Zum Inhalt der Seite

Hot N' Cold

(ehem. Melting)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Nicht fair

Hallo und willkommen zum neuen Kapitel von HNC ;)
 

Danke für all die Kommis bisher und ich bin froh, dass ich es diesmal wenigstens etwas schneller geschafft hab *LOL*

Viel Spaß beim Lesen :)
 

Kapitel 14: Nicht fair
 

Die gelblichen Lichter des Instituts leuchteten vom Weiten in die Dunkelheit.

Es war bereits weit nach 6 Uhr p.m. als John endlich durch das Einfahrtstor lief.

Ja, lief.

Er hatte doch weit weniger Erinnerungen an den Hinweg gehabt, als er es sich gewünscht hätte. Mit einem guten Orientierungssinn hatte John noch nie glänzen können und so hatte er sich gründlich verfahren.

So hatte er dann auch das letzte bisschen Sprit verbraucht, das noch im Tank gewesen war. Etwa sechs Meilen von der Schule entfernt hatte der Wagen schließlich schlapp gemacht und John hatte die kurvenreiche Strecke zu Fuß zurücklegen müssen.

Ihm war furchtbar kalt. Das Hemd, das er trug, war nicht einmal ansatzweise warm genug und seine Hausschuhe waren mittlerweile durchnässt.

Unter der Vorbelastung seiner Erkältung hätte jeder normale Mensch vermutlich den Weg bis hierhin gar nicht mehr geschafft, doch seine Mutation und das Sturmfeuerzeug in seiner Hosentasche hatten ihn vor dem bewahrt, was John jetzt gedanklich „Eistod“ schimpfte.

Natürlich war das weit übertrieben. Auch ohne seine Mutation wäre er nicht so schell erfroren, zumal es nicht einmal mehr schneite und die Temperaturen wieder über 32°F gestiegen waren.

Doch die Erschöpfung nagte an ihm. Er war es nicht gewohnt, eine solche Strecke zu laufen, wo das Höchstmaß sonst vielleicht bei dem Weg von seinem Zimmer bis in den Schulgarten lag – und das kam John schon manchmal weit vor.

Seine Füße waren von der Kälte fast taub und doch schmerzten sie so sehr, dass er sich auf einen Stein setzen musste, der am Rand der Auffahrt stand. Schnaufend atmete er ein. Sein Blick wanderte zu den Lichtern, die durch die Fenster der Schule nach draußen drangen. Ein mulmiges Gefühl beschlich ihn. Am liebsten würde er wieder kehrt machen.

Der Schotter knirschte, als er seine Füße von sich streckte.

In ihm kam die Frage auf, was die anderen wohl denken mochten, seit er einfach so abgehauen war. Storm würde wohl wenig begeistert sein. Doch das interessierte ihn eigentlich nicht wirklich. Sollte sie ihm ruhig eine Strafpredigt halten. Es hatte Zeiten gegeben, in denen hätte er in Xaviers Büro praktisch übernachten können. Es war also nicht so, als wäre er das nicht gewohnt.

Nein, er wusste genau, wo die Ursache seines Gefühls lag und für einen Moment blickte er resignierend zu Boden.

Ihm blieben nicht viele Möglichkeiten, Bobby aus dem Weg zu gehen, doch er wollte sich einer Konfrontation mit dem Eismutanten möglichst lange entziehen. Jedoch hatte er kaum Alternativen zu seinem und Bobbys Zimmer, wo vermutlich dieser schon auf ihn warten würde.

Den ganzen Vormittag hatte er damit verbracht, über sich und Bobby nachzudenken. Über das was passiert war, jetzt und in der Vergangenheit. Über seine Gefühle damals und dem Rätsel, was er nun eigentlich empfand.

All diese Gedanken hatten ihn auf seinem endlos scheinenden, einsamen Rückweg begleitet und mittlerweile fand er seine eigene Gedankenwelt nur noch verkorkst. Zwar hatte ihm dieser Tag einige Einsichten beschert, aber auch genauso viele Fragen aufgeworfen, auf die John noch selbst keine Antwort fand.

Er war verwirrt und frustriert – kein Wunder, dass er in dem Zustand immer weniger den Drang verspürte, auf Bobby zu treffen.

Ihm kam die Idee, bei Storm vielleicht nach einem anderen Zimmer zu fragen. Es war vielleicht gar keine so schlechte Idee, ein wenig Abstand von Bobby zu gewinnen.

Warum bist du da eigentlich nicht vorher drauf gekommen?

Vermutlich, weil die Alternativen nicht allzu rosig aussahen.

Piotr schnarchte entsetzlich. Der Russe könnte in einer Nacht den ganzen brasilianischen Regenwald absägen, so viel war klar.

Und Flea? Der würde niemals freiwillig mit John in ein Zimmer gehen, denn auch wenn er ein Großmaul war, hatte er Angst vor John. Was seinen guten Grund hatte, den eine kleine Brandnarbe an Fleas Unterarm bezeugte. Nichtsdestotrotz würde das Flea nicht abhalten, irgendwelche Geschichten zu erzählen, denn der Junge konnte wie ein tratschendes Waschweib sein; nichts, was John jetzt gebrauchen könnte.

Warren? Nein, so wie er diesen einschätzte, würde er wohl eher Bobby als ihm Unterschlupf gewähren. Das wäre in Ordnung, so hätte John das eigene Zimmer für sich, doch Bobby würde dieses kaum räumen.

Jimmy? Nein, das würde ihn vollkommen hilflos machen. Sogar jemand wie Rogue könnte ihn dann im Schlaf überfallen und ihm vielleicht aus Rachelust ein Messer an den Hals halten.

Gott, der Gedanke war scheiße!, sagte er sich, konnte aber dennoch nicht umhin, seine Lippen zu einem schwachen Grinsen zu formen.

Wehrlos wie er wäre, könnte ihn dann allerdings auch Bobby überfallen. Oder sollte er besser sagen, übermannen?!

Okay… der Gedanke war jetzt noch beschissener! – das Grinsen verschwand.

Gestresst strich er sich das mittlerweile feuchtkalte Haar nach hinten.

Gedanklich ging er weiter die männlichen Mitschüler ihrer Schule durch, doch ihm fiel niemand Brauchbares ein.

Artie hing viel mit Flea zusammen und blickte dermaßen zu diesem auf, dass es John wunderte, dass Artie sich nicht längst vor Flea in den Staub geschmissen und ihn als seinen einzig wahren Gott gepriesen hatte. Würde John auch nur einen Gedanken daran verschwenden, wie Jungs in diesem Alter eben waren, würde ihm das vermutlich nicht halb so ‘krank‘ vorkommen.

Letzter Zufluchtspunkt wäre ja eventuell Jones, der stellte wenigstens keine Fragen und interessierte sich für nichts als Technik, doch das Kind war zu jeder Tages- und Nachtzeit aktiv. Da würde er ja nie Schlaf finden!

Es gab keine Alternative zu Bobby.

Oder viel mehr wollte John diese nicht sehen. Wäre er ehrlich zu sich selbst, wüsste er, dass seine Argumente in Wirklichkeit ziemlich lauwarm waren.

Doch Fakt war, dass er eigentlich gar nicht das Zimmer wechseln wollte.

Mit Bobby als Mitbewohner war er schließlich jahrelang gut ausgekommen und er wollte niemand anderen.

Doch das gestand er sich selbst in diesem Moment nicht ein.

Stattdessen seufzte er aufgrund dieser Aussichtslosigkeit und allein die Tatsache, dass ihm, nun wo er sich nicht mehr bewegte, zusehends kälter würde, ließ ihn wieder aufstehen.

Mühsam bewegte er sich vorwärts und freundete sich mit dem Gedanken an, dass es in der Schule wenigstens warm war und heiße Schokolade geben würde, die er genießen könnte, während er seine Füße hochlegte.

Seine schrecklich brennenden Füße, die nicht bereit zu sein schienen, ihn noch länger zu tragen, schmerzten, doch er hielt sich wacker und schließlich erreichte er nach einer gefühlten Ewigkeit die doppelflügelige Eingangstür zum Haupthaus.

Davon abgesehen, dass er dachte, er würde es niemals die Treppe hochschaffen, führte ihn der Gedanke an den warmen Trunk direkt in Richtung der Küche.

Gleich leg ich erst mal die Füße hoch, redete er sich gutmütig zu, als wollte er seine Füße bestärken, noch die letzten paar Meter durchzuhalten.

Doch kaum war die Küche in sein Blickfeld geraten, hörte er hinter sich eine Stimme, mit der er nun nicht gerechnet hatte. Dennoch verwunderte es ihn nicht, zu hören, wie sie seinen Namen rief.

Mit einem gefrusteten Seufzen blieb John stehen und warf einen Blick hinter sich.

Und da stand er: Bobby Drake, Iceman, der in diesem Moment so unglücklich aussah, wie einSchneemann, der in der Sonne schmilzt.

Ha ha, guter Gedanke, John!

Trotz des Sarkasmus fühlte John sich nicht wirklich bestärkt. Im Gegenteil. Er hatte das Gefühl, mit jedem Schritt, den Bobby näher kam, fühlte er sich mehr in die Enge getrieben. Wie ein wildes Raubtier, vom Jäger mit der Schrotflinte immer näher in Richtung Käfig geschoben.

Es gefiel ihm gar nicht, auf Bobby zu treffen, kaum dass er durch die Tür getreten war, wo er doch eigentlich einen großen Bogen um diesen hatte machen wollen. Er fragte sich, wo Bobby so plötzlich hergekommen war. Es war ein bisschen zu viel des Zufalls, fand John.

„Hast du mir etwa aufgelauert?“, fragte er ihn daher mit müder, aber deutlich gereizter Stimme, noch ehe Bobby den Mund aufmachen konnte, um selber etwas zu sagen.

Es war nicht so, als hätte Bobby sich auch nur einen Moment entspannt gefühlt, doch seine Anspannung nahm mit einem Mal bis zur Unerträglichkeit zu, sodass selbst John sie fühlen könnte, wie Regen, der kalt und schwer auf die Haut fällt.

Tief holte Bobby Luft, doch er hatte das Gefühl, der Atem würde gar nicht richtig in seine Lunge kommen.

„Nein, habe ich nicht“, antwortete er, doch John glaubte ihm nicht.

Es kam ihm zu unwahrscheinlich vor, dass Bobby genau in den Moment in diesem Flur auftauchte, in dem er wiederkam.

Dabei war Bobby in der Tat bloß ebenfalls auf dem Weg zur Küche gewesen. Seine Frustration hatte mal wieder den Grad erreicht, bei dem ihm einfach nach Vanilleeis war, dessen Kühle ihn zu beruhigen schien (würde das mit John und ihm so weiter gehen, würde Bobby sicher irgendwann verfetten).

John jedoch schenkte ihm nur ein abwertendes Schnauben.

„Nein, natürlich nicht“, gab er bissig zurück und fühlte sich gestört durch Bobbys leichtes Augenrollen. „Was ist?!“

Bobby atmete hörbar gestresst ein, offensichtlich bemüht, nicht erneut die Beherrschung zu verlieren, was in Johns Nähe nicht immer ganz einfach war.

Der Ton des Feuermutanten war schon wieder so eindeutig auf Streit ausgelegt, dass es Bobby schwer fiel, ruhig zu bleiben, besonders bei dem, was an diesem Morgen vorgefallen war.

„Nichts“, sagte er daher leise, doch seine Stimme klang gepresst; angestrengt von den unterdrückten Emotionen. „Wo warst du überhaupt?“

John senkte den Blick und kräuselte die Stirn.

„Bin so rumgefahren.“

„Gefahren?“ Bobby ließ seinen Blick über Johns Körper gleiten und die schlechte Verfassung, in der sich sein Freund befand, rief Besorgnis in ihm hervor. „Du siehst eher aus, als hättest du die Zeit draußen-“

Johns eiserner Blick ließ ihn verstummen. Bobby konnte ihm ansehen, dass er recht lag. Die Sorge war seinem Gesicht nur allzu deutlich anzusehen, doch genau das reizte John in diesem Moment bis aufs Blut.

Er wollte nicht mit diesem lieben, netten, aufopfernden Bobby konfrontiert werden, wo er sich doch gerade daran gewöhnt hatte, auf Bobby das Arschloch wütend zu sein. Bobby das Arschloch, das er bis heute Morgen gar nicht gekannt hatte und mit dem er gedanklich noch lange nicht fertig war. Und er wollte nicht nachgeben. Er wollte nicht, dass Bobby sich um ihn kümmerte und er darüber seine Wut auf ihn vergaß. Bobby hatte seinen wunden Punkt getroffen und ihn mehr verletzt, als er es für möglich gehalten hatte; mehr als er jemals zugeben würde.

Doch das brauchte er gar nicht. Bobby wusste das durchaus selbst.

Er hatte es in Johns Blick gesehen.

Und er kannte ihn lang genug, um zu wissen, dass er ins Schwarze getroffen hatte. Er hatte das falsche zum falschen Zeitpunkt gesagt – oder war es das Richtige gewesen? So sehr Bobby auch dachte, dass John es verdient hatte, auch mal so behandelt zu werden, auch mal diese Demütigung zu spüren, so wenig war das doch er selbst gewesen, der da über Johns Eltern gesprochen hatte.

Das war einfach nicht seine Natur, nicht seine Art. Und dementsprechend war Bobby mittlerweile beherrscht von seinem schlechten Gewissen, das danach schrie, sich bei dem Feuermutanten zu entschuldigen.

Doch Bobby wusste nicht, wie er es anfangen sollte und ein bronchial klingendes Husten von John riss ihn aus seinen Gedanken.

„Du bist verrückt. Du hättest dir da draußen den Tod holen können“, sagte er fassungslos, doch seine Sorge klang in diesem Moment mehr wie ein Vorwurf.

Johns Gesichtszüge verhärteten sich.

„Was geht es dich an, he?!“, gab er abweisend zurück und wollte noch etwas hinzusetzen, als plötzlich Artie hinter Bobby um die Ecke laufen sah und seinen Blick mit einem gereizten Augenaufschlag an die nächstbeste Wand heftete.

Bobby war seinem Blick gefolgt und hatte Archie ebenfalls bemerkt. Während dieser näher kam, senkte Bobby seinen Kopf und bemerkte alarmiert, dass Johns Hausschuhe feucht waren. Doch in Arties Gegenwart wagte er es nicht, das aufgekommene Schweigen zwischen ihm und John zu durchbrechen.

Er wollte es für sie nicht unnötig peinlich machen.

Deswegen hoffte er, dass der junge Mutant möglichst schnell weitergehen würde, doch zu Bobbys Verwunderung und Enttäuschung blieb er bei ihnen stehen.

Er schien ein wenig bedrückt und blickte unsicher von Bobby zu John. Schließlich konnte man seine blaue, gespaltene Zunge kurz hervor blitzen sehen, als er zu sprechen begann: „Ähm… stör‘ ich?“

In dem Moment, in dem Bobby ehrlicherweise „Ja“ gesagt hatte, sagte John „Nein“.

Ihre Blicke begegneten sich und Bobby schaute ihn fragend an, den Kopf leicht schief gelegt. Was soll das, John? Willst du das zwischen uns etwa nie klären?

Wollte der Feuermutant, dass die Situation zwischen ihnen so blieb? Es war doch klar, dass sie nicht drum herum kommen würden, sich mit dem Geschehenen auseinander zu setzen.

Doch unglaublicher Weise hob sich Johns rechter Mundwinkel zu einem fast schon befriedigtem Grinsen, als würde er es Bobby von ganzem Herzen gönnen, dass ihr Gespräch unterbrochen worden war.

Er wandte sich an Artie und sagte mit künstlicher, fast schon zu nett klingender Stimme: „Nein, Artie, du störst überhaupt nicht.“

Ein wenig perplex sah Artie schon aus, als wüsste er nicht richtig, wie er Johns plötzliche Freundlichkeit deuten sollte. Sie wirkte so aufgesetzt, wie sie war.

„Ah, äh… gut“, schien er sich wieder etwas zu fangen und räusperte sich. „Zu dir wollte ich nämlich.“

Dies sagte er an John gewandt, der ihn darauf überrascht, aber auch interessiert anblickte, was in seiner momentanen Verfassung aber etwas finster wirkte.

Wäre dies ein Ritterfilm würde man Johns Blick wohl als Aufforderung auffassen, schnell zu sprechen, wenn einem das Leben lieb war.

Und Artie war sein Leben offensichtlich lieb.

„Storm hat mich geschickt. Du sollst in ihr Büro kommen“, erklärte er hastig und blickte dabei unsicher zu Bobby, als würde er Hilfe von diesem erwarten, sollte John ihm ins Gesicht springen.

Doch John gab nichts weiter von sich, als ein leicht genervtes Brummen und ein geschnaubtes „Alles klar“, ehe er sich aus der Runde löste.

Bobby warf ihm einen ungläubigen Blick zu. Was jetzt?! Jetzt ließ er ihn hier einfach so stehen?

Er konnte es nicht fassen und setzte einen letzten Versuch, den anderen aufzuhalten. „John-“

Doch dieser drehte sich kurz um und warf ihm einen Blick zu, der so viel versprach wie: „Ein Wort und du endest als menschliche Fackel.“

Das beeindruckte Bobby reichlich wenig. Im Gegensatz zu den jüngeren Schüler hatte er keine Angst vor John.

Doch er schwieg.

Er sah ein, dass es besser war, ihre Probleme für sich zu behalten.

An diesem Tag war bereits genug geredet worden und er wollte Artie nicht die Chance geben, noch mehr von ihrer Auseinandersetzung aufzuschnappen, als er es vielleicht schon getan hatte.

In stiller Übereinkunft sahen John und Bobby sich für einen Moment lang an und es war unklar, welche Emotionen sich in ihren Gesichtern widerspiegelten. Beide wirkten versteinert und doch vergrämt, als sie sich wie auf ein stummes Signal hin umwandten und in unterschiedliche Richtungen verschwanden.

Für einen Moment lang sah Artie beiden verwundert hinterher und überlegte, ob er Bobby in die Küche folgen sollte, doch dann beschloss er, dass dies keine gute Idee war. Selbst der Eismutant schien für seine Verhältnisse ziemlich unausgeglichen zu sein und das letzte, was Artie wollte, war, irgendwann zwischen die Fronten zu geraten.
 

Das Büro von Ororo Munroe lag im Halbdunkeln. Nur die Lampe auf dem Schreibtisch spendete gedämmtes Licht, doch das reichte ihr.

Sie mochte es, in diesen dunklen Wintermonaten von schummerigem Licht umgeben zu sein, während der Ledersessel weich unter ihren kaum merklichen Bewegungen knarzte.

Ihr Blick richtete sich auf das Fenster, in dem sie eine schwache Spiegelung des Raums und sich selbst sehen konnte, soweit das Licht der Lampe sie erreichte.

Doch es war dämmerig genug, dass sie noch schemenhafte Eindrücke der Landschaft draußen erkennen konnte.

So wie John Allerdyce, den sie vor wenigen Minuten die spärlich beleuchtete Auffahrt hatte hinauflaufen sehen.

Sich im Sessel zurücklehnend versuchte sie, ihre Gedanken wieder auf die Themen zu lenken, die sie morgen in ihrem Biologieunterricht erarbeiten wollte, als es plötzlich an der Tür klopfte.

Der schwere Eichenflügel öffnete sich, bevor sie „Herein“ sagen konnte und es verwunderte sie ein wenig, John in der Tür stehen zu sehen.

Natürlich hatte sie nach ihm schicken lassen, aber nicht erwartet, dass er so schell herkommen würde.

Er sah dermaßen erbärmlich aus, dass sie für einen kurzen Moment den Drang verspürte, ihn bemuttern zu wollen anstatt mit ihm über sein Verhalten zu sprechen, das an diesem Tag einfach nicht tragbar gewesen war.

Interessant eigentlich, dass er nicht einmal anwesend zu sein braucht, um eine Menge Chaos zu verursachen, dachte sie sich, als sie ihn begrüßte und ihm den Stuhl auf der anderen Seite des Schreibtisches anbot.

„Du hättest dich gern auch erst umziehen oder dich ausruhen können, John“, begann sie möglichst freundlich, schließlich sah man ihm allzu deutlich an, dass er erschöpft war.

John zuckte mit den Schultern. „Artie hat es ziemlich eilig dargestellt.“

Man könnte wohl auch sagen, Artie und sein Auftrag waren die willkommene Möglichkeit gewesen, um Bobby zu entfliehen.

Doch er sagte nichts davon, sondern schaute Storm erwartend an, als wollte er ihre Moralpredigt möglichst schnell hinter sich bringen.

Sie tat ihm den Gefallen und kam ohne lauwarmes Geplänkel zur Sache.

„Du warst heute mit dem Wagen unterwegs?“, begann sie mit einer Frage, die aber eher eine Feststellung war, und John wohl dazu ermutigen sollte, ihr die ganze Geschichte zu erzählen.

Doch John hatte nicht im geringsten Lust, ihr zu erklären, was zwischen Bobby und ihm im Moment vorging.

So beließ er es bei einer einfachen, unverfänglichen Antwort. „Ich musste mal hier raus.“

Die Ellbogen auf den Schreibtisch gelehnt, legten sich ihre Fingerspitzen aneinander, als Storm John für einen Augenblick auffordernd anblickte, als erwarte sie eine nähere Ausführung.

Doch ihr wurde recht schnell klar, dass sie John nicht dazu bewegen konnte, von sich aus mehr zu erzählen. Das wunderte sie allerdings nicht.

„Wegen Bobby, nehm ich an?“

John musste gestehen für einen Moment überrascht zu sein.

Ihm war nicht der Gedanke gekommen, dass die Geschichte bereits bis zur ‘Lehrerschaft‘ durchgedrungen sein könnte.

Hättest du dir eigentlich auch denken können, sagte ihm eine spöttische Stimme in seinem Kopf und er wollte sich gar nicht ausmalen, was nun alles in der Schule über sie erzählt wurde. Er wusste durchaus, dass Gesprächsfetzen gerne zu haarsträubenden Szenarien ausgeschmückt wurden.

Vielleicht war Bobby auch deshalb so angespannt gewesen.

Seine Aufmerksamkeit wanderte zurück zu Storm, die ihn mit einer Mischung aus Strenge und Fürsorglichkeit anblickte, die ein wenig merkwürdig wirkte, aber einfach Storms Art war.

„Irgendwie schon“, gab John zu, denn er empfand es als zwecklos, über etwas zu lügen, das Storm offensichtlich eh schon wusste. Aber sein danach folgendes Schweigen und seine abwehrende Körperhaltung machten klar, dass er nicht bereit war, mehr dazu zu sagen.

Sie schien das ebenfalls zu bemerken und falls sie das ärgern sollte, merkte man ihr das nicht ein. Sie respektiere schließlich seinen Wunsch, schlug die Beine übereinander und kam zu dem Punkt, den John schon vorher erwartet hatte.

„Was auch immer zwischen euch vorgefallen ist, John, berechtigt dich nicht, dir einfach einen Wagen zu nehmen und damit den ganzen Tag von der Schule fernzubleiben, ohne jemanden etwas zu sagen“, erklärte sie ihm mit einer gewissen Bestimmtheit in der Stimme. „Wenn dir etwas passiert wäre, hätte keiner gewusst, wo er dich suchen soll.“

Falls sie erwartete, dass John darauf etwas sagte, wurde sie enttäuscht.

Emotionslos ließ er ihre Zurechtweisung über sich ergehen, und auch wenn er Verständnis für sie hatte, würde er das nicht zugeben, geschweige denn ihr Einsicht zeigen.

Er hatte zu viele Gespräche dieser Art mit Professor Xavier hinter sich, auch wenn dieser immer versucht hatte, an seine Vernunft zu appellieren. Etwas, das John in seiner Pubertät unbekannt gewesen war. Vernunft kannte er heute, doch gegen seine Hitzköpfigkeit kam sie dennoch nicht an. Und gegen seine Sturheit auch nicht.

Storm schien es bei diesen kurzen Worten belassen zu wollen.

„Wo ist der Wagen jetzt?“, fragte sie ihn, denn schließlich hatte sie gesehen, dass er zu Fuß zurückgekommen war.

Er erklärte ihr seine Situation und wo er den Wagen ungefähr gelassen hatte.

„Eigentlich sollte ich dir einen Benzinkanister in die Hand drücken und dich den ganzen Weg noch einmal laufen lassen, John Allerdyce“, sagte sie ihm ein wenig verärgert und schüttelte den Kopf. „Aber morgen wirst du mit Wolverine den Wagen holen fahren.“

Allein, dass sie Wolverine erwähnte, war schon Strafe genug, wie John fand.

Und er hatte das Gefühl, dass Storm dies ganz genau wusste.

Nickend zeigte er ihr, dass er sie verstanden hatte und wollte schon aufstehen, als sie erneut zu sprechen begann.

„Außerdem wirst du bis Ende der Woche den Abwasch machen“, erklärte sie ihm und brachte John damit vollkommen aus dem Konzept.

Abwasch? Davor hatte er sich als Verfechter der Unordentlichkeit stets gedrückt.

Das war echt eine Strafe, denn die Hände wurden davon immer schrumpelig und weich, man roch auch drei Stunden später noch nach Spülmittel und wenn er den Abwasch für all die Schüler allein machen sollte, dann würde das seine Abende wohl fast ausfüllen.

Lieber würde er mit Wolverine eine Woche zelten gehen!

Doch vielleicht sollte er es optimistisch sehen. Immerhin hatten sie schon Mittwoch und es schien nicht so, als müsste er heute noch anfangen.

„Okay“, sagte er und erhob sich aus seinem Stuhl, als sie nun nichts mehr zu sagen haben schien.

Sie nickte ihm zu.

„Geh warm duschen und leg dich ins Bett. Nicht, dass du dich noch mehr erkältest“, riet sie ihm in einem wärmeren Ton als zuvor und John schenkte ihr ein kaum sichtbares Lächeln.

Dann verließ er den Raum und begab sich zurück zu ihren Schlafräumen.
 

Das allgemeine, neugierig-aufgeregte Geschnatter schien fast unerträglich.

Seufzend versuchte Kitty sich auf das Buch in ihrer Hand zu konzentrieren; kein schwerer Schmöker, aber ein fesselndes, tief greifendes Buch über den amerikanischen Bürgerkrieg. Angesichts der erzählten Schicksale kam ihr eigenes Leben ihr nahezu sorglos vor.

Umso mehr störte sie die Lautstärke, die nun den Gemeinschaftsraum beherrschte. Waren bis vor wenigen Augenblicken lediglich flüsternde Stimmen und das leise Hintergrundgeplänkel des Fernsehers zu hören gewesen, war seit Arties Ankunft ein wahrer Sturm losgebrochen. Man konnte ihre Mitschüler mit dem Meer vergleichen, das zunächst nur von sanften Wellen durchwogt wurde, die plötzlich zu einem Tsunami explodierten.

Zunächst hatte Flea einfach nur wissen wollen, wo Artie denn gewesen war und als dieser dann berichtet hatte, dass John wieder zurück war und er ihn auch noch mit Bobby auf dem Flur gesehen hatte, war es um ihre Mitschüler geschehen.

Besonders Flea bedrängte Artie begierig, ihm mehr zu erzählen und die jüngeren Schüler drängten sich um die beiden, wie Durstende um das einzige Wasser nach Stunden in einer trockenen, sandigen Wüste.

Es hatte sich wahrlich eine Traube um Artie gebildet, als dieser zu erzählen begann, dass er von Storm geschickt worden war, um John in ihr Büro zu zitieren. Und dann hatte er den Feuermutanten und Bobby auf den Flur stehen sehen.

„Und dann?“, fragte Flea drängend, und man merkte ihm nur allzu deutlich an, wie sehr er darauf brannte, jedes Detail zu erfahren.

Kitty rollte entnervt ihre Augen und senkte ihr Buch resignierend in ihren Schoß. Sie konnte sich beim besten Willen nicht mehr auf die schwarz gedruckten Zeilen konzentrieren. Ihr Blick wanderte zu Piotr; mit ihr der Einzige der älteren Schüler im Gemeinschaftsraum. Stumm blickte sie ihn an, als erwarte sie, dass er seinen Zimmergenossen zurechtwies oder zumindest dessen unbarmherzig neugieriges Reden unterbrach. Doch Piotr begegnete ihrem Blick nicht. Seine Augen waren starr auf seinen Zeichenblock gerichtet, fast schon ein wenig zu konzentriert.

Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er das Gleiche dachte, wie sie.

Es war ein merkwürdig beklemmendes Gefühl, dabei zu sein, während das Privatleben von guten Freunden so schamlos besprochen wurde, als wäre es eine öffentliche Seifenoper, an der jeder teilhaben konnte.

Zumal sich all die ganzen Diskussionen nur auf Spekulationen stützen, die weder Hand noch Fuß hatten und immer absurder wurden.

„Na ja, eigentlich hab ich nicht wirklich viel mitbekommen, was sie gesagt haben“, erklärte Artie ein wenig unsicher und versuchte vor Flea zurückzuweichen, der seinem Gesicht immer näher kam.

„Irgendetwas musst du doch gehört haben!“, meinte der leicht ältere Junge und sah Artie verständnislos und ein wenig entrüstet zugleich an.

Artie zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, ich denke, sie haben sich gestritten.“

Auf Fleas Gesicht erschien ein triumphierendes Grinsen. Kitty sah es, und ihr wurde fast schlecht dabei.

„Was hab ich euch gesagt? Ich wusste doch, da ist was im Busch“, meinte Flea selbstzufrieden und genoss es offensichtlich, dass die jüngeren Schüler ihn nun fast schon bewundernd ansahen.

Kitty schüttelte den Kopf. Bei den Jüngeren konnte sie fast noch verstehen, warum sie sich so benahmen. Das Thema war neu und aufregend, auch wenn sie vielleicht nicht genau verstanden, was es für Bobby bedeutete und all diejenigen, die damit drin hingen, wie John und Rogue. Doch von Flea hatte sie erwartet, dass er langsam alt genug war, um zu verstehen, dass es auch so schon schwierig genug für Bobby sein musste, ohne dass er noch all ihre blöden Kommentare brauchte.

Auch für Kitty war es merkwürdig, sich vorzustellen, dass ausgerechnet der Bobby, den sie kannte, mit dem sie mal geflirtet hatte, Traummann aller Mädchen, Traumschwiegersohn aller Mütter, schwul sein sollte.

Sie musste gestehen, anfangs ein wenig beleidigt gewesen zu sein, nichts davon gewusst zu haben. Schließlich hatte sie gedacht, sie und Bobby wären Freunde.

Doch dass er trotzdem nicht den Mut gefunden hatte, ihr davon zu erzählen, erfüllte sie nun eher mit Mitleid und einer gewissen Schuld, dass sie ihm vielleicht auch nie die Möglichkeit dazu gegeben hatte.

„Ärger im Paradies, würde ich sagen“, meinte Flea vorlaut, hörbar amüsiert und schnalzte mit der Zunge. „Wer weiß, wie lange das schon zwischen den beiden geht. Jetzt wissen wir ja auch, warum Bobby so scharf darauf war, dass Johnny wieder zurück zur Schule kommt und warum er Rogue abgeschrieben hat.“

„Meinst du, er hat deswegen mit Rogue Schluss gemacht?“, fragte eines der Mädchen unsicher und Flea lachte leise auf.

„Aber klar! Oder wohl eher sie mit ihm. Hat es bestimmt rausbekommen!“, mutmaßte Flea und Kitty fragte sich still, wie viel Rogue davon wohl wirklich wusste.

„Meinst du, Bobby und John sind wirklich so was… na ja, meinst du die gehen miteinander?“

Flea zog die Augenbrauen hoch, als wäre dies eine besonders dumme Frage gewesen, deren Antwort offen auf der Hand lag, auch wenn niemand von ihnen wusste, was wirklich zwischen Bobby und John vorgefallen war.

„Hey, ich will mir das gar nicht vorstellen, wenn es so ist! Drake und Allerdyce knutschend, bah, das will sich doch keiner vorstellen!“, höhnte er und schüttelte sich demonstrativ angewidert.

Jetzt reicht’s!, dachte Kitty sich und schlug das Buch mit einem leisen Knall zu.

Als sie aufstand, atmete sie angespannt aus. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie die Luft angehalten hatte.

„Sei doch mal still, Flea!“, sagte sie und wie auf ein geheimes Kommando drehten sich alle Köpfe mit einem Ruck zu ihr. Sie spürte unzählige Augenpaare auf sich, als die traute Tratschrunde zerstörte und weitersprach: „Red nicht über Dinge, von denen du eh keine Ahnung hast.“

Einige Schüler blickten sie irritiert an, andere wichen ihrem Blick aus, doch sie konnte einen Anflug von Schuldgefühlen in manchen Gesichtern erkennen.

„Oh, da haben die beiden Schwuchteln wohl ihr erstes Fangirl!“, gab Flea vorlaut zurück und zeigte ein aufgesetzt selbstbewusstes Grinsen. Doch Kitty wusste genau, dass sie ihn eiskalt erwischt hatte. Nur bremste dies nicht ihre Wut, als Flea weiter höhnte: „Stellst du dich jetzt wie ein Cheerleader mit Poms hinter sie?! Gebt mir ein B, gebt mir ein O, gebt mir ein-“

Doch mitten in seiner sarkastischen Tirade verstummte er, sein Blick war auf etwas gerichtet, das sich hinter Kitty befand.

Als sie sich umwandte, sah sie, dass Piotr aufgestanden war und Flea einen strengen Blick zuwarf.

„Halt endlich die Klappe, Flea“, durchbrach seine tiefe, bedrohlich klingende Stimme die angespannte Stille, die sich nun im Raum breit gemacht hatte. „Ehrlich, sonst schwör ich dir, dass ich dich heut Nacht im Schlaf eigenhändig erwürge!“

Unruhig, aber schweigend blickten die Schüler zwischen Piotr und Flea hin und her. Die Blicke des hünenhaften Russen und des schmächtigen, pubertierenden Jungen waren fest miteinander verankert. Piotrs Miene wirkte steinern. Das selbstgefällige Grinsen war aus Fleas Gesicht gewichen.

„Aber-“

„Das ist nicht unsere Sache.“

Kopfschüttelnd wandte Piotr sich wieder ab und schnappte sich seinen Zeichenblock, offensichtlich in der Absicht, den Gemeinschaftsraum zu verlassen.

Schamesröte ließ Fleas Wangen erglühen. Gedemütigt blickte er zu Boden.

Langsam trat Kitty an Piotr heran, verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust.

„Du hättest vorher etwas sagen können“, meinte sie, sich durchaus bewusst, dass Flea zu Piotr aufsah.

Mit einem kurzen Zögern drehte Piotr sich zu ihr um und sie war erstaunt, wie verhärtet seine Gesichtszüge noch immer waren.

„Ich kann nichts dafür, dass sie so reden. Bobby ist selber Schuld, wenn er solange nichts gesagt hat.“

„Findest du das wirklich?“ Kitty konnte nicht glauben, dass der junge Mann so dachte. Es klang so, als hätte Bobby verdient, dass über ihn geredet wurde.

Piotr wich ihrem Blick aus. Er hatte es noch nie leiden können, wenn sie ihn so prüfend ansah, schon nicht, als sie noch ein Paar gewesen waren.

„Keine Ahnung.“

Eigentlich wollte er gar nicht weiter darüber nachdenken. Ebenso wenig wie die anderen konnte auch er nicht wissen, was zwischen Bobby und John ablief. Ob das bloß eine Sache von Bobbys Seite aus war oder ob die beiden wirklich eine Beziehung führten oder ob es vielleicht ganz anders war, als es schien.

Doch es wirkte so befremdlich, sich vorzustellen, dass zwei Menschen, die man so viele Jahre kannte und von denen man gedacht hatte, sie wären ‘ganz normale‘ Kerle, plötzlich schwul waren.

Ebenso wie Kitty hatte Fleas Gerede ein mulmiges Gefühl in ihm hervorgerufen.

Trotz allem war Bobby sein Freund, ebenso wie John. Und wer mochte es schon, wenn jemand anders so über seine Freunde sprach, selbst wenn dieser Jemand ebenfalls ein Freund war?

Doch noch schändlicher fühlte Piotr sich, wenn er zugeben musste, dass ihn der Gedanke an Bobby und John als schwules Pärchen selbst abschreckte.

Allein die Vorstellung, die beiden irgendwann küssend sehen zu müssen, ekelte ihn.

Zwar war Piotr ein offener Mensch und respektierte die Vorlieben anderer, doch es war ein Unterschied, ob irgendein Star im Fernsehen sich zu seiner Homosexualität bekannte oder man zwei ‘davon‘ im Freundeskreis hatte.

Er war sich nicht sicher, ob er es ertragen könnte, die beiden zusammen zu sehen oder in ihrer Nähe zu weilen.

Natürlich hatte er keine Angst, dass Bobby ihn hinterrücks im Bad überfallen könnte oder von der ‘Schwulenkrankheit‘, wie sein Vater es immer genannt hatte, infiziert zu werden, doch er war Russe. Er kam aus einem Land, das gerade mal vor weniger als einem Jahrzehnt zu der Erkenntnis gekommen war, dass Homosexualität keine Geisteskrankheit war – und das galt vielerorts auch nur im Gesetz. Und so vorurteilsfrei Piotr als Mitglied einer Randgruppe auch sein sollte, so konnte er nicht abstreiten, dass ihn dieses Denken geprägt hatte.

Er schämte sich dafür und wollte, es wäre anders, doch er konnte nicht leugnen, dass er an diesem Tag absichtlich einen Bogen um Bobby gemacht hatte.

„Ich will einfach nicht drüber sprechen, okay?“, sagte er an Kitty gewandt, die schon wieder ansetzte, etwas zu sagen. Vermutlich irgendetwas, um ihn zu überzeugen.

Ehe sie noch etwas sagen konnte, wandte er sich von ihr ab und ging aus dem Zimmer, bemerkte noch, wie ihre Hand nur unschlüssig nach seinem Ellbogen griff, als er an ihr vorbeiging.
 

Die Lichter der Schule erreichten diesen hohen Raum nicht und so war es allein das fahle Licht des Mondes, das silbern durch das Fenster drang. Dies und das schwache, gedimmte Licht der kleinen Wandlampe waren die einzigen Lichtquellen, die den großen, urigen Raum in ein schummeriges Dämmerlicht tauchten.

Müde Augen blickten aus dem Fenster in den bedeckten Himmel, an dem hell einige Sterne durch die dunklen Wolkengebilde erstrahlten.

Manchmal wünschte John sich in diese endlose Weite des Universums. Sie wirkte so ruhig und so füllend, dass man sich kaum vorstellen konnte, sich in dieser Wunderwelt jemals einsam zu fühlen, selbst wenn man es war.

Ja, man war allein. Für sich. Unerreichbar. Mehr Luxus, als er sich in dieser Schule jemals gönnen konnte. Man wurde nicht gestört, musste sich keiner Auseinandersetzung stellen. Man konnte keine Fehler machen, niemanden verletzen und selbst nicht verletzt werden. Das ewige Funkeln der Sterne würde eine beruhigende Sicherheit ausstrahlen. Man würde nie traurig werden.

John lächelte ein wenig bitterlich.

Natürlich war das blasse Theorie. Das war ihm klar. Doch die Sterne und die endlose Weite dahinter hatten seit jeher eine beruhigende Wirkung auf ihn gehabt.

Nie hätte er es zugegeben, doch wann immer Professor Xavier sie zu einer kleinen Astronomiestunde in diesen Turm im mittleren Teil des Schulgebäudes geführt hatte, hatte John sich zur eigenen Verwunderung fast schon auf den Unterricht gefreut. Natürlich war er nicht wirklich wissenschaftlich an der Erkundung des Kosmos interessiert. Ebenso wenig erfüllte ihn der Anblick der Sterne mit neuromantischen Vorstellungen. Es war lediglich der vertraute Anblick des Unbekannten und diese vollkommene Stille, die im Gegensatz zu seinem sonst so feurigen, niemals ruhigen Gemüt standen und ihm die Gelegenheit gaben, in Ruhe nachzudenken.

Und genau das war es, was er jetzt brauchte.

Er musste klare Gedanken fassen, die Verwirrung in seinem Kopf lösen, die sich wie eine Schlange um ihn wand und ihn zu erdrücken versuchte.

Doch diesmal schien es nicht zu wirken, der Trick mit den Sternen ging nicht auf.

John seufzte leise und fuhr sich mit der Hand durch das trockene, dünne Haar, das ihm nur ohne das ganze Gel, das es sonst an seine Kopfhaut pappte, ins Gesicht fiel.

Er musste an seine Eltern denken und an Bobby, der immer noch darunter zu leiden schien, dass der Kontakt zu seiner Familie abgebrochen war.

Was war bei ihm und seinen Eltern schief gelaufen, dass er ihnen nicht einmal mehr nachtrauerte? Er hatte mit seinen Eltern vor langer Zeit abgeschlossen, nachdem sie ihm jegliche Chance verwehrt hatten, auf sie zuzugehen.

Mittlerweile würde er sie nicht einmal mehr dann sehen wollen, wenn sie bereitwillig vor seiner Türschwelle stehen und ihn um Vergebung bitten würden. Was sie, wie ihm klar war, nie tun würden. Sie hatten mit ihm gebrochen, in dem Moment, in dem aus ihm das geworden war, was er heute war. Ein Mutant, der das Feuer beherrschte. Es war kein Versehen gewesen, dass er die Gardinen seiner Mutter in Brand gesteckt hatte. Doch es war ein Versehen gewesen, dass dieses Feuer sich seiner Kontrolle entzogen und auf das ganze Wohnzimmer übergegriffen hatte. Er war zu jung gewesen, zu unerfahren, zu überheblich. Wie ein Feuerteufel hatte er gewirkt und war zu stolz gewesen, zu bockig, um Reue zu zeigen.

Dieses Erlebnis hatte seine Eltern endgültig davon überzeugt, dass er gefährlich war, nicht zu kontrollieren. Es hatte sie in ihrer Angst bestärkt, dass ihr Sohn ein Monster war.

Seine Mutter hatte ihre Abneigung nicht so deutlich gezeigt wie sein Vater. Aber sie hatte ihm auch nie gesagt, dass sie ihn trotzdem lieben würde. Und selbst wenn es bei Bobbys Mutter eher gezwungen geklungen hatte, so hatte sie wenigstens versucht, auf ihren Sohn zuzugehen.

Es war eine tiefe Wunde, über die sich hartnäckiger, schützender Schorf gebildet hatte. Langsam entstand eine neue, heile Haut unter diesem Schorf, doch sie war so dünn, dass man die Wunde wieder aufbrechen konnte, wenn man nur fest genug zustach. Und Bobby hatte fest genug zugestochen.

Zu gerne hätte John ihm heute erlaubt, sich zu entschuldigen. Zu gern hätte er sich mit ihm ausgesprochen. Doch John konnte nicht so einfach verzeihen. Da war dieser Stolz. Da war diese Mauer, die er stets um sich aufbaute, um seine Verletzlichkeit durch forsche Sprüche zu schützen.

Und auch wenn alles in ihm danach schrie, sich mit dem Eismutanten zu versöhnen, so schien ihm diese Mauer doch zu hoch, als dass er sie überwinden könnte.

Gestresst fuhr John sich mit der Hand über das Gesicht.

Er wusste nicht, was er für Bobby empfand. Konnte seine Gefühle nicht mehr einordnen in Freundschaft, Brüderlichkeit oder… so etwas wie Liebe.

Da war der Wunsch, dem anderen ganz nah zu sein, ihn an sich zu ziehen; ihre Körper so dicht beieinander, dass er die Wärme durch den Stoff ihrer Kleidung spüren konnte. Es kam ihm absurd vor.

Und da war das Verlangen, weit auszuholen und Bobby seine Faust ins Gesicht zu rammen, für den Kuss, für die Vereisung. Dafür, dass er ihn verletzt hatte, als er seine Eltern erwähnt hatte. Und dafür, dass er ihn allein gelassen hatte, bevor John auf Magnetos Seite gewechselt war.

John wandte seinen Blick von dem Sternengebilde ab, als eine massige Wolke sich vor den Mond schob und sein Gesicht in Dunkelheit tauchte.

Er hatte dieselben Gefühle wie damals, als ihm klar geworden war, dass es zwischen Bobby und Rogue keinen Platz für ihn gab. Dabei war es diesmal ganz anders; diesmal wollte Bobby ihn. Hatte er damit nicht alles, was er wollte?

„Aber was willst du eigentlich, Johnny?“, fragte er sich selber mit leiser Stimme und hatte keine Ahnung, wie er die Antwort darauf finden könnte.

Er biss sich auf die Unterlippe, nagte und kaute darauf herum, bis sie sich ganz wund anfühlte, doch das bemerkte er kaum. Er war so in Gedanken versunken, dass er nicht einmal bemerkte, wie die Tür sich hinter ihm öffnete und eine große, schlanke Gestalt den Raum betrat.

Erst als die Tür mit einem lauten Klack wieder ins Schloss fiel, wachte John auf.

Sein Herz schlug schneller, doch er zeigte nicht, dass er erschrocken war, als er hinter sich blickte.

„Woher wusstest du, dass ich hier bin?“, fragte er und seine Stimme verriet nicht die Enttäuschung darüber, dass er gefunden worden war. Diese Räumlichkeiten waren seit Xaviers Tod ebenso ausgestorben wie der Kellertrakt. Astronomie war eben nicht das Wichtigste, wenn es schon zu wenige Lehrer gab, um richtig Mathematik und Physik zu lehren. John wandte sich wieder ab.

„Nachdem du unten nirgendwo warst, konntest du eigentlich nur hier sein“, hörte er Bobbys Stimme hinter sich sagen und das Knarzen der Dielen verriet ihm, dass der Eismutant einige Schritte auf ihn zugegangen war.

Doch er hielt einen gewissen Abstand und John war froh darum.

„Du kennst mich ja ziemlich gut“, meinte John fast schon ein wenig anerkennend, auch wenn er gleichzeitig resignierend klang. Vor Bobby davon zu laufen schien nicht so zu klappen, wie er es sich vorgestellt hatte.

Bobby ließ ein nachdenkliches „Hm“ verlauten, ehe er sagte: „Ja, offensichtlich.“

Sie verfielen in ein Schweigen. John wusste nicht, was er darauf sagen sollte und es kam ihm selber gruselig vor, dass dem so war.

Nach einer Weile hörte er erneut ein kurzes Knarzen, das die drückende Stille so scharf durchzog, dass John auf der Fensterbank fast zusammengezuckt wäre.

Anscheinend hatte Bobby sein Gewicht verlagert bei dem Vorhaben, einen weiteren Schritt auf John zuzugehen, doch er hatte ihn nicht ausgeführt, war an der Stelle verweilt, an der er gestanden hatte.

„John“, sprach er ihn mit seinem Namen an, als versuchte er damit, den Feuermutanten dazu zu bringen, sich zu ihm umzudrehen.

Doch das tat John nicht.

Beide fühlten die unerträgliche Spannung, die den Raum zwischen ihnen füllte; so schwer, dass sie ihnen auf die Brust drückte.

„Was ich gesagt habe-“, begann Bobby, doch John unterbrach ihn, bevor er die Gelegenheit hatte, irgendwelche zurechtgelegten Worte zu sagen.

„… war ziemlich scheiße“, beendete der Feuermutant seinen Satz und ließ seine starrte mit einer grimmigen Entschlossenheit nach draußen, als könnte man dort den Untergang der Welt erblicken.

Der Mond kam hinter der Wolke wieder hervor und warf seinen silbrigen Schein auf Johns blasses Gesicht.

Er hörte Bobby tief Luft holen.

„Das weiß ich“, sagte dieser und John hörte ein leises Rascheln, als Bobby seine schwitzenden Hände in seine Hosentaschen steckte. „Und es tut mir Leid. Ich wollte das nicht sagen. Es ist einfach so… rausgerutscht. Wirklich. Es war nicht so gemeint.“

John hörte die Worte, während er weiter vehement in die Dunkelheit blickte. Er sah eine Katze durch den Lichtkegel der Laterne schnellen, fast wie ein Schatten, und wünschte sich, er könnte ihr folgen.

Kein Wort verließ seine Lippen. Er spürte ein verräterisches Brennen in seinen Augen, merkte, wie sie trüb wurden, doch nicht feucht genug, um Tränen zuzulassen.

„Willst du… willst du meine Entschuldigung nicht annehmen?“, hörte er Bobby hinter sich sagen, und dann, mit einer leichten Verzweiflung in der Stimme: „Willst du nicht wenigstens irgendetwas dazu sagen?“

Doch John schwieg beharrlich.

Die Anspannung zwischen ihnen nahm zu bis in die Unerträglichkeit und John konnte spüren, wie Bobby danach verlangte, irgendetwas zu tun.

Er erwartete, dass er der Eismutant kommen würde, um ihn vielleicht durchzurütteln, doch nichts dergleichen geschah.

Stattdessen hörte John erneut das Knarzen der Dielen; Schritte, die sich von ihm entfernten. Die Klinke wurde heruntergedrückt.

Er hob seinen Kopf und wollte sich schon umwenden, als er erneut Bobbys Stimme erklingen hörte. Sie klang ein wenig verzerrt, fast wie von bitterer Belustigung erfüllt. „Weißt du, alles, was dir jemals aus dem Mund gefallen ist, in all den Jahren, … all die beschissenen Sprüche, die du mir die letzten Woche um die Ohren gehauen hast… ich hab immer nur da gestanden und gesagt: ‚Ist okay, John‘. Ich hab dir echt jeden Scheiß verziehen. Und dann mach ich einmal, einmal in so vielen Jahren einen Fehler und du bringst es nicht mal fertig, mir auch nur ein kleines Stück entgegen zu kommen… Das ist echt nicht fair, John.“

Die Worte bohrten sich in Johns Kopf. Sie taten weh. Lähmten ihn so sehr, dass er nichts darauf zu sagen wusste.

„Denk einfach mal drüber nach.“

Die Tür fiel erneut ins Schloss und auch wenn Bobby sie nicht zugeschlagen hatte, kam es John doch so laut vor, dass er zusammenzuckte.

Zitternd atmete er ein, bewegte seinen Kopf ruckartig in die Richtung der Tür und starrte auf das dunkle Holz, das nur schwach von der Wandlampe erhellt wurde.

„Bobby…“, sagte er leise und erschrocken den Namen des anderen, als wollte er nach ihm rufen, auch wenn dieser ihn nicht mehr hören konnte.

Hilflosigkeit spiegelte sich in seinen Augen wider, als er ihren Blick erneut zum Fenster richtete.

Sein selbst aufgebautes Schutzschild war mal wieder zu stark gewesen, um von außen gebrochen werden zu können. Ihm wurde klar, dass es nur er selbst daran etwas ändern konnte, wenn er ihre Freundschaft nicht verlieren wollte.

Konnte er die innere Mauer schon nicht überspringen, so musste er sie eben hochklettern, auch wenn er sich dabei Hände und Füße aufschürfen würde.
 

TBC
 

Das Kapitel war irgendwie ein Selbstläufer gewesen. Die Szenen waren so geplant, aber es sollte wesentlich kürzer ausfallen und jetzt platzt es fast schon aus allen Nähten *LOL*

Besonders aber die letzte Szene hat mir beim Schreiben wirklich gefallen.
 

Noch kurz einige Umrechnungen, weil ich ja ach-so-schön finde, in US-amerikanischen Einheiten zu schreiben.

32°F = 0°C

6 Meilen = etwas mehr als 9,5 km (John ist also schon ein ganzes Stück gelaufen)
 

Ich hoffe, es hat euch gefallen :)
 

Bis zum nächsten Kapitel,

motte



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-07-05T16:29:37+00:00 05.07.2010 18:29
Kyaaaaaaaaaaa! echt genial!!! *lieb* *lieb*
hach endlich denkt john wenigstens dran sich bobby zu nähern (wenn auch nich in dem sinn in dem wir alle es wolln XD)

hast n paar kleinere tipfehler (und wort-whs) in dem kappy, die ham aba nicht gestört :D

ich freu mich schon auf das nächste update ^-^
Von: abgemeldet
2010-07-05T12:25:11+00:00 05.07.2010 14:25
Soooo... erst ma schönes Kapitel ^__^
Schön wurde auch wieder deutlich, dass obwohl die Mutanten selber einer Randgruppe angehören und wissen müssten wie das is, wenn über einem geredet wird oder man verspottet wird, weil man is wie man is, sie es trotzdem machen. Das is wohl immer so, wenn es einen selber nich betrifft und man es eigentlich besser wissen müsste und lästern macht ja auch so viel Spaß, wenn sonst nichts spannendes passiert. Es is also richtig typisch. Schade eigentlich, aber so sind die Menschen bzw. Mutanten.

Ich fand das letzte Stück des Kapitels besonders gut, denn nun hat man das Gefühl, dass es mal richtig in Johns Kopf arbeitet. Natürlich hat er schon vorher nachgedacht und das hast du auch gut dargestellt, aber das was Bobby da gesagt hat, scheint ihn nochma richtig getroffen zu haben und ich bin gespannt wie er nun darauf reagieren wird.

lg deathly
Von:  Wolkenfee
2010-07-05T10:59:15+00:00 05.07.2010 12:59
Hm, da hatte John wenigstens genug Zeit zum Nachdenken bei seiner "Wanderung". Auch wemm nicht sooo viel dabei rausgekommen ist.
Die letzte Szene gefällt mir sehr.
Insgesamt ein schönes Kapitel, ich find's toll, wie du die ganzen anderen Leute immer mit einbringst.
LG, Fee
Von: abgemeldet
2010-07-04T21:39:40+00:00 04.07.2010 23:39
Ich mochte es ^^
Und John tut mir total Leid... so ein blöder Stolz ist echt schwer zu überwinden.
Danke für die Länge ;)
Von:  -Ray-
2010-07-04T19:51:01+00:00 04.07.2010 21:51
Hi, sehr schönes Kapitel und sehr stimmig. Irgendwann kurz vor Schluss hatte ich schon Bedenken ob du noch eine "klärende Szene" zwischen Bobby und John darlegen würdest und muss sagen ich bin froh das die Bedenken überflüssig waren. Das letzte Gespräch zwischen Ihnen hat mich berührt. Ich verstehe das John im ersten Moment nichts sagen konnte, traten ihm schließlich die Tränen in die Augen und seiner Stimme wäre sicher nicht zu trauen gewesen. Und John ist keiner, der die Blöße vor anderen zeigen würde. Doch Bobby tat mir in dem Moment wirklich sehr leid. Schließlich ist es ja nicht so als würde er nicht immer wieder probieren die Sache irgendwie zu klären...und trotzdem stößt er gegen Gegenwehr oder taube Ohren.
Bin gespannt wie es weiter geht
LG Ray
Von:  Murtagh
2010-07-04T18:04:57+00:00 04.07.2010 20:04
Und zack die Bohne, da bin ich auch schon wieder, <D

Übermannen... Himmel, auf so einen absurden Gedanken kann auch nur ein halb erfrorener John kommen, XD Und da wundert ihn noch irgendwas?
Ich hab jedenfalls auch mal drüber nachgedacht, zu wem ich ihn am ehesten stopfen würde. Und ich hätte mich für Warren entschieden. Einfach weil er wohl von allen am ruhigsten und harmlosesten ist. Ob er John würde haben wollen, ist eine andere Frage...
Aber ich denke, es ist nicht nur die Gewohnheit, die John zurückhält. Vielleicht ist es auch einfach Trotz.

Und ich kann absolut nachvollziehen wie scheisse John sich fühlen muss, als Bobby wieder vor ihm steht. Dass er das so gar nicht brauchen kann. Ich hätte Bobby wohl auch angefahren, o_o
Man kann Bobby verstehen... aber es bringt doch nichts, John jetzt hinterherzurennen...

Kleiner Fehler: Bobby konnte ihm ansehen, dass er recht lag.
Du meinst wohl 'richtig lag', =)

"Interessant eigentlich, dass er nicht einmal anwesend zu sein braucht, um eine Menge Chaos zu verursachen." XD Das ist SO wahr! Das ist John, XD

Und yeah, Autofahren mit Logan, das ist echt 'ne Strafe, XD Logan wird sicher schwanken zwischen dem Wunsch, Lehrer zu spielen und mit ihm zu reden und dem Ekel vor den Details, XD

Die beiden können echt froh sein, solche Freunde zu haben. Ich finds schön, dass du die beiden so reingebracht hast, =) Viele vergessen nur zu gerne die Nebenfiguren.
Aber halt... die beiden waren mal zusammen?!

Sehr schön, das Ende. Sehr erwachsen von Bobby und sehr wahr. Jetzt hat John eine Hausaufgabe, <D

Wieder mal ein tolles Kapitel. Langsam geht es voran.


Zurück