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Von damals bis heute

Shou x Saga
von

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011

Es war klar, dass Shou nicht mehr alleine in der Lage war sich selber in das warme Bett zu begeben. Ohne ihn aufwecken zu müssen, würde es Saga allerdings auch nicht schaffen, denn sein Freund lag direkt auf seiner Brust und er hätte ihn schon von sich schieben müssen um auf die Beine zu kommen.

Beide schliefen daher in dieser Nacht zusammen auf der Couch. Es war Glück, dass Saga es noch geschafft hatte eine Decke über sie ziehen zu können, aber so musste keiner beim Schlafen frieren.

Natürlich schafften sie beide die nächsten Tage hinzubekommen. Saga gab sein bestes bei beiden Jobs, auch wenn das mittlerweile mehr war, als er sich jemals erträumt hätte. So viel Arbeit für nur eine Person? Das war ein Job zu viel, vor allem weil die PS Company ihnen nun die Daten für ihre kleine 'Tournee' gaben. Vier Auftritte in einer Woche bei sehr kleinen Bandfestivals. Das bedeutete: Vorbereitung, Anreise und alles was dazu gehörte. Es brachte nichts, da musste sein Modeljob drunter leiden und er entschied sich mit diesem aufzuhören. Shou war ebenfalls für diesen Entschluss. Aber Shou... Die ganzen Tage schlief er bei Saga, er konnte seinen besten Freund unter diesen Umständen einfach nicht wieder Heim schicken. Der Streit war vollkommen vergessen, auch Hiroto sprach dieses Thema nicht mehr an. Jeder wollte es vergessen und es unbedeutend hinstellen. So lange der Streit zwischen Shou und Saga geregelt war, war alles bestens und niemand musste sich sorgen. Ob Hiroto im Allgemeinem Gefühle für Shou hatte, das interessierte Saga schon. Des öfteren war er am Überlegen, nicht noch mal mit ihrem Kleinen persönlich zu sprechen, aber was ging ihn dieses Thema an? Shou würde sich niemals in Hiroto verlieben und was der Kleine mit seiner Liebe anstellte, konnte Saga regelrecht egal sein.
 

Es war nun mittlerweile Ende September, das ganze Jahr, alles in allem, war wiederum so schnell, wie eh und je. Alle Probleme aus den vergangenen Tagen und Wochen, wahrscheinlich auch Monaten, waren immer noch irgendwie in Shou vorhanden - ja, der Blonde merkte sich die banalsten Sachen und wenn sie noch so kleinlich waren... Aber nachtragend war er dennoch nicht. Doch das größte Problem, mit seinen Eltern, brannte immer noch in ihm. Es schmerzte vor allem, Tag für Tag diese Maske aufzusetzen, immer lächelnd, singend, Späße machend, und besonders seine Freunde anlügend. Tora, Hiroto und Nao wussten nichts, aber auch gar nichts von dem, was vorgefallen war. Und Shou hatte vor, es den dreien nicht zu sagen, ehe es nicht zum Gespräch mit seinen Eltern gekommen war. Aber dieser Tag und dieses Gespräch blieb ewig aus. Auf Schritt und Tritt waren Saga und Shou zusammen unterwegs, dem Blonden kam es so vor, als wollte Saga aufpassen, dass Shou eben nicht zu seinen Eltern ging - verständlich... Doch der Blonde gab es seinem Kumpel wieder, indem er ihm beistand, ihm half bei den Entscheidungen mit Job und anderem. Frauen waren momentan nicht bei Saga am Tagesplan, darüber war der Ältere auch sehr beruhigt. Weshalb auch immer, es nagte jedes Mal an seinem kleinen Ding von Herz in der Brust, wenn Saga im Spaß davon sprach, das er mal wieder "eine flachlegen müsse"... Komisch, hm?

Wie schon angedeutet, war der Tag mit dem Gespräch bald nicht mehr unausweichlich und das passierte ausgerechnet an dem Tag, als die 5 Bandmitglieder grade mit einer Schneiderin über die Outfits sprachen, für den Bühnenauftritt am Tag danach. Kurzfristig? Nein, keinesfalls. Die Kostüme waren schon seit einer Woche fix und fertig und auch schon anprobiert worden, jetzt waren nur noch die Make-up Farben zu klären, was ein No-Go war und warum z.B. Tora nicht unbedingt Spagat machen sollte...

Jedenfalls ging mit einem Mal die Türe auf und der Manager kam rein, ging auf Shou zu und flüsterte ihm etwas in Ohr. Reaktion folgte prompt - die Maske fiel und Shou wurde kalkweiß. Zittrig stand er auf und ging hinaus, aus dem Raum, in dem nun zögernde Stille herrschte. Saga, der sich denken konnte, was war, erklärte den anderen gar nichts, außer das diese nur warten sollten und ging Shou nach. Tatsache war, dass dessen Eltern unten im Foyer standen, ihrem adoptierte Sohn gegenüber und Reue stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Der Mutter mehr, da diese gleich wieder zu weinen anfing. Hätte sich in dem Moment Shou nicht gefangen, hätte er auch Saga nicht mehr abhalten können, sodass dieser total ausgeflippt wäre. An den Schultern zurückdrückend, auch wenn er keine Chance hatte, sah er seinem besten Freund in die Augen. "Lass mich bitte erst mit ihnen reden. Wir wussten doch, dass es irgendwann so kommt... Geh zu den anderen, ich komme gegen Abend zu dir nach Hause.", meinte er nur leise, bittend und hoffte, das der Brünette verstand.

Saga verstand es wohl, denn eine halbe Stunde später saß Shou in dem Wohnzimmer, was er über 18 Jahre sein Zuhause genannt hatte, seinen "Eltern" gegenüber und rührte aus stummen Protest den Tee nicht an. Seine "Eltern" hatten auf der Fahrt keinen Mucks gesprochen, wie er auch, und nun redeten sie abwechselnd, wie eine Rede auswendig gelernt, rasselten sie alles runter. Oder vielleicht kam es dem Blonden auch nur so vor, die Hälfte bekam er mit, bei der andere Hälfte ging er seinen Gedanken an Saga nach. Hoffentlich war dieser nicht sauer und wartete tatsächlich auf ihn und..

"Also.. kannst du uns verzeihen? UNS auch wieder als Eltern zu akzeptieren...", sprach dann sein Vater, seine Mutter fügte noch hoffnungsvoll ein "Und vielleicht wieder hier einziehen...?", hinzu. Das waren die drei Sachen, die der Sänger eigentlich nicht überdenken wollte.. Er schwieg sehr lange, starrte auf den Boden, die Hände verschränkt. "Ich werde nicht mehr hier einziehen, bis mich Saga nicht eigenhändig rausschmeißt oder ich eher noch eine Wohnung gefunden habe. Verzeihen... so halb, ihr wisst, dass ich nicht nachtragend bin... aber akzeptieren... Was geschah mit meinen richtigen Eltern?".

Stille. Die zwei Menschen vor ihm sahen sich eine Weile an und seufzten dann. "Wir wissen nicht warum, aber das, was wir wissen, ist, dass sie nicht mehr sind, schon kurz nach deiner Geburt. Ob es nun Unfall oder Mord oder etwas anderes war..", der Mann zuckte mit den Schultern - ihm konnte es ja egal sein. Aber für Shou war es nur die Bestätigung, das er allein war. "Okay.", brachte er nur hervor. Dann stand er mit einmal auf. "Ich.. will noch ein paar Sachen von oben mitnehmen.", damit ging er einfach hoch, packte noch eine zweite kleine Tasche voll. Noch während er dabei war, betrat sein ehemaliger Vater - Gott, wie krass das doch klang - sein Zimmer. "Shou.. Ich will dir das nur anbieten, glaub nicht, das es ein ... eine Art Erpressung ist. Aber ich weiß nichts damit anzufangen und ich dachte an dich und deine Band und... Ach ja, deine Ma und ich werden auch zu euren Auftritten kommen und...". "Sag es einfach, okay?", sprang Shou dazwischen, packte ungerührt weiter. Sein "Vater" seufzte. "Von einem Kollegen hab ich Tickets für Tokios größtes Schwimmbad bekommen. Einen Tag lang, allein, nur ihr 5, ohne mich und meine Kollegen, weil wir zu tun haben. Was meinst du, ist das nicht... vielleicht eine Gelegenheit euren Zusammenhalt noch zu stärken...?". Der Mann zog das Formular hervor und hielt es hoch. Es stimmte. Dort war das Logo, Shou sah es selbst von hier. "Der Haken...?". "Es gibt keinen. Nimm es an, oder nicht. Dann verbrenn ich den Vertrag.". Gut, er meinte es ehrlich. Und auch wenn sich Shou nicht so sicher war, weshalb sich der Mann mit einmal so für seine Band einsetzte und interessierte... Das Ding war einmalig und sollte genutzt werden... Blöder alter Mann...

Mit dem Formular, einigen Klamotten und anderen Schuhen ausgerüstet, verließ der das Haus seiner Vergangenheit. Es war wieder spät, gegen mittlerweile 21 Uhr, als der blonde Sänger vollkommen fertig endlich bei Saga klingelte. Elend war ihm auch wieder. Aber immerhin... Morgen war der Auftritt und in einer Woche hatten sie ein riesiges Schwimmbad nur für sich...
 

Nach dem Shous Eltern bei ihnen im Studio aufgetaucht waren, ging alles bei Saga und seinem Freund bergab. Auch wenn dieser ihn gebeten hatte ruhig zu bleiben. Wie konnte man nur um so etwas gebeten werden und auch noch die Würde haben, dieser Bitte nachzugehen? Es wäre gerecht gewesen, ihnen Beiden die Meinung zu sagen und mit ihnen lautstark zu diskutieren, so dass sie endlich verstehen würde, was sie ihrem angeblichen Sohn angetan hatten! Noch Tage nach dem Auftauchen von Shou bei Saga, ging es ihm nicht besonders gut. Shou saß stundenlang schweigend auf der Couch, zuckte bei jeder unerwartenden Kleinigkeit zusammen und Saga hatte sein Bestes versucht ihn aufzumuntern, hatte aber leider keinen sichtbaren Erfolg damit gehabt. Erst die nächsten Tage und ihre Vorbereitungen für die Konzerte hatten seine Stimmung wieder gehoben, fast schien der Vorfall vergessen zu sein, bis zu diesem Moment.

Nun saß er alleine in seiner großen Wohnung und wartete nur auf ein Lebenszeichen von seinem Freund. Saga hoffte, dass dieser sich nach der ach so wichtigen Unterhaltung melden würde. Was wohl besprochen wurde? Wie Shou und seine Eltern gerade reagierten? All diese Fragen schwirrten ihm im Kopf herum, ließen ihn immer wieder von seinem Platz aufstehen, im Zimmer umherwandern und fast verrückt vor Sorge und Wut werden. Wenn sie ihm erneut weh tun würde, er hätte sie wahrscheinlich ohne mit der Wimper zu zucken erledigt. Alle Beide! Denn seiner Liebe durfte man keine Schmerzen mehr zufügen. Seiner Liebe... ja.

"Ach scheiße!", schrie Saga regelrecht in die Stille hinein und im gleichen Augeblick, fast als hätte das Schicksal es so geplant, klingelte es unerwartet an der Tür. Es dauerte nur Sekunden bis Saga zu dieser gesprintet war, sie aufriss und Shou in die Augen blickte.

"Was haben sie gesagt? Geht es dir gut? ich bring sie um, wenn es sein muss!" Mit diesen Worten zog er ihn in seine Arme, nahm ihn mit in die Wohnung und drückte ihn schließlich fest an sich.

"Gott, red‘ doch mit mir!" Wer sollte diese innere Anspannung nur länger aushalten?
 

"Hu?!", komplett verwirrt über die plötzliche Reaktion von Saga, die ihm da einbrachte, das er sich keine 10 Sekunden später an dessen warmen Körper gepresst in der Wohnung stehend wieder fand. Das führte auch wiederum dazu, das Shou nicht gleich reagierte und erst mal nur stumm, perplex und erschöpft an Saga gelehnt dastand. "eh...", erst mal ließ der Blonde seine Tasche los und erwiderte die Umarmung mit einmal leicht grinsend und sah schließlich zu seinem Freund und blickte in dessen Augen. "Mir geht es gut, alles okay, ja? Nur erschöpft, mehr nicht.", versicherte er dem Brünetten erst mal. "Und meine E-.. Diese Leute da, na ja...", er zuckte mit den Schultern, "Sie haben sich entschuldigen wollen und so... Hab gesagt, Entschuldigung nehme ich an, aber als Eltern werde ich sie wohl nie akzeptieren...", das Shou seine richtigen Eltern auch nie sehen würde, verschwieg er und schmiegte sich stattdessen ein enger an Saga, grinste dann breiter und lenkte prompt vom Thema ab. "Aber ich habe ‘ne tolle Überraschung für die Band. Nach den Konzerten~ Apropos, wie war der Kostümscheck noch?"
 

"Es ist wirklich alles in Ordnung?", fragte Saga noch ein Mal ungläubig, denn es war überraschend, dass nur durch ein kleines Gespräch, okay es hatte Stunden gedauert, die Welt bei ihnen wieder halbwegs in die Richtige Bahn gelenkt wurde. Shou war vielleicht zu gutmütig. Saga hätte es seinen Eltern ab dem Moment der Wahrheit schwer gemacht. Ohne Gewissensbisse.

Allerdings wurde er bei den letzten beiden Sätzen ziemlich hellhörig.

"Moment... Überraschung? Erzähl mir davon, danach rede ich von den Kostümen." Wo es eh keine weiteren Probleme mehr gegeben hatte und es somit nicht mehr der Rede wert war. Aber irgendeinen Trick musste man anwenden um Shou nun dieses kleine Geheimnis zu entlocken.

Langsam löste er die Umarmung von seinem Freund, lächelte ihn zufrieden erwartungsvoll an und wusste, dass er gewonnen hatte und gleich die gewünschte Information bekommen würde.

Überraschungen? Pah! Er hatte immer Alles sofort zu wissen.
 

Noch mal nickte Shou. Klar war alles in Ordnung... Also, zumindest nach außen hin. Er lächelte leicht und nickte glatt noch ein drittes Mal. "Alles okay, Saga..", meinte er leiser, stellte seinen Rucksack auf den Boden, den er in der Hand gehalten hatte und erfreute sich einmal mehr der Wärme und Freundschaft, (?) die ihm sein Kumpel entgegenbrachte ..

"Was? Hey, Überraschung ist nun mal Überraschung, also.. schau nicht sooo...", murrte Shou, zog eine Schnute und riss sich dem allzu wunderschönen Mund los und bückte sich nach seinem Rucksack. "Nichts ist!", gab er frech von sich und ging ins Wohnzimmer, wissend, dass Saga natürlich nicht so leicht aufgeben würde. Es war nicht seine Natur, dazu war er einfach zu neugierig. "Da hast du nun mal Pech!", setzte der Blonde doch noch einen drauf.
 

Genau das, was Shou hier jetzt tat und sagte, was er damit vor hatte, genoss er doch sichtlich. Er kannte Saga anscheinend wohl wirklich so gut, wie er immer behauptete, denn in diesem wuchs die Neugierde, und dies spürte er deutlich in seiner Magengegend, wo es unruhig zu kribbeln begann.

So folgte er ihm etwas verdutzt und legte eine Hand auf seine Schulter, drehte ihn sachte aber bestimmend zu sich um.

"Rede mit mir.", gab er so ernst wie nur möglich von sich, denn natürlich würde er Shou nicht dazu zwingen es zu verraten, nur ein bisschen überreden, das wirkte bei ihm doch immer. Es ging nicht anders, kurz schmunzelte er, setzte aber erneut sein Pokerface auf. "Los Kleiner. Der Herr hier hat zu wissen was sein Schützling verbergt, oder er muss es ihm mit grober Gewalt entlocken."
 

Grinsend, denn Shou wusste, das Saga einfach zu neugierig war, sah er seinem Kumpel ins Gesicht, schmiss den Rucksack elegant auf den nächstbesten Stuhl und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. Nur nicht zu überlegen fühlen~

"Der Herr? Der Schützling? Ohooooo~ Und Gewalt will der Herr auch anwenden~ Siehst du wie ich zittere~~?", der Blonde gab dies immer noch ziemlich frech von sich und entwand sich spielerisch dem Griff von Saga. "Es ist ne Überraschung~ Geheim, Top Secret, geheim zu halten vor dem Herrn~". Shou lachte leise, tat ein paar Schritte zurück. Streckte dem Brünetten kurz die Zunge raus, ihm war grad nach solch Kindereien zu Mute und es heiterte ihn ungemein auf.
 

Nun fing er auch noch an ihn leicht zu verarschen. Natürlich nur aus Spaß, aber darauf würde Saga eingehen, denn er würde sich nicht von ihm unterkriegen oder gar gewinnen lassen wollen.

"Top Secret? Betrifft es denn uns Alle?". Mit seiner einen Tour kam er ja nicht weiter, da musste man sich etwas anderes einfallen lassen. "Was willst du von mir, damit du es mir verrätst? ‘Ne Massage? Gutes Essen? Ich lad dich ein."

Bei diesen Worten sah er ihn herausfordernd in die Augen. Saga hatte Zeit, er würde alles versuchen um das zu bekommen, was er haben wollte und Shou hatte noch nie bei solchen Dingen gewonnen. Also jetzt ganz sicherlich auch nicht! Siegessicher folgte er ihm die Schritte, die Shou zurücktat und stubbste mit der Hand gegen seine Brust, brachte ihn dazu sich auf das Sofa setzen zu müssen. Er beugte sich über ihn, stützte sich mit den Händen an der Rückenlehne des Sofas ab und schaute auf ihn herab.

"Also? Irgendwelche Wünsche? Oder soll ich mir etwas eigenes überlegen?"

Bei diesem Anblick schlug sein Herz immer schneller, aber er beachtete dieses nicht.
 

Ach was, Shou verarschte Saga doch nicht, das würde er niemals tun, niiiiiie nieee und nimmer...

Okay, Spaß beiseite. Natürlich tat er das. Mit Freuden.

"Okay, ja, es betrifft uns alle, die Band, hab ich doch gesagt~", grinste der Blonde, ließ sich auf das Sofa plumpsen, verschränkte die Arme und sah seinem Gegenüber nicht weniger herausfordernd in die schönen braunen Augen. "Was, sehe ich so aus, als lass ich mir die Überraschung einfach so für einen läppischen Wunsch entlocken~? Ou Sagaaa~, da müsstest du mich doch besser kennen~", kicherte Shou, irgendwie sogar siegessicher. Auch wenn ihm der ein oder andere Wunsch schon noch eingefallen wäre, was Saga alles hätte tun kön-... Momentchen! An so was dachte Shou doch auch sonst nicht, also... Husch, WEG!

Der Blonde blinzelte, grinste wieder breit und tat, als schließe er sich den Mund ab.
 

Wie er so spielerisch mit seinen Fingern über seine Lippen fuhr, um sie imaginär zu verschließen, ließ Saga unweigerlich schlucken. Das Klopfen in seiner Brust war nun nicht mehr zu überfühlen, nicht mehr zu verdrängen, er spürte es deutlicher denn je. Den Blick konnte er nicht von diesen dunkelbraunen Augen wenden, doch musste er sich etwas einfallen lassen um seine Neugierde stillen zu können und dieses starke Gefühl in seinem Herzen zu befriedigen. Es bot sich nur eines an. Shou hatte mit dieser verführerischen Geste die Vorlage geboten.

"Du hast es nicht anders gewollt. Ich muss deine Lippen also anders wieder öffnen und dich zum Sprechen bringen.", flüsterte er nur noch und legte schließlich ganz aus Gefühl die Lippen auf Shous und beobachtete ganz genau wie er darauf reagierte. Natürlich war ihm selber bewusst, dass Shou ganz sicherlich nicht auf ihn stand und diese Liebe zu ihm noch immer etwas Komisches, Unbedeutendes sein musste. Andererseits hatte sein Freund... ach zum Teufel, man musste nicht jetzt Erklärungen finden!
 

"Hm...?", okay, Shou hatte seine Lippen nun selbst verschlossen, etwas antworten konnte er natürlich nicht und somit war seine Reaktion auf Sagas "Sesam-Öffne-dich!"-Aktion auch etwas anders als geplant. Erschrocken fast, weitete er die Augen, mehrere Dinge zugleich realisierend, während ihm doch ein wohliger Seufzer über die Lippen rutschte, gegen die wunderbar weichen Sagas. Wenn Shou jetzt auf den Kuss drauf eingehen würde, dann wäre er eigentlich nichts weiter als ein billiges... Flittchen...? Er hatte Hirotos Kuss einfach so erwidert, und auch davor schon mit Saga... mehrere Male... einfach so, ohne Hintergedanken. Doch ihm fiel auf, das nach einigen Malen mit Saga sein Herz zu klopfen begonnen hatte. Bei Hiroto.. schien es mittlerweile nur noch purer Spaß gewesen zu sein, vielleicht auch ein wenig Angst, den Kleineren zu enttäuschen. Und nun? Nun merkte Shou langsam, das sein Herz, das dumme Ding, gegen seinen Brustkorb klopfte und schlug, einen schnellen Rhythmus vorgab. Was sollte das denn? Es fühlte sich doch so gut an, und so... richtig, sogar. Aber andererseits... Er konnte doch nicht an jedermanns Lippen hängen, nur wenn diese es ihm anboten.

Gut.. bleib ruhig, Shou... "Das ist... unfair...", hauchte der Blonde schließlich zart gegen die Lippen Sagas, sah ihm in die ebenso braunen Augen - könnte das blöde Ding nicht einfach Ruhe geben?
 

Es war schon erstaunlich, dass solche Küsse zwischen ihnen immer wieder zu Stande kamen und sich keiner von Beiden richtig dagegen wehrte. So auch Shou erneut nicht und das ließ Saga ein bisschen stutzig werden. Was sollte man von ihnen halten? Diese Liebe zwischen Männern, es ging ihm nicht aus seinem Kopf und so konnte er zu erst nichts auf Shous Satz antworten. Sein Herz beruhigte sich und um eine Bestätigung zu finden, die der Kuss selber nicht gebracht hatte. Er legte eine Hand auf die Brust seines Freundes, genau dort wo dessen Herz lag. Wer hätte nur jemals gedacht, dass es ebenfalls in seiner Natur lag solche sanften Gesten aus solchen wunderbaren Gründen zu vollführen? Aber um selber überrascht hätte sein zu können blieb keine Zeit, denn er musste es rausfinden, was sein bester Freund fühlte. Wie dachte er über solche Momente wie diesen? Zwar war es kaum wahrzunehmen, aber an seiner Hand und durch den dicken Stoff von Shous Kleidung, spürte er die Schläge seines Herzens und Saga war sich sicher, das sie schneller als normal waren.

Er konnte jetzt nicht sprechen, dabei lagen ihm Fragen über Fragen auf der Zunge. Diese Hilflosigkeit aus diesen Gründen hasste er zutiefst. Das war nicht seine Welt, aber dagegen wehren war nicht mehr möglich.
 

Ein erneutes leises Seufzten folgte, als Saga seine Lippen einige Zentimeter von denen Shous wegbewegte und der Blonde selbst musste sich bemühen, nicht auch noch heftig zu atmen. Was war das für ein Anfall? War das normal? Das war doch vorher nicht so schlimm und chaotisch gewesen!!

Komm schon, Shou, beruhige dich, vielleicht ist das eine Nachwirkung von dem Gespräch mit deinen Ex-Eltern. Der Blonde zwang sich, die Augen zu schließen, zwang sich ruhiger zu atmen, doch er musste die Augen augenblicklich wieder öffnen, als er eine Hand auf seiner Brust spürte, seinen Herzschlag und sein Herz, das fast in Sagas Hand hüpfte. Verdammt... Er musste hier weg... Ehe es noch zu Fragen kam, die Shou nicht beantworten konnte. "Ich... Ich.. bin müde und es ist spät!", presste er mit fast fiebsender Stimme hervor, duckte sich unter Saga hinweg und hastete die Treppen hoch, schneller atmend und total verwirrt. Shou lief direkt auf Sagas Zimmer zu, lief dort hinein und warf sich auf dessen Bett - daran zu denken, dass er vielleicht hätte ins Gästezimmer gehen sollen, ... okay, das war fremd. Vielleicht noch so ein Zeichen...?

Denn der Blonde drückte das Gesicht gierig in das Kissen, atmete den Duft seines Freundes ein und erst da... beruhigte sich sein Herz und seine Sinne erst langsam wieder... "Scheiße..."
 

Das war ein filmreifer Abgang von Shou gewesen. Wunderbar. Das hatte Sagas Frage sofort beantwortet. Shou fühlte definitiv nicht das Gleiche wie er selber, denn dann hätte er sicherlich anders reagiert, als zu flüchten und ihn hier alleine sitzen zu lassen. Resignierend, aber zugleich auch erleichtert, ließ er sich auf den Platz nieder, der noch immer die Wärme des Anderen gespeichert hatte.

Erleichtert war er einerseits, da ihm doch so oder so bewusst war, wie kindisch diese ganze Sache noch immer war, auch wenn er sich eingestehen musste, dass diese Gefühle mittlerweile schon über Monate in ihm schlummerten und sich ab und an zu Wort meldeten. Außerdem war es von Anfang an unrealistisch gewesen, dass Shou das Gleiche fühlte, denn er hatte Hiroto geküsst. Das war ein Zeichen. Ein Zeichen dafür, dass Shou doch sicherlich auch Gefühle für Männer hatte. Ansonsten würde er doch nicht permanent mit Männern knutschen und noch nie mit Frauen. Da war ihm ein Gedanke gekommen. Shou hatte noch niemals die Lippen einer Frau berührt, irgendwie musste er wieder beginnen dies zu ändern, wenn er wissen wollte auf welches Geschlecht sein Freund wirklich stand. Dass er mit Hiroto und Saga Küsse ausgetauscht hatte und mit ihm selber noch etwas mehr. War das denn schon Beweis genug, dass sein Freund sich zu Männern hingezogen fühlte? Bei ihm selber war es das doch auch nicht, doch er hatte auch bisher nur einen Mann geküsst, Shou, den er nun vergötterte.

Grummelnd resignierte er und schaltete den Fernseher als Ablenkung ein. Shou würde er erst einmal seine Ruhe gönnen.
 

Nach ca. 10 Minuten, in denen Shou dem Fernseher unten zugehört hatte, richtete sich der Blonde noch mal auf und rieb sich über die Augen. Gut... Das war jetzt alles unwichtig, was da eben passiert war. Er musste dieses pumpende und schlagende Ding unter Kontrolle bringen, besonders wenn sie morgen auf die Bühne sollten... Apropos Bühne... Shous Blick glitt zur Uhr. Es war viel zu spät, morgen sollten sie schon halb 7 im Studio sein! Schnell hatte er sich umgezogen und die Zähne geputzt, duschen und Haare waschen würde er morgen früh noch, dann legte er sich in das Bett und schmiegte sich in die Decke, extra klein gemacht, falls Saga dann doch noch irgendwann kam.

Ob dieser noch ins Bett gekommen war, oder protestreich unten auf dem Sofa gepennt hatte, hatte Shou nicht mehr mitbekommen - wenn er schlafen konnte und wollte, dann ging das ziemlich schnell. Jedenfalls wachte Shou wieder allein im Bett auf, etwas irritiert stand er auf, wackelte ins Gäste WC, da im Hauptbad die Dusche lief. In dem kleineren Bad gab es auch eine Dusche unter die sich der Blonde fix stellte, Haare wusch und erst mal wach wurde. Das Frühstück lief recht wortkarg ab und Shou aß auch kaum etwas. Der Abend saß ihm noch in den Knochen und der Auftritt schon im Magen. Gegen 6 fuhren dann beide zum Studio, wo sich alle trafen. Auch während der Manager dort noch eine Ansprache hielt, und während die wenigen Staffmember alles nötige in einen Transporter verluden, hibbelte Shou ungeduldig mit dem Fuß, bis ihm Tora und Nao zeitgleich einen Klaps auf den Hinterkopf gaben. "Du bist ja unmöglich!", zischte der schwarzhaarige Gitarrist und schnaufte - hach, welch liebevoller Akt, für einen ziemlich entnervten und -welch Wunder- aufgeregten Tora. Doch auch diese allzu liebevolle Tat konnte Shou nicht davon abhalten, dass ihm fast die Sicherungen durchbrannten. Saga, der Auftritt, das Schwimmbad... Saga, der Auftritt, das Schwimmbad...

Der Blonde hatte vor, das mit der Überraschung seinen Jungs nach dem ersten Auftritt, also irgendwann heute Abend zu sagen, damit sich vorfreuen konnten. Denn grade hatte der Manager mit dem Satz "Und bitte nach den Auftritten KEIN Saufgelage, damit ihr keinen Kater bei dem morgigen Auftritt habt!", Saga, Hiroto und Tora die Mundwinkel nach unten gezaubert. Nur Nao grinste immer noch - vielleicht war das auch seine Art die Nervosität zu überspielen...

Papperlapapp... Gegen 9 verließen sie in einem kleinen Shuttlebus das Studio und fuhren zu einer kleinen Halle, vor der sich bereits einige andere Staffmember daran zu schaffen machten, die Merchandise-Stände aufzubauen - natürlich nur für die größeren Bands, Alice Nine war hier nur eine kleine unbedeutende Vorband, mit 3 Liedern. Hinter der Halle waren mehrere kleine Umkleiden, die den typischen Flare hatten: Bemalte Wände, riesige Spiegel, graue Tische und Stühle, aber ein warmes Licht kam von den Lampen.

"So, ihr stellt erst mal ab, momentan probt noch Ayabie auf der Bühne, danach sind wir gleich mit dem Soundscheck dran, das heißt, ihr lasst euch erstmal Zeit. Shou singt sich vielleicht schon ein und ihr spielt euch eventuell ein, falls ihr meint, dass das schon nötig ist. Und keine Panik, das ist erst der erste Check, gegen Nachmittag habt ihr dann Generalprobe.", damit huschte der Manager auch schon wieder raus aus der Kabine und überließ den 5en sich selbst. Shou sah sich neugierig um. Ihre Kostüme hingen an den Ständern fein säuberlich und eingeschweißt. Nicht weit von den Spiegeln entfernt, bauten zwei Stylistinnen ihre Tische auf und daneben, neben der Tür zum Klo, standen ihre Instrumente. Hiroto war der Erste, der sich seine Akustikgitarre schnappte und sich einspielte, während Nao mit seinen Sticks Luftdrums spielte. Der Sänger hingeben suchte seine Medizin, die er von seinem neuem Gesangslehrer bekommen hatte, eine alte Chinesische sei es und helfe, die Kehle in "Schwung" zu kommen und so... Hm, solange es kein Doping war... Er begann mit dem Einsingen, erst leise und einfach und dann ein bisschen komplizierter und lauter, ging dabei immer ein wenig umher, wurde sicherer. Gut.. Gut... Und jetzt? Tja, wie praktisch, das der Manager doch so ein gutes Timing hatte, denn im nächsten Moment stürzte er herein, leicht rötlich im Gesicht. "Worr, Jungs, die da draußen meinen doch glatt, ihr habt nichts drauf. Ich bin da anderer Meinung, los los!! Ich zeige denen schon bei der jetzigen Probe was geht und...", schon winkte er sie heraus, einen nach dem anderen. Es blieb natürlich an Shou hängen, als erster auf die Bühne zu stolpern. Von hier aus, sah es sehr viel größer aus und die Gesichter der Staffmember waren unklar zu erkennen. Ob da nun auch andere Bands mit drunter waren, konnte der Blonde gar nicht erkennen.. Und dabei liefen die Scheinwerfer noch nicht einmal komplett...

Einer der Staffmember trat zu ihm, während Nao seine Drums richtig einstellte. Saga, Tora und Hiroto stimmten ihre Saiten und Shou war gerade damit beschäftigt das Mikro auf seine Höhe zu bringen. "Shou-san, hai? Okay, wir machen mit den Vocals immer erst mal nur ein paar Stimmtests, aber das Mikro läuft eigentlich, also einfach mal ein paar Töne singen, wir heben den Daumen, wenn es klingt.", meinte der Staffmember höflich, ging dann wieder und überließ Shou seiner selbst. Und der stand da, ein wenig zittrig... Er konnte unmöglich jetzt hier singen, wo alle zusahen!! //Nachher sehen dir noch viel viel mehr zu...// Aber jetzt lachen sicher alle... //Hallo?! Probe und so? Das passiert jedem Mal, sogar bei den Auftritten!//.

Aber Shou wollte sich nicht versingen, er öffnete den Mund und versuchte es, aber es kam nur ein kehliges Krächzen. Jedoch... lachte keiner. "Noch mal, bitte, Shou-san!", forderte man ihn auf. Der Blonde sah zurück, sah zu Saga, der ihm aufmunternd zulächelte. Okay, versuch es... Er drehte sich wieder um und sang einfach eine kleine Melodie, die ihm in den Sinn kam, die Augen zu, nur fertig werden. UND dann ging es mit einmal. Zack. Die Member hoben die Daumen und dann war Shou eigentlich schon fast erlöst. Noch ein Test, ob seine Stimme auf die Instrumente übertönen konnte und dann konnten sie schon wieder gehen. Mit Gummibeinen, zumindest bei Shou...

Von da an ging alles sehr schnell. Hinter der Bühne wurden sie gestylt, geschminkt und mussten sich schon in die Kostüme begeben. Hui... Hatte wirklich er dieses Outfit bestätigt? Es sollte zu ihrem Lied 'Gradation' passen... Hut, Kimonoartig und... Hotpants?! Ou weia... Tora hatte sogar einen Tigerschwänzchen. Und das nennt sich Visual Kei... "Weia...", der Blonde betrachtete sich im Spiegel... Die Stylistin hatte ihm einen leichten Braunton in die Haare gesprüht, so passte alles besser. Seine Augen waren schwarz geschminkt, betont groß sahen sie aus. "Das bin doch nicht ich...", murmelte Shou leise und seufzte. Das war 3 Stunden vor dem Auftritt. Die Generalprobe war, laut dem Manager, sogar sehr gut verlaufen, auch mit den Kostümen - ja, jetzt konnte Shou sich auch noch ohne große Hemmungen bewegen, aber nachher? ... Ou weia...

Je näher der Auftritt rückte, desto unruhiger wurde der Blond-Brünette. Der lief umher, bis ihn schließlich Tora unsanft anhielt und in seine Arme schloss. "Jetzt beruhig dich mal, Kleiner, wenn du dich versingst, ist es eben so, dann fängst du dort an, wo du kannst, sonst ist das Stück eben Instrumental... Meine Güte, glaubst du nicht, ich mach mir Sorgen, das ich mich verspiele, oder so?", murmelte der Schwarzhaarige und blinzelte ein paar Mal - die farbigen Kontaktlinsen ließen ihn so fremd wirken... "Hai...", nuschelte Shou, dankbar für jedes Wort Mut von dem Größeren. Und er tat wie ihm geheißen, setzte sich hibbelig neben Saga und ging im Kopf nochmal alle Melodien durch. 17:30 Uhr, pünktlich wurden sie auf die Bühne geschickt, als erste Vorband, von dreien. Vor der Bühne hielt Shou nochmal an, hielt seine Hand auffordernd so hin, das die anderen sie ohne Kommentar drauflegten. "Schaffen wir das...?!", fragte er halblaut und als Antwort erhielt er zustimmendes Gebrüll. "Also rauf da!". Nao, Saga, Tora und Hiroto gingen in der Reihenfolge zuerst, Shou als letzter. Sie wurden mit mittelmäßigem Applaus begrüßt. Ja, dem Sänger kam es wie ein Traum vor, alles wie in Watte gepackt, der Lärm gedämpft und mit einem Mal stand er vor seinem Mikro. Vorstellen, Shou, los!

"Anou.. Wir sind Alice Nine. Ich bin der Vocal... Shou, das sind Hiroto, Tora, Saga und Nao. Wir werden euch als Vorband 3 Lieder spielen, viel Spaß.", es war knapp, aber für viel mehr hatte es keine Zeit - und Shou wunderte sich eh, warum man seine Stimme überhaupt vernahm und diese nicht total abkratzte. Noch einmal tief durchatmen... Nao klopfte vor. Dann die ersten Töne...

Die ersten 30 Sekunden klebten Shous Hände noch am Mikroständer, er sah nach unten, betete stumm für gutes Gelingen. Dann löste sich wie durch Wunder die eine Hand und er sang, tat das, wofür er gekommen war, bewegte sich mit der Melodie, riss die Menge sogar förmlich mit. Sein Herzklopfen schwand, sein Zittern auch, nach dem ersten Lied war es wie eine Aktion, die er schon Jahre betrieb, auch wenn sie ihn sehr anstrengte. Das zweite Lied war etwas lauter und setzte noch mal ordentlich nach, Screameffekte mit inbegriffen und das dritte wieder etwas Fröhlicheres. Mit dem letzten Ton hauchte Shou ein "Arigatou!!!", ins Mikro und der Rest ging in Jubel unter - die Menge war nicht enttäuscht worden, trotz der Enge der Bühne, der Halle und des Unbekanntheitsgrades der jungen Band.

Immer noch wie im Traum gingen die 5 von der Bühne und erst dort, im Unkleideraum, wo sie Jubelnd vom Manager empfanden wurden, wurde ihnen bewusste, wie geschafft sie doch waren. Hiroto brach glatt auf dem nächst Stuhl zusammen und Shou setzte sich auf den Boden - haben fertig.

Der Manager belehrte sie von wegen Hotelaufenthalt bis Ende der Woche, was morgen Sache war, gute Arbeit, blah blah blah.. Unbewusst notierte sich Shou das alles irgendwo in seinem Hirn. Erst nach einer dreiviertel Stunde sprachen sie wieder miteinander, die Stimmung wurde ausgelassener und Shou konnte endlich mit seiner Überraschung rausrücken. "Jungs... ich hab von meinem... Dad was bekommen, er brauch das nicht und gab es mir. Als "Belohnung" für unsere Auftritte haben wir am Samstag Tokios größtes Schwimmbad für einen Tag ganz für uns allein, was haltet ihr davon? Ist das was?".
 

Als dieser sehr wichtige Morgen auch für ihn begann, war Saga früher wach als Shou. Er hatte mit ihm in einem Bett geschlafen, dieser hatte es wohl aber nicht ein einziges Mal mitbekommen. Interessant war es nun aber nicht mehr, denn auch ihm schlug sein Herz bis zum Halse, dieses Mal aber aus einem ganz anderen Grund. Zwar hatte Saqa eigene Erfahrungen im Rampenlicht zu stehen und kannte dieses ekstatische Gefühl, aber dies hier war etwas ganz anderes. Ein Model zu sein war aufregend gewesen, keine Frage, und es hatte ihm großen Spaß bereitet, aber dieses hier war wie die Erfüllung eines lang ersehnten Traumes.

Viele gleiche Gedanken, wie Shou sie ebenfalls hatte, gingen ihn bei all diesen Vorbereitungen durch den Kopf. Teilweise kam es ihm so vor, dass auch er verwirrt auf der Bühne oder einem Raum stand und nicht wusste, was von ihm erwartet wurde, oder welche Tätigkeiten zu erledigen waren. Saga war kein Wundermensch und für ihn war es hier genauso neu und aufregend, wie für die anderen Vier. Nur überspielte er es mit seiner wohlbekannten Coolness, so dass es niemanden weiter auffallen dürfte.

Der Auftritt rückte immer näher und die Anspannung in seinem Inneren wuchs und wuchs. Alles vom vergangenen Abend war schon längst vergessen, keine einzige Sekunde verschwendete er irgendeinen Gedanken daran. Und plötzlich war es so weit. Man schleifte sie regelrecht vor den Bühnenaufgang und Saga richtete noch mal seine bauchfreie Korsage. Sofort hatte er sich an das Tragen auch bei stickigen Temperaturen, die hier herrschten, gewöhnt und fühlte sich in so einem sexy Outfit pudelwohl. Das Schminken und Frisieren im voraus kannte er von seinem vorherigem Job und war nichts Neues.

Nur Sekunden später standen sie auch schon auf der Bühne und Shou versuchte die noch etwas skeptisch dreinschauende Menge anzuheizen. Es war alles ihnen überlassen worden, denn sie waren die Band und niemand hatte ihnen im voraus gesagt wie man so etwas am Besten zu machen hatte. Aber Saga war sich sicher, dass es von Auftritt zu Auftritt besser werden würde. Übung machte den Meister, so wäre es auch bei ihnen.

Nao gab die ersten Töne und schwubbs war Saga total in seinem Element, bekam alles weitere um sich herum gar nicht mehr mit, auch später konnte er nicht mehr beschreiben wie er sich in diesem Moment gefühlt hatte und was er alles getan hatte. Er tat es einfach und sprang über die Bühne, grinste jede Sekunde so breit wie es ihm nur möglich war und war froh darüber, sich kein einziges Mal verspielt zu haben und das im Allgemeinen alles glatt lief. Der Schweiß lief ihm über die Stirn und auch sein freier Bauch blieb von der Feuchtigkeit nicht verschont. Der Atmen ging immer schneller, die Bewegungen vielen ihm am Ende immer schwerer und selbst wenn es nur drei Lieder waren, freute sich sein Körper auf das Ende des Auftrittes. Nur sein Kopf wollte immer mehr, das Adrenalin machte ihn fast hyperaktiv und von diesem Trip wieder runterzukommen viel ihm selbst im Backstageraum wieder schwer. Eine Wasserflasche nach der anderen ließ ihn langsam aber sicher wieder ruhiger atmen und als Shou dann zu sprechen begann, war auch Saga in der Lage aufmerksam zuzuhören und die Gedanken im Kopf sammeln zu können. Nao, Tora und Hiroto grinsten schon über das ganze Gesicht und freuten sich einen Ast ab, doch nur langsam kam das bei Saga an.

"Schwimmbad?" Irgendwie hatte er das starke Gefühl, dass dies nicht sein Ding war und konnte nicht nachvollziehen, wieso sich die Anderen so dermaßen freuten. "Die Überraschung von gestern...? Oh." Da hatte sich wer sicherlich was besseres vorgestellt gehabt.
 

Ou, diese Vorfreude in den geröteten Augen der drei anderen. Shou musste unfreiwillig mit grinsen und lachte in sich hinein. Genauso sollte es doch sein. Glückliche Gesichter und Saga mit herunterhängenden Mundwinkeln-... Hey!!

Shou sah zu seinem Freund und blickte diesen fragend an, stolperte dann zu ihm und kniete sich vor ihn. "Enttäuscht? Ach komm schon, schwimmen tut unserer Ausdauer gut und wir haben das ganze riesen Teil für uns alleine! Wir könnten Fangen oder Verstecke oder so spielen.", plapperte Shou und räusperte sich kurz, die Stimme war ein wenig überanstrengt. "Ich weiß, das ist zu kindlich für dich, aber du kannst deinen Stolz doch für uns einmal vergessen, oder?". Mit Hundeaugen sah er Saga an, blinzelte ein paar mal und grinste dann.
 

Aber es war schwimmen, rumtollen im Wasser und ja, Shou beantwortete seine Frage schon selber. Es war kindisch und einfach nicht sein Ding, aber natürlich würde er mitkommen. Ein Spielverderber war er nicht und so schlimm würde es sicherlich nicht werden können, aber spaßig? Bestimmt auch nicht. Musste man sich wohl oder übel überraschen lassen und das würde er der Band zu Liebe auch tun.

Als erstes wurde an diesem Abend aber die Regel gebrochen, dass sie nichts trinken durften. Wie lächerlich! Das musste gefeiert werden, ohne Frage und das würden sie auch tun. So verteilte Saga in ihrem zugeteilten Hotelzimmer ein paar Bierflaschen. Manchen würde eine sicherlich schon reichen und er schielte unauffällig zu Hiroto hinüber. Trotzdem wurde der nächste Tag ein genauso großer Erfolg wie der vorherige und sie wurden von ihrem Manager mehr als nur einmal gelobt, was die Befriedigung in Saga immer mehr wachsen ließ, ein wahnsinniges Gefühl, welches er nicht mehr missen wollte.

Drei Auftritte standen ihnen noch bevor, Zeit um die Städte anzuschauen ließ man ihnen keine, aber das war Teil ihres Jobs, für den sie zwar noch nicht bezahlt wurden, aber hoffentlich bald. Schlecht konnte es nicht aussehen, da war er sich zumindest sehr sicher. Am Ende der Woche war der Traum vorerst vorüber. Selbst die kurzen Auftritte hatten seinen Körper geschafft. Zwar waren es nur ca. 30 Minuten täglich gewesen, aber in jeder Faser seines Körper spürte er den Muskelkater, seine Sinne fühlten sich ausgebrannt und er sich selber erschöpft. Erst eine halbe Stunde war nach ihrem letzten Auftritt vergangen und er schälte sich müde aus den, von ihm noch immer geliebten, Klamotten. Ob er diese wohl behalten durfte? Ob sie den Vertrag nun endlich bekommen würden? Wann fiel die Entscheidung dafür? Konnte Shou da nicht ein bisschen Druck machen, denn immerhin kannte sein Vater, Ex-Vater wie ich auch immer, den Manager persönlicher als sie dies taten. Sie waren von seiner Entscheidung abhängig.

"Und du willst das mit dem Schwimmbad wirklich noch durchziehen?". Gegen ein weiches und warmes Bett hätte Saga jetzt nämlich rein gar nichts einzuwenden gehabt.
 

Ou, Shou würde Saga schon dazu bekommen, das auch er seinen Spaß haben würde. Am Schwimmbad, wie auch an allem anderen drum herum.

So wie sie sich nach der Woche in der Kabine wiederfanden, und Saga ihn ansprach, lachte Shou leise auf - er war diesen Abend etwas heiser. "Das mit dem Schwimmbad ist doch erst morgen Mittag, du Nuss.", erwiderte der Blonde lächelnd und zog sich das Oberteil vom Leib und trocknete diesen seufzend ab. Er hatte in der Woche doch tatsächlich fast 3 Kilo abgenommen. Sollten sie das wirklich durchziehen, dann war Ausdauertraining und Muskelaufbau wirklich sehr wichtig. "Wir gehen morgen direkt vom Hotel aus dorthin. Abends bringt uns der Shuttlebus doch dann wieder nach Hause, welch Service. Für heute will ich nichts anderes, als mein weiches und warmes Bettchen..", murmelte Shou immer leiser werdend, während er sich in seine normalen Klamotten zwängte und dann abschminkte. Erst gegen 23 Uhr waren die 5 "Helden" wieder in ihrem Hotel. "Moah... Sagaaaa...", der Blonde klebte praktisch an dessen Arm und ging einfach aus Gewohnheit zu diesem mit ins Zimmer. "Bett!!", und ja, ohne einfach zu fragen ließ sich Shou auf das großzügige Ehebett fallen, das jeder in seinem Einzelzimmer stehen hatte. Auf Sagas skeptischen Blick grinste Shou nur schief und gähnte lange. "Ich beweg mich keinen Zentimeter... Oyasumi..."
 

"Was? Erst Morgen?" Sein Gedächtnis schien auch unter dieser anstrengenden Woche gelitten zu haben, aber um so besser für ihn, denn Shou sprach ihm aus der Seele. Heute kein Alkohol mehr, kein Abendessen mehr, gar nichts. Einfach nur...

"Ab ins warme Bett!" War sein Schlachtruf und Shou war der Erste, der es durchsetzte und zwar in Sagas Bett, wo er sich doch gemütlich drin ausstrecken wollte, ganz alleine und genießen. "Shou! Raus da!". Aber dieser schien tatsächlich schon zu schlafen und sah dabei so friedlich ist, dass Saga es nicht fertig brachte ihn aus dem Bett zu schmeißen und dabei zu wecken. Doch so was war ganz einfach erledigt. Er schnappte sich den Zimmerschlüssel von seinem Freund und verschwand einfach in dessen Bett. Übermüdet viel er nun in die Laken und schaffte es gar nicht mehr sich auszuziehen bis er endlich im Reich der Träume angekommen war.

Nach einem ausgiebigen Frühstück am nächsten Nachmittag, denn da hatte sich jeder von ihnen erst gewagt das Bett zu verlassen, machten sie sich gemeinsam auf den Weg zu dem Nahe gelegenen Schwimmbad. Zwar war Saga noch immer nicht so begeistert, wie seine Freunde, aber der Tag konnte trotzdem entspannend werden und einen Ausgleich konnte er gut gebrauchen.
 

Somit war es tatsächlich so, dass Shou sich am nächsten Morgen komplett irritiert fragte, wie genau er in ein fremdes Zimmer gekommen war, bis er Sagas Basstasche sah und beruhigt noch mal zurück ins Bett sank. Sein Freund hatte sich wohl den Zimmerschlüssel gekrallt oder war schon Frühstücken... "Hm... Klamotten und duschen...". Damit klopfte er Saga erst mal aus seinem Bett, damit sie beide sinnvollerweise das Zimmer tauschen konnten.

Alles in allem brauchten die 5 erst mal noch geschlagene 2 Stunden, ehe sie sich mit leichten Taschen und dem Vertrag zum Schwimmbad aufmachten. Zwei Tage vorher hatte der Blonde dort angerufen und den Leuten versichert, das sie heue kommen würden. Und mittlerweile hibbelten Nao, Hiroto und Shou ziemlich rum, sprangen zum Ärger von Tora und Saga vor deren Füßen umher und machten lauthals Späße, bis Tora der Kragen platzte und er alle drei bis zum Schwimmbad jagte.

Wo sie dann komplett atemlos von dem Personal in Empfang genommen wurden. Ihnen wurde alles gezeigt, wohin sie konnten und wohin nicht, wo das kleine Buffet ab der und der Uhrzeit stand, Umkleidekabinen etc.

Natürlich zogen sie sich zuerst um, jeder in seinem eigenen Stil. Letzten Endes stach nur Hiroto mit seiner knall pinken Shorts hervor. "Was?!", meinte er verwundert, als alle sich das Kichern verdrückten und sich in die warmen Fluten stürzten. "Jeah...~ Entspannung~~", johlte Nao und titschte, entgegen seines Schlachtrufes, Tora erst mal unter. "Na Prima...", murmelte Shou ins Wasser und sich verstohlen um... Saga = Opfer... "KYA!", und damit stürzte er sich auf seinen Kumpel, blieb letztlich aber nur an dessen sportlichen Körper hängen, da er sich prompt weigerte unterzugehen.
 

Als Saga schließlich der bekannte Chlorgeruch in die Nase stieg, wusste er, dass es kein zurück mehr gab und er den freien Tag hier mit den anderen Idioten verbringen musste. So gleich wurde diese Betitelung denen gegenüber auch bestätigt, denn Shou griff ihn an aber ohne jeglichen Erfolg. Es fiel ihm einfach diesem Angriff stand zu halten und nicht unter Wasser zu gehen und wahrscheinlich seine schöne Frisur damit zu ruinieren. Hey, auch wenn sie unter sich waren, war Aussehen schon ein wichtiger Punkt, der beachtet werden musste.

"Kleiner, trainier mal mehr und greif mich nicht wie ein Kind an, okay?", gab er grinsend von sich, neckte seinen Freund, drückte ihn dann von sich und schließlich unter Wasser, wie der es vorgehabt hatte. Natürlich ließ er ihn sofort wieder an die Luft kommen und lachte laut. Okay, der Tag konnte doch ziemlich lustig werden, wenn er es nur zuließ. Auch ihre Freunde grölten wie am Spieß und ließen sich durch nichts beirren. Irgendwie hatte es schon was, ein ganzes Schwimmbad nur für sich alleine zu haben und dieses hier war ein riesengroßes, mit allen mögliche Rutschen und Wasserfällen und was es nicht alles gab. Getränke und Essen gab es auch gratis, also was wollte man...

"Hey!" rief er Shou zu. "Hol mich nicht aus meinen perfekten Gedanken.", denn dieser hatte seinen Freund mit Wasser bespritzt und auch hier merkte Saga schnell, dass es keinen Sinn hatte lange auf seine Haare zu achten und er so oder so keine Chance hatte trocken davon zu kommen.
 

Blubb blubb blubb...

Und aus der Traum vom Saga beim Untergehen zu sehen. Schmollend tauchte Shou wieder auf, ließ es sich aber nicht nehmen, dem Brünetten eine ordentliche Ladung Wasser zu verpassen, dann nahm er Reißaus und hetzte stattdessen Tora auf Saga. Während sich dann Nao mit Shou und Hiroto kabbelte, hob Tora Saga gnadenlos hoch und warf ihn in die tieferen Gewässer. "Guten FLUG, Wildkätzchen!", lachte der Tiger und sah befriedigt zu, wie Saga ziemlich koch gar aus den Fluten auftauchte. "Ich würde sagen... FLUCHT!", grinste Shou, denn die Frisur des Bassisten war nun entgültig im sprichwörtlichen Arsch.
 

Und da war es definitiv aus mit seiner Frisur und das auch noch ganz unfreiwillig und nicht mal Shou war daran Schuld, sondern so ein widerlicher Tora, der ihn jetzt breit angrinste und auf seiner Strafe wacker entgegensah. Natürlich rächte sich Saga, das konnte er auf seiner Würde so nicht sitzen lassen und Stunden vergingen in denen sie alle, ihn einschließlich, eine menge Spaß hatten. Sogar die Rutsche kam für ihn ein- zweimal in Frage. Zwischendurch gab es dann auch das besagte Buffet, nur leider fand er keinen Alkohol, der doch super zu dieser Stimmung gepasst hatte. Nach ihrem ersten Auftritt hatte er das letzte Mal diese Flüssigkeit zu sich genommen, denn daraus hatte er gelernt. Der drauf folgende Tag war, wie vom Manager hervor gesagt hatte, die reinste Qual gewesen und er hatte sich daraufhin die ganze Woche zurückgehalten, egal wie sehr sie sich nach jedem Konzert gefreut hatten über ihr riesen Glück.

Nach einer kurzen Pause, selbst das Schwimmen und Toben strengte ihn nach den Tagen an, ging es weiter und Nao kam auf die glorreiche Idee so etwas wie Fangen oder Verstecken oder eine Mischung aus beidem zu spielen und natürlich kam es so, dass er von allen Anderen überstimmt wurde und ihm gar keine andere Wahl gegeben wurde, als das Ganze mit zu machen. Nao hatte sogar Spaß daran als Erster die ehrenvolle Aufgabe des Fängers zu übernehmen. Der Rest grinste sich an und verschwand sogleich in alle möglichen Richtungen. Mehrere Becken gab es hier und die durften genutzt werden. Zuerst noch griff Saga nach der Hand von Shou, den ganzen Tag über hatten sich ihre halb nackten Körper berührt, sie waren sich allesamt Nahe gewesen, aber hier war es etwas anderes, als privat zu Hause in der Wohnung. Keine Gedanken an Sexuelles kam auf.
 

Es waren Stunden voller Freude und Spaß, die sie alle ziemlich sicher noch ein wenig enger zueinander brachte, vor allem weil keiner schlechte Laune bekam, sich nicht verletzte - auch als Hiroto mit einer schwachsinnigen Bewegung vom 5 Meter Turm sprang und ziemlich ungemütlich aufkam - und so weiter.

Alles in allem konnte man auch noch nach dem Essen von einem gelungenen Nachmittag und nun sogar Abend sprechen. An der großen Uhr war es nun 20 Uhr, aber Nao wollte gerne noch eine Runde spielen und Lust hatte der Blonde allemal~ Trotz dass das Wasser schon nicht mehr so wärmend war und es langsam kühl wurde - der übliche Effekt halt.

Aber sie verstreuten sich schnell, während Nao laut bis 100 zählte. Hiroto verdrückte sich zu den Rutschen und Tora in die Sauna, Shou und Saga liefen anfangs noch den selben weg, bis der Brünette des Sängers Hand ergriff. "Huch...?", fast verschüchtert zuckte Shou zusammen und sah zu seinem Freund, lächelte leicht. Ja, etwas... war anders... Irgendwas veranlasste ihn, das er ganz hibbelig wurde, sein Herz hämmerte mit einmal wieder. Heiliger Bimm bamm... Mit einem weiteren Lächeln ließ er schwermütig Sagas Hand los und sprang mit einem eleganten Köpfer ins Wasser, schwamm schnell zu seinem Versteck - dem großen Wasserfall.

Dort war er für mindesten 15 Minuten sicher. Alle paar Minuten ertönte ein Schrei, wenn jemand getippt worden war. Dann mit einmal wurde es Shou ein wenig langweilig.. "Findet mich ja eh keiner hier...". Außerdem puckerte sein Herz immer noch so, und das Gefühl von Sagas Hand über der seinen verging nicht. Was war denn nur los? Er lächelte jedes mal, wenn er den Brünetten ansah, er war glücklich mit und bei ihm... sehnte sich nach ihm. Nennt man das etwa...?

Kopfschüttelnd ging Shou auf eine der Ecken zu und lugte unter dem Wasserfall um die Kurve, suchte schon nach einem neuen Versteck. "Hmmm..."
 

Saga nahm es kaum war, als Shou seine Hand los ließ und in eine andere Richtung flüchtete. Der Gedanke daran, nicht entdeckt zu werden war viel größer als irgendwelche Zeit für Gefühlsduseleien zu verschwenden. Nicht hier und nicht jetzt, nicht in der Nähe weiterer Freunde, aber dieser nackte Oberkörper von seinem Freund. Man konnte schon erkennen, wie sehr er abgenommen hatte und seine Muskeln zeichneten sich noch viel mehr unter der Haut ab als zuvor. Auch seine Rippen war deutlicher beim Atmen und Strecken zu erkennen und das fand Saga sehr erotisch.

"Ach nicht schon wieder!" murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart und er konzentrierte sich lieber wieder darauf ein passendes Versteck zu entdecken. Verlieren würde gar nicht in Frage kommen und so musste das Beste her, was dieses Schwimmbad zu bieten hatte.

Natürlich! Der Wasserfall. Er hatte ihn bisher nur von weitem gesehen, aber er meinte zu wissen, das bisher noch keiner von ihnen bei ihm gewesen war. Irgendwie nicht interessant genug und viel zu schummriges Licht, eher etwas für neuverliebte Pärchen, welche ungestört sein wollten und es dort bestens waren.

Langsam schlich er sich in den schmalen Tunnel, welcher zwei Öffnungen hatte, aber nur an einem Ende des Wasserfalls befand und somit den Blick durch den Eingang verdeckte. Rückwärts näherte er sich der Mitte ganz bedacht darauf keine lauten Geräusche von sich zu geben, denn Zwei von ihnen schienen schon entdeckt worden zu sein und würden es sich nicht nehmen lassen, Nao bei der schweren Suche zu unterstützen.

Plötzlich zuckte er erschrocken zusammen, denn er war gegen einen weiteren nackten Körper gestoßen und war kein bisschen darauf eingestellt gewesen. Entdeckt?! Dies war der erste logische Gedanke und er drehte sich ruckartig um, um eventuell noch flüchten zu können, auch wenn es fast sinnlos wäre. Doch es war nur Shou, der sich anscheinend das gleiche Versteck gesucht hatte. Grinsend schaute er zu ihm, sah seinen ebenfalls leicht erschrockenen Gesichtsausdruck, der aber sofort in einen liebevollen wechselte.

"....." gerade wollte er etwas sagen, als er schon die Arme von seinem Freund um den Hals spürte und seinen kühlen Körper an dem Eigenen. Was ging vor sich? Dieser Blick. Was wollte man ihm damit sagen? Doch Sagas Herz beantwortete ihm diese Frage sogleich, auch wenn er es nicht ganz so deuten wollte, wie er sollte. Sein Körper vermittelte ihm, dass Shou etwas fühlte, es ihm somit mitteilen wollte und eigentlich wusste er was es war, aber es wirklich wahrnehmen?
 

Da war keiner, der sich nährte, und durch das laute Platschen des Wasserfalles hörte man eh niemanden näher kommen.. Also, entweder, Shou machte jetzt einen Abgang und ließ sich freiwillig fangen, oder er wartete ab und gammelte hier rum, bis er schrumpelig wurde. Letzteres war weniger interessant, aber jetzt das Versteck wechseln, wo doch Nao nicht mehr allein als Fänger war. Hm, schwierig-... "Wha!", erschrocken entfuhr dem Blonden dieser Laut, als etwas ihn im Rücken berührte. Es fühlte sich an, wie ein nackter Körper... Einer der anderen, verdammt! Im nächsten Moment schnellte er herum, zeitgleich wie es der andere hinter ihm tat. Doch... Es war Saga... Und er schien genauso erschrocken. Also nicht erwischt, puh.. Sein kindliches Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Hey, sie waren alleine unter einem Wasserfall, wie romaaantisch~ Und sein Herz schlug im Beat dazu, schon wieder, es brachte ihn auf vermaledeite Gedanken, so Sätze zu sagen, wie "Ich liebe dich", oder einfach nur zum Ausdruck zu bringen, wie sehr er Saga wirklich mochte, wie viel intensiver es war, als bei Tora und den anderen... Es war so fremdartig, es benebelte ihn halb. Aber es fühlte sich richtig an. Und so tat Shou das, was er als das einzige Wahre grad vermutete: Er rutschte ganz an 'seinen' Saga heran und legte die Arme um seinen Hals, schmiegte sich an und sah in dessen Augen. Legte alles in diesen einen Blick, versuchte zu vermitteln. Der Blonde strich dem Bassisten eine nasse Haarsträhne weg, liebevoll, ganz langsam, folgte weiter seinem flehenden Herzen und tat das, was er noch nie von sich aus getan hatte. Er war es nun, der den Brünetten küsste, ganz anders, als bisher, sehr zart und zurückhaltend, und vor allem kurz, huschte ein Stück zurück, neigte dem Lärmpegel gerecht werdend seine Lippen zu dem Ohr seines Freundes. "Ich... Mein Herz...", ja das auch, das drohte nämlich jeden Moment zu zerspringen, wegzuhüpfen, den ganzen Pool rot zu färben.

Wie drückte man das aus...?

"Ich... will es dir schenken..."
 

Nie hätte er geglaubt, dass so ein Moment zwischen ihnen entstehen konnte, egal wie sehr er sich manchmal danach gesehnt und es auch sofort wieder verdrängt hatte. Doch hier übernahm Shou die Initiative und Saga konnte es kaum glauben, schaute ihn bei dem Kuss ungläubig an, spürte aber wie sein Körper sich sofort auf diese Nähe einstellte und er legte automatisch die Arme um den Oberkörper seinen Freundes.

Nur Sekunden später hörte er diese Worte, spürte den warmen Atmen an seinem feuchten und kühlen Hals und bekam eine starke Gänsehaut, welche sich jedoch mehr als nur angenehm anfühlte. Was wollte Shou ihm sagen? Sein Herz...? Ja sein Eigenes drängte sich so stark gegen den Brustkorb, dass es zu schmerzen anfing. Schmerz aus Liebe, aus Zuneigung, aus Begehren. Doch wie sollte er dies in Worte fassen und ihm sagen? Es war komisch. Von einem Moment auf den anderen spürte er ganz genau was man ihm sagen wollte, beichten würde es besser treffen, in seinen Augen. Saga wusste was Shou fühlte, was er nicht über seine Lippen bringen konnte. Doch konnte er ihm diese Worte nicht abnehmen, denn es erging ihm nicht anders. Kaum hörbar und fast sprachlos hauchte er ein kurzes 'Was?' und schaute weiter in die verführerischsten Augen, die er kannte.

Eines war ihm klar. Wenn man ihm nun das beichtete was er sich dachte, dann würde er sich kein Bisschen mehr zurückhalten. Sein Körper spannte sich an, erwartete diese paar Worte, wollte sie hören, in sich aufnehmen, verwirklichen und endlich ausleben! Und ja verdammt! Er wusste das dies eines der stärksten Gefühle waren, welche er jemals verspürt hatte. Aber jetzt konnte er damit umgehen, in diesem Moment wollte er sie wahrnehmen und genießen.

"Sag's schon." hauchte er erneut, als Shou noch nicht gesprochen hatte.
 

Wenn Saga es doch so schon zu wissen schien, das sagten seine Augen zumindest, dann musste Shou ... es doch nicht noch weiter ausformulieren, oder? Jemanden sein Herz schenken... Wie oft hatte Shou diese Formulierung in der Schule im Duden einfach übersprungen und doch kurz gelesen, die dann für sinnlos gehalten und weiter geblättert. 'Sein Herz verschenken' ... Bildlich gesehen riss man sich doch dann das Herz aus dem Leib und schenkte es mit der letzten Lebenskraft der Person, die man liebte. Und wenn man es nicht bildlich sah, dann hieß es einfach nur, das man verliebt war. Ja, so oder anders konnte es sich Shou nicht vorstellen. Also mussten diese drei Worte her, mit denen in den großen Hollywood Filmen so viel Mist angestellt wurde.

Und mit einmal spürte Shou diesen Kloß im Hals. Hatte er tatsächlich das Gefühl entwickelt, was ihm selbst niemals von seinen Eltern so wirklich zu Teil geworden war? Liebe?

Es musste wohl so sein, sein Herz schrie ja und sein Körper, wie seine Sinne, wollten nur ... Saga. Mit einem schüchternen Lächeln lehnte Shou seine Stirn an die des Brünetten, sah ihm noch kurz in die Augen, brachte sein Lippen nah an die seines Freundes.

"Ich ... liebe dich...", hauchte der Blonde sanft, fühlte, wie sich ein kleines Feuerwerk in ihm entlud - er hatte es gesagt!
 

"Ich liebe dich auch." Es kam wie von selbst über seine Lippen, ohne zu denken sprach er sie aus und wollte keine Zeit mehr verschenken. Sein Körper schrie nach der Nähe von Shou und so presste er dessen Körper fest an den Eigenen, verschloss sofort dessen Lippen mit seinen, küsste ihn dabei so innig und voller Liebe, wie nie zuvor. Jetzt gab es kein Hindernis mehr zwischen ihnen, er musste nicht befürchten etwas falsches zu tun, etwas Verbotenes, was Shou vielleicht nicht wollte. Saga wusste nun Alles. Shou wollte dies auch, ihn störte die Nähe nicht, Sagas Körper nicht, er verlangte genauso sehr nach ihm wie anders herum.

Die ganze Welt schien ihn zu übermahnen, aber er wollte nichts mehr davon wahrnehmen, außer den anderen Menschen zu spüren. Noch nie zuvor hatte er einen Kuss so voller Leidenschaft geführt, noch nie so im Inneren seinen Herzens genossen, sich gewünscht und dabei ein Feuerwerk in seinem Bauch gespürt. Unglaublich war es, dass es ihm passierte, diese Liebe, das Glück sie erwidert zu bekommen.

Wahrscheinlich waren es nur Sekunden die vergingen, bis er kurz den Kuss löste sich anders positionierte und Shou langsam aber sicher fest an die kalte Steinwand drückte und sogleich einen neuen Kuss entfachte. Dieser war nicht so sanft und liebevoll wie zuvor, sondern fordernder und wilder. Noch immer voller Liebe und Gefühle, aber anders, intensiver, gieriger. Auch dies hatte er so nie verspürt, wollte endlich den einen Menschen für sich spüren, ganz anders als einen wahllosen, wie er es sonst immer getan hatte.

Die Hände wanderten über die weiche Haut, das Bedürfnis ihn überall zu berühren wo nur möglich, auch seine Zunge bahnte sich endlich den Weg in die Mundhöhle von Shou, sie vertieften damit ihre Liebe zu einander, zeigten wie sehr sie denjenigen begehrten und wollten ihm das geben was sie beide brauchten.
 

Es war wie, als sei der Wasserfall ausgegangen, denn seine Umwelt nahm der Blonde gar nicht mehr wahr, es waren nur noch er und Saga, Saga und er, vielleicht noch das Wasser, mehr gab es nicht. Er hörte die Worte des anderen klar und deutlich, wie direkt in sein Ohr gehaucht und fühlte schon im nächsten Moment dessen Lippen erneut. Freudig und voller Liebe ging Shou auf diesen erneuten Kuss ein, schlang die Arme fester um ihn und schloss die Augen genießend. Dieser Moment sollte so bleiben, am Besten für die Ewigkeit währen und noch länger. Es war immerhin das pure Glück, das durch den zierlicheren Körper des Blonden floss und ihn anheizte. Von ihm aus konnte der Kuss auch weitergehen, aber Saga drückte ihn keine Sekunde später an die Steinwand der künstlichen Wasserfall-Höhle, wo es leicht kratzte und Shou ein leises Keuchen entfloh, ehe er diese wahnsinnig sinnlichen Lippen wieder auf den eigenen spürte. Überrascht, wie rau sein Freund nun vorging, nicht wissend, was zu tun war, ging er nur auf das Zungenspiel ein, ließ Saga seinen Platz, glitt dann zaghaft selbst mit den Händen über den Prachtoberkörper des anderen. Versuchte jeden Zentimeter auszukosten, zu genießen.

Hoffentlich würden die anderen noch eine ganze Weile nach ihnen suchen, das Schwimmbad war immerhin groß genug.
 

Er bemerkte sehr schnell wie ihre beider Körper aufeinander reagierten und eigentlich nur noch mehr wollten, ihre Liebe vollenden und so schwer es ihm fiel, sich von Shou zu lösen, es war mit das Beste. Sein Zeitgefühl hatte ihn komplett verlassen und er wusste nicht wie lange sie schon gemeinsam hier standen. Mit einem Funkeln in den Augen konnte er den Blick nicht von ihm wenden, auch die Gefühle wurden nicht geringer, sondern schienen immer mehr anzusteigen, auch wenn das schier unmöglich war. Es würde nur nichts bringen, wenn sie ihr Glück durch eine ungewollte Geste wieder zunichte machten. Ohne es verhindern zu können, küsste er noch einmal Shous volle Lippen und das Lächeln wich nicht aus seinem Gesicht.

"Was meinst du, wann finden sie uns?" Und da war es angesprochen. Ihre Freunde, die ja eigentlich hier nach ihnen suchten und sie alle nur ein kleines Spielchen spielten. Das hier war nicht geplant gewesen, auch wenn er es nicht mehr missen wollte. Jede Sekunde konnte ein braunhaariger Schopf um die Ecke schauen und sie hier so sehen, die Zweisamkeit eines verliebten Pärchens, eines männlichen, verliebten Pärchens. Saga spürte, dass es da noch eine Menge zu besprechen gab, aber seit wann war sein Kopf so voller Fragen, die ihn doch sonst nie einen Dreck interessiert hatten?
 

Es war ja irgendwie das Logischste, dass sie hier nicht weiter rummachen konnten, das Risiko, gefunden zu werden, und damit ein Missverständnis praktisch herauszureizen, war zu groß. So unschön das auch war, aber das Lösen des Kusses und dieses leidenschaftlichen Aktes war nun erst mal das einzig Richtige.

Sie standen sich nun nur noch gegenüber, musterten einander, lächelnd, glücklich. Den nun wahrscheinlich letzten Kuss nahm der Blonde noch einmal mit einem Seufzten entgegen, schaute dann von einer Seite zur anderen. "Also... Ich höre sie nicht und sehen tu ich sie auch nicht...", grinste Shou leicht. An später dachte er grade nicht, auch wenn die Zeit wahrscheinlich schon fast um war. "Wir sollten uns ihnen stellen, sonst schrumpeln wir noch vor uns hin~ Außerdem~...", Shous rechter Zeigefinger strich hauchzart über die Lippen des Brünetten, "Färben sich deine Lippen schon blau, du frierst~", schlussfolgerte der Blondling und lächelte sanft. "Lass uns vorschwimmen~"
 

Allein diese kleine Berührung rief ein Feuerwerk in Saga hervor. Egal wie oft und lange er sich gegen diese Gefühle gewehrt hatte, nun konnte und wollte er sagen, dass es mit eines der schönsten Dinge der Welt war. Zumindest vorerst. Aber Shou hatte recht. Im Prinzip sehnte sich sein Körper nach einem wärmenden Handtuch und einem Shirt über der nackten, eisigen Haut.

"Wir haben eh gewonnen, sie werden uns nicht finden." Und in genau dem Moment, wo keiner mehr damit gerechnet hatte, sprang Saga von hinten jemand kreischend an und zog ihn noch ein letztes Mal mit unter Wasser.

Prustend kam er wieder an die Oberfläche und drehte sich ruckartig in dem nicht all zu hohem Wasser um und funkelte dem strahlenden Hiroto leicht genervt an. Dabei war es nur ein Spiel, doch Saga hatte gar keine Lust mehr auf Kindereien, sein Herz war noch immer in einer anderen Welt und wollte sein Denken erneut mit dahin ziehen. Träumen und Träume wahr werden lassen. Wie romantisch.

"Endlich haben wir euch doch noch erwischt!" Hiroto ließ sich kein Bisschen in seinem Spaß beirren und schlang nun auch noch mal die Arme um Shou um damit zu zeigen, dass auch er ihn gefangen hatte und es keine Zweideutigkeiten an seinem Sieg gab. Natürlich hatte er den ganzen Tag die Nähe und die nackte Haut genossen und ließ so oft wie es ihm möglich gewesen war den Blick über dessen Körper gleiten. Aber sehr unauffällig, ließ sich nichts mehr anmerken, besser war es. So etwas wie beim letzten Mal wollte er nicht erneut hervorrufen.
 

Stimmt, eigentlich ist die Zeit um... Aber hmmm, Ich den- „Wuah!", Shou erschrak selber über das plötzliche Erscheinen von Hiroto und machte einen Satz nach hinten und stieß glatt noch mal gegen die steinerne Wand und haute sich den Kopf an. "Worr, Hiroto!!", murrte der Blonde und sah zu, wie Saga langsam wieder an die Oberfläche kam und der Kleinste die Arme um den Vocal schlang. "Jaaa, du hast mich dann auch~~", grinste Shou, suchte seine gute Laune wieder hervor und schlang auch die Arme um den Gitarristen - kuscheln war ja wohl noch drin, wenn auch nichts weiteres unter dem wachsamen Blick des Bassisten, aber Shou hätte auch so oder so nichts weiteres getan.

"Dann habt ihr halt doch gewonnen~ Ich mag trotzdem aus dem Wasser raus, mir ist dann auch kalt...". Zu dritt machten sie sich dann auf den Weg durch den Tunnel nach draußen, wo sie ebenfalls noch mal von Nao angesprungen wurden. "Gewonnen, jeeeahhh~~~!". Doch den Blonden interessierte das grad weniger, er rettete sich ans Ufer, wo ihm Tora dann auch schon raushalf. "Rote Augen und blaue Lippen, hach Shou, du bist ein Wassermensch~!", begrüßter dieser ihn fies grinsend und hängte ihm sein hellblaues Handtuch um, ging dann wieder in die Knie um den anderen freundlicherweise auch zu helfen.
 

Von Tora musste er sich nicht aus dem Becken helfen lassen und hob sich gekonnt selber am Rand aus diesem. Doch irgendwie gelang es ihm kein Bisschen den Blick von Shou zu wenden. Das Innere seines Körpers spielte verrückt und er konnte kaum glauben was da vor wenigen Minuten zwischen ihnen passiert war. Er träumte doch sicherlich, denn dies würde doch nie geschehen! Er liebte Shou nicht wirklich und dieser ihn auch nicht, sie waren nun nicht zusammen, denn das wäre viel zu absurd!

Allerdings spürte er sofort ebenfalls Blicke von seinem Partner und wusste, dass sie liebevoll gemeint waren. Spürten es die Anderen auch? Saga sah sich mit leicht fragendem Blick um, während er sich ebenfalls in eine Bademantel wickelte und aufzuwärmen versuchte.

Nao war schon verschwunden, er wollte als Erstes unter die Duschen, Tora kümmerte sich noch weiterhin um Shou, damit dieser unter keinen Umständen krank wurde und Hiroto beobachtete dies alles argwöhnisch. Ob der Kleine vorhin beim Wasserfall etwas mitbekommen hatte? Vorteilhaft wäre dies ganz und gar nicht, fand Saga.

Alle zusammen trafen sie sich unter den Duschen wieder wo es niemandem peinlich war sich vor seinen Freunden nackt den Chlor vom Leib zu waschen.
 

Als schließlich alle aus dem Becken waren, kam Tora sofort wieder zu Shou, zog dessen Bademantel über und surrte ihn zusammen, legte ihm noch ein Handtuch um den Nacken und redete leise auf ihn ein, immer beobachtet von den Blicken von Saga und Hiroto. "Mensch, heiß duschen, auf keinen Fall kalt oder lauwarm, du trocknest dich schnell ab und föhnst dir die Haare komplett trocken, damit deine Kopfhaut nicht friert.. Und-", doch Shou drückte dem Größeren den viel zu langen Bademantelärmel auf den Mund. "Sh, ist gut, Großer. Ich bin kein Baby mehr und brauch auch keine Mommy mehr, ne?", murrte der Blonde, warf Saga dann zum wiederholten Male einen Blick zu, spürte erneut das Kribbeln im Bauch und im nächsten Moment schleifte ihn dann auch schon Tora zu den Duschen. Nach und nach legten alle ihre Badesachen ab, während Nao schon wieder aus den Duschen zum Anziehen huschte. Abgetrennt waren die Duschen nur durch Plastikseitenwände, an denen kleine Plattformen waren, wo man Duschzeug abstellen konnte. Shou wusch sich die Haare, den Körper, schön mit heißem Wasser, warf hin und wieder einen Blick nach hinten, wo Saga die Kabine genau ihm gegenüber hatte. OU man... Hoffentlich hatte niemand so wirklich mitbekommen, das da was war. Etwas zwar wunderschönes, aber auch... Na ja, unwirkliches? Nach 5 Minuten zog Tora den träumenden Sänger unter den Duschen hervor ("Zu lange duschen ist auch nicht gut!!") und scheuchte ihn zu den Spinten, wo die Sachen eingeschlossen waren. Alles in allem war Shou als erster fertig und eilte zu den vorderen Bereichen, wo er sich plötzlich allein vorfand - Nao war schon beim Abendsnack, denn ihm hatte schon vor einer Stunde der Magen geknurrt. Mit einem seligen Grinsen begann der Blonde seine Haare trocken zu föhnen und zu kämmen.
 

Leider gab es keine Möglichkeit erst mal wieder alleine mit Shou sein zu können. Komischerweise sehnte sich Sagas Körper jetzt genauso sehr nach Shou's wie er sich damals immer nach Frauenkurven gesehnt hatte. Sein Herzschlag beschleunigte sich erneut, auch wenn es nur ein kleiner aber doch sehr intensiver Gedanke war und er beeilte sich um hier aus der Dusche zu kommen. Zu viele Gedanken in diese Richtung würden in seiner Lendengegend gerade jetzt nur Unannehmlichkeiten hervorrufen.

So dauerte es nicht mehr lange, bis er als Zweiter neben Shou beim Haare föhnen stand, oder es zumindest sich vorgenommen hatte. Er wusste, dass Tora und Hiroto noch nicht so weit waren und zog Shou sofort in seine Arme, wollte diese Minute nutzen um seinen Gefühlen noch mal nachzukommen.

"Verliebt sein ist nicht meine Stärke." flüsterte er dem Anderen in sein Ohr und knabberte sanft an dessen Hals. "Ich tue einfach das was meine Gefühle mir vorgeben." Und genau dies war für ihn selber schon ungewöhnlich und ungewollt komisch zugleich. Entziehen konnte er sich dem allerdings nicht und er wollte es auch gar nicht. Von weiter Hinten wurde die Stimme von Tora immer lauter und Saga löste sich sofort. Noch hatte er sich keine großen Gedanken darüber gemacht, dass sie ihre Freunde auf eine Art und Weise belogen und das es sie auch interessieren könnte. Auch hatte er die starke Bedürfnis, dass er noch nicht zu hundert Prozent realisiert hatte nun mit einem Mann zusammen zu sein und was es für sie Beide und ihr Leben konkret bedeutete. Erst kommende Situationen würde sie das sicherlich lehren.

So ging dieser aufregende Tag dem Ende entgegen und sie Alle waren vom vielen Toben und den Fluten der Halle tot müde und wollten nur noch in ihre Bette fallen. Bisher waren keinem von ihnen die Blicke zwischen den frisch Verliebten aufgefallen und einer nach dem Anderen verabschiedete sich. Stimmt, da war etwas. Shou und Saga lebten noch immer zusammen unter einem Dach.
 

Es war irgendwie vorauszusehen gewesen, aber Shou freute sich umso mehr, als er plötzlich tatsächlich in den Armen des Brünetten liegen konnte und sich an ihn schmiegte, dessen warme Worte hörte und sonst nichts weiter. Doch zum Antworten ging es jedoch alles zu schnell - schon stand der Ältere wieder allein, es wurde wieder Kälter und er musste sich wieder mit dem Föhn beschäftigen...

Es musste alles einfach hier real sein, diese Gefühle, das zerspringen seines Herzens, der ganze komische Mist, den er noch nie zu vor gefühlt hatte. Und Saga gab ihm die Bestätigung dafür, mit seinen Blicken allein, mit allen kleinen Augenblicken, die sie sich ansehen konnten. ...

Als sie aus dem Schwimmbad gingen, bedeutete es, das sie alle in 4 verschiedene Richtungen gehen würden. Etwas pingelig umarmte Hiroto Shou extra lange und wünschte ihm eine gute Nacht, Tora grummelte Shou noch voll, von wegen, bloß vorsichtig sein und so. Und Nao gab ihm glatt noch einen Schmatzer auf die Wange, für die letzte Woche und die Überraschung, meinte er...

Tja, und dann blieben nur noch Saga und Shou übrig... in eine Richtung zu gehen, zu Sagas Haus, dort wo sie beide momentan zusammen wohnten. Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her, dann ergriff Shou ohne Umschweife die Hand des Brünetten und hielt sie schweigend fest, ging weiter, den Blick auf den Boden geheftet. Warum zog sich der Weg nur so ewig hin..?
 

Plötzlich spürte Saga eine Hand in seiner Eigenen und schaute verblüfft zu diesen herunter. Damit hätte er nicht gerechnet, auch nicht, dass es in der Öffentlichkeit passierte, oder gerade vor allem deswegen nicht! Um ehrlich zu sein, verwirrte ihn dies auch und machte ihn unsicher. Das war eigentlich nicht erlaubt. Klar, Händchenhalten schon, aber doch nicht zwischen ihnen Beiden, zwischen Schwulen.

Zum ersten Mal ging dieses Wort so ehrlich durch deinen Kopf, zum ersten Mal hatte er sie Beide mit diesem Adjektiv betitelt und bereute es nicht. Es war wie es war, ändern konnten sie es nicht, aber sie wollten es ganz sicherlich auch nicht.

Nur weil sie kurz vor dem Eingang seiner Wohnung waren, ließ er es zu und löste nicht sofort diese kleine Zärtlichkeit. Trotzdem wurde darauf geachtet, dass keine Nachbarn auf dem Hausflur rumgeisterten und sie überraschen konnten. Die ersehnte Wärme und die Wohnung wurden schließlich erreicht und leise seufzend ließ Saga die Tür ins Schloss fallen und lehnte sich gegen diese. Sein Blick wanderte in Richtung Shou, der verpeilt versuchte die Schleifen seiner Schuhe zu öffnen und schließlich den Reißverschluss der Jacke hinunterzog. Ein Schmunzeln schlich sich dadurch auf seine Lippen, es war zu niedlich mit anzusehen. So etwas war ebenfalls ein Grund sein Herz schneller schlagen zu lassen und er konnte einfach nicht anders reagieren, als sich von der Tür abzustützen und von hinten die Arme um seinen Freund zu legen. Die Lippen suchten sich kurz durch die mittellangen Haaren von Shou und fanden die Haut seinen Nackens, küssten diese sanft und sein Atmen hinterließ hauchdünn eine feuchte Schicht.

"Was machen wir beiden Hübschen denn nun noch?", flüsterte er so leise wie möglich, aber so dass Shou noch verstand.
 

er Blonde spürte es schon, das es Saga etwas komisch vorkam, aber dennoch ließ der Brünette nicht los. Das war doch gut, oder?

Zusammen erreichten sie die Wohnung, Shou hinein und machte sich etwas zittrig daran, sich zu entkleiden - was wohl niemandem entging. Doch umso schöner war es, als plötzlich Saga wieder so dicht bei ihm war, das es den Sänger leise aufseufzen ließ. Er lehnte sich voller Vertrauen gegen den Jüngeren und schloss seine Augen. "Heute Nacht?", hauchte er zurück, lächelte leicht. "Wir könnten noch einen Film schauen und dabei unter einer Decke ...", murmelte Shou leise, lächelte schüchtern. Es wäre zumindest ein schöner Abschluss des Abends, jetzt, wo sie nicht mehr so aufpassen mussten, was sie taten und wie sie etwas taten. Im Grunde... war nun alles erlaubt, oder? So war das doch, nicht?
 

Das mit dem Film überhörte Saga ganz gekonnt. Sie wollten doch jetzt nichts tun, was sie sonst auch immer getan hatten und auch immer und immer wieder tun könnten. Vorhin hatte der innige Kuss unter dem Wasserfall ihn sehr angeheizt, verwunderlich war dies keines falls. Als er sich an diesen Moment zurückerinnerte, kam die Lust in ihm wieder auf. Das Letzte von Shou's Satz hatte er noch genau im Kopf.

"Unter der Decke, was?" flüsterte er weiter in sein Ohr und drückte sich enger an Shou, legte die Hände auf seine Brust und schob sie langsam unter dessen Pullover. Irgendwie schaffte er es, sich aus seinen Schuhen ohne Hände zu pulen und drückte seinen Freund sanft in Richtung Schlafzimmer. Der Jacke konnte er sich gleich noch entledigen, aber Saga wusste auch wie schnell Shous Stimmungen umschlagen konnten, in dem er unsicher wurde. Das wollte er um Gottes Willen nicht jetzt erleben, also musste gehandelt werden. Das kannte er noch von seinen weiblichen Liebschaften.
 

Okay, das mit Film gefiel Saga wohl nicht so, sonst wäre er vielleicht darauf eingegangen, aber so. Shou wunderte sich schon etwas, warum denn nun, aber das Rätsel wurde gleich gelöst. Saga wollte ernst machen. Nun, nicht das der Blonde davon abgeneigt wäre, aber es kam schon etwas schnell oder? So gleich am ersten Abend? Ja, gut, sie hatten schon mal. Mehrfach, fast mehr getan, als sie vertragen hätten...

Ein paar Meter ließ er sich schieben, öffnete sogar die Schlafzimmertür, noch so weit, bis sie in der Mitte des Zimmers standen, dort stemmte sich der Ältere gegen seinen Freund und drehte sich herum, drückte sich nun seinerseits an den jungen Mann. "Von mir aus unter der Decke… aber..", flüsterte Shou, langsam rot werdend um die Nase, "Aber... Ich weiß doch gar nicht... wie "das" geht... ", meinte er wahrheitsgemäß und sah seinem Freund tief in die braunen Augen. "Ja, lach nicht...!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  sweet-LEMON-broker
2009-01-06T19:12:05+00:00 06.01.2009 20:12
nach dem chap hab ich voll das bedürfnis schwimmen zu gehen XD
leute ihr seit genial *__* ENDLICH
Von:  Hibiyume
2008-12-16T23:58:27+00:00 17.12.2008 00:58
göttlich...
*____*
macht schnell weiter!!!!
>.<
*hibbel*


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