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Wolfsherzen

von

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Tigeraugen 9

Titel: Wolfsherzen Spezial/ Tigeraugen

Teil: 9

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

„Oh Gott, er ist schon wieder unruhig.“ Aleka seufzte und sah kopfschüttelnd auf seinen Bruder.

„Hm?“ Ratan legte die Zeitung zur Seite. Es war einfach nichts los in der Welt, doch da es die Zeitung der letzten Woche war bestand ja die Hoffnung, das sich daran etwas geändert hatte. Ein paar kleine Differenzen wären nett, dann hätte die Marine nicht soviel Zeit um sich auf die Piraten zu konzentrieren. Das wurde ja immer schlimmer.

„Ich rede von meinem Brüderchen.“ Mit einem Finger deutete Aleka auf Alessandro.

„Woran willst du das merken?“ Auf Ratan wirkte der Ältere genauso gefasst wie sonst auch immer.

Aleka lächelte. „Ich kenne ihn eben. Nicht umsonst sind wir zusammen aufgewachsen. Siehst du wie sein Blick durch den Raum wandert und immer wieder an der Tür verweilt? Oder wie gezwungen sein Lächeln manchmal wirkt? Gut, er mag keine gesellschaftlichen Anlässe doch es ist auch etwas anderes. Wie lange ist er schon hier und bereitet alles vor? Ein Monat? Das ist für ihn viel zulange.“

Der Blick des Schamanen glitt durch den Raum. „Caprice merkt es auch schon.“

„Muss das schlimm sein.“ Ratan konnte sich nicht vorstellen seine Frau, wenn er einmal eine hatte alleine zu lassen. Für ihn kam die Verwandtschaft an erster Stelle, vielleicht weil er aus einer nicht so intakten Familie kam. Doch dieses Schicksal teilte er mit vielen anderen Kindern. Vielleicht kümmerte er sich auch aus diesem Grund so um Marissa und die Anderen. Weil er es nachvollziehen konnte wie sie sich fühlten. Zumindest Ercole und Jamie teilten seine Erfahrungen. Marissa hatte zwar eine intakte Familie, doch alleine konnte sie einfach nicht überleben. Kobe hingegen, nun er hatte ihn einfach leid getan, doch nun brauchte er ihn nicht mehr.

„Wenn man jemanden liebt, kann man warten. Doch ich könnte es wohl auch nicht. Alessandro.“ Er winkte seinem Bruder.

Dieser kam zu ihnen. „Was ist?

„Och nichts. Erzähl mal, wo geht die nächste Reise hin?“ Grinsend sah Aleka seinen Bruder an.

„Warum? Soll ich etwas für dich erledigen?“ Alessandro musterte seinen kleinen Bruder misstrauisch.

„Mal sehen. Also?“

„Ich werde wohl nach Ägypten reisen und dann weiter nach China um ein paar Freunde zu besuchen. Nichts besonderes.“

Aleka wand sich zu Ratan. „Wenn du irgendwann einen Kontaktmann brauchst, frag meinen Bruder. Alessandro hat Freunde in jedem Land dieser Welt. Es ist beinnahe beängstigend.“

„Ich werde es mir merken.“ Ratan schwieg während Aleka seinem Bruder erklärte was er alles brauchte oder wollte. Irgendwie fühlte er sich hier fehl am Platz. Im Moment hatte sogar Marissa mehr Anschluss als er.

Eine Bewegung an der Tür erregte seine Aufmerksamkeit. Ratan erkannte einen Diener, der sich suchend umsah. Als er Alessandro erkannte, kam er auf sie zu.

„Herr?“ Abwartend wartete er mit geneigten Kopf auf eine Antwort.

Alessandro deutete seinem Bruder still zu sein und wand sich dem Jungen zu. „Ja?“

Der Diener sah sich vorsichtig um, bevor er mit gesenkter Stimme weitersprach. „Herr, es gab Probleme… bei der Jagd. Einer eurer Gäste wurde verletzt, euer Sohn und sein Begleiter haben ihn zurückgebracht.“

„Wer ist es?“

Der Diener sah auf Aleka. „Der Sohn eures Bruders.“

„Was?“ Aleka sah den Diener ungläubig an und stand auf.

„Ich gehe zu ihm. Sag meinem Sohn Bescheid.“

„Herr?“ Der Diener sah ihn fragend an, doch der Wolf war schon auf dem Weg und hörte ihn nicht mehr.

Ratan klopfte dem jungen Diener mitfühlend auf die Schulter. „Er meint Kobe.“

Bei diesen Familienverbindungen verlor man wirklich nur allzu leicht den Überblick. Ratan konnte den Diener gut verstehen. Wahrscheinlich war er noch nicht lange hier angestellt.

Dann folgte er Aleka und dessen Bruder. Ein Unfall oder ein Angriff? Wahrscheinlich ersteres, da es zwar Jäger gab die um ihre und die Existenz der Vampire wussten, doch diese waren selten. Außerdem wurden Vampire noch immer als die größere Gefahr angesehen.

Noch dazu durfte man nicht vergessen, das Nika ein Stadtwolf war, der es nicht gewöhnt war sich in der Natur zurechtzufinden. So gesehen sprach alles für einen Unfall.

Alles, bis auf das Bild das sich bot.

Nika lag auf dem Bett und presste die Lippen aufeinander. Seine Hände umklammerten seinen Oberschenkel in dem noch der abgebrochene Schaft eines Pfeils steckte.

„Was war das?“ Alessandro zeigte anklagend auf Nikas Oberschenkel wobei er seinen Sohn streng ansah.

Caron hob abwehrend eine Hand. „Es war ein Jäger. Ein illegaler Jäger. Wahrscheinlich irgendein Bauer, der seiner Familie ein Stück Fleisch präsentieren wollte. Beim Anblick der Wölfe hat er wohl Angst bekommen und einfach geschossen.“

„Und?“ Aleka sah seinen Neffen abwartend an.

„Was und? Ich hab ihn natürlich getötet, wie es sich gehört.“

In Ratans Augen war das eine sehr drastische Vorgehensweise, doch woher sollte er wissen wie es in diesem Land lief? In Indien handhabte man diese Dinge etwas lockerer, doch sie hielten sich auch keine Tiger als Leibwache. Tiger waren eben keine Rudeltiere, deswegen konnte er die Bindung der Wölfe zu ihren tierischen Artgenossen nicht nachvollziehen.

„Ich störe ja nur ungern, doch da steckt ein Pfeil in meinem Fuß. Könnte man dagegen vielleicht etwas machen?“ Nika sah die kleine Gruppe ungeduldig an. Seine Stimme klang gepresst.

Alessandro winkte knapp ab. „Der Arzt kommt gleich.“

Ratan schüttelte den Kopf und ging zu Nika, der auf dem Bett lag. Scheinbar waren die anderen Wölfe zu stark damit beschäftigt Fragen der Sicherheit nachzugehen. Klar, es war wichtig um die Autorität zu wahren, doch hier war immerhin ein Verletzter. Doch es stimmte, ohne Arzt ging hier gar nichts. Trotzdem konnte man sich doch mit ihm beschäftigen um von den sicher vorhandenen Schmerzen abzulenken. „Wie ist das passiert?“

Nika deutete mit der Hand wütend auf seine älteren Verwandten. „Hört dort doch zu, die kauen sowieso alles durch.“

Ratan konnte seinen Zorn gut verstehen, doch er richtete ihn gegen den Falschen.

„Was ist genau passiert?“ Kobe trat ein und ging zielstrebig auf das Bett zu. Als er sah um wen es ging, blieb er kurz stehen. Doch diese Unsicherheit dauerte nur einen Moment, bevor er vollends zum Bett trat.

Als Nika ihn sah knurrte er nur gefährlich, doch er machte nichts. Zumindest bis Kobe eine Hand nach ihm ausstreckte. „Wag. Es. Nicht. Mich. Anzufassen.“

Jedes Wort wurde beinnahe einzeln vorgebracht. Dabei war die Stimme des Rotblonden einskalt, doch in seinen Augen loderte purer Hass.

Sogar Ratan wich etwas zurück, in derart purer Form hatte er dieses Gefühl noch nie gesehen.

Er verstand, das Kobe hastig seine Hand zurückzog und zwei Schritte rückwärts tätigte.

„Verflucht Nika stell dich nicht so an. Kobe will dir nur helfen. Immerhin ist er der einzige Arzt hier und du wolltest doch einen.“ Aleka trat nun an die Seite seines Betts.

Der Kopf des Jüngeren fuhr herum und sein Blick fixierte seinen Vater. „Ich werde mich sicher nicht von dieser Missgeburt anfassen lassen. Eher verblute ich. Dann lass ich mich schon eher von dir heilen. Wofür bist du denn ein Schamane?“

Aleka atmete bei dem Schimpfwort einmal tief ein, doch er beherrschte sich. „Du weißt, das ich nur in Notfällen Familiemitglieder heile.“

„Ist das etwa kein Notfall?“ Nika deutete mit beiden Händen demonstrativ auf das schon blutige Bettlaken.

„Bei Kobe konntest du es machen, aber nicht bei mir? Na wenigstens sind jetzt die Prioritäten geklärt.“ Wütend fuhr er seinen Vater an.

„Na gut, ich mache es.“ Aleka sah nicht sehr erfreut aus. Er streckte seine Hand aus und legte sie auf Nikas Stirn.

Nur einen Moment später schloss dieser die Augen und sank schlafend in die Kissen zurück.

„Willst du es nicht doch lieber machen?“ Der Schamane sah Kobe fragend an.

Dieser schüttelte nur den Kopf. „Er würde nur die Nähte wieder aufreißen. Und seine Wut wäre danach noch größer.“

Aleka gab ein missbilligendes Geräusch von sich. „Bestimmt. Dann lasst mich mit ihm alleine. Ich werde ihn heilen und warten bis er wieder aufwacht.“

„Wir haben noch einiges zu klären.“ Damit gab Alessandro Caron ein Zeichen ihm zu folgen.

Dieser stöhnte gequält, folgte seinem Vater aber. „Ich hab es geahnt.“

Auch Ratan verließ den Raum. „Ist er immer so?“

Kobe schloss die Tür hinter sich. „Nika? Ja, er nimmt nichts an was von mir kommt, das war schon immer so. Und das er mich hasst ist auch nichts Neues mehr. Vater hätte es wissen müssen.“

Der Jüngere lächelte leicht.

Na wenigstens konnte er noch darüber lächeln, wenn es auch etwas gezwungen wirkte. Ratan fand das irgendwie traurig, so sollte es nicht zwischen Geschwistern sein. Er wusste zwar nicht wie es bei seinen Geschwistern war, doch trotz allem hasste er seine Brüder und Schwestern nicht. Bei seinem Eltern war das etwas anderes, wie er ihnen gegenüberstand wusste er nicht.

„Wo ist Ercole?“

Kobe zuckte mit den Schultern. „Ich hab ihn bei Clerissa und Sin gelassen. Doch vor ihnen ist er sicher schon geflüchtet.“

Wahrscheinlich. Ercole mochte keine Kinder und das waren die beiden trotz allem noch. Eine Volljährigkeitsfeier machte noch keine Erwachsenen aus ihnen nur gesellschaftlich gesehen. Doch das war gut so, in einer Zeit wo Kinder schon zu früh erwachsen werden mussten brauchte man einige kindliche Erwachsene.

„Was hältst du von einem Würfelspiel?“

„Jetzt?“ Kobe sah ihn fragend an.

„Warum nicht? Hast du etwas anderes vor?“ Das er die Regeln kannte wusste Ratan. Er hatte sie ihm selbst beigebracht. Daran lag es sicher nicht.

„Warum nicht?“ Kobe zuckte abermals mit den Schultern.

„Gut, die Würfel sind in meinem Zimmer.“ Wenigstens hatte er so eine Beschäftigung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Toastviech
2009-03-24T20:18:32+00:00 24.03.2009 21:18
Ok Ratan bekommt noch einen Punkt.
Für mich zum mitzählen steht es nun 2:0.5 für Ratan.
Er war hilfsbereit , trotz der Tatsache das Nika genau die nicht-mögen-Person von dem Tiger darstellt.
Sehr löblich und vorallem menschlich. Sich nciht um den Verletzten kümmern, aber den ganzen Rest klären.
Sehr taktvoll find ich, wie gut das Ratan einen besseren Weg beschritten hat.
Sag , hat Ratan Nika den nicht nackt gesehen?
Ich meine er wurde angeschossen udn dann wurder er sofort zum Haus gebracht.
Bestimmt hatte er SEHR wenig an , oder?

lg Toasty
Von: abgemeldet
2009-03-24T20:15:07+00:00 24.03.2009 21:15
Oh, mir tut Nika irgendwie Leid, klingt vielleicht komisch, weil er sich schließlich nicht gerade höflich benimmt, aber irgendwie kann ich ihn da auch verstehen...
Gut, Kobe kann für das Verhältnis zwischen Aleka und Nika eigentlich nichts, aber ich find selbst Nikas Hass auf ihn irgendwo verständlich, wobei es tierischt schade ist, dass sie sich als Halbgeschwister so schlecht verstehen...
Das haben dann aber wohl die Eltern verbockt, oder?
Ich fands super lieb von Ratan, dass er sich zu Nika ans Bett begeben hat und das als einziger...O.O...
Bin ja mal gespannt wie es weitergeht und was die bevorstehende Vater-Sohn Begegnung, also nach dem Aufwachen, angeht, denke ich ebenfalls, dass das nicht sonderlich harmonisch werden wird...
Na, freue mich auf jeden Fall schon auf die Fortsetzung..^^
GlG aidou
Von: abgemeldet
2009-03-24T16:58:41+00:00 24.03.2009 17:58
Oh, mir tut Nika irgendwie Leid, klingt vielleicht komisch, weil er sich schließlich nicht gerade höflich benimmt, aber irgendwie kann ich ihn da auch verstehen...
Gut, Kobe kann für das Verhältnis zwischen Aleka und Nika eigentlich nichts, aber ich find selbst Nikas Hass auf ihn irgendwo verständlich, wobei es tierischt schade ist, dass sie sich als Halbgeschwister so schlecht verstehen...
Das haben dann aber wohl die Eltern verbockt, oder?
Ich fands super lieb von Ratan, dass er sich zu Nika ans Bett begeben hat und das als einziger...O.O...
Bin ja mal gespannt wie es weitergeht und was die bevorstehende Vater-Sohn Begegnung, also nach dem Aufwachen, angeht, denke ich ebenfalls, dass das nicht sonderlich harmonisch werden wird...
Na, freue mich auf jeden Fall schon auf die Fortsetzung..^^
GlG aidou
Von:  Avrora
2009-03-24T08:20:28+00:00 24.03.2009 09:20
ohje, wenn du beim arzt zwischen hass und noch mehr hass zu waehlen hast ist des sicher nicht angenehm...aber ob er seinen vater wirklich nach dem aufwachen sehen mag bezweifle ich^^


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