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Tales of Crystals

von

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A Wish to the starry Sky

Es war Nacht.

Der Wind blies kühl durch das braune Haar des jungen Schwertkämpfers, der auf einem Rheaird über die wiedervereinte Welt, Aselia, hinwegflog.

"Der große Held", so nannten ihn die Leute. Doch sein eigentlicher Name war Lloyd. Lloyd Aurion.

»Der Name meines Vaters ...«, dachte er bei sich.

Während er über die Ebene hinwegflog, die sein Heimatdorf Iselia mit der Wüste von Triet verband, begann er die Geschehenisse der letzten Jahre Review passieren zu lassen.

Drei Jahre war es nun schon her, dass Lloyd und seine Gefährten die Welten Sylvarant und Tethe'alla, die einander weder sehen noch berühren durften, wiedervereint hatten. Die Wiedervereinigung hatte für vielerlei Konflikte gesorgt, doch durch den beherzten Einsatz von Lloyd und seinen Freunden, konnte ein erneuter Krieg verhindert und alle Meinungsverschiedenheiten beigelegt werden.

Nach der Wiedervereinigung war Lloyd auf eine Reise gegangen, dessen Ziel es war, alle noch verbliebenen Exspheres einzusammeln und sie ein für alle Mal zu zerstören. Die Reise war von Erfolg gekrönt gewesen. Ausschließlich Lloyd und seine Gefährten, sowie wenige andere Bewohner Aselias, trugen jetzt noch Exspheres, beziehungsweise Cruxis-Kristalle. Und diese kleine Gruppe von Wesen - zu denen auch die Abtrünnigen gehörten - hatten sich geschworen, sie zum Wohle und zum Schutz Aselias einzusetzen.

Die Abtrünnigen existierten auch nach der Wiedervereinigung noch weiter. Ihr neues Ziel war es, die Diskriminierung der Halbelfen vollends auszulöschen. Und die Prognosen dafür standen gut, wie ihr Anführer verlauten ließ. Lloyd pflegte auch weiterhin engen Kontakt mit Yuan, der, wie er erfahren hatte, der Blutsbruder seines Vaters und somit auch sein Onkel war. Von ihm hatte er viel über Kratos erfahren und auch über seine Mutter, Anna. Yuan hatte ihnen oft zur Flucht verholfen und sie vor Mithos beschützt, als sie zu jener Zeit auf Reise waren. Und doch waen unendlich viele Fragen offen geblieben ...

Ein leises Lächeln bildete sich auf Lloyds Gesicht, während er das Ossa-Gebirge überflog.

Sheena hatte ihn auf jener Reise, die er beging, um alle Exspheres einzusammeln, begleitet, mit ihr gemeinsam hatte er vielerlei Konflikte der Städte geschlichtet und ungemein viele Kämpfe bestanden. Sie war es gewesen, die stets versucht hatte, ihm Trost zu spenden, wenn er mit glasigem Blick in den sternenübersähten Himmel sah und an seinen Vater dachte. Lange Monate waren sie unterwegs gewesen und auch einander näher gekommen. So war es auch kein Wunder, dass er sich in die schöne Mizuhonerin verliebt hatte. Da ihm diese Gefühle jedoch gänzlich neu gewesen waren, hatte er es für sich behalten. Am Ende der Reise jedoch, als ihre Wege im Begriff waren, sich zu trennen und Lloyd erneut eine geliebte Person verloren hätte, hatte er die magischen drei Worte ausgesprochen; an einem Flussufer nahe Mizuho unter blühenden Kirschbäumen. Sheena hatte nach wenigen Augenblicken angefangen zu lächeln, ihre Wangen hatten sich rot verfärbt. Und dann hatte Lloyd etwas getan, was er sich selbst nie zugetraut hätte: Er hatte Sheena geküsst.

Von jenem Tage an waren sie ein Paar. Zwar sahen sie einander recht selten, da sie die Anführerin Mizuhos und er "der große Held" war, der auch als Diplomat und - wie er es oft nannte - "Mädchen für alles" fungierte, da man sich mit Problemen jeder Art ständig an ihn wandte, doch wenn sie sich sahen, wofür sie sich oftmals einfach Zeit stahlen, herrschte eine liebevolle Harmonie zwischen den beiden, die die Schmerzen in Lloyds wundem Herzen etwas gelindert hatten.

Doch in dieser Nacht hatte er sich aus einem anderen Grund freigenommen.

Langsam setzte er zum Landeanflug an. Sanft setzte der Rheaird auf dem jungen, saftiggrünen Gras auf, welches diesen Ort säumte. Lloyd stieg ab und verstaute das Fluggerät wieder in seiner Flügeltasche. Dann blickte er zu der kleinen Insel in dem kristallklaren Bächlein, welches vor ihm floss.

Er stand vor dem Sprössling des Göttlichen Baumes.

Vorsichtig ging er mit einem Bein in die Knie und berührte mit schon beinahe liebevoller Sänfte einen neuen Trieb des Baumes. Erneut lächelte der junge Schwertkämpfer, als er sah, dass es dem lebensspendenden Baum gut ging. Lloyd sah regelmäßig nach der heiligen Pflanze. Diese Aufgabe gehörte zu seinem Pakt mit der Hüterin des Baumes, doch er hätte sie auch grundlos erfüllt. Ihm lag das Wohlergehen der Welt mehr am Herzen als irgendwem anders auf Aselia. Denn dafür hatte er gekämpft.

Dafür, für den Frieden der Welt, hatte sein Vater ihn damals verlassen.

Der inzwischen zwanzigjährige Sohn von Kratos, der seinem Vater in Reife und Aussehen noch ein wenig ähnlicher geworden war, erhob sich als auch seinen Blick. Das Licht der Sterne liebkoste seine rehbraunen Augen, die so warm und freundlich waren, eine erneute Windböhe wehte durch sein haselnussbraunes Haar, welches er inzwischen ebenso lang trug wie sein Vater.

Eine Sternschnuppe zog über das nächtliche Firmament hinweg. Lloyd lächelte traurig und sprach leise, fast schon so, als wäre es verboten, seinen sehnlichsten Wunsch aus.

»Dad ...«

»Ja, Lloyd?«

Da war sie. Diese Stimme. Diese warme, sanfte, tiefe Stimme, die soviele Erinnerungen weckte. Lloyd glaubte, seinen Ohren nicht zu trauen, sein Lächeln war vor Schreck erloschen. Langsam, fast, als würde er es das letzte Mal tun, wandte er sich um.

Und da stand er.

Die gleiche Windböe, die eben noch durch sein Haar gestreichelt hatte, fuhr nun durch die rote Haarmähne seines Vaters, der nur wenige Schritte von ihm entfernt stand. Lloyd starrte seinen Vater an, konnte nicht glauben, dass er wirklich da war. In Fleisch und Blut und nicht als Wunschfigur seiner Träume.

Kratos war zurückgekehrt.

Und er lächelte das sanfte, warme Lächeln, eines Vaters. Seine Augen verrieten Unsicherheit, jedoch auch Freude, seinen Sohn endlich wiederzusehen. Langsam, ja beinahe schon zaghaft, breitete er seine Arme ein wenig aus.

Lloyd konnte nicht mehr anders: Er fiel seinem Vater in die Arme und begann wie ein kleines Kind zu weinen. So lange hatte er es sich gewünscht, so oft hatte er es sich das Widersehen mit seinem Vater in den schillderndsten Farben ausgemalt. Doch nun, wo es endlich soweit war, waren all die auswendig gelernten Sätze, alle Worte und Gesten vergessen. Er konnte einfach nur noch weinen.

Kratos umarmte seinen Sohn, der sich regelrecht an ihm festklammerte, fuhr ihm durch das braune Haar. Endlich war es soweit. Endlich konnte er sein Kind, das Synonym der Liebe zwischen ihm und seiner geliebten Anna, wieder in Armen halten.

»Du bist wieder da ...! Du bist endlich wieder da ...!«, weinte Lloyd schon beinahe verzweifelt.

»Ja, das bin ich ...«, sagte Kratos leise.

Lloyd gönnte es sich, in diesem Moment einfach nur das Kind zu sein. Der Rothaarige genoss die Umarmung seines Sohnes. Und doch lief eine einzige Träne über seine Wange, die in Lloyds haselnussbraunes Haar fiel.

»... wenn auch nicht mehr für lange ...«



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-08-11T13:19:39+00:00 11.08.2008 15:19
Woah !!!!
Das ist dir mal wieder richtig gekuneg und ich bin schon auf das 2 Kappi gespannt OO
aber was der letzte Satz bedeutet weiß ich nicht..
aber ich werde es erfahren OO

LG
Akari


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