaut! Denn dem war auch in diesem Moment so, denn prompt spielten sie eine der neusten Hitballaden aus den Oricon Charts. Der Vorteil daran war, dass er dieses Lied sogar mochte und auch so gar nichts gegen enges Tanzen mit seinem Partner hatte. Nur ob Shou dies auch tat und nicht vielleicht lieber was erneutes Trinken wollte, das musste er rausfinden. Ein fragender Blick zu ihm hoch musste dies klären, zum Sprechen war es hier definitiv zu laut.
 

Gott sei Dank sagte Hiroto ja zu der Tanzaktion - Alleine wäre es schon wieder eine Überlegung wert gewesen, dort wirklich raus zu gehen. Denn alleine so richtig abzudancen..? Naja, dafür war der Blonde dann doch zu schüchtern. Unter breitem Grinsen trank auch er noch einen Schluck und wartete dann auf seinen Freund, ließ sich von ihm auf die Tanzfläche führen, wo beide erstmal nach einem überhaupt freien Platz suchen mussten.

Zum einen herrschte hier kein übertriebenes Blitzlicht oder Discolicht, die Tanzfläche lag eine Ebene tiefer und war nur über Treppen von allen vier Seiten zu erreichen, sodass man von erhobener Ebene wunderbar auf die Tanzenden Leute herabschauen konnte. Schon am Treppenabgang sah sich Shou um, fand dann wirklich eine Stelle und glitt mit Hiroto in die dichte Masse an Menschen. Das die Menschen um sie herum sie antrieben, passte dem Blonden auch in den Kram, denn auch das war wieder eine Vereinfachung der ganzen Sache. Früher war Shou, bevor er den PC entdeckte, gerne Mal mit Saga auf kleinere Partys, damals noch ohne Alk, gegangen und hatte dort getanzt - wie es schien, konnte man da auch nicht viel verlernen. Zwar machte es sich im Anzug etwas unpraktischer, aber wenigstens sah es eleganter aus. So fanden die beiden schnell einen Rhythmus und lächelten einander an.

Natürlich bekam der Blonde auch nichts von Hirotos Gedankengang mit, denn wie die Vorfälle mit Saga, hatte er auch diesen im Bad so gut wie verdrängt - er hoffte inständig, das Hiroto wirklich nur sturzbesoffen gewesen war... Jedenfalls.. war ja klar, das es wieder zum Schnelligkeitswechsel kam, wie überall es mal die Schnelle-Sektion gab und die langsamere. Aber hey, probieren, früher hatte Shou mit Saga alles durchgemacht, was ging. Also zuckte der Blonde grinsend mit den Schulter, á la "ist mir egal, wenn du möchtest", und wurde glatt ein wenig an seinen Gitarristen herangedrängt. Fürs Trinken war nachher noch Zeit... Nur leider hatte der Sänger nicht so wirklich Ahnung, wie man denn nun genau "enger beieinander" tanzte... Er sandte einen hilfesuchenden Blick zu Hiroto und grinste einfach schief - Dummerchen...
 

Anscheinend wollte Shou nichts trinken und diesen Song genau wie die Anderen zuvor genießen. Also warum nicht und da Hiroto der Kleinere und Jüngere war, ging er selbstverständlich davon aus, geführt zu werden, aber Pustekuchen! Da er seinen Gegenüber auch erst seit zwei Wochen kannte, konnte er Shou noch nicht so sehr gut einschätzen und kannte nicht alle seine Macken und Verhaltensweisen. Daher überraschte es ihn nun schon, dass er so hilflos seinen Blick suchte und nach der Führung bat.

Zwar war Hiroto erst 16 Jahre alt und wusste selbst nicht genau wie man eigentlich eine 'Dame' zu führen hatte, aber ein Blick in die Menge sagte ihm, dass es anscheinend keine Regeln gab, denn jeder schien es anders zu handhaben. Also ganz einfach: Shous Hände sich um den Hals legen, die eigenen Arme um seine Hüfte schlingen, reichte das so? Bestimmt, denn es fühlte sich gut an und das war doch die Hauptsache bei so einem engen Tanz. Ob danach wohl noch eine Ballade kam? Wenn nicht wäre der Moment sofort wieder vorbei und daher lief ihm die Zeit davon. Das Lied hatte die Hälfte schon gut erreicht, das erkannte er an dem gesungenen Refrain und es dauerte vielleicht noch 2 Minuten an.

Er drückte die Hüfte eng an seinen Tanzpartner, wollte alles genau richtig machen, wollte dass es für Shou ebenfalls so schön war und vielleicht klopfte dessen Herz ja in diesem Moment genauso stark gegen seine Brust wie es das bei ihm selber tat. Den Kopf lehnte er sanft gegen Shous Brust und atmete die stickige Luft tief ein. Seine Hände, welche nun eh schon verdammt nahe an dem Hintern von seinem Freund lagen, rutschten nun genau auf diesen. Hiroto bekam dies gar nicht wirklich mit, er genoss nur diesen Moment und sein Körper reagierte auf diese Nähe und Wärme von ganz alleine.
 

Tja, das war eben was, was man in der Tanzschule neben Standarttänzen NICHT lernte - Schmusesongs und ähnliches. Pech für Shou und Hiroto, aber der Kleinere schien genau zu wissen, oder tat zumindest so, als wisse er wie es geht, denn kaum 30 Sekunden später hatte Shou die Arme um Hirotos Hals geschlungen und dieser seine Arme um die Hüfte des jungen Sängers. Gut.. So standen Mann und Frau da. Und so, wie das jetzt eben wirkte, wurden beide auch angeschaut.. Aber hey? Shou lief auch mit Saga immer Händchenhaltend durch die Gegend...

Genau da bemerkte Shou, da er alles, was er hier so tat, mit Saga verglich. Das hatte er mit Saga so gemacht und das so, das andere wiederum andersrum... Komisch oder? Grade jetzt, wo der Brünette doch weg war und er mit Hiroto allein auf der engen Tanzfläche war, Arm in Arm. Ja, Shou bedeutete es eigentlich nichts, er wollte nur tanzen und mit Sa-... Stopp.. Jetzt war Hiroto dran.

Schmusezeiten waren angesagt, aber es war angenehm. Der Blonde stützte das Kinn leicht auf dem Kopf des Kleineren ab und wiegt weiter im Rhythmus, als der andere sich noch enger an ihn drückte und dessen Hände woanders... hinwanderten. Wie Shou sich umsah, sah er auch, das es viele so machten aber die küssten sich auch aller drei Minuten und überhaupt, die Frauen spürten bestimmt nicht etwas Harte-... "Eh...", langsam blinzelte der Blonde... Spürte er da richtig und... vor allem, Hiroto?! Ein wenig versteifte sich Shou, unsicher, weshalb das grade jetzt von Hiroto kam und bei ihm und jetzt und... zu viele Fragen. Bis vor 3 Sekunden war es sehr schön gewesen!
 

Selbst wenn Shou etwas zu ihm gesagt hätte, hätte Hiroto es nur hören können, wenn es ganz nah an seinem Ohr gewesen wäre. Oh welch wunderbare Vorstellung ihm da eine Gänsehaut verschaffte.

Nur noch wenige Sekunden trennten das Lied von seinem Ende und Hiroto musste handeln, wenn er diesen kostbaren Moment nicht fruchtlos verstreichen lassen wollte. Seine Hände nahm er von Shous Hintern und er griff nach einer von seiner freien Hand, zog ihn plötzlich mit von der Tanzfläche und geradewegs aus dem Club raus. Es war eher eine Kurschlussaktion, als das sie wirklich gut überlegt war, aber nun war es eh zu spät um darüber nachzudenken. Auch blieb er nicht gleich neben dem Eingang des Clubs stehen, sondern zog Shou noch ein Stück weiter mit in diese Seitenstrasse rein, bis er endlich stehen blieb und die kühle Nachtluft tief einatmete.

"Sorry..." murmelte er dann leise. Nicht einmal der Alkohol war hier eine Entschuldigung, denn er hatte kaum welchen getrunken.

Langsam drehte er sich zu seinem Freund um und sah ihm gleich tief in die Augen. Die Hand hatte er noch nicht losgelassen, Shou hatte sich bisher nicht beschwert.
 

Es passierte viel zu schnell, als das Shou selbst irgendwie reagieren konnte, im einen Moment spürte er noch die Wärme an sich, im nächsten stolperte er schon die Treppen hinauf und im wieder nächsten Moment sahen ihm die Türsteher misstrauisch hinterher, wie er in der Gasse verschwand.

Klang nach einer schnellen Nummer, aber das hätte auch genauso gut auf der Toilette gepasst, wenn man mal so darüber nachdachte.

Aber so was traute Shou Hiroto ganz und gar nicht zu, auch schon mal aus dem Grund betrachtet, das der Blonde sich dagegen wehren würde. Also... Was sollte diese Situation nun? Mitten in der Nacht - denn es war dann doch schon ganz schön spät - und dann auch noch in einer Gasse? Verwirrt sah Shou zu seinem Kumpel und erfreute sich wenigstens an der Wärme der Hand von Hiroto. "Ehm... Also, ich nehme dir ja nichts übel, aber... was sollte das denn? Saga wird uns sicher suchen.", meinte der Sänger leise und sah sich kurz um. Es war ja doch recht kühl hier, hoffentlich kamen sie wieder rein.
 

Natürlich wusste Shou wieder nicht Bescheid. In der letzten Zeit hatte Hiroto auch festgestellt, das Shou in Sachen Intimitäten aller Art nicht sonderlich bewandert war. Das bemerkte man allein schon daran, dass er bei schweinischen Witzen oder Andeutungen oft errötete oder nicht direkt wusste was er darauf kontern sollte. Man musste mit ihm ganz behutsam umgehen. Also auch jetzt unbedingt nichts überstürzen und so antwortete er nicht direkt auf Shous Frage, sondern wollte es ihm zeigen, wie sanft er selber sein konnte, wie zärtlich und verführerisch er küssen konnte.

Die beiden breites abgekühlten Hände legte er ohne zu fragen an Shous Wangen, er sollte nicht komplett überrumpelt werden, aber trotzdem legte er nur Sekunden später wieder seine vollen Lippen auf die des Anderen. Ein heißer und kalter Schauer zugleich durchfuhr seinen Körper und zum Glück spürte er kein Entweichen von dem Anderen. Aber darauf konnte Hiroto nicht wirklich achten, denn er schloss sogleich seine Augen und genoss nur noch, diesen wundervollen und so kostbaren Moment.
 

Tja, wie schon so oft erwähnt, war eben dieser Aspekt Shous einziger Punkt in dem er mal sagen konnte "Keine Ahnung!". Wäre so etwas wie Erotik im Abschluss drangekommen, wäre er glatt durchgefallen, deshalb ein großes Hurra! auf das Kultusministerium, des es keine solchen Fächer und Fragen in die Prüfungen mit einbaute.

Shous einziger Lehrer in dieser Sache war dann immer Saga gewesen, auch wenn der Blonde ein richtiger hoffnungsloser Fall war... Dennoch... Wie man küsste, das hatte er sich gemerkt.

Auch wenn diese Situation denkbar... undenkbar war. Ewas unwirklich. Hatte ihn Hiroto nur aus dem Club gezogen, um ihn zu küssen? Nur deshalb? Perplex sah der Blonde in die braunen Augen seines Gegenübers, tat keinen Mucks, fühlte nur die Wärme auf den Lippen und die Kälte an den Wangen. Als Hiroto dann seine Augen schloss, fielen auch die des blonden Sängers wie automatisch zu und, etwas unsicher, ging darauf ein, legte zaghaft die Hände auf die Hüften des Kleineren. Na ja, ein kleiner... Kuss konnte ja nicht schaden..
 

Und er ging darauf ein! Hiroto hatte es nicht direkt erwartet, aber zumindest sehr gehofft und endlich tat Shou das Richtige und erwiderte diesen Kuss und das nicht mal sonderlich schlecht. Sein Herz in der Brust begann zu rasen und er konnte es noch kaum glauben, als er sogar die Zunge des Anderen verspürte, wie sie um Einlass bettete und er gewährte sofort. Da musste man nicht mehrmals fragen um den zu bekommen.

Ein kleines Aufseufzen entfleuchte ihm, als er die Lippen öffnete und Shou aufnahm. Es war unausweichlich, dass er sich enger an ihn drückte, dass er eine Hand von der Wange über den Hals in seinen Nacken wandern ließ. Die Hände von Shou auf seiner Hüfte ließen seine Lenden zu kribbeln beginnen, wo er doch vorher schon die Erregung gespürt hatte.

Allerdings bemerkte in dem Moment, wo die Beiden in der Seitengasse so viel Erotik miteinander austauschten, Saga dass sie fehlten. Endlich kam er von seinen so genannten Freunden los und wollte sie in der Ecke, wo er sie zuletzt gesehen hatte, aufsuchen. Aber dort waren sie nicht mehr und nachdem er gute 10 Minuten die Tanzfläche mit Blicken abgesucht hatte kam er zu dem Entschluss, dass es wahrscheinlich war, dass sie sich nach draußen verzogen haben mussten. Wieso auch immer! Vielleicht gefiel es ihnen hier nicht? Aber dann hätten sie etwas sagen können, dachte er sich grummelnd und schaute zum Ausgang. Netter Abend, dass musste er ihnen ja lassen. Seine eigene Stimmung sank gerade fast bis in den Keller, da mussten sie sich sehr ins Zeug legen um das wieder zu ändern. Hoffentlich waren sie nicht schon auf eigenen Faust wieder gegangen.

Und in der Dunkelheit der kühlen Nacht standen sie noch immer eng aneinandergedrückt unter dem sternenklaren Himmel und genossen die Zärtlichkeit des Anderen.
 

Hja, und wie Shou von Saga gelernt hatte! Hier konnte er auch mal zeigen und testen, wie es so wirkte, auf andere und anscheinend ziemlich gut, nach Hirotos Reaktion zu urteilen. Denn das mit der Zunge geschah bei ihm aus Reflex, so wie es bei seinem besten Freund auch immer Reflex gewesen war. Und und und...

Moment mal. Saga hier, und Saga dort... Was ging eigentlich mit Shous Gedankengängen ab...? Schon vorhin auf der Tanzfläche, jetzt hier..? Wieso geisterte der Brünette in seinen Gedanken nur so rum...? Was hatte es ihm angetan, das Shou nur noch, okay, fast nur noch an Saga dachte...? Sogar hier, bei diesem Kuss...?

Um nicht abgelenkt zu wirken zog er den Kleineren enger an sich, vertiefte den Kuss ein wenig und gab ein wohliges Geräusch von sich. Er konnte ja nicht ahnen, das sein Kumpel auf dem Weg hierher war, und sicherlich... anders reagieren würde.

Nein, Shou... war ganz bestimmt total bei der Sache...
 

Hätte Saga gewusst, dass sein bester Freund so viel von ihm gelernt hatte, ob er sich darüber gefreut hätte? Niemand konnte diese Frage jetzt beantworte, aber es dauerte nicht mehr lange, als Saga bei dem Türsteher angekommen war und nachfragte ob er seine beiden Begleitungen gesehen hatte. Dieser nickte sogleich, denn er konnte sich an die beiden jungen Gesichter sehr gut erinnern, welche er hier noch nie gesehen hatte und nickte in die bestimmte Richtung.

Saga bedankte sich schnell und schaute sich fröstelnd in der Dunkelheit um. Die kalte Luft ging selbst durch sein Sakko und kühlte die aufgeheizte Haut in Sekunden ab. Schöne Bescherung Shou und Hiroto! Suchend ging er die besagte Richtung entlang und soweit waren sie Beide nicht gekommen, so dass der Suchende sie bald entdeckte. Allerdings wollte er gerade ihre Namen rufen, stockte dann aber in der Bewegung den Mund zu öffnen. Durch das gedämpfte Licht der Straßenlaternen, von welchen es in dieser Gasse nur zwei gab, konnte er nicht konkret erkennen wie sie dort standen und was sie genau taten, aber ihr gemeinsamer Schatten sah sehr deutlich aus und in Saga kam sofort ein ungutes Gefühl auf. Wenn es nicht so ein komplett absurder Gedanke war, dass die Beiden genau das dort taten, wonach es aussah, hätte Saga sogleich laut aufgelacht. Shou doch nicht und vor allem nicht mit Hiroto, aber...

Er kam noch einige Schritte näher und sein ungutes Gefühl fand Bestätigung. Sie küssten sich. Die beiden Kerle küssten sich hier auf der Straße. Dass es inniger und liebevoller Kuss war, das war für ihn nicht erkennbar aber in diesem Moment, wo er es realisierte zog sich in Sagas Brust heftigst etwas zusammen. So ein heftiges Gefühl hatte er noch nie in seinem Leben verspürt und es schnürte ihm regelrecht die Luft ab.

"Shou.." kam es hauchend und kaum hörbar über seine bebenden Lippen.
 

Mittlerweile war der Kuss am Ausklingen. So schön er auch angefangen hatte, so wunderbar es auch gepasst hatte... Aber dieser Kuss hatte nichts mit den Küssen gemein gehabt, die das mit... Na ja, ihr wisst schon wem, abgelaufen waren. Kurz um: Hiroto konnte... da nicht mithalten. Doch Shou gab sich Mühe, dem Kleineren noch etwas mit auf den Weg zu geben. Noch schnell, bevor.. ja, bevor was eigentlich? Irgendwas drängte Shou zur Eile, irgendwas gab ihm das Gefühl, etwas Unrechtes zu tun und es mit einmal schnell zu beenden. Und dann geschah das, was Shou noch zig Jahre danach in Erinnerung behalten würde.

Jemand nannte seinen Namen, es war leise, hauchzart, ein Luftzug. Kaum ein Sprechen, ein Hauchen, der aber letztendlich so laut erschien, als würde diese Person neben ihm stehen. Und der Blonde wusste, wer es war. Dieser jemand zog an ihm, oder etwas zog an ihm, zwang ihn regelrecht, den Kuss zu lösen. "Saga..", kam es von Shou noch im selben Moment, bevor er überhaupt wusste, das dieser ungefähr 15 Meter entfernt am Anfang der Gasse stand. Fast schon unfreundlich löste sich Shou von Hiroto, sah erst ihn perplex an, dann blickte den Weg zurück, den sie gekommen waren und.. sah denjenigen, wo er einfach schon gewusste hatte, das dieser dort stand. Und augenblicklich bohrte sich dieser Anblick, dieser entsetzte Anblick in sein Gedächtnis. Und Shou wusste.. Das, gerade eben, war abgrundtief falsch gewesen, er wusste es einfach, dieser Gedanke war einfach da und er hackte sich fest, hinterließ Schrammen und Kratzer, die wehtaten. Das alles sagte nur dieser Blick von Saga aus.

"Saga...", Shou nannte diesen Namen noch mal, etwas jammerhaftes schwankte mit seiner Stimme, er trat von Hiroto zurück, spürte die kalte Backsteinmauer im Rücken. Verdammt noch mal.
 

Dieses Gefühl, dieses schmerzende Gefühl in seiner Herzgegend, ließ kein Bisschen nach, auch nicht als sich Shou endlich von diesem kleinen Störenfried loslöste und sich umdrehte, ihn ansah mit einem Blick, den man in der Dunkelheit nur spüren konnte. Aber Saga wusste was Shou damit ausdrücken wollte, er wusste es nahm es genauso unbewusst war, wie sein Freund gerade zuvor den hauchzarten Ruf seines Namens wahrgenommen hatte. Irgendein unsichtbares Band schien sie in diesem nie enden wollendem Moment zu verbinden. Doch woher sollte Saga das jetzt wissen? Wie sollte er denn bemerken was in Shou vor sich ging, wenn er selber nicht einmal verstand was zum Teufel in ihm vor ging? Woher dieser beißende Schmerz kam, so dass er sich am liebsten gekrümmt hätte. Woher diese innere Wut auf den Jüngsten kam, der doch eigentlich nichts getan hatte, außer... Ja? Außer was?

Da war der Punkt! Wochenlang hatte er nichts mehr gespürt, wochenlang war nichts gewesen außer ihrer ganz normalen, immer währenden Freundschaft und nun war es zurück. Von einer Sekunde auf die Nächste, ausgelöst durch diesen trüben Anblick in der Dunkelheit.

Seine Liebe zu ihm war wieder da. Dieses starke Gefühl ihn zu besitzen wollen, zu begehren, mit Zärtlichkeiten zu überhäufen, all diese Gefühle, welche Saga so neu waren vor nicht mal knapp einem Monat? Aber jetzt spürte er sie so intensiv wie nie zuvor. Dabei hatte er geglaubt, dass es damals nur an ihrem Techtelmechtel gelegen hatte, dass er es sich eingebildet hatte und es nicht von großer Bedeutung war. So wurde man selber durch seine eigenen Lügen bestraft, denn genau das Gegenteil war hier der Fall und je mehr er darüber nachdachte, desto einfacher fiel es ihm langsam einen Fuß vor den Anderen zu setzen und die letzten Meter Abstand zwischen ihnen Dreien zu überwinden.

Wie sollte er nun handeln? Sein Kopf war vollkommen leer von Gedanken und gleichzeitig schwirrten sie nur so durch sein Gehirn, wie widersprüchlich diese Szene nur war, wie unwirklich und vollkommen neu, wahrscheinlich für sie Alle. Die Blicke von Hiroto selber, spürte er nicht auf sich ruhen, auch wenn dieser nicht ganz verstand warum Shou einen sehr panischen Blick annahm und Saga immer noch schwieg. Es war doch nichts Falsches geschehen, nur ein Kuss, na und? Konnte dem großen Herren vor ihm doch ziemlich egal sein, alt genug waren Shou und er schon lange um selber zu bestimmen, mit welchem Geschlecht sie nähere Erfahrungen machen wollten.

Doch Saga sah das ziemlich anders. Wut auf Hiroto hatte er noch immer keine, die würde wahrscheinlich auch nicht kommen, aber auf seinen besten Freund wuchs sie immer mehr und unaufhaltsam.

"Sag einfach nichts!" brachte er schließlich zischend heraus, als er dicht vor ihm stehen blieb und Shou direkt in die ängstlichen Augen blickte. Du gehörst nur mir, jagte es durch seinen Kopf, aussprechen konnte er dies natürlich nicht. Aber das war der Grund wieso die Enttäuschung und damit sogleich die Wut in ihm stieg bis er zu platzen drohte. Shou konnte dies nicht ahnen, nichts von den Gefühlen konnte er wissen, aber das war nicht mehr relevant. In Saga brannte kurz nach den letzten Worten etwas durch, seine Gefühle hatten ihn überwältigt und nun war es das erste Mal, und hoffentlich auch das Letzte, das er aus kompletter Enttäuschung und mit einem nahezu gebrochenem Herzen zu jemandem sprach. Nur konnten diese Worte nichts Positives mehr hervorbringen.
 

Wie in Zeitlupe nahm der Blonde wahr, wie Saga näher wankte. Es schien Stunden zu dauern, nein, jeder Meter dauerte anscheinend Jahre. Und dieser Zeit, die eigentlich doch eher kurz war, sausten etliche Gedanken durch Shous Kopf. Konnte man nicht die Zeit zurückdrehen? Wie weit wäre es gekommen, wenn Saga nicht hier aufgetauscht wäre? Und vor allem, was würde Saga jetzt tun...? So wie dieser wankte wurde Shou Angst und Bange, dass der Brünette auf den Kleinsten vor ihm losgehen würde, also war es ein natürlicher Beschützerreflex, das sich Shou vor Hiroto schob und Saga somit unumwindbar im Weg stand.

Und das war wohl auch richtig so. Denn wenn hier einer Schläge verdient hat, dann war das er. Doch halt, warum dachte der Blonde denn nun so? Verband ihn und Saga etwas, das über Freundschaft hinausging, so etwas wie Liebe? Eigentlich doch nicht... oder? Es sprachen so viele Aspekte dagegen. Sagas überfreundliche Ader in Sachen purer Freundschaft, ihre gemeinsamen Abende, mit der Band. Sie alle hatten im Bett geendet, aber nur in so fern, das sie gekuschelt hatten oder noch kurz über die Band philosophiert hatten. Die Tatsache, das Shou nichts von Liebe und deren Symptome verstand, das er nicht wusste, wie man sich fühlte, wenn man im allgemeinen sagte "Du bist verknallt.".

Was also war diese starke Stimme in ihm, die ihm sagte, das es falsch war, das der Kuss falsch war, das Shou die Strafe verdient hatte, wenn sie denn nun erfolgte? Konnte man das Gewissen nennen? Nun, Shou hatte oft genug ein schlechtes Gewissen verspürt, aber dieses hier lastete nicht auf seinem Herzen, sondern schnürte ihm das Benannte regelecht ab. Und es schien so, als würde der Faden reisen und sein Herz schmerzhaft wieder in seine alte Form zurückspringen, als Saga vor ihm stand und ihn so dermaßen enttäuscht ansah, das das echte schlechte Gewissen nicht mehr lange auf sich warten ließ.

Oh wie es der Blonde hasste, wenn er von jemanden so angesehen wurde, ob es nun seine Eltern waren oder seine Freunde, es konnte sogar gespielt sein, aber es tat immer so weh... Der Sänger konnte auch nicht anders, als zu antworten, es war einfach unumgänglich. "Du.. verstehst das falsch...", hauchte der Größere leise, die Augen ängstlich geweitet und um Gnade flehend. "Wir.. ich... Du warst weg und.. wir dachten, du kommst nicht mehr wieder... und...tanzen...", es klingt wie eine billige Rechtfertigung, erklang es in Shous Kopf, die Stimme schien richtig höhnisch zu lachen. "Saga, bitte, es...", doch dem Blonden fehlten einfach die Worte, die die es nun brauchte, auch wenn es sicher nichts mehr half.
 

Trotzdem konnte Saga ihm nicht böse sein, als er doch etwas von sich gab. Nur dass es so dämliche Ausreden waren, wie sie jedes Mädel hervorbrachte, ließ ihn leicht rasend werden. Shou war nicht wie jedes andere Mädchen in seinem bisherigen Leben, also sollte er sich auch so nicht benehmen. Doch woher sollte er das wissen? Woher sollte sein Freund wissen wie er fühlte, was er über sie Beide dachte, was er sich von ihm ersehnte? Es war egal, ob er es nun wusste oder nicht, sein Herz schnürte sich immer mehr zusammen, er spürte wie ihm die Luft ausging, wie er sich sein Körper nach Ruhe und Friedlichkeit sehnte und trotzdem konnte er den Ausdruck in seinem Blick nicht ändern. Es war ihm unmöglich diesen Kuss von Hiroto und ihm zu vergessen, wo er doch ganz sicherlich keine Bedeutung hatte. Oder?

"Habt ihr was miteinander? Nach zwei Wochen? Schön, Shou! Ersten Sex haben wir dann also mit nem Kerl, huh? Jetzt wird mir erst klar, wieso du nie was mit Weibern haben wolltest! Mensch, muss ich dumm gewesen sein die ganzen Jahre! das es mir nicht vorher aufgefallen war!" Schon beim Aussprechen dieser bösartigen Sätze sammelten sich unsichtbare Tränen in seinen Augen, denn in der Nacht und der dazugehörigen Dunkelheit konnten sie ihn nicht verraten.

Hiroto versuchte sich nun mit einzumischen, aber Saga verbot ihm mit einer raschen Handbewegung den Mund. Er sollte bloß nicht sprechen, solange er keine Wut abbekommen wollte. Denn diese konzentrierte sich bisher nur auf sein Ein und Alles.
 

Okay, wahrscheinlich war es naiv von Shou gewesen, zu glauben, das hier noch retten zu können, wo er doch förmlich den Vulkanausbruch spüren konnte, der sich hier vor ihm zusammenbraute und grummelte. Dass es aber so extrem war, das der Brünette so bösartig das Wort erhob und es.. noch schlimmer machte, wo sich Shou schon selber schalt... hm... Aber Saga konnte nichts davon wissen, für ihn war er wohl nur der gefühlsunfähige, kleine, vielleicht beste Freund. Doch dass Freund konnte man wohl nun auch wegstreichen. unfähig zu fühlen. Ja, vielleicht war er das.

Aber Shou wusste, was es bedeutete "Freundschaft" zu empfinden, für jemanden. Und er wusste genau, wie dieses andere fühlen war, wenn die Freundschaft zerbarst. Und das sammelte sich grad in ihm an. Mit den Worten des Brünetten.

Schwupp.

Die Angst wich und der Trotz nahm die Stelle an. "Sag mal spinnst du?!", fauchte Shou nach einigen Augenblicken der Stille zurück, und er merkte, wie Hiroto zusammenzuckte. "Ich hab nichts mit dem Kleinen, ja? Du weißt ganz genau, das das nicht geht, weder mit ihm noch mit einer Frau oder sonst wem!", gab er zurück, sich im Klaren, das er damit wohl auch Hiroto weh tun würde, aber Saga war ihm, ehrlich gesagt, wichtiger. "Und selbst wenn, wäre es schlimm für dich, hm? Wäre ich dann etwa etwas Schlechtes für dein Umfeld, ja? Hilfe, das große Model hat nen Freund, der auf Männer steht, Hilfe!!", irgendwas lief kräftig schief, aber was anderes schrie danach, das hier herauszulassen, während als drittes die höhnische Stimme immer lauter lachte.
 

Ein erneuter Streit zwischen ihnen war voll im Gange und auch gar nicht mehr aufzuhalten. Nur waren Beide wahrscheinlich so sehr verletzt, dass sie es auch nicht mehr ändern konnten, egal wie sehr sie es auch gewollt hatten. Wenn sie doch nur gewusst hätten, welche Gründe der jeweils andere für diese Wut hatte, dann würden sie sofort darüber lachen können, denn es waren die Gleichen.

Wahrscheinlicher war nur, dass sie es sich gegenseitig nie eingestehen würde, zumindest bei Saga war es so, dass er niemals zugeben könnte, dass er Shou liebte, dass er diese Gefühle verspürte, denn da hatte sein Freund Recht: Es war nicht von Vorteil in dieser japanischen Gesellschaft schwul oder auch nur bisexuell zu sein. Egal ob Männer oder Frauen.

Allerdings trafen Shous Worte ihn genauso sehr, wie seine eigenen Worte ihn trafen. Sie taten sich erneut bewusst weh, wollten, dass dem Anderen das Herz gebrochen wurde nur um es danach sogleich wieder bereuen zu können. In was für eine Welt war er da nur geraten?

Zwei Mal musste er tief durchatmen um das Gesagte von seinem Gegenüber zu verdauen.

"Schön. Du scheinst den Streit hier ja zu wollen." Sie wussten wie gut Saga kontern konnte, wenn er nicht auf die Gefühle des Anderen achtete. "Weißt du aber was Kleiner?" Wie lange hatte er diesen Kosenamen für Shou nicht mehr verwendet, weil er nun Hiroto gebührte? Aus diesem Grund klang es in dem Moment sehr abwertend. "Lass dich erst mal bloß nicht mehr bei mir blicken. Denn ja du hast Recht. Schwule schaden meinem Ansehen!" Und genauso weh wie er ihm damit tat, tat Saga es sich genauso. Aber es ging nicht mehr anders und nach diesem Satz drehte er sich wortlos um, wischte sich sehr schnell über die feuchten Augen und verschwand mit festen, schnellen Schritten in der Dunkelheit.

"Shou? fragte Hiroto leise.
 

Genauso wenig wie Saga wollte Shou hier den Streit, aber ihm war nun nicht mehr auszuweichen, er war einfach da, und hatte vielleicht schon lange auf seinen großen Augenblick gewartet. Der nun gekommen war, und das Höchste von den beiden forderte, was je gefordert worden war...

Denn es war vollkommen still, Shou erwiderte nichts mehr, als Saga ging, er ließ ihn ziehen, lauschte seinen schweren Schritte, bis auch der letzte verhalt war, bis der Brünette nicht mehr zu sehen war. Und doch glaube Shou, das er die schlanke Gestalt seines... Freundes noch sehen konnte, wie er weglief, nach Hause wahrscheinlich, oder zu seiner nächsten Tusse...

Hirotos Frage drang erst Sekunden später an sein Ohr, obwohl er direkt neben ihm stand und Saga vorhin mehr als 15 Meter entfernt gestanden hatte, als er seinen Namen gehaucht hatte. Doch diesen krassen Unterschied bemerkte der Blonde erst Tage, oder vielleicht auch Wochen später, als das nicht mehr relevant war.. Es war zu spät. Bei allen ihren Streits war es immer dazu gekommen, das sie am Ende über sich gelacht hatten und wieder in den Armen lagen, aber nun.. Saga hatte ihm klipp und klar verklickert... Das Shou für ihn nur noch Luft war. Ein Gefühlsloses Stück Luft.

"Es tut so weh...", flüsterte der Blonde als Antwort auf die Frage. Tja, es tat halt weh, wenn da ein riesen Loch im Brustkorb klaffte, wo früher irgendwann mal ein Herz gesessen hatte. Denn so fühlte sich der Größere jetzt: Herzlos. Selbst die kühle Wand, an die er sich jetzt lehnte, war nicht tröstend, um ihm vielleicht zu sagen, das er doch noch was merken konnte. Aber in solchen Augenblicken ging das nicht mehr. Hatte Shou grade wirklich denjenigen verloren, dem er sich je.. richtig anvertraut hatte... Den er wahrscheinlich irgendwie... je geliebt hatte...?
 

Saga verzog sich dieses Mal sofort in seine Wohnung. Er hatte nicht den Nerv sich nun bei einer seiner Weiber auszutoben, dafür war er zu aggressiv gelaunt. Spaß konnte er da nicht mehr haben und außerdem kam ihm da etwas in den Sinn. Er hatte Shou versprochen, sich nicht mehr wegen jeder Kleinigkeit durch ganz Tokyo zu vögeln. Das war bei ihrem letzten Streit. Irgendwie kamen diese mittlerweile des Öfteren vor. Kaum zu glauben, wenn man bedachte, dass er ihn jetzt schon mehr vermisste als alles andere jemals zuvor. Die Tränen ließen sich Gott sei Dank noch zurückhalten bis er die Wohnungstür hinter sich schließen konnte, doch dann flossen sie. Unglaublich! sein Herz schien gebrochen und aus diesem Grund weinte er Bäche aus Tränen, weil er seine Liebe nie bekommen konnte. Dabei hatte er doch selber Schuld, hatte den Streit hervorgerufen, aber nein! Stopp! Shou hatte Hiroto geküsst. Aber wenn man recht bedachte.

"Ich bin nicht schwul!" Schrie er regelrecht in die Stille der Räume, wollte die Gewissheit haben, dass er es sich noch immer einbildete, dass diese Gefühle ihm gegenüber nur ein Trugbild war, welches sich mit ihm einen grausam schmerzenden Scherz erlaubte. Jede Sekunde wartete er gebannt darauf, dass dieser Schmerz nachließ, dass es sich als schlechter Joke herausstellte und er endlich wieder tief und beruhigt durchatmen konnte, ohne dass die Brust sich weigerte diese Bewegung mit zutun.

Es war wie ein Deja vu. Einzig anders war, dass Shou ihm nicht mehr gegenüber stand, damit sie sich in kürzester Zeit wieder vertragen konnten. Einfach stehen gelassen hatte er ihn, mit diesen verletzenden Worten verlassen, aber er hatte es verdient, verdammte Scheiße noch mal! Wie konnte er sich jetzt nur abreagieren? Irgendetwas musste da herhalten. Selbst der Gedanke daran, wie er Shou am morgigen Tag gegenübertreten sollte, ließ ihn nicht los. Als wenn nichts gewesen war? Nie im Traum. dafür war sein Stolz noch immer zu groß. Die Tränen hier waren schon das Schwächste, was er sich jemals eingestehen würde.

Besorgt schaute Hiroto währenddessen zu Shou, versuchte zu erkennen was in ihm vorging. Über das Gesagte von ihnen Beiden dachte er nicht nach, dafür war das Hier und Jetzt viel zu wichtig. Shou musste es wieder gut gehen, doch wie sollte er es anstellen? War er denn gerade Schuld an diesem Streit gewesen? So Recht konnte er es nicht beantworten, denn auch Hiroto wusste nicht was in Beiden und ihren Herzen vorging.

"Ich bring dich nach Hause." Und schon hatte Hiroto die Nummer seines Vaters auf dem Handy gewählt und dreißig Minuten später saßen sie zusammen in dem warmen Auto und Hiroto hatte tröstend einen Arm um seinen Freund gelegt.

010

Es fiel ihm verdammt schwer auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, sich darauf zu konzentrieren, was vergangen war, sondern ihm schwebten nur diese letzten Worte durch den Kopf, das Verlorene schwebte da rum, waberte in seinen Gedanken auf und ab und ließ keinen Platz für anderes: Saga. Er war da. Und es tat weh. In seinen Gedanken lächelte der Brünette, es waren die glücklichen Stunden, die sie zusammen erlebt hatten, es war das gewesen, wonach Shou sich jetzt sehnte: In den Armen seines Kumpels zu liegen, zu lachen, wie dumm sie doch gewesen waren und das es alles gar nicht so schlimm war, das jeder mal Fehler machen konnte und... Ach, scheiß drauf!

SO sollte es laufen, nicht anders und nicht so.. verdammt nochmal. Shou bekam nichts mit, nicht wie Hiroto sein Handy zückte, nicht wie er in das Auto des Vaters von dem Kleinen stieg, noch wie der kleine Gitarrist seinen Arm um ihn legte und ihm vielleicht sogar tröstende Worte zuflüsterte. Es mag egoistisch sein, aber der Blonde brachte nicht mal mehr die Kraft auf, dem Vater und seinem Sohn danke zu sagen, für die Fahrt. Er wusste nur, er ist Zuhause, er konnte aussteigen. Das tat er auch, bibbernd am ganzen Leib, stieg aus und schlug die Tür zu, orientierte sich kurz und ging auf sein Haus zu. Das Auto fuhr wohl nicht weg, bis er im Haus war - welch verständnisvolle Aktion... Sein Schritt glich dem eines schwer betrunkenen jungen Mannes, und nicht dem des verletzten jungen Mannes, der er war.

Irgendwo in seiner Jackettasche fand er den Hausschlüssel und schloss leise die Haustür zum Vorraum auf. Im Wohnzimmer brannte noch Licht und Shou hörte die lautere Stimme seines Vaters und die leisere, anscheinend weinerliche Stimme seiner Mutter. Toll, jetzt stritten sie sich auch noch, welch Abschluss der Nacht, wunderprächtig! Während er aus seinen Schuhen schlüpfte und diese auf den Boden stellte, schwand die laute Stimme seines Vater wieder und Shou konnte getrost am Wohnzimmer vorbeischleichen, als er das folgende Gespräch hörte:

Seine Mutter wimmerte vor sich hin, richtig kläglich. "Aber... Wenn das nicht der richtige Weg für ihn ist, das mit der Musik, er muss doch studieren.". Sein Vater seufzte laut auf und schien im Zimmer auf und ab zu laufen. "Ich weiß doch, ich weiß doch, Mika... Aber der Junge ist schon volljährig, wir können ihm nichts mehr vorschreiben, er kann nun leider Gottes tun und machen, was er will.". Ah, es ging also wieder Mal um seine Zukunft... Eigentlich hatte Shou das doch mit seinen Eltern geklärt.. oder? Er lehnte sich leise an die Wand neben der Tür, die einen Spalt weit offen stand und schielte mit verschwommenem Blick ins Wohnzimmer. Lauschte weiter. "Aber Musik ist.. Es wird ihn nicht weit bringen!! Er wird nicht genug Geld verdienen, zu Grunde gehen.. Ich will meinen Sohn nicht so sehen, ich will, das er eine gute Ausbildung hat, und etwas zu tun weiß und...", doch seine Mutter konnte nicht ausreden, sein Vater baute sich vor ihr auf. "Mika, verdammt!! Er ist nicht mal dein richtiger Sohn und du setzt dich selbst jetzt noch, wo deine Pflicht als Adoptivmutter vorbei ist, für ihn ein?! Er ist undankbar, die meiste Zeit und du...? Jetzt hör schon auf...". Der Vater... Dieser Mann setzte sich zu seiner Frau, tröstete sie. Und Shou? Schien zum zweiten Mal wie allein gelassen, wie getreten und leer. Diese zwei Menschen, waren nicht seine leiblichen Eltern...? Aber.. Wieso...? Die Urkunde und... Der Blonde sank auf den Boden, plötzlich hatte so vieles einen Sinn hier. Die abweisende Art seines Vaters, die gespielte Liebe, sein Nichtwissen über dieses Gefühl, die Ängste seiner ... dieser Frau.

Das konnte doch nicht sein. Saga weg, keine leiblichen Eltern... Die Welt schien mit einmal so leer... Und da, genau in dem Moment, traf Shou den Entschluss, der so unsinnig, wie lebensmüde war, aber sein Leben erstmal einen Umschwung geben sollte. Er gab einen wütenden Laut von sich, sprang auf die Füße und stürmte die Treppe hoch, die Tränen unterdrückend. In seinem Zimmer zerrte er die kleine Reisetasche aus dem Schrank und warf in der Eile einige Klamotten, Handy, Bücher und noch ein paar Erinnerungsstücke hinein, sowie seine Noten und einen Block mit Stiften. Er würde gehen. Wohin, wusste er nicht, aber hauptsache weit weg von diesem Ort, wo diese Menschen meinten, ihn erziehen zu müssen. Allerdings hatten diese den Aufschrei gehört und waren total entsetzt ihrem vermeintlichen Sohn hinterher gestürzt und betraten nun sein Zimmer. "Verschwindet!", rief Shou ihnen entgegen, warf noch ein Bild von Saga, Tora, Nao und sich in die Tasche und schloss den Reisverschluss. "Du.. Du hast das gehört...?!", fragte seine Mutter, Adoptivmutter, erneut den Tränen nah. Der Blick des Blonden genügte, um die Antwort zu bejahen. "Junge, das ist kein Grund, für überstürzte Entscheidungen!", versuchte es sein Vater mit den billigen Argumenten, die er immer drauf gehabt hatte. "Halt einfach den Mund, okay?! Mir seit weiß der Teufel wie vielen Jahren die heile Familie vorspielen und Lügen verbreiten, alle Vollheucheln und es heimlich besprechen. Schämt ihr euch nicht?!", wütend, weinend und komplett fertig stürmte er an den zwei Personen vorbei, hinunter, warf sich dort eine Jacke über und zog die Schuhe wieder an. "Mensch Junge, jetzt hör doch..", ... "NEIN, verdammt! Ich hau ab, okay?! Lasst mich einfach in Frieden, ich.. ich will euch nicht mehr sehen, nicht heute und nicht morgen, ich will meine Ruhe vor euch Heuchlern!", schnauzte der Blonde in ungewohnter Art, ließ den Hausschlüssel absichtlich liegen, rannte außer Haus und blind in die Nacht hinein.

Rannte und rannte und rannte, ließ sich von seinen Füßen irgendwo hin tragen bis er stehen blieb und sich in einer wohlbekannten Gegend wiederfand. Doch da konnte er nicht hin... Das war ihm verboten worden... Und da wurde ihm die Aussichtslosigkeit seiner Lage bewusst. Die Tränen wurden ihm bewusst und sie flossen noch stärker. "Scheiße!", fluchte Shou laut einmal und wischte sich mit dem Jackenärmel über die Augen. Er konnte nicht anders... Saga... Er war der Einzige zu dem er überhaupt gehen konnte. Toras Eltern hatten zu Guten Kontakt zu Shous Adoptivpersonen, Nao lebte schon eng genug mit seiner Freundin.. Hiroto fiel glatt weg und... Ja, da war nur Saga... Also... los... Heulend, wie ein kleines Kind lief Shou weiter, bis er vor der Tür seine ehemaligen besten Freundes stand und nochmal mindestens 5 Minuten brauchte, ehe er einmal kurz klingelte, den Blick senkte und die Tränen einfach nicht aufhalten konnte...
 

Wenn Saga gewusst hätte, wer ihn gerade in seiner rasenden Wut auf Alles was in seinem Leben eine Rolle spielte, störte, und vor allem aus welchem Grund es derjenige tat, dann hätte er sehr wahrscheinlich mit einem freundlicherem Gesicht die Tür geöffnet und Shou sofort in seine schützenden Arme geschlossen.

Doch so kam es, dass er mit einem Schnauben und nur einen Spalt seine Wohnungstür aufsperrte und einen heulenden angeblich besten Kumpel auf dem kalten Hausflur stehen sah. Super, gerade der Mensch, den er am wenigsten hier nun sehen wollte und ihm vor allem mehr oder weniger verboten hatte hier in der nächsten Zeit wieder aufzukreuzen, Und trotzdem tat er dies in nur wenigen Stunden! Was fiel diesem Kerl eigentlich ein?

So war es auch, dass er keine aufbauenden Worte über die Lippen brachte.

"Was willst du?" zischte er ihn regelrecht an, störte sich nicht an dessen Tränen und Aufschluchzen, denn Saga hielt dies gerade für eine Bereuungsaktion und nicht mehr als das.

"Verschwinde wieder!" Ihre Freundschaft hing wahrlich nur noch an einem seidenen Faden. Es war ihm unmöglich anders mit ihm umzugehen, schon wieder verspürte er diese Schmerzen in der Brust, wie das Herz sich zusammenzog und er ihn eigentlich nur fest in seine Arme schließen wollte. Aber dieser Stolz und das Gefühl im Recht zu sein, zu wissen was er tat, hinderten ihn an all dem was in dem Moment gut gewesen wäre.
 

Hätte, wollte, konnte. Wäre Shou 10 Minuten später bei sich Zuhause aufgekreuzt, hätte er das Gespräch seiner Eltern nie mitbekommen und er hätte im Glauben weiterleben könnten, das er die Familie hatte, die er immer wollte. Nur einen Freund hätte er verloren, den einen, wichtigsten und besten Freund in seinem ganzen, kurzen Leben.

Aber Shou hatte dieses Gespräch mitbekommen, er hatte keine Eltern und bald auch Saga nicht mehr, wenn er nicht gleich den Mund aufgekommen würde... Es fiel ihm nur so schwer, er schüttelte ihn aller paar Sekunden, seine Tasche fiel zu Boden. "I-ich.. weiß doch nicht wohin...", bekam er hervor, wischte sich nochmal mit dem mittlerweile nassen Jackenärmel über die Augen. "Ich ... hab doch... kein Zuhause mehr...". Was ja auch stimmte, denn das was der Blonde Heim genannt hatte, dort waren seine Eltern immer gewesen, die es nur nie wirklich gewesen waren.

Nochmal schüttelte es ihn, ein weiteres Aufschluchzen. "Saga... bitte... Ich weiß nicht.. wohin.."
 

Als wenn dieser Satz ihn nun erweichen würde. Saga verstand überhaupt nicht was diese Theatralik nun von diesem Menschen vor ihm sollte. Sollte er doch zu sich nach Hause gehen, wo bitte war da das Problem? Nur weil er in letzter Zeit des Öfteren bei ihm übernachtet hatte, hieß das nicht automatisch, dass er kein zuhause mehr hatte.

"Wäre für uns Beide einfacher, wenn du mit dem Scheiß aufhörst Kleiner! ganz ehrlich, es reicht! Mir reicht es vollkommen!" Aber er bemerkte, wie Shou durch diese Worte nur noch mehr zu schluchzen begann, wenn dies überhaupt noch möglich war. Ja, Sagas Worte waren hart, aber sein Freund zitterte am ganzen Leib und schien sich kaum noch auf den Beinen halten zu können. Das weil sie sich gestritten hatten? Er reagierte so heftig, durch ein paar bösartige Worte? Seit wann zum Teufel war Shou so verdammt schwach? Oder steckte da mehr dahinter?

Langsam öffnete Saga seine Haustür komplett und schaute auf das Häuflein Elend vor sich runter. Seine Miene entspannte sich nur leicht und noch immer war er skeptisch, was das Theater zu bedeuten hatte.

"Was ist los?" fragte er vorsichtig. Seine Stimme hatte allerdings von der Härte nichts eingebüßt.
 

Bitte, er musste doch jetzt nicht erklären, was er grade erst gehört hatte, was er erlebt hatte und wie er sich jetzt fühlte. Es war ihm ja klar, das Saga es nicht verstand, wie auch, er hätte Shou sein müssen und zu ihm ins Haus kommen müssen, um zu verstehen, wie sich der Blonde jetzt innerlich fühlte - zerrissen, allein.. Wie alles schon erwähnt und eigentlich überflüssig nochmal zu erwähnen. Aber es schmerzte alles so sehr, vor allem als Sagas Worte noch einen oben drauf setzten, gab es Shou fast den Rest. Doch noch mehr Schwäche zeigen, und vor seinem vielleicht bald nicht mehr besten Freund zusammenbrechen, das wollte Shou noch nicht, er bibberte zwar immer mehr und mehr und biss sich mittlerweile schon auf den Handrücken, doch er hielt noch stand auf zwei Gummiständern, die der Biologe Beine nannte.

Aber mit Zeichen- und Körpersprache kam man nicht weiter… Shou musste, ob er nun wollte oder nicht, das aussprechen, was war. Andernfalls konnte er wohl auf der Türschwelle von Sagas Wohnung schlafen und darauf warten, bis er eingelassen wurde... Also niemals.

"Er .. hat mich nach Hause gefahren und.. dort.. haben meine Eltern g-geredet...", nochmal holte der Blonde jappsend Luft, wischte sich über die Augen, "Und haben über mich gesprochen... Und mein Vater... Der Mann, der sich mein Vater nennt... sagte zu der Frau... Das sie sich gefälligst nicht so viel Gedanken um den jungen Mann machen soll, der nicht mal ihr echtes Kind ist...", Shou wurde immer leiser, das Sprechen fiel im so leichter, aber seine Stimme zitterte immer noch. Dann sah er kurz hoch, mit den rotgeränderten Augen. "Saga.. Ich hab keine Eltern mehr, ich will da nicht zurück... bitte...".

Für diese jämmerliche Einlage würde sich Shou später selber hassen, die übertraf nämlich sogar noch einige der vergangenen bei weitem. Nur war das alles echt und nicht gespielt.
 

Was stammelte Shou da vor sich hin? Hatte er richtig verstanden? Etwas mit seinen Eltern und nicht ihr Kind? Aber das war doch Schwachsinn! Wie viel hatte Shou an diesem Abend getrunken während er selber nicht dabei gewesen war? Hatte Hiroto ihn abfüllen wollen, um ein leichteres Spiel zu haben? Was hatte das Alles zu bedeuten?

Aber Saga war nicht dumm. ER wusste zumindest, egal ob er verstand oder nicht, was zu tun war.

"Komm rein." meinte er nun endlich und legte freundschaftlich einen Arm um Shous Schulter und führte ihn auf den gewärmten kleinen Flur. Das Einzige was Shou nun hoffen konnte war, dass er nicht log. Das er sich diese Geschichte nicht ausdachte nur um zu gewinnen. Aber tief in seinem Inneren wusste Saga, dass dies nicht der Fall war. So war sein Freund nicht, niemals würde er sich diese Geschichten nur ausdenken. Kurz half er ihm beim Ausziehen der Jacke und huschte dann schon ins Badezimmer.

"Ich lass dir ein Bad ein!" rief er in den Raum zurück. Dabei konnte er sich entspannen und sie würden darüber gleichzeitig reden können. In der kurzen Zeit klopfte sein Herz immer schneller, bemerkte von Sekunde zu Sekunde mehr, dass etwas wirklich nicht stimmte, dass Shou seelische Schmerzen erlitt und es war an ihn, seinem besten Freund, dies sofort zu ändern.

"Komm ruhig hoch." rief er erneut. Die Wanne war fast voll gelaufen und das Wasser dampfte verführerisch heiß.
 

Hätte sich Shou noch so gefühlt, als würde da ein Herz in seiner Brust schlagen, wäre dieses wahrscheinlich nun erleichtert gewesen, das Saga anscheinend verstand, das er ihn einließ, das er nicht mehr so missgelaunt war und regelrecht... freundlich war. Mit einer unsicheren und zittrigen Bewegung, hob der Blonde seine Tasche noch auf und ließ sich von Saga in den Flur helfen, aus der Jacke auch noch und stand dann erstmal schwer atmend in dem kleinen Raum. Er wagte sich nicht zu regen, bis sein Freund ihn rief. Langsam zog er noch sein Jackett aus, was er noch drunter trug und hob die Tasche auf, lief nach oben und betrat das Bad, in dem eine wärmende und wohlige Temperatur herrschte. Sofort entfuhr Shou ein Seufzen, seine Wangen färbten sich von kalkweiß auf leichtes rosé. "Danke..", kam es nur leise von Shou, als er näher trat und erneut die Taschen fallen ließ. Erst jetzt fiel ihm auf, wie kalt ihm eigentlich war und dass Sagas Idee wirklich gut war. Doch um diese zu verwirklichen, musste der Blonde erstmal seine Hemdknöpfe aufbekommen, aber selbst das war schwer, mit solch zittrigen, tauben Fingern.
 

Schnell half er ihm sich das Hemd zu öffnen und auch bei den anderen Kleidungsstücken ließ er ihn es gar nicht erst versuchen. Immer mehr wollte er ihm so schnell wie möglich helfen, egal ob mit Handeln oder mit Worten, denn noch immer zitterte Shou am ganzen Leib und das konnte doch nicht nur wegen ihrem Streit sein. Vergessen war dieser allerdings auch noch nicht komplett.

So saß Shou 5 Minuten später in dem heißen Wasser mit viel Schaum und angenehmen Duft. Saga wusste was die Männerhaut wirklich benötigte und hatte viele Pflegeprodukte in seinem Badezimmer rumstehen. Er selber hatte sich an die Kachelwand gelehnt und war auf den kühlen Boden gerutscht, schaute Shou nicht an. Wo er nun so vieles für ihn in den letzten Minuten getan hatte, wusste er jetzt gerade nicht mehr weiter. Eine kleine innere Leere machte sich in ihm breit. Der Streit zuvor und der plötzliche Wandel zwischen ihnen, das war verwirrend gewesen und er wusste nichts zu fragen. Aber da schwirrten noch Shous Worte in seinem Kopf herum. Seine Mutter wäre nicht seine richtige Mutter? Und der Vater ebenfalls nicht? Aber so was war doch absurd.

"Was war... bei dir zu Hause?" fragte er schließlich doch, durchbrach die Stille, welche unangenehm zu werden schien.
 

Und so wurde Shou mehr oder weniger freiwillig seiner Kleider entledigt und stieg schließlich unter höchster Vorsicht in die großzügige Badewanne von Saga, das warme Wasser begrüßte ihn schäumend und der Blonde versank in Nullkomanix bis zum Schlüsselbein darin. Tatsächlich tat es richtig gut und wärmte, aber die Kälte im Inneren vertrieb es nicht. Wenigstens hatte Shou aufgehört zu weinen, zumindest jetzt erstmal. Einmal tauchte er kurz ab, kam wieder hoch und blinzelte das Wasser weg. Dann saß er da, wie eine Puppe und starrte auf den glitzernden Schaum, die Stille störte ihn nicht einmal wirklich, es war einfach irgendwie angenehm.. Doch war es vorauszuahnen, das Saga neugierig war, was das Vergangene anging. Also... Tief Luft holen, Saga muss das wissen, immerhin... geht es um eure Freundschaft!!

"Ich... kam nachhause und hörte meine Eltern streiten... Darüber, das unsere Musik uns nie weit bringen wird und so... Ich dachte halt... Naja, wie immer, das übliche, und wollte gehen, da sprach meine Mutter aber weiter und... Naja, von wegen sie sorge sich um mich und mein Vater...", Shou stockte. Trotz das er wusste, das diese Menschen nicht seine leiblichen Eltern waren, konnte er nicht ablassen sie Mutter und Vater zu nennen.. Der Blonde schluckte, setzte wieder an: "Mein Vater schrie sie an, das ich doch nicht ihr leiblicher Sohn wäre und ihre Pflicht... also "Mutter" beendet wäre... Sie lügen mich seit... naja... wie vielen Jahren auch immer an. Wer weiß, vielleicht wollten mich meine wahren Eltern nicht, oder sie sind gestorben oder...", er sprach so monoton, als erzähle er eine Geschichte die nicht die seine wäre, das Zittern setzte ihm zu und er schwieg... Mehr gab es nicht zu sagen, gar nichts mehr ...
 

Shou wiederholte tatsächlich die Worte von zuvor. Die Sätze, die Saga nicht glauben wollte. Oder war dies noch immer ein schlechter Scherz? Wenn er mit so einem Witz ihre Freundschaft retten wollte, sich damit wieder bei ihm einschmeicheln, oder gar Nähe suchte... Dann würde er dies bitter bereuen! Aber um ganz ehrlich zu sein, das traute er seinem Freund dann doch nicht zu. So etwas würde Shou niemals tun, vor allem nicht wenn es um Familie oder Freunde ging. Eher würde er sich Außerirdische ausdenken oder sonst irgendeinen Kram, aber nicht dies hier.

Das bedeutete allerdings, dass er die Wahrheit sprach und seine Eltern wirklich nicht die leiblichen waren. Für Saga war dies eine schwere Vorstellung. Er konnte nicht wissen wie es sich anfühlte, jahrelang betrogen und belogen worden zu sein. Er hatte seine Eltern zwar nicht um sich, wusste auch nicht wer sein Vater war, aber er wusste zumindest etwas über sie. Shou stand nun regelrecht vor einem Nichts, einer inneren Leere, die niemand nachvollziehen konnte. Ganz natürlich war es jetzt auch, dass er darauf nichts zu antworten wusste. Er konnte nur seinen Freund, welcher noch immer zusammengekauert in der Wanne saß, fassungslos ansehen und seine Worte erneut durch den eigenen Kopf jagen. Shou hatte kein zuhause mehr, man konnte nicht von ihm verlangen, dass er zu diesen Menschen zurückging, egal ob er sie noch Eltern nannte oder nicht. Anscheinend wollte er auch nicht zu diesen zurück, sonst wäre er nicht hergekommen. Er brauchte seinen besten Freund hier und auf der Stelle. Da war jeder Streit, jede Kleinigkeit vergessen und nicht mehr der Rede wert. Zwar ballten sich seine Hände vor Wut auf diese beiden Personen langsam zu Fäusten, aber trotzdem erhob er sich vom weißen Boden und kam auf die Wanne zu, hockte sich dort in die Knie und legte beide Arme sachte um den nackten und feuchten Oberkörper des Anderen. Zu sprechen wagte er auch jetzt nicht, Saga hätte nicht die passenden Worte für diese Situation gefunden. Er rechnete damit, dass Shou anfangen würde zu weinen um den Schmerz über das Erfahrene loszuwerden und darauf wappnete er sich innerlich, denn es war nicht leicht, den Menschen den man liebte in so einer Verfassung sehen zu müssen.
 

Wieder war es so ruhig. Der Wasserhahn tropfte noch ab und zu, ein leises Plätschern, das Knistern vom Schaum und draußen fuhr ein Auto zu der späten Stunde entlang. Es war fast so, als wäre niemand in dem Raum. Shou bekam nicht einmal den Blick seines besten Freundes mit, so versunken starrte er auf seine Knie.

Zurück wollte er nicht mehr, vorerst, er brauchte Zeit zum Nachdenken, um sich im Klaren zu werden, was er nun tun sollte. Er konnte ja schlecht bei Saga einziehen... Also.. Wohnung suchen. Das Geld auf seinem Konto reichte schon... Seine "Eltern" waren mit dem Taschengeld großzügiger gewesen als mit ihrer Liebe zu ihm, soviel war Fakt. Hm...

Ganz vertieft, hörte Shou nur mit einem Ohr wie sich schlürfende Schritte nährten und jemand schließlich die Arme um ihn schloss, der Blonde den vertrauten Geruch wahrnahm und heftigst zusammenzuckte. Kurz saß er so da, realisierte, was grade Sache war... Dann... ganz langsam hob er die feuchten Hände hoch und klammerte sich an seinen Freund, vergrub das Gesicht in dessen Halsbeuge. Auch wenn diese Pose vielleicht nichts ganz so gemütlich war... Sie brachte mehr Wärme in den kalten Körper Shous als das Badewasser...

Auch wenn sich der Ältere vorhin schon die Augen ausgeweint hatte, musste er sich nun stark zurückhalten nicht nochmal anzufangen, das Zittern war so stark, die rasenden Gedanken, eigentlich alles... "T-Tut mir leid...", wimmerte Shou dann, biss sich auf die Unterlippe, vergrub die Finger in dem Hemd Sagas, wollte ihn am Liebsten gar nicht mehr loslassen, war ihm dankbar grad, so unendlich... Nur für jetzt und eigentlich... für jedes Mal wo dieser für ihn da gewesen war.
 

Kaum zu glauben, dass dieser Moment noch immer nicht vorbei war und sein Freund kurz davor war erneut zu weinen zu beginnen. Das bemerkte selbst Saga und er strich dem kalten Körper über Rücken um ihm ein bisschen mehr Wärme zu verleihen. Böse sein konnte er Shou nicht mehr und das konnte dieser ruhig erfahren.

"Ist okay. Wir... reden später darüber noch mal." Ganz vergessen konnte er es immerhin für ewig nicht, denn er hatte mit Hiroto rumgeknutscht! Saga musste wissen was dahinter steckte, ob es eine Bedeutung hatte und warum zum Teufel Shou das getan hatte! Sein bester Freund küsste doch sonst auch nie irgendwelche Menschen, er hatte sogar Küsse bisher immer mehr oder weniger gehasst, das war absurd und ging nicht mit richtigen Dingen vor sich.

"Hast du Hunger? Dann bestell ich was zu Essen und du setzt dich mit ner Decke auf die Couch. Na komm." Mit diesen Worten löste er sich von ihm, hauchte sanft einen Kuss auf dessen Stirn, erhob sich und war mit schnellen Schritten im anderen Zimmer verschwunden um für sie Beide was Warmes zu bestellen. Was sollte er schon anderes tun können?
 

So richtig Hunger hatte der Blonde nicht, aber er wollte Saga nicht schon wieder eine Einladung abschlagen und nickte schwach, blinzelte kurz, als er den Kuss auf der Stirn fühlte und sah ihm dann nach. Noch ein, zwei Mal tauchte er ab und machte sich dann aus der Wanne raus, ließ das Wasser ab, trocknete sich ab und zog schließlich, aus seiner Tasche, eine Jogginghose und einen Schlabberpulli an, denn so fühlte er sich auch... Mit nassen Haaren und barfuss lief Shou ins Wohnzimmer, setzte sich auf die besagte Couch und zog die Beine an, schlang die Arme drum und starrte seine Knie an, auf jedes Geräusch lauschend. Hoffentlich würde Saga nicht mehr sauer werden heute, wegen irgendwas... Das wäre... nicht toll.
 

Nicht sofort kam er in das Wohnzimmer zurück sondern blieb an der Tür im Rahmen stehen, lehnte sich nachdenklich dagegen und beobachtete Shou eine ganze Weile schweigend.

Dieser sah noch immer nicht glücklicher aus und es würde sich sicherlich auch noch eine ganze Zeit dahinziehen. Saga konnte auch jetzt kaum glauben was passiert sein sollte. Wie konnten denn Shous Eltern so etwas verantworten? Es waren die perfekten Menschen, außer in Sachen Sex, aber das war ein anderes Thema. Aber auch diese schwere Zeit mussten sie gemeinsam überstehen. Ja, gemeinsam, zusammen, nur sie Beide, denn Shou würde niemand anderem hiervon etwas erzählen. Wahrscheinlich nicht mal Nao oder Tora, geschweige denn Hiroto.

Langsam und leise betrat er den Raum, setzte sich sogleich neben seinen Freund und zog ihn wieder mal in seine Arme, gab ihm Wärme und Halt. Die Nacht verlief schweigend, Shou aß kaum, es war ihm nicht zu verübeln. Saga hätte sogar eher noch damit gerechnet, ihn erneut weinen zu sehen. Zum Glück kam dies aber nicht mehr. Gedankenverloren strich er ihm immer wieder durch das mittlerweile getrocknete und flach anliegende Haar. Er schaute dabei ausdruckslos gegen die Decke und hing seinen eigenen Gedanken nach, dachte dabei an Shou, an seine Liebe, an Shou und na ja... die Liebe. Es ging nicht mehr anders. Er musste sich direkt eingestehen, dass er verliebt war. Am liebsten hätte er darüber aufgelacht. Niemals würde etwas aus ihnen werden. Ganz egal ob sie nun schon Intimitäten untereinander ausgetauscht hatten oder nicht! Das war einmalig, dies passierte in ihrem Leben kein zweites Mal! Egal ob man sich was anderes wünschte. Er schluckte schwer und schrak aus seinen Gedanken hoch.

"Ano... wie spät ist es?" Doch Shou gab keine Antwort auf diese belanglose Frage, denn es musste mittlerweile gegen Morgen sein. Schlaf hatte er zumindest keinen gefunden und würde es wahrscheinlich auch nicht mehr, bis er am Morgen einem neuen Modelauftrag nachgehen musste und sich am Nachmittag mit ihrer Band für die anstehenden Auftritte traf.

Noch immer war ihm sein Freund eine Antwort schuldig. "Shou? Schläfst du schon?"
 

Obwohl er doch so angestrengt lauschte, hörte Shou seinen Freund erst, als dieser auf die Couch zulief. Doch er regt sich nicht, stieß nicht einmal einen dankbaren Laut aus, als Saga ihn wieder in die Arme nahm. Protestlos kuschelte sich der Blonde an den Jüngeren, schwieg und machte eigentlich nichts weiter. Außer viel zu grübeln. Manche Dinge waren belanglose Fragen, auf die er nie eine Antwort bekommen würde. Andere waren dafür für sein Leben entscheidend. Auf alle Fälle musst er nochmal vor seine Eltern...Er musste das kläre... Zwar nicht heut und nicht morgen, aber... irgendwann mal. Ob er da bleiben würde, war die andere Frage. Und was mit Saga war... Wie er ihm das erklären würde und alles.. Und... Und..

Über diesen Massen an Gedanken war Shou irgendwann eingedöst und das auch dank Sagas wärmender Nähe. Erst als dieser leise etwas fragte, schrak der Blonde aus dem leichten Schlaf hoch, sah verschlafen zu dem Brünetten hoch. "Nani..?", nuschelte er, blinzelte vielmals und sank dann wieder an die Brust Sagas. "Noch 5 Minuten..."

011

Es war klar, dass Shou nicht mehr alleine in der Lage war sich selber in das warme Bett zu begeben. Ohne ihn aufwecken zu müssen, würde es Saga allerdings auch nicht schaffen, denn sein Freund lag direkt auf seiner Brust und er hätte ihn schon von sich schieben müssen um auf die Beine zu kommen.

Beide schliefen daher in dieser Nacht zusammen auf der Couch. Es war Glück, dass Saga es noch geschafft hatte eine Decke über sie ziehen zu können, aber so musste keiner beim Schlafen frieren.

Natürlich schafften sie beide die nächsten Tage hinzubekommen. Saga gab sein bestes bei beiden Jobs, auch wenn das mittlerweile mehr war, als er sich jemals erträumt hätte. So viel Arbeit für nur eine Person? Das war ein Job zu viel, vor allem weil die PS Company ihnen nun die Daten für ihre kleine 'Tournee' gaben. Vier Auftritte in einer Woche bei sehr kleinen Bandfestivals. Das bedeutete: Vorbereitung, Anreise und alles was dazu gehörte. Es brachte nichts, da musste sein Modeljob drunter leiden und er entschied sich mit diesem aufzuhören. Shou war ebenfalls für diesen Entschluss. Aber Shou... Die ganzen Tage schlief er bei Saga, er konnte seinen besten Freund unter diesen Umständen einfach nicht wieder Heim schicken. Der Streit war vollkommen vergessen, auch Hiroto sprach dieses Thema nicht mehr an. Jeder wollte es vergessen und es unbedeutend hinstellen. So lange der Streit zwischen Shou und Saga geregelt war, war alles bestens und niemand musste sich sorgen. Ob Hiroto im Allgemeinem Gefühle für Shou hatte, das interessierte Saga schon. Des öfteren war er am Überlegen, nicht noch mal mit ihrem Kleinen persönlich zu sprechen, aber was ging ihn dieses Thema an? Shou würde sich niemals in Hiroto verlieben und was der Kleine mit seiner Liebe anstellte, konnte Saga regelrecht egal sein.
 

Es war nun mittlerweile Ende September, das ganze Jahr, alles in allem, war wiederum so schnell, wie eh und je. Alle Probleme aus den vergangenen Tagen und Wochen, wahrscheinlich auch Monaten, waren immer noch irgendwie in Shou vorhanden - ja, der Blonde merkte sich die banalsten Sachen und wenn sie noch so kleinlich waren... Aber nachtragend war er dennoch nicht. Doch das größte Problem, mit seinen Eltern, brannte immer noch in ihm. Es schmerzte vor allem, Tag für Tag diese Maske aufzusetzen, immer lächelnd, singend, Späße machend, und besonders seine Freunde anlügend. Tora, Hiroto und Nao wussten nichts, aber auch gar nichts von dem, was vorgefallen war. Und Shou hatte vor, es den dreien nicht zu sagen, ehe es nicht zum Gespräch mit seinen Eltern gekommen war. Aber dieser Tag und dieses Gespräch blieb ewig aus. Auf Schritt und Tritt waren Saga und Shou zusammen unterwegs, dem Blonden kam es so vor, als wollte Saga aufpassen, dass Shou eben nicht zu seinen Eltern ging - verständlich... Doch der Blonde gab es seinem Kumpel wieder, indem er ihm beistand, ihm half bei den Entscheidungen mit Job und anderem. Frauen waren momentan nicht bei Saga am Tagesplan, darüber war der Ältere auch sehr beruhigt. Weshalb auch immer, es nagte jedes Mal an seinem kleinen Ding von Herz in der Brust, wenn Saga im Spaß davon sprach, das er mal wieder "eine flachlegen müsse"... Komisch, hm?

Wie schon angedeutet, war der Tag mit dem Gespräch bald nicht mehr unausweichlich und das passierte ausgerechnet an dem Tag, als die 5 Bandmitglieder grade mit einer Schneiderin über die Outfits sprachen, für den Bühnenauftritt am Tag danach. Kurzfristig? Nein, keinesfalls. Die Kostüme waren schon seit einer Woche fix und fertig und auch schon anprobiert worden, jetzt waren nur noch die Make-up Farben zu klären, was ein No-Go war und warum z.B. Tora nicht unbedingt Spagat machen sollte...

Jedenfalls ging mit einem Mal die Türe auf und der Manager kam rein, ging auf Shou zu und flüsterte ihm etwas in Ohr. Reaktion folgte prompt - die Maske fiel und Shou wurde kalkweiß. Zittrig stand er auf und ging hinaus, aus dem Raum, in dem nun zögernde Stille herrschte. Saga, der sich denken konnte, was war, erklärte den anderen gar nichts, außer das diese nur warten sollten und ging Shou nach. Tatsache war, dass dessen Eltern unten im Foyer standen, ihrem adoptierte Sohn gegenüber und Reue stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Der Mutter mehr, da diese gleich wieder zu weinen anfing. Hätte sich in dem Moment Shou nicht gefangen, hätte er auch Saga nicht mehr abhalten können, sodass dieser total ausgeflippt wäre. An den Schultern zurückdrückend, auch wenn er keine Chance hatte, sah er seinem besten Freund in die Augen. "Lass mich bitte erst mit ihnen reden. Wir wussten doch, dass es irgendwann so kommt... Geh zu den anderen, ich komme gegen Abend zu dir nach Hause.", meinte er nur leise, bittend und hoffte, das der Brünette verstand.

Saga verstand es wohl, denn eine halbe Stunde später saß Shou in dem Wohnzimmer, was er über 18 Jahre sein Zuhause genannt hatte, seinen "Eltern" gegenüber und rührte aus stummen Protest den Tee nicht an. Seine "Eltern" hatten auf der Fahrt keinen Mucks gesprochen, wie er auch, und nun redeten sie abwechselnd, wie eine Rede auswendig gelernt, rasselten sie alles runter. Oder vielleicht kam es dem Blonden auch nur so vor, die Hälfte bekam er mit, bei der andere Hälfte ging er seinen Gedanken an Saga nach. Hoffentlich war dieser nicht sauer und wartete tatsächlich auf ihn und..

"Also.. kannst du uns verzeihen? UNS auch wieder als Eltern zu akzeptieren...", sprach dann sein Vater, seine Mutter fügte noch hoffnungsvoll ein "Und vielleicht wieder hier einziehen...?", hinzu. Das waren die drei Sachen, die der Sänger eigentlich nicht überdenken wollte.. Er schwieg sehr lange, starrte auf den Boden, die Hände verschränkt. "Ich werde nicht mehr hier einziehen, bis mich Saga nicht eigenhändig rausschmeißt oder ich eher noch eine Wohnung gefunden habe. Verzeihen... so halb, ihr wisst, dass ich nicht nachtragend bin... aber akzeptieren... Was geschah mit meinen richtigen Eltern?".

Stille. Die zwei Menschen vor ihm sahen sich eine Weile an und seufzten dann. "Wir wissen nicht warum, aber das, was wir wissen, ist, dass sie nicht mehr sind, schon kurz nach deiner Geburt. Ob es nun Unfall oder Mord oder etwas anderes war..", der Mann zuckte mit den Schultern - ihm konnte es ja egal sein. Aber für Shou war es nur die Bestätigung, das er allein war. "Okay.", brachte er nur hervor. Dann stand er mit einmal auf. "Ich.. will noch ein paar Sachen von oben mitnehmen.", damit ging er einfach hoch, packte noch eine zweite kleine Tasche voll. Noch während er dabei war, betrat sein ehemaliger Vater - Gott, wie krass das doch klang - sein Zimmer. "Shou.. Ich will dir das nur anbieten, glaub nicht, das es ein ... eine Art Erpressung ist. Aber ich weiß nichts damit anzufangen und ich dachte an dich und deine Band und... Ach ja, deine Ma und ich werden auch zu euren Auftritten kommen und...". "Sag es einfach, okay?", sprang Shou dazwischen, packte ungerührt weiter. Sein "Vater" seufzte. "Von einem Kollegen hab ich Tickets für Tokios größtes Schwimmbad bekommen. Einen Tag lang, allein, nur ihr 5, ohne mich und meine Kollegen, weil wir zu tun haben. Was meinst du, ist das nicht... vielleicht eine Gelegenheit euren Zusammenhalt noch zu stärken...?". Der Mann zog das Formular hervor und hielt es hoch. Es stimmte. Dort war das Logo, Shou sah es selbst von hier. "Der Haken...?". "Es gibt keinen. Nimm es an, oder nicht. Dann verbrenn ich den Vertrag.". Gut, er meinte es ehrlich. Und auch wenn sich Shou nicht so sicher war, weshalb sich der Mann mit einmal so für seine Band einsetzte und interessierte... Das Ding war einmalig und sollte genutzt werden... Blöder alter Mann...

Mit dem Formular, einigen Klamotten und anderen Schuhen ausgerüstet, verließ der das Haus seiner Vergangenheit. Es war wieder spät, gegen mittlerweile 21 Uhr, als der blonde Sänger vollkommen fertig endlich bei Saga klingelte. Elend war ihm auch wieder. Aber immerhin... Morgen war der Auftritt und in einer Woche hatten sie ein riesiges Schwimmbad nur für sich...
 

Nach dem Shous Eltern bei ihnen im Studio aufgetaucht waren, ging alles bei Saga und seinem Freund bergab. Auch wenn dieser ihn gebeten hatte ruhig zu bleiben. Wie konnte man nur um so etwas gebeten werden und auch noch die Würde haben, dieser Bitte nachzugehen? Es wäre gerecht gewesen, ihnen Beiden die Meinung zu sagen und mit ihnen lautstark zu diskutieren, so dass sie endlich verstehen würde, was sie ihrem angeblichen Sohn angetan hatten! Noch Tage nach dem Auftauchen von Shou bei Saga, ging es ihm nicht besonders gut. Shou saß stundenlang schweigend auf der Couch, zuckte bei jeder unerwartenden Kleinigkeit zusammen und Saga hatte sein Bestes versucht ihn aufzumuntern, hatte aber leider keinen sichtbaren Erfolg damit gehabt. Erst die nächsten Tage und ihre Vorbereitungen für die Konzerte hatten seine Stimmung wieder gehoben, fast schien der Vorfall vergessen zu sein, bis zu diesem Moment.

Nun saß er alleine in seiner großen Wohnung und wartete nur auf ein Lebenszeichen von seinem Freund. Saga hoffte, dass dieser sich nach der ach so wichtigen Unterhaltung melden würde. Was wohl besprochen wurde? Wie Shou und seine Eltern gerade reagierten? All diese Fragen schwirrten ihm im Kopf herum, ließen ihn immer wieder von seinem Platz aufstehen, im Zimmer umherwandern und fast verrückt vor Sorge und Wut werden. Wenn sie ihm erneut weh tun würde, er hätte sie wahrscheinlich ohne mit der Wimper zu zucken erledigt. Alle Beide! Denn seiner Liebe durfte man keine Schmerzen mehr zufügen. Seiner Liebe... ja.

"Ach scheiße!", schrie Saga regelrecht in die Stille hinein und im gleichen Augeblick, fast als hätte das Schicksal es so geplant, klingelte es unerwartet an der Tür. Es dauerte nur Sekunden bis Saga zu dieser gesprintet war, sie aufriss und Shou in die Augen blickte.

"Was haben sie gesagt? Geht es dir gut? ich bring sie um, wenn es sein muss!" Mit diesen Worten zog er ihn in seine Arme, nahm ihn mit in die Wohnung und drückte ihn schließlich fest an sich.

"Gott, red‘ doch mit mir!" Wer sollte diese innere Anspannung nur länger aushalten?
 

"Hu?!", komplett verwirrt über die plötzliche Reaktion von Saga, die ihm da einbrachte, das er sich keine 10 Sekunden später an dessen warmen Körper gepresst in der Wohnung stehend wieder fand. Das führte auch wiederum dazu, das Shou nicht gleich reagierte und erst mal nur stumm, perplex und erschöpft an Saga gelehnt dastand. "eh...", erst mal ließ der Blonde seine Tasche los und erwiderte die Umarmung mit einmal leicht grinsend und sah schließlich zu seinem Freund und blickte in dessen Augen. "Mir geht es gut, alles okay, ja? Nur erschöpft, mehr nicht.", versicherte er dem Brünetten erst mal. "Und meine E-.. Diese Leute da, na ja...", er zuckte mit den Schultern, "Sie haben sich entschuldigen wollen und so... Hab gesagt, Entschuldigung nehme ich an, aber als Eltern werde ich sie wohl nie akzeptieren...", das Shou seine richtigen Eltern auch nie sehen würde, verschwieg er und schmiegte sich stattdessen ein enger an Saga, grinste dann breiter und lenkte prompt vom Thema ab. "Aber ich habe ‘ne tolle Überraschung für die Band. Nach den Konzerten~ Apropos, wie war der Kostümscheck noch?"
 

"Es ist wirklich alles in Ordnung?", fragte Saga noch ein Mal ungläubig, denn es war überraschend, dass nur durch ein kleines Gespräch, okay es hatte Stunden gedauert, die Welt bei ihnen wieder halbwegs in die Richtige Bahn gelenkt wurde. Shou war vielleicht zu gutmütig. Saga hätte es seinen Eltern ab dem Moment der Wahrheit schwer gemacht. Ohne Gewissensbisse.

Allerdings wurde er bei den letzten beiden Sätzen ziemlich hellhörig.

"Moment... Überraschung? Erzähl mir davon, danach rede ich von den Kostümen." Wo es eh keine weiteren Probleme mehr gegeben hatte und es somit nicht mehr der Rede wert war. Aber irgendeinen Trick musste man anwenden um Shou nun dieses kleine Geheimnis zu entlocken.

Langsam löste er die Umarmung von seinem Freund, lächelte ihn zufrieden erwartungsvoll an und wusste, dass er gewonnen hatte und gleich die gewünschte Information bekommen würde.

Überraschungen? Pah! Er hatte immer Alles sofort zu wissen.
 

Noch mal nickte Shou. Klar war alles in Ordnung... Also, zumindest nach außen hin. Er lächelte leicht und nickte glatt noch ein drittes Mal. "Alles okay, Saga..", meinte er leiser, stellte seinen Rucksack auf den Boden, den er in der Hand gehalten hatte und erfreute sich einmal mehr der Wärme und Freundschaft, (?) die ihm sein Kumpel entgegenbrachte ..

"Was? Hey, Überraschung ist nun mal Überraschung, also.. schau nicht sooo...", murrte Shou, zog eine Schnute und riss sich dem allzu wunderschönen Mund los und bückte sich nach seinem Rucksack. "Nichts ist!", gab er frech von sich und ging ins Wohnzimmer, wissend, dass Saga natürlich nicht so leicht aufgeben würde. Es war nicht seine Natur, dazu war er einfach zu neugierig. "Da hast du nun mal Pech!", setzte der Blonde doch noch einen drauf.
 

Genau das, was Shou hier jetzt tat und sagte, was er damit vor hatte, genoss er doch sichtlich. Er kannte Saga anscheinend wohl wirklich so gut, wie er immer behauptete, denn in diesem wuchs die Neugierde, und dies spürte er deutlich in seiner Magengegend, wo es unruhig zu kribbeln begann.

So folgte er ihm etwas verdutzt und legte eine Hand auf seine Schulter, drehte ihn sachte aber bestimmend zu sich um.

"Rede mit mir.", gab er so ernst wie nur möglich von sich, denn natürlich würde er Shou nicht dazu zwingen es zu verraten, nur ein bisschen überreden, das wirkte bei ihm doch immer. Es ging nicht anders, kurz schmunzelte er, setzte aber erneut sein Pokerface auf. "Los Kleiner. Der Herr hier hat zu wissen was sein Schützling verbergt, oder er muss es ihm mit grober Gewalt entlocken."
 

Grinsend, denn Shou wusste, das Saga einfach zu neugierig war, sah er seinem Kumpel ins Gesicht, schmiss den Rucksack elegant auf den nächstbesten Stuhl und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. Nur nicht zu überlegen fühlen~

"Der Herr? Der Schützling? Ohooooo~ Und Gewalt will der Herr auch anwenden~ Siehst du wie ich zittere~~?", der Blonde gab dies immer noch ziemlich frech von sich und entwand sich spielerisch dem Griff von Saga. "Es ist ne Überraschung~ Geheim, Top Secret, geheim zu halten vor dem Herrn~". Shou lachte leise, tat ein paar Schritte zurück. Streckte dem Brünetten kurz die Zunge raus, ihm war grad nach solch Kindereien zu Mute und es heiterte ihn ungemein auf.
 

Nun fing er auch noch an ihn leicht zu verarschen. Natürlich nur aus Spaß, aber darauf würde Saga eingehen, denn er würde sich nicht von ihm unterkriegen oder gar gewinnen lassen wollen.

"Top Secret? Betrifft es denn uns Alle?". Mit seiner einen Tour kam er ja nicht weiter, da musste man sich etwas anderes einfallen lassen. "Was willst du von mir, damit du es mir verrätst? ‘Ne Massage? Gutes Essen? Ich lad dich ein."

Bei diesen Worten sah er ihn herausfordernd in die Augen. Saga hatte Zeit, er würde alles versuchen um das zu bekommen, was er haben wollte und Shou hatte noch nie bei solchen Dingen gewonnen. Also jetzt ganz sicherlich auch nicht! Siegessicher folgte er ihm die Schritte, die Shou zurücktat und stubbste mit der Hand gegen seine Brust, brachte ihn dazu sich auf das Sofa setzen zu müssen. Er beugte sich über ihn, stützte sich mit den Händen an der Rückenlehne des Sofas ab und schaute auf ihn herab.

"Also? Irgendwelche Wünsche? Oder soll ich mir etwas eigenes überlegen?"

Bei diesem Anblick schlug sein Herz immer schneller, aber er beachtete dieses nicht.
 

Ach was, Shou verarschte Saga doch nicht, das würde er niemals tun, niiiiiie nieee und nimmer...

Okay, Spaß beiseite. Natürlich tat er das. Mit Freuden.

"Okay, ja, es betrifft uns alle, die Band, hab ich doch gesagt~", grinste der Blonde, ließ sich auf das Sofa plumpsen, verschränkte die Arme und sah seinem Gegenüber nicht weniger herausfordernd in die schönen braunen Augen. "Was, sehe ich so aus, als lass ich mir die Überraschung einfach so für einen läppischen Wunsch entlocken~? Ou Sagaaa~, da müsstest du mich doch besser kennen~", kicherte Shou, irgendwie sogar siegessicher. Auch wenn ihm der ein oder andere Wunsch schon noch eingefallen wäre, was Saga alles hätte tun kön-... Momentchen! An so was dachte Shou doch auch sonst nicht, also... Husch, WEG!

Der Blonde blinzelte, grinste wieder breit und tat, als schließe er sich den Mund ab.
 

Wie er so spielerisch mit seinen Fingern über seine Lippen fuhr, um sie imaginär zu verschließen, ließ Saga unweigerlich schlucken. Das Klopfen in seiner Brust war nun nicht mehr zu überfühlen, nicht mehr zu verdrängen, er spürte es deutlicher denn je. Den Blick konnte er nicht von diesen dunkelbraunen Augen wenden, doch musste er sich etwas einfallen lassen um seine Neugierde stillen zu können und dieses starke Gefühl in seinem Herzen zu befriedigen. Es bot sich nur eines an. Shou hatte mit dieser verführerischen Geste die Vorlage geboten.

"Du hast es nicht anders gewollt. Ich muss deine Lippen also anders wieder öffnen und dich zum Sprechen bringen.", flüsterte er nur noch und legte schließlich ganz aus Gefühl die Lippen auf Shous und beobachtete ganz genau wie er darauf reagierte. Natürlich war ihm selber bewusst, dass Shou ganz sicherlich nicht auf ihn stand und diese Liebe zu ihm noch immer etwas Komisches, Unbedeutendes sein musste. Andererseits hatte sein Freund... ach zum Teufel, man musste nicht jetzt Erklärungen finden!
 

"Hm...?", okay, Shou hatte seine Lippen nun selbst verschlossen, etwas antworten konnte er natürlich nicht und somit war seine Reaktion auf Sagas "Sesam-Öffne-dich!"-Aktion auch etwas anders als geplant. Erschrocken fast, weitete er die Augen, mehrere Dinge zugleich realisierend, während ihm doch ein wohliger Seufzer über die Lippen rutschte, gegen die wunderbar weichen Sagas. Wenn Shou jetzt auf den Kuss drauf eingehen würde, dann wäre er eigentlich nichts weiter als ein billiges... Flittchen...? Er hatte Hirotos Kuss einfach so erwidert, und auch davor schon mit Saga... mehrere Male... einfach so, ohne Hintergedanken. Doch ihm fiel auf, das nach einigen Malen mit Saga sein Herz zu klopfen begonnen hatte. Bei Hiroto.. schien es mittlerweile nur noch purer Spaß gewesen zu sein, vielleicht auch ein wenig Angst, den Kleineren zu enttäuschen. Und nun? Nun merkte Shou langsam, das sein Herz, das dumme Ding, gegen seinen Brustkorb klopfte und schlug, einen schnellen Rhythmus vorgab. Was sollte das denn? Es fühlte sich doch so gut an, und so... richtig, sogar. Aber andererseits... Er konnte doch nicht an jedermanns Lippen hängen, nur wenn diese es ihm anboten.

Gut.. bleib ruhig, Shou... "Das ist... unfair...", hauchte der Blonde schließlich zart gegen die Lippen Sagas, sah ihm in die ebenso braunen Augen - könnte das blöde Ding nicht einfach Ruhe geben?
 

Es war schon erstaunlich, dass solche Küsse zwischen ihnen immer wieder zu Stande kamen und sich keiner von Beiden richtig dagegen wehrte. So auch Shou erneut nicht und das ließ Saga ein bisschen stutzig werden. Was sollte man von ihnen halten? Diese Liebe zwischen Männern, es ging ihm nicht aus seinem Kopf und so konnte er zu erst nichts auf Shous Satz antworten. Sein Herz beruhigte sich und um eine Bestätigung zu finden, die der Kuss selber nicht gebracht hatte. Er legte eine Hand auf die Brust seines Freundes, genau dort wo dessen Herz lag. Wer hätte nur jemals gedacht, dass es ebenfalls in seiner Natur lag solche sanften Gesten aus solchen wunderbaren Gründen zu vollführen? Aber um selber überrascht hätte sein zu können blieb keine Zeit, denn er musste es rausfinden, was sein bester Freund fühlte. Wie dachte er über solche Momente wie diesen? Zwar war es kaum wahrzunehmen, aber an seiner Hand und durch den dicken Stoff von Shous Kleidung, spürte er die Schläge seines Herzens und Saga war sich sicher, das sie schneller als normal waren.

Er konnte jetzt nicht sprechen, dabei lagen ihm Fragen über Fragen auf der Zunge. Diese Hilflosigkeit aus diesen Gründen hasste er zutiefst. Das war nicht seine Welt, aber dagegen wehren war nicht mehr möglich.
 

Ein erneutes leises Seufzten folgte, als Saga seine Lippen einige Zentimeter von denen Shous wegbewegte und der Blonde selbst musste sich bemühen, nicht auch noch heftig zu atmen. Was war das für ein Anfall? War das normal? Das war doch vorher nicht so schlimm und chaotisch gewesen!!

Komm schon, Shou, beruhige dich, vielleicht ist das eine Nachwirkung von dem Gespräch mit deinen Ex-Eltern. Der Blonde zwang sich, die Augen zu schließen, zwang sich ruhiger zu atmen, doch er musste die Augen augenblicklich wieder öffnen, als er eine Hand auf seiner Brust spürte, seinen Herzschlag und sein Herz, das fast in Sagas Hand hüpfte. Verdammt... Er musste hier weg... Ehe es noch zu Fragen kam, die Shou nicht beantworten konnte. "Ich... Ich.. bin müde und es ist spät!", presste er mit fast fiebsender Stimme hervor, duckte sich unter Saga hinweg und hastete die Treppen hoch, schneller atmend und total verwirrt. Shou lief direkt auf Sagas Zimmer zu, lief dort hinein und warf sich auf dessen Bett - daran zu denken, dass er vielleicht hätte ins Gästezimmer gehen sollen, ... okay, das war fremd. Vielleicht noch so ein Zeichen...?

Denn der Blonde drückte das Gesicht gierig in das Kissen, atmete den Duft seines Freundes ein und erst da... beruhigte sich sein Herz und seine Sinne erst langsam wieder... "Scheiße..."
 

Das war ein filmreifer Abgang von Shou gewesen. Wunderbar. Das hatte Sagas Frage sofort beantwortet. Shou fühlte definitiv nicht das Gleiche wie er selber, denn dann hätte er sicherlich anders reagiert, als zu flüchten und ihn hier alleine sitzen zu lassen. Resignierend, aber zugleich auch erleichtert, ließ er sich auf den Platz nieder, der noch immer die Wärme des Anderen gespeichert hatte.

Erleichtert war er einerseits, da ihm doch so oder so bewusst war, wie kindisch diese ganze Sache noch immer war, auch wenn er sich eingestehen musste, dass diese Gefühle mittlerweile schon über Monate in ihm schlummerten und sich ab und an zu Wort meldeten. Außerdem war es von Anfang an unrealistisch gewesen, dass Shou das Gleiche fühlte, denn er hatte Hiroto geküsst. Das war ein Zeichen. Ein Zeichen dafür, dass Shou doch sicherlich auch Gefühle für Männer hatte. Ansonsten würde er doch nicht permanent mit Männern knutschen und noch nie mit Frauen. Da war ihm ein Gedanke gekommen. Shou hatte noch niemals die Lippen einer Frau berührt, irgendwie musste er wieder beginnen dies zu ändern, wenn er wissen wollte auf welches Geschlecht sein Freund wirklich stand. Dass er mit Hiroto und Saga Küsse ausgetauscht hatte und mit ihm selber noch etwas mehr. War das denn schon Beweis genug, dass sein Freund sich zu Männern hingezogen fühlte? Bei ihm selber war es das doch auch nicht, doch er hatte auch bisher nur einen Mann geküsst, Shou, den er nun vergötterte.

Grummelnd resignierte er und schaltete den Fernseher als Ablenkung ein. Shou würde er erst einmal seine Ruhe gönnen.
 

Nach ca. 10 Minuten, in denen Shou dem Fernseher unten zugehört hatte, richtete sich der Blonde noch mal auf und rieb sich über die Augen. Gut... Das war jetzt alles unwichtig, was da eben passiert war. Er musste dieses pumpende und schlagende Ding unter Kontrolle bringen, besonders wenn sie morgen auf die Bühne sollten... Apropos Bühne... Shous Blick glitt zur Uhr. Es war viel zu spät, morgen sollten sie schon halb 7 im Studio sein! Schnell hatte er sich umgezogen und die Zähne geputzt, duschen und Haare waschen würde er morgen früh noch, dann legte er sich in das Bett und schmiegte sich in die Decke, extra klein gemacht, falls Saga dann doch noch irgendwann kam.

Ob dieser noch ins Bett gekommen war, oder protestreich unten auf dem Sofa gepennt hatte, hatte Shou nicht mehr mitbekommen - wenn er schlafen konnte und wollte, dann ging das ziemlich schnell. Jedenfalls wachte Shou wieder allein im Bett auf, etwas irritiert stand er auf, wackelte ins Gäste WC, da im Hauptbad die Dusche lief. In dem kleineren Bad gab es auch eine Dusche unter die sich der Blonde fix stellte, Haare wusch und erst mal wach wurde. Das Frühstück lief recht wortkarg ab und Shou aß auch kaum etwas. Der Abend saß ihm noch in den Knochen und der Auftritt schon im Magen. Gegen 6 fuhren dann beide zum Studio, wo sich alle trafen. Auch während der Manager dort noch eine Ansprache hielt, und während die wenigen Staffmember alles nötige in einen Transporter verluden, hibbelte Shou ungeduldig mit dem Fuß, bis ihm Tora und Nao zeitgleich einen Klaps auf den Hinterkopf gaben. "Du bist ja unmöglich!", zischte der schwarzhaarige Gitarrist und schnaufte - hach, welch liebevoller Akt, für einen ziemlich entnervten und -welch Wunder- aufgeregten Tora. Doch auch diese allzu liebevolle Tat konnte Shou nicht davon abhalten, dass ihm fast die Sicherungen durchbrannten. Saga, der Auftritt, das Schwimmbad... Saga, der Auftritt, das Schwimmbad...

Der Blonde hatte vor, das mit der Überraschung seinen Jungs nach dem ersten Auftritt, also irgendwann heute Abend zu sagen, damit sich vorfreuen konnten. Denn grade hatte der Manager mit dem Satz "Und bitte nach den Auftritten KEIN Saufgelage, damit ihr keinen Kater bei dem morgigen Auftritt habt!", Saga, Hiroto und Tora die Mundwinkel nach unten gezaubert. Nur Nao grinste immer noch - vielleicht war das auch seine Art die Nervosität zu überspielen...

Papperlapapp... Gegen 9 verließen sie in einem kleinen Shuttlebus das Studio und fuhren zu einer kleinen Halle, vor der sich bereits einige andere Staffmember daran zu schaffen machten, die Merchandise-Stände aufzubauen - natürlich nur für die größeren Bands, Alice Nine war hier nur eine kleine unbedeutende Vorband, mit 3 Liedern. Hinter der Halle waren mehrere kleine Umkleiden, die den typischen Flare hatten: Bemalte Wände, riesige Spiegel, graue Tische und Stühle, aber ein warmes Licht kam von den Lampen.

"So, ihr stellt erst mal ab, momentan probt noch Ayabie auf der Bühne, danach sind wir gleich mit dem Soundscheck dran, das heißt, ihr lasst euch erstmal Zeit. Shou singt sich vielleicht schon ein und ihr spielt euch eventuell ein, falls ihr meint, dass das schon nötig ist. Und keine Panik, das ist erst der erste Check, gegen Nachmittag habt ihr dann Generalprobe.", damit huschte der Manager auch schon wieder raus aus der Kabine und überließ den 5en sich selbst. Shou sah sich neugierig um. Ihre Kostüme hingen an den Ständern fein säuberlich und eingeschweißt. Nicht weit von den Spiegeln entfernt, bauten zwei Stylistinnen ihre Tische auf und daneben, neben der Tür zum Klo, standen ihre Instrumente. Hiroto war der Erste, der sich seine Akustikgitarre schnappte und sich einspielte, während Nao mit seinen Sticks Luftdrums spielte. Der Sänger hingeben suchte seine Medizin, die er von seinem neuem Gesangslehrer bekommen hatte, eine alte Chinesische sei es und helfe, die Kehle in "Schwung" zu kommen und so... Hm, solange es kein Doping war... Er begann mit dem Einsingen, erst leise und einfach und dann ein bisschen komplizierter und lauter, ging dabei immer ein wenig umher, wurde sicherer. Gut.. Gut... Und jetzt? Tja, wie praktisch, das der Manager doch so ein gutes Timing hatte, denn im nächsten Moment stürzte er herein, leicht rötlich im Gesicht. "Worr, Jungs, die da draußen meinen doch glatt, ihr habt nichts drauf. Ich bin da anderer Meinung, los los!! Ich zeige denen schon bei der jetzigen Probe was geht und...", schon winkte er sie heraus, einen nach dem anderen. Es blieb natürlich an Shou hängen, als erster auf die Bühne zu stolpern. Von hier aus, sah es sehr viel größer aus und die Gesichter der Staffmember waren unklar zu erkennen. Ob da nun auch andere Bands mit drunter waren, konnte der Blonde gar nicht erkennen.. Und dabei liefen die Scheinwerfer noch nicht einmal komplett...

Einer der Staffmember trat zu ihm, während Nao seine Drums richtig einstellte. Saga, Tora und Hiroto stimmten ihre Saiten und Shou war gerade damit beschäftigt das Mikro auf seine Höhe zu bringen. "Shou-san, hai? Okay, wir machen mit den Vocals immer erst mal nur ein paar Stimmtests, aber das Mikro läuft eigentlich, also einfach mal ein paar Töne singen, wir heben den Daumen, wenn es klingt.", meinte der Staffmember höflich, ging dann wieder und überließ Shou seiner selbst. Und der stand da, ein wenig zittrig... Er konnte unmöglich jetzt hier singen, wo alle zusahen!! //Nachher sehen dir noch viel viel mehr zu...// Aber jetzt lachen sicher alle... //Hallo?! Probe und so? Das passiert jedem Mal, sogar bei den Auftritten!//.

Aber Shou wollte sich nicht versingen, er öffnete den Mund und versuchte es, aber es kam nur ein kehliges Krächzen. Jedoch... lachte keiner. "Noch mal, bitte, Shou-san!", forderte man ihn auf. Der Blonde sah zurück, sah zu Saga, der ihm aufmunternd zulächelte. Okay, versuch es... Er drehte sich wieder um und sang einfach eine kleine Melodie, die ihm in den Sinn kam, die Augen zu, nur fertig werden. UND dann ging es mit einmal. Zack. Die Member hoben die Daumen und dann war Shou eigentlich schon fast erlöst. Noch ein Test, ob seine Stimme auf die Instrumente übertönen konnte und dann konnten sie schon wieder gehen. Mit Gummibeinen, zumindest bei Shou...

Von da an ging alles sehr schnell. Hinter der Bühne wurden sie gestylt, geschminkt und mussten sich schon in die Kostüme begeben. Hui... Hatte wirklich er dieses Outfit bestätigt? Es sollte zu ihrem Lied 'Gradation' passen... Hut, Kimonoartig und... Hotpants?! Ou weia... Tora hatte sogar einen Tigerschwänzchen. Und das nennt sich Visual Kei... "Weia...", der Blonde betrachtete sich im Spiegel... Die Stylistin hatte ihm einen leichten Braunton in die Haare gesprüht, so passte alles besser. Seine Augen waren schwarz geschminkt, betont groß sahen sie aus. "Das bin doch nicht ich...", murmelte Shou leise und seufzte. Das war 3 Stunden vor dem Auftritt. Die Generalprobe war, laut dem Manager, sogar sehr gut verlaufen, auch mit den Kostümen - ja, jetzt konnte Shou sich auch noch ohne große Hemmungen bewegen, aber nachher? ... Ou weia...

Je näher der Auftritt rückte, desto unruhiger wurde der Blond-Brünette. Der lief umher, bis ihn schließlich Tora unsanft anhielt und in seine Arme schloss. "Jetzt beruhig dich mal, Kleiner, wenn du dich versingst, ist es eben so, dann fängst du dort an, wo du kannst, sonst ist das Stück eben Instrumental... Meine Güte, glaubst du nicht, ich mach mir Sorgen, das ich mich verspiele, oder so?", murmelte der Schwarzhaarige und blinzelte ein paar Mal - die farbigen Kontaktlinsen ließen ihn so fremd wirken... "Hai...", nuschelte Shou, dankbar für jedes Wort Mut von dem Größeren. Und er tat wie ihm geheißen, setzte sich hibbelig neben Saga und ging im Kopf nochmal alle Melodien durch. 17:30 Uhr, pünktlich wurden sie auf die Bühne geschickt, als erste Vorband, von dreien. Vor der Bühne hielt Shou nochmal an, hielt seine Hand auffordernd so hin, das die anderen sie ohne Kommentar drauflegten. "Schaffen wir das...?!", fragte er halblaut und als Antwort erhielt er zustimmendes Gebrüll. "Also rauf da!". Nao, Saga, Tora und Hiroto gingen in der Reihenfolge zuerst, Shou als letzter. Sie wurden mit mittelmäßigem Applaus begrüßt. Ja, dem Sänger kam es wie ein Traum vor, alles wie in Watte gepackt, der Lärm gedämpft und mit einem Mal stand er vor seinem Mikro. Vorstellen, Shou, los!

"Anou.. Wir sind Alice Nine. Ich bin der Vocal... Shou, das sind Hiroto, Tora, Saga und Nao. Wir werden euch als Vorband 3 Lieder spielen, viel Spaß.", es war knapp, aber für viel mehr hatte es keine Zeit - und Shou wunderte sich eh, warum man seine Stimme überhaupt vernahm und diese nicht total abkratzte. Noch einmal tief durchatmen... Nao klopfte vor. Dann die ersten Töne...

Die ersten 30 Sekunden klebten Shous Hände noch am Mikroständer, er sah nach unten, betete stumm für gutes Gelingen. Dann löste sich wie durch Wunder die eine Hand und er sang, tat das, wofür er gekommen war, bewegte sich mit der Melodie, riss die Menge sogar förmlich mit. Sein Herzklopfen schwand, sein Zittern auch, nach dem ersten Lied war es wie eine Aktion, die er schon Jahre betrieb, auch wenn sie ihn sehr anstrengte. Das zweite Lied war etwas lauter und setzte noch mal ordentlich nach, Screameffekte mit inbegriffen und das dritte wieder etwas Fröhlicheres. Mit dem letzten Ton hauchte Shou ein "Arigatou!!!", ins Mikro und der Rest ging in Jubel unter - die Menge war nicht enttäuscht worden, trotz der Enge der Bühne, der Halle und des Unbekanntheitsgrades der jungen Band.

Immer noch wie im Traum gingen die 5 von der Bühne und erst dort, im Unkleideraum, wo sie Jubelnd vom Manager empfanden wurden, wurde ihnen bewusste, wie geschafft sie doch waren. Hiroto brach glatt auf dem nächst Stuhl zusammen und Shou setzte sich auf den Boden - haben fertig.

Der Manager belehrte sie von wegen Hotelaufenthalt bis Ende der Woche, was morgen Sache war, gute Arbeit, blah blah blah.. Unbewusst notierte sich Shou das alles irgendwo in seinem Hirn. Erst nach einer dreiviertel Stunde sprachen sie wieder miteinander, die Stimmung wurde ausgelassener und Shou konnte endlich mit seiner Überraschung rausrücken. "Jungs... ich hab von meinem... Dad was bekommen, er brauch das nicht und gab es mir. Als "Belohnung" für unsere Auftritte haben wir am Samstag Tokios größtes Schwimmbad für einen Tag ganz für uns allein, was haltet ihr davon? Ist das was?".
 

Als dieser sehr wichtige Morgen auch für ihn begann, war Saga früher wach als Shou. Er hatte mit ihm in einem Bett geschlafen, dieser hatte es wohl aber nicht ein einziges Mal mitbekommen. Interessant war es nun aber nicht mehr, denn auch ihm schlug sein Herz bis zum Halse, dieses Mal aber aus einem ganz anderen Grund. Zwar hatte Saqa eigene Erfahrungen im Rampenlicht zu stehen und kannte dieses ekstatische Gefühl, aber dies hier war etwas ganz anderes. Ein Model zu sein war aufregend gewesen, keine Frage, und es hatte ihm großen Spaß bereitet, aber dieses hier war wie die Erfüllung eines lang ersehnten Traumes.

Viele gleiche Gedanken, wie Shou sie ebenfalls hatte, gingen ihn bei all diesen Vorbereitungen durch den Kopf. Teilweise kam es ihm so vor, dass auch er verwirrt auf der Bühne oder einem Raum stand und nicht wusste, was von ihm erwartet wurde, oder welche Tätigkeiten zu erledigen waren. Saga war kein Wundermensch und für ihn war es hier genauso neu und aufregend, wie für die anderen Vier. Nur überspielte er es mit seiner wohlbekannten Coolness, so dass es niemanden weiter auffallen dürfte.

Der Auftritt rückte immer näher und die Anspannung in seinem Inneren wuchs und wuchs. Alles vom vergangenen Abend war schon längst vergessen, keine einzige Sekunde verschwendete er irgendeinen Gedanken daran. Und plötzlich war es so weit. Man schleifte sie regelrecht vor den Bühnenaufgang und Saga richtete noch mal seine bauchfreie Korsage. Sofort hatte er sich an das Tragen auch bei stickigen Temperaturen, die hier herrschten, gewöhnt und fühlte sich in so einem sexy Outfit pudelwohl. Das Schminken und Frisieren im voraus kannte er von seinem vorherigem Job und war nichts Neues.

Nur Sekunden später standen sie auch schon auf der Bühne und Shou versuchte die noch etwas skeptisch dreinschauende Menge anzuheizen. Es war alles ihnen überlassen worden, denn sie waren die Band und niemand hatte ihnen im voraus gesagt wie man so etwas am Besten zu machen hatte. Aber Saga war sich sicher, dass es von Auftritt zu Auftritt besser werden würde. Übung machte den Meister, so wäre es auch bei ihnen.

Nao gab die ersten Töne und schwubbs war Saga total in seinem Element, bekam alles weitere um sich herum gar nicht mehr mit, auch später konnte er nicht mehr beschreiben wie er sich in diesem Moment gefühlt hatte und was er alles getan hatte. Er tat es einfach und sprang über die Bühne, grinste jede Sekunde so breit wie es ihm nur möglich war und war froh darüber, sich kein einziges Mal verspielt zu haben und das im Allgemeinen alles glatt lief. Der Schweiß lief ihm über die Stirn und auch sein freier Bauch blieb von der Feuchtigkeit nicht verschont. Der Atmen ging immer schneller, die Bewegungen vielen ihm am Ende immer schwerer und selbst wenn es nur drei Lieder waren, freute sich sein Körper auf das Ende des Auftrittes. Nur sein Kopf wollte immer mehr, das Adrenalin machte ihn fast hyperaktiv und von diesem Trip wieder runterzukommen viel ihm selbst im Backstageraum wieder schwer. Eine Wasserflasche nach der anderen ließ ihn langsam aber sicher wieder ruhiger atmen und als Shou dann zu sprechen begann, war auch Saga in der Lage aufmerksam zuzuhören und die Gedanken im Kopf sammeln zu können. Nao, Tora und Hiroto grinsten schon über das ganze Gesicht und freuten sich einen Ast ab, doch nur langsam kam das bei Saga an.

"Schwimmbad?" Irgendwie hatte er das starke Gefühl, dass dies nicht sein Ding war und konnte nicht nachvollziehen, wieso sich die Anderen so dermaßen freuten. "Die Überraschung von gestern...? Oh." Da hatte sich wer sicherlich was besseres vorgestellt gehabt.
 

Ou, diese Vorfreude in den geröteten Augen der drei anderen. Shou musste unfreiwillig mit grinsen und lachte in sich hinein. Genauso sollte es doch sein. Glückliche Gesichter und Saga mit herunterhängenden Mundwinkeln-... Hey!!

Shou sah zu seinem Freund und blickte diesen fragend an, stolperte dann zu ihm und kniete sich vor ihn. "Enttäuscht? Ach komm schon, schwimmen tut unserer Ausdauer gut und wir haben das ganze riesen Teil für uns alleine! Wir könnten Fangen oder Verstecke oder so spielen.", plapperte Shou und räusperte sich kurz, die Stimme war ein wenig überanstrengt. "Ich weiß, das ist zu kindlich für dich, aber du kannst deinen Stolz doch für uns einmal vergessen, oder?". Mit Hundeaugen sah er Saga an, blinzelte ein paar mal und grinste dann.
 

Aber es war schwimmen, rumtollen im Wasser und ja, Shou beantwortete seine Frage schon selber. Es war kindisch und einfach nicht sein Ding, aber natürlich würde er mitkommen. Ein Spielverderber war er nicht und so schlimm würde es sicherlich nicht werden können, aber spaßig? Bestimmt auch nicht. Musste man sich wohl oder übel überraschen lassen und das würde er der Band zu Liebe auch tun.

Als erstes wurde an diesem Abend aber die Regel gebrochen, dass sie nichts trinken durften. Wie lächerlich! Das musste gefeiert werden, ohne Frage und das würden sie auch tun. So verteilte Saga in ihrem zugeteilten Hotelzimmer ein paar Bierflaschen. Manchen würde eine sicherlich schon reichen und er schielte unauffällig zu Hiroto hinüber. Trotzdem wurde der nächste Tag ein genauso großer Erfolg wie der vorherige und sie wurden von ihrem Manager mehr als nur einmal gelobt, was die Befriedigung in Saga immer mehr wachsen ließ, ein wahnsinniges Gefühl, welches er nicht mehr missen wollte.

Drei Auftritte standen ihnen noch bevor, Zeit um die Städte anzuschauen ließ man ihnen keine, aber das war Teil ihres Jobs, für den sie zwar noch nicht bezahlt wurden, aber hoffentlich bald. Schlecht konnte es nicht aussehen, da war er sich zumindest sehr sicher. Am Ende der Woche war der Traum vorerst vorüber. Selbst die kurzen Auftritte hatten seinen Körper geschafft. Zwar waren es nur ca. 30 Minuten täglich gewesen, aber in jeder Faser seines Körper spürte er den Muskelkater, seine Sinne fühlten sich ausgebrannt und er sich selber erschöpft. Erst eine halbe Stunde war nach ihrem letzten Auftritt vergangen und er schälte sich müde aus den, von ihm noch immer geliebten, Klamotten. Ob er diese wohl behalten durfte? Ob sie den Vertrag nun endlich bekommen würden? Wann fiel die Entscheidung dafür? Konnte Shou da nicht ein bisschen Druck machen, denn immerhin kannte sein Vater, Ex-Vater wie ich auch immer, den Manager persönlicher als sie dies taten. Sie waren von seiner Entscheidung abhängig.

"Und du willst das mit dem Schwimmbad wirklich noch durchziehen?". Gegen ein weiches und warmes Bett hätte Saga jetzt nämlich rein gar nichts einzuwenden gehabt.
 

Ou, Shou würde Saga schon dazu bekommen, das auch er seinen Spaß haben würde. Am Schwimmbad, wie auch an allem anderen drum herum.

So wie sie sich nach der Woche in der Kabine wiederfanden, und Saga ihn ansprach, lachte Shou leise auf - er war diesen Abend etwas heiser. "Das mit dem Schwimmbad ist doch erst morgen Mittag, du Nuss.", erwiderte der Blonde lächelnd und zog sich das Oberteil vom Leib und trocknete diesen seufzend ab. Er hatte in der Woche doch tatsächlich fast 3 Kilo abgenommen. Sollten sie das wirklich durchziehen, dann war Ausdauertraining und Muskelaufbau wirklich sehr wichtig. "Wir gehen morgen direkt vom Hotel aus dorthin. Abends bringt uns der Shuttlebus doch dann wieder nach Hause, welch Service. Für heute will ich nichts anderes, als mein weiches und warmes Bettchen..", murmelte Shou immer leiser werdend, während er sich in seine normalen Klamotten zwängte und dann abschminkte. Erst gegen 23 Uhr waren die 5 "Helden" wieder in ihrem Hotel. "Moah... Sagaaaa...", der Blonde klebte praktisch an dessen Arm und ging einfach aus Gewohnheit zu diesem mit ins Zimmer. "Bett!!", und ja, ohne einfach zu fragen ließ sich Shou auf das großzügige Ehebett fallen, das jeder in seinem Einzelzimmer stehen hatte. Auf Sagas skeptischen Blick grinste Shou nur schief und gähnte lange. "Ich beweg mich keinen Zentimeter... Oyasumi..."
 

"Was? Erst Morgen?" Sein Gedächtnis schien auch unter dieser anstrengenden Woche gelitten zu haben, aber um so besser für ihn, denn Shou sprach ihm aus der Seele. Heute kein Alkohol mehr, kein Abendessen mehr, gar nichts. Einfach nur...

"Ab ins warme Bett!" War sein Schlachtruf und Shou war der Erste, der es durchsetzte und zwar in Sagas Bett, wo er sich doch gemütlich drin ausstrecken wollte, ganz alleine und genießen. "Shou! Raus da!". Aber dieser schien tatsächlich schon zu schlafen und sah dabei so friedlich ist, dass Saga es nicht fertig brachte ihn aus dem Bett zu schmeißen und dabei zu wecken. Doch so was war ganz einfach erledigt. Er schnappte sich den Zimmerschlüssel von seinem Freund und verschwand einfach in dessen Bett. Übermüdet viel er nun in die Laken und schaffte es gar nicht mehr sich auszuziehen bis er endlich im Reich der Träume angekommen war.

Nach einem ausgiebigen Frühstück am nächsten Nachmittag, denn da hatte sich jeder von ihnen erst gewagt das Bett zu verlassen, machten sie sich gemeinsam auf den Weg zu dem Nahe gelegenen Schwimmbad. Zwar war Saga noch immer nicht so begeistert, wie seine Freunde, aber der Tag konnte trotzdem entspannend werden und einen Ausgleich konnte er gut gebrauchen.
 

Somit war es tatsächlich so, dass Shou sich am nächsten Morgen komplett irritiert fragte, wie genau er in ein fremdes Zimmer gekommen war, bis er Sagas Basstasche sah und beruhigt noch mal zurück ins Bett sank. Sein Freund hatte sich wohl den Zimmerschlüssel gekrallt oder war schon Frühstücken... "Hm... Klamotten und duschen...". Damit klopfte er Saga erst mal aus seinem Bett, damit sie beide sinnvollerweise das Zimmer tauschen konnten.

Alles in allem brauchten die 5 erst mal noch geschlagene 2 Stunden, ehe sie sich mit leichten Taschen und dem Vertrag zum Schwimmbad aufmachten. Zwei Tage vorher hatte der Blonde dort angerufen und den Leuten versichert, das sie heue kommen würden. Und mittlerweile hibbelten Nao, Hiroto und Shou ziemlich rum, sprangen zum Ärger von Tora und Saga vor deren Füßen umher und machten lauthals Späße, bis Tora der Kragen platzte und er alle drei bis zum Schwimmbad jagte.

Wo sie dann komplett atemlos von dem Personal in Empfang genommen wurden. Ihnen wurde alles gezeigt, wohin sie konnten und wohin nicht, wo das kleine Buffet ab der und der Uhrzeit stand, Umkleidekabinen etc.

Natürlich zogen sie sich zuerst um, jeder in seinem eigenen Stil. Letzten Endes stach nur Hiroto mit seiner knall pinken Shorts hervor. "Was?!", meinte er verwundert, als alle sich das Kichern verdrückten und sich in die warmen Fluten stürzten. "Jeah...~ Entspannung~~", johlte Nao und titschte, entgegen seines Schlachtrufes, Tora erst mal unter. "Na Prima...", murmelte Shou ins Wasser und sich verstohlen um... Saga = Opfer... "KYA!", und damit stürzte er sich auf seinen Kumpel, blieb letztlich aber nur an dessen sportlichen Körper hängen, da er sich prompt weigerte unterzugehen.
 

Als Saga schließlich der bekannte Chlorgeruch in die Nase stieg, wusste er, dass es kein zurück mehr gab und er den freien Tag hier mit den anderen Idioten verbringen musste. So gleich wurde diese Betitelung denen gegenüber auch bestätigt, denn Shou griff ihn an aber ohne jeglichen Erfolg. Es fiel ihm einfach diesem Angriff stand zu halten und nicht unter Wasser zu gehen und wahrscheinlich seine schöne Frisur damit zu ruinieren. Hey, auch wenn sie unter sich waren, war Aussehen schon ein wichtiger Punkt, der beachtet werden musste.

"Kleiner, trainier mal mehr und greif mich nicht wie ein Kind an, okay?", gab er grinsend von sich, neckte seinen Freund, drückte ihn dann von sich und schließlich unter Wasser, wie der es vorgehabt hatte. Natürlich ließ er ihn sofort wieder an die Luft kommen und lachte laut. Okay, der Tag konnte doch ziemlich lustig werden, wenn er es nur zuließ. Auch ihre Freunde grölten wie am Spieß und ließen sich durch nichts beirren. Irgendwie hatte es schon was, ein ganzes Schwimmbad nur für sich alleine zu haben und dieses hier war ein riesengroßes, mit allen mögliche Rutschen und Wasserfällen und was es nicht alles gab. Getränke und Essen gab es auch gratis, also was wollte man...

"Hey!" rief er Shou zu. "Hol mich nicht aus meinen perfekten Gedanken.", denn dieser hatte seinen Freund mit Wasser bespritzt und auch hier merkte Saga schnell, dass es keinen Sinn hatte lange auf seine Haare zu achten und er so oder so keine Chance hatte trocken davon zu kommen.
 

Blubb blubb blubb...

Und aus der Traum vom Saga beim Untergehen zu sehen. Schmollend tauchte Shou wieder auf, ließ es sich aber nicht nehmen, dem Brünetten eine ordentliche Ladung Wasser zu verpassen, dann nahm er Reißaus und hetzte stattdessen Tora auf Saga. Während sich dann Nao mit Shou und Hiroto kabbelte, hob Tora Saga gnadenlos hoch und warf ihn in die tieferen Gewässer. "Guten FLUG, Wildkätzchen!", lachte der Tiger und sah befriedigt zu, wie Saga ziemlich koch gar aus den Fluten auftauchte. "Ich würde sagen... FLUCHT!", grinste Shou, denn die Frisur des Bassisten war nun entgültig im sprichwörtlichen Arsch.
 

Und da war es definitiv aus mit seiner Frisur und das auch noch ganz unfreiwillig und nicht mal Shou war daran Schuld, sondern so ein widerlicher Tora, der ihn jetzt breit angrinste und auf seiner Strafe wacker entgegensah. Natürlich rächte sich Saga, das konnte er auf seiner Würde so nicht sitzen lassen und Stunden vergingen in denen sie alle, ihn einschließlich, eine menge Spaß hatten. Sogar die Rutsche kam für ihn ein- zweimal in Frage. Zwischendurch gab es dann auch das besagte Buffet, nur leider fand er keinen Alkohol, der doch super zu dieser Stimmung gepasst hatte. Nach ihrem ersten Auftritt hatte er das letzte Mal diese Flüssigkeit zu sich genommen, denn daraus hatte er gelernt. Der drauf folgende Tag war, wie vom Manager hervor gesagt hatte, die reinste Qual gewesen und er hatte sich daraufhin die ganze Woche zurückgehalten, egal wie sehr sie sich nach jedem Konzert gefreut hatten über ihr riesen Glück.

Nach einer kurzen Pause, selbst das Schwimmen und Toben strengte ihn nach den Tagen an, ging es weiter und Nao kam auf die glorreiche Idee so etwas wie Fangen oder Verstecken oder eine Mischung aus beidem zu spielen und natürlich kam es so, dass er von allen Anderen überstimmt wurde und ihm gar keine andere Wahl gegeben wurde, als das Ganze mit zu machen. Nao hatte sogar Spaß daran als Erster die ehrenvolle Aufgabe des Fängers zu übernehmen. Der Rest grinste sich an und verschwand sogleich in alle möglichen Richtungen. Mehrere Becken gab es hier und die durften genutzt werden. Zuerst noch griff Saga nach der Hand von Shou, den ganzen Tag über hatten sich ihre halb nackten Körper berührt, sie waren sich allesamt Nahe gewesen, aber hier war es etwas anderes, als privat zu Hause in der Wohnung. Keine Gedanken an Sexuelles kam auf.
 

Es waren Stunden voller Freude und Spaß, die sie alle ziemlich sicher noch ein wenig enger zueinander brachte, vor allem weil keiner schlechte Laune bekam, sich nicht verletzte - auch als Hiroto mit einer schwachsinnigen Bewegung vom 5 Meter Turm sprang und ziemlich ungemütlich aufkam - und so weiter.

Alles in allem konnte man auch noch nach dem Essen von einem gelungenen Nachmittag und nun sogar Abend sprechen. An der großen Uhr war es nun 20 Uhr, aber Nao wollte gerne noch eine Runde spielen und Lust hatte der Blonde allemal~ Trotz dass das Wasser schon nicht mehr so wärmend war und es langsam kühl wurde - der übliche Effekt halt.

Aber sie verstreuten sich schnell, während Nao laut bis 100 zählte. Hiroto verdrückte sich zu den Rutschen und Tora in die Sauna, Shou und Saga liefen anfangs noch den selben weg, bis der Brünette des Sängers Hand ergriff. "Huch...?", fast verschüchtert zuckte Shou zusammen und sah zu seinem Freund, lächelte leicht. Ja, etwas... war anders... Irgendwas veranlasste ihn, das er ganz hibbelig wurde, sein Herz hämmerte mit einmal wieder. Heiliger Bimm bamm... Mit einem weiteren Lächeln ließ er schwermütig Sagas Hand los und sprang mit einem eleganten Köpfer ins Wasser, schwamm schnell zu seinem Versteck - dem großen Wasserfall.

Dort war er für mindesten 15 Minuten sicher. Alle paar Minuten ertönte ein Schrei, wenn jemand getippt worden war. Dann mit einmal wurde es Shou ein wenig langweilig.. "Findet mich ja eh keiner hier...". Außerdem puckerte sein Herz immer noch so, und das Gefühl von Sagas Hand über der seinen verging nicht. Was war denn nur los? Er lächelte jedes mal, wenn er den Brünetten ansah, er war glücklich mit und bei ihm... sehnte sich nach ihm. Nennt man das etwa...?

Kopfschüttelnd ging Shou auf eine der Ecken zu und lugte unter dem Wasserfall um die Kurve, suchte schon nach einem neuen Versteck. "Hmmm..."
 

Saga nahm es kaum war, als Shou seine Hand los ließ und in eine andere Richtung flüchtete. Der Gedanke daran, nicht entdeckt zu werden war viel größer als irgendwelche Zeit für Gefühlsduseleien zu verschwenden. Nicht hier und nicht jetzt, nicht in der Nähe weiterer Freunde, aber dieser nackte Oberkörper von seinem Freund. Man konnte schon erkennen, wie sehr er abgenommen hatte und seine Muskeln zeichneten sich noch viel mehr unter der Haut ab als zuvor. Auch seine Rippen war deutlicher beim Atmen und Strecken zu erkennen und das fand Saga sehr erotisch.

"Ach nicht schon wieder!" murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart und er konzentrierte sich lieber wieder darauf ein passendes Versteck zu entdecken. Verlieren würde gar nicht in Frage kommen und so musste das Beste her, was dieses Schwimmbad zu bieten hatte.

Natürlich! Der Wasserfall. Er hatte ihn bisher nur von weitem gesehen, aber er meinte zu wissen, das bisher noch keiner von ihnen bei ihm gewesen war. Irgendwie nicht interessant genug und viel zu schummriges Licht, eher etwas für neuverliebte Pärchen, welche ungestört sein wollten und es dort bestens waren.

Langsam schlich er sich in den schmalen Tunnel, welcher zwei Öffnungen hatte, aber nur an einem Ende des Wasserfalls befand und somit den Blick durch den Eingang verdeckte. Rückwärts näherte er sich der Mitte ganz bedacht darauf keine lauten Geräusche von sich zu geben, denn Zwei von ihnen schienen schon entdeckt worden zu sein und würden es sich nicht nehmen lassen, Nao bei der schweren Suche zu unterstützen.

Plötzlich zuckte er erschrocken zusammen, denn er war gegen einen weiteren nackten Körper gestoßen und war kein bisschen darauf eingestellt gewesen. Entdeckt?! Dies war der erste logische Gedanke und er drehte sich ruckartig um, um eventuell noch flüchten zu können, auch wenn es fast sinnlos wäre. Doch es war nur Shou, der sich anscheinend das gleiche Versteck gesucht hatte. Grinsend schaute er zu ihm, sah seinen ebenfalls leicht erschrockenen Gesichtsausdruck, der aber sofort in einen liebevollen wechselte.

"....." gerade wollte er etwas sagen, als er schon die Arme von seinem Freund um den Hals spürte und seinen kühlen Körper an dem Eigenen. Was ging vor sich? Dieser Blick. Was wollte man ihm damit sagen? Doch Sagas Herz beantwortete ihm diese Frage sogleich, auch wenn er es nicht ganz so deuten wollte, wie er sollte. Sein Körper vermittelte ihm, dass Shou etwas fühlte, es ihm somit mitteilen wollte und eigentlich wusste er was es war, aber es wirklich wahrnehmen?
 

Da war keiner, der sich nährte, und durch das laute Platschen des Wasserfalles hörte man eh niemanden näher kommen.. Also, entweder, Shou machte jetzt einen Abgang und ließ sich freiwillig fangen, oder er wartete ab und gammelte hier rum, bis er schrumpelig wurde. Letzteres war weniger interessant, aber jetzt das Versteck wechseln, wo doch Nao nicht mehr allein als Fänger war. Hm, schwierig-... "Wha!", erschrocken entfuhr dem Blonden dieser Laut, als etwas ihn im Rücken berührte. Es fühlte sich an, wie ein nackter Körper... Einer der anderen, verdammt! Im nächsten Moment schnellte er herum, zeitgleich wie es der andere hinter ihm tat. Doch... Es war Saga... Und er schien genauso erschrocken. Also nicht erwischt, puh.. Sein kindliches Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Hey, sie waren alleine unter einem Wasserfall, wie romaaantisch~ Und sein Herz schlug im Beat dazu, schon wieder, es brachte ihn auf vermaledeite Gedanken, so Sätze zu sagen, wie "Ich liebe dich", oder einfach nur zum Ausdruck zu bringen, wie sehr er Saga wirklich mochte, wie viel intensiver es war, als bei Tora und den anderen... Es war so fremdartig, es benebelte ihn halb. Aber es fühlte sich richtig an. Und so tat Shou das, was er als das einzige Wahre grad vermutete: Er rutschte ganz an 'seinen' Saga heran und legte die Arme um seinen Hals, schmiegte sich an und sah in dessen Augen. Legte alles in diesen einen Blick, versuchte zu vermitteln. Der Blonde strich dem Bassisten eine nasse Haarsträhne weg, liebevoll, ganz langsam, folgte weiter seinem flehenden Herzen und tat das, was er noch nie von sich aus getan hatte. Er war es nun, der den Brünetten küsste, ganz anders, als bisher, sehr zart und zurückhaltend, und vor allem kurz, huschte ein Stück zurück, neigte dem Lärmpegel gerecht werdend seine Lippen zu dem Ohr seines Freundes. "Ich... Mein Herz...", ja das auch, das drohte nämlich jeden Moment zu zerspringen, wegzuhüpfen, den ganzen Pool rot zu färben.

Wie drückte man das aus...?

"Ich... will es dir schenken..."
 

Nie hätte er geglaubt, dass so ein Moment zwischen ihnen entstehen konnte, egal wie sehr er sich manchmal danach gesehnt und es auch sofort wieder verdrängt hatte. Doch hier übernahm Shou die Initiative und Saga konnte es kaum glauben, schaute ihn bei dem Kuss ungläubig an, spürte aber wie sein Körper sich sofort auf diese Nähe einstellte und er legte automatisch die Arme um den Oberkörper seinen Freundes.

Nur Sekunden später hörte er diese Worte, spürte den warmen Atmen an seinem feuchten und kühlen Hals und bekam eine starke Gänsehaut, welche sich jedoch mehr als nur angenehm anfühlte. Was wollte Shou ihm sagen? Sein Herz...? Ja sein Eigenes drängte sich so stark gegen den Brustkorb, dass es zu schmerzen anfing. Schmerz aus Liebe, aus Zuneigung, aus Begehren. Doch wie sollte er dies in Worte fassen und ihm sagen? Es war komisch. Von einem Moment auf den anderen spürte er ganz genau was man ihm sagen wollte, beichten würde es besser treffen, in seinen Augen. Saga wusste was Shou fühlte, was er nicht über seine Lippen bringen konnte. Doch konnte er ihm diese Worte nicht abnehmen, denn es erging ihm nicht anders. Kaum hörbar und fast sprachlos hauchte er ein kurzes 'Was?' und schaute weiter in die verführerischsten Augen, die er kannte.

Eines war ihm klar. Wenn man ihm nun das beichtete was er sich dachte, dann würde er sich kein Bisschen mehr zurückhalten. Sein Körper spannte sich an, erwartete diese paar Worte, wollte sie hören, in sich aufnehmen, verwirklichen und endlich ausleben! Und ja verdammt! Er wusste das dies eines der stärksten Gefühle waren, welche er jemals verspürt hatte. Aber jetzt konnte er damit umgehen, in diesem Moment wollte er sie wahrnehmen und genießen.

"Sag's schon." hauchte er erneut, als Shou noch nicht gesprochen hatte.
 

Wenn Saga es doch so schon zu wissen schien, das sagten seine Augen zumindest, dann musste Shou ... es doch nicht noch weiter ausformulieren, oder? Jemanden sein Herz schenken... Wie oft hatte Shou diese Formulierung in der Schule im Duden einfach übersprungen und doch kurz gelesen, die dann für sinnlos gehalten und weiter geblättert. 'Sein Herz verschenken' ... Bildlich gesehen riss man sich doch dann das Herz aus dem Leib und schenkte es mit der letzten Lebenskraft der Person, die man liebte. Und wenn man es nicht bildlich sah, dann hieß es einfach nur, das man verliebt war. Ja, so oder anders konnte es sich Shou nicht vorstellen. Also mussten diese drei Worte her, mit denen in den großen Hollywood Filmen so viel Mist angestellt wurde.

Und mit einmal spürte Shou diesen Kloß im Hals. Hatte er tatsächlich das Gefühl entwickelt, was ihm selbst niemals von seinen Eltern so wirklich zu Teil geworden war? Liebe?

Es musste wohl so sein, sein Herz schrie ja und sein Körper, wie seine Sinne, wollten nur ... Saga. Mit einem schüchternen Lächeln lehnte Shou seine Stirn an die des Brünetten, sah ihm noch kurz in die Augen, brachte sein Lippen nah an die seines Freundes.

"Ich ... liebe dich...", hauchte der Blonde sanft, fühlte, wie sich ein kleines Feuerwerk in ihm entlud - er hatte es gesagt!
 

"Ich liebe dich auch." Es kam wie von selbst über seine Lippen, ohne zu denken sprach er sie aus und wollte keine Zeit mehr verschenken. Sein Körper schrie nach der Nähe von Shou und so presste er dessen Körper fest an den Eigenen, verschloss sofort dessen Lippen mit seinen, küsste ihn dabei so innig und voller Liebe, wie nie zuvor. Jetzt gab es kein Hindernis mehr zwischen ihnen, er musste nicht befürchten etwas falsches zu tun, etwas Verbotenes, was Shou vielleicht nicht wollte. Saga wusste nun Alles. Shou wollte dies auch, ihn störte die Nähe nicht, Sagas Körper nicht, er verlangte genauso sehr nach ihm wie anders herum.

Die ganze Welt schien ihn zu übermahnen, aber er wollte nichts mehr davon wahrnehmen, außer den anderen Menschen zu spüren. Noch nie zuvor hatte er einen Kuss so voller Leidenschaft geführt, noch nie so im Inneren seinen Herzens genossen, sich gewünscht und dabei ein Feuerwerk in seinem Bauch gespürt. Unglaublich war es, dass es ihm passierte, diese Liebe, das Glück sie erwidert zu bekommen.

Wahrscheinlich waren es nur Sekunden die vergingen, bis er kurz den Kuss löste sich anders positionierte und Shou langsam aber sicher fest an die kalte Steinwand drückte und sogleich einen neuen Kuss entfachte. Dieser war nicht so sanft und liebevoll wie zuvor, sondern fordernder und wilder. Noch immer voller Liebe und Gefühle, aber anders, intensiver, gieriger. Auch dies hatte er so nie verspürt, wollte endlich den einen Menschen für sich spüren, ganz anders als einen wahllosen, wie er es sonst immer getan hatte.

Die Hände wanderten über die weiche Haut, das Bedürfnis ihn überall zu berühren wo nur möglich, auch seine Zunge bahnte sich endlich den Weg in die Mundhöhle von Shou, sie vertieften damit ihre Liebe zu einander, zeigten wie sehr sie denjenigen begehrten und wollten ihm das geben was sie beide brauchten.
 

Es war wie, als sei der Wasserfall ausgegangen, denn seine Umwelt nahm der Blonde gar nicht mehr wahr, es waren nur noch er und Saga, Saga und er, vielleicht noch das Wasser, mehr gab es nicht. Er hörte die Worte des anderen klar und deutlich, wie direkt in sein Ohr gehaucht und fühlte schon im nächsten Moment dessen Lippen erneut. Freudig und voller Liebe ging Shou auf diesen erneuten Kuss ein, schlang die Arme fester um ihn und schloss die Augen genießend. Dieser Moment sollte so bleiben, am Besten für die Ewigkeit währen und noch länger. Es war immerhin das pure Glück, das durch den zierlicheren Körper des Blonden floss und ihn anheizte. Von ihm aus konnte der Kuss auch weitergehen, aber Saga drückte ihn keine Sekunde später an die Steinwand der künstlichen Wasserfall-Höhle, wo es leicht kratzte und Shou ein leises Keuchen entfloh, ehe er diese wahnsinnig sinnlichen Lippen wieder auf den eigenen spürte. Überrascht, wie rau sein Freund nun vorging, nicht wissend, was zu tun war, ging er nur auf das Zungenspiel ein, ließ Saga seinen Platz, glitt dann zaghaft selbst mit den Händen über den Prachtoberkörper des anderen. Versuchte jeden Zentimeter auszukosten, zu genießen.

Hoffentlich würden die anderen noch eine ganze Weile nach ihnen suchen, das Schwimmbad war immerhin groß genug.
 

Er bemerkte sehr schnell wie ihre beider Körper aufeinander reagierten und eigentlich nur noch mehr wollten, ihre Liebe vollenden und so schwer es ihm fiel, sich von Shou zu lösen, es war mit das Beste. Sein Zeitgefühl hatte ihn komplett verlassen und er wusste nicht wie lange sie schon gemeinsam hier standen. Mit einem Funkeln in den Augen konnte er den Blick nicht von ihm wenden, auch die Gefühle wurden nicht geringer, sondern schienen immer mehr anzusteigen, auch wenn das schier unmöglich war. Es würde nur nichts bringen, wenn sie ihr Glück durch eine ungewollte Geste wieder zunichte machten. Ohne es verhindern zu können, küsste er noch einmal Shous volle Lippen und das Lächeln wich nicht aus seinem Gesicht.

"Was meinst du, wann finden sie uns?" Und da war es angesprochen. Ihre Freunde, die ja eigentlich hier nach ihnen suchten und sie alle nur ein kleines Spielchen spielten. Das hier war nicht geplant gewesen, auch wenn er es nicht mehr missen wollte. Jede Sekunde konnte ein braunhaariger Schopf um die Ecke schauen und sie hier so sehen, die Zweisamkeit eines verliebten Pärchens, eines männlichen, verliebten Pärchens. Saga spürte, dass es da noch eine Menge zu besprechen gab, aber seit wann war sein Kopf so voller Fragen, die ihn doch sonst nie einen Dreck interessiert hatten?
 

Es war ja irgendwie das Logischste, dass sie hier nicht weiter rummachen konnten, das Risiko, gefunden zu werden, und damit ein Missverständnis praktisch herauszureizen, war zu groß. So unschön das auch war, aber das Lösen des Kusses und dieses leidenschaftlichen Aktes war nun erst mal das einzig Richtige.

Sie standen sich nun nur noch gegenüber, musterten einander, lächelnd, glücklich. Den nun wahrscheinlich letzten Kuss nahm der Blonde noch einmal mit einem Seufzten entgegen, schaute dann von einer Seite zur anderen. "Also... Ich höre sie nicht und sehen tu ich sie auch nicht...", grinste Shou leicht. An später dachte er grade nicht, auch wenn die Zeit wahrscheinlich schon fast um war. "Wir sollten uns ihnen stellen, sonst schrumpeln wir noch vor uns hin~ Außerdem~...", Shous rechter Zeigefinger strich hauchzart über die Lippen des Brünetten, "Färben sich deine Lippen schon blau, du frierst~", schlussfolgerte der Blondling und lächelte sanft. "Lass uns vorschwimmen~"
 

Allein diese kleine Berührung rief ein Feuerwerk in Saga hervor. Egal wie oft und lange er sich gegen diese Gefühle gewehrt hatte, nun konnte und wollte er sagen, dass es mit eines der schönsten Dinge der Welt war. Zumindest vorerst. Aber Shou hatte recht. Im Prinzip sehnte sich sein Körper nach einem wärmenden Handtuch und einem Shirt über der nackten, eisigen Haut.

"Wir haben eh gewonnen, sie werden uns nicht finden." Und in genau dem Moment, wo keiner mehr damit gerechnet hatte, sprang Saga von hinten jemand kreischend an und zog ihn noch ein letztes Mal mit unter Wasser.

Prustend kam er wieder an die Oberfläche und drehte sich ruckartig in dem nicht all zu hohem Wasser um und funkelte dem strahlenden Hiroto leicht genervt an. Dabei war es nur ein Spiel, doch Saga hatte gar keine Lust mehr auf Kindereien, sein Herz war noch immer in einer anderen Welt und wollte sein Denken erneut mit dahin ziehen. Träumen und Träume wahr werden lassen. Wie romantisch.

"Endlich haben wir euch doch noch erwischt!" Hiroto ließ sich kein Bisschen in seinem Spaß beirren und schlang nun auch noch mal die Arme um Shou um damit zu zeigen, dass auch er ihn gefangen hatte und es keine Zweideutigkeiten an seinem Sieg gab. Natürlich hatte er den ganzen Tag die Nähe und die nackte Haut genossen und ließ so oft wie es ihm möglich gewesen war den Blick über dessen Körper gleiten. Aber sehr unauffällig, ließ sich nichts mehr anmerken, besser war es. So etwas wie beim letzten Mal wollte er nicht erneut hervorrufen.
 

Stimmt, eigentlich ist die Zeit um... Aber hmmm, Ich den- „Wuah!", Shou erschrak selber über das plötzliche Erscheinen von Hiroto und machte einen Satz nach hinten und stieß glatt noch mal gegen die steinerne Wand und haute sich den Kopf an. "Worr, Hiroto!!", murrte der Blonde und sah zu, wie Saga langsam wieder an die Oberfläche kam und der Kleinste die Arme um den Vocal schlang. "Jaaa, du hast mich dann auch~~", grinste Shou, suchte seine gute Laune wieder hervor und schlang auch die Arme um den Gitarristen - kuscheln war ja wohl noch drin, wenn auch nichts weiteres unter dem wachsamen Blick des Bassisten, aber Shou hätte auch so oder so nichts weiteres getan.

"Dann habt ihr halt doch gewonnen~ Ich mag trotzdem aus dem Wasser raus, mir ist dann auch kalt...". Zu dritt machten sie sich dann auf den Weg durch den Tunnel nach draußen, wo sie ebenfalls noch mal von Nao angesprungen wurden. "Gewonnen, jeeeahhh~~~!". Doch den Blonden interessierte das grad weniger, er rettete sich ans Ufer, wo ihm Tora dann auch schon raushalf. "Rote Augen und blaue Lippen, hach Shou, du bist ein Wassermensch~!", begrüßter dieser ihn fies grinsend und hängte ihm sein hellblaues Handtuch um, ging dann wieder in die Knie um den anderen freundlicherweise auch zu helfen.
 

Von Tora musste er sich nicht aus dem Becken helfen lassen und hob sich gekonnt selber am Rand aus diesem. Doch irgendwie gelang es ihm kein Bisschen den Blick von Shou zu wenden. Das Innere seines Körpers spielte verrückt und er konnte kaum glauben was da vor wenigen Minuten zwischen ihnen passiert war. Er träumte doch sicherlich, denn dies würde doch nie geschehen! Er liebte Shou nicht wirklich und dieser ihn auch nicht, sie waren nun nicht zusammen, denn das wäre viel zu absurd!

Allerdings spürte er sofort ebenfalls Blicke von seinem Partner und wusste, dass sie liebevoll gemeint waren. Spürten es die Anderen auch? Saga sah sich mit leicht fragendem Blick um, während er sich ebenfalls in eine Bademantel wickelte und aufzuwärmen versuchte.

Nao war schon verschwunden, er wollte als Erstes unter die Duschen, Tora kümmerte sich noch weiterhin um Shou, damit dieser unter keinen Umständen krank wurde und Hiroto beobachtete dies alles argwöhnisch. Ob der Kleine vorhin beim Wasserfall etwas mitbekommen hatte? Vorteilhaft wäre dies ganz und gar nicht, fand Saga.

Alle zusammen trafen sie sich unter den Duschen wieder wo es niemandem peinlich war sich vor seinen Freunden nackt den Chlor vom Leib zu waschen.
 

Als schließlich alle aus dem Becken waren, kam Tora sofort wieder zu Shou, zog dessen Bademantel über und surrte ihn zusammen, legte ihm noch ein Handtuch um den Nacken und redete leise auf ihn ein, immer beobachtet von den Blicken von Saga und Hiroto. "Mensch, heiß duschen, auf keinen Fall kalt oder lauwarm, du trocknest dich schnell ab und föhnst dir die Haare komplett trocken, damit deine Kopfhaut nicht friert.. Und-", doch Shou drückte dem Größeren den viel zu langen Bademantelärmel auf den Mund. "Sh, ist gut, Großer. Ich bin kein Baby mehr und brauch auch keine Mommy mehr, ne?", murrte der Blonde, warf Saga dann zum wiederholten Male einen Blick zu, spürte erneut das Kribbeln im Bauch und im nächsten Moment schleifte ihn dann auch schon Tora zu den Duschen. Nach und nach legten alle ihre Badesachen ab, während Nao schon wieder aus den Duschen zum Anziehen huschte. Abgetrennt waren die Duschen nur durch Plastikseitenwände, an denen kleine Plattformen waren, wo man Duschzeug abstellen konnte. Shou wusch sich die Haare, den Körper, schön mit heißem Wasser, warf hin und wieder einen Blick nach hinten, wo Saga die Kabine genau ihm gegenüber hatte. OU man... Hoffentlich hatte niemand so wirklich mitbekommen, das da was war. Etwas zwar wunderschönes, aber auch... Na ja, unwirkliches? Nach 5 Minuten zog Tora den träumenden Sänger unter den Duschen hervor ("Zu lange duschen ist auch nicht gut!!") und scheuchte ihn zu den Spinten, wo die Sachen eingeschlossen waren. Alles in allem war Shou als erster fertig und eilte zu den vorderen Bereichen, wo er sich plötzlich allein vorfand - Nao war schon beim Abendsnack, denn ihm hatte schon vor einer Stunde der Magen geknurrt. Mit einem seligen Grinsen begann der Blonde seine Haare trocken zu föhnen und zu kämmen.
 

Leider gab es keine Möglichkeit erst mal wieder alleine mit Shou sein zu können. Komischerweise sehnte sich Sagas Körper jetzt genauso sehr nach Shou's wie er sich damals immer nach Frauenkurven gesehnt hatte. Sein Herzschlag beschleunigte sich erneut, auch wenn es nur ein kleiner aber doch sehr intensiver Gedanke war und er beeilte sich um hier aus der Dusche zu kommen. Zu viele Gedanken in diese Richtung würden in seiner Lendengegend gerade jetzt nur Unannehmlichkeiten hervorrufen.

So dauerte es nicht mehr lange, bis er als Zweiter neben Shou beim Haare föhnen stand, oder es zumindest sich vorgenommen hatte. Er wusste, dass Tora und Hiroto noch nicht so weit waren und zog Shou sofort in seine Arme, wollte diese Minute nutzen um seinen Gefühlen noch mal nachzukommen.

"Verliebt sein ist nicht meine Stärke." flüsterte er dem Anderen in sein Ohr und knabberte sanft an dessen Hals. "Ich tue einfach das was meine Gefühle mir vorgeben." Und genau dies war für ihn selber schon ungewöhnlich und ungewollt komisch zugleich. Entziehen konnte er sich dem allerdings nicht und er wollte es auch gar nicht. Von weiter Hinten wurde die Stimme von Tora immer lauter und Saga löste sich sofort. Noch hatte er sich keine großen Gedanken darüber gemacht, dass sie ihre Freunde auf eine Art und Weise belogen und das es sie auch interessieren könnte. Auch hatte er die starke Bedürfnis, dass er noch nicht zu hundert Prozent realisiert hatte nun mit einem Mann zusammen zu sein und was es für sie Beide und ihr Leben konkret bedeutete. Erst kommende Situationen würde sie das sicherlich lehren.

So ging dieser aufregende Tag dem Ende entgegen und sie Alle waren vom vielen Toben und den Fluten der Halle tot müde und wollten nur noch in ihre Bette fallen. Bisher waren keinem von ihnen die Blicke zwischen den frisch Verliebten aufgefallen und einer nach dem Anderen verabschiedete sich. Stimmt, da war etwas. Shou und Saga lebten noch immer zusammen unter einem Dach.
 

Es war irgendwie vorauszusehen gewesen, aber Shou freute sich umso mehr, als er plötzlich tatsächlich in den Armen des Brünetten liegen konnte und sich an ihn schmiegte, dessen warme Worte hörte und sonst nichts weiter. Doch zum Antworten ging es jedoch alles zu schnell - schon stand der Ältere wieder allein, es wurde wieder Kälter und er musste sich wieder mit dem Föhn beschäftigen...

Es musste alles einfach hier real sein, diese Gefühle, das zerspringen seines Herzens, der ganze komische Mist, den er noch nie zu vor gefühlt hatte. Und Saga gab ihm die Bestätigung dafür, mit seinen Blicken allein, mit allen kleinen Augenblicken, die sie sich ansehen konnten. ...

Als sie aus dem Schwimmbad gingen, bedeutete es, das sie alle in 4 verschiedene Richtungen gehen würden. Etwas pingelig umarmte Hiroto Shou extra lange und wünschte ihm eine gute Nacht, Tora grummelte Shou noch voll, von wegen, bloß vorsichtig sein und so. Und Nao gab ihm glatt noch einen Schmatzer auf die Wange, für die letzte Woche und die Überraschung, meinte er...

Tja, und dann blieben nur noch Saga und Shou übrig... in eine Richtung zu gehen, zu Sagas Haus, dort wo sie beide momentan zusammen wohnten. Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her, dann ergriff Shou ohne Umschweife die Hand des Brünetten und hielt sie schweigend fest, ging weiter, den Blick auf den Boden geheftet. Warum zog sich der Weg nur so ewig hin..?
 

Plötzlich spürte Saga eine Hand in seiner Eigenen und schaute verblüfft zu diesen herunter. Damit hätte er nicht gerechnet, auch nicht, dass es in der Öffentlichkeit passierte, oder gerade vor allem deswegen nicht! Um ehrlich zu sein, verwirrte ihn dies auch und machte ihn unsicher. Das war eigentlich nicht erlaubt. Klar, Händchenhalten schon, aber doch nicht zwischen ihnen Beiden, zwischen Schwulen.

Zum ersten Mal ging dieses Wort so ehrlich durch deinen Kopf, zum ersten Mal hatte er sie Beide mit diesem Adjektiv betitelt und bereute es nicht. Es war wie es war, ändern konnten sie es nicht, aber sie wollten es ganz sicherlich auch nicht.

Nur weil sie kurz vor dem Eingang seiner Wohnung waren, ließ er es zu und löste nicht sofort diese kleine Zärtlichkeit. Trotzdem wurde darauf geachtet, dass keine Nachbarn auf dem Hausflur rumgeisterten und sie überraschen konnten. Die ersehnte Wärme und die Wohnung wurden schließlich erreicht und leise seufzend ließ Saga die Tür ins Schloss fallen und lehnte sich gegen diese. Sein Blick wanderte in Richtung Shou, der verpeilt versuchte die Schleifen seiner Schuhe zu öffnen und schließlich den Reißverschluss der Jacke hinunterzog. Ein Schmunzeln schlich sich dadurch auf seine Lippen, es war zu niedlich mit anzusehen. So etwas war ebenfalls ein Grund sein Herz schneller schlagen zu lassen und er konnte einfach nicht anders reagieren, als sich von der Tür abzustützen und von hinten die Arme um seinen Freund zu legen. Die Lippen suchten sich kurz durch die mittellangen Haaren von Shou und fanden die Haut seinen Nackens, küssten diese sanft und sein Atmen hinterließ hauchdünn eine feuchte Schicht.

"Was machen wir beiden Hübschen denn nun noch?", flüsterte er so leise wie möglich, aber so dass Shou noch verstand.
 

er Blonde spürte es schon, das es Saga etwas komisch vorkam, aber dennoch ließ der Brünette nicht los. Das war doch gut, oder?

Zusammen erreichten sie die Wohnung, Shou hinein und machte sich etwas zittrig daran, sich zu entkleiden - was wohl niemandem entging. Doch umso schöner war es, als plötzlich Saga wieder so dicht bei ihm war, das es den Sänger leise aufseufzen ließ. Er lehnte sich voller Vertrauen gegen den Jüngeren und schloss seine Augen. "Heute Nacht?", hauchte er zurück, lächelte leicht. "Wir könnten noch einen Film schauen und dabei unter einer Decke ...", murmelte Shou leise, lächelte schüchtern. Es wäre zumindest ein schöner Abschluss des Abends, jetzt, wo sie nicht mehr so aufpassen mussten, was sie taten und wie sie etwas taten. Im Grunde... war nun alles erlaubt, oder? So war das doch, nicht?
 

Das mit dem Film überhörte Saga ganz gekonnt. Sie wollten doch jetzt nichts tun, was sie sonst auch immer getan hatten und auch immer und immer wieder tun könnten. Vorhin hatte der innige Kuss unter dem Wasserfall ihn sehr angeheizt, verwunderlich war dies keines falls. Als er sich an diesen Moment zurückerinnerte, kam die Lust in ihm wieder auf. Das Letzte von Shou's Satz hatte er noch genau im Kopf.

"Unter der Decke, was?" flüsterte er weiter in sein Ohr und drückte sich enger an Shou, legte die Hände auf seine Brust und schob sie langsam unter dessen Pullover. Irgendwie schaffte er es, sich aus seinen Schuhen ohne Hände zu pulen und drückte seinen Freund sanft in Richtung Schlafzimmer. Der Jacke konnte er sich gleich noch entledigen, aber Saga wusste auch wie schnell Shous Stimmungen umschlagen konnten, in dem er unsicher wurde. Das wollte er um Gottes Willen nicht jetzt erleben, also musste gehandelt werden. Das kannte er noch von seinen weiblichen Liebschaften.
 

Okay, das mit Film gefiel Saga wohl nicht so, sonst wäre er vielleicht darauf eingegangen, aber so. Shou wunderte sich schon etwas, warum denn nun, aber das Rätsel wurde gleich gelöst. Saga wollte ernst machen. Nun, nicht das der Blonde davon abgeneigt wäre, aber es kam schon etwas schnell oder? So gleich am ersten Abend? Ja, gut, sie hatten schon mal. Mehrfach, fast mehr getan, als sie vertragen hätten...

Ein paar Meter ließ er sich schieben, öffnete sogar die Schlafzimmertür, noch so weit, bis sie in der Mitte des Zimmers standen, dort stemmte sich der Ältere gegen seinen Freund und drehte sich herum, drückte sich nun seinerseits an den jungen Mann. "Von mir aus unter der Decke… aber..", flüsterte Shou, langsam rot werdend um die Nase, "Aber... Ich weiß doch gar nicht... wie "das" geht... ", meinte er wahrheitsgemäß und sah seinem Freund tief in die braunen Augen. "Ja, lach nicht...!"

012

Dieser fragende und flehende Blick zugleich von Shou, ließ Saga's ganzen Körper zu kribbeln beginnen. Es war wie mit den Frauen, er konnte sich kaum noch beherrschen, wollte über diesen Körper, den er begehrte, herfallen, sich nehmen was sie Beide brauchten. Doch wusste er genauso sehr, dass es nicht so einfach werden würde, wie sonst auch immer. Das hier ging anders vonstatten, vor allem weil Shou noch unerfahren war und vor allem ängstlich dem Gegenüber eingestellt, was sie sich gleich gönnen würden. Aber auch für ihn selber war es nicht selbstverständlich und alltäglich einen Mann zu nehmen.

Da kamen die ersten Gedanken in ihm auf, die ein wenig Unsicherheit in ihm verrieten. Immerhin war es für ihn ebenfalls das erste Mal. Zwar in anderem Sinne, aber betiteln konnte man es trotzdem so. Und er wusste, das wir immer alles von ihm aus gehen musste, Shou würde sich vielleicht zu einem Kuss überwinden, aber doch zu niemals mehr. Schnell legte er ein sanftes Lächeln auf seine Lippen und drückte Shou weiter zum Bett hin.

"Wenn du es willst, dann genießen wir es zusammen. Ich zeig dir schon wie was geht." meinte er liebevoll, zwinkerte aber gleichzeitig schelmisch.
 

Um das Wollen und Nicht-Wollen gab es keine Diskussion mehr, denn Shou glaubte kaum, das Saga ein genuscheltes Nein verstehen würde. Denn der Blonde war furchtbar neugierig darauf, Saga schwärmte ihm schon seit Jahren von dieser Sache vor, also musste doch irgendwas Schönes dabei sein, oder?

Mit einmal spürte Shou die harte Bettkante in den Kniekehlen und saß im nächsten Moment schon auf der Matratze, den Blick immer noch auf seinen Freund gerichtet. "Du... zeigst es mir ja..?", fragte er leise, griff nach beiden Händen des Brünetten und schluckte. "D-dann... sei vorsichtig, ja...?", setzte er noch hinzu, drückte die anderen schlanken Hände leicht und lächelte schließlich zaghaft. Sollte ja nicht so rüberkommen, als ob er irgendwie Angst hätte.
 

Ihm wurde ganz anders, als Shou hilfesuchend seine Hände drückte und Saga spürte, dass er am zittern war. War dies hier dann das Richtige was sie tun konnten? Vielleicht sollten sie doch noch etwas warten und... Was machte dieser Mann nur aus ihm? Seit wann dachte er so fürsorglich an andere Menschen? Lächelnd nickte er schließlich.

"Ich werde sanft sein." hauchte er leise, wollte keine komischen Gedanken mehr hegen und legte sogleich die Lippen auf Shou's und somit konnten sie nicht mehr zurück. Das war in diesem Moment die Überwindung der letzten Hürde zu ihrem Glück.

Langsam löste er den Griff um seine Hände, legte diese auf die Schultern des Anderen und drückte ihn Stück für Stück mit dem Rücken auf das Bett, platzierte sich kniend neben ihn und löste dabei nicht eine Sekunde den Kuss, der immer inniger wurde. Saga bemerkte, dass es Shou nicht mehr schwer viel einen Zungenkuss zu beginnen, er es sogar dieses Mal war, der von sich aus das neckische Spiel begann und es sichtlich genoss. Denn Saga beobachtete jede Regung von seinem Freund um raus zufinden was diesem gefiel und was nicht. Seine Hände waren nun frei, strichen von den Schultern über seine Brust bishin zum Bund des Pullovers und fanden dort einen Spalt um ohne zu überlegen unter dem Stück Stoff zu verschwinden und den hitzigen Körper an der eigenen Haut zu spüren.
 

Sagas Wort war das Versprechen, was die letzten paar Zweifel von Shou riss und ihn sich nur noch auf das hier und jetzt konzentrieren ließen. Seine Augen glitten zu, ehe sich ihre Lippen berührten und dennoch war er fest bei der Sache, erwiderte den Kuss voller Gefühl. Ließ sich auch auf das Bett runterdrücken, ohne rumzumurren.

Etwas stützte er sich mit den Unterarmen ab, um das kleine Spiel nicht unnötig zu unterbrechen. Allerdings entfuhr ihm ein leises Seufzten als die kühlen Finger seine warme Haut berührten. Gänsehaut bildete sich rasend schnell aus, es verursachte ein nahezu wunderschönes fremdartiges Gefühl. Und dabei hätte der Blonde fast den Kuss vergessen. Er blinzelte und sah Sagas neckisches Grinsen - jaaah, das gefiel ihm wieder. "Mach weiter~", hauchte Shou leicht lächelnd, immerhin... tat es verdammt gut.
 

Sogleich schossen tausende von neuen Gefühlen durch Sagas Körper, er hätte sie nicht beschreiben können. Weder später und schon gar nicht in diesem unglaublichen Moment der Liebe, der Geborgenheit, ach verdammt, es passierte und das reichte vollkommen aus!

Dass Shou auch noch nach mehr verlangte, ließ Saga's Herz Stück für Stück mehr aufgehen und sich auch mehr wagen, denn noch immer hielt er sich sehr zurück im Gegensatz zu seinen sonstigen sexuellen Verhaltensweisen, die dann doch sehr stürmisch und ungezügelt wild waren. Abstreitbar war es nicht, dass er die Sanftheit dieses Mal trotz alledem genoss und auch nicht anders weiter vorgehen würde. Shou hatte ihren Kuss voller Leidenschaft gelöst und so konnten sich Sagas Lippen etwas anderem zuwenden. Der zarten Haut am Hals seines Freundes. Heiß atmend hauchte er gegen diese, hinterließ Sekunde für Sekunde eine neue feuchte Schicht und küsste sie schließlich weg. Allerdings gab er der Haut keine Ruhe, ließ seine Zungenspitze nun Feuchtigkeit hinterlassen, wanderte mit dieser aber bis hin zu seinem Schlüsselbein. Er konnte ganz genau spüren wie der Körper unter ihm erzitterte und Shou ließ sich nun vollkommen auf das weiche Kissen sinken und schien in vollen Zügen ausgiebig zu genießen.

Nur langsam kamen sie in ihrem Tun voran, aber wahrscheinlich war es genau das was Shou wollte. Schneller hätte ihn sicherlich nur verwirrt, doch in Sagas Hose, er konnte es nicht mehr zurückhalten, wurde der Platz immer geringer, schmaler, kleiner Schmerz vom Drücken gegen den Reißverschluss machte es nur schlimmer. Das Reiben des Jeansstoffes trieb es auf die Spitze und beim Verteilen der Küsse stöhnte er plötzlich laut auf und schloss vor Erregung genüsslich die Augen.
 

Es war schon fast wie im Traum - denn niemals wäre der Blonde auf die Idee gekommen, hier mit seinem besten Freund.. mit Saga, nun ... naja, das halt! Das war unrealistisch, aber dennoch spürte Shou den heißen Atem an seinem Hals, hörte sich selbst keuchen, spürte das weiche Kissen hinter sich und sah förmlich, trotz, dass er die Augen geschlossen hatte, jede von Sagas Bewegungen. Das Band, das sie verband, war nun noch stärker geworden, es war einfach nicht zu verleugnen...

Auch dem Blonden gingen alle die Reize nicht nur in den Kopf, denn nun schrie fast alles an ihm nach dem brünetten Schönling da über ihm, und als dieser auch nun so nah bei ihm aufstöhnte, kam Shou nicht umher, ebenso leise zu seufzten. Doch irgendwas störte hier nur zu sehr - der Pullover... Den hatte Saga zwar schon nach oben gerollt, aber er war immer noch da. Weg, weg damit! Der Blonde wand sich leicht. Aber es war so schön, Shou wollte sich gar nicht bewegen, nur weiter diese Reize wahrnehmen, sich ihnen hingeben.~
 

Er konnte sogleich Shous Anliegen erahnen. Da spielten seine Sinne ihm keinen Streich, sondern waren voll und ganz auf den Moment eingestellt. Sie wollten das Gleiche wie die beiden Liebend auf dem Bett und Sagas Hände glitten ohne groß nachdenken zu müssen wieder an Shous Seiten, ließen ihn sich für eine kurze Weile aufsetzen, zogen ohne Mühe aber mit ungeduldiger Hast das Stück Stoff über seinen Kopf und ließen es anschließend ohne weiter darauf zu achten, auf den kalten Boden fallen. Keiner von ihnen würde diesem störenden Teil noch weitere Beachtung schenken.

Natürlich dachten Saga gleich weiter, knöpfte sich selber nun das Hemd auf, welches sogleich über seine breiten Schultern rutschte und seinen nackten Oberkörper entblößte. Aus zog er des Kleidungsstück nicht, denn das war mehr oder weniger ein Ritual von ihm, das er nun auch bei Shou nicht ablegen konnte. Denn er wusste genau wie sexy es auf andere wirkte, wenn man viel vom Körper des Anderen mehr erahnen als sehen konnte. Sollte Shou ihn an den eigenen Händen spüren wollen, müsste er sich selber ins Zeug legen und es ihm komplett abstreifen. Seine Bauchmuskeln spannten sich vom unregelmäßigem und erregtem Atmen an, ließen seinen Körper immer wieder leicht erzittern.

Er drückte seinen Geliebten erneut zurück auf das weiche Bett, beugte sich wieder über ihn, stahl sich einen langen, innigen und leidenschaftlichen Zungenkuss. Er spürte nur zu gerne die feuchten Lippen des Anderen und wünschte sich genau jetzt an einer ganz anderen Stelle, welche kurz in seinem Gefängnis aufzuckte.

Hierbei wanderten seine Fingerspitzen nun über Shous nackten Bauch, kitzelten ihn dort und blieben schließlich an dem Knopf seiner Hose hängen, der flink geöffnet war. Der Reißverschluss selber war ebenfalls keine Hürde und in nur einer Minute lag Shou in Shorts unter ihm und Saga entfleuchte ein keuchendes 'Wunderschön' über seine bebenden Lippen.
 

Mittlerweile herrschte so eine Hitze in dem Blonden, dass man meinen könnte, er hätte Fieber. Somit war es also umso besser, als Saga seinem unausgesprochenen Wunsch tatsächlich nachkam, ihm noch dabei half, den Pullover auszuziehen und dabei gleich noch einen draufsetzte. Shou öffnete die Augen, gleich nachdem sich die Hände seines Freundes von ihm entfernten und sah mit großen Augen zu wie dieser sein eigenes Hemd öffnete. Gerne hätte der Blonde dies getan, gerne hätte er Knopf für Knopf das Gefühl genossen etwas "auszupacken", doch so folgte er jedem Handgriff Sagas, leckte sich unbewusst über die Lippen, kaum dass das Hemd von seinem ursprünglichen Platz rutschte. Seine Lippen formten ein stummes 'Wow', denn so, in dieser Position, hatte er den Brünetten noch nie so bewundern dürfen, nicht mal im Schwimmbad. Er nahm ihn nun ganz anders war, viel erotischer, sehr viel einladender die einzelnen Muskeln mit den eigenen Fingern nachzufahren.

Aber für diesen Wunsch würde er sich wohl noch ein wenig gedulden müssen, im nächsten Moment verwickelte ihn Saga bereits wieder in einen Kuss, bei diesem der Blonde dem anderen dieses Mal nur tief in die Augen schaute, eine Hand zu dessen Nacken gleiten ließ und den Kuss noch vertiefte. Für je einen Moment hielt er inne, schmunzelte leicht, als er gekitzelt wurde, stockte dann kurz, als er die doch so vertrauten Hände an seiner Hose spürte - Von der er sich dann ohne schlechtes Gewissen verabschiedete. Es ließ Shou erröten, wie Saga ihn bezeichnete, ließ ihn erneut kurz innehalten, um seinem Freund in die wunderschönen Augen zu blicken. "Übertreib nicht~", hauchte er leicht grinsend, packte doch recht entschlossen den Kragen des weißen Hemdes und zog den Brünetten zu einem weiteren Kuss zu sich. Noch im selben Augenblick packte ihn ein Gedanke, den er sofort in die Tat umsetzen musste: Ohne weiter drüber nach zu denken, rollte er sich mit seinem Freund während des Kusses herum, saß nun auf ihm. Der Blonde löste den Kuss, seufzte leicht bei dem Anblick und setzte sogleich sein Vorhaben fort. Von den vollen Lippen an küsste er weiter hinab, über den Hals zum Schlüsselbein, strich zeitgleich mit den Händen fast schon gierig über den muskulösen Oberkörper, bekam kaum genug davon. Sein Ziel war die Hose, vorerst... Also rutschte er mit dem Unterleib fast schon Fieserweise langsam nach unten, bis der Bund komplett frei war, um sich mit seinen zitternden Händen daran zu schaffen zu machen. Der Blonde küsste solange weiter, bis er sich aufrichten musste und schließlich die Hose offen hatte, dabei einen Blick zu Saga warf. Immer noch leicht grinsend.
 

Saga liebte es so abgöttisch wie Shou immer wieder auf sein Tun reagierte. So wusste er stets genau, dass es ihm auch gefiel und es nicht zu weit ging. Auch wenn er ehrlich zu sich musste und sich eingestand, dass er unter diesen Umständen so oder so nicht mehr von ihm hätte ablassen können. Dafür hatten sie schon den gewissen Punkt überschritten und Shou tat genau jetzt sein Übriges dazu. Und dies war mehr, als Saga sich jemals in seinem Leben hätte träumen lassen!

Vollkommen unerwartet tat er dies und Saga schaute ihn von unten herab nur verblüfft an. Und man wiederhole: Von Unten herab! Wie konnte Shou sich nur so schnell überwunden haben um von sich aus die Initiative zu ergreifen? Er brauchte Sekunden um zu spüren was sein Freund weiterhin tat, denn die Verwunderung wollte nicht aus seinen Augen verschwinden.

Doch es kam noch ganz anders, als er sich so wieso schon nicht hätte erträumen lassen. Denn Shou machte alles noch viel schlimmer, in dem er mit seinem schweren Körper über die empfindlichste Stelle von Saga rutschte. Ob er dies wohl.... Gott! Saga musste zuerst mehrmals tief durchatmen um seinen Kopf weitere Gedanken zusammen spinnen zu lassen. Unaufhaltsam drückte sich sein Schoß in Richtung von Shous Hüften, riefen mit dieser Geste Stumm nach mehr, wollte um Gottes Willen bitte nicht mehr länger auf Berührungen an dieser Stelle verzichten müssen. Die Küsse seines Liebsten konnte er kaum noch wahr nehmen, seine Gedanken waren zu vernebelt von all diesen Reizen, die von den Gefühlen für Shou besonders intensiv in ihm aufloderten.

Und in dieser Sekunde ging es mit ihm durch, konnte er sich nicht mehr auf ihn und seine sanften Bedürfnisse einstellen. Shou hatte es selber gewollt, so schien es ihm und er hauchte und schrie zugleich vor Verlangen nach seinen Lippen.

"Ich will sie spüren." kam es über seine bebenden, feucht geleckten Lippen. "Ich will dich dort spüren." Er hob seine Hüfte wieder an. "Sofort!"
 

Natürlich musste es für Saga komisch erscheinen, dass Shou mit einmal so einen Elan an den Tag legte und sich soviel traute. Aber dem Blonden war nur etwas in den Sinn gekommen und mit einmal war alle Scheu weg. Was wäre sonst Liebe, wenn man sich bei dem Partner nicht etwas trauen konnte?

Doch Sagas Aufforderung ließ ihn schon etwas auf der Bahngeraten. Er wollte was...? Der Blonde sah seinen Freund an, wie dieser sich halb nach dem Ersehnten wand, die Augen fast schwarz. Shou biss sich auf die Unterlippe um nicht aufzustöhnen, allein bei diesem Anblick. Er grinste etwas breiter, hielt sich sein neues Motto vor Augen, und rutschte weiter runter. Bis er auf Sagas Knien saß und die Hose weit genug runter schieben konnte. Innerlich feuerte er sich an, sich einfach daran zu erinnern, als Saga dies einst bei ihm gemacht hatte. Immerhin .. war das komplettes Neuland für Shou.

Zittrig beugte er sich wieder hinab, küsste die zarte Haut knapp über dem Bund der Shorts die er nun mit den Fingern quälend langsam runterzog. Bis sie das freigab, was sie bisher so erfolgreich vor seinen Augen verdeckt gehalten hatte. Der Blonde musste unweigerlich schlucken, unterdrückte ein breites Grinsen und warf noch einen letzten Blick zu dm Brünetten hoch, der nun mittlerweile fast so atmete, als würde er grade einen Marathon laufen. Soweit wie sich Shou zurückerinnern konnte, fing er vorsichtig an der Spitze an, schloss die Augen und ließ sich einfach leiten, während sich seine Hände zittrig an Sagas Hüften festhielten. Nach einigen kurzen, sanften Küssen, nahm er die Spitze in die auf, umspielte sie zaghaft mit der Zunge, wagte sich langsam weiter nach unten. Seine Ohren waren gespitzt, wollte er doch jeden Laut hören, den Saga nun von sich gab, ob es gut war, was er tat, oder ob er besser lieber gleich aufhören sollte. Und dabei gruben sich, ohne das er es merkte, seine Fingernägel in die Haut an den Hüften des brünetten Schönlings.
 

Egal wie unwahrscheinlich diese Szenerie für sie Alle hätte erscheinen müssen, Saga genoss nur noch und ließ das in vollen Zügen verkünden. Er wand sich unter den Liebkosungen, stöhnte immer wieder auf, bekam endlich die Befriedigung nachdem er sich seit... Seit wie vielen Minuten sie auch schon zu Gange waren, sehnte. Auch wäre es ihm unter 'normalen' Umständen durchaus komisch vorgekommen, dass Shou so urplötzlich all seine Hemmungen beiseite gelegt hatte und nun mit nur wenig Zögern zur Sache überging und Saga die schönsten Gefühle überhaupt schenkte. All dies kam nun aber nicht mehr bis zu seinem Kopf vor und er war dabei nur noch die Zärtlichkeiten tief in sich aufzunehmen, sie zu verarbeiten und zu genießen. Beurteilen ob Shou nun gut darin war oder nicht, auch das konnte er nicht, er wollte auch gar nicht über solche Dinge nachdenken, denn im Prinzip war es nicht wichtig. Wichtig war, dass er es tat und allein dies reichte aus.

Es war immer so gewesen, dass Saga es eher schneller und hart mochte. Langes Streicheln und ein Ewigkeiten andauerndes Vorspiel lagen nicht in seiner Natur. Vorspiel ja. Wild und heftig, dann ohne zu zögern in den Hauptakt übergehen und mit starken Stößen in weitere 10 Minuten Alles beenden. Unter Umständen durfte dieses Tun auch mehrere Male wiederholt werden, wenn die Triebe in der kurzen Zeit nicht genug von dem bekamen wonach sie verlangten.

Doch natürlich war es bei Shou anders und er ging sanft und sehr zaghaft vor, wollte niemandem Schmerzen zufügen. Im nachhinein würde Saga ihm dafür sogar dankbar sein. Es war ihm nicht neu so nahe am Höhepunkt zu sein, dass das Herauszögern zur Qual und einem Kampf wurde. Genau an so einem Punkt stand Saga gerade und durch die Zaghaftigkeit wurde der zu schnelle Höhepunkt vermieden. Denn jetzt hätte er sich nicht mehr beherrschen können und Shou wahrscheinlich damit sehr enttäuscht. Allerdings war das Krallen von ihm eine günstige Alternative zu seinen Streicheleinheiten mit der Zunge und ließ Saga stark zusammen zucken. Er liebte lange Fingernägel in seiner Haut, genoss die roten Striemen nach dem Akt, welche teilweise noch Stunden danach brennen konnten. Schnell legte er daher die eigenen Hände auf Shous, drückte seine doch kalten Finger fester in die eigenen Haut.

"Mehr." hauchte er willig und drückte seine Hüfte weiter hoch und seine Erregung somit ungewollt tiefer in den Mund des Anderen, der nun durch diesen neuen Reiz im Rachen fest zu schlucken begann. Durch Zufall war dies geschehe, aber genau das was Saga jetzt brauchte.
 

Und wie dem Blonden die Geräusche gefielen. Das Regen und Winden unter ihm, das Stöhnen und Aufbäumen. Das alles zeigte ihm nur, wie sehr auch er das wollte, mit einem Mal. Umso mehr überraschte es ihn, dass Saga es zu mögen, nein zu lieben schien, denn er schien ihn regelrecht dazu anzuheizen, seine Fingernägeln zu nutzen. Der Blonde ging darauf ein und bohrte sie tiefer in die weiche Haut, suchte sich in kurzen Abständen neue Stellen und drückte erneut zu, das Stöhnen genießend. Und eben dieses Geräusch wurde noch lauter, als Saga ihm seine Erregung entgegenschob. Shou, der absolut nicht damit gerechnet hatte, jappste nach Luft, schluckte hart, versuchte nicht aus Reflex auf den Fremdkörper in seinem Mund zu beißen. Kurz hielt der Blonde inne, versuchte diese Situation einzuschätzen und verwöhnte Saga dann einfach weiter, saugte leicht, versuchte es so gut wie möglich, verdrängte sein eigenes Verlangen und keuchte heiß gegen die Erregung in seinem Mund.
 

Er konnte nicht erahnen wie Shou gegen den neuen Reiz in seinem Hals ankämpfte. Es war ihm nicht möglich sich auf Anderes zu konzentrieren, als auf das unaufhaltsame Pochen in seinem Unterleib, welches immer stärker wurde und sich seine Bahn durch Sagas Lenden, seine Schenkel und sogar durch ab und zu durch seinen Unterbauch suchte. es war so unglaublich, so unbeschreiblich, nicht in Worte zu fassen.

Doch plötzliche verkrampfte sich sein Körper und er öffnete schlagartig seine Augen, setzte sich auf und drückte Shou energisch von sich.

"Nicht." meinte er und schluckte fest. "N...nicht." wurde nun eher gestammelt. "Nicht weiter." Er war an dem Punkt angelangt wo es in Sekunden hätte vorbei sein können. Zu weit hatte er sich gehen lassen ohne sich auf das Zurückhalten zu konzentrieren. Erst im allerletzten Moment hatte er sich zusammengerissen. Entschuldigend lächelnd schaute er seinen Gegenüber an, strich ihm zärtlichst über die Wange. Der erschrockene Ausdruck in Shous Gesicht war wirklich nicht nötig. Nichts hatte er falsch gemacht und dies zeigte er ihm auch sofort, denn Shou sollte gar nicht erst auf dumme Gedanken kommen oder ins Grübeln geraten.

Jetzt war es an Saga sein ganzes Talent zu beweisen und seinen Freund in die Welt der heißesten Gefühle zu locken, die ihm bisher nicht bekannt gewesen waren. Das sollte man doch sehr schnell ändern. Denn auch wenn er sich nun auf etwas anderes konzentrieren konnte, zuckte noch immer etwas gewaltig zwischen seinen Beinen und verlangte unaufhörlich nach mehr, worauf er nicht mehr allzu lange warten wollte. So ging er jetzt nicht mehr langsam vor, sonder fordernd. Er wollte Shou auf das Kommende vorbereiten, denn er selber würde es sich nicht nehmen lassen die gewohnte, einhüllende Enge zu spüren und sich von dieser verwöhnen zu lassen.

Feste Küsse fuhren über den Körper des Anderen, sein eigenes Hemd rutschte nach vorne, kitzelte erneut die Haut seines Freundes. Diesem zog er nun während der Küsse die Shorts aus, seine eigene hatte er mittlerweile zu Boden gleiten lassen. Schon wieder ging ein wohliges Zittern durch seinen Körper. Zwar hatte er Shou schon nackt vor sich gesehen, aber er musste sich eingestehen, dass mit Liebe so vieles ganz anders wahr zunehmen war. Seine Hände konnten sich nicht mehr zurückhalten und mit festem Druck rieben sie über die fremde Erregung, die Saga mit einem zufriedenem Grinsen zur Kenntnis genommen hatte. Eine Hand spielte gekonnt weiter, reizte ihn mehr und mehr, doch die Andere wanderte tiefer, ließ sich nicht nehmen Shou zu zeigen was man alles spüren konnte. Zuerst massierte sie ihn unter der Erregung, wusste auch Saga das es für einen Moment dies Alles auf die Spitze treiben konnte. Doch nach wenigen Minuten wanderte ein ausgespreizter Finger noch tiefer und die Fingerkuppe legte sich auf die kleine Einbuchtung tief zwischen Shous Beinen. Er übte leichten Druck aus und versank somit den halben Finger in ihm. Bei einem tat es auch ohne Gleithilfe noch nicht weh. Allerdings war da der Punkt an den Saga noch nicht dachte. Unterschiede zwischen Frau und Mann!
 

Mit einem Mal war es vorbei und jemand packte Shou bei den Schulter, drückte ihn zurück. Total verdattert, erschrocken, blinzelte er und sah in das Gesicht von Saga, der ihm schon beruhigend über die Wange strich. Shou war gar nicht aufgefallen, dass er so verschreckt geschaut hatte. War wirklich alles okay? Wieso hatte er so ruckartig reagiert? War’s das jetzt schon...?

Doch es war das ganze Gegenteil und warum Saga so reagiert hatte, würde Shou auch erst viel später erfahren. Vorerst war es jedoch so, dass er sich wieder auf seinem Rücken wiederfand, bald komplett nackt, was den Blondschopf dazu veranlasste doch noch zu erröten. Es war anders, weil der Ältere wusste, dass es nun zum Finale kam, zumindest bald, er wusste auch, dass sich Saga alle Mühe gab...

So stöhnte der Blonde ungehalten auf, als die Hände des anderen sich an ihm zu schaffen machten, diese Hände, die so genau wussten, was er brauchte und wollte, jetzt in diesem Augenblick. "Mehr~", hauchte Shou leise, wand sich weiter, schloss die Augen wieder, stellte sich seinen Freund bei seinem Tun vor. Er versuchte, sich zurück zu halten, bei all den wunderbaren Reizen nicht gleich verrückt zu werden, und allem ein Ende zu setzen, er versuchte es wirklich! Allerdings kam ihm der folgende Part so unwirklich vor. Ein leichtes, hauchfeines Ziehen, in seinem Unterleib, ein Fremdkörper in ihm und er keuchte leise auf, öffnete die Augen. Es tat irgendwie gut, aber gleichzeitig fühlte es sich so unangenehm an, wie bei einer Spritze, die einem in den Oberschenkel gestoßen wurde. "W-was... tust du...?", flüsterte Shou so leise wie möglich, setzte ein weiteres Keuchen hinten dran, als die andere Hand Sagas fortfuhr ihn zu verwöhnen.
 

Ja, was tat er eigentlich da mit ihm? Saga wollte mit ihm schlafen, in seinen Worten ihn ficken, vögeln, stoßen, was auch immer, hauptsache sein Ding in ihn stecken und sich austoben so wie er es wollte. Bisher hatten die Weiber dabei immer mitgespielt. Und wenn mal nicht, dann gab es eben am nächsten Tag eine Neue. Da hatte er sich nie etwas sagen lassen. Hier war es allerdings anders und er sollte sich Gedanken darüber machen was er tat und vor allem wie es sich für den Anderen anfühlte. Ob er es genoss oder eher abstoßend fand. Shou hatte noch nie... Und da ging es ihm mal wieder bewusst durch den Kopf. Er sollte vorsichtig sein.

Zögernd zog er seinen Finger zurück und überlegte. Wie sollte er es am Besten anstellen? um ehrlich zu sein besaß er in dieser Wohnung kein Gleitgel oder ähnliche Utensilien, die es später vereinfachen würden, oder besser gesagt Shou keine Schmerzen spüren ließ. Tat es denn überhaupt weh? Saga hatte da natürlich selber keine Erfahrungen mit gesammelt, seine Weiber schon. Die hatten zwar aufgeschrieen, aber doch sicherlich vor Lust und Geilheit. Aufhören wollten sich sicherlich aber auch nicht und so blieb nichts anderes als es zu probieren. Es würde schon nichts passieren. Was denn auch.

Das Einzige was Saga nun tat, war seinen Mund neben Shous Ohr legen, ihm zu versichern, dass er ihn liebte und sanft wäre. Nebenbei befeuchtete er nun zwei Finger mit der Zunge, umhüllte sie mit Speichel und ließ sie erneut zwischen Shou gleiten. Natürlich hatte er eben bemerkt, wie dieser kurz zusammengezuckt war, aber das war bei einem ersten mal ganz natürlich. Auch hier hatte Saga Erfahrungen gesammelt, des öfteren einem willigen Weib ihre Unschuld geraubt und immer damit geprahlt.
 

Eine kurze Pause entstand und der Fremdkörper entfernte sich wieder. Der Blonde sah an sich hinunter, blickte seinen Freund an, der überlegend ins Nichts starrte.

Ja, auch ein Saga, der fast alle Frauen in Tokio flachgelegt hatte, konnte nicht alles wissen ... Auch wenn das fast schon Unlogisch für Shou klang, wo sein Freund doch immer so rumgeprahlt hatte, schon vor einem Jahr, dass er ihn, Shou, auch irgendwann mal noch kriegen würde. Nun hatte er ihn soweit, auch wenn dies damals nur Spaß gewesen war, aber dennoch wusste... Saga nicht wie...?

Dann schien er doch die zündende Idee zu haben. Shous Herz klopfte wie wild, als er noch einmal Zusicherungen erhielt, eine kleine, süße Zärtlichkeit, die an sein Ohr drang, ihn lächeln ließen und nicken. Es waren nunmehr zwei Finger, die sich in ihn schoben, zwar langsamer, aber es war doch viel mehr, was es ausmachte. Der Blonde gab einen leisen, erschrockenen Laut von sich, krallte eine Hand in das Bettlacken und weitete die Augen. Das war kein Ziehen mehr, das war schon ein Schmerz, zwar doch noch irgendwo angenehm, aber er meldete sich schon stärker als zuvor. Dran gewöhnen musst du dich, schoss es Shou durch den Kopf, bei Männern ging das halt nicht anders, er seufzte leise, versuchte seine Atmung zu beruhigen, drückte seine Beine ein bisschen mehr auseinander, legte den Kopf zurück.

Er vertraute Saga.
 

Es gab wahrscheinlich für sie Beide nun kein zurück mehr, egal was noch kam und was nicht. Auch wenn es diesen kleinen Zwischenfall gab, in Saga drängte es noch immer nach dem Finale. Das Denken und sein Tun würden ihn an nichts hindern und seine beiden Finger spürten die Wärme um sich herum. Es fühlte sich nicht anders als gewohnt an und so machte er weiter. Einen Dritten nahm er nicht dazu, dies würde in seiner Hand sehr wahrscheinlich zu einem kleinen Krampf führen, denn die Haltung war nicht sonderlich angenehm. So zog er sich auch schon wieder zurück, hauchte noch mal einen Kuss der Liebe auf Shous Lippen und sah ihm willig in die Augen. Er konnte es nicht mehr zurückhalten. Sein Körper schrie schon nicht mehr, er bebte, er zitterte, Hitzewallungen überkamen ihn und Saga platzierte sich, strich mit beiden Händen über Shous Schenkel, drückte sich noch ein Bisschen weiter auseinander und warf den ersten Blick zwischen sie. In seiner Erregung wusste er allerdings mit dem was er sah nicht viel anzufangen. Was hatte er auch erwartet? Das es ihn schockieren würde? Es gab nur noch Eines für sie und mit schnellen Handgriffen hatte er aus seinem Nachtisch ein Kondom gefummelt, es ausgepackt und über gerollt. Das hatte er bei den zig Malen geübt und es stahl ihnen vielleicht gerade mal eine Minute ihrer Zweisamkeit. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Langsam aber sicher, drückte er sich gegen Shou, ließ ihn kurz die Kühle des Kondoms spüren, beugte den Oberkörper über ihn, küsste ihn nun wieder zur Ablenkung und ohne zu zögern versank er sich in der Wärme wonach er sich so gesehnt hatte. Diese Enge kannte er bereits und sie entlockte ihm wie immer ein heiseres Stöhnen, was sich mit ihrem Kuss vermischte und schließlich durch diesen wieder erstickt wurde.
 

Wahrscheinlich war es auch gut so, dass Saga die Überlegung nicht weiter in Betracht zog, noch einen Dritten Finger hinzuzunehmen, denn zwei reichten schon vollkommen. Total darauf konzentriert, keuchte Shou leise auf, als er sich in einem weiteren der unzähligen Küsse wiederfand und in die dunklen Augen seines Freundes sah. Er lächelte ihn an, erwiderte sanft den Kuss, lehnte sich dann wieder zurück, wartete. Hörte das Rascheln, das Reisen und das Flupp-Geräusch, als das Kondom übergezogen wurde.

Würde es denn wirklich weh tun? Würde er schreien müssen? Und es danach noch mal wollen würden? Die Antwort gab es nur bei probieren und Saga ließ dem Blonden nicht mehr so viel Zeit, schon beim Fühlen des Kondoms keuchte Shou leise auf, dann ein weiterer Kuss und-... Der Blonde verschluckte sich fast, rasend schnell suchten seine Hände Halt an Sagas Schultern, bohrten sich in den Hemdstoff, nur Halt, nur Halt sollten sie geben! Shou blieb die Luft weg, ein Schmerz und ein Druck in seinem Unterleib an dem er fast verging. Kurz darauf bewegt sich nichts mehr dort unten, während der Blonde nur versuchte ruhig zu bleiben, versuchte, es zu genießen. "Hnn!", er unterdrückte ein Wimmern. Hätte Saga ihn nicht vorbereitet, wäre er daran wohl zersprungen, gefühlterweise. Als der Druck langsam nachließ, stöhnte der Blonde in den Kuss den Namen Sagas, kratzte weiter an seinen Schultern, brauchte Ausgleich und irgendwie.. Wurde es doch sehr erregend, so unter ihm zu liegen.
 

Es war schwer, wenn nicht sogar unmöglich noch selber darauf zu achten wie es Shou hierbei ging, was er fühlte und wie er versuchte mit Gesten sich auszudrücken. Zu sehr war Saga damit beschäftigt sich seinen eigenen Gefühlen hinzugeben, sich nicht von ihnen komplett überwältigen zu lassen und sich auf seine Weise das zu nehmen, wonach sein Körper schrie. Zu sehr zog er an den angelegten Fesseln um sich zurückzuhalten. Wie ein ungestümes, wildes Tier, doch Saga würde nicht klein bei geben. Nicht bei Shou und so vertiefte er ihn immer wieder in einen neuen Kuss, ließ die Lippen schnell und voller Erregung über seine Haut am Hals und Brust fliegen.

Die Kühle des Kondoms war sofort verschwunden, als er sich in Shou versenkte, so heiß war dieser Leib unter ihm, so willig nach mehr. Aus diesem Grund gab er seinem Freund nur wenig Zeit sich an die neuen Umstände zu gewöhnen, ihn in sich aufzunehmen und keine Schmerzen zu erfahren. Ein Stöhnen für ihn, gab allerdings den Anlass dazu die Hüfte langsam in Bewegung zu setzen. Zuerst drängte Saga sich komplett in ihn, hielt erneut kurz inne, zog sich dann wie in Zeitlupe wieder zurück, nicht komplett aus ihm, aber viel fehlte zu diesem nicht mehr. Nur zu gut wusste er, wie die Reize explodieren würden, würde er immer wieder aufs Neue in Shou stoßen, aber das konnte er ihm nicht zumuten. Noch nicht. Es würde nicht ihr einziges Mal bleiben und mit dem Gedanken schob er seine Hüfte erneut vor und stöhnte so laut es seine Kehle zuließ. Die Hände auf das Laken gestützt, krallten sich in dieses, schienen es zerreißen zu wollen. Sein Körper zitterte, gab keine Ruhe mehr, weder äußerlich noch innerlich. Wie in Trance bewegte er sich in seinem Freund, spürte wie dieser sich immer wieder rhythmisch zusammenzog.
 

Um ehrlich zu sein, hatte der Blonde alles verdrängt, was mit diesem Thema zusammenhing. Er hatte weder im Internet nachgeschaut, noch hatte er Bücher gewälzt, wie er es sonst gepflegt hatte, wenn ihn etwas interessiert hatte. Schlichtweg... Der Kleine hatte keine Zeit dafür gehabt. Mit einmal war alles klar gewesen, mit einmal fühlte es sich an, als müsse er dies tun um zu wissen, was seine Zukunft ein bisschen beeinflussen würde.

Bereuen tat er es bisher nicht, der Schmerz ließ nach, mehr und mehr wurden seine inneren Schreie vor Schmerz, eher zu Schreien nach Lust und mehr. Sein gesamter Körper stellt sich darauf ein, nichts, keine Zelle, kein gar nichts, war auf etwas anderes eingestellt, als auf das was sie hier taten – oder Saga eher mit ihm. Was dieser junge, wundervolle Mann mit ihm veranstaltete war gewiss gewöhnungsbedürftig, aber es war so... pardon.. Geil. Der Blonde wand sich, nahm die Küsse kaum noch wahr, keuchte sogar enttäuscht auf, als sich sein Freund über ihm halb aus ihm zog, fast dachte er an das Unmögliche – Aber Saga enttäuschte ihn nicht, schob sich wieder ihn, ließ ihn vor Lust aufstöhnen, fast einen Schrei gleich. Fahrig suchten seine Hände nach Halt, glitten umher, suchend. Sein Rücken bog sich mit jedem hinein und hinaus ein wenig mehr. Ging das noch zu toppen? Shou war sich sicher, er würde daran verrückt werden, würde zergehen. Doch immer noch rief er nach mehr, mit jedem Keuchen, Stöhnen, immer nur mehr!
 

Man konnte es nicht überhören, wie geil Shou dies hier fand, egal was er zuvor jemals über solch einen Akt gedacht hatte. Er würde zu seinem Höhepunkt kommen und ihn wahrscheinlich als das Beste in seinem Leben erleben. Saga schmunzelte vor sich hin, wenn seine Lippen nicht gerade mit Liebkosungen beschäftigt waren. Leider musste er sich eingestehen, dass er es nicht lange würde aushalten können. Sein letzter Sex lag zwar noch nicht sonderlich lange zurück, aber doch länger als für ihn normal war. Dann kamen die neuen Umstände hinzu, dass er verliebt war, dass Gefühle bei diesem Akt mit im Spiel waren und es sich so ganz anders als bisher anfühlte. Viel besser als bisher, aber dies brachte dieses Mal eben einen kleinen unvorteilhaften Nachteil mit sich. Saga spürte schon wie sich sein Unterleib mit Shous rhythmisch zusammenzog und sich auf das Finale vorbereitete. Er wollte es, er konnte nicht länger warten um es zu spüren, um Shou vollkommen auszufüllen und ihn damit zu befriedigen.

Hier war es auch anders als bei einer Frau. Es war nötig, dass jemand Shou anfasste, damit auch dieser sein Ende finden konnte, doch an diesen Umstand dachte Saga nicht. Seine Augenlider pressten sich fester zusammen, kleine Farbpunkte flogen, von ihm unbemerkt, vor seinem inneren Auge. Er konnte seinen Freund nicht weiter liebkosen, er brauchte seine Luft für das schnelle Atmen, für die erregten Aufschreie, es war nun wie immer, er wollte es auf die Spitze treiben und ein Zittern durch seinen ganzen Körper fahren spüren. Danach mit leichten, kurzen Zuckungen auf das Objekt seiner Liebe sinken. Und mit diesem Denken war es dann zu spät. Egal ob er es nun noch anders gewollt hätte, Saga ergoss sich ohne darüber nachdenken zu können in Shou, füllte ihn mit der warmen Flüssigkeit aus, spürte wie feucht er wurde und wie schön es war nun ohne Wiederstand in ihn gleiten zu können. Er nahm um sich rum nichts mehr wahr, war in seiner eigenen vollkommen perfekten Welt angelangt, stieß immer wieder erneut zu, wurde aber langsamer und langsamer, bis er aufseufzte und seinen Kopf erschöpft hängen ließ. Sein Hemd um die Schultern war schweißgebadet, genauso wie sein Körper. Die Haut glänzte von der Feuchtigkeit, Perlen der Erschöpfung bildeten sich in seinem Gesicht, sammelten sich zu einem gemeinsamen Treffen am Kinn und ließen sich unaufhaltsam auf Shous ebenfalls feuchtem Oberkörper nieder. Ein Keuchen folgte und sein Körper sank auf den des Anderen nieder, wollte Ruhe und Erholung finden, vielleicht sogar ein wenig schlafen. Die Wange bettete er auf die Stelle wo zuvor der Tropfen seinen tot gefunden hatte und blinzelte zu Shou hinauf. Dieser hatte noch immer seine Augen geschlossen, atmete genauso schnell wie zuvor auch und schien sich auch nicht zu beruhigen. Gerade wollte er nach seinem Befinden fragen, als er an seinem Bauch die andere noch vorhandenen Erregung spürte und erinnerte sich nun an die nicht vollendete Arbeit.
 

Und mit einem Mal änderte sich alles, mit einem Mal, waren keine Liebkosungen an seinem Hals, an seiner Brust mehr da. Der Mann über ihm schien nur noch von Lust gepackt - nur noch seinen Trieben nachzugehen. Natürlich wusste Shou nicht, das er persönlich noch extra Hilfe benötigen würde, er hatte halt gedacht, dass ging so, irgendwie, wenn Saga ihn jetzt schon so erregte, immer wieder einen gewissen Punkt in ihm traf, ihn noch mehr an die Spitze der Gefühle drängte. Die Stöße waren härter geworden, nicht unmenschlich, aber doch merklich. Es ließ den Blonden Sterne sehen und ihn noch lauter aufstöhnen, fast wieder schreien. Seine Hände hatten mittlerweile Halt gefunden, im Lacken links und rechts neben ihm, wo sie sich erfolgreich festgekrallt hatten.

Und dann kam dieser Umschwung, Saga schien unkontrolliert zu werden bis Shou in sich, trotz dem Kondoms, eine Veränderung fühlte und wusste, das Saga sein Ziel erreicht hatte. Doch wo blieb sein Höhepunkt? Wartend lag der Blonde da, zuckte und zitterte immer noch am ganzen Körper, angespannt, rasend atmend. Aber nichts weiter kam. Gar nichts, nur Stille, das erschöpfte Keuchen seines Freundes. Shou jedoch fehlte die Stimme um sicher zu gehen, das etwas nicht stimmte, oder ob es vielleicht so sein sollte? Rasch blinzelnd öffnete er langsam die Augen, sah zu Saga hinunter, völlig unfähig etwas anderes zu tun, als verwirrt seinen Freund anzuschauen.
 

Der Blick von Shou bestätigte ihm, dass dieser sich auch noch nach mehr sehnte und es lag nun an Saga ihm dies zu geben. So wie sein Freund ihm zuvor dieses erregende Gefühl geschenkt hatte. Langsam zog er sich aus ihm zurück, rollte das Kondom schnell ab und ließ es achtlos auf den Boden gleiten. Darüber konnte man sich später noch kümmern, nun war weiterhin nur eines wichtig.

Saga kannte es noch von seinen Frauengeschichten. Nicht jede kam beim Sex mit ihm, meist war es ihm relativ egal, doch gab es Ausnahmen und um diese hatte er sich immer sehr sanft gekümmert. So bedeckte er nun den Körper unter ihm mit seichten Küssen. Er stützte sich erneut mit den Händen neben ihm ab, aber der Kopf blieb auf gleicher Höhe mit Shous. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass er ihm die Erfüllung mit dem Mund schenken würde. Trotzdem war es noch immer ein neues Gefühl und komisch zugleich. So etwas sollte ein Mann nicht bei einem Anderen tun, aber trotzdem war er bereit dazu.
 

Wie eine Ewigkeit erschien die Zeit in der Saga das Kondom wegpackte und realisierte, das Shou noch ein wenig mehr Zuwendung brauchte. Sein Körper schrie nach Erlösung und ‚kommandierte’ ihn herum. Sein Hirn dachte wirklich nur noch an das eine...

Wirklich, kein tolles Gefühl so eiskalt da zu liegen!

Doch Saga hatte bereits erfasst, was zu tun war. Und wie die ersten Küsse auf des Blonden Körper auftrafen, keuchte dieser bereits wieder auf. Gab sich total willig, nur für einen Zweck. Und für die Liebe seines Leben über ihm da. "Bitte...~!", brachte er grade noch so hervor, ehe ein weiteres Keuchen ihm die Stimme wegnahm.
 

Somit zeigte ihm Shou, dass er auch gar nicht mehr länger warten wollte und sich nach der vollkommenen Erlösung sehnte. Saga spürte das Räkeln seines Freundes unter sich, drückte ihm noch ein letztes Mal einen festen Kuss auf die vollen Lippen und sank dann mit dem Kopf immer tiefer, bis er schließlich mit der Zungenspitze hauchzart die ihm entgegen gestreckte Eichel berührte und Shou ein erneutes, lautes Aufstöhnen entlockte. Ihm selber lief dabei ein eisiger, aber wohliger Schauer über den gebeugten Rücken und er ließ ihn nicht mehr länger zappeln. Das was sie zuvor getan hatten, war Anreiz genug gewesen.

Der Geschmack, welchen er sogleich im Mund wahrnahm, war unterschiedlich zu dem Damaligen, das bemerkte Saga sofort, aber trotzdem noch immer angenehm. Liebevoll liebkoste er ihn zuerst, bemerkte aber sofort, dass Shou es freiwillig so nicht mehr wollte. Er brauchte mehr und zwar schnell, keine Zärtlichkeiten, denn sein Körper schrie danach die Lust in vollen Zügen genießen zu wollen. Dieses Mal auf härtere Art und Weise. Saga sollte es, in Worten ausgedrückt, auf die Spitze treiben und das so schnell wie ihm nur möglich. So drängte er den Gedanke beiseite, dass er ihn sanft und zärtlich behandeln musste, dass dieser zerbrechliche Körper so etwas noch nie erfahren hatte und er es langsam anzugehen hatte. Sein Mund schloss sich automatisch fester um die sich ihm entgegengestreckte Erregung, die Zunge drückte sich fest gegen die Spitze und ließ Shou erneut erzittern. Was ein Mann brauchte und vor allem wie er es benötigte, dass wusste Saga nur zu gut. Mehrmals hatte er bei all seinen Erfahrungen Dinge ausprobiert, von denen er heute lieber die Finger lassen würde. Aber nur auf diese Weise hatte er gelernt, was ihn wirklich erregte und das mussten sie nun bei Shou ebenfalls herausfinden.
 

Etwas anders als erwartet, anders als damals, fühlte es sich an. Doch Shou würde erst später fähig sein, sich die Bilder von vor ein paar Wochen nochmal vor Augen zu führen. Im Moment war sein Kopf wie leer, wirklich nur für den einen Zweck präpariert. Er ließ den Jungen Stimmen hören, die ihm nur lustvolle Dinge zuflüsterten, ihn nur noch mehr erregten und winden ließen. Und als diese ihm vertraute Zunge sich an dem Zentrum der Lust zu schaffen machte, war es fast aus mit ihm. Shou kniff die Augen zusammen, krallte die Hände in das Lacken, versuchte es zu unterdrücken, sich hin und her zu werfen. Wäre es nicht toll, es noch ein wenig hinauszuzögern? Sich selbst noch mehr zu geben und noch mehr von den... 'Künsten' Sagas zu genießen? Dieser leise Gedanke huschte durch seinen Kopf, ließ den Blonden für einen Sekundenbruchteil innehalten, gerade da, als der Brünette festere Maßnahmen ergriff. Die Folge war ein lautes Stöhnen. Vielleicht...etwas zu laut, aber nicht zu verhindern gewesen. Der Blonde hielt sich noch zurück, wollte wissen, wie weit Saga noch ging, aber lange hielt er es nicht mehr aus, ging er doch schon so nah am Limit - und forderte immer noch nach mehr.
 

Es war Saga nicht möglich vorher zu sagen, wie lange Shou noch benötigen würde. Um ehrlich zu sein, er hatte selber schon das ein oder andere Mal beim Sex etwas in seinem Allerwertesten gespürt, aber er wurde nie genommen. So konnte er nicht beurteilen was sein Freund nun spürte und wie es sich auf seinen Körper auswirkte. Ganz einfach liebkoste er ihn erstmal weiter, übte immer wieder in regelmäßigen Abständen neuen Druck mit der Zunge aus und nahm ihn tiefer in seinen Mund auf. Dies war auch erst das zweite Mal für ihn und erneut musste er feststellen, dass es nicht so einfach war, jemanden tief in seinem Mund zu spüren, aber da musste er nun durch. Frauen schafften das auch und er war ein stattlicher Mann, also bitte.

Eine seiner Hände löste sich aus dem Bettlaken, in dem er Halt suchte, und streifte sanft und liebevoll über Shous Innenschenkel, wollte ihm Geborgenheit geben, auch wenn dieser es wahrscheinlich kaum noch wahrnahm. Nur zu gut hörte und bemerkte er wie sehr der Andere dies hier genoss. Auch leichte Stöße von ihm bestätigten Sagas Gedanken, dass es wohl bald so weit sein würde.
 

Saga hatte mit seinem Gedankengang natürlich recht - nichts ging ewig. Schon gar nicht, wenn es das erste -richtige erste- Mal für jemanden war. Shou war mittlerweile so nah am Limit, hielt sich immer noch zurück, nahm diese ganzen Zärtlichkeiten wahr und gab sich ihnen hin, gab ihnen Antwort mit seinen Lauten und Bewegungen. Mit der Berührung der Finger Sagas an der Innenseite seiner Schenkel war es dann soweit. Ein Zucken zog sich durch seinen ganzen Körper, der Blonde schnappte nach Luft und bäumte sich auf. Eine gefühlte Explosion, besser noch, als die damals, bahnte sich ihren Weg durch seinen gesamten Körper, während er den Namen seines Freundes einmal stöhnte. Sich dabei ergoss und letztlich kraftlos zusammensank, noch kurz zuckte und nach Luft rang. Shou war immer noch so heiß, eine Hitzewelle nach der anderen überkam ihn und doch sehnte er sich nach der Nähe, die ihm nur einer bieten konnte.
 

Saga spürte ganz genau wann es bei Shou so weit sein würde. Es war so voraussehbar, dass er in letzter Sekunde seinen Mund zurückziehen konnte. Dies war ein Punkt bei dem er sich nicht überwinden konnte. Das Sperma eines anderen Mannes probieren. Nicht mal bei seinem Eigenen wusste er wie es schmeckte und er wollte es ganz ehrlich auch nie rausfinden. So konnte er aber im allerletzten Moment noch einen Blick auf seinen Freund werfen, wie der sich genüsslich auf dem Bett räkelte und wahrscheinlich seinen zweiten guten Orgasmus erst in diesem Alter erlebte. Dieser Anblick berührte irgendetwas in Saga, ließ sein Herz erneut schneller schlagen. Er brauchte nicht mehr lange und lag sofort neben ihm, zog ihn zu sich in die wärmenden Arme, nicht das Shou es nötig gehabt hätte, denn dieser glühte nur so vor Hitze.

Sanft berührten seinen trockenen Lippen die von Shou und er schloss dabei die Augen spürte nun die angenehme Ruhe nach dem Sturm, wie sie immer nach so einem Akt in ihm aufkam. Meist verzog er sich sofort danach aus der Wohnung des Mädchens, wollte seine Ruhe haben und eine Rauchen. Aber hier kam dieses Bedürfnis gar nicht erst auf. Schlaf oder nur ein wenig Ruhe wäre jetzt genau das Richtige.
 

Der Blonde schloss die Augen, erwiderte den Druck der Lippen leicht, zaghaft und ließ die Hände unter das Hemd von seinem Freund gleiten, das dieser immer noch trug. Dort spürte er die Hitze, die sich in seinem eignen Körper ebenso stark staute, dort fühlte er sich aber auch nicht mehr fremd. Noch vor Tagen oder Wochen hätte er jeden ausgelacht, der ihm gesagt hätte, das er an diesem Tag mit einem Mann zusammen kommen würde, mit diesem schlafen würde und dabei noch so glücklich sein würde. Hinzugefügt noch, das dieser Mann seit Jahren sein bester Freund war... Jetzt war es so und Shou lachte nicht, weil es unsinnig war. Nein, er lächelte in diesen Kuss hinein, weil es einfach gut so war. Irgendwas brüllte ihm nun im Sekundentakt ins Ohr, das er der glücklichste Mensch auf der Welt grade war, dass niemand ihm etwas nehmen könnte. Doch der Ältere war zu schwach das zu sagen, konnte seinem Freund nicht mal sagen, wie sehr er ihn liebte. Er wollte nur noch in seinen Armen einschlafen und auch wieder aufwachen und feststellen, dass das alles kein Traum gewesen war.

Nochmal drückte Shou kurz seine Lippen auf die Sagas, dann schmiegte er sich an ihn, immer noch mit diesem leichten Lächeln und war wenige Augenblicke später, ohne jeglichen schlechten Gedanken, eingeschlafen, in einen tiefen und traumlosen Schlaf.



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Kommentare zu dieser Fanfic (40)
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Von:  sweet-LEMON-broker
2009-01-06T19:19:42+00:00 06.01.2009 20:19
am ende des kapitels war ich echt fertig mit den nervenXD
ich liebe euren schreibstil
Von:  sweet-LEMON-broker
2009-01-06T19:17:25+00:00 06.01.2009 20:17
dieses kapitel ist aufjedenfall ein higlight der ff *___*
Von:  sweet-LEMON-broker
2009-01-06T19:16:36+00:00 06.01.2009 20:16
ich musste so über saga lachen XD
macht weiter so
Von:  sweet-LEMON-broker
2009-01-06T19:14:58+00:00 06.01.2009 20:14
sehr gut gelunges kapitel *__*
Von:  sweet-LEMON-broker
2009-01-06T19:14:23+00:00 06.01.2009 20:14
wegen diesem kapitel hab ich voll den hasskick auf hiroto geschoben XD
ihr seit genial!!!
Von:  sweet-LEMON-broker
2009-01-06T19:12:57+00:00 06.01.2009 20:12
oh nein ;_____;
dieses chap war traurig man...
ihr bringt die emotionen echt gut rüber weiter so!
Von:  sweet-LEMON-broker
2009-01-06T19:12:05+00:00 06.01.2009 20:12
nach dem chap hab ich voll das bedürfnis schwimmen zu gehen XD
leute ihr seit genial *__* ENDLICH
Von:  Hibiyume
2008-12-16T23:58:27+00:00 17.12.2008 00:58
göttlich...
*____*
macht schnell weiter!!!!
>.<
*hibbel*
Von:  Dorobbong
2008-10-26T22:10:15+00:00 26.10.2008 23:10
anoooo ... T___T wie gemein. armer Shou.
ich weiß garnicht was ich sagen soll ... seine "eltern" sind doof~
*nikku*
wie schön das Saga sich ihm angenommen hat und das obwohl er noch so sauer auf das Geschehene mit Hiroto ist.

ich hoffe es wird im nächsten kappi wieder etwas fröhlicher so schieb ich depris .. x.x

LG
tarou~
Von:  Dorobbong
2008-10-14T10:20:42+00:00 14.10.2008 12:20
Okeh okeh .. ich bin endlich dazu gekommen das Kappi zu lesen. *verbeug*
Hat etwas gedauert~
*drop*

Und ... T____T

Ich musste zum Ende hin wieder anfangen zu weinen.
Ich hasse es wenn sie sich streiten, das bricht mir das Herz verdammt eh.
Und Schuld daran ist Hiroto ... nur weil er sich so an Shou ranschmeißt.

Aber auch Shou und Saga sind so verdammt dumm.
Wieso können sie nicht endlich zu ihren gefühlen stehen?
Wieso verdammt nochmal kann Saga nicht den ersten Schritt machen, seinen beschissenen Stolz vergessen und Shou sagen das er ihn liebt.
;___;
Das ist unglaublich eh .... ich hab richtig bock beiden ein in die Fresse zu schlagen.

Shou ist nicht besser, dieses naive, gefühlskalte dumme Arschloch! T_T
Der würd wahrscheinlich jeden Typen küssen ohne dabei über die Konsequenzen nachzudenken und erst im Nachhinein würde er merken das er nen Trottel ist. .___.

Ich versteh die beiden nicht.
*kopf schüttel*

Allerdings fand ich Sagas Aussage am Ende ziemlich verletzend.
Dabei ist er doch selbst Bisexuell sonst würde er nicht einen Mann lieben können und .. nya... T__T arrr >____< ich dreh ab @.@
*abdreh*

Ich rede zuviel eh .. ;__; gomen ...

Ich will wissen wies weitergeht also bitte schreibt schnell weiter.
*ganz hoffnungsvoll anseh*
*fipes*

Ich liebe diese Story und ich liebe euch für euer Talent!
*das mal wieder sagen musste* <3

LG
eurer Fan tarou ~ x3

P.S.: Wieso schreibt hier eig keiner mehr Kommis? o.o *komisch find* x.x



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