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A Strange Love

Dei/Saku
von

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Prolog

Prolog
 

Sonnenstrahlen fielen ihr ins Gesicht, die Vögel zwitscherten, und langsam öffnete sie ihre grünen Augen. Sie gähnte ausgiebig und stand dann auf, ging ins Bad und wusch sich das Gesicht, danach band sie ihre Rosafarbenen Haare zu einem Zopf, sodass ihr nur wenige Strähnen ins Gesicht vielen. Dann betrachtete sie noch einmal ihr Spiegelbild und war einigermaßen zufrieden. Nachdem sie sich angezogen hatte, nahm sie sich einen Apfel und verlies ihre Wohnung.
 

Als sie endlich im Büro der Hokage war, war ihr jedoch ein wenig mulmig zumute, da man Tsunades Laune niemals wirklich einschätzen konnte.

Wenige Augenblicke später kam sie auch schon rein.

„Oh, Sakura, du bist früh dran, ich hatte dich erst in einigen Stunden erwartet.“

Sakura runzelte die Stirn, sagte jedoch nichts.

„Kusagakure wurde angegriffen, von den Akatsukis. Es ist eine A-Rank Mission, und du darfst dir zwei weitere Leute aussuchen, mit denen du dorthin gehst. Ihr werdet die überlebenden vor weiteren Angriffen beschützen. Es ist jetzt fast 9Uhr. Zwei Stunden dürften reichen, also will ich, dass ihr um 11Uhr hier steht und mir sagt, dass ihr losgehen wollt.“

„Gut. Ich mache mich sofort auf den Weg, Tsunade-sama!“

„Ach ja und- komm ja nicht auf die Idee, Naruto mitzunehmen, der bleibt schön hier.“

Mit einem Nicken verlies sie den Raum. Gerade, als sie auch das Gebäude verlassen hatte, kam Naruto auf sie zu gerannt.

„Hey Sakura!“

„Ich hab zu tun, Naruto“, giftete sie ihn sofort an.

„Was denn?“, fragte er interessiert.

„Ich muss mir Leute für eine Mission aussuchen.“

Sofort hellten seine Augen auf.

„Darf ich mit? Darf ich? Darf ich? Darf ich?“

Kopfschüttelnd ging Sakura weiter, jedoch rannte Naruto ihr hinterher.

‚Er ist immer noch genauso wie damals… Er hat sich kein bisschen verändert.’

„Och komm schon Sakura. Bitte! Ich muss dieses Dorf verlassen, sonst werde ich hier noch verrückt!“

„Nein!“

„Bitte!“

„Ich sagte NEIN!“, brüllte sie.

Mit hängendem Kopf erwiderte er: „Schon gut, dann eben nicht. Ich gehe Ramen essen“, und verschwand. Sie seufzte und ging weiter durch die Straßen Konohas, und überlegte, wer mitkommen sollte. ‚Shikamaru wäre vielleicht ganz gut, aber ich weiß nicht… wie wär’s mit Neji? Ja, Neji und Kiba? Nein, schlechte Idee. Am besten wäre es mit Naruto, aber das geht nicht… ach verdammt.’

Einige Minuten später wusste sie genau, wer mitkommen sollte. Sie bog Zielsicher in eine Straße rechts ein, danach links, und einige Meter weiter blieb sie stehen. Sie betrat den Blumenladen, und sah ein blondes Mädchen hinter einer Kasse Blumen verkaufen.

„Ino, du sollst um Punkt 11Uhr bei Tsunade-sama sein, verstanden? Wenn nicht köpft sie mich.“

„Geht in Ordnung, Sakura, was ist denn los?“

„Das erfährst du später. Ich muss weiter, bis gleich!“

Nun ging sie wieder durch die Straßen Konohas, und sie wusste wieder genau, wo sie hinmusste. Als sie angekommen war, klopfte sie gegen eine massive Tür. Niemand öffnete. Sie klopfte weiter, fester. Niemand öffnete. „Shikamaru! Mach auf verdammt!“, brüllte sie, und sofort wurde geöffnet – wenn auch ein wenig verpennt.

„Tsunade-sama will dich sehen, Punkt 11Uhr in ihrem Büro, und du wirst dort sein, verstanden?“, zischte sie.

Als Antwort wurde die Tür vor ihrer Nase zugeschlagen. „Idiot!“, schrie sie, bevor sie nach Hause ging, um ihre Sachen für die Mission zu packen.
 

„Noch heute Abend werdet ihr aufbrechen, ihr kennt den Weg. Ich schätze mal, dass ihr in 3-4 Tagen zurück seid, der Weg dauert nur einige Stunden. Ihr habt jetzt Zeit, euch auf die Mission vorzubereiten. Und jetzt verschwindet, ich will euch nicht mehr sehen.“

Tsunade machte eine wegwerfende Handbewegung.

Rasch gingen alle drei hintereinander raus, aus Angst, dass Tsunades Stimmungsschwankungen einsetzen. Draußen verabschiedeten sich die drei voneinander, und verabredeten sich auf 19 Uhr vor den Toren Konohas.
 

Sakura ging nach Hause, um sich noch einige Stunden auszuruhen. Anfangs klappte dies ganz gut, bis es klingelte. Sie raffte sich hoch und ging zur Tür. Als sie durch den Spion schaute, hätte sie kotzen können. Naruto. Die Lippen gespitzt und bereit, sie zu küssen. ‚Wie gut, dass ich nicht sofort geöffnet habe.’

„Naruto, was willst du?“, fragte sie angeekelt durch die Tür.

„Ich wollte mich verabschieden, weil du heute weggehst.“

Ohne ihm zu antworten, legte sie sich wieder auf ihr Bett und presste ihr Kopfkissen gegen ihre Ohren, damit sie die Klingel und Narutos schreie nicht mehr hört. Nach 10 Minuten war es wieder still. ‚Endlich! So ein Depp!’
 

Um 19Uhr Waren alle drei Chu-Nins am vereinbarten Treffpunkt, und sie brachen auf. Nach etwa zwei Stunden beschloss Shikamaru eine kleine Pause zu machen.

„Will jemand von euch etwas essen? Ich habe ein paar Kekse dabei, selbst gemacht“, grinste Ino.

„Immer nur her damit“, antwortete Sakura und streckte eine Hand aus. Während Ino auf Sakuras Hand Kekse stapelte, wandte sie sich an Shikamaru. „Willst du keine? Die sind echt gut!“

„Lass mich raten: die sind gut, weil DU sie gebacken hast, richtig?“ kopfschüttelnd lehnte er sich an einen Baum. „Frauen…“ Dann wandte sie sich wieder an Sakura. „Ich hasse den Typen!“, beschwerte sie sich bei ihr, worauf Sakura ihr nur die Zunge rausstreckte, und beide Synchron in einen Keks bissen.

„Shikamaru? Wie viele Stunden müssen wir ungefähr noch laufen?“, fragte Sakura.

„Ich schätze mal eine, aber ich kann nichts versichern.“ Er blickte zum allmählich dunkeler werdenden Himmel. Es war Sommer. „Wir sollten gleich weiter gehen. Ino, du solltest deine Kekse einpacken.“

„Du solltest deine Kekse einpacken“, äffte sie ihn nach.

„Ich bin in einer Minute wieder da, ich muss mal“, flüsterte Sakura Ino ins Ohr, dann verschwand sie im Wald. Nachdem sie ihr ‚Geschäft’ erledigt hatte, fühlte sie sich auf einmal komisch. Irgendwie beobachtet. Hastig blickte sie sich um. „Wer ist da?“ fragte sie ein wenig unsicher. Keine Antwort. „Ich weiß, dass jemand hier ist, verdammt, zeig dich!“ Stille.

„Du siehst verdammt hübsch aus, wenn du Angst hast, un“, hörte sie eine ihr unbekannte, männliche Stimme, aber sie wusste nicht, woher sie kam.

„Wer bist du?“ fragte sie in den Wald hinein.

„Das findest du schon schnell genug raus-“ auf einmal stand er vor ihr, und streichelte ihr über die Wange. „-meine Hübsche, un“

Sie keuchte.

Sie wollte zuschlagen, aber er war schneller. Weg. Er war weg.

Sie blieb noch einige Sekunden stehen, bevor sie zurück zu den anderen ging.

„Sakura, wieso bist du so blass?“

„Mir geht’s gut, Ino“, sagte sie ein wenig abwesend. „Gehen wir weiter?“

Kapitel 1

Kapitel 1
 

In Kusagakure angekommen, waren die drei Shinobis schockiert. Das Dorf lag in Trümmern, die Leute schienen noch zu schwach, um mit dem Aufbau der Stadt zu beginnen. Schreiende Kinder, weinende Mütter und am Boden zerstörte Väter, die sich darüber Gedanken machten, wie sie ihre Familien in den nächsten Tagen ernähren sollten.

„Ich nehme mal an, wir sollen auch beim Bergen und Wiederaufbau helfen, richtig?“, fragte Ino, worauf die anderen beiden nur nickten.

„Und wie wollen wir das anstellen? Wo bekommen wir Essen und Trinken für die Menschen hier her?“, fragte Ino, worauf Shikamaru antwortete: „Wir werden uns erstmal informieren, ob es hier in der Nähe eine Quelle oder einen Bach gibt. Wilde Tiere findet man hier reichlich, um sie zu grillen. Danach werden die Leute ‚gefüttert’, und dann werden die verletzten und Toten aus den Trümmern geborgen, Sakura, du darfst sie heilen.“ Sie nickte. „Und dann werden wir ihnen eine Starthilfe zum Wiederaufbau geben.“

„Und was willst du tun, wenn die Akatsuki uns hier einen kleinen Besuch abstatten?“, wollte Ino wissen.

„Dazu wollte ich gerade kommen – Einer muss währen die anderen Wasser holen oder Wildtiere jagen hier Wache schieben. Sakura, ich glaube, die erste Runde geht an dich. Du schiebst Wache, während du Ino dich hier informierst, woher du hier Wasser bekommst und dir hier irgendein Gefäß suchst, um damit Wasser hierher holen zu können. Ich gehe jagen.“ –gesagt getan.
 

Shikamaru verschwand in den Wäldern, und Ino erkundigte sich bei den hungrigen Menschen, schnappte sich ein etwas großes Gefäß und verschwand genauso, und Sakura begann nachzudenken. ‚Ich muss irgendwo hin, wo ich das ganze Dorf im Auge habe.’ Sie blickte sich um, und sah einen Baum, der ziemlich unberührt schien, außer der Tatsache, dass er kaum noch Blätter hatte, da diese weg gebrannt waren. ‚Perfekt!’, sofort rannte sie auf ihn zu und sprang auf einen der Äste, und beobachtete das Leiden der Menschen unter ihr.
 

Nach gut 10 Minuten sah sie, wie Ino zurück kam, das Gefäß war voll mit Wasser, jedoch würde es nicht für viele Dorfbewohner reichen. Sakura sprang runter vom Baum und rannte auf Ino zu, wobei sie sich auf dem weg noch schnell ein herumliegendes Gefäß schnappte, das etwa so groß wie Inos war.

„Hey. Du verteilst jetzt das Wasser, während ich zu der Quelle gehe, wo war sie noch gleich?“ Ino stellte das Gefäß neben sich ab, um Sakura zu zeigen, wo sie entlang musste.

„Pass auf, du gehst dort in den Wald, etwa 50Meter im Wald ist ein kleiner Bach, von dort ist das Wasser. Viel Spaß“, grinste sie noch.
 

Mit einem „Danke“ machte sich Sakura auf den Weg. Sie füllte das Gefäß bis zum Rand mit Wasser auf. Sie wollte schnell zurück zum Dorf, also hob sie das Gefäß, das mit dem Wasser verdammt schwer war, und ging etwa 5 Schritte, als sie jemanden auf einem Baum sitzen sah, der sie offensichtlich beobachtete. Alles was sie erkennen konnte war ein Mantel mit… roten Wolken. Sie bekam Panik, versuchte sich jedoch nichts anmerken zu lassen, und tat so, als hätte sie ihn nicht gesehen.

Als sie am Dorf ankam, war Inos Wasser gerade leer. Sakura hielt es nicht für ne gute Idee, ihr etwas über den Typen im Akatsuki Mantel zu erzählen, also wechselten sie sich wieder ab, Sakura verteilte Wasser, welches die Dorfbewohner sich mit kleinen Tassen oder Bechern holten, und Ino holte neues. Das ganze wiederholten sie noch eine ganze Weile, bis Shikamaru zurück kam, er hatte 7 Wildschweine erlegt (fragt mich bitte nicht, wie er die getragen hat, dass weiß nur er selbst!).

„Wow, Shikamaru, das sind ganz schön viele, für die kurze Zeit…“

„Ich brauche etwas zum grillen, oder ähnliches, da ich bezweifele, dass irgendjemand diese Viecher roh essen würde. Außerdem – “ er lies ein Wildschwein, das auf seinen schultern war zu Boden plumpsen „stinken die!“

„Ich werde dann mal Holz holen gehen“, sagte Sakura, und verschwand. Ino suchte einige große Steine, die sie zu einem Kreis legte. Als Sakura mit Holz zurückkam, legte Ino es sorgfältig in den Kreis und machte Feuer, indem sie zwei Steine aneinander rieb.

„Shikamaru? Du kannst schon ein Wildschwein hier aufsetzen!“
 

In dieser Nacht wurden alle Dorfbewohner satt, jedoch musste das Heilen bis zum nächsten Morgen warten. Dementsprechend früh wurde Sakura geweckt. Eine junge Frau, die ein schreiendes Baby auf dem Arm hatte, stupste Sakura solange an, bis diese wach war.

„Bitte, sie hört einfach nicht auf zu weinen, ihr müsst ihr helfen!“

Sakura rappelte sich hoch, und nahm das Baby auf den Arm. Nachdem sie es sich von allen Seiten angeschaut hatte, war sie sich sicher, dass das Baby innere Blutungen haben musste, und kurz vor dem Tod war. „Sie hätten viel früher zu mir kommen müssen, ich weiß nicht, ob ich noch was für sie tun kann, aber ich werde es versuchen.“

Dankend sah die Frau sie an. Sakura legte das weinende Kind auf den Boden, und hielt ihre Hand über die Brust des Kindes. Unter ihrer Hand war ein grünes Licht zu sehen, es hielt noch eine Minute an, dann erlosch es, und Sakura nahm das Baby auf den Arm, wiegte es ein wenig, und stellte fest, dass es wieder putzmunter war. ‚Ein Baby zu haben wäre bestimmt toll…’ dachte sie, ein wenig in Gedanken vertieft, bevor sie das Kind der Mutter reichte. Diese bedankte sich, und verschwand.
 

Nur wenige Minuten später hatten sich ziemlich viele Dorfbewohner in einer Schlange aufgestellt. Sie alle hatten Verletzungen, starke, aber auch schwache. Inzwischen gingen die Dorfbewohner selbst Wasser holen, und vom Fleisch des letzten Tages war noch reichlich übrig. Ino und Shikamaru begannen mit dem Bergen der überschütteten Personen, was zum Glück nicht viele waren, trotzdem gab es Tote.

Am Abend war Sakura am meisten erschöpft. Sie lehnte sich an die Reste einer ehemaligen Hauswand, Ino und Shikamaru gesellten sich zu ihr.

„Puuh, das war ja ein richtiges Massen-Heilen… das… schwächt ganzschön. Ich bin verdammt müde.“

„Du hast wirklich hervorragende Arbeit geleistet, Sakura!“, lobte sie Shikamaru.

„Und du hörst dich gerade so an, als wäre ich dein Schoßhündchen, mit dem du gerade redest!“, fauchte Sakura ihn an.

„Ino, du warst übrigens auch nicht schlecht, hast mir echt geholfen, alleine hätte ich das niemals hinbekommen!“

„Gute Nacht Shikamaru!“

„Gute Nacht Shikamaru!“

„Gute Nacht!“, gab er nur noch beleidigt von sich.

Kapitel 2

Mit einem Keuchen schreckte sie auf.

‚Nur ein Alptraum…’, dachte sie erleichtert. Sie hatte geschwitzt. Shikamaru war an ihre eine und Ino an ihre andere Schulter gelehnt. Beide schliefen noch tief und fest. Vorsichtig drückte Sakura die beiden weg, damit sie problemlos aufstehen konnte. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, jedoch wurde der Himmel langsam ein wenig heller. Es war ziemlich Still im Dorf, die Menschen schliefen alle. ‚Shikamaru sollte Heute wieder jagen gehen…’ dachte sie, als sie langsam zu dem Baum ging, auf dem sie am ersten Tag schon saß. Gemütlich ging sie den Stamm hoch und machte es sich auf einem der Äste bequem. Während sie beobachtete, wie die Sonne am Horizont erschien, dachte sie über die beiden Begegnungen mit dem Akatsuki nach. ‚Er beobachtet mich… Ob er das gerade auch macht?’, und sofort fühlte sie sich beobachtet, jedoch war ihr nicht aufgefallen, dass sie laut überlegt hatte.

„Ja, un, das tut er.“ Sakura wurde schlagartig aus ihren Gedanken gerissen, und ihr lief ein Schauer über den Rücken. „un…“

Er saß direkt hinter ihr, in einem schwarzen Mantel mit roten Wölkchen. Blonde, lange Haare, die hinten zusammen gebunden waren und ihm vorne ins Gesicht vielen. Blaue, eiskalte Augen. Lila lackierte Nägel und ein Akatsuki Ring.

Sakura konnte sich nicht rühren vor Schock.

„Wieso so schüchtern, un?“

Sakura schluckte, und sagte dann: „Warum sollte ich schüchtern sein? Was hättest du denn von mir erwartet, dass ich dir in die Arme springe?“

„Warum nicht, un?“

Sakura wandte den Blick ab, und wollte weglaufen, aber er hielt sie fest.

„Du gehst nirgendwo hin, kleines, du bleibst schön hier, un.“ Mit einem Ruck zog er sie zu sich. „Bei mir, un.“

Sie saß nun neben ihm auf dem Ast, auf dem er schon die ganze Zeit zu sitzen schien. Sie hatte ihre Hände zu Fäusten geballt und hielt den Blick fest auf ihre Knie gerichtet.

„Du heißt Sakura, richtig, un?“

„Woher weißt du das?“, fragte sie, den Blick immer noch auf die Knie gerichtet, aber sie bekam keine Antwort.

„Und wie heißt du?“, fragte sie weiter.

„Mein Name ist Deidara, aber das ist jetzt uninteressant, un.“

„Ach ja? Was ist denn interessant für dich?“, jetzt war Sakura wütend, und richtete ihren Blick auf ihn. „Ist es interessant, die Menschen hier leiden zu sehen? Oder macht es Spaß?“

Sie wurde immer lauter. Mit einem „Schhh“ versuchte Deidara sie einwenig zu beruhigen, was ihm jedoch misslang. „Findest du es lustig, mir Angst einzujagen? Findest du es lustig, dass ich hier gerade dabei bin, die nerven zu verlieren? Du bist ein perverses Arschloch, weißt du das?“

Deidara brachte sie zum Schweigen, indem er einfach seine Lippen auf die ihre presste. Sakura war geschockt und versuchte ihn von sich zu drücken, aber er war stärker. Nach einigen Momenten wurde sie schwach. Sie öffnete willig ihren Mund, sodass er in den ihren eindringen konnte.

Es gefiel ihr.

Als er sich von ihr löste, machte er ein Fingerzeichen, und verschwand in einer Rauchwolke. Sakura berührte ein wenig abwesend ihre Lippen mit Zeige- und Mittelfinger noch einige Sekunden, und sprang dann runter vom Baum.
 

Die frühe Morgensonne stand am Himmel, als Sakura wieder bei Ino und Shikamaru war. Die beiden waren gerade aufgewacht, und beide waren knallrot im Gesicht.

„Wo warst du, Sakura? Und wieso bist du wieder so blass? Geht’s dir gut?“, wollte Ino sofort wissen, und bemühte sich, Shikamaru zu ignorieren.

Sakura schaute von Shikamaru zu Ino, dann wieder zu Shikamaru und dann zu Ino. „Was ist passiert?“, fragte Sakura, gespielt neugierig.

Ino starrte zu Shikamaru, dieser starrte zurück, und kratzte sich am Kopf.

„Äääh… gar nichts!“, log Ino mit einem aufgesetzten Lächeln.

‚DAS sagt alles…’, dachte Sakura, sagte jedoch etwas anderes: „Ahja, ok.“ Dann sah sie Shikamaru erwartungsvoll an. „Wir reisen Heute noch ab?“

„Ja, ich würde sagen schon. Ich werde noch mal jagen gehen, wir helfen den Leuten, die Straßen frei zu räumen, und dann ist alles erledigt. Ich glaube wir können uns auf zu Hause freuen“, grinste er.

„Gut, ich glaube wir fangen dann mal an“, beschloss Sakura, an Ino gewandt. Diese nickte nur, und die beiden Mädchen begannen, die Trümmer von den Straßen zu räumen, womit sie die ersten Dorfbewohner weckten, die ihnen sofort halfen.

Sie kamen schnell voran, und Shikamaru kam auch schon bald mit einigen erlegten Tieren wieder.

Am Nachmittag waren sie fertig, und machten sich auf den Weg. Die Dorfbewohner bedankten sich bei den Shinobis, dann brachen sie auf, zurück nach Konoha Gakure.
 

„Soviel zum Thema ‚Kusagakure beschützen’, hier waren keine Rote-Wolken-Heinis!“, beschwerte sich Ino, als sie schon ungefähr 2 Stunden gegangen sind. Darauf schwieg Sakura.

Shikamaru sagte auch nichts, die beiden hatten den ganzen Tag über kein einziges Wort miteinander gewechselt. Schweigend gingen sie weiter, bis sie am Abend in Konoha Gakure ankamen.

„Ino, Shikamaru, einer von euch beiden geht zu Tsunade, ich werde jetzt nach Hause gehen, ok? Ich bin müde.“ – und schon war sie weg.

Ino guckte ihr nur verdattert hinterher, Shikamaru sagte: „Ich geh schon.“

„I-ich komme mit“, sagte sie, und rannte los, um ihn einzuholen.
 


 

„Deidara, unsere Mission ist erledigt, wir gehen.“

„Ich brauche nur noch eine Minute, Sasori-Danna, un“, sagte Deidara, als er schnell noch einige Sachen zusammen packte.

„Wir müssen vor Sonnenaufgang im Hauptquartier sein, also beeil dich!“

„Jaja, ich bin ja fertig, un.“ Er stellte sich neben Sasori. „Wir können gehen, un.“

Und sie gingen los.

Als sie schon eine weile gegangen waren, fragte Deidara auf einmal: „Darf ich dich was fragen, Sasori-Danna, un?“

„Hm?“

„Wie fühlt sich Liebe an?“

„Warum fragst du?“

„Ich glaube… ich bin ein wenig zu weit gegangen… un“, sagte er ein wenig betrübt.

„Wobei?“

„… unwichtig…“
 


 

Sakura lag in ihrem Bett, und dachte an Deidara. ‚Was zur Hölle sollte das? Warum hat er das getan?’ ihre Finger fanden den Weg zu ihrem Mund, und sie schloss die Augen, um sich abermals an dieses einmalige Gefühl zu erinnern.

Kapitel 3

Ein klopfendes Geräusch weckte Sakura ein wenig unsanft aus dem Schlaf. Es war ein traumloser Schlaf, so, wie es Sakura am liebsten hatte. Langsam richtete sie sich auf, und realisierte erst jetzt, dass jemand an der Tür stand. Sie zog sich ihre Schlappen an, und ging in ihrem Nachthemd, das ein wenig viel Haut zeigte zur Tür, davor blieb sie jedoch stehen. „Ino, bist du das?“ – Keine Antwort.

‚Ja, das ist sie’, dachte Sakura, und öffnete die Tür. Es war nicht Ino, es war…

„Sensei Kakashi…“, begann sie, und zog verlegen ihr Nachthemd ein wenig runter. „Was führt sie hierher?“

Kakashi schien sehr locker: „Ich wollte dich fragen, ob du mit mir und Naruto trainieren willst.“

„Ähm… Nein. Nein…“, antwortete Sakura schnell und knallte die Tür zu, und lehnte sich gegen diese. ‚Scheiße! Scheiße, scheiße, scheiße! Das war peinlich…’ seufzend begab sie sich in Richtung Bad.

Nach einem schönen langen Bad kam sie wieder raus, zog sich eine rote sommerliche Bluse und eine helle Hose an.

Nachdem sie auch noch eine Kleinigkeit gefrühstückt hatte, verlies sie die Wohnung und machte sich auf den Weg ins Krankenhaus von Konoha. Dort angekommen erklärte sie sich bereit, einige Schichten zu übernehmen. Sie wusste jetzt schon, wo sie die nächsten Tage verbringen würde, im Krankenhaus.

Nach der Arbeit würde sie einkaufen gehen, ihren Kühlschrank ein wenig auffüllen, zu Hause für sich kochen und dann schließlich zu Bett gehen. Vielleicht würde sie auch mal eine ihrer Freundinnen einladen, z. B. Hinata oder Tenten.

Das ganze würde sich sooft wiederholen, bis die Hokage sie wieder auf eine Mission schicken würde, und das Tat sie genau 7 Tage später.

„Ihr habt gerufen, Tsunade-sama?“, fragte Sakura, die gerade den Raum betreten hatte, und Naruto und Kakashi schon dort waren.

„Ja, allerdings. Ihr drei werdet nach Suna Gakure gehen. Die Schwester des Kazekages ist derzeit in Konoha, und ihr werdet sie auf dem Rückweg begleiten. Außerdem müsst ihr dem Kazekage diese Schriftrolle überbringen. Sie darf auf keinen Fall in die falschen Hände geraten, habt ihr drei das verstanden?“

Sie nickten.

„Gut. Kakashi, du bekommst die Schriftrolle. Temari Sabakuno dürfte jeden Moment hier sein“, erklärte Tsunade, als sich die Tür öffnete und eine junge blonde Frau in den Raum sah.

„Temari-san! Lange nicht mehr gesehen!“, rief Naruto sofort.

„Halt die Klappe, Naruto“, entgegnete sie ihm ein wenig gelangweilt und trat neben die Hokage, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Tsunade nickte.

Gut, in einer halben Stunde treffen wir uns an den Toren Konohas, ich hoffe ihr seid pünktlich.“ Mit diesen Worten verschwand sie.

„Ihr habt sie gehört. Jetzt geht schon, ich habe noch einiges zu erledigen.“, und auch Team Kakashi verlies den Raum.

Sakura machte sich auf den weg nach Hause und packte, wie jedes Mal vor einer Mission ihre Sachen zusammen. Dann machte sie sich auf den Weg zu den Toren. Sie war 20 Minuten zu früh, also setzte sie sich einige Meter im Wald auf den Boden, an einen Baum gelehnt, und riss eine kleine Blume aus dem Gras. Sie drehte sie in der linken Hand, und dann in der rechten. Links. Rechts. Dann sah sie, dass sich irgendetwas in ihren Augenwinkeln bewegte. Schlagartig drehte sie ihren Kopf in die Richtung. Nichts. ‚Wahrscheinlich nur Einbildung’, dachte sie, aber als sie genauer hinsah, sah sie, wie sich etwas langsam bewegte. Sie stand auf und ging näher ran.

‚Akatsuki’, dachte sie. Es waren zwei, und beide hatten einen Reishut auf dem Kopf, sodass man ihre Gesichter nicht sehen konnte. Sie stolzierten förmlich durch den Wald. Sie musste nicht näher ran gehen, um zu erkennen, wer der linke war, trotzdem konnte sie nicht hören, was sie redeten. Sie ging vorsichtig einige Schritte näher ran. Sie redeten von einer bevorstehenden Mission. Deidara sagte irgendetwas mit „mindestens 6 Tage“, jedoch konnte sie nicht mehr hören. Sie wollte noch einen Schritt weiter gehen, weil sie ihre Neugierde stillen wollte, doch –

*Knack*

- ein Ast brach unter ihrem Fuß, und ihr Herz setzte einen Schlag aus, als…

Kapitel 4

… als Deidara sie mit einem Eiskalten Blick anstarrte. Sie schluckte.

‚Erwischt... Verdammt! Und ich dachte, ich würde ihn nie wieder sehen’, dachte sie.

Zu ihrem Glück gingen die beiden weiter, Deidaras Partner schien sie nicht bemerkt zu haben.

Mit dem Gedanken, es sei noch mal gut gegangen ging sie wieder zu den Toren, und sah, wie Naruto gerade kam.

Mit einem „Hallo Sakura“ begrüßte er sie, worauf sie nur mit „Hallo“ antwortete.

Einige Minuten später waren auch Temari und Kakashi da.

„Sensei Kakashi, wieso sind Sie heute so pünktlich?“ fragte Naruto neugierig, als Sakura sich an Temari wandte: „Temari-san, wie lange dauert es eigentlich ungefähr, bis wir in Suna sind?“

Temari überlegte.

„Mit mir werdet ihr sicherlich nur eine Nacht brauchen, aber wenn ihr alleine zurückkehrt ist es möglich dass ihr euch ein wenig in der Wüste verlauft, also schätze ich es mal auf 2-3 Nächte ein.“

Sakura nickte.
 

Ihre erste Rast machten sie, als sie schon in der Wüste waren. Nach einer Stunde durch den Sand laufen setzten sie sich in den Sand und machten ein kleines Feuer.

„Morgen früh geht es weiter. Ruht euch in der Zeit richtig aus“, sagte Temari, und setzte sich selbst auch hin, um sich am Feuer ein wenig aufzuwärmen.

Sakura, die sehr erschöpft war legte sich in den Sand und kuschelte sich in ihre mitgebrachte Decke ein, wobei es ihr egal war, wie viel Sand sich in ihren Haaren verfing. Sie wollte einfach nur schlafen.
 

„Sakura? Sakura, hast du Hunger?“, mit diesen Worten wurde sie geweckt. Natürlich hatte sie Hunger! Sie nahm das Reisbällchen, das Kakashi ihr vor die Nase hielt und bedankte sich, bevor sie hinein biss.

Danach wurde Naruto von Kakashi geweckt. Als er Sakura sah, begann er zu lachen und bekam sich nicht mehr ein, sodass Temari auch wach wurde. Sakura verstand nicht, was an ihr auf einmal so lustig war, also starrte sie ihn nur an, ohne ein Wort zu sagen. Als er sich wieder einigermaßen eingekriegt hatte, sagte er: „Du… haha… siehst aus wie… haha deine Haare… hahahaha“, und wieder bekam er sich nicht mehr ein. Das musste er auch nicht, Sakura fasste sich einmal in die Haare und wusste sofort was los war. Sie sprang auf Naruto, um auf ihn einzuprügeln.

„Ah! Nein, Sakura… so hab ich das doch gar nicht gemeint!“, schrie er.

„Oh doch, das hast du! Nur weil ich ein bisschen Sand in den Haaren habe?“, schrie sie, und schlug noch fester zu.

Schließlich musste Kakashi die beiden trennen, und mit einigen (das ist jetzt mal untertrieben… xD) blauen Flecken ging Naruto vor, und die anderen drei folgten ihm. Sakura hatte die meisten Sandkörner aus ihrem Haar rausbekommen, sodass nichts mehr zu sehen war.
 

Nur wenige Stunden später kamen sie in Suna Gakure an. Der Kazekage freute sich auf den Besuch aus Konoha.

„Willkommen in Suna Gakure. War die Reise sehr anstrengend?“, fragte Gaara lächelnd.

Nach einem bisschen Smalltalk Wurden sie auf ihre Zimmer gebracht. Sie entschlossen sich, nur eine Nacht zu bleiben, morgen Vormittag würden sie wieder aufbrechen. Sakura hatte ihr eigenes Zimmer, und Naruto teilte sich eins mit Kakashi. Eigentlich war sie ziemlich froh darüber. ‚Gaara hatte etwas von Mittagessen gesagt, in…“ sie schaute auf die Uhr „einer halben Stunde… Ich lege mich am besten solange hin’, dachte sie, doch wieder einmal wurde daraus nichts…

„SAKURAAA!! MACH DIE TÜR AUF!!!“, brüllte Naruto und hämmerte wie wild gegen die Tür.

Seufzend, und in der Hoffnung, er würde Ruhe geben, stand sie auf und öffnete die Tür.

„Was soll das Naruto??“, fragte sie, als er sie beinahe umrannte, und die Tür hinter sich zuschlug. Unter heftigem Keuchen brachte er nur mühevoll heraus: „Ka… Kakashi… er… er jagt mich…“

„Und wieso?“, wollte Sakura wissen, woraufhin eine zweite Person gegen die Tür hämmerte.

‚Wie im Kindergarten… Mein Gott…’

„Sakura??? Ist Naruto bei dir??“, rief Kakashi.

Nach einem Kurzen Blick zu Naruto rief sie zurück: „Nein ist er nicht!“

Dann wurde es still, und Sakura hätte Naruto gerne mit einem ihrer tödlichen Blicke töten, doch leider wollte das nicht so wirklich funktionieren. Einige Minuten später schmiss sie ihn raus, und als sie dann auf die Uhr schaute, stellte sie fest, dass sie nur noch 15 Minuten hatte.
 

Sie legte sich wieder aufs Bett, und ging zehn Minuten später los in richtung Speisesaal.

Es war ein sehr edeler Raum, drinnen war ein ziemlich großer Tisch. An dem einen Ende war ein Platz, der eindeutig für den Kazekage war, daneben waren wohl anscheinend Plätze für Temari und Kankuro. Der Tisch war bereits gedeckt, das Essen sah köstlich und irgendwie edel aus. Sakura war nicht die Erste, Naruto und Kakashi waren schon da, und Sakura setzte sich zwischen sie. Kurz darauf kamen auch der Kazekage und seine Geschwister, und noch zwei weitere, Sakura unbekannte Personen.
 

Gaara stellte ihnen die beiden vor, die eine war seine Assistentin, ihr Name war Nori, ihre Blonden Haare waren zu einem Zopf gebunden, und sie trug eine Brille. Die zweite junge Dame war eine gute Freundin Gaaras. Sie hatte braune Haare, die ihr ins Gesicht fielen, wobei ihr halber Pony blond war. Sie wurde ihnen als Sayu vorgestellt.

Sakura verstand sich von Anfang an gut mit Nori, und sie stellte sehr schnell fest, dass Nori sehr intelligent ist. Sie kümmerte sich unter anderem um Gaaras Finanzen und um seine Termine. Sakura fand ihre Arbeit beim Kazekage ziemlich interessant.

Als sie beim 3. Gang waren, wurde Nori nach draußen gebeten, als sie eine Minute später wiederkam, wechselte sie einige Worte mit Gaara und Sayu, dann setzte sie sich wieder auf ihren Platz und Gaara und Sayu erhoben sich.

„Sayu wird uns jetzt verlassen, sie hat noch einige wichtige Termine“, erklärte Gaara. „Ich werde sie nach draußen begleiten.“ Sayu nickte nur kurz, und Temari und Kankuro begannen zu grinsen. Dann verließen die beiden den Raum Hand in Hand, woraufhin Temari und Kankuro nur einen viel sagenden Blick wechselten. Sakura machte sich wieder an ihr Dessert, es war eine sogenannte ‚Birne Helene’, gedünstete Birnen mit Vanilleeis und Sahne. Sakura kam es so vor, als hätte sie es schon einmal gegessen, jedoch konnte sie sich nicht erinnern, wann das gewesen sein sollte. Sie genoss jeden Bissen.
 

Als sie aufgegessen hatte kam Gaara hinein. ‚Das hat aber lange gedauert…’, dachte Sakura, als ihr auffiel, dass sein Gesicht genauso rot war wie seine Haare.

Naruto sagte sofort: „Hey Gaara, wieso bist du so ro-“ Er brach ab, als Sakura ihm einen heftigen Stoß unterm Tisch versetzte. „Aua, Sakura, wofür war das?“, diese schüttelte nur den Kopf, und sah zu Gaara, dessen Röte wieder einmählich abnahm. Er schaute ein wenig sehr verlegen drein. ‚Ich möchte zu gerne wissen, was die gemacht haben, aber ich kann ihn schlecht fragen’ dachte sie mit zunehmender Neugierde.

Nur wenige Minuten später standen alle auf, und machten sich auf den Weg in ihre Zimmer. Sakura legte sich schlafen, und dachte wie so oft an Deidara. Mit Gedanken an ihn schlief sie schließlich auch ein.

Kapitel 5

Am nächsten Tag war die Abreise. Sakura hatte lange geschlafen, und hatte dementsprechend gut gelaunt aber auch spät gefrühstückt, was ihr einige merkwürdige Blicke seitens Naruto und Kakashi einbrachte. Nach dem Frühstück ging sie Duschen, zog sich frische Sachen an und war Bereit. Kakashi und Naruto waren nach einigen Minuten des Wartens auch fertig, was Sakura sehr überraschte. Sie reisten sogar pünktlich ab, was Sakura noch mehr überraschte.
 

Die 3-tägigie Reise verlief ohne weitere Vorkommnisse, nur, dass Naruto und Sakura des Öfteren zankten, was ja eigentlich üblich war. Dies würde sich wahrscheinlich niemals ändern. Sakura freute sich schon auf zu Hause, ihre Wohnung und ihr Bett. Aber weniger freute sie sich auf Tsunade, die einen mit ihren Stimmungsschwankungen in den Wahnsinn treiben konnte, was auch manchmal körperlich schmerzhaft enden konnte.

Naruto begann den Tag, bevor sie in Konoha ankamen schon zu quengeln, da er es hasste in Konoha eingesperrt zu sein, was Sakura überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Nur zu Hause fühlte sie sich richtig wohl, obwohl ihr Leben dort sehr langweilig war. Sie wollte kein anderes Leben, sie war zufrieden. Was man von Naruto nicht behaupten konnte – im Gegenteil: er wollte weg. Weg aus Konoha, aber auch weg von der Einsamkeit zu Hause. Sakura war sich sicher, dass er eine Freundin brauchte. Egal, das war ja nicht ihre Sache.

In der Ferne sah man schon die Tore Konohas. Sakura lächelte, aber plötzlich hatte sie irgendwie keine Lust mehr, nach Hause zu gehen. Sie wollte dort stehen bleiben, wo sie gerade war, und das tat sie auch. Sie blieb stehen. Verwirrt drehten sich Kakashi und Naruto zu ihr um.

„Was ist los?“, fragte Kakashi, aber Sakura wusste keine Antwort.

„Sakura?“, meldete sich nun auch Naruto.

„Mir… mir geht’s gut. Geht ihr vor, ich bleibe noch eine Weile hier im Wald“, antwortete sie abwinkend. Und schon wieder überraschten die beiden sie: sie hörten auf sie. Sie drehten sich um und gingen nach Hause. Einfach so. Sakura runzelte die Stirn, und ein plötzlicher Sinneswandel steuerte sie auf einen Baum zu, vor dem sie stehen blieb. Seufzend setzte sie sich hin, an den Stamm gelehnt. Sie verstand nicht, was los war mit ihr. Seit wann lies sie sich so von ihrem Unterbewusstsein steuern?

Verträumt riss sie eine kleine Blume aus dem Gras, und sah diese an. Sie wusste nicht wieso, aber sie fand, dass diese einfache Blume wunderschön war. Es war eine Butterblume, die ihre Blütenpracht vor Sakura voll und ganz ausbreitete.

„Eingebildete Blume“, sagte sie, und warf die Blume weg. Sie war ein wenig verwirrt über sich selbst.
 

„Soso… jetzt sprechen wir schon mit Blumen, un?“

Sakura erschrak, und knallte mit dem Hinterkopf gegen den Baumstamm. Den Kopf reibend maulte sie „Auu“, und sah die Person an, die sie so erschreckt hatte. Ihr Blick sollte vorwurfsvoll sein, aber daraus wurde nichts, weil sie erneut erschrak, als sie erst einen schwarzen Mantel mit roten Wölkchen sah, und dann etwas blondes, Grinsendes.

„Oh mein Gott…“, flüsterte sie.

„Ach den meinst du, un… Nein, der bin ich nun wirklich nicht, un“, plapperte er fröhlich drauf los.

Sakura fand das ganze ein wenig merkwürdig, da sie ihn anders in Erinnerung hatte – ernster. Viel ernster. Sie brachte kein Ton zu Stande, und er sah sie schief an.

„Was ist los? Hab ich dich so sehr aus der Fassung gebracht, un? Mehr als die Blume?“, lachte er, und sie warf ihm einen tötenden Blick zu, der ihn zum Schweigen brachte.

Er setzte sich neben sie, auch an den Baum gelehnt, und sah sie von der Seite an – schweigend.

Irgendwann wurde es Sakura zu viel.

„WAS?!“, schnauzte sie ihn an, woraufhin er sie nur mit einem verwirrten Blick musterte.

„Was soll das verdammt, bei unserer ersten Begegnung hast du mir Angst eingejagt, bei unserer nächsten Begegnung küsst du mich einfach so. Neulich machst du mir Angst mit nur einem einzigen Blick! Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?“

Deidara senkte den Blick. „Tut mir Leid, un“, nuschelte er schuldbewusst.

Er kam ihr auf einmal so kindlich vor, nicht mehr wie der Deidara der sie damals gek- nein. Diesen Gedanken wollte sie nicht zu Ende denken. Nicht, wenn er neben ihr war. Obwohl – warum war er eigentlich neben ihr?

„Was machst du überhaupt hier, … Deidara?“, seinen Namen flüsterte sie, aber sie wusste nicht, warum.

Er musterte sie mit einem lüsternen Blick. „Ich… war grade in der Nähe und hab zwischen den Bäumen etwas Rosafarbenes gesehen, un“, log er, und es fiel Sakura wieder ein. Darum ging es also. Darüber hatte er mit seinem Teamkollegen geredet. Es war Absicht, er wollte sie Heute hier treffen.

Wie konnte sie das nicht verstanden haben?

Es war reiner Zufall, dass sie jetzt hier war… oder?

Sie wusste es nicht. Sie wollte es auch gar nicht wissen.

„Deidara?“

„Hm?“

„Ähm… nichts.“ Sie streckte ihm die Zunge raus und kniff dabei die Augen zusammen.

„Muss ich das verstehen, un?“, fragte er stirnrunzeld, worauf sie heftig den Kopf schüttelte. Ihre Haare flogen dabei wild durch die Gegend, und als sie Inne hielt sah er sie an. Hastig wollte sie ihre Haare wieder einigermaßen in Ordnung bringen, aber er hielt sie am Handgelenk fest.

„Lass sie so… un“, sagte er, und sie lies langsam die Hand sinken. Sie musste lächeln, und er lächelte zurück.

Sie wollte ihm seine blonde Strähne zur Seite schieben, aber wieder hielt er ihr Handgelenk fest.

„Was ist los, Deidara?“

„Ich glaube nicht, dass du sehen willst, was sich da drunter befindet, un“, er deutete auf die Strähne.

Erneut lies sie ihre Hand sinken, und lehnte sich wieder an den Baumstamm um stur geradeaus zu sehen. „Ich meine… wenn du willst, dann kannst du ja gucken, un.“

Sie schüttelte den Kopf.

Nachdem sie noch eine Weile so dort saßen, stand Sakura auf, und wollte gehen. Auch er stand auf, und sah ihr tief in die Augen.

„Ich… ich glaube ich gehe besser… es… es ist schon…“, sie schluckte „spät.“

Sie schloss für einen Moment die Augen, spürte, wie seine Lippen ihre Stirn berührten, dann öffnete sie sie wieder. Er lächelte sie an.

„Ich sehe dich wieder?“, fragte sie.

Er nickte, sie drehte sich um und lief in Richtung Konoha Gakure.

Kapitel 6

Und wieder einmal ein langweiliger Tag in Sakuras langweiligem Leben. Es gab heute aber einen Unterschied: sie hatte gute Laune.

Am Morgen ging sie als erstes zur Hokage, um von dieser wie immer angeschnauzt zu werden. Dann ging sie gut gelaunt zum Krankenhaus von Konoha, auf dem Weg begegnete sie Naruto, der auf dem Weg zum Ramen-Stand war. Es war verdammt selten, dass sie nicht kurz davor war, ihm eine reinzuhauen, aber diese Begegnung war eine dieser Ausnahmen. Sie hatte ihn sogar umarmt beim Verabschieden und ‚pass auf dich auf’ gesagt.

Im Krankenhaus half sie ein wenig aus, holte ihr monatliches Gehalt ab, und ging dann nach Hause. Ihre gute Laune war immer noch nicht verflogen, was ihr wirkliche Sorgen machte über ihre psychische Gesundheit, aber erst im Nachhinein. Jetzt ging es vor allem darum, es sich auf der Couch bequem zu machen und einen schnulzigen alten Liebesfilm zu sehen. Auf den ersten folgten ein zweiter und dann ein dritter, bei dem sie schließlich einschlief.
 

In den nächsten Tagen nahm ihre gute Laune nach und nach ab, und nachdem ganze drei Wochen vergangen waren, fragte sie sich, ob Deidara gelogen hatte. Sie fragte sich, ob sie ihn wieder sehen würde. Sie wusste nichts über ihn, aber trotzdem hatte sie Sehnsucht. Sehnsucht nach seiner Stimme.
 

Sie entschied sich, sich selbst auf den Weg zu machen. Es war abends, als sie den Entschluss fasste. Instinktiv nahm sie sich eine Tasche und packte sie nötigsten Dinge ein. Sie holte sich einen Stift und Papier und schrieb ‚Sucht mich nicht, ich weiß nicht wann und ob ich zurückkehre ‘. Dann warf sie sich ihre Tasche auf den Rücken und verlies die Wohnung. Gewiss, ihr Vorhaben war gefährlich, aber sie konnte sich selbst nicht zurückhalten. Sie schlich sich durch die leeren nächtlichen Straßen Konohas und stand nun vor den Toren. Sie waren offen. Sie holte tief Luft, sammelte all ihren Mut und lief durch. Sie ging nach Westen, obwohl sie keine Ahnung hatte, ob dies der richtige Weg war. Sie ging einfach geradeaus. Es war ihr egal, wohin sie ging, sie konnte nicht einfach in Konoha bleiben und so tun als ob nichts wäre. Lieber würde sie im Wald alleine sterben als nichts zu tun.

Irgendetwas zog sie in seine Richtung. Die vorherige Unsicherheit der Richtung bezüglich legte sich schnell wieder. Sie wusste einfach, dass sie auf dem Richtigen Weg war, dass sie zu ihm finden würde. Sie dachte nicht nach, denn dann wäre sie zurück gegangen.

Sie lief und lief, aber der Weg schien kein Ende zu nehmen. Sie lief nun schon 5 Tage. Ihr Proviant ging allmählich zu Ende. Sie dachte aber immer noch nicht daran, umzukehren. Warum auch? Sie war doch so nah an ihm dran, näher als je zuvor. Sie wusste, dass sie nie zurückkehren würde. Entweder würde er sie töten, oder sie würde nie von seiner Seite weichen. Sie bezweifelte selbst die zweite Option.

Sie wusste nicht wo sie war.

Sie begann zu hungern, Tiere wollte sie nicht essen, sie taten ihr zu sehr Leid. Sie konnte nichts essen, dass sie zuvor Lebend gesehen hatte. Am 16. Tag, als sie nach einer Rast auf einer Lichtung weitergehen wollte, ließen ihre Knie nach, sie fiel mit dem Gesicht vorne zu Boden. Langsam verlor sie das Bewusstsein. Das letzte, woran sie sich erinnern konnte waren ihre Tränen, die sich langsam einen Weg über ihr Gesicht bahnten.
 

„Du gehst Feuerholz sammeln!“, sagte Deidara in bestimmendem Ton zu Tobi. „Ich war schon gestern, un.“

Ohne ein einziges Wort des Protestes verlies Tobi das Hauptquartier. Er war es schließlich gewöhnt immer die Drecksarbeit zu machen. Deidara lehnte sich zurück und schloss die Augen. Er dachte an seine letzte Reise nach Konoha Gakure.
 

Flashback:
 

Da stand er nun, vor Konohas Toren, und er hatte keine Ahnung, wo er sie zuerst suchen sollte. Es war Nacht, also hätte er nicht gesehen werden können. Er schlich ein wenig durch die Straßen, ohne eine Idee zu haben, wo sie wohnte. Dann fiel ihm ein, dass er gesehen hatte, wie sie in Kusa Gakure die Menschen geheilt hatte. Sie war also eine Medic-Nin. Er ging auf nun zielstrebig auf das Krankenhaus von Konoha zu. Nachts war dort nicht viel los, und er schlich sich durch den Eingang. Es war niemand zu sehen. Er schlich sich hinter die Rezeption und durchsuchte die Akten. Sakura Haruno. Ihr Name, ihre Adresse und weitere Informationen über sie. Er nahm die komplette Akte mit und machte sich dann auf den Weg zu ihrer Wohnung. Er brauchte nicht lange, um sie zu finden und er brauchte auch nicht lange um unbemerkt hineinzukommen. Die Wohnung war leer. Sie war nicht da. Er durchsuchte ein wenig ihre persönlichen Dinge, Fotos, Tagebücher. Deidara war nun mal ein neugieriger Mensch. Dann sah er auf dem Küchentisch einen Zettel liegen.

‚Sucht mich nicht, ich weiß nicht wann und ob ich zurückkehre‘

Geschockt starrte er den Zettel an. Als er sich nach einigen Minuten wieder fasste, steckte er den Zettel ein und verschwand.
 

Dies war vor 15 Tagen gewesen. Seitdem konnte er an nichts anderes mehr denken. Er hatte noch ihre Akte aus dem Krankenhaus und den Zettel. Er verstand es nicht. Zum tausendsten Mal zerbrach er sich nun den Kopf darüber. Wo war sie? Die Frage quälte ihn und benebelte seine Gedanken.

Er hörte Tobi hinter sich laut atmen.

„Bist du immer noch nicht losgegangen, un?“, fragte er gereizt und drehte sich um. Das was er sah brachte ihn so sehr aus der Fassung, dass er weder etwas sagen noch sich bewegen konnte.

In Tobis Armen lag sie. Sakura. Sie war ohnmächtig und ihr Zustand schien alles andere als stabil zu sein. „Ich hab sie im Wald liegen sehen“, sagte er unschuldig.

Kapitel 7

Anmerkung: dieses Kapitel ist total schnulzig Oo

naja, ich finds mehr oder weniger in Ordnung^^
 

Dann fasste Deidara sich wieder und sprang auf. Er fühlte ihren Puls, er war schwach. „Sie ist ausgehungert, un“, nuschelte er, nahm sie Tobi aus den Armen und legte sie auf die Couch. Er versuchte sie wach zu rütteln, aber es brachte nichts. Er berührte ihre Stirn mit seinen Lippen, flüsterte ‚Halte durch‘ und rannte durch das Hauptquartier zum Büro von Pein. Er klopfte an und hörte nur ein schroffes „Herein“ von innen. Langsam öffnete er die Tür und stellte sich mitten in den Raum.

„Sie ist hier. Sie scheint allein hierher gefunden zu haben. Sie ist ausgehungert und ohnmächtig“, sagte er kurz.

Pein seufzte. Er hatte gehofft nie wieder etwas von diesem Mädchen zu hören. „Fütter sie, wenn sie aufwacht, etwas anderes kannst du nicht tun. Du darfst Sasori aus eurem Zimmer rausschmeißen und ihr sein Bett geben, aber wunder dich nicht wenn er protestiert“, sagte der Leader.

Deidara hätte sich eigentlich über diese Worte freuen müssen, aber er war viel zu besorgt um Sakura. Er nickte und huschte wieder zum Eingang, wo Sakura immer noch bewusstlos auf der Couch lag.

„Tobi, bereite Sasoris Bett für sie vor!“ befahl er mehr der Maske als Tobi selbst und kniete sich neben Sakura. Er musterte ihr Gesicht und strich ihr eine verdreckte Haarsträhne aus dem Gesicht. Ihr Atem ging flach. Sie musste aufwachen. Er lies den Blick nicht von ihrem Gesicht, als Konan den Raum betrat.

„Nanu?“, sagte sie und sah auf Sakura. „Ist das die Kleine von der du gesprochen hast, Deidara?“, fragte sie mit einem verächtlichen Unterton in der Stimme.

Er nickte.

„Ziemlich verdreckt, nicht wahr?“

Wieder nickte er nur.

„Soll ich sie vielleicht waschen?“, bot sie freundlich an.

Noch immer den Blick auf Sakuras Gesicht geheftet, schüttelte er den Kopf.

„Wenn du meinst… du musst ihren Gestank ertragen… sie riecht ja schon jetzt wie eine Tote.“

Die Worte trafen ihn hart und er willigte ein. Er wollt eicht an ihren Tod denken. Er drohte ihr noch, bevor Konan sie nahm und im Badezimmer mit ihr verschwand. Kurz danach kam auch schon Tobi angelaufen und sagte, er sei fertig mit dem Bett. Es hatte sich schon zwischen den Akatsuki herumgesprochen, dass sie nun einen Gast im Hauptquartier beherbergten. Natürlich waren sie alle neugierig, aber einige ließen es sich nicht anmerken. Deidara schwieg. Er hatte keine Lust zu sprechen. Konan lieh Sakura eines ihrer Nachthemden und frische Unterwäsche, die Sakura zwar zu groß waren, aber es war besser als gar nichts. Nun lag sie in Deidaras Zimmer, in dem Bett, das vorher Sasori gehörte und war immer noch nicht aufgewacht.

‚Du bist viel zu ungeduldig‘, sagte Deidara zu sich selbst ‚Es ist erst zwei Stunden her, seit Tobi sie hierher gebracht hat.‘

Das warten machte ihn verrückt.

Er saß am Fußende des Bettes und starrte Löcher in die Luft. Als sie sich bewegte zuckte er mit seinem Kopf sofort in ihre Richtung und sah sie an. Sie öffnete die Augen und starrte ihn an. Ihr Gesicht war ausdruckslos und eine Welle der Erleichterung überfiel ihn. Er rief Tobi zu sich und sagte ihm er solle sofort etwas zu essen besorgen. Und es dauerte keine Minute als er mit Brot zurückkam. Sakura aß hungrig, und als das Brot weg war, schrie ihr Magen nach mehr.

„Du willst mehr, stimmt‘s?“, fragte Deidara grinsend. Sie traute sich nicht zu nicken, da es ihr unangenehm war. „Tobi kocht, gleich gibt es etwas Warmes.“

„Danke“, flüsterte sie mit rauer Stimme. Sie hatte sich fürs Essen aufgesetzt und konnte ihm jetzt geradewegs in die Augen sehen. Langsam näherte er sich ihr und umarmte sie sanft.

„Ich bin so glücklich, dass du aufgewacht bist“, flüsterte er in ihr Ohr.

‚Warum empfinde ich so viel für ihn? Ich kenne ihn nicht. Ich weiß nichts über ihn. Warum tut er mir so gut?‘ Sie konnte kaum noch klar denken. Sie lag nur schlaff in seinen Armen, und er hatte Angst, ihr weh zu tun, also löste er sich langsam wieder von ihr und sah ihr in die Augen.

„Deidara, ich… ich-“ sie brach ab, da Tobi die Tür öffnete. In der Hand hielt er ein Tablett. Darauf befand sich ein Teller mit Essen, das für 5 Personen gereicht hätte. Außerdem eine Wasserflasche und Besteck.

„Vielen Dank… Tobi“, sagte sie als er das Tablett neben ihrem Bett ablegte. Bei diesen Worten strahlte Tobi unter seiner Maske, was sie nicht sehen konnten und er verlies hüpfend den Raum. Sakura wollte nach dem Besteck greifen, aber Deidara war schneller. Er schnitt mit dem Messer ein Stück von dem Fleisch, das Tobi gebraten hatte ab und hielt es ihr vor den Mund. Sie musste grinsen und öffnete ihn. Deidara fütterte sie bis auf dem Teller nichts mehr übrig war. Dann öffnete er die Wasserflasche und hielt sie ihr an die Lippen. Sie trank ein Drittel der Flasche mit einem Zug leer und legte sich dann wieder hin.

„Allein hätte ich es bestimmt nicht geschafft zu essen“, sagte sie ironisch. Dann setzte sie sich wieder auf und drückte ihre Stirn an seine. Sie sah ihm dabei in die Augen bevor sie sie schloss und ihn leidenschaftlich küsste. Es war ein langer Kuss den beide voll und ganz genossen. Als sie sich voneinander lösten, war ein leichter roter Schimmer auf Sakuras Wangen zu sehen. Ja, sie war verliebt in diesen Mann. Sie wäre fast gestorben für ihn und sie würde es wieder tun.

„Wie hast du eigentlich hierher gefunden?“

„Ich… ich weiß nicht. Ich bin einfach gelaufen, ohne zu wissen wohin.“

„Du wärst fast gestorben, ist dir das klar?“, sagte er nun ein wenig zornig.

„Es tut mir Leid, aber was hätte ich machen sollen? Ich wollte nicht länger dort bleiben und nichts tun.“

„Ich war bei dir zu Hause, nach deinem Verschwinden und ich habe mir das schlimmste ausgemalt“, er war noch immer zornig, aber dann veränderte sie sich in einen flehenden Ton. „Tu so etwas nie wieder, ja?“

„Nur, wenn du dich schlafen legst. Du siehst ziemlich fertig aus.“

Er willigte mit einem Nicken ein und legte sich in sein Bett. Es dauerte nicht lange, bis er eingeschlafen war und Sakura sich zu ihm legte um ihn bei sich zu spüren. Aber sie schlief nicht. Sie war hellwach und versuchte ihre Gedanken zu ordnen.

Als Deidara am nächsten Morgen aufwachte spürte er, dass er nicht alleine war. Er öffnete die Augen und sah Sakura in seinen Armen liegen. Lächeln küsste er ihren Hals und als sie merkte, dass er wach war drehte sie sich zu ihm.

„Was machst du hier?“, fragte er und ihr Blick wurde von einem glücklichen zu einem empörten. Dann stand sie auf und ging hinüber zu ihrem Bett. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah in eine andere Richtung. Nur eine Schmollmund fehlte noch.

„Schon gut, schon gut, ich halte mich fern von dir.“

Bevor er antworten konnte knurrte ihr Magen lautstark und Deidara konnte sich nur mit Mühe ein Lachen verkneifen. „Komm, wir gehen runter, du bist ja immer noch hungrig.“

Sie sah an sich hinunter. „Ich habe keine Klamotten“, flüsterte sie als sie feststellte, dass sie nur in einem luftigen Nachthemd dastand.

„Darum kümmern wir uns später, hier, nimm erstmal den.“ Er streckte ihr seinen Mantel mit den roten Wölkchen entgegen. Er selbst zog sich ein T-Shirt über und so verließen sie den Raum.

In der Küche des Hauptquartiers war nur Itachi, der nach etwas essbarem suchte. Sakura wusste sofort, wer er war, denn die Ähnlichkeit zu Sasuke war verblüffend. Deidara ging gradewegs auf den Kühlschrank zu.

„Omeletts?“, fragte er grinsend in einem zuckersüßen Ton.

Darauf antwortete Sakura mit einer Gegenfrage: „Du kannst kochen?“

Er holte Butter, Eier und einige Gewürze hervor und legte eine Pfanne auf die Herdplatte. Er bedeutete ihr sich an den Esstisch zu setzen und zauberte ihr schnell leckere Omeletts.

Itachi schien ein wenig beleidigt zu sein, da er nichts fand und auch nichts von Sakuras und Deidaras Frühstück abbekam, aber er beschwerte sich nicht. Stattdessen nervte er Sakura mit seinen Todesblicken. Deidara hatte sein Essen schon längst verschlungen als Sakura den ersten Bissen gemacht hatte. Gespannt sah auch er ihr beim Essen zu. Als ihr Teller schließlich auch leer war zog Deidara sie durch die Flure zu einer Tür. Er klopfte an, und von innen trällerte schon eine Frauenstimme „Ich kommeee“, das E langgezogen.

Als die Tür sich öffnete stand eine hoch gewachsene, junge, blauhaarige Frau in einem Akatsuki-Mantel vor ihnen.

„Deidara, du gehst jetzt lieber. Komm Sakura. Ich bin Konan. Ich hoffe die Sachen die ich dir gekauft habe passen…“ Die Frau redete doch tatsächlich ohne Punkt und Komma drauflos und knallte dabei die Tür vor Deidaras Nase zu.

„Probier diesen Rock mal an, der steht dir ganz sicher, und danach dieses Oberteil, okay? Ich habe dir auch Schuhe und eine Tasche für dein Zeug gekauft.“

Sakura hörte ihr gar nicht mehr zu, sie probierte die ihr von Konan vorgelegten Sachen an und stellte fest, dass diese tatsächlich passten. Sie hätte vorher nie gedacht, dass auch eine Frau Mitglied der Akatsuki sein konnte. Sie mochte Konan schon jetzt… außer der Tatsache, dass diese ununterbrochen redete. Das ganze dauerte bis zum Abend, und Konan packte ihr alles in eine große Tasche und setzte Sakura vor die (Zimmer-)Tür. Bevor sie die Tür zuknallte umarmte sie Sakura noch. Sakura machte sich auf den Weg zu Deidaras Zimmer und begegnete auf dem Weg einem kindlichen, jungen Mann mit roten Haaren. Dieser musterte sie mit einem undeutbaren Blick und ging weiter.

Deidara saß auf seinem Bett und starrte abwesend gegen die Wand. Sie ging zu ihm und gab ihm einen innigen Kuss, wobei sie sich auf seinen Schoß setzte und durch sein langes, blondes Haar wühlte. Sie löste sich ganz plötzlich von ihm und verschwand im Badezimmer des Zimmers. Sie schloss die Tür doch drehte den Schlüssel nicht um.

„Sakura?“, fragte Deidara besorgt, da er keine Ahnung hatte, warum das grade so plötzlich war.

„Mir geht’s gut, ich möchte nur duschen!“, rief sie.

„Handtücher sind in der untersten Schublade am Waschbecken!“, sagte er und verlies das Zimmer. Er musste zum Leader. Er klopfte an und wurde hinein gebeten. Als er den Raum betrat saß Pein an seinem Schreibtisch, wie immer, und sortierte einige Unterlagen die vor ihm lagen.

„Hallo, Deidara“, sagte Pein abwesend.

„Darf sie bleiben?“, platzte er sofort mit seiner Frage raus.

„Bleiben?“

„Gibt es eine Möglichkeit, dass sie zu einer von uns wird?“, fragte Deidara jetzt vorsichtiger.

Der Leader seufzte und antwortete: „Du weißt, dass wir darüber abstimmen müssen. Hidan und Kakuzu sind noch auf der Suna-Mission, morgen sind sie sicherlich wieder da. Genieß die Zeit mit ihr.“

Deidara verschwand wieder ohne ein Wort zu erwidern.

Im Zimmer stand Sakura mit nur einem Handtuch bekleidet, das wirklich nur das nötigste bedeckte, da und kramte in der Tasche, die sie von Konan bekommen hatte.

Er starrte sie mit großen Augen an und drehte sich dann wie ein Gentleman um.

„Kannst dich wieder umdrehen“, sagte sie nach etwa einer Minute. Ihre Haare waren noch nass und durchnässten das Oberteil an den Schulter, das sie grade angezogen hatte.

„Was machen wir jetzt?“, fragte sie.

Langsam kam Deidara auf sie zu und sah ihr tief in die Augen. Als sie ganz nah beieinander standen, ging er noch weiter, sodass sie automatisch nach hinten zurückwich. „Was willst du denn tun?“ Sie antwortete nicht. Als sie merkte, dass es hinter ihr nicht weitergeht, weil dort das Bett stand, setzte sie sich drauf. Er lehnte sich leicht über sie um sie zu küssen. Seine Lippen brennten wie Feuer auf ihren. „Ich liebe dich“, flüsterte sie, als sie nach seinem Kuss nach Luft schnappte.

„Ich liebe dich auch“, flüsterte er in ihr Ohr und eine Gänsehaut überfiel sie als er sie langsam Stück für Stück auszog…

Kapitel 8

Poch… poch… poch

Was auch immer dieses Geräusch war, es sollte aufhören! Sakura war sichtlich genervt und öffnete die Augen. Sie lag halb auf Deidara, der immer noch tief und fest schlief.

„Wenn die nicht gleich aufmachen trete ich sie ein“, hörte Sakura eine ihr noch unbekannte Stimme hinter der Tür flüstern.

„Deidara?“, sagte sie und schüttelte ihn ein bisschen. Nur ein Grunzen. „Deidara, wach auf! Deidara!“

Es klopfte wieder.

„Ich… ich bin wach, i-ich komme gleich!“, rief sie zu den Personen hinter der Tür.

„Ihr habt 5 Minuten, dann sollt ihr im Aufenthaltsraum sein, Befehl vom Leader!“, kam es barsch zur Antwort.

„Deidara! Deidara, fünf Minuten!“

Er war immer noch nicht wach. Sie versuchte es anders.

„Deidara, wenn du nicht sofort deine Augen öffnest“, flüsterte sie zuckersüß in sein Ohr. „dann komme ich mit Wasser.“

Wieder nur ein Grunzen.

Also stand sie auf und ging ins Bad. Sie nahm sich einen Becher, legte die Zahnbürste darin an den Waschbeckenrand und füllte den Becher mit eiskaltem Wasser.

„Okay, Deidara. Eins… zwei…“ Keine Reaktion.

„Drei!“, sie kippte den ganzen Becherinhalt über sein Gesicht und er kreischte wie ein kleines, dreijähriges Mädchen. Sakura kicherte.

„Beeil dich, Deidara, in vier Minuten müssen wir unten sein!“, sagte sie und warf ihm ein Handtuch zu.

„Vier Minuten??“

„Ja, beeil dich!“, sagte sie, während sie sich anzog. Sie sprühte nur so vor Glückshormonen und strahlte übers ganze Gesicht.

Er sah sie an und erinnerte sich dabei an die letzte Nacht. Mit einem Grinsen zog auch er sich an und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor sie ihn in den Aufenthaltsraum zog. Die restlichen Akatsuki schienen sichtlich genervt. ‚Die warten bestimmt schon lange‘, dachte Sakura.

Deidara sagte nichts und setzte sich auf einen der beiden freien Plätze, Sakura setzte sich neben ihn.

Pein begann das ganze. „Also gut, ich mach es jetzt kurz: Wer ist dafür, dass unser Gast hier eine Akatsuki wird?“, sagte er auf Sakura deutend.

Sofort lösten sich sämtliche Spannungen im Raum. Die Akatsuki schienen zu sehr belustigt, als dass sie alle hätten ernst bleiben können. Der einzige, der sich wirklich nicht beherrschen konnte war Sasori. Er brach in schallendem Gelächter aus und einige andere stimmten in sein Lachen mit Schmunzeln und Kichern ein.

Nur Deidara, Pein und Konan blieben ernst.

„Ich bin weder dafür, noch dagegen“, sagte Konan sachlich. „Wir wissen kaum etwas über sie und wir wissen auch nicht ob sie gut genug ist, eine Akatsuki zu werden. Wir müssten sie auf die Probe stellen.“

„Sie ist Medic-Nin und hat bei der Hokage persönlich drei Jahre gelernt“, sagte Deidara im gleichen sachlichen Ton wie Konan. Sakura runzelte die Stirn, sagte jedoch nichts. Woher wusste er das? Woher wusste er bei wem und wie lange sie gelernt hatte? Sie sah ihn ungläubig an.

„Medic-Nin“, murmelte Pein nachdenklich. „Nun gut, Deidara, du wirst jeden Tag ein wenig mit ihr trainieren und jeder von euch wird mindestens ein Mal dabei zusehen. In vier Wochen wird abgestimmt. Irgendwelche Einwände?“, er sah prüfend jedes Gesicht der Akatsuki an, doch niemand sagte etwas. „Gut, ich habe zu tun.“ Mit diesen Worten verschwand er in seinem Büro.

Sakura war wie gelähmt. Sie rührte sich nicht, bis alle verschwanden und sie und Deidara allein waren.

„Geht es dir nicht gut?“, fragte er besorgt und Sakuras Starre löste sich beim Klang seiner Stimme.

„Ich soll eine Akatsuki werden?“, giftete sie ihn an.

Er war überrascht über ihren Tonfall. „Bin ich denn so schlimm?“, fragte er verdutzt.

„Nein, ich… ich…“ Sie schüttelte hastig den Kopf. „Ich kann das nicht“, sagte sie, stand auf und ging hastig zum Zimmer zurück, warf sich auf ihr Bett und starrte stur gegen die Decke.

„Sakura, ist das dein Ernst?“, begann er, aber sie lies ihn mit einem Blick verstummen.

„Ich muss das ganze erstmal verarbeiten“, sagte sie und starrte wieder zur Decke. Er zuckte mit den Schultern und lies sie allein.
 

‚Ich und eine Nuke-Nin? Soll ich wirklich so weit für ihn gehen? Nie wieder nach Konoha… habe ich überhaupt eine Wahl?!‘ Sie riss vor Schreck die Augen auf. ‚Kann ich überhaupt ablehnen? Kann ich einfach sagen, ich will zurück?‘ Sie wusste die Antwort. ‚Sie würden mich nicht gehen lassen.‘

Langsam und benommen setzte sie sich auf und lief Deidara hinterher. Als sie im Gang stand hörte sie ihn schon rumschreien. Er stand in der Küche mit dem jungen, rothaarigen Mann und sie sahen sich gegenseitig mit Todesblicken an. Sakura schlich sich näher heran und lehnte sich an eine Wand, sodass sie zwar nichts sehen, aber alles deutlich mithören konnte. Gespannt lauschte sie.

„Wir können sie doch nicht dazu zwingen, eine von uns zu werden! Und was passiert, wenn alle gegen sie stimmen? Ich kann das nicht zulas-“ Sasori brachte Deidara mit einer Handbewegung zum Schweigen.

„Sakura, du kannst dich ruhig zu uns gesellen, du brauchst dich nicht zu verstecken. Keine Sorge, ich beiße nicht“, sagte Sasori nun in einem ruhigen und freundlichen Ton. Sakura schluckte, atmete tief durch und betrat langsam und unsicher die Küche. Sie warf einen Seitenblick auf Deidara der erzürnt das Gesicht des anderen anstarrte, dieser jedoch lächelte Sakura an und reichte ihr die Hand.

„Ich bin Sasori, Deidaras Team-Partner. Wer du bist, wissen hier ja alle schon.“

Sakura nickte kurz und nahm seine Hand, danach tastete ihre andere Hand nach Deidaras, die zu einer Faust geballt war. Sanft streichelte sie darüber, bis er die Faust lockerte und sie seine Hand halten konnte. Dann drehte sie sich zu ihm.

„Deidara…“ begann sie leicht stotternd. „Ich werde mein bestes geben. Ich werde es schon schaffen, dass ich bleiben darf. Ich werde alles tun um eine Akatsuki zu werden. Versprochen…“

Sasori verzog angeekelt das Gesicht bei den Worten und er verschwand. Das ganze ähnelte ihm zu sehr einer kitschigen Liebesgeschichte.

Deidara schwieg, also zog Sakura an seinem Arm. „Komm schon Deidara, wo werden wir trainieren?“

Endlich brachte er ein Lächeln zustande. Er zog sie nach draußen und weiter in den Wald zu einer Lichtung. „Setz dich auf den Boden, ich komme gleich wieder“, sagte er und sie tat was er sagte ohne Einwände. Nur wenige Minuten später kam er zurück mit einem schwerverletzten Reh: ein Kunai steckte tief in seiner Seite.

„Schaffst du es, die kleine hier zu heilen?“, frage er sie mit einem Grinsen. Obwohl sie es abscheulich fand, dass Deidara dem armen, unschuldigen Tier etwas angetan hat, nickte sie. Er legte es vor ihr ins Gras, und sie machte sich gleich an die Wunde. Vorsichtig zog sie das Kunai heraus, dann legte sie ihre flachen Handflächen mit einigem Abstand über die klaffende Wunde.

„Du hast mitten in die Leber getroffen“, sagte sie in einem vorwurfsvollen Tonfall.

„Soll das heißen, das Tier wird sterben? Schaffst du es nicht?“

Sie streckte ihm frech die Zunge raus und konzentrierte sich wieder auf die Wunde. Unter ihren Handflächen erschien nun ein grünes Licht. Es dauerte nicht lange, bis die Blutung stoppte und die Wunde vollkommen verschwand. Nicht einmal eine Narbe blieb.

Sakura wusste, dass nicht jeder dieses Reh hätte heilen können, also schaute sie Deidara mit einem triumphierenden Grinsen an.

„Nicht schlecht“, murmelte er.

Das Reh öffnete die Augen, und Sakura stütze es, als es aufstand.

„Gut“, er stand auf. „Greif mich an.“

„Was?“

„Womit du willst, Kunai, Shuriken, deine Fäuste, egal.“

„Deidara, ich kann dich nicht angreifen“, erklärte sie und konzentrierte sich dabei darauf, ruhig zu bleiben. Er wusste, dass das kommen würde.

„Eben hast du mir etwas versprochen, erinnerst du dich?“

„Aber… also gut.“ Sie rannte auf ihn zu. Als sie nah genug an ihm dran war holte sie mit der rechten Faust zum Schlag aus und fixierte sein Gesicht. Er wich ihr problemlos aus, und auch bei den nächsten Versuchen traf Sakura nicht.

Als es Deidara zu langweilig wurde, packte er sie an den Handgelenken.

„Ich weiß genau, dass du das besser kannst“, sagte er in tadelndem Ton.

Sie schnaubte und folgte dann Deidaras Blick, der auf etwas hinter ihr gerichtet war.

„Hidan! Sie will mich nicht richtig angreifen, aber dich wird sie sicher angreifen. Gut, dass du kommst!“, rief Deidara gleich.

„Warum sollte ich mich angreifen lassen?“, rief er verärgert.

„Weil du unsterblich bist verdammt!“, schrie Deidara nun. Dann bedeutete er Sakura, ihn anzugreifen, und erneut nahm sie Anlauf, ballte aber diesmal die linke Faust und traf ihn direkt auf die Nase. Sie war zu schnell für ihn. Dann machte sie gnadenlos weiter, prügelte auf ihn ein, hauptsächlich in sein Gesicht. Sie hörte erst auf, als er, nachdem schon mehrere Minuten vergangen waren sie von sich schubste.

Sie hielt inne.

„Deidara, hetz sie nicht auf mich, wenn ich nicht bewaffnet bin!“, sagte er erzürnt und renkte sich das Kinn wieder ein.

„Sakura, bist du so freundlich und heilst ihn?“, sagte Deidara in zuckersüßem Tonfall, bei dem Sakura fast dahin geschmolzen wäre. Sie ging also zu Hidan und legte ihn auf das feuchte Gras. Sie hatte sein Gesicht ganz schön zugerichtet. Problemlos heilte sie seinen gebrochenen Kiefer, seine gebrochene Nase und platzierte sie restlichen Teile, die nicht richtig lagen an ihren ursprünglichen Platz.

„Ich muss schon sagen, nicht schlecht“, sagte er und musterte Sakura. „Ich bin gleich wieder da.“

„Nein Hidan, du bleibst hier. Wenn du dich vernünftig wehrst, dann wirst du dir garantiert nichts brechen. Dafür brauchst du deine Sense nicht.“

Hidan verdrehte sie Augen, drehte sich aber wieder um und stellte sich in Kampfposition. Sakura rannte wieder auf ihn zu. Diesmal wollte sie ihm ihr Schienbein in die Rippen rammen, doch er blockierte ihren Angriff, indem er ihr Schienbein mit seiner Hand festhielt. Dann schleuderte er sie hoch, und verfechte mit der rechten Faust nur knapp ihren Bauch. Sie konnte rechtzeitig mit einem Rückwärtssalto ausweichen. Leichtfüßig landete sie einige Meter von ihn entfernt. Dann zückte sie ein Kunai, sprang in die Luft und zielte auf seinen Kopf. Er wich mit Leichtigkeit aus, und als sie wieder auf den Boden kam, rammte sie beide Fäuste in die Erde. Der Boden vor ihr zerbrach Stück für Stück in Brocken, bis vor Hidans Füße. Natürlich bebte der Boden dabei, und als Hidan dadurch schwankte, nutzte sie die Gelegenheit und stand plötzlich hinter ihm und hielt ihm ein weiteres Kunai an den Hals.

Sie suchte nach Deidaras Blick, der ihr, als sie ihn fand, aufmunternd zunickte. Ohne eine weitere Sekunde zu zögern rammte sie es ihm in den Hals und lies ihn unsanft auf den Boden fallen.

Sakura hatte nicht bemerkt, dass Tobi und Kakuzu zum zusehen gekommen waren. Tobi war vollkommen außer sich, er klatschte und jubelte aufgeregt. Sakura lächelte, kniete sich zu Hidan und heilte ihn, obwohl er sie dabei verärgert ansah. Für einen normalen Menschen wäre keine Rettung mehr möglich gewesen.

Als sie fertig war zog Deidara sie an den Händen hoch und sah ihr einige Momente in die Augen bevor er sie küsste. „Das war gut.“

„Danke…“, murmelte sie.

„Das reicht erstmal für heute, lass uns reingehen.“

Kapitel 9

Die nächsten Wochen bewiesen sich als sehr ereignislos. Sakura gab ihr Bestes bei ihrem Training und trat gegen jeden Akatsuki mindestens einmal an. Deidara bestand darauf, sich besonders auf ihre Ausdauer zu konzentrieren, doch diese Meinung konnte Sakura nicht teilen. Sie fand nicht, dass sie schnell außer Atem kam. Sie brach sich einmal ein Bein im Kampf gegen Itachi und verstauchte sich öfters das Handgelenk oder Kugelte sich den Arm aus, doch diese Verletzungen waren nicht allzu schlimm. Für sie zumindest nicht. Jedes mal, wenn sie auch nur einen kleinen Blauen Fleck hatte, sah sie in Deidaras Augen, wie er litt. Sakura nahm das ganze zwar ernst, fand es dennoch lustig.

Wenn sie und Deidara alleine waren, dann war es für Sakura wie im Traum. Sie liebte ihn und sie konnte sich ein Leben ohne ihn kaum noch vorstellen. Eigentlich dachte sie gar nicht über eine Zukunft ohne ihn nach. Sie sah sich an seiner Seite, als Akatsuki. Diese Liebe war merkwürdig, strange. Aber sie war stark.

„Pfannkuchen oder Omeletts?“, rief Sakura durch das Hauptquartier der Akatsuki.

„Omeletts“, sagte Deidara, der grade Tomaten schnitt.

„Omeletts“, hörte man Hidan und Kakuzu im Chor aus dem Aufenthaltsraum rufen.

„Pfannkuchen“, sagte Konan, die grade die Treppen runter gerannt kam.

Dumpf vernahm man Itachis und Kisames stimmen durch die Tür von deren Zimmer: „Pfannkuchen!“

„Sasori???“ Sakuras Stimme hallte an den Wänden wieder.

„Pfannkuren!“, schrie er zurück und setzte noch ein „mit Nutella!“ hintendran.

„Ich will Omeletts“, sagte Pein ruhig, der grade in die Küche kam. „Und Tobi will auch Omeletts, er kommt gleich.“

Sakura nickte. „Und Zetsu will wahrscheinlich wieder beides… bin schon dabei…“

Sakura griff sich die Zutaten, murmelte dabei zu Pein, dass sie wieder einkaufen müssten, und machte sich ans Kochen. Sie hatte sich in dieser Woche schon öfters gefragt, wie die Akatsukis hier, ohne jemanden der kochen konnte, überleben konnten, und wieder beschäftigte sie sich mit dieser Frage. Gut, Deidara konnte auch kochen, zwar nicht sehr viel aber für ein Frühstück könnte es reichen, und Tobi machte sowieso alles, was man ihm sagte. Egal ob er es konnte oder nicht. Grade als sie fertig war trudelten die anderen auch schon ein und setzten sich auf ihre Stammplätze. Deidara hatte den Rest schon auf den Tisch gestellt: Käse, Wurst, Marmelade, alles was man für ein Frühstück brauchen konnte. Zetsu kam auch pünktlich mit den Brötchen, die er kaufen sollte und schon saßen sie alle am großen Esstisch der Akatsuki und reichten die Orangensaft-Flasche und den Kakao rum.

Bevor Sakura hierher gekommen war hätte sie nie auch nur im Traum daran gedacht, dass die Akatsuki so menschlich und so nett sein konnten. Sie waren wie eine Familie und Sakura fühlte sich total wohl unter ihnen. Die Vorstellung, eine von ihnen zu werden schien ihr schon lange nicht mehr so unmöglich wie anfangs.

„Pein?“, fragte Deidara.

„Hm?“, murmelte er mit vollem Mund.

„Wer macht heute den Abwasch?“

Pein grinste: „Itachi und Tobi“

Itachi verschluckte sich an seinem O-Saft-Glas. „Was?“

„Alle anderen waren schon. Ihr seid dran, ich will kein Rumgenörgel!“

Brummend konzentrierte Itachi sich wieder auf sein Essen.
 

Als Sakura nach dem Essen auf ihrem Zimmer war wurde ihr plötzlich total übel und ein Schwindelgefühl machte sich in ihr breit. Sie rannte schnell ins Bad und lehnte sich über die Kloschüssel, aber sie brach nicht. Falscher Alarm?

„Was ist los?“, fragte Deidara verdutzt, der ins Badezimmer schaute um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung war.

„Nichts, mir geht’s gut. Mach dir keine Sorgen.“

„War dir schlecht? Hast du was falsches gegessen?“, fragte er entsetzt.

„Nein, nein, mir geht’s gut“, sagte sie abwinkend.

Er runzelte die Stirn, sagte jedoch nichts.

„Es ist wirklich nichts“, sagte sie nochmals und küsste ihn auf die Stirn.

„Mir wäre es trotzdem lieber, wenn wir heute nicht trainieren würden…“

„Deidara, mir war nur ein bisschen schlecht, das kann jedem mal passieren!“, aber sie wusste, dass er nicht diskutieren würde. Also gab sie nach. „Na schön und was machen wir dann?“

„Hm… Einkaufen. Der Kühlschrank ist fast leer… Ich geh Pein schon mal Bescheid sagen, mach du dich fertig.“
 

Eine halbe Stunde später liefen die beiden Hand in Hand durch den Wald. Sakura sah noch mal die mehrere Meter lange Einkaufsliste an und runzelte bei einigen Punkten die Stirn. Jeder schrieb drauf, was er haben wollte, und da waren schon merkwürdige Dinge dabei. Zum Beispiel wollte Tobi ein Wörterbuch haben. Italienisch-Deutsch. Konnte er Italienisch? Konnte er überhaupt lesen? Doch sie entschied sich, wirklich alle Wünsche auf der Liste zu erfüllen… sofern es ihr möglich war. Beide steckten ihre Stirnbänder weg, damit sie nicht zu sehr auffielen, und Deidara hatte sein Mantel im Hauptquartier gelassen. Sie sahen mehr oder weniger wie normale Bürger aus.
 

„Deidara, ich glaube wir haben alles. Wir brauchen nur noch Tomaten und… frisch gepressten Orangensaft?“, sie runzelte die Stirn.

„Tobi…“, seufzte Deidara. „Es gibt einen Laden hier in der Nähe, Tobi akzeptiert nur Orangensaft von dort. Geh du doch schon mal die Tomaten kaufen, ja?“ Er schnappte sich die gefühlten 10 Beutel an Lebensmitteln und Akatsuki-Sonderwünschen und war weg. Sakura schlurfte also über den Markt und es dauerte nicht lange, bis sie jemanden fand, der Tomaten verkaufte.

„Hallo. Ich hätte gerne 10 Kilo Tomaten“, sagte sie kurz zu dem Mann der hinter dem Tomatenberg stand.

„10 Kilo?“

„10 Kilo.“

Der Mann runzelte überrascht die Stirn und fragte ungläubig: „Wie wollen Sie denn 10 Kilo Tomaten tragen?“

„Lassen Sie das mal meine Sorge sein.“ Sie blieb freundlich.

Sie bezahlte, und grade, als sie ihm die Tüten abnehmen wollte trat erneut ein starkes Schwindelgefühl in ihr auf. Sie fand nichts zum festhalten, griff um sich. Als sie grade drohte zu Boden zu fallen, wurde sie aufgefangen.

Deidara.

„Sakura? Geht’s dir gut? Wir müssen weg hier! Du wirst gesucht, wurdest als vermisst gemeldet“, flüsterte er ohne zwischendurch Luft zu holen. Ein wenig benommen öffnete sie die Augen um ihn verwirrt anzuschauen. „Vermisst?“ Er nickte nur und hob sie hoch. An seinen Armen noch immer die Beutel. Dann lächelte er dem Tomatenverkäufer zu und rannte los in Richtung Wald. Es dauerte nicht lange, bis sie weit genug weg waren und er Sakura absetzte. Ihr war während Deidara mit ihr gerannt war übel geworden. Sie setzte sich an einen Baum und sah eine Weile nach oben. Bis sie sich wieder beruhigt hatte sagte sie kein Wort. Deidara auch nicht. Sie beschloss, das Schweigen zu brechen: „Deidara ich… wir… müssen reden.“

Das verunsicherte Deidara ein wenig. „Wir müssen reden? Über was denn?“

„Ich…“ sie holte tief Luft. „Ich glaube ich bin… schwanger…“

‚Jetzt ist es raus‘, dachte Sakura und sah, wie sich Deidaras Gesichtsausdruck mit einem Schlag veränderte.

Kapitel 10

… „Deidara?“, fragte sie besorgt, nachdem er sie mehrere Minuten nur ausdruckslos angestarrt hatte.

„Hmpf.“ Er griff nach ihrer Hand, zog sie nach oben und lief einfach los in Richtung Hauptquartier.

Kein Wort. Kein einziges.

„Deidara?“, fragte sie erneut während sie mühsam versuchte Schritt zu halten. Er antwortete nicht, lief einfach weiter. Sie tat es ihm nach, tat so, als ob seine Reaktion das normalste der Welt wäre. Innerlich aber schrie sie: ‚Sag was! Irgendwas!‘

Als sie ankamen legte er die Einkäufe vor der Küche ab und verschwand.

„Tobi?“, rief Sakura sofort und höre auch gleich die angerannt kommenden Schritte. „Räumst du das Zeug ein? Danke.“ Sie wartete gar nicht erst auf seine Antwort, sie lief direkt ins große Badezimmer des Hauptquartiers. Sie schloss ab und lehnte sich an die Tür.

‚Verdammt!‘, dachte sie verzweifelt. ‚Verdammt, verdammt, verdammt!‘

Als sie sich ein wenig beruhigt hatte spülte sie sich das Gesicht mit klarem Wasser und erschrak, als es an der Tür klopfte.

„Sakura? Sakura, bist du da drin?“ Konans Stimme.

„Ja“, war ihre langsame und seufzende Antwort.

„Kommst du raus?“

Sakura schloss auf und Konan führte sie in ihr Zimmer und drückte sie auf ihr Bett. Sie selbst stand vor Sakura.

„Schwanger also?… Du weißt, dass Deidara nicht grade erfreut darüber ist, oder?“, begann sie.

„Ich hätte seine Reaktion wohl kaum anders deuten können.“

„Er will nicht, dass du das Kind bekommst. Ich mische mich zwar ungern ein, es ist eure Sache, aber es wäre klug das Kind abzutreiben.“

Abtreiben. Soweit hatte Sakura noch gar nicht gedacht. Moment… Abtreiben??

„Abtreiben?“, fragte sie schockiert. „Konan, ich weiß nicht mal, ob ich wirklich schwanger bin.“

„Trotzdem ist es möglich. Außerdem merkt man es als Frau, wenn sich im Körper etwas verändert. Es liegt ganz bei dir, aber denk an die möglichen Konsequenzen. Du bist noch 3 Wochen auf Probe bei uns und du kannst nicht wissen, was noch passieren wird. Erst in 2 Wochen lässt sich mit Gewissheit sagen, ob du wirklich schwanger bist. Aber ich denke du weißt es bereits.“

„Wo ist er?“

„Er hat sich in eurem Zimmer eingeschlossen.“

Ohne ein weiteres Wort stand sie auf und verlies das Zimmer. Sie lief durch die Flure, bis sie vor ihrem eigenen Zimmer stand. Sie klopfte zaghaft. Nichts. Sie klopfte noch mal, diesmal fester und lauter.

„Deidara, bitte mach auf.“

Stille. Ihre Augen wurden feucht und sie viel auf die Knie.

„Deidara…“ schluchzte sie nun. Dann hörte sie Schritte auf der anderen Seite der Tür. Sie wusste, dass er nun direkt vor ihr stand. Zwischen ihnen war nur die Tür. Sakura verfluchte sie innerlich.

„Ich will kein Kind, Sakura.“ Er flüsterte zwar, aber sie konnte jedes Wort deutlich verstehen, und jedes einzelne Wort stach ihr ein Dolch ins Herz.

„Mach auf“, flüsterte sie mit zittriger Stimme und war trotzdem überrascht, als sie hörte, wie er den Schlüssel umdrehte.

Er öffnete die Tür, sah kalt zu ihr runter und ging zu seinem Bett.

Langsam stand sie auf und setzte sich ihm gegenüber auf ihr eigenes Bett.

„Ich brauche keine Veränderung in meinem Leben. Ich bin zufrieden.“

„Was, wenn ich das Kind will?“

Er sah auf und sein Blick jagte ihr Angst ein. „Ich würde dich hier rausjagen, wenn die anderen dich nicht längst getötet haben, weil du die ‚Probezeit‘ hier nicht bestanden hast.“ Sein Ton war eiskalt und seine Worte jagten ihr einen Schauer über den Rücken. Sie war zunächst nicht in der Lage zu antworten. Als sie sich wieder fasste sagte sie: „Wenn ich wirklich schwanger bin und hier bleiben kann werde ich abtreiben, aber wenn die Mehrheit gegen mich stimmt werde ich flüchten. Du wirst mich nie wieder sehen und ich werde dein Kind zur Welt bringen und es großziehen.“ Ihre Stimme zitterte, trotzdem klangen ihre Worte entschlossen. Ihm gefielen sie ganz und gar nicht.

„Bisher weiß es nur Konan, wir behalten es zunächst für uns.“

Sakura nickte und legte sich mit dem Rücken zu ihm auf ihr Bett. So konnte er ihre Tränen nicht sehen. Es waren stumme Tränen, die sich über ihr Gesicht bahnten. Mit der Hand auf ihrem Bauch und auf einem von Tränen durchnässten Kissen schlief sie schließlich ein.
 

Sie fiel in einen unruhigen Schlaf. Voller Angst vor Verlust und Verfolgungswahn. Mehr wusste sie nicht mehr, als sie mit einem Schrecken aus dem Schlaf gerissen wurde. Dieser Schrecken befand sich in ihrer Traumwelt und nicht in der Realität.

Sie erinnerte sich an einen Text, den Tsunade ihr mal zu lesen gegeben hatte.
 

…Träume im Schlaf verarbeiten unbewusste Probleme. Wenn man sich nach dem Aufwachen an sie erinnert, hat das Gehirn keine Lösung gefunden. Wenn man sich jedoch nicht an sie erinnert, dann gibt es eine Lösung…
 

Sie dachte nicht weiter daran und sah aus dem Fenster. Sonnenuntergang. Sie hörte ihren Magen knurren. Dann drehte sie sich um und sah, dass Deidara in seinem Bett lag, die Augen auf sie gerichtet. Sie sah wie sie im Licht der untergehenden Sonne schimmerten. Sie waren so schön!

Sie holte tief Luft und rief nach Tobi. Er solle ihr etwas zu Essen bringen, irgendwas. Es dauerte nicht lange, bis er wieder da war und zwei belegte Brote auf einem Teller hineinbrachte.

„Danke“, sagte sie und biss sofort in das erste Brot rein.

„Willst du auch was?“, fragte sie Deidara. Er schüttelte den Kopf. Sie ging zu ihm und hielt ihm das zweite Brot vor den Mund. Er öffnete ihn und biss ein Stück ab, bevor er es ihr abnahm. Dann setzte er sich auf und zog sie auf seinen Schoß.

„Es tut mir Leid“, sagte er und sah ihr in die Augen.

Sie sah weg. „Schon gut, es ist ja nur mein Kind“, entgegnete sie ihm zynisch. Sie war noch immer wütend. Deidara seufzte, drückte ihr einen Kuss auf die Wange und aß sein Brot weiter. Als sie sah, dass er es bereits aufgegessen hatte, hielt sie ihm ihres hin. Ihr war plötzlich der Appetit vergangen. Er legte es auf den Teller, den sie immer noch in der Hand hielt, legte ihn zur Seite und schob sie sachte auf das Bett. Er legte sich neben sie und strich ihr durchs Haar, als er ihr Gesicht beobachtete.

„Ich liebe dich“, sagte sie und wartete auf seine Antwort. Er schwieg, stand auf und verlies das Zimmer. Er lief zum Aufenthaltsraum. Nur Sasori war dort, saß in einem Sessel und las ein Buch, das schwarz gebunden war. Er setzte sich ihm gegenüber. Deidara konnte keinen Titel entdecken. Er starrte gegen die Wand während Sasori von Zeit zu Zeit weiterblätterte. Die Zeit verging. Erst nach einigen Stunden klappte Sasori das Buch zu und sah sich verwirrt im Raum um.

„Oh“, begann er verdutzt. „du auch hier?“

Deidara deutete nur leicht ein Lächeln an, lies dann die Mundwinkel wieder hängen.

„Was ist los?“

„Nichts. Was liest du da?“

„Nichts.“

Wider starrte Deidara gegen die Wand, Sasori tat es ihm nach. Weitere 10 Minuten des Schweigens.

„Sakura ist schwanger…“, sagte Deidara abwesend.

„Was?“, fragte Sasori ungläubig.

Wieder Stille.

„Also werden die nächsten Trainingsstunden nicht stattfinden?“, das war eher eine Feststellung als eine Frage. „Und du willst das Kind?“, und wieder mehr eine Feststellung als eine Frage.

Deidara schüttelte langsam den Kopf.

„Und sie will es?“

Ein nicken. „Als Akatsuki würde sie es abtreiben, ansonsten will sie fliehen und es austragen.“ Seine Stimme war emotionslos, leer.

„Und wer weiß es schon?“

„Nur Konan und du.“

„Pein nicht? Du solltest zu ihm gehen…“

Kapitel 11

Sakura versuchte sich in den nächsten Tagen wie immer zu verhalten. Sie wollte sich nichts anmerken lassen. Alles, was sie jetzt noch tun konnte war nett zu den Akatsuki zu sein, zu versuchen, sich gut mit ihnen zu vertragen. Sie wusste nicht, was sie sich mehr wünschte: bei ihrem Geliebten zu bleiben, dafür aber auf ihr wahrscheinlich einziges Kind, das sie in diesem Leben gebären könnte anzutreiben, oder ihren Geliebten zu verlassen, und glücklich mit ihrem Kind zu werden. Sie wusste nicht, ob sie ohne ihn glücklich werden könnte. Sie wollte immer ein Kind haben, aber sie hätte nie gedacht, dass sie dafür ein so großes Opfer bringen müsste. Ihre Liebe zu Deidara war vielleicht frisch, aber sie war stark.

Natürlich wusste sie, dass wenn die meisten Akatsuki gegen sie stimmen würden, sie versuchen würden ihr das Leben zu nehmen. Und nicht nur ihr, sondern auch ihrem Kind. Die Flucht könnte gefährlich werden, und ohne Deidaras Hilfe wäre es gar nicht möglich. Aber würde er ihr helfen?

Pein war über die vermutliche Schwangerschaft informiert - natürlich war er das.
 

„Nichts!“, rief Sakura, als sie grade im Bad war. Es war die dritte Woche und ihre Regel war seit zwei Tagen fällig.

„Gar nichts, Deidara!“

Etwa eine Minute später öffnete sie die Badezimmertür und sah, wie Deidara im Zimmer auf und ab ging. „Es tut mir ja Leid…“, log sie. Sie war froh, schwanger zu sein, denn egal, was passieren würde, es war eine Absicherung, dass sie etwas von ihm behalten könnte. Er wusste genau, dass sie log, also würdigte er sie keines Blickes.

„Ich gehe etwas essen“, sagte sie und ging in die Küche. Sie nahm sich einen Erdbeerjoghurt, ein mit Käse belegtes Brot und ein Glas Milch aus dem Kühlschrank. Das würde für zwischendurch reichen.

Sie wusste, dass sie nicht bis zur Abstimmung warten konnte, denn dann wäre es zu spät. Sie musste vorher schon Bescheid wissen, wer für und wer gegen sie stimmen würde. Wie sollte sie das herausfinden? Vielleicht sollte sie Konan um einen Gefallen bitten. Nur noch eine Woche. Die Zeit wurde knapp.

Sie stellte ihren Teller und das leere Glas neben die Spüle und ging zu in Konans Zimmer. Sie war im Bad, sie duschte. Sakura setzte sich also auf einen kleinen Stuhl, der immer in der Ecke des Raumes stand und wartete. Inzwischen sah sie in Konan eine gute Freundin, und sie war sich sicher, dass sie ihr vertrauen konnte. Sakura hörte wie das Wasser abgestellt wurde und Konan aus der Dusche stieg. Wenige Momente später ging die Badezimmertür auf und Konan kam in ein Handtuch gewickelt und mit nassen Haaren ins Zimmer.

„Oh. Hey Sakura.“

„Hey Konan.“

Konan begann sich umzuziehen. „Was ist los? Du siehst so nachdenklich aus.“

„Konan, ich muss dich um einen Gefallen bitten. Die Abstimmung nächste Woche… ich muss vorher schon wissen, wer für und wer gegen mich stimmt.“

Konan hielt in ihrer Bewegung inne. „Und ich soll die anderen ausfragen?“

Sakura nickte. „Am besten du leitest eine Diskussion ein und merkst dir einfach wer dafür und wer dagegen stimmen wird. Ich hoffe, ich verlange nicht zu viel...“, fügte sie noch unsicher hinzu.

Konan zog sich weiter um und antwortete zunächst nicht. „Alles klar. Aber Deidara darf nicht dabei sein, und du auch nicht. Vielleicht kann ich sie alle heute im Aufenthaltsraum zusammentrommeln. Ich werde versuchen, aber ich kann dir nichts versprechen, Sakura. Wie geht’s deinem Bauch?“, fragte sie lächelnd.

„Meine Regel ist immer noch nicht gekommen. Ich glaube du hattest Recht. Ich müsste nur noch einen Bluttest machen, ich glaube das werde ich heute noch erledigen. Tsunade hat mir gezeigt, wie man das ohne Mikroskop sehen kann.“

„Naja, du bist hier die Ärztin. Du sagst mir dann Bescheid, verstanden?“, sagte sie in einem drohenden Ton.

„Natürlich“, sagte Sakura lachend.

Sie ging zurück zu Deidara, der sich inzwischen wieder abgeregt hatte. Als er sie sah ging er auf sie zu und küsste sie. Sie war überrascht, denn seit zwei Wochen hatte er es gemieden, sie auf die Lippen zu küssen, und jetzt… er war so leidenschaftlich. Als er begann ihre Bluse aufzuknöpfen hielt sie seine Handgelenke fest und löste sich von seinen Lippen.

„Woher der Sinneswandel?“

„Wir können nicht wissen, was uns noch bevorsteht“, erklärte er und küsste sie wieder. Diesmal hielt Sakura ihn nicht davon ab, ihre Bluse aufzuknöpfen. Er war sehr leidenschaftlich, und Sakura nahm sich vor, ihm eine perfekte Nacht zu schenken. Sie steuerte auf ihr Bett zu, machte seine Hose auf und drückte ihn dann drauf. Seine linke Hand war an ihrem Nacken, und sie spürte, wie sein zweiter Mund begann, sie dort zu küssen…
 

Sakura wachte mit einer enormen Übelkeit auf und rannte schnell ins Bad, wo sie sich übergab. Sie spülte ihr erbrochenes weg und wusch sich dann erstmal das Gesicht. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es erst 5 Uhr morgens war. Sie seufzte. Sie wusste genau, dass sie jetzt nicht mehr schlafen können würde, also beschloss sie es schnell hinter sich zu bringen. Sie wollte wissen, ob sie wirklich schwanger war. Sie brannte darauf, es zu erfahren.

‚Ziemlich praktisch, dass ich ein Medic-Nin bin‘, dachte sie, als sie nach der Spritze kramte, die bei den Sachen, die sie aus Konoha mitgenommen hatte dabei sein müsste. Als sie sie endlich gefunden hatte ging sie in die Küche, nahm einen Topf, füllte Wasser hinein, stellte den Topf auf den Herd und legte die Spritze hinein. Es dauerte nicht lange, bis das Wasser anfing zu kochen. Sie nahm sie hinaus und ging wieder ins Bad. Sie stach sie in ihren Oberarm und zog sich ein wenig Blut hinaus. Dann füllte sie das Blut in ein Reagenzglas und untersuchte es. Es dauerte nicht lange, bis sie wusste, dass sich Peptidhormone in ihrem Blutserum befanden. Sie war schwanger, daran zweifelte sie nun gar nicht mehr. Sie wusste, wie früh es noch war, trotzdem rannte sie voller Aufregung zu Konans Zimmer und klopfte gegen die Tür. Keine Reaktion. Dann begann sie zu hämmern, bis sie Konans verärgerte Schritte im Zimmer hören konnte.

Konan riss die Tür auf und schrie: „Was ist?“

„Ich bin schwanger!“, sagte Sakura strahlend und hielt Konan ihr Blut im Reagenzglas vor die Nase.

Konan schüttelte nur den Kopf und trat zur Seite, damit Sakura eintrat.

„Du bist dir also ganz sicher?“

Sakura nickte übertrieben.

Konan ging ihr Gesicht waschen und kam dann wieder. „Hör zu, wir müssen reden. Gestern Abend warst du ja ziemlich beschäftigt mit Deidara. Alle anderen waren im Aufenthaltsraum, und ich habe eine Diskussion ausgelöst, bei der man sah, wer welche Meinung vertrat.“

Konan sprach langsam, was Sakura verunsicherte. Die Haare an ihren Armen stellten sich auf. „Und?“, fragte sie mit zittriger Stimme.

Konan biss sich auf die Unterlippe. „Selbst Pein war dabei… er ist dafür, genauso wie Sasori, Hidan und Tobi. Hidan sagt zwar, dass er dich nicht mag, aber er glaubt, dass du gut zu uns passen würdest. Ich glaube Sasori ist nur dafür, weil er so gut mit Deidara auskommt. Zetsu, Kisame, Itachi und Kakuzu sind dagegen.“

Sakura zählte sie in ihrem Kopf zusammen und machte eine Tabelle.

„Vier, die für mich stimmen würden, und vier die gegen mich stimmen würden. Was ist mit dir?“

Sakura sah sie einen Moment an und begann dann langsam weiter zusprechen: „Sakura, hör zu. Ich weiß, dass du eigentlich hier bleiben möchtest, aber ich glaube nicht, dass hier der richtige Ort für dich ist. Du bist schwanger, und ich möchte nicht, dass du dein Kind tötest. Ich…“ sie sah zu Boden. „Ich werde gegen dich stimmen…“

Sakura riss die Augen auf und ihr Herz begann zu rasen. Sie konnte darauf nichts erwidern, sie war erstens zu geschockt, wusste aber zweitens auch, dass Konan Recht hatte.

„Ich weiß, dass ich dich damit in Gefahr bringe, hättest du nicht den Plan in diesem Falle zu flüchten, dann hätte ich nicht gezögert für dich zu stimmen! Ich werde dafür sorgen, dass du hier wegkommst, ohne dass dir etwas passiert.“

Eine lange Zeit lang sagte keiner von ihnen was. Dann stand Sakura auf und ging zur Tür. „Danke“, sagte sie noch, bevor sie zurück zu ihrem Zimmer ging. Sie musste noch diese Woche die Akatsuki verlassen. Sie musste sich noch diese Woche von Deidara verabschieden. Deidara... sie wusste, sie würde nie wieder so lieben können und sie würde nie aufhören ihn zu lieben.

Sie lag nun auf ihrem Bett und starrte an die Decke. Sie wünschte sich, dass das Kind ganz nach seinem Vater kommen würde, dass es sie immer an Deidara erinnern würde. Vielleicht würde er ja mal vorbei kommen, sie besuchen. Sie zweifelte daran, aber sie wünschte es sich trotzdem.

Sie begann nun daran zu zweifeln, dass es richtig war, hierher zu kommen. Sie hätte in Konoha bleiben sollen. Sie hätte nie ihr zu Hause verlassen sollen, denn dann wäre sie nicht erneut so sehr verletzt worden. Damals war es Sasuke, der ihr Herz brach, der einfach so aus ihrem Leben verschwand. Damals dachte sie, sie würde nie wieder so innig lieben, aber sie tat es und das Ergebnis befand sich nun ihrem Bauch.

Was sollte sie in Konoha ihren Freunden nur sagen? Was würden sie denken, wenn sie schwanger zurückkam? Sie würden tratschen, aber das war ihr egal. Ihr war viel wichtiger, was sie ihnen erzählen sollte. Wer war der Vater? Wo ist sie gewesen? Sie konnte wohl kaum sagen, dass sie bei den Akatsuki war. Entweder würden sie sie für verrückt erklären, oder sie würden an die Decke gehen. Sie würden erfahren wollen, wo sich die Akatsuki befanden und ihr nicht glauben, dass sie selbst keine Ahnung hatte. ‚Moment… ich weiß nicht mehr wie ich hierher gekommen bin, ich weiß nicht, wo ich bin… wie zur Hölle soll ich den Weg nach Hause finden?‘, dachte sie und spürte wie diese Gedanken innerlich ihr Gehirn zerfraßen.

Sie sah, wie sich Deidara in ihren Augenwinkeln bewegte. Er war wach.

„Deidara? Ich muss flüchten. Sie werden nicht für mich stimmen!“

Er runzelte nur fragend die Stirn.

„… und ich bin schwanger. Konan hat die anderen sozusagen ausgefragt, und über die hälfte ist dagegen, dass ich hier bleibe. Deidara ich muss diese Woche noch-“

„Sakura. Sakura beruhige dich erstmal und lass mich erstmal wach werden.“ Er rieb sich die Augen, blinzelte einige male bis sich seine Augen an das Licht gewöhnt hatten und wandte sich ihr wieder zu.

„Jetzt noch mal langsam.“

„Konan hat gestern Abend eine Diskussion begonnen, alle waren dabei, und sie hat sich gemerkt, wer für und wer gegen mich stimmen wird. Ich habe? eben einen Bluttest gemacht, und ich bin schwanger. Ich muss noch diese Woche weg hier!“, erklärte sie ihm zwar ruhiger als zuvor, aber diesmal unter Tränen.

Deidara wischte sie ihr weg und hielt ihr Gesicht.

„Ist sie sich ganz sicher?“

Sakura nickte.

„Und…“, er sah auf ihren Bauch. „bist du dir ganz sicher?“

Wieder nickte sie.

„Verdammt…“, flüsterte er und begann zu überlegen.

„Wirst du mich in Konoha besuchen kommen?“, fragte sie flehend, aber er antwortete ihr nicht.

Er sah sie einige Minuten abwesend an bevor er was sagte. „Morgen. Morgen wirst du fliehen. Ich weiß auch schon wie. Du wirst nicht verletzt werden, du wirst heil in Konoha ankommen. Freu dich schon mal auf deine Freunde.“

Sie sah ihn verständnislos an. „Wie kannst du das so einfach sagen, Deidara? Und warum schon morgen, wir haben doch noch einige Tage Zeit!“, protestierte sie.

„Sakura, unser Abschied wird kommen und es ist besser, wenn wir es schnell hinter uns bringen.“

„Schnell hinter uns bringen??“, schrie sie ihn an und stand auf. „Wie kannst du das sagen? Freust du dich etwa schon, dass ich bald weg bin? Warum warten wir nicht einfach bis zur Abstimmung, damit ich getötet werde?“ Sie war außer sich vor Wut.

Auch Deidara stand auf und ging langsam einen Schritt auf sie zu. „Sakura, beruhige dich, ich-“

„NEIN! Ich werde mich nicht beruhigen!“, und plötzlich wurde aus ihrer Wut ein hysterischer Heulkrampf. Als er zu ihr kommen wollte um sie in den Arm zu nehmen schrie sie: „Komm mir nicht zu nahe!“, dann stand sie auf und sperrte sich im Bad ein.

Eine ganze Stunde hörte er sie schluchzen, aber er lies sie in Ruhe. Eine weitere Stunde war vergangen, als sie das Bad verlies.

„Sakura, es tut mir Leid“, sagte er sofort, aber die ignorierte ihn und ging in die Küche um das Frühstück vorzubereiten. Er ging ihr hinterher und sah ihr zu, wie sie voller Wut den Tisch deckte. Sie tat es nicht grade leise, also dauerte es auch nicht lange bis der erste Akatsuki vorbeikam um nachzusehen, woher der krach kam. Es war Zetsu, er sah skeptisch zu Sakura und dann zu Deidara, der in der Tür stand. Kommentarlos verschwand er wieder.

Beim Frühstücken schwieg Sakura und verteilte Todesblicke. Dementsprechend war auch die Stimmung beim Frühstück. Niemand fragte nach, was mit ihr los war, und das war auch besser so. Nach dem Frühstück zog Konan sie in ihr Zimmer und fragte dort, was passiert war und ob es an ihr läge. Sakura erzählte ihr von dem Streit mit Deidara, und Konan reagierte, indem sie wütend zu Deidara ging und sich mit ihm stritt. Sakura hatte keine Möglichkeit, Konan zu beruhigen, und sie versuchte es auch nicht wirklich.

Kapitel 12

Als sich die Stimmung gegen Abend wieder beruhigt hatte zwischen den dreien, hörte Sakura, wie Konan und Deidara sich unterhielten, sich austauschten und planten, wie sie morgen die Flucht hinkriegen würden. Sakura fand es zwar ziemlich uninteressant, aber sie hörte trotzdem zu, schließlich ging es um sie.

Sie waren in ihrem Zimmer, Sakura saß auf dem Boden mitten im Raum, die Knie an die Brust gezogen, und das Kinn draufgestützt, Deidara und Konan saßen beide nebeneinander auf Deidaras Bett. Sakura begann aus Langeweile mit einem Stift auf ihrem Arm herumzumalen. Es beruhigte sie irgendwie.

„… aber wir können sie nicht bis nach Konoha laufen lassen, Deidara. Erstens kennt sie den Weg nicht, und zweitens ist sie schwanger. Vielleicht ist sie noch in den ersten Wochen, aber das ändert nichts daran, dass es zu gefährlich für sie ist.“

„Ich… ich weiß. Was sollen wir sonst tun? Ich kann nicht mit ihr kommen, du auch nicht.“

Das ging nun schon seit Stunden so. Es war hoffnungslos, dachte Sakura. Sie legte den Stift weg und rollte den Kopf zur Seite, dass sie die beiden ansehen konnte. Konan presste ihre Lippen zusammen, man konnte ihr ansehen, dass sie angestrengt nachdachte, und Deidara runzelte überanstrengt die Stirn. Ein Stich durchzuckte Sakura, und sie richtete sich auf.

„Deidara, hast du nicht gesagt, dass ich als vermisst gemeldet bin?“

Er verstand nicht, sah sie nur fragend an. Konan genau so.

„Ja… und?“

„Deidara, ich… ich muss nur in das Dorf gehen, mehr nicht. Am besten ins Örtliche Krankenhaus, irgendwo, wo ich erkannt werde. Sie wird-“, als sie sah wie er seine Augen aufriss, weil er verstand, brach sie ab. Sie musste nicht weiter sprechen, damit er verstand.

„Also gut, morgen, nach dem Frühstück gehen wir beide wieder ins Dorf, aber keiner von den anderen darf uns sehen. Sie dürfen nicht sehen, dass wir zusammen verschwinden“, seine Stimme klang gedämpft. „Kurz bevor wir dort ankommen, werde ich zurückkommen. Ich werde mich drei Stunden ruhig verhalten, danach… Konan, kannst du gut schauspielern?“

Konan nickte. „Den Rest überlässt du dann mir.“

„Deidara, was soll ich sagen, wo ich herkomme?“

Er dachte einen Moment nach.

„Du sagst einfach gar nichts“, warf Konan ein. „Wenn sie dich fragen, schweigst du einfach. Auch wenn du wieder in Konoha Gakure bist, du schweigst einfach. Sie können es nicht aus dir rausprügeln. Schon gar nicht, wenn dein Bäuchlein wächst“, fügte sie grinsend hinzu.

Deidara schnaufte, Sakura sah zu Boden. Sie sah noch, wie Konan Deidara in die Seite piekste, und er sie danach an den Handgelenken packte, bevor sie sich gänzlich abwandte. Nur noch dieser Abend. Dieser Abend und der nächste Morgen vor dem endgültigem Abschied. Natürlich wollte sie nicht gehen, aber sie musste. Sie freute sich schon auf das Kind. Vielleicht wird es Deidaras Augen haben… vielleicht wird es Deidara in klein sein… Hoffentlich.

Konan stand auf.

„Ich bin müde. Außerdem ist das euer letzter Abend, ich will nicht stören… lasst euch diese Nacht Zeit, ich werde morgen das Frühstück vorbereiten“, sie ging zu Sakura und kniete sich neben sie. „Schlaf aus, ja?“

Eine Umarmung und weg war sie.

„Schau mich nicht so erwartungsvoll an“, beschwerte sich Sakura. „Ich… will irgendwas von dir behalten, irgendwas, das ich deinem Kind geben kann, wenn es nach seinem Vater fragt.“

Er stand auf, kramte ein wenig zwischen seinen Klamotten herum und holte ein Stapel Fotos hervor. ‚Gutes Versteck‘, dachte Sakura, lies sich von ihm an der Hand hochziehen und zu seinem Bett führen, wo sie sich auf seinen Schoß setzte.

„Ich hab diese Bilder niemandem gezeigt…“

Sakura riss sie ihm aus der Hand, und sah sie selbst durch. Er erklärte ab und zu, wer wer war, ansonsten schwieg er. Sakura behielt ein Bild. Ein einziges. Deidara mit einer hübschen, jungen Frau. Sie war seine Mutter, sie war wunderschön. Er war ihr aus dem Gesicht geschnitten. Sie sahen beide makellos aus, schön.

Sakura packte das Bild ein, sie nahm sich ein wenig Geld, einige ihrer Klamotten und eine Wasserflasche. Dann ging sie wieder zu ihm und küsste ihn. Sie spürte, wie seine Hand unter ihr Top wanderte, sich an ihrem BH zu schaffen machte. Sie löste sich kurz von ihm und zog ihm sein Oberteil aus. Dies würde ihre letzte gemeinsame Nacht werden, Sakura würde sie nie vergessen…
 

Sanft weckten die frühen Sonnenstrahlen Sakura auf. Sie blinzelte einige Male, bevor sie die ersten Umrisse ihrer Umgebung wahrnehmen konnte. Deidara stand in Boxershorts vor seiner Kommode und suchte sich grade etwas zum Anziehen raus.

„Guten Morgen“, murmelte sie, als sie ins Bad rannte um sich zu übergeben. Deidara eilte ihr hinterher.

„Alles okay?“, er half ihr beim Aufstehen.

Sie stolperte ungeschickt zum Waschbecken und wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser. „Ja, mir geht’s gut.“

Sie bürstete sich die Haare und band sie zu einem strammen Knoten am Hinterkopf zusammen. Dann zog auch sie sich um und ging in die Küche. Zu ihrer Überraschung frühstückten die Akatsukis bereits.

„Deidara? Kommst du essen?“, rief sie und setzte sich dazu. Sie schienen grade erst angefangen zu haben, keiner von ihnen hatte seine Omelettes angerührt. Oder Vorsicht war der Grund dafür. Sakura wusste nichts über Konans Kochkünste. Deidara setzte sich neben sie, und flüsterte ihr ins Ohr: „Iss das nicht… außer du willst dich umbringen.“

Sakura nickte und griff nach den Croissants, da diese gut zu sein schienen.

Nach dem Frühstück half Sakura Konan beim Abspülen, danach gingen sie zusammen zu Deidara, der im Zimmer auf sie wartete.

„Da ihr gleich getrennt sein werdet, will ich ein Bild von euch haben“, sagte sie und holte eine Kamera hervor.

„Konan, tu mir das nicht an. Ich sehe aus wie eine Leiche!“

„Nein, tust du nicht, und jetzt ab, neben ihn!“, sie wartete gar nicht ab, sondern schob Sakura zu Deidara. Er legte einen Arm um sie und sah in die Kamera. Er lächelte nicht, also lächelte Sakura auch nicht.

„Lächeln!“, sagte sie, als sie abdrückte. Sakura musste einige Male blinzeln, da der Blitz sie geblendet hatte.

„Konan? Kannst du vielleicht nachschauen, ob irgendjemand auf einem der Gänge ist? Wir müssen unbemerkt hier rauskommen“, fragte Deidara dann.

Konan ging zu Sakura. „Ich werde nicht mitkommen bis zum Dorf, Sakura.“

Sie umarmten sich, lange, fest, dann lies Konan los, sah Sakura an und sagte: „Viel Glück“ und verschwand.

Deidara nahm Sakuras Tasche, küsste sie kurz und stellte sich dann vor die Zimmertür und wartete. Nur wenige Sekunden später öffnete Konan die Tür und flüsterte „Los!“

Deidara und Sakura rannten, sie verließen das Hauptquartier, rannten durch den Wald, so schnell sie konnten. Erst nach einer Viertelstunde des Sprintens blieben sie stehen. Sakura war außer Atem. „Wie weit ist es noch?“, keuchte sie.

„Du musst nur noch etwa 5 Minuten laufen, dann bist du da. Ich habe noch ein wenig Zeit, aber ich muss gleich wieder zurück. Meine Abwesenheit würde auffallen.“

Der Moment, vor dem Sakura sich gefürchtet hatte war gekommen. Ihre Tränen waren nicht mehr zu kontrollieren, sie liefen ihn in Strömen über die Wangen. Sie fiel Deidara um den Hals, küsste ihn ein letztes Mal. Dann löste er sie sanft aus der Umarmung und sah ihr in die Augen. „Du musst jetzt stark sein. Viel Glück“, er hob ihr Kinn mit dem Zeigefinger an, küsste sie noch einmal sanft auf den Mund.

„Ich liebe dich, Deidara“, flüsterte sie.

„Ich liebe dich auch, Sakura“, er hielt kurz inne, sagte dann: „Geh jetzt.“

Sie lies seine hand los, drehte sich um und lief. Nachdem er ihr einige Sekunden hinterher geschaut hatte, drehte auch er sich um und lief zurück.

Epilog

„Hey Ino!“, rief Sakura ihrer langjährigen Freundin zu, die grade ihre Wohnung betrat.

„Hallo Sakura. Hier ist deine Kleine.“ Ino hielt ein kleines Kind an der Hand.

„Mamaaa, ich hab Hunger!“

„Bleibst du noch hier zum Essen?“, fragte Sakura, während sie ihrer Tochter die Schuhe auszog.

„Gerne. Ich möchte mit dir reden. Es geht um Naruto.“

Sakura sah sie seufzend an. „Ai, gehst du in dein Zimmer, spielen? Ich rufe dich, wenn das Essen fertig ist“ Ai rannte sofort in ihr Zimmer, als Sakura sich wieder Ino zuwandte. „Habt ihr euch wieder gestritten?“

„Ja…“, begann Ino als die beiden in die Küche gingen.
 

Sakura hatte wirklich keine Lust, über die Probleme der beiden zu sprechen, also konzentrierte sie sich auf das Kochen. Zwei bis drei mal die Woche stritten sie sich wegen Kleinigkeiten, und jedes mal machte Ino ein riesiges Drama daraus. Sakura beschloss, ihr nicht zuzuhören, sie nickte ab und zu und machte „Mhm“ an den richtigen Stellen, denn so, wie sie Ino kannte, war es ihr egal. Hauptsache, sie konnte reden.

„Ai, kommst du essen?“, rief Sakura, als Ino den Tisch gedeckt hatte und sie selbst mit dem Kochen fertig war, durch die Wohnung. Sekunden später konnte man sie mit ihren kleinen Füßen herbeitapsen hören.

Sie setzten sich alle drei an den Tisch.

„Mach dir nichts draus, Ino. Spätestens morgen ist alles wieder okay, glaub mir.“ Worte, die Sakura ihr jedes Mal sagte, und sie wirkten jedes mal erneut das beabsichtigte Wunder: Ino strahlte.

„Glaubst du das wirklich?“

„Natürlich. Sonst würde ich es doch nicht sagen, oder?“

„Temari kommt uns nächste Woche besuchen.“

„Warum das?“

„Keine Ahnung. Sie hat bei uns angerufen und gefragt ob sie kommen kann. Sie klang genervt, wahrscheinlich braucht sie einfach ein wenig Abwechselung.“

„Hmm“, machte Sakura.

Ai, die ein wenig beleidigt war, weil sie zu wenig Aufmerksamkeit bekam, begann derweil mit ihrem Essen zu spielen. Sie nahm eine Nudel in die Hand und verteilte die Soße, die an dieser haftete auf ihrem Gesicht. „Ai, was soll das?“, fragte Sakura. Sie war nicht sauer oder genervt, wie es die meisten Mütter gewesen wären. Sie grinste. Ino wollte Ai eine Serviette reichen, aber Sakura schüttelte den Kopf. „Lass sie nur machen.“

Sakura wartete noch, bis das Gesicht von Ai voller Nudeln und Soße waren, um sie zu sich zu ziehen und ihr die Wange abzuschlecken.

„Mmmh, von deiner Wange schmeckt es viel besser“, sagte sie lachend. Auch Ai lachte, und Ino konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Dann verstummten sie beide, als es an der Tür klopfte.
 

„Erwartest du jemanden?“, fragte Ino.

„Nein, eigentlich nicht… bin gleich wieder da.“ Sie stand auf und ging zur Tür.

Sie öffnete, unfähig zu sprechen, als sie in das schönste Gesicht, das sie je gesehen hatte, blickte. Der Anblick raubte ihr den Atem, ihre Augen waren weit aufgerissen, ihr Mund war plötzlich so trocken. Sie atmete tief ein und brachte dabei versehentlich ein schrilles Quieken raus. Ihre Hände zitterten.

„Hallo, Liebste“, hörte sie seine dunkle Stimme murmeln, und bei dem Klang drohten ihre Knie nachzugeben. Endlich fand sie ihre Stimme wieder: „Deidara… was-“

„-Shh“, er hielt ihr den Zeigefinger auf die Lippen und sie verstummte. „Willst du mich nicht rein bitten?“

Sie trat zur Seite, damit er eintreten konnte, und schloss die Tür hinter ihm. Da stand er nun, weniger als einen Meter vor ihr, und sah sie erwartungsvoll an. Sie ging zu ihm, fuhr mit den Fingern über seine Nase, seine Wange, seine Lippen. Er öffnete sie leicht und beugte sich dann zu ihr vor, um seine Lippen mit den ihren zu vereinen. Als er sich nach einer Weile von ihr lösen wollte, lies sie es nicht zu. Zu lange hatte sie auf diesen Kuss gewartet, zu groß ist die Sehnsucht nach ihm gewesen.

„Sakura, alles in Ordnung? Wer war an der Tür?“, fragte Ino. Erst jetzt löste sie sich von ihm. „Willst du deine Tochter sehen?“

„Deshalb bin ich hier“, sagte er lächelnd. Fünf Jahre war es nun her, fünf Jahre, in denen sie nichts von ihm gehört hatte. Warum grade jetzt? Warum so spät? Er hatte so viel verpasst.

„Wir haben grade Besuch…“, begann sie.

„Macht mir nichts aus.“

Sakura ging zu den beiden anderen, sie war etwas gehetzt. Sie nahm ein feuchtes Tuch und wischte Ai die Soße aus dem Gesicht, dann nahm sie sie hoch.

„Sakura, wer war das?“, fragte Ino.

„Ihr… Ai‘s Vater ist hier“, sagte Sakura und sah, wie Ino schnaufte. Sie stand auf, und folgte Sakura aus der Küche.

„Ai, du wirst jetzt deinen Vater kennen lernen“, sagte Sakura und merkte sofort, dass ihre Tochter ganz hibbelig wurde. Deidara stand noch an der Eingangstür, und als er sah, wie Sakura zurückkam, mit einem kleinen, rosahaarigen Kind auf dem Arm, lächelte er. Schon von einiger Entfernung streckte Ai die kleinen Ärmchen nach ihm aus. Sakura hielt sie ihm hin, und er nahm sie in den Arm. Er betrachtete ihr Gesicht. Ihm fiel auf, dass ihre Gesichtszüge ihm ähnelten, sie hatte seine Augen. Es waren seine Lippen. Seine Nase.

„Und wie heißt du?“, fragte er sie.

„Ai“, antwortete sie eifrig.

Sakura sah, dass Deidaras Augen strahlten vor Glück. Sie hätte nie gedacht, dass er kommen würde, und schon gar nicht, dass er sein Kind kennen lernen wollen würde.

Sakura drehte sich zu Ino um. Sie hatte ihre Freundin total vergessen. Ino stand unter Schock. „Was ist los?“, fragte Sakura sie.

„Akatsuki…“, flüsterte sie, und Sakura verstand.

„Ino, es ist nicht wie du denkst! Er- er ist anders. Niemand darf erfahren, dass er hier ist!“

„Alles in Ordnung?“, fragte Deidara mit gerunzelter Stirn. Er setzte Ai ab, und ging auf Ino zu. „Ich bin Deidara“, er reichte ihr die Hand.

Zögernd nahm sie seine Hand. „Ino. Ich wollte… sowieso grade gehen…“

„Ino, bitte…“, flehte Sakura.

„Keine Sorge, es bleibt unter uns. Morgen früh hol ich die Kleine wieder ab, okay?“, sie verabschiedete sich mit einer Umarmung von Sakura, und winkte Ai zu bevor sie raus ging.
 

Sakura führte Deidara ins Wohnzimmer, wo sie sich hinsetzten.

„Und? Worauf hast du Lust, Ai?“

„Wehe du verwöhnst sie“, drohte Sakura.

„Was dann? Fühl dich wie eine Prinzessin heute, Ai“, fügte er Sakura angrinsend hinzu.

„Ich brauche nichts. Ich hab alles was ich brauche hier“, antwortete sie grinsend.

„Du hast sie gut erzogen, Sakura“, er sah sie an, mehrere Sekunden, und wandte erst den Blick wieder ab, als Ai ungeduldig an seinem Ärmel zupfte.

„Papa, wie lange bleibst du?“

Papa. Das Wort klang so ungewohnt aus ihrem Mund.

„Nur heute.“ Er bereute seine Antwort sofort, als er sah, wie Ais grinsen verschwand.

„Kommst du denn auch wieder?“, fragte sie zu Boden schauend.

„Lass dich überraschen“, antwortete Deidara.

‚Das war keine Antwort‘, schrie Sakura innerlich, sagte aber nichts.

Sie beobachtete die beiden, wie sie spielten. Sie hatten sofort einen guten Draht zueinander, es war so, als ob er immer da gewesen wäre. Sie wunderte sich, woher er wusste, wie man mit Kindern so gut umgeht. Er war so liebevoll. So kannte sie ihn gar nicht.

Da sie ihn die Nacht ganz für sich haben würde - zumindest hoffte sie das - hielt sie sich ein wenig zurück. Sie kochte zu Abend, sie aßen gemeinsam, und sie brachten Ai gemeinsam zu Bett.

„Gute Nacht, Ai“, flüsterte Deidara ihr ins Ohr und küsste sie auf die Wange. „Schlaf schön.“

„Werde ich dich wieder sehen?“

„Schlaf jetzt“, sagte er und deckte sie zu.

„Gute Nacht“, murmelte nun auch Sakura, und sie verließen das Zimmer.

Sofort packte Sakura ihn am Handgelenk und zog ihn ins Wohnzimmer, wo sie sich beide auf eine Couch setzten. Sie lehnte sich an seine Schulter und schloss die Augen. Es war ein so schönes Gefühl nicht alleine zu sein.

„Danke fürs kommen“, murmelte sie nach einer Weile. Er legte ihren Kopf sanft in seine Schoß und strich ihr durch die Haare.

„Erzähl, was habe ich verpasst?“
 

...

Sie blieb stehen, als sie merkte, dass sie mitten im Dorf stand, wischte sich die Tränen weg und holte erstmal tief Luft um sich zu beruhigen.

‚Wo ist hier das Krankenhaus?‘, fragte sie sich selbst. Es dauerte nicht lange, bis sie es fand. Es war das einzige etwas größere Haus in diesem winzigen Dorf.

Die Dame am Empfang begrüßte Sakura freundlich, und fragte: „Was kann ich für Sie tun?“

Sakura entdeckte einen Zettel, der hinter der Frau an der Wand hing. Ein Bild von ihr war darauf abgebildet. Sie zeigte drauf. „Das bin ich.“

Die Frau drehte sich um, sah das Bild an, drehte sich wieder zu Sakura und griff nach dem Telefon.

„Die aus Konoha Gakure als vermisst gemeldete Sakura Haruno steht grade vor mir… ja, genau… das wird nur 20 Minuten dauern… Gut. Vielen Dank.“ Sie legte auf und wandte sich wieder an Sakura. „Sie werden jetzt untersucht. Reine Routine. In einer halben Stunde wird ein dreiköpfiges Ninja-Team hier sein um sie nach Hause zu bringen.“

Nach Hause.

‚Wo ist mein Zuhause überhaupt?‘, fragte sich Sakura.

„Sie wissen, dass Sie schwanger sind?“, fragte der Arzt sie.

„Ja“, antwortete Sakura monoton.

„Es geht mich zwar nichts an, aber… was ist mit dem Vater?“

Sakura antwortete nicht. Gleich würde sie hier sowieso weg sein, sie war niemandem eine Erklärung schuldig. Es klopfte.

„Herein“, rief der Arzt. Drei Ninjas betraten das Zimmer. „Wir haben schon auf euch gewartet. Geht ihr jetzt gleich los?“

„Wenn sie bereit ist, ja“, antwortete eine junge Frau. Sie hatte schwarze, lange Haare, hinten zu einem Zopf gebunden.

„Wir können los“, sagte Sakura sofort.

„Da hat‘s aber jemand eilig“, sagte ein anderer Ninja. Garantiert älter, als die Frau, braune, kurze Haare, die sich an den Spitzen lockten.

„Sie ist schwanger, sie sollte sich nicht überanstrengen. Schont sie", sagte der Arzt, bevor sie sich auf den Weg machten.

„Wir sind gleich da, Sakura. Die warten in Konoha schon alle auf dich“, sagte Saya, die schwarzhaarige Frau.

„Endlich. Ich freue mich schon auf mein Bett“, erwiderte sie lächelnd. Sie wusste, dass das eine Lüge war. Es klang so falsch. Sie ging nicht nach Hause, sie hatte es vor einigen Tagen erst verlassen.

Gefühlte zwei Stunden später standen sie vor den Toren Konohas.

„Sakura! Du bist zurück!“

Sie konnte nur einen dunklen Schopf erkennen, der auf sie zusprang und sie bei der Umarmung zu erwürgen drohte.

„Wo warst du so lange? Geht es dir gut? Du bist ja ganz blass.“

Erst jetzt konnte Sakura ein Gesicht zu der Stimme sehen. Tenten.

„Mach dir keine Sorgen, mir geht‘s gut.“

„Sakura!“, hörte sie zwei andere Stimmen aus der ferne schreien. Ino und Hinata. Sakura verdrehte die Augen. Das hier war das Letzte, wozu sie jetzt Lust hatte.

„Sakura, jetzt sag mir endlich, wo du gewesen bist! Wer ist der Vater deines Kindes? Antworte mir!“

Sie schwieg. Wie immer, wenn es zu diesem Thema kam.

„Wurdest du vergewaltigt?“

Nun rannen ihr Tränen die Wangen hinunter. Wie kamen die immer nur auf solche Ideen? Deidara hätte ihr niemals Gewalt angetan! Sie konnten es nicht verstehen.

„Du hast doch keine Ahnung! Lass mich in Ruhe!“

„Es ist ein Mädchen!“, quiekte Ino vor Aufregung und reichte ihr das Neugeborene.

„Hallo?“, war eine zarte, verschlafene Stimme am anderen Ende der Leitung zu vernehmen.

„Hinata! Ich bin total verzweifelt!“, schrie Sakura in den Hörer.

„Ganz ruhig, Sakura, was ist denn los?“

„Sie schreit schon die ganze Nacht durch, ich brauche Schlaf! Kannst du sie vielleicht nehmen? Ich glaube sie bekommt ihren ersten Zahn.“

„Sakura, es ist zwei Uhr früh.“

„Bitte, Hinata!“

Sie seufzte. „Gut, in fünfzehn Minuten bin ich bei dir.“

„Mama.“

„Hast du das gehört? Sie hat Mama gesagt! Ihr allererstes Wort!“

„Ich will die Puppe da haben!“

„Nein.“

„Bittee“, quengelte Ai.

„Ich habe dir doch erst letzte Woche eine Puppe gekauft!“

„Alles Gute zum Geburtstag, meine Kleine.“


 

„Nichts“, murmelte sie. Er wusste, dass das nicht stimmen konnte, kommentierte ihre Antwort jedoch nicht.

„Ich werde wieder kommen, ich verspreche es dir. Ai ist wirklich ein tolles Kind.“

„Natürlich ist sie toll! Sie ist dein Kind“, erwiderte sie und öffnete die Augen wieder. Sie sah ihn einen Moment lang an und schloss die Augen wieder. „Warum bist du hier? Und warum erst jetzt? So spät… du hast viel verpasst…“, nuschelte sie. Sie war müde.

„Eben sagtest du noch, ich hätte nichts verpasst“, konterte er.

Sie gab ihm keine Antwort. Sie schwiegen.

„Ich soll dir ‚liebste Grüße‘ von Konan ausrichten“, sagte er.

„Wie geht es ihr? Wie geht es den anderen?“, fragte sie. Natürlich war sie neugierig, und diese Neugier machte sie wieder hellwach.

„Um die muss man sich wirklich keine Sorgen machen. Es ist alles wie vorher. Sasori ist wieder zurück in mein Zimmer gezogen, aber ansonsten hat sich nichts verändert.“

Erneutes Schweigen.

„Deine Tochter kommt nächstes Jahr in die Schule“, sagte Sakura.

„Ich weiß…“

Erneutes Schweigen.

Er wartete, bis sie einschlief. Vorsichtig hob er ihren Kopf an und stand auf. Er suchte nach einer Decke, deckte sie zu und legte ein Bild neben ihren Kopf. Es war das Bild, das Konan kurz vor Sakuras Flucht geschossen hatte. Dann verschwand er. Doch dieses Mal war anders als das Letzte. Er würde wieder kommen.
 

Er hatte es versprochen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (69)
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Von:  Phantom_Kim
2014-03-09T04:16:29+00:00 09.03.2014 05:16
Ich weiß nicht wieso aber ich muss heulen T.T
Von:  Blacky-chan0901
2013-12-23T11:52:35+00:00 23.12.2013 12:52
Sehr sehr schön
Lg Blacky-chan

Von:  Blacky-chan0901
2013-12-23T11:29:11+00:00 23.12.2013 12:29
Super Kapitel
Lg Blacky-chan
Von:  Blacky-chan0901
2013-12-23T11:23:53+00:00 23.12.2013 12:23
Klasse Kapitel
Lg Blacky-chan
Von:  Blacky-chan0901
2013-12-23T11:16:26+00:00 23.12.2013 12:16
Ich hätte gedacht ds deidara sich freut.Aber mal was neues das sich mal jemand nicht über ein kind freut. Tolles Kapitel
Lg Blacky-chan
Von:  Blacky-chan0901
2013-12-23T11:11:09+00:00 23.12.2013 12:11
Ich finde das das echt ein tolles Kaptiel ist
Lg Blacky-chan
Von:  Blacky-chan0901
2013-12-23T11:04:43+00:00 23.12.2013 12:04
Cooles Kapitel
Lg Blacky-chan

Von:  Blacky-chan0901
2013-12-23T10:55:33+00:00 23.12.2013 11:55
Super tolles Kapitel
Lg Blacky-chan
Von:  Blacky-chan0901
2013-12-23T10:48:15+00:00 23.12.2013 11:48
Klasse Kapitel
Lg Blacky-chan
Von:  Blacky-chan0901
2013-12-23T10:42:57+00:00 23.12.2013 11:42
Sehr schönes Kapitel
Lg Blacky-chan


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