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O tanjōbi o medetō!

Neach Geburtstags One-Shots
von

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Otaka Nobushi - 13. November

13. November
 

"Guten Morgen, Nobu-chan~!", flötete Hisagi und zog die Vorhänge im Schlafzimmer zur Seite. Sofort warf die Kunoichi sich die Bettdecke über den Kopf, die ihr allerdings kurz darauf wieder weg genommen wurde und ein grinsender Hisagi über ihr gebeugt war.

"Hey, aufstehen!", rief er, "es gibt Frühstück!" Die Braunhaarige sah ihn nur verschlafen an - sie trug nur ein Tanktop und Shorts und fror. Verdammt, was fiel Hisagi eigentlich auch ein ihr mitten im Herbst die Decke weg zu nehmen?

"Ugn...~", murmelte Nobu und blinzelte den Blauhaarigen immer noch etwas difus an. "Wie spät haben wir...?" Der Blauhaarige lag immer noch halb über ihr und stützte sich mit den Händen neben ihren Armen auf dem Bett ab.

"Uhm...", sein Blick wanderte kurz zum Wecker auf dem Nachttisch, "fast zehne."

"Was?" Stöhnend versank die Braunhaarige noch tiefer in den Kissen und legte einen Arm über ihre geschlossenen Augen, "so spät... und ich fühle mich wie gerädert..."

"Und du frierst", stellte Hisagi fest und Nobu warf ihm einen sauren Blick zu.

"Wer kam denn auf die glorreiche Idee, die warme Decke von mir zu ziehen, hm?" Der Blauhaarige grinste daraufhin bloß und strich Nobu einige der Haarsträhnen aus dem Gesicht, die es sich darauf gemütlich gemacht hatten.

"Ich kann dich ja wärmen", meinte er immer noch frech grinsend und wie um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, knickte er seine Arme etwas ein und verdeckte Nobu mit seinem um einiges kräftigeren Körper.

"Ähm... also... nein, lieber nicht", stotterte die Kunoichi und lachte daraufhin, während sie versuchte, unter Hisagi hervorzukriechen, was sich als ziemlich schwer zu bewältigende Aufgabe herausstellte, da er immerhin doch recht eng über ihr bzw. auf ihr lag.

"Nicht?", hakte der Blauhaarige mit gespielter Enttäuschung nach und machte ihr den Weg frei, indem er wieder vom Bett kroch. Mit einer leichten Röte im Gesicht kletterte Nobu hinterher und strich sich das Top glatt. Irgendein kleiner Teil von ihr hasste es, dass sie immer noch rot wurde, obwohl sie beide schon so lange zusammen waren. Hisagi brauchte nur sein unvergleichlich charmantes Lächeln aufzusetzen, eine zweideutige Bemerkung zu machen und sie benahm sich wie ein schüchtenes Schulmädchen. Manchmal würde sie ihn dafür liebend gerne in zwei Hälften schneiden, dafür, dass er sie in Verlegenheit brachte. Verdammt, sie waren doch alle erwachsen!

"Hey! Erde an Nobu, wer da?" Seine Stimme riss sie aus ihren Gedanken.

"Uh... jaja, ich bin noch da", murmelte sie und seufzte. Es half doch alles nichts, ein anderer Teil von ihr liebte es geradezu, in Verlegenheit gebracht zu werden.

"Gut, wie gesagt, es gibt Frühstück", entgegnete Hisagi und schlenderte aus dem Schlafzimmer; Sonkei saß wohl schon in ihrem Kinderstuhl in der Küche. Nobu wandte sich in Richtung Bad, als sie stockte. Moment mal... seit wann bekochte Hisagi sie...? Er kochte nicht schlecht, das nicht - Nobu glaubte eher, dass sie schrecklich kochte, aber solange ihre Familie noch nicht an einer Vergiftung gestorben war, konnte sie wohl beruhigt sein -, aber eigentlich war das Frühstück eher ihre Angelegenheit... eigentlich war das Kochen an sich ihre Angelegenheit. Sie schlurfte durch den Flur und hörte leise die Klänge von Jazz aus der Küche - Hisagi hörte also Musik, während er das Essen zubereitete. Die Braunhaarige schüttelte den Kopf. Sie würde nie verstehen, was genau ihm an Jazz gefiel, aber es faszinierte und erstaunte sie zugleich. Außer der Musik hörte sie noch das leise Scheppern von Besteck oder Töpfen oder irgendwelchen anderen metallenen Gegenständen, gemischt mit ab und zu quietschenden Glucksern, die zweifelsohne von Son stammten. Riechen konnte sie nichts; gut, zumindest angebrannt hatte Hisagi wohl nichts.

Nach dem Duschen schlüpfte Nobu in ein Paar Shorts, die mal hellbraun gewesen waren, jetzt aber eher mit beige bezeichnet werden konnten, zog sich ein Shirt über und schlenderte in die Küche, wo sie schon im Türrahmen von einem strahlenden Lächeln aus Sonkeis Richtung empfangen wurde. Dem Brei zufolge, der sich über den Kinderstuhl erstreckte wie über ein Schlachtfeld, hatte die Kleine bereits gefrühstückt. Der große Klumpen auf dem Boden, auf dem Nobu beinahe ausgerutscht wäre, bestätigte diese Vermutung nur.

"Morg'n nochmal", grüßte sie Hisagi und setzte sich dann an den geräumigen Tisch ans Fenster. Der Himmel draußen war von hellgrauen Wolken verhangen und ein Wind, der Nobu schon beim bloßen Anblick frösteln ließ, wirbelte einige halbverfaulte orangebraune Blätter durch die Gegend. Die jetzt eher langsameren Klänge von Jazz, die sich fast unbemerkt durch die Küche zogen, unterstrichen das irgendwie triste Szenario nur. Die Braunhaarige seufzte. Sie mochte den Herbst zwar, aber sie wünschte sich doch, dass wieder Frühling sein möge, oder wenigstens Winter, wenn die weißen Schneedecken auf den Dächern Konohas einen Teil der kalten und trostlosen Atmosphäre der toten Jahreszeit verschluckten. Außerdem konnte sie dann wieder Hisagi unter einer Ladung Schnee begraben, wie sie es letzten Winter während einer Schneeballschlacht gemacht hatte. Bei dem Gedanken daran musste sie unwillkürlich lächeln und merkte zuerst nicht, wie Hisagi sie prüfend musterte. Erst nach einigen Sekunden blickte sie zu ihm auf.

"Was belustigt dich denn so?", fragte er ebenfalls lächelnd und setzte sich ihr gegenüber.

"Ich dachte an unsere letzte Schneeballschlacht", entgegnete Nobu und kicherte leise. Er hatte aber auch zu dämlich ausgesehen, wie er verblüfft über ihr Reaktionsvermögen, mitten im Schnee gesessen und selbst wie ein Schneemann ausgesehen hatte. Seine blau gefrorenen Lippen später wieder aufzutauen war immerhin angenehmer gewesen, als ihm den Schnee aus den Haaren zu kratzen, der sich dort zu kleinen Klümpchen verfangen hatte. Aber ihre eigenen Lippen und Haare waren nicht wirklich besser dran gewesen. Nur Sonkei war verschont geblieben; man konnte schließlich kein kleines Kind unter einer Ladung Schnee begraben.

Hisagi lachte auch leise auf, dann sah er kurz wie verträumt aus dem Fenster, ehe er seinen Blick wieder auf Nobu richtete.

"Oh ja... der letzte Winter war sehr amüsant gewesen." Die Braunhaarige nickte und biss in ihr Brötchen. Sie wünschte sich mehr als vorher, dass der Winter endlich kommen möge.
 

Sie stand mit dem Rücken zu ihm im Schlafzimmer, als Hisagi das zweite Mal an diesem Morgen in eben jenes hereinplatzte. Nobu schloss gerade den Reisverschluss ihrer Jacke und ordnete die Kapuze, als er den Raum betrat.

"Wohin gehst du?", fragte er und warf ihr einen irritierten Blick zu. Die Kunoichi vergrub ihre Hände locker in den Jackentaschen und eilte an ihm vorbei aus dem Zimmer.

"Ein bisschen raus", murmelte sie nur, während sie schnell in ihre Stiefel schlüpfte und mit einem kurzen Abschiedsgruß auch schon verschwunden war. Hisagi blickte ihr leicht kopfschüttelnd nach. Und da solle sie einer verstehen, bei den Stimmungsschwankungen, die sie so an den Tag legte - zuerst fröhlich und jetzt wortkarg.
 

Der Wind war tatsächlich so kalt wie Nobushi vermutet hatte und schnitt ihr wortwörtlich ins Gesicht. Selbst die Kapuze und ihre wehenden Haare konnten sie nicht wirklich vor dem Wind schützen, doch das war ihr im Moment relativ egal. Langsam aber zielstrebig durchquerte sie Konoha. Auch wenn erst Mittag war, sie traf so gut wie niemanden, was bei dem Wetter aber kein Wunder war. Alle saßen lieber zu Hause, in ihren wärmenden vier Wänden, als hier draußen gegen die Naturgewalten anzukämpfen so wie sie es im Moment tat. Nachdem sie sich ungefähr das tausendeste Mal die Haare aus den Mundwinkeln gefischt hatte, hatte sie entnervt aufgegeben, die einzelnen Haarsträhnen knirschten jetzt unter ihren klappernden Zähnen. Der Tag würde hässlich werden. Sie hätte es wissen müssen...

Plötzlich blieb sie stehen. Nobu hatte sich in Gedanken so sehr über das Wetter aufgeregt, dass sie gar nicht bemerkt hatte, dass sie am Ziel angelangt war.

"Iruka..." Der Wind nahm ihr einen Teil des ohnehin schon schwach gewisperten Namens aus dem Mund. Die Braunhaarige stand vor einem großen Grabmal, das übersät war mit unzähligen Namen; viele davon kamen ihr bekannt vor - als Anbu lernte man eine Menge verschiedener Leute kennen -, aber nur einer interessierte sie wirklich. Andächtig fuhr Nobushi mit dem Finger über den schwach eingavierten Namen und merkte kaum, wie kleine Wassertropfen gegen das harte, aber glatte Gestein klatschten und sie mit ihrem Finger einen dünnen Wasserfilm über die Buchstaben zog.
 

Umino Iruka
 

Ihre Kehle war plötzlich ungewohnt trocken und sie musste sich zwingen zu schlucken, um das erdrückende Gefühl, das ihr krampfhaft die Brust zuschnürte, wenigstens ein bisschen zu lindern. Dann rollte ihr eine Träne über die Wange - nur eine einzelne Träne -, die Nobushi nur bemerkte, weil sie eine heiße Feuchtigkeit mit sich brachte, die die Tropfen des Nieselregens nicht hatten - sie waren kalt und klatschten ihr stechend gegen die Haut. Die Kunoichi ließ den kleinen Tropfen versiegen, ehe sie sich dann doch noch übers Gesicht wischte, was nicht viel brachte, weil sie es mit einem nassen Jackenärmel tat.
 

Umino Iruka
 

Ein Name, der sie wohl für ihr ganzes restliches Leben verfolgen würde. Er war ihr erster, einziger und bester Freund gewesen und sie hatte sich nur schwer mit dem Gedanken abgefunden, dass sie morgens nie wieder neben ihm würde aufwachen, weil sie sich gemeinsam aus Furcht vor erdrückender Einsamkeit ein Haus geteilt hatten. Das war bevor Hisagi in ihr Leben getreten war und sie das erste Mal nach langer Zeit wieder so etwas wie Geborgenheit verspürt hatte. Dann war sie gemeinsam mit dem Blauhaarigen in ihr seit Jahren unbenutzes Anwesen gezogen und einige Zeit darauf war sie schwanger gewesen. Und dann hatte die schreckliche Nachricht wie ein Blitz eingeschlagen - Umino Iruka und einige andere Ninja waren tot aufgefunden worden, sie waren bei der Ausführung einer Mission an Feinde geraten und unterlagen. Nobushi erinnerte sich noch ganz genau an jede schreckliche, quälend langsam verstrichene Sekunde jenen schicksalhaften Tages. Sie hatte einen Schwindelanfall gehabt und dachte schon sie müsse in Ohnmacht fallen, beherrschte sich dann aber doch irgendwie. Doch die schreckliche Nachricht war in ihr Bewusstsein zurückgekehrt und sie hatte die Nerven verloren, bevor sie von unkontrollierten Weinkrämpfen geschüttelt auf den Boden und in Hisagis Armen zusammengesackt war. Sie wusste noch, dass sie schließlich heftig unter Tränen gelacht hatte, bevor ihr Kreislauf kollabiert und sie diesmal tatsächlich in Ohnmacht gefallen war.

Nach dem Aufwachen hatte sie sich im Krankenhaus wieder gefunden, während man Hisagi, der neben dem Bett gesessen hatte, förmlich ansehen konnte, wie ihm ein zentnerschwerer Stein vom Herzen gefallen war. Die Diagnose der Ärzte war erschreckend gewesen - der Nervenzusammenbruch war auch auf den restlichen Körper übergegriffen und hatte sie schließlich zu Fall gebracht, und dann...

"Sie können von Glück reden, dass Sie keine Fehlgeburt hatten, Ms. Otaka", flüsterte Nobu heiser. "Denn so war es doch, nicht?", fragte sie dann an das Grabmal gewandt. "Stimmt's Iruka? Ich hätte Sonkei verlieren können..." Wieder bahnten sich einige Tränen unaufhaltsam ihren Weg über ihre Wange; Nobushi ließ sie fließen, gemeinsam mit dem kalten Regen, der ihrem vom Weinen erhitzen Gesicht wohl tat.

"So wie damals", wisperte die Braunhaarige. Sie hatte bereits eine Fehlgeburt hinter sich und bezweifelte, dass sie eine zweite psychisch heil überstanden hätte. Es war sowieso ein Wunder gewesen, dass sie überhaupt noch hatte Kinder kriegen können.

"Es tut mir nur so unendlich Leid, dass du Sonkei nie kennen gelernt hast..." Sie schluchzte auf und wischte sich mit dem nassen Jackenärmel über die Nase. "Sie hätte dich bestimmt gemocht." Der kalte, tote Stein gab keine Antwort, das einzige Geräusch war das Rauschen des Regens, der sich von einem leichten Nieselregen in einen regelrechten Wolkenbruch verwandelt hatte.

"Wieso du auch?", fragte Nobushi leise das stumme Gestein, "du und Ukitake... die Besten sterben jung, das weiß ich jetzt aus eigener Erfahrung..."

Die Kunoichi wusste nicht wie lange sie dort gestanden und mal schweigend, mal heiser flüsternd das Grabmal betrachtet hatte, aber irgendwann bemerkte sie endlich die stechende Kälte, die sich in ihren ganzen Körper ausgebreitet hatte. Ihre Haare klebten überall in ihrem Gesicht und tropften wie ein undichter Wasserhahn, während ihre Jacke klatschnass und dunkel und schwer vom Regenwasser war. Ihre tauben Finger ignorierte sie gekonnt, ebenso wie ihre glühende Stirn. Dass man sich so schnell Fieber einfangen konnte... Nobushi drehte sich vom Grabmal weg und sah mit zusammengekniffenen Augen vor sich durch den Regenschleier. Sie wollte nicht nach Hause, nicht solange ihr verweintes Gesicht einer aufgequollenen Tomate glich; Hisagi würde sich nur unnötig sorgen, was eigentlich ihre Aufgabe ihm gegenüber war. Bei dem Gedanken musste Nobu leicht lächeln, dann wurde ihre Miene wieder ernst. Es half alles nichts, sie konnte nicht mittem im heftigsten Regen stehen bleiben und so lief sie los, ohne eigentlich genau zu wissen, wohin sie unterwegs war...
 

...zumindest bis sie verblüfft stehen blieb und ihre Augen gegen den Regen abschirmte. Sie stand direkt davor und es sah immer noch so aus wie damals - Irukas Haus... früher ihr gemeinsames Heim. Sofort überfiel sie eine Welle von Erinnerungen: Iruka, wie er einmal auf einem Stück Seife ausgerutscht und in die Badewanne geklatscht war; ein andermal, wie er panisch versucht hatte mit einem Hemd das Feuer zu ersticken, das aus einer Pfanne loderte, in der noch Sekunden vorher sein vermeintliches Mittagessen vor sich hingeköchelt hatte; nur dank seiner anfänglichen Unfähigkeit auf diesem Gebiet hatte Nobushi einigermaßen Kochen gelernt, weil sie sonst beide irgendwann verhungert wären; und wieder ein andermal Iruka, wie sie zusammen einen Horrofilm angesehen hatten und sie mehr ängstliche Mädchenschreie von sich gegeben hatte als er, was eine erstaunliche Leistung war, wenn man bedachte, dass er Horrofilme nie so richtig gemocht hatte.

"Nur dass dein Leben glatt als Horrofilm durchgehen würde, nicht?" Wieder sprach die Braunhaarige leise zu sich selbst, als spräche sie mit Iruka. Nein, wohl eher doch als Drama - Dramen hatten so gut wie nie ein Happy End. Plötzlich griff Nobu sich mit einer Hand an den Mund und hustete krampfhaft. Das Husten kam direkt aus den Tiefen ihres Brustkorbs, unter dem sich ihre Lungen schmerzhaft zusammenzuziehen schienen.

"Großartig...", wisperte sie, nachdem der Hustenanfall nachgelassen hatte, "ich kann doch nicht so schnell krank geworden sein..." Irgendwo in ihrem Inneren wusste sie es natürlich besser.

"...Nobu..." Ihr Name klang dumpf in ihren Ohren nach und einen Moment lang dachte die Kunoichi schon, sie hätte sich das nur eingebildet - was bei ihrem Zustand gut möglich war -, als jedoch eine Gestalt vor ihr auftauchte. Nobushi war zu desorientiert, als dass sie hätte sagen können, woher jene gekommen war.

"...hm...~?" Sie griff sich kurz an die Stirn und schloss die Augen, alles drehte sich irgendwie. Aber es drehte sich langsam, erschreckend langsam, was die ganze Sache irgendwie unheimlich machte.

"Nobu?" Die Stimme kam direkt von vor ihr und so öffnete die Braunhaarige wieder ihre Augen und traute ihnen kaum.

"Hisagi?", flüsterte sie heiser und starrte ihn ungläubig an.

"Nobu, verdammt, was machst du hier??", fragte der Blauhaarige sofort; seine halblangen, dunkelblauen Haare klebten ihm überall im Gesicht, die Tättowierung an seinem Hals glänzte nass, während er genauso heftig tropfte wie die Kunoichi selbst.

Nobushi wusste nicht, was genau er meinte. Störte es ihn, dass sie vor Irukas Haus stand? Oder dass sie mittem im heftigsten Regen stand? Oder gar beides? Zu verwirrt und abgestumpft, um seine Frage völlig zu begreifen, taumelte sie nur ein paar Schritte auf ihn zu.

"Ich glaube ich bin krank", brachte sie hustend hervor, bevor Hisagi den Ernst der Lage begriff und sie auffing ehe Nobu der Länge nach in den Matsch klatschen konnte. Sie klammerte sich sofort instinktiv an ihn.

"Oh scheiße...", murmelte sie, "Drecksregen..."

"Ich glaube, ich bringe dich erstmal heim." Hisagi hob Nobu auf die Arme, aber die Kunoichi war zu fiebrig, um es richtig mitzubekommen und noch bevor die beiden daheim ankamen, war sie in einen leichten Schlaf gefallen.
 

14. November
 

Sie war in einem riesigen Hamsterrad gefangen und rannte unaufhörlich, das Rad durfte nicht stoppen, auf keinen Fall durfte es aufhören sich zu drehen! Wieso, das wusste Nobushi auch nicht, erst als sie aus dem Schlaf schreckte und ihre Beine in Schieflage gegen die zusammengeknüllte Decke ins Leere rennen sah, begriff sie, dass sie nur geträumt hatte. Wieso waren Fieberträume eigentlich immer ein solcher Schwachsinn? Trotzdem fiel der Braunhaarigen sofort auf, dass es ihr um einiges besser ging - sie schien kein Fieber mehr zu haben, nur ein leichtes Kratzen in der Brustgegen signalisierte ihr, dass sie noch nicht ganz genesen war. Sie trug einen übergroßen schwarzen Kimono und starrte ihn einige Sekunden lang verständnislos an, ehe sie begriff, dass es Hisagis Shinigamikimono war. Die Erklärung dafür folgte auf dem Fuße.

"Es war das erste, was ich zufällig aus dem Schrank gefischt habe und zugleich auch praktisch, um dich schnell in irgendetwas Trockenes zu hüllen." Die Kunoichi sah zur Tür, in der Hisagi kurz stehen geblieben war; jetzt setzte er sich an den Bettrand neben sie.

"Wie fühlst du dich?" Nobushi strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. Man... ihre Haare kräuselten sich immer so dämlich, wenn sie im Regen nass geworden und dann getrocknet waren.

"Prima", entgegnete sie enthusiastisch, "nur der Husten klingt noch etwas nach." Der Blauhaarige seufzte erleichtert und rieb sich kurz über die Augen.

"Jag' mir bitte nie wieder so einen Schreck ein", murmelte er, "ich wusste im ersten Moment gar nicht, was los war."

"'tschuldige", flüsterte Nobu und senkte etwas beschämt den Blick, "ich war zu leichtsinnig und stand wohl eine Weile im Regen..."

"Eine Weile??" Hisagi stöhnte auf. "Man, Nobu! Als ich dich aufgegabelt habe, weil ich mir Sorgen gemacht hatte, war es sieben!" Verblüfft sah die Braunhaarige ihn an. Sieben Uhr... wie lange konnte ein Mensch an einem Grabmal stehen und seinen Gedanken nachhängen?

"I-ich... hatte keine Ahnung", stotterte sie etwas unbeholfen und verbarg dann ihr Gesicht in den Händen, "ich wollte eigentlich nur kurz das Grabmal besuchen..." Hisagi seufzte und kroch neben Nobushi, ehe er sie in den Arm nahm und sanft an sich drückte. Die Kunoichi presste sich sofort enger an ihn, denn er war angenehm warm. Das konnte ihrem immer noch leicht durchfrorenen Körper nur gut tun.

"Schon gut", flüsterte der Shinigami beruhigend, "aber ich glaube, du hast durch das ganze Chaos hindurch etwas vergessen."

"Vergessen...?" Fragend sah sie ihn an.

"Dir ist schon klar, dass du gestern Geburtstag hattest, Nobu?"

Zuerst begriff sie seine Worte gar nicht, dann jedoch wich ihr vollkommen irritierter Gesichtsausdruck kurz der Erkenntnis, bevor sie wie eine Irre zu lachen anfing, Hisagi losließ, um sich die Lachtränen wegzuwischen und sich schließlich rücklings zurück in die Kissen fallen ließ, wo sie immer noch weiterlachte.

"Oh man... ich kann nicht glauben, dass ich meinen eigenen Geburtstag vergessen habe!", kicherte sie und klatschte sich mit der Handfläche gegen die Stirn, ehe sie ihre für einen kurzen Moment geschlossenen Augen wieder öffnete. Eine Art Deja Vú beschlich Nobu, als sie Hisagi über sich gebeugt sah.

"Oh Nobu, was glaubst du, wieso ich gestern extra früher aufgestanden bin, um Frühstück zu machen?" Auch er lachte leicht. "Mein kleiner Chaot", flüsterte er dann mit einem neckenden Unterton in der Stimme und küsste sie. "Alles Gute nachträglich", sagte der Blauhaarige leise, ehe Nobu ihre Hände um seinen Nacken legte und nur Sekunden vor dem nächsten Kuss ein "arigatou" hauchte. Dann aber weiteten sich ihre Augen kurz vor schlimmer Vorahnung, bevor sie ein donnerndes hatschii! von sich gab und den Kopf gerade noch rechtzeitig so weg neigen konnte, dass sie mit ihm gegen Hisagis Brust knallte. Beide lachten fast im selben Moment los, ehe der Blauhaarige sich schließlich von ihr löste und grinsend die Decke über Nobu legte.

"Ich glaube, wir verschieben das, bis du wieder gesund bist."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Bluepulse
2008-07-24T19:27:03+00:00 24.07.2008 21:27
ich glaube ich hab noch nich gesagt wie süß die beiden zusammen sind?? Und Iruka un Nobu erst
alles die Schuld von IW xxD


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