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Just friends

Seltsame Wege geht die Liebe
von

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Augenblicke des puren Glücks

Kapitel 16: Augenblicke des puren Glücks
 

Ich saß zu Hause auf meinem Bett. Meine Eltern waren nicht da, sonst hätten sie bestimmt schon längst dafür gesorgt das der Krach aufhörte.

Seit einer guten halben Stunde dröhnte schon der Klang meiner Gitarre um die Ohren, der Lautstärkenregler war bis zum Anschlag aufgedreht. In meinen Ohren rauschte es nur noch.

Da saß ich also, spielte Gitarre, starrte ins Leere und dachte nach.

Gerade schien es als würde alles wieder genauso gut werden wie früher auch. Vielleicht sogar noch besser.

Ich hatte mich so gefreut das Gina zurückkam und jetzt dieser Scheiß.

Sie ritzte sich, weil Alex mit ihren Gefühlen spielte. Und jetzt sah es auch noch so aus als wäre ich an allem Schuld, weil Alex es nur für mich getan hat. Sagt sie.

Sie liebt mich, hatte sie gesagt.

Sie wollte nicht das ich leide.

Das hatte sie ja wunderbar hingekriegt!

Sie wusste doch das ich mich in meine beste Freundin verliebt hatte, sie hätte wissen müssen das ich nur gewollt hatte, dass Gina glücklich ist.

Und Ricky machte bei dem ganzen Blödsinn auch noch mit!

Ich hatte mich echt getäuscht in ihm. Gut es war offensichtlich das Gina ihm auf die Nerven ging. Aber das war doch nicht böse gemeint von ihr. Er hätte ihr auch sagen können, dass sie keine Chance hat.

Und ich machte mir jetzt wegen allem meine Gedanken!

Aber irgendetwas musste ich doch tun können! Irgendetwas musste geändert werden um diese verkorkste Situation aufzulösen.
 

Ich grübelte noch lange nach, ohne einer Antwort auch nur ein bisschen näher zu kommen. Mittlerweile hatten wir halb Zehn Uhr abends. Die Gitarre hatte ich vor einiger Zeit schon weggestellt. Ich lag unten auf der Couch und zappte in einigen Programmen rum, ohne so wirklich zu merken was da lief.

Ich hatte versucht meine Gedanken einfach abzustellen. Aber es wollte mir einfach nicht gelingen.

Schöne Ferien hatte ich bis jetzt. Echt toll.
 

Wie ein Tiger im Käfig lief sie ständig auf und ab.

Sie konnte einfach nicht glauben, dass sie Vera ihre Liebe gestanden hatte. War sie verrückt gewesen?

Ja, verrückt vor Liebe für dieses Mädchen.

Und jetzt hatte sie sie nur noch wütender gemacht. Hoffentlich würde sie ihr nicht noch die Freundschaft kündigen.

Aber immerhin waren sie sich doch um einiges näher gekommen.

Wieder dachte sie an diesen ersten Kuss zurück, wie schon viele Male zuvor, an diesem Abend.

Und auch der Zweite war noch genauso reizvoll gewesen wie der Erste. Zumindest für sie. Vera hatte sich keinen Millimeter bewegt und auch keinen Ton von sich gewesen.

Dennoch hatte ihr Herz zu platzen gedroht vor Freude.

Immer noch spürte Alex die weichen Lippen von Vera auf ihren. Und auch die schwitzenden Hände waren ihr noch genauso bewusst wie vorhin.

Und diese grünen Augen hatten es ihr erst recht angetan.

Trotz diesen schönen Erinnerung blieb die bange Frage in ihr wach.

Was dachte Vera? Und vor allem, erwiderte sie irgendetwas von Alex’ Gefühlen zu ihr?

Rastlos hielt sie von ihrer Wanderung durch das Zimmer inne.

Sie konnte nicht länger auf eine Antwort auf diese Fragen warten. Sie musste Vera jetzt einfach sehen!

Egal was die dazu sagen würde, wenn Alex schon wieder bei ihr aufkreuzte.

Keine Sekunde verstrich, seit sie diesen Entschluss gefasst hatte, da lief sie auch schon die Treppe hinab.

Griff sich eine Jacke und den Helm. Packte sich ihren Schlüssel und war auch schon die Tür hinaus verschwunden.

Als sie los fuhr, bemerkte sie das es etwas am nieseln war. Aber umkehren und sich eine andere Jacke holen, wollte sie auch nicht mehr. Dann hätte sie wahrscheinlich der Mut verlassen.

Das der Regen immer stärker wurde, je länger sie fuhr, nahm sie gar nicht richtig wahr. Ihre Gedanken kreisten immer noch um Vera.

Warum war sie eigentlich auf einmal so sauer gewesen? Klar, sie und Ricky hatten etwas vorgespielt, von dem Gina nicht besonders begeistert war. Und Kah hatte auch noch verraten, das Alex nicht mal auf Jungs stand. Aber warum war das so plötzlich ein Problem gewesen?
 

Ich gähnte. Es lief echt nichts interessantes. Wahrscheinlich würde ich gleich auf dem Sofa einpennen. Wovon meine Eltern nicht so begeistert wären, wenn sie von ihren Freunden zurück kamen. Aber eigentlich war mir das auch egal.

Ich schaltete gerade schon wieder auf einen anderen Kanal, als ich Motoren Geräusche hörte. Klang nicht gerade nach einem Auto. War eigentlich auch egal, da hatte die Nachbarin anscheinend wieder Besuch bekommen und das ging mich schließlich nichts an.

Als es dann Klingelte hätte ich fast die Fernbedienung fallen lassen.

Ich schaute auf die Uhr. Wer wollte denn jetzt noch was von uns?

Müde schleppte ich mich zur Tür.

Mein Herz rutschte beinah in die Hose.

Vor mir, im strömenden Regen, stand eine klitschnasse Alex und lächelte mich unsicher an.

„Darf ich reinkommen, es ist etwas ungemütlich hier draußen.“

Am liebsten hätte ich ihr die Tür wieder vor der Nase zugeschlagen. Ich hatte jetzt einfach keine Lust auf ihre Intrigen.

Aber sie schaute mich aus so entsetzlich traurigen Augen an, dass ich beschloss ihr wenigstens ein paar Minuten zu geben um zu trocknen.

Ich trat also einen Schritt zurück, ließ sie dabei jedoch keine Sekunde aus den Augen.

„Danke“, sie trat in den Flur und zog sich die Schuhe aus.

„Warte hier“, meinte ich und drehte mich um.

Zwei Stufen auf einmal nehmend lief ich die Treppe rauf und holte aus dem Badezimmer ein Handtuch. Dann lief ich zu meinem Schrank und holte ein paar Klamotten heraus.

Alex schaute mir schon sehnsüchtig entgegen während sie immer noch auf dem selben Fleck stand wie eben. Was sehr schön an der kleinen Pfütze zu ihren Füßen zu erkennen war.

Wortlos streckte ich ihr das Handtuch entgegen.

Dankbar nahm sie es an und begann sich abzutrocknen. Als sie bemerkte, das ich auch noch ein paar Klamotten für sie in der Hand hielt, zog sie ihr T-Shirt aus um sich auch dort abzutrocknen.

Ich konnte meine Blicke nicht von ihr lassen.

Vielleicht glaubte ich, ich könnte ihr nicht mehr den Rücken zu drehen. Aber ich musterte sie weiter. Während sie sich, etwas schüchtern vielleicht weiter auszog.

Schüchtern, irgendwie passte das so überhaupt nicht zu ihr.
 

Als sie so weit fertig war, mit dem Abtrocknen schaute sie hoch. Ihr Blick bohrte sich in meinen und ich konnte einfach nicht wegschauen.

Dann, ganz langsam, breitete sich eine Grinsen auf ihren Zügen aus. Kein boshaftes, eher ein verträumtes. Und ich wollte gar nicht wissen, was in diesem Moment durch ihren Kopf ging.

Sie machte einen Schritt auf mich zu.

Erst wollte ich zurückweichen, bis mir die Klamotten in meinen Händen wieder einfielen.

Ich streckte sie ihr entgegen.

Nicht einmal für den Bruchteil einer Sekunde schaute sie weg. Ich war gefangen in ihrem Blick. Ich wusste nicht einmal warum, aber ich konnte mich nicht bewegen.

Sie streckte ihre Hände aus, aber statt nach der Kleidung zu greifen, legte sie die Arme um meine Taille. Diese Geste war kein bisschen bestimmend. Hätte ich mich bewegen können, wäre es kein Problem gewesen Alex abzuschütteln.

Sanft zog sie mich an sich heran. Ich ließ die Kleidung einfach zu Boden fallen. Immer noch schaute sie mir in die Augen.

Mein Herz begann in meiner Kehle zu klopfen.

Plötzlich waren all die schlechten Gedanken wie weggeblasen. Nur noch ein zaghaftes ungutes Gefühl saß in der Brust. Es wollte auch nicht verschwinden, als sie mein Kinn etwas zu sich zog.

Als wir uns dann küssten explodierte ein kleines Gefühl endlosen Glückes in mir. Ich schloss die Augen. Und für einen Moment genoss ich es einfach geliebt zu werden, ohne über irgend etwas nach zu denken.

Alex war erst sehr vorsichtig gewesen, aber als sie gemerkt hatte, das ich ihren Kuss erwiderte, ging sie vollkommen in ihrer Leidenschaft auf.

Nach einer Ewigkeit, wie mir schien, löste sie sich wieder von mir.

Jetzt schlugen die Ereignisse des Tages wieder über mich hinweg, wie riesige Wellen und drohten mich von den Füßen zu reißen.

Was hatte ich da gerade eigentlich getan?

Ich konnte doch nicht einfach Alex küssen. Das war nicht fair ihr gegenüber. Ich wollte doch gar nichts von ihr. Ich liebte doch Gina.

Sie schaute mich unendlich verliebt an. Das reine Glück schien durch ihren Körper zu pulsieren. Und ich hatte gerade das Gefühl, als wäre ich das totale Gegenteil dieses Glückes. Die Verzweiflung in Person.

Ich wusste einfach nicht wohin mit mir und schon gar nicht, was ich jetzt mit Alex anfangen sollte. Ich konnte sie doch jetzt nicht einfach wieder vor die Tür setzten.

Dieser Kuss hatte alles einfach nur noch verschlimmert.

Warum konnte sie mich nicht einfach mal in Ruhe lassen? Aber eigentlich war ich es ja selbst schuld gewesen. Ich hätte einfach den Kuss nicht erwidern müssen. Ich hätte sie sogar schon vorher von mir schieben können.

Jetzt erst bemerkte ich, das Alex am ganzen Körper zitterte.

Natürlich, in Unterwäsche im Flur war es auch nicht gerade warm.

„Ich mach dir `nen Kakao“, bot ich ihr an.

„Das wär` toll“, erwiderte sie fast genüsslich.

Sie hob meine Klamotten auf und ging ins Wohnzimmer, während ich in der Küche den Kakao machte.

Als ich ins Wohnzimmer kam, lag die Kleidung auf dem Sofa und daneben saß Alex in eine Decke gehüllt.

Ich stellte die Tasse auf dem kleinen Wohnzimmer Tisch ab.

Als ich gerade wieder gehen wollte um die Klamotten wenigstens ordentlich zusammen zu falten, spürte ich eine Bewegung in meinem Rücken.

Alex hatte sich ein wenig aus der Decke gebuddelt und umfing mich jetzt mir ihren Armen um mich an sie zu zeihen. Die Arme mit der Decke verschränkte sie dann vor meinem Bauch.

Und den Kopf hatte sie auf meiner Schulter abgelgt.

Jetzt wusste ich erst recht nicht was ich tun sollte.

Schweigend saßen wir da.

Nur das prasseln des Regens gegen die Fenster war zu hören.
 

Nach einiger Zeit fasste ich mir dann ein Herz.

„Alex.“

„Hmm...“, machte sie genüsslich, so dass sie mich an eine schnurrende Katze erinnerte.

„Das ist nicht richtig“, sagte ich dann.

„Was?“

„Na, du weißt schon. Ich liebe Gina. Da kann ich doch jetzt nicht so mit dir rumknutschen.“

„Vera, ich will jetzt echt nicht gemein klingen. Aber mit dir und Gina wird das nie etwas werden. Sie hasst homosexuelle“, ihre Stimme war ganz sanft gewesen, dennoch machte es mich sauer.

„Ich hatte auch nicht geglaubt, dass ich mich jemals in ein Mädchen verlieben würde. Und dann schon gar nicht in meine seit ewigen Zeiten beste Freundin!“

Alex seufzte.

Nach kurzen Zögern antwortete sie mir dann.

„Vera, du weißt ganz genau das ich recht habe...“, ich wollte etwas sagen, aber Alex schnitt mir das Wort ab.

„... wegen mir versuch es mit Gina. Ich lasse dich gehen wenn du unbedingt willst. Aber glaub ja nicht das ich zulassen, dass sie dich fertig macht.“

Das war alles gewesen?

Sie wollte mich gehen lassen?

So einfach hatte ich mir das jetzt nicht vorgestellt, dennoch war ich dankbar für ihr Verständnis, was sie mir entgegenbrachte.

Sie hatte ja vermutlich auch recht, aber ich konnte Gina jetzt einfach nicht aufgeben.
 

„Weißt du, Vera. Gerade hatte ich geglaubt ich hätte dein Herz für mich gewonnen und jetzt, keine halbe Stunde später, habe ich dich vielleicht für immer verloren.“

Das musste Alex jetzt einfach noch sagen.

Sie versuchte nicht so verletzt zu klingen wie sie war und hoffte, das Vera nicht bemerken würde wie nah sie den Tränen war.

Nach einigen Augenblicken antworte sie dann.

„Du kannst mich doch nicht für immer verlieren. Wir sind doch Freunde“, ihre Stimme klang brüchig.

Das machte alles nur noch schlimmer. Alex hatte das Gefühl ihr Herz müsste in tausende Einzelteile zerspringen vor Schmerz.

„Ja, Freunde“, sagte sie dann.

Nur Freunde. Ist das noch fair?

Alex wollte diese Gefühl nur noch ein paar Sekunden auskosten, dass sie vorhin gehabt hatte.

Sie hatte doch ihren Kuss erwidert! Für einen Augenblick versuchte sie das Gespräch zu vergessen. Sie genoss es noch einmal, dieses Mädchen für sich gewonnen zu haben.

Aber was auch immer jetzt mit Gina geschah, so einfach würde sie Vera nicht mehr aufgeben. Sie hatte ihr nur gesagt, dass sie sie gehen lassen würde, weil sie ganz genau wusste das es nie etwas werden würde mit den beiden.

Und insgeheim hoffte sie, das Vera sich an diesen Abend erinnern würde und dann zu ihr zurück kam.

Aber immer noch schwang etwas in ihrem Hinterkopf nach.

Nur Freunde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-08-19T00:20:57+00:00 19.08.2008 02:20
MIr stellt sich gerade die übliche Frage: Happy-End, ja oder nein? Ich mag Happy-Ends nicht besonders...
Von:  Nadya-Chan
2008-06-08T11:24:27+00:00 08.06.2008 13:24
Das is richtig tollich!
<Die arme Alex!
Jezz gönn ich ihr i-wie mit Vera zusamm zu kommen!!!
Also mach was draus ich will Alex x Vera!!!!

Schreib schnell weiter ^-^
deine
Ama
Von: abgemeldet
2008-06-08T10:28:46+00:00 08.06.2008 12:28
ohhhhh *heul*
die arme Alex.....
das is ja son heck-meck mit denene
*Seufz*
hast das aber dennoch schön geschrieben, bravo, mach weida so ^^
das kampitel heir is so emotional und irgendwie auch traurig aber wiedermal toll....
=)
Von:  Dark777
2008-06-08T10:17:04+00:00 08.06.2008 12:17
Ich lese die Geschichte schon von Anfang an, war nur etwas zu faul zu schreiben, da ich erst noch sehen wollte wie sich alles entwickeln wird. Jetzt halt ich es nicht mehr aus! Das hätte ich nie gedacht, aber deine Geschichte fesselt mich dermaßen, dass ich von nun an immer einen Kommi hinterlassen werde. Also schreib ganz schnell weiter, ich kann es kaum noch erwarten zu lesen was du dir noch alles ausdenkst (^_^). Übrigens wäre mein favorisiertes Paar Vera und Alex, was sonst ;-).
Von: abgemeldet
2008-06-08T05:45:50+00:00 08.06.2008 07:45
Genial, einfach nur genial.
Ich weiß gar nicht wem ich Glück wünschen soll Alex, das Vera sich doch noch in sie verliebt oder Vera, das Gina sie auch anfängt zu lieben.
Freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Von: abgemeldet
2008-06-07T00:33:19+00:00 07.06.2008 02:33
hat mal wer n taschentuch für mich?? O.O

So ich hab es nun auch endlich geschaft zu lesen und ich muss sagen deine Story gefällt mir echt gut. Toller Schreibstil, schön lange Kapitel....kurz gesagt: perfekt!! :D

Von: abgemeldet
2008-06-06T21:04:49+00:00 06.06.2008 23:04
T.T dat tut ja fast schon richtig weh =( zumindest wenn man die gefühle nachvollziehn kann ó.ò
aber richtig toll geschrieben =) du bringst das einfach so rüber, so echt und.. doch, emotional^^ mach weiter so ;)
lg swordi


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